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Wasser trinkbar machen – Trinkwasser gewinnen

& herstellen im Survival


Wasser ist eines der sieben Grundbedürfnisse des Überlebens. In den Industrienationen ist es sehr einfach,
an trinkbares Wasser zu kommen – häufig reicht es schon, einfach den Wasserhahn aufzudrehen. In
abgelegenen Regionen oder in der Wildnis, aber auch nach Naturkatastrophen sieht es anders aus. Hier ist
Trinkwasser ein knappes, begehrtes Gut – und es zu finden oder selbst herzustellen eine lebenswichtige
Herausforderung.

Wie lange ein Mensch ohne Flüssigkeit auskommt, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel dem Alter.
In der Regel kommt der menschliche Körper nur wenige Tage ohne Wasser aus. Denn ein akuter Mangel an
Trinkwasser führt zu einem Absinken des Blutdrucks und im weiteren Verlauf zu Schwindelgefühl. Am
kritischsten wird es, wenn die Nieren von dem Mangel betroffen sind. Die Nieren regeln deinen
Wasserhaushalt und sind für die Entgiftung deines Körpers verantwortlich, weswegen das Ausbleiben von
Trinkwasser über einen längeren Zeitraum zu einem Versagen der Nieren führen kann.

Damit du an jedem Ort und zu jeder Zeit Trinkwasser finden oder herstellen kannst, zeigen wir dir einige
Techniken und Tipps rund um das Thema Wasser.

Mangel an Wasser – Wie du deinen Wasserbedarf in einer


Notfallsituation reduzierst
Wenn du wenig Wasser zur Verfügung hast, lautet die erste Regel: Sparen und Rationieren. Deinen
Wasserbedarf in einer Notfallsituation zu reduzieren, hilft dir, einen längeren Zeitraum durchzuhalten und
eventuell noch auf weitere Wasserquellen zu stoßen.

Ein Mensch verliert durchschnittlich 2-3 l Wasser pro Tag. Je mehr du dich bewegst oder anstrengst, desto
mehr atmest und schwitzt du und verlierst dabei Flüssigkeit. Umso mehr, je heißer es ist. Daher vermeide
Überanstrengung und ruhe dich so oft es geht aus, besonders dann, wenn Wasser ein knappes Gut ist. Eine
Möglichkeit ist, sich bevorzugt im Schatten aufzuhalten oder einen Schutz zu errichten, der dir Schatten
spendet. Meide genauso Flächen, die sich in der Sonne stark aufheizen (z.B. Sandstrände).

Die Nahrungsaufnahme solltest du relativ gering halten, da der Körper zur Verdauung Flüssigkeit benötigt.
Am schwersten ist Fett zu verdauen und benötigt zur Aufspaltung viel Flüssigkeit, was deinen Körper
zusätzlich austrocknet.

Auf Spurensuche nach Wasser


Tierspuren sind ein guter Indikator dafür, dass eine Wasserstelle in der Nähe ist. Denn die meisten Tiere
benötigen regelmäßig Wasser zum Überleben. Wenn du dein Lager einrichtest und dich auf die Suche nach
Feuerholz begibst, kannst du die Zeit nutzen, um nach Spuren Ausschau zu halten. Generell solltest du
sichtbaren Tierspuren bergab folgen, da sich Wasser bevorzugt in Niederungen sammelt.

Vor allem, wenn viele Tierspuren zusammenführen, findest du oftmals zu einer Wasserstelle. Meist handelt
es sich dabei um große Tiere, wie Hirsche oder Wildschweine, die diese Stellen aufsuchen. Deren Spuren
sind in Waldgebieten meist sehr gut sichtbar.

Auch bestimmte Vogelarten halten sich nie weit vom Wasser entfernt. Arten wie Finken oder Tauben
trinken in der Regel morgens und abends. Sind diese Vögel auf dem Weg zu einer Wasserstelle, erkennst du
das an ihrer geradlinigen Flugrichtung und niedrigen Flugbahn. Adler und Habichte sowie weitere
Raubvögel decken einen Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs durch ihre Beute und eignen sich daher nicht als
Indikator auf eine nahe gelegene Wasserquelle.
Wenn du dich über einen längeren Zeitraum in einem Gebiet aufhältst, kannst du die verschiedenen
Anzeichen von Vögeln und Insekten höchstwahrscheinlich gut ausmachen. Als erste und wahrscheinlich
einfachste Orientierung sind die Spuren von großen Tierarten geeignet, um auf eine Wasserstelle zu treffen.

Wassergewinnung aus Regenwasser und Verdunstung


Neben dem Aufspüren von Gewässern oder kleinen Tümpeln kannst du dir dein Wasser mit einigen Tricks
auch selber „herstellen“.

Zuerst bietet es sich an, Tau und Regen zu sammeln. Regenwasser ist überall auf der Welt trinkbar, solange
es nicht durch Stoffe in der Luft oder am Boden kontaminiert wurde. Es lässt sich mit einfachen Mitteln, wie
Töpfen oder Ähnlichem, auffangen. Auch die Rinde von Bäumen eignet sich dazu, Wasser zu sammeln.

Tau kannst du am einfachsten mit einem Tuch aufsammeln, das du z.B. durch eine taunasse Wiese ziehst.
Wenn du eine wasserfeste Folie (z.B. ein Poncho oder eine Rettungsdecke) bei dir trägst, kannst du diese als
Auffangbecken für Tau nutzen (eine sogenannte Taufalle oder Dew Trap). Dafür gräbst du ein kleines Loch,
dessen tiefste Stelle sich in der Mitte befindet, in den Boden und legst die Folie großflächig hinein. Um die
Folie zu befestigen, kannst du sie an den Seiten mit Steinen oder Holz beschweren. Am nächsten Morgen
wird sich Tau in der mittigen Vertiefung gesammelt haben. Vor allem in Gebieten, in denen es am Tage sehr
heiß und nachts kalt ist, kann sich viel Tau bilden.

Wassergewinnung aus Solar-Destillation

Eine Folie kannst du auch nutzen, um eine Solar-Destillationsanlage zu bauen. Besonders eignet sich hierfür
eine dunkle Folie, die viel Sonnenlicht aufnimmt.

Du gräbst ein breites Loch und befüllst es mit gesammelten Pflanzen. In die Mitte des Lochs stellst du ein
Behältnis, etwa eine Dose. Anschließend spannst du die Folie straff über das Loch und platzierst einen Stein
an der Stelle der Folie, unter der das Behältnis steht. Nun bildet sich eine Kuhle direkt über dem Behältnis.

Die Hitze der Sonne lässt nun Wasserdampf aus dem Boden und den Pflanzen aufsteigen, der sich an der
Folie sammelt und in das Behältnis geleitet wird. Dieses Verfahren funktioniert nur bei hohen Temperaturen
und starker Sonneneinstrahlung.

Wichtig: Du musst das Behältnis jeden Morgen leeren, weil der Inhalt sonst wieder verdunsten kann.

Wasser abkochen
Wasser, das optisch klar ist, muss nicht mehr durch einen Grobfilter gedrückt werden. Allerdings solltest du
es abkochen, um alle eventuellen Krankheitserreger und sonstigen Mikroorganismen darin abzutöten. Um
die Herstellung von Trinkwasser mit Hitze rankt sich hartnäckig der Mythos, das Wasser müsse mehrere
Minuten lang kochen (meistens ist von drei bis hin zu 20 Minuten die Rede). Bei einer Wassertemperatur
von 70 °C sterben aber 99,999 Prozent aller krankmachenden Mikroorganismen in weniger als einer Minute
ab. Wenn du du das Wasser einmal zum Kochen, das heißt auf 100 °C gebracht hast, und es dann wieder
abkühlen lässt, waren die Mikroorganismen bereits deutlich über eine Minute lang in einer Umgebung von
mehr als 70 °C. Du kannst dir dann ausreichend sicher sein, dass alle schädlichen Keime inaktiviert sind.

Beim Abkochen geht es übrigens nicht um den Prozess des Kochens selbst, sondern um die Temperatur. Das
Kochen dient lediglich als Signal: Ohne Thermometer können Sie allein durch die sprudelnden Blasen
zuverlässig erkennen, dass das Wasser auf über 70 °C erhitzt wurde.

Wie ist es aber im Gebirge? Pro 300 Meter Höhe sinkt der Siedepunkt des Wassers um etwa ein Grad. Das
Wasser wird also beispielsweise auf 2.000 Metern Höhe bereits bei ca. 93 °C kochen. Aber auch hier
kommst du an jedem Punkt der Erde auf die benötigten 70 °C und darüber hinaus – somit ist das Kochen
auch in größeren Höhenlagen ein zuverlässiges Zeichen dafür, dass das Wasser die benötigte Temperatur
erreicht hat.

Bedenke, dass in Krisenlagen Brennstoff und vielleicht auch Zeit knapp sind. Das Wasser mehrere Minuten
kochen zu lassen ist eine Verschwendung von beidem.

Aber was tun Sie, wenn du keinen Topf oder ein anderes Metallgefäß zur Verfügung hast? Kein Problem,
denn du kannst Wasser auch einfach in einer Plastikflasche abkochen. Wichtig ist nur, dass die Hitze (z. B.
die Glut) nur an die Stellen der Flasche kommt, an denen sich auf der Innenseite Wasser befindet. Dieses
Vorgehen ist wegen der gesundheitsschädlichen Weichmacher, die sich dabei aus der Plastikflasche lösen,
allerdings nur dann zu empfehlen, wenn die Alternative das Verdursten ist.

Und sogar ganz ohne Gefäß kannst du Wasser zumindest auf die nötigen 70 °C bringen. Erhitze dafür einige
Steine im Feuer. Schaufel dann eine Grube und lege diese mit einer Mülltüte, Plane oder Rettungsdecke
wasserdicht aus. Schütte das Wasser hinein und lege anschließend nacheinander die heißen Steine ins
Wasser. Je nach Größe der Grube und der Steine musst du den Vorgang einige Male wiederholen. Die
Steine erhitzen das Wasser auf die nötige Temperatur, das Wasser wiederum schützt die Plane vor den
heißen Steinen.

Der wesentliche Nachteil des Abkochens ist, dass weder Schwermetalle noch Salze entfernt werden. Der
Geschmack und der Geruch werden ebenfalls nicht verbessert. Daher solltest du das Wasser mit einer
Filterung kombinieren, da dadurch der Geschmack und der Geruch verbessert werden.

Reinigung von Wasser mithilfe eines Wasserfilters


Trübes Wasser beinhaltet meist viele Kleinstlebewesen, die den Körper krank machen können. Zu den
Krankheitserregern zählen beispielsweise Bakterien, Viren oder Parasiten, die Auslöser für Nieren- oder
Durchfallerkrankungen sein können.

Ein selbstgebauter Filter hilft dabei, Schmutzteilchen und einen großen Teil von Krankheitserregern aus dem
Wasser zu entfernen. Das Prinzip eines Filters ist sehr einfach. Das Wasser fließt durch die jeweiligen
Schichten des Filters, wodurch die Schmutzteilchen zurückgehalten werden.

Für den Filter benötigst du:

• 1 Plastikflasche
• Kleine Kiesel
• Sand
• Holzkohle (aus dem Lagerfeuer)
• Saubere Blätter
• Stück Schnur (z.B. Schnürsenkel)

Den Boden der Plastikflasche schneidest du heraus. Jeweils an den Seiten bohrst du vorsichtig zwei Löcher,
um die Flasche mithilfe der Schnur aufzuhängen. Als erste Schicht kommt die Holzkohle in die Flasche. Mit
der Kohle wird eine Art der chemischen Reinigung durchgeführt, bei der Krankheitserreger aufgesaugt
werden. Danach folgt eine Schicht aus Sand und Kiesel. Zwischen die drei Schichten legst du Blätter, damit
sich die Schichten nicht miteinander vermischen.

Die Schichten solltest du jeweils zu gleichen Teilen in die Flasche füllen. Zum Schluss bohrst du ein kleines
Loch in den Deckel, aus dem das Wasser in ein anderes Gefäß hineinläuft, und hängst den fertigen Filter
beispielsweise an einem dicken Ast auf.

Nach dem Filtern kochst du das Wasser ab (siehe oben), um damit sämtliche Bakterien, Viren und Würmer
abzutöten. Auch klar aussehendes Wasser unbedingt abkochen, da sich auch darin Krankheitserreger
befinden können.
Wasseraufbereitung durch UV-Licht
UV-Strahlung ist eine weitere Möglichkeit, um Wasser aufzubereiten. Dazu brauchst du nur viel
Sonnenschein und eine PET-Flasche. In besonders sonnenverwöhnten Ländern in Äquatornähe findet dieses
Verfahren regelmäßig Anwendung.

Wenn du diese Methode einmal selber durchführen möchtest, füllst du eine leere Plastikflasche zu drei
Vierteln mit schmutzigem Wasser. Gut geschüttelt vermischt sich dieses dann mit der in der Flasche
befindlichen Luft. Danach legst du die Plastikflasche für mindestens sechs Stunden in die pralle Sonne.

Während dieser Zeit dringt das ultraviolette Licht in das Wasser ein und bildet aus dem Sauerstoff der Luft
reaktionsfreudige Radikale. Durch die Radikale und die UV-Strahlung werden Bakterien wie Cholera-,
Typhus- und Diphterie-Erreger getötet.

Problematisch wird es bei Wasser, welches durch Schlamm zu stark getrübt wird. Dadurch kann die
ultraviolette Strahlung nicht tief genug in das Wasser eindringen. Eine Prise Salz kann dem Abhilfe
schaffen: Es sorgt dafür, dass sich die Erdpartikel zusammenballen und auf den Boden der Flasche sinken.
Das Wasser ist nun wieder für die Strahlung durchlässig und das Wasser hinterher nur leicht salzig.

Am besten entfernst du Schlamm über einen Filter, wie wir ihn schon im vorherigen Kapitel beschrieben
haben.

Allerdings ist dieses Verfahren mit Vorsicht zu betrachten. Denn das der Sonne ausgesetzte Plastik kann
Chemikalien freisetzen, wie etwa krebserregendes Antimonoxid. Die Anzahl der Chemikalien war allerdings
Untersuchungen zufolge relativ gering – für einen kurzen Zeitraum bietet sich diese Aufbereitungsmethode
also auf jeden Fall an.

Entkeimung mit chemischen Mitteln –


Wasseraufbereitungstabletten
Abgesehen von der Filterung des Wassers gibt es noch die Wasseraufbereitung mithilfe von
Wasseraufbereitungstabletten. Diese lassen sich in verschiedenen Outdoor-Geschäften oder online erwerben.

Bei der Anwendung der Tabletten werden Mikroben, Viren und Bakterien aus dem Wasser entfernt.
Chemischen Verunreinigungen wie zum Beispiel Pestizide bleiben hingegen im Wasser und können nur
über einen Aktivkohlefilter oder einen Membranfilter entfernt werden.

Trinkwasser gewinnen: Übersicht der Wasserfilter-Typen

Trinkwasser mittels Membranfilter gewinnen

Die besten Ergebnisse bei der Wasseraufbereitung erzielst du mit einem Membranfilter. Dieser gibt über den
Prozess der Umkehrosmose reines H₂O aus, entfernt also sämtliche Krankheitserreger,
Chemikalienrückstände, radioaktive Schwebeteile und Schwermetalle aus dem Wasser. Du findest solche
Filter im Handel entweder als Modell mit Direktverbindung zum Wasseranschluss für den Einbau unter der
Spüle oder als externes Gerät mit Außentank.
Die Nachteile sind: Der Membranfilter ist teuer (ab ca. 400 € für ein brauchbares Modell), stationär und
benötigt eine externe Stromversorgung oder vorhandenen Leitungswasserdruck – was in der Krise nicht
immer gegeben ist. Zudem steigt der Wasserverbrauch an.

Der Vorteil ist: Der Membranfilter filtert das Wasser nicht einfach, sondern trennt es in zwei ausgehende
Wasserströme. Einmal in das reine Wasser, das durch die Membranporen passt, und einmal in das nun höher
konzentrierte Restwasser, das in der Regel ins Abwasser geleitet wird. Dadurch entfernt dieser Filter auch
Stoffe, die andere Systeme nicht entfernen können, etwa Chemikalienrückstände oder Schwermetalle. Das
Beste aber ist: Du hast von einem Membranfilter jeden Tag deines Lebens etwas, nicht nur in einer Krise.

Neben den Filtermodellen mit eigener Pumpe, die ans Stromnetz angeschlossen werden, gibt es auch
kleinere Versionen für Campingmobile oder Aquarien. Diese arbeiten nur mit dem vorhandenen
Wasserdruck. Dadurch sind sie günstiger (ab ca. 100 €), aber auch viel langsamer in ihrer Filterleistung – für
ein Glas Wasser braucht es dann mal zehn Minuten oder mehr.

Wichtig: Nachdem du einen solchen Filter erstmalig benutzt hast, darf er nicht mehr trocken werden, da
sonst die Membran reißen kann.

Trinkwasser mittels Porenfilter gewinnen

Bei einem Porenfilter (im Handel wirst du fündig unter dem Suchbegriff »Outdoor-Filter«) wird das
Schmutzwasser durch feine
Löcher gedrückt, die so klein sind, dass fast alle Schwebstoffe und Krankheitserreger daran hängen bleiben.
Manche Modelle haben auch zusätzliche Aktivkohle-Kartuschen, die den Geschmack des Wassers
verbessern und Chemikalien herausfiltern. Die hochwertigsten Modelle dieser Art können bis zu 50.000
Liter Wasser filtern, bevor die Filterkartusche gewechselt werden sollte. Beachte beim Kauf eines
Porenfilters Folgendes:

• Der Filter sollte eine Pumpvorrichtung haben. Mobile Pumpfilter kommen meist auf eine Leistung
von ein bis zwei Litern Wasser pro Minute und können so eine ganze Familie versorgen. Zwar gibt
es im Handel
auch hochmobile Mini-Wasserfilter. Die funktionieren zwar, aber damit Wasser zu filtern ist deutlich
kraft- und zeitaufwändiger. Für mehr
als eine Person sind Minifilter daher auf keinen Fall zu empfehlen.
• Die Porengröße sollte 0,2 Mikron nicht übersteigen.
• Suche nach einem Filter mit wechselbarer Filterkartusche (z. B. Katadyn Pocket oder der Katadyn
Combi) und kaufe gleich eine
Ersatzkartusche dazu.
• Kaufe auch Ersatzteile für den Filter, wenn diese angeboten werden.
• Aktivkohle-Zusätze haben eine deutlich kürzere Lebensdauer als die Porenfilter selbst. Deshalb wirst
du mehrere solcher Zusätze benötigen.
• Du benötigst außerdem Haushaltsbleiche (im Drogeriemarkt erhältlich), um den Filter nach
Benutzung zu säubern und lagerfähig zu
machen. Der Säuberungsvorgang selbst ist von Filter zu Filter unterschiedlich, beachte hier die
Gebrauchsanweisung.

Ein weiterer Vorteil eines Porenfilters ist, dass du ihn problemlos im Gepäck mitnehmen kannst und er
unabhängig von Elektrizität ist. Die Preise für gute Filter fangen bei ca. 100 € an, die wirklich hochwertigen
kosten etwa 300 €. Das erscheint erstmal viel für einen einzigen Gegenstand. Aber der Wasserfilter ist einer
der wenigen Ausrüstungsgegenstände, bei denen es sich wirklich lohnt, etwas mehr Geld auszugeben. Wenn
du den Preis in Relation setzt zu dem eines neuen Fernsehers oder einer Spielkonsole, sieht es auch gar nicht
mehr nach so viel aus.

Destillation von Meerwasser und Urin


Landest du allerdings auf einer einsamen Insel, in der es kaum Vegetation und wenig Niederschläge gibt,
sind einige der zuvor genannten Techniken, wie das Sammeln von Regenwasser, nur sehr schwer
durchzuführen.

In so einer Situation würde uns am ehesten das Trinken von Meerwasser in den Sinn kommen. Jedoch führt
reines Salzwasser zu einer Schädigung der Nieren und es lässt deinen Körper noch mehr austrocknen. Unser
Körper verdurstet von innen, da wir dem Körper durch das Trinken von Salzwasser Flüssigkeit entziehen.

Eine Möglichkeit, das Salzwasser dennoch nutzbar zu machen, besteht im Destillieren. Dazu baust du dir
eine simple Konstruktion: In eine Plastikflasche schneidest du dir unterhalb des Flaschenhalses ein großes
viereckiges Loch, welches du auf einen anderen feuerfesten Behälter stülpst. In dem Behälter befindet sich
Salzwasser, das zu destillieren möchtest. Den Behälter mit der Flasche obendrauf stellt du dann etwas erhöht
über deine Feuerstelle. Achte darauf, dass dein Feuer nicht zu hohe Flammen schlägt und die Flasche
anfängt, durchzuschmelzen.

Wenn das Salzwasser anfängt zu Kochen, entsteht Dampf. Dieser Dampf steigt auf, fängt an zu
kondensieren und tropft von der Flaschenwänden herunter. Ein kleines Loch im unteren Bereich der
Flaschenwand in der Nähe des Deckels hilft dir dabei, das Wasser in einem weiteren Behälter aufzufangen.

Eine andere Konstruktionsmöglichkeit ist, das Wasser in einem Topf zum Kochen zu bringen und den
Dampf mit einem Tuch aufzufangen. Mittels Destillation lässt sich auch Urin trinkbar machen.

Methoden der Wassergewinnung in Wildnis & Survival – Je nach


Situation abwägen
Einen Zugang zu trinkbarem Wasser zu haben ist in den Industrienationen sehr leicht. In Gegenden, in denen
es schwierig ist, auf Trinkwasser oder überhaupt einer Wasserquelle zu treffen, helfen dir die Spuren von
Tieren oder gute Ortskenntnisse bei der Suche.

Wasser, welches du aus Flüssen oder anderen Gewässern entnimmst, solltest du generell einer Aufbereitung
unterziehen. Zur Reinigung von Flüssigkeiten gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die sich größtenteils
mit simplen Mitteln durchführen lassen. Dazu gehören die Nutzung eines Wasserfilters, das Abkochen, die
Behandlung mit UV-Licht sowie die Anwendung von Wasseraufbereitungstabletten. Salzwasser und Urin
lassen sich durch Destillieren als Trinkwasser aufbereiten.

Nicht immer entfernen diese Methoden alle Erreger oder chemischen Stoffe. Dennoch steigern sie die
Qualität des Wassers und machen es insbesondere in Notsituationen trinkbar.

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