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Dresden

Dresden ist die Hauptstadt des deutschen Bundeslandes Sachsen und mit rund 550.000
Einwohnern nach Leipzig die zweitgrößte Stadt des Landes. Sie ist die
zwölftbevölkerungsreichste Stadt Deutschlands, die viertgrößte nach Berlin, Hamburg und Köln
sowie die drittbevölkerungsreichste Stadt auf dem Gebiet der ehemaligen DDR nach Berlin und
Leipzig. Dresden grenzt an Freital, Pirna, Radebeul, Meißen und Coswig und ist mit rund
780.000 Einwohnern das größte Stadtgebiet Sachsens.

Obwohl Dresden eine relativ junge Stadt


germanischen Ursprungs ist, auf die eine
Besiedlung durch slawische Völker folgte, wurde
das Gebiet bereits in der Jungsteinzeit von
Stämmen der Linearbandkeramikkultur um 7500
v. Chr. besiedelt. Die Gründung und das frühe Wachstum Dresdens stehen im Zusammenhang
mit der Ostexpansion der Germanen, dem Bergbau im nahen Erzgebirge und der Gründung der
Markgrafschaft Meißen. Der Name der Stadt leitet sich etymologisch vom altsorbischen
Drežďany ab, was so viel wie Waldmenschen bedeutet. Dresden entwickelte sich später zur
Hauptstadt von Sachsen.

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts hatte sich am Südufer eine slawische Siedlung namens
Drežďany (was entweder "Sumpf" oder "Waldbewohner der Tiefebene" bedeutet) entwickelt.
Am Nordufer gab es eine weitere Siedlung, deren slawischer Name jedoch unbekannt ist. Um
1350 war sie als Antiqua Dresdin und später als Altendresden bekannt, beides wörtlich "altes
Dresden". Dietrich, Markgraf von Meißen, wählte Dresden 1206 zu seiner vorläufigen Residenz,
wie eine Urkunde belegt, die den Ort "Civitas Dresdene" nennt.

Nach 1270 wurde Dresden die Hauptstadt der Markgrafschaft. Nach dem Tod Heinrichs
des Erlauchten im Jahr 1288 wurde die Stadt an Friedrich Clem übergeben. Die Stadt wurde
1316 von der Markgrafschaft Brandenburg eingenommen und nach dem Tod von Valdemar dem
Großen 1319 an die Wettiner zurückgegeben. Ab 1485 war sie Sitz der Herzöge von Sachsen, ab
1547 auch der Kurfürsten.
Während der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 sank die Zahl der jüdischen
Einwohner Dresdens von über 6.000 (7.100 Menschen wurden als Juden verfolgt) auf 41,
hauptsächlich durch Emigration, später aber
auch durch Deportation und Ermordung. Auch
Nichtjuden wurden zur Zielscheibe, und über 1
300 Menschen wurden von den Nazis auf dem
Münchner Platz, einem Gerichtsgebäude in
Dresden, hingerichtet, darunter Arbeiterführer,
Unerwünschte, Widerstandskämpfer und alle,
die beim Abhören ausländischer
Radiosendungen erwischt wurden. Die Bombardierung stoppte Häftlinge, die damit beschäftigt
waren, ein großes Loch zu graben, in das weitere 4.000 Häftlinge entsorgt werden sollten.

Dresden war im 20. Jahrhundert ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein


Produktionszentrum mit 127 Fabriken und großen Werkstätten und wurde vom deutschen Militär
als defensiver Stützpunkt bestimmt, um den sowjetischen Vormarsch zu behindern. Als
Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen verfügte Dresden nicht nur über Garnisonen, sondern auch
über einen ganzen Militärbezirk, die Albertstadt.

Lokale Angelegenheiten in Dresden drehen sich oft um die städtebauliche Entwicklung


der Stadt und ihrer Räume. Architektur und die Gestaltung des öffentlichen Raums sind ein
kontroverses Thema. Die Diskussionen um die im Bau befindliche Waldschlößchenbrücke über
die Elbe erregten internationale Aufmerksamkeit, da sie über das Welterbe Dresdner Elbtal führt.
Im Jahr 2005 führte die Stadt einen Bürgerentscheid über den Bau der Brücke durch, bevor die
UNESCO Zweifel an der Vereinbarkeit von Brücke und Welterbe äußerte. Der Bau der Brücke
führte 2009 zum Verlust des Welterbestatus.

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