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Digitale logopädische Therapie

Article · September 2020

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4 authors, including:

Kerstin Bilda Fiona Dörr


Hochschule für Gesundheit Hochschule für Gesundheit
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Benjamin Tschuschke
Hochschule für Gesundheit
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Intercultural competences in speech therapy View project

THERESIAH View project

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Kerstin Bilda, Fiona Dörr, Kjara Urban und Benjamin Tschuschke

Digitale logopädische Therapie


Ergebnisse einer Befragung zum aktuellen Ist-Stand
aus der Sicht von LogopädInnen
Impulse

Schlüsselwörter: Teletherapie, Ist-Stand Erfassung, Logopädie, Sprachtherapie

Zusammenfassung: Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse einer Online-


Befragung im Mai 2020 zum aktuellen Ist-Stand bei der Umsetzung von Telethe- 2020) zeigte, dass 50% aller Praxen Tele-
rapie im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie vorgestellt und diskutiert. therapie anbieten konnten. Um deren Er-
Die Umfrage wurde durch das Institut für angewandte Gesundheitsforschung der fahrungen mit digitaler Therapie genauer
Hochschule für Gesundheit Bochum (HSG) initiiert. zu erfassen, startete die Hochschule für
Insgesamt haben an der Befragung 328 LogopädInnen teilgenommen. Die vollstän- Gesundheit Bochum (HSG) eine Umfrage
digen Datensätze (n=190) wurden durch eine externe Statistikfirma ausgewertet. zum Ist-Stand der Teletherapie.
Die Auswertung zeigte eine sehr hohe Akzeptanz der Teletherapie bei den befragten
LogopädInnen. Eine große Mehrheit kann sich logopädische Teletherapie als zukünf-
Theoretischer
tiges Versorgungsmodell für ihre PatientInnen gut vorstellen. Eine Systematik der
logopädischen Teletherapie sollte entwickelt werden, in der technische, datenschutz- Hintergrund
rechtliche und inhaltliche Rahmenbedingungen definiert und beschrieben werden. Digitale Technologien
in der Logopädie
Am 19. Dezember 2019 trat in Deutsch-
Einleitung Teletherapie sind bei den Gesundheitsbe- land das Digitale-Versorgung-Gesetz
rufen, PatientInnen und ReguliererInnen (DVG) in Kraft. Dadurch haben Versicher-
Für das deutsche Gesundheitswesen wie den Krankenkassen quasi über Nacht te der gesetzlichen Krankenversicherung
ist die Corona-Pandemie ohne Zweifel entstanden. Wir erleben den Beginn einer (GKV) einen Anspruch auf eine Versor-
ein einschneidendes Ereignis. Gefragt digitalen Transformation der Gesund- gung mit digitalen Gesundheitsanwen-
sind jetzt innovative und unkonventi- heitsversorgung. dungen (DiGA), die von ÄrztInnen und
onelle Lösungen. Digitale Technologi- Jahrelang hat Deutschland die Potenzi- PsychotherapeutInnen verordnet werden
en spielen hierbei eine zentrale Rolle. ale von digitalen Technologien zu wenig können und durch die Krankenkasse
Wichtige regulatorische und techni- genutzt. International gibt es wenig Vor- erstattet werden. Die Voraussetzung für
sche Voraussetzungen wie der Wegfall behalte gegen die Teletherapie, deren die Übernahme der Leistungen durch
des Fernbehandlungsverbotes oder die Wirksamkeit als belegt gilt (Rangarath- KostenträgerInnen ist, dass die jeweili-
Entwicklung von therapeutischen und nam & McCullough, 2016). Viele an der ge Anwendung ein Prüfverfahren beim
medizinischen Plattformen sind bereits Bewahrung des Status quo orientierte Bundesinstitut für Arzneimittel und Me-
geschaffen worden. Innovationen wie Interessengruppen haben die Umsetzung dizinprodukte (BfArM) bestanden haben
Video-Sprechstunden, Telepflege, -the- einer Digitalisierungsstrategie erheblich muss und in einem neu zu schaffenden
rapien und Apps ermöglichen soziale erschwert. Die positiven Erfahrungen der Verzeichnis erstattungsfähiger digita-
Interaktionen, Kommunikation und Da- letzten Wochen zeigen jedoch, welche ler Gesundheitsanwendungen gelistet
tenaustausch ohne persönlichen Kontakt. enormen Chancen digitale Lösungen für ist (Bundesinstitut für Arzneimittel und
Das Infektionsrisiko ist gebannt und die die Gesundheitsberufe und PatientInnen Medizinprodukte, 2020). Das DVG mach-
Versorgung der PatientInnen weiterhin bieten. Eine Blitzumfrage der maßgebli- te den Weg frei für neue Rahmenbedin-
gewährleistet. chen Berufsverbände in der Sprachthe- gungen, die durch die Corona-Pandemie
Akzeptanz und Offenheit für digitale rapie (Deutscher Bundesverband Logo- verstärkt genutzt werden konnten und
Gesundheitsanwendungen in Form von pädie e.V. & Humboldt-Universität-Berlin, durften. So haben die KostenträgerInnen

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zunächst befristet bis zum 30.06.2020 die Zunahme von chronischen Erkran-
KURZBIOGRAFIEN logopädische Videotherapien finanziert. kungen (Statista Research Department,
Schon seit geraumer Zeit werden im 2010) und die gleichzeitige „Flucht aus
Kerstin Bilda erhielt ihre logopädische deutschsprachigen Raum im Rahmen den Therapieberufen“ sowie sinken-
Grundausbildung in Ulm und Heidelberg. von Forschungsprojekten digitale Lö- de Zahlen bei den Nachwuchskräften
Sie studierte Psycholinguistik in Berlin sungen entwickelt und erprobt. Zu nen- (Schwarzmann et al., 2018) werden
und Human Communication Science in nen wären die Projekte der Hochschule zu einer Unterversorgung von Pati-
London. Von 2003 bis 2009 war sie als für Gesundheit Bochum: ISI-Speech entInnen führen. Folgen wären lange
Professorin für Angewandte Sprach- (Frieg, Mühlhaus, Ritterfeld, & Bilda, Wartezeiten auf einen Therapieplatz
wissenschaften an der FH Oldenburg/
2017), Train2Hear (Völter et al., 2020) oder sogar eine vollkommen fehlende
Ostfriesland/Wilhelmshaven tätig. Im Ok-
und DiaTrain (Bilda, 2011; Meyer & therapeutische Versorgung. Zumal die
tober 2009 nahm sie einen Ruf als Profes-
Bilda, 2017). Zwei weitere Projekte Nachwuchsschwierigkeiten in den The-
sorin für Logopädie an die neu zu grün-
dende Hochschule für Gesundheit (hsg) in (AVATAR und THERESIAH, Hochschule rapieberufen anhalten werden, sollten
Bochum an. Als Gründungsmitglied der für Gesundheit, 2020) befinden sich sich die Rahmenbedingungen in Ausbil-
Hochschule hat sie den Modellstudien- noch in der Entwicklung. An der ka- dung und Berufsausübung nicht weiter
gang Logopädie aufgebaut. Ihre Arbeits- tholischen Hochschule Mainz wird ein verbessern (Dieterich et al., 2019).

Impulse
und Forschungsschwerpunkte sind die BMBF-Projekt „TELL – Konzeption und
Entwicklung und Evaluation evidenzba- Entwicklung einer Plattform zur Tele- Technische Umsetzung
sierter Technologien in der Logopädie. diagnostik und Teletherapie bei neuro- Teletherapie
genen Sprachstörungen“ (Katholische Teletherapie beinhaltet unterschied-
Fiona Dörr schloss 2020 ihr Bachelorstu- Hochschule Mainz, 2020) und an der
dium in Logopädie an der Hochschule für liche Anwendungen, z. B. Live-Video-
Universität Regensburg werden im Rah- konferenzen, in denen sich PatientIn
Gesundheit in Bochum ab. Während des
Studiums arbeitete sie als studentische
men des Projektes „Tepus: Telepräsenz- und TherapeutIn gegenseitig am Bild-
Hilfskraft im Forschungsprojekt „THE- roboter für die Pflege und Unterstüt- schirm sehen oder unterschiedliche
RESIAH” an der HSG Bochum. Seit April zung von Schlaganfallpatientinnen und BehandlerInnen tauschen Krankheits-
2020 arbeitet sie als wissenschaftliche -patienten“ (Ostbayerische Technische geschichten aus (Store-and-Forward).
Hilfskraft am Institut für angewandte Ge- Hochschule Regensburg, 2020) meh- Ebenfalls zählt die PatientInnenfern-
sundheitsforschung. Im Wintersemester rere praxisorientierte Teilprojekte zur überwachung (Remote Patient Moni-
2020 beginnt sie ihr Masterstudium in Nutzung von Medizintechnik, eHealth toring; RPM) dazu sowie sogenann-
Versorgungsforschung. u. a. in der Logopädie durchgeführt. te „mHealth“-Anwendungen wie z. B.
An der Universität Lübeck wird eben- die breit diskutierte „Corona-App“ der
Benjamin Tschuschke erhielt seine logo- falls an einem Projekt zur Teletherapie
pädische Ausbildung bei der AWO Hat- Bundesregierung. Diese Anwendungen
geforscht, welches Anwendung in der können durch den Einsatz von künstli-
tingen a. d. Ruhr 2004 und arbeitete in
unterschiedlichen Praxen. 2013 beendete
Logopädie und Ergotherapie finden soll cher Intelligenz ergänzt werden, bspw.
er den berufsbegleitenden Bachelor of Sci- (Universität Lübeck, 2020). Erste logo- durch automatische Spracherkennung
ence in Rostock an der Eufh-med. Seinen pädische Apps wie Neolexon (Späth et (ASR). Diese liegt weit über dem Niveau
Master of Science absolvierte Benjamin al., 2017) werden bereits durch die Kos- von Alexa und Siri und ist z. B. in der
Tschuschke ebenfalls in Rostock. Seit tenträgerInnen erstattet. Die Evidenz- Lage, Rückmeldungen über die korrek-
2018 ist er wissenschaftlicher Mitarbei- lage zu Wirksamkeit und Effektivität te Produktion von Lauten, Silben und
ter an der HSG in Bochum und arbeitet von Teletherapie im deutschsprachigen Lautstärke zu erzeugen (Goetze, 2019).
in dem vom BMBF geförderten Projekt Raum ist leider noch sehr dünn. Die
„THERESIAH“ mit.
Die American-Speech-Language-Hear­
Chancen der Digitalisierung für die Lo- ing Association (ASHA) veröffentlichte
gopädie werden aber seit einigen Jahren aufgrund der aktuellen Lage eine Reihe
Kjara Urban arbeitete nach Abschluss der
in Fachkreisen diskutiert (Bilda, 2016). von Empfehlungen für die Durchfüh-
allgemeinen Hochschulreife sowie der da-
mit verbundenen Ausbildung zur Erziehe-
Das erhebliche Potenzial der Telethera- rung von Teletherapie, in denen vor al-
rin in einem Kindergarten. 2015 begann pie zeigt sich darin, dass eine flexible lem auf die Beachtung des Datenschut-
sie das Bachelorstudium der Logopädie und wohnortnahe Versorgung angebo- zes bei der Auswahl und Anwendung
an der HSG in Bochum, welches sie 2019 ten werden kann, wodurch lange, an- eines digitalen Therapieprogramms
mit dem Bachelor of Science abschloss. strengende Wege zur Praxis entfallen. hingewiesen wird (Andricks & Smith,
Im Anschluss war sie als Logopädin in TherapeutInnen müssen zudem nicht 2020).
einer Praxis beschäftigt, bis sie das Mas- mehr zu den einzelnen Hausbesuchen
terstudium „Evidence-based Health Care“ fahren. Durch diese Zeitersparnis kön-
begann. Neben dem Studium ist sie als nen mehr PatientInnen versorgt werden.
Fragestellungen und
wissenschaftliche Mitarbeiterin im Pro-
Dies ist besonders im Hinblick auf den Hypothesen
jekt „THERESIAH“ tätig.
drohenden Fachkräftemangel relevant. Aus aktuellem Anlass führte die Hoch-
Die wachsenden PatientInnenzahlen schule für Gesundheit in Bochum im
aufgrund des demografischen Wandels, Zeitraum vom 05.05.2020 bis zum

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29.05.2020 unter Leitung der Vizepräsi- Durch diese Aspekte sollten Chancen Weitere Daten zu den teilnehmenden
dentin für Forschung, Prof. Dr. Kerstin und Hürden sowie die Akzeptanz von TherapeutInnen wie Alter, Geschlecht
Bilda, eine Online-Umfrage durch, die Teletherapie erhoben werden. Somit be- oder Beschäftigungsverhältnis wurden
Erfahrungen von LogopädInnen in der stand die Frage darin, wie der Ist-Stand nicht erhoben.
Umsetzung von Teletherapie erfasste und der Erfahrungen von LogopädInnen bei Ausgewertet wurden die Ergebnisse mit
dabei schwerpunktmäßig auf folgende der Durchführung von digitaler logopä- der Statistik- und Analyse-Software SPSS
Aspekte zielte: discher Therapie in Zeiten von Covid-19 23.0 durch die Firma Novustat.
- Welche Chancen sehen LogopädInnen ist. Vor diesem Hintergrund war es das Der Fragebogen umfasste insgesamt 52
beim Einsatz von digitaler Therapie in Ziel, zukünftige Empfehlungen für die Fragen. Darunter befanden sich die in der
der Logopädie? Anwendung von Teletherapie in der Lo- Tabelle 1 aufgeführten Themenbereiche
- Welche Herausforderungen erleben gopädie geben zu können. und Fragentypen.
LogopädInnen bei der Anwendung di-
gitaler Therapie?
Methode Statistische Methoden
- Wie setzen LogopädInnen Therapiein- Die Ergebnisse wurden deskriptiv durch
halte in eine Online-Therapie um? Die Umfrage zum Ist-Stand der Er- Darstellung absoluter und relativer Häu-
- Welche Anforderungen und Wünsche fahrungen von LogopädInnen bei der figkeiten sowie von Mittelwerten, Medi-
Impulse

haben LogopädInnen an digitale The- Durchführung von digitaler Therapie in anen und Standardabweichungen bei
rapiematerialien? Zeiten von Covid-19 wurde mittels einer Likert-skalierten Antwortoptionen be-
Online-Umfrage mit dem Tool „Lime- trachtet. Dabei zeigte sich, dass viele
Darüber hinaus wurden Hypothesen Survey“ durchgeführt. Die Rekrutierung Verteilungen „schief“ sind.
aufgestellt, die sich überwiegend auf der TeilnehmerInnen fand über Koope- Die Hypothesen erfordern zu ihrer Prü-
die Annahme von zwei unterschiedlich rationspartnerInnen der HSG Bochum, fung folgende drei Verfahren der induk-
bestehenden Gruppen von LogopädInnen soziale Netzwerke und durch den Vertei- tiven Statistik:
bezogen: ler des Deutschen Bundesverbandes für - Kreuztabellen; Prüfung durch Chi-
- Es bestehen Unterschiede in der digi- Logopädie e.V. (dbl) statt. Insgesamt be- Quadrat-Test;
talen Affinität der TeilnehmerInnen. teiligten sich 328 (n=328) LogopädInnen - Mittelwertvergleiche; Prüfung durch
- Wenn einige TeilnehmerInnen digi- an der Umfrage. Von den 328 Fragebögen T-Test;
tal affiner sind, nehmen diese weni- wurden 84 wegen Unvollständigkeit und - Korrelationen; Prüfung durch Pearson-
ger Aufwand in der Therapievor- und weitere zehn leere Datensätze ausge- Korrelationsanalyse
nachbereitung wahr und sparen durch schlossen. Weitere 44 TeilnehmerIn-
die Durchführung von Teletherapie nen beantworteten aufgrund fehlender Mittelwertvergleiche und Korrelations-
mehr Zeit als durch die Face-to-Face- Umsetzung von digitaler Therapie nur analysen können durch Verletzung der
Therapie. einen Teil der Umfrage. Die folgenden Normalverteilung der Daten (schiefe Ver-
- Die technik-affine Gruppe nimmt Tele- Ergebnisse beziehen sich somit auf 190 teilungen) beeinträchtigt werden, dies
therapie als effektiver wahr. Datensätze (n=190). gilt jedoch vor allem für kleine Stichpro-
ben. Bei der vorliegenden Stichprobe von
190 ProbandInnen sind aber kaum noch
relevante Ungenauigkeiten der Tests zu
Fragentyp Anzahl (insgesamt: 52) befürchten (Döring et al., 2016).
Ja-/Nein-Fragen 2 Weiter wurde die Stichprobe hinsichtlich
Multiple-Choice-Fragen 25 einer vermuteten Unterscheidung in eine
„technik-affine Gruppe” und eine „weni-
offene Fragen mit Textfeld 8
ger technik-affine Gruppe” statistisch
Rating-Skala-Fragen mit einer Antwortoption 17 untersucht. Die beiden Gruppen konnten
durch die alternative Beantwortung von
Themenbereich Anzahl (insgesamt: 52)
neun Items (Tab. 2) definiert werden.
Ausstattung und Vorerfahrung 20 Aus diesen Items wurden durch Aus-
PatientInnengruppen in der Teletherapie 3 zählen der jeweiligen entsprechenden
Informationsquellen zum Thema digitale Therapie 2 Antwortoptionen für jede/n Teilneh-
merIn zwei Scores gebildet, einer für
Einarbeitung in die digitale Therapie 3
die „technik-affinen“ und einer für die
Umsetzung Teletherapie 5 „weniger technik-affinen“ Antworten.
Mitarbeit der PatientInnen in der Teletherapie 5 Anschließend wurden diese verrechnet
Aufwand der Teletherapie 3 („technik-affiner“-Score minus „weni-
Selbsteinschätzung und Wünsche 11 ger technik-affiner“-Score = „Affinität“).
Jede/r TeilnehmerIn erhielt so einen Wert
Tabelle 1 Zusammenfassung Fragebogen für seine digitale Affinität.

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Die Mehrheit der Befragten ließ sich Wie erhoffen Sie sich die weitere Entwicklung von digitaler Therapie in der
mit 61,6% (n=117) der technik-affinen Logopädie?
Gruppe zuordnen, die weniger technik-
affine Gruppe umfasste die restlichen
38,4% (n=73) aller TeilnehmerInnen. Die
Mehrheit der Befragten liegt in der Nähe
des Null-Wertes, was gegen eine strikte
Trennung der hypostasierten Gruppen
spricht.

Ergebnisse
Im Zuge der Corona-Pandemie sind viele
der befragten TherapeutInnen auf Tele-
therapie umgestiegen (79,17%, n=190).
Alle im Heilmittelkatalog aufgeführten

Impulse
Störungsbilder wurden behandelt, wo-
bei Kindertherapien mit PatientInnen
zwischen vier und zehn Jahren mit ins-
gesamt 63,7% (n=261) in der Mehrheit
waren. Mehrfachnennungen waren an
dieser Stelle jedoch möglich.
Abbildung 1 Akzeptanz von Teletherapie

Akzeptanz
Insgesamt zeigt sich eine hohe Akzep-
Kann Teletherapie bei einigen PatientInnen die reguläre Face-to-Face-Therapie
tanz der Teletherapie. 37,6% (n=71) der ersetzen?
Befragten geben an, dass sie sich diese
auch längerfristig als Unterstützung zur
Face-to-Face-Therapie wünschen, wäh-
rend 28,6% (n=54) Teletherapie weiter-
hin als Notlösung sinnvoll finden (Abb. 1).
Die Mehrheit der Befragten (55,4%,
n=104) gibt an, dass Teletherapie bei
einigen PatientInnen die reguläre Face-
to-Face-Therapie ersetzen kann (Abb. 2).

Des Weiteren empfinden 55% (n=104)


der TeilnehmerInnen ihre Teletherapie-
Einheiten effektiver oder genauso effektiv
wie eine Face-to-Face-Therapie. Teilneh-
merInnen der technik-affinen Gruppe
(n=117) schätzen die Effektivität mit
M=3,00 (SD=0,938) signifikant höher Abbildung 2 Kann Teletherapie Face-to-Face-Therapie ersetzen?
(t-test: p=0,014) als der andere Teil der
Befragten (n=73, M=3,37, SD=0,921).
40% (n=74) der Befragten geben an, ihre 74,2% (n=141) der Befragten schätzen zur Face-to-Face-Therapie und Durch die
PatientInnen über digitale Therapiefor- Teletherapie im Vergleich zur Face-to- Durchführung von Teletherapie spare ich
mate genauso gut wie in einer Face-to- Face-Therapie deutlich zeitaufwendiger Zeit bei der Vor- und Nachbereitung si-
Face-Situation motivieren zu können. Bei ein. 73,7% (n=140) geben an, durch Te- gnifikante Unterschiede im dem Sinne,
30,5% (n=58) gelang dies nur teilweise. letherapie keine Zeit zu sparen (Abb. 4). dass die digital-affine Gruppe nicht so
Die intrinsische Motivation der Patien- viel Aufwand wie die analoge reflektiert
tInnen in der Teletherapie wird zu 63,7% Bei der Unterteilung der Stichprobe in die (p=0,031; weniger technik-affine Gruppe;
(n=121) gleichbleibend oder besser als in zwei Gruppen technik-affine und weni- M=4,74; SD=,800; technik-affine Gruppe;
der Face-to-Face-Therapie eingeschätzt ger technik-affine zeigten sich bezüglich M=4,48; SD=,816). Ergebnisse hinsicht-
(Abb. 3). Ebenfalls wird die Konzentra- der Items: Der Einsatz von Teletherapie lich der Zeitersparnis wurden hingegen
tion der PatientInnen als gleichbleibend bedeutet für mich als TherapeutIn ins- nicht signifikant unterschiedlich wahrge-
wahrgenommen (75,8%, n=144). gesamt weniger Aufwand im Vergleich nommen (p=,903 weniger technik-affine

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Die intrinsische Motivation meiner PatientInnen ist in der Teletherapie im Vergleich Gruppe; M=4,63; SD=,890; technik-affine
zur Face-to-Face-Therapie: Gruppe; M=6,62; SD=,668). Für die grafi-
sche Darstellung wurden die Mittelwerte
auf eine Skala von 0 bis 4 (0=Ablehnung;
4=Zustimmung) transformiert (Abb. 5).

Umsetzung
In den Ergebnissen wird die schlechte
Qualität des Internets in Deutschland
deutlich. 25% (n=83) der Befragten
geben mangelnde Internetqualität als
Hauptstörfaktor an. „Ton- und Bildverzö-
gerungen“ oder „schlechte Verbindung in
den Heimen, deutliche Latenz zwischen
Abbildung 3 Intrinsische Motivation der PatientInnen
Mundbewegung und Sprachübertragung“
Impulse

werden angemerkt. Bei den genutzten


Zeitersparnis und Aufwand bei Vor- und Nachbereitung Systemen zur Videokonferenz zeigte sich
in den Ergebnissen eine große Vielzahl
an genutzten Systemen. Eine deutliche
Mehrheit nutzt Zoom-Meetings (36,6%,
n=98).
Auch hinsichtlich der Programme zu
Therapiezwecken wie digitale Übungen
und Apps wird die diverse Nutzung ver-
schiedener Systeme deutlich. Anzumer-
ken ist, dass 21% (n=29) der Befragten
angeben, keine digitalen Therapiepro-
gramme zu nutzen (Tab. 2).
Hauptgründe für die Auswahl eines
Therapieprogrammes waren Benutzer-
freundlichkeit (47,7%, n=314), Daten-
schutz (18,7%, n=123), finanzielle As-
pekte (15,7%, n=103) oder Empfehlungen
der Berufsverbände (13,1%, n=86).
Abbildung 4 Zeiteinsparung bei Vor- und Nachbereitung Zusätzlich fielen vor allem in den Anmer-
kungen die erschwerten Bedingungen
durch die Kontaktbeschränkungen und
das Besuchsverbot in sozialen Einrich-
Gruppenvergleich: Zeitersparnis und Aufwand
tungen auf. Aspekte wie: „Es muss für die
Eltern so einfach wie möglich umzusetzen
sein“, „der Patient soll wenig Aufwand
mit der etwaigen technischen Einrichtung
haben“ oder „das Altenheim war nicht in
der Lage, mit einem anderen Programm
zu arbeiten und ich durfte nicht rein und
den Laptop konfigurieren“ zeigen dies.
Die Umfrage belegt, dass trotz Umstel-
lung auf digitale Behandlungen weiter-
hin überwiegend analoge Materialien
eingesetzt werden. Als Beispiele werden
Arbeitsblätter (37%, n=175) und Bildkar-
ten (35%, n=164) genannt.
51,1% (n=156) der Befragten scannen
die benötigten Materialien wie Arbeits-
blätter ein, um diese den PatientInnen
Abbildung 5 Zeitersparnis und Aufwand zukommen zu lassen. 19% (n=58) der

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TherapeutInnen schicken die relevanten Welche Systeme zur internen Organisation über 1: Software/digitaler Kalender
Materialien per Post an PatientInnen oder Terminplanung nutzen Sie? 2: analoges Terminbuch
werfen diese in den Briefkasten (16,7%,
Über welche Trainingsprogramme zu 1: verschiedene
n=51). Hier waren Mehrfachantworten Therapiezwecken verfügen Sie insgesamt in Ihrer 2: keine
möglich. Diese Ergebnisse verdeutli- Praxis?
chen, dass speziell für die logopädische Haben Sie schon vor der Corona-Pandemie mit 1: Übungen am Tablet etc.
Teletherapie entwickelte Trainingspro- technologischen Mitteln gearbeitet? 2: nichts/CD-Player
gramme und Apps in der Praxis wenig
Wie sicher fühlen Sie sich im Umgang mit 1: sicher, eher sicher
genutzt werden. 80,3% (n=151) der Teil- technischen Geräten wie PC/Tablet? 2: unsicher
nehmerInnen geben an, dass sie nicht
Wie sicher fühlen Sie sich im Umgang mit 1: sicher, eher sicher
sämtliche Möglichkeiten und Funktionen, Programmen zur Videokonferenz? 2: unsicher
die teletherapeutische Programme und
Wie sicher fühlen Sie sich im Umgang mit 1: sicher, eher sicher
Apps bieten, auch nutzen.
therapeutischen Trainingsprogrammen? 2: unsicher
Als Vorteile digitaler Therapien geben
57% (n=140) der Befragten den Wegfall Mit welchen Materialien arbeiten Sie inhaltlich in 1: Apps etc.
Ihrer Teletherapie? 2: Realmaterialien
der Anfahrten in die Praxis und fehlende

Impulse
Wartezeiten für TherapeutInnen und Pati- Wenn Sie mit analogen Materialien arbeiten, wie 1: per Mail, eingescannt
lassen Sie diese Ihren PatientInnen zukommen? 2: per Post, in Kamera halten
entInnen an. Nur 8% (n=20) der Teilneh-
merInnen sehen den organisatorischen Denken Sie, dass Sie sämtliche Möglichkeiten 1: ja
Nutzen in mehr Terminoptionen, flexi- und Funktionen, die teletherapeutische 2: nein
Programme besitzen, auch nutzen?
bleren Terminen sowie das Einsparen
von Fahrzeiten zu Hausbesuchen. 14% Tabelle 2 Items zur Unterscheidung der „technik-affinen Gruppe” vs. der „weniger technik-affinen
(n=35) erkennen den Gewinn durch den Gruppe”
engeren Kontakt zu den PatientInnen und
das Kennenlernen im häuslichen Umfeld.
Sie sehen einen „näheren Einblick in All-
tagskommunikation und -handlungen der Welche Vorteile sehen Sie in der Nutzung von Teletherapie?
PatientInnen, mehr Kontakt zu den An-
gehörigen“. „Das persönliche Umfeld des
Patienten hat einen positiven Einfluss“. Die
Minderheit der TeilnehmerInnen (2%,
n=4) bemerkte Vorteile der Teletherapie
in der Entlastung durch logopädische
Trainingsprogramme und Apps (Abb. 6).

Wünsche
Der letzte Teil der Umfrage erfragte
Funktionen und Verbesserungen, die sich Abbildung 6 Vorteile der Teletherapie
TherapeutInnen von logopädischen Trai-
ningsprogrammen und Apps wünschen.
Insgesamt zeichnet sich aus den offenen abdingbar für den Aufbau einer Bezie- präzise überwacht, falls nötig korrigiert
Antworten ein Trend zu einer „all-in- hung und den Erfolg der Behandlung und angepasst. Im Gegensatz zur reinen
one“-Lösung ab, ein Interesse an digi- sei. Teletherapie bedeutet Ferntherapie Videotherapie beinhaltet die Teletherapie
talen Trainingsübungen, die im Aufbau (tele-: von griechisch fern, entfernt). Da- interaktive Elemente, in denen die tech-
vergleichbar zu gängigen Therapiepro- bei sitzen die TherapeutInnen vor dem nischen Möglichkeiten vollumfänglich
grammen sind sowie an digitalisierten Bildschirm und kommunizieren mit den ausgeschöpft werden.
Spielübungen. Genauere Ergebnisse sind PatientInnen über eine Videoplattform In unserer Befragung konnten wir nach-
Tabelle 3 zu entnehmen. weisen, dass die überwiegende Mehr-
wie beispielsweise Skype. Es werden
gleiche oder ähnliche Therapieübungen heit der befragten LogopädInnen eine
Diskussion wie in der Praxis durchgeführt. Diese hohe Akzeptanz der Teletherapie angab.
In den letzten Jahren wurde in Diskussi- sind im Sitzen, Stehen oder Gehen oder Eine Zusammenfassung der Ergebnisse
onen über den Einsatz von Teletherapie sogar im Liegen möglich. Die Therapeu- zeigt, dass fast die Hälfte aller Befragten
in der Logopädie oft argumentiert, dass tIn kann die Übungen vormachen und (48,7%, n=92) Teletherapie als vollwerti-
sich digitale Therapien nicht eignen, weil das gemeinsame Training wird genau gen oder teils (31,2%, n=59) vollwertigen
der persönliche Kontakt in Präsenz un- wie im direkten Kontakt in der Praxis Ersatz wahrnehmen und glauben, dass

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prozentuale
Kategorie inhaltliche Wünsche Ergebnisse
(n=98)

geteilter Bildschirm
Integrationsmöglichkeiten weiterer Systeme/leichtes Zugreifen auf weitere PC-
Programme während der Teletherapie: digitaler Therapieraum
allgemeine
Terminkalender/Termine per Mail/Bestätigungsmail an Krankenkassen 30%
Funktionen &
Akten anlegen: TherapeutIn lädt Materialien hoch, PatientIn kann sie runterladen (n=29)
Features
Hausaufgabenfunktion
Feedbackfunktionen (wie bei Skype)
Whiteboard-Funktion

digitale Versionen analoger Therapiekonzepte


digitale Versionen beliebter Therapiespiele
inhaltliche 20%
interaktive Materialien
Funktionen & Material (n=20)
störungsbildspezifisches Material
Impulse

Übungsgrad individuell anpassbar

Einarbeitung, Anleitung und Anwendungsbeispiele: Manuale oder Anwendungsvideos


8%
Anleitung & strukturelle Übersicht
(n=8)
Heimtraining Möglichkeit zum Heimtraining: entsprechende Anleitung für PatientInnen

Handhabbarkeit & Durchführbarkeit ohne großen Aufwand und technische Vorkenntnisse 17%
Design ansprechendes, motivierendes Design (n=17)

kostengünstig und keine zusätzlichen Kosten 4%


Kosten & Datenschutz
einmalige Einwilligung der Datenschutzrichtlinien (n=4)

Bild & Tonqualität sehr gute akustische Übertragung 3% (n=3)

Weiteres Ablehnung/gar nichts 17% (n=17)

Tabelle 3 Wünsche für Funktionen digitaler logopädischer Anwendungen

diese bei bestimmten PatientInnengrup- einer interaktiven Teletherapie, in der sierte logopädische Behandlung in Form
pen die Face-to-Face-Therapie ersetzen unterschiedliche technische Anwendun- von Teletherapie eine gesellschaftliche
kann (55,4%, n=104). Mehr als die Hälfte gen eingesetzt werden, abzugrenzen. Notwendigkeit und deshalb aus „struk-
(55%, n=104) der Befragten finden, dass Technische Anwendungen sind Live-Vi- turellen und individuellen Gründen un-
die Teletherapie effektiver ist oder sehen deokonferenzen, in denen sich PatientIn verzichtbar“ (Deutscher Bundesverband
keinen Unterschied zur Präsenztherapie. und TherapeutIn gegenseitig auf dem Logopädie, 2020).
Weitere Untersuchungen zur Machbarkeit Bildschirm sehen und ihn gemeinsam „Digitalisierung der Logopädie“ sollte ein
und Akzeptanz von Teletherapie werden teilen. Funktionen wie das Nutzen eines wichtiges Thema in den Ausbildungen
derzeit in Deutschland und in Österreich Whiteboards, digitalisierte Spiele und von LogopädInnen sein, damit zukünftige
durchgeführt. Es bleibt zu hoffen, dass Übungen bieten sehr gute Möglichkeiten LogopädInnen über ein solides Wissen
sich unsere Ergebnisse in weiteren Un- für eine digitale interaktive Behandlung. und kritisches Verständnis im Umgang
tersuchungen bestätigen und somit ein Mittels Künstlicher Intelligenz wie die mit neuen Technologien in der Gesund-
repräsentatives Bild der Erfahrungen mit automatisierte Spracherkennung können heitsversorgung verfügen. Wissenschaft-
digitalen Behandlungen aus Sicht von Lo- Systeme individualisiertes Feedback ge- liche Studien zur Wirksamkeit und Effek-
gopädInnen und SprachtherapeutInnen ben und somit den Dialog zwischen Tech- tivität von Teletherapie sind zwingend
notwendig, um die Krankenkassen zu
erstellt werden kann. nik und NutzerInnen deutlich erhöhen.
überzeugen, digitale Therapien in den
Heilmittelkatalog aufzunehmen. Sie for-
Technische Möglichkeiten der Zukunft Digitalisierung
dern ein Konzept einer theoretisch-wis-
Teletherapie Ein wesentliches Argument für die Digi- senschaftlichen Basis der logopädischen
Häufig wird die Teletherapie mit einem talisierung ist der prognostizierte dra- Teletherapie. Hier gilt es, eine Systematik
Ersatz der Präsenztherapie durch Vi- matische Fachkräftemangel. Digitale Lö- der logopädischen Teletherapie zu entwi-
deotherapie gleichgesetzt. Doch die Be- sungen bieten eine ressourcenschonen- ckeln, die strukturelle, rechtlich-formale
handlung „durchs Fenster“, in der z. B. de Versorgung von PatientInnen, deren und inhaltliche Rahmenbedingungen
nur Arbeitsblätter gemeinsam mit den Versorgung weiterhin qualitätsgesichert definiert und beschreibt.
PatientInnen bearbeitet werden, ist von gewährleistet bleibt. Somit ist die digitali-

182 Logos Jg. 28 | Ausg. 3 | 2020 | 176 - 183


Interessenkonflikt – ein videobasiertes Skripttraining. Entwick- Study. Journal of Medical Internet and Assistive
Es liegen keine Interessenkonflikte vor. lung und Anwendung eines evidenzbasierten Technologies, 7(1), e15843.
Heimtrainings. Forum Logopädie, 31(3), 16–19.
Rangarathnam, B., & McCullough, G. H. (2016).
Literatur Do Patients Treated For Voice Therapy With
Andricks, J., & Smith, S. (2020). 5 Steps to Get Telepractice Show Similar Changes In Voice
Started in Telepractice. American-Speech-Lan- Outcome Measures As Patients Treated Face
guage-Hearing Association. Verfügbar unter To Face? Evidence-based practice briefs, 11(5),
https://leader.pubs.asha.org/do/10.1044/5- 1–6.
few-steps-to-get-started-in-telepractice/full/. Schwarzmann, A.-L., Gerlach, S., Rohde-
Bilda, K. (2011). Video-based conversational Schweizer, R., Straßer, B., Paul, S., & Hammer,
script training for aphasia: A therapy study. S. (2018). „Ich bin dann mal weg!“. Forum
Aphasiology, 25(2), 191–201. Logopädie, 32(3), 22–27.
Bilda, K. (2016). Potenziale und Barrieren neuer Späth, M., Haas, E., & Jakob, H. (2017). neole-
Technologien in der Sprachtherapie. In K. xon-Therapiesystem. Forum Logopädie, 31(3),
Bilda, J. Mühlhaus, & U. Ritterfeld (Hrsg.), 20–24.
Neue Technologien in der Sprachtherapie (S. Statista Research Department. (2010). Progno-
20–34). Thieme. se zum Anstieg von Zivilisationskrankheiten
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizin- bis 2030 und 2050 gegenüber dem Jahr 2007.
produkte. (2020). Das Fast-Track-Verfahren für Verfügbar unter https://de.statista.com/statis-
digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) nach AutorInnen
tik/daten/studie/153966/umfrage/prognose-

Impulse
§139e SGB V. Ein Leitfaden für Hersteller, Leis- zum-anstieg-von-zivilisationskrankheiten-bis- Kerstin Bilda
tungserbringer und Anwender. Verfügbar unter 2050/#professional. kerstin.bilda@hs-gesundheit.de
https://www.bfarm.de/SharedDocs/Down- Universität Lübeck. (2020, Juni). Studienprojekt Fiona Dörr
loads/DE/Service/Beratungsverfahren/DiGA- Teletherapie. Verfügbar unter https://www. fdoerr@hs-gesundheit.de
Leitfaden.pdf?__blob=publicationFile&v=1. uni-luebeck.de/studium/studiengaenge/ergo-
Deutscher Bundesverband Logopädie. (2020). Kjara Urban
therapie-logopaedie/bachelor/studienprojekt- kjara.urban@hs-gesundheit.de
Videobehandlungen in der Logopädie. Posi- teletherapie.html.
tionspapier. Verfügbar unter https://www. Völter, C., Schirmer, C., Hinsen, D., Roeber, Benjamin Tschuschke
dbl-ev.de/fileadmin/Inhalte/Dokumente/ M., Dazert, S., & Bilda, K. (2020). Therapist- benjamin.tschuschke@hs-gesundheit.de
der_dbl/Positionspapiere/Videobehandlun- Guided Telerehabilitation for Adult Cochlear Hochschule für Gesundheit
gen_in_der_Logopaedie_Juni_2020.pdf. Implant Users: Developmental and Feasibility Gesundheitscampus 6-8, D-44801 Bochum
Deutscher Bundesverband Logopädie, & Hum-
boldt-Universität-Berlin. (2020). Auswirkun-
gen der Corona-Krise in den Praxen – Umfrage
der maßgeblichen Berufsverbände zusammen
mit der Humboldt Universität Berlin. Verfüg-
bar unter https://www.dbl-ev.de/service/
meldungen/meldung/news/auswirkungen-
der-corona-krise-in-den-praxen/.
Dieterich, S., Hoßfeld, R., Latteck, Ä. D., Bonato,
M., Fuchs-Rechlin, K., Helmbold, A., große Poltern
PraxisBuch

Sprechen und Handeln in Kindergarten und Therapie 5 –hr9e


Poltern konkret – Ein Modulares Therapiekonzept

konkret
Ja
Schlarmann, J., & Heim, S. (Hrsg.) (2019). Gemeinsame Handlungen fördern die Lernfähigkeit und sind bei Kindern sehr beliebt.
Die Alltagshandlungen aus den wichtigen Bereichen des Kinderalltags eignen sich
gleichermaßen für die Sprachförderung, Sprachtherapie und Handlungsorganisation.

Verbleibstudie der Absolventinnen und Absol- Erzieherinnen unterstützt die vielfältige Materialiensammlung im Kindergartenalltag
bei der Vorbereitung und Durchführung sprachfördernder Maßnahmen.

venten der Modellstudiengänge in Nordrhein- Strukturierte Bild- und Übersichtskarten erleichtern die Erarbeitung der Handlungs-
abläufe, fördern die kognitive Entwicklung und initiieren das spontan Sprechen.
Anknüpfend an den Handlungsorientierten Therapieansatz (HOT) wurden die Hand-

Westfalen (VAMOS)-Abschlussbericht. Ver-


lungsabläufe in der logopädischen Praxis mit Kindern im Kindergartenalter erprobt
und auch im Hinblick auf den Kindergartenalltag erweitert. Für die gezielte Sprach-
therapie nach dem handlungsorientierten Ansatz wurde der räumliche, zeitliche und

fügbar unter https://www.hs-gesundheit.de/


finanzielle Rahmen einer logopädischen Therapieeinheit von 45 Minuten berücksich-
tigt. Die Handlungsfolgen sind in drei Komplexitäts- und damit Schwierigkeitsstufen
unterteilt und können so dem individuellen Lernstand des einzelnen Kindes entspre-
chend eingesetzt werden. Das Praxisbuch ist eine reichhaltige Ideensammlung für

fileadmin/user_upload/hochschule/Praesidi- Therapeuten und Erzieherinnen.

Poltern konkret
um/Stabsstellen/Qualitaet_Studium_Lehre/
Ein modulares Therapiekonzept mit
Weitere Praxisbücher der Reihe Sprechen und Handeln:
Ein modulares Therapiekonzept mit
umfangreicher Materialsammlung
Sprachtherapie • Jugendliche/Erwachsene (Best.-Nr. 100 07)

VAMOS_ABSCHLUSSBERICHT_hsg_End- Kinder mit und ohne Migrationserfahrung • 5 – 10 Jahre (Best.-Nr. 100 08)
umfangreicher Materialsammlung
version__Publikation_.pdf. Wolfgang G. Braun • Illustrationen: Simone Pahl u.a.

Döring, N., Bortz, J., & Pöschl-Günther, S.  Einzigartige Förderspielsammlung mit


(2016). Forschungsmethoden und Evaluati- 48 praxiserprobten Spielen und Übungen
Praxisbuch Sprechen und Handeln in Kindergarten und Therapie (Best.-Nr. 100 05)

on in den Sozial- und Humanwissenschaften. Inhalt: 180 Seiten A4 • 54 illustrierte Handlungsabläufe • pro Handlungsablauf je eine

zur Poltertherapie mit Kindern (5-9 Jahre)


Material- oder Zutatenkarte, eine Arbeitsgerätekarte und zwischen 3 und 16 Hand-
PraxisBuch
Wolfgang G. Braun • Simone Pahl u.a.

lungskarten • alle Handlungsschritte auch als Übersichtskarten mit kleinen Bildern und

Springer.
in Textform • insgesamt 500 Handlungskarten • Themen – Selbstständigkeit, Essen,
Trinken Basteln, Bewegung und Musik, Jahreszeiten und Feste • Hintergrundinformati-
onen und Anregungen für die Umsetzung

Frieg, H., Mühlhaus, J., Ritterfeld, U., & Bilda, K.


 PolterKompass der HfH Zürich zur
Schuljahr

(2017). Assistive Technologien in der Dysar-


Kiga 1.

thrietherapie. Forum Logopädie, 31(3), 10–15. Ersterfassung des Polterns


© 2020 SCHUBI Lernmedien AG
CH-8207 Schaffhausen
service@schubi.com
No 000 00
ISBN 978-3-86723-052-0

www.schubi.com

Goetze, S. (2019). Intelligente Erkennersysteme


 Einstieg in die Züricher integrative
6. Auflage 2020 9 783867 230520

für die Pflege. Pflegezeitschrift, 72(1), 17–19.


https://doi.org/10.1007/s41906-018-0021-z Poltertherapie (ZiP)
Hochschule für Gesundheit. (2020, Juni). Aktu-
elle Projekte. Verfügbar unter https://www.hs-  Kompakte Informationen zu Ursachen,
gesundheit.de/forschung/laufende-projekte. Symptomen, Diagnostik und Therapie
Katholische Hochschule Mainz. (2020, Juni). des Polterns
Forschungsprojekte Gesundheit und Pfle-
ge. Verfügbar unter https://www.kh-mz.de/
forschung/forschungsprojekte/gesundheit-
pf lege/tell-konzeption-und-entwicklung- Praxisbuch
einer-plattform-zur-telediagnostik-und-tele- Poltern konkret
therapie-bei-neurogenen-sprachstoerungen/.
Ostbayerische Technische Hochschule Regens- 194 Seiten A4
burg. (2020, Juni). Dein Haus 4.0 Oberpfalz. Bestellnummer: 13029
Verfügbar unter https://www.deinhaus40.
de/start/. lernen+spielen+fördern www.schubi.com
Meyer, E., & Bilda, K. (2017). Die App DiaTrain

Logos Jg. 28 | Ausg. 3 | 2020 | 176 - 183 183

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