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Defense Intelligence Agency

Die Defense Intelligence Agency (DIA,


deutsch Verteidigungsnachrichtendienst) ist
Defense Intelligence Agency
— DIA —
ein militärischer Nachrichtendienst der
Vereinigten Staaten, der als
Dachorganisation der Nachrichtendienste
der vier Teilstreitkräfte Army, Navy, Air
Force und Marine Corps dient.

Inhaltsverzeichnis
Auftrag
Organisation Staatliche Ebene Bundesbehörde
Kommunikation Stellung der Militärischer Nachrichtendienst
Behörde
Geschichte
United States Department of
Budget der US-Geheimdienste Aufsichts‐
Defense
2013 behörde(n)
dt. Verteidigungsministerium
Weblinks Bestehen seit 1. Oktober 1961
Einzelnachweise DIA-HQ, Joint Base Anacostia-
Hauptsitz
Bolling, Washington, D.C.
Director of the DIA[1]
Auftrag Behördenleitung LTG Robert P. Ashley
Deputy Director
Die DIA stellt alle Militärattachés Suzanne L. White
und deren Stäbe an Botschaften Mitarbeiter ca. 16.500
und Konsulaten der Vereinigten
Website www.dia.mil (http://www.dia.mil/)
Staaten.[2] Rund die Hälfte aller
Mitarbeiter sind an
Verbindungsstellen im Ausland tätig.
Das Sammeln, Analysieren und Weiterleiten von Erkenntnissen der Nachrichtendienste der
vier Teilstreitkräfte für das US-Verteidigungsministerium:
Army Intelligence (AI), Heeresnachrichtendienst
Marine Corps Intelligence Activity (MCIA), Nachrichtendienst des United States Marine
Corps
Office of Naval Intelligence (ONI), Marinenachrichtendienst
Air Force Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Agency (ISR),
Luftwaffennachrichtendienst
Die Überwachung von Massenvernichtungswaffen, Terrorismus und Organisierter
Kriminalität.
National Center for Medical Intelligence (NCMI): medizinische Nachrichtendienst
Der Defense Clandestine Service der DIA ist der operative Arm des Dienstes. Seine rund
500 Agenten sind undercover aktiv und betreuen verdeckte Quellen in aller Welt.
Die DIA ist zuständig für die Koordination aller MASINT-Programme der Vereinigten
Staaten.
Alle Spionageabwehr- und Geheimschutz-Aktivitäten des Verteidigungsministeriums liegen
bei der DIA.

Organisation
Die 1961 von Robert McNamara durch die Directive 5105.21 aufgestellte DIA sammelt und analysiert die
von den Geheimdiensten der Teilstreitkräfte beschafften Informationen und gibt die daraus gewonnenen
Erkenntnisse an die zuständigen Entscheidungsträger in Pentagon und US-Regierung sowie an die
Einsatztruppen weiter. Seit 1965 ist der Defense Attaché Service der DIA unterstellt.[2]

Hauptsitz ist das Zentrum für nachrichtendienstliche Auswertung auf dem ehem. Luftwaffenstützpunkt
Bolling Air Force Base (heute Teil der Joint Base Anacostia-Bolling) in Washington, D.C. Daneben gibt es
weitere Standorte sowie den Militärattachés angegliederte Posten in den Botschaften der Vereinigten
Staaten.[3]

Die DIA besteht im


Wesentlichen aus vier
Hauptabteilungen
(Directorates):

Directorate for Analysis


Directorate for
Operations
Directorate for Science & Hauptsitz der DIA auf der Joint Base Anacostia-Bolling in Washington,
Technology D.C.
Directorate for Mission
Services

und fünf Auswertungszentren (Intelligence Centers) mit je geografischem, in einem Fall thematischem
Schwerpunkt:

Americas Center
Asia/Pacific Center
Defense Combating Terrorism Center
Europe/Eurasia Center
Middle East/Africa Center

Außerdem befindet sich auf dem Gelände der DIA noch die National Intelligence University, für die
jedoch ein Umzug nach Bethesda in Maryland geplant ist.[4]

Kommunikation
Wie alle Mitglieder der United States Intelligence Community ist die DIA in das Intelink-Netzwerk
eingebunden. Zur Kommunikation mit internationalen Partnern betreibt die DIA auch eigene Netzwerke,
beispielsweise Stoneghost zur Kommunikation mit Commonwealth-Ländern.[5]
Geschichte
In der Öffentlichkeit bekannt wurde dieser Geheimdienst durch das weltweite Publizieren des von ihm
abgehörten Funkverkehrs zwischen sowjetischen Abfangjägern während des Abschusses einer Boeing 747
des Korean-Airlines-Flug 007 am 1. September 1983. 1993 wurde die DIA in Jugoslawien aktiv.

Seit 1978 regelt der Foreign Intelligence Surveillance Act infolge der Ermittlungen des Church Committees
die parlamentarische Kontrolle der DIA durch das Senate Select Committee on Intelligence (SSCI) des US-
Senats bzw. das United States House Permanent Select Committee on Intelligence (HPSCI) im
Repräsentantenhaus.

2015 erstritt Judicial Watch die Veröffentlichung eines DIA-Berichtes zum Bürgerkrieg in Syrien.[6]

Budget der US-Geheimdienste 2013


Nach einem Bericht der Washington Post betrug das Budget aller Nachrichtendienste der USA für das Jahr
2013 zusammengerechnet 52,6 Milliarden US-Dollar. Nachfolgend sind die fünf größten Behörden
aufgeführt, deren jeweilige Budgets die Post in die vier Kategorien Unterhalt, Sammeln von Daten,
Datenverarbeitung und -verwertung sowie Datenanalyse unterteilt hat.[7]

Budget
Budget
Verwaltung Budget Budget
Datenverarbeitung
Name der Behörde/des und Datenbeschaffung Datenanalyse Budget
und -verwertung
Programms Unterhalt Gesamt
(Data processing and
(Management (Data collection) (Data analysis)
exploitation)
and support)

Central
Intelligence 1,8 11,5 0,387 1,1 14,787
Agency
National Security
5,2 2,5 1,6 1,5 10,8
Agency
National
Reconnaissance 1,8 6,0 2,5 – 10,3
Program
National
Geospatial-
2,0 0,537 1,4 0,973 4,91
Intelligence
Program
General Defense
Intelligence 1,7 1,3 0,228 1,2 4,428
Program
Gesamt 12,5 21,837 6,115 4,773 45,225

Angaben in Milliarden US-Dollar


Weblinks
Commons: Defense Intelligence Agency (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Defense
_Intelligence_Agency?uselang=de) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Offizielle Website der DIA (http://www.dia.mil/) (englisch)
Regierungs-Website über die DIA (http://www.intelligence.gov/) (englisch)
Website der National Intelligence University (http://ni-u.edu/wp/) (englisch)

Einzelnachweise
1. DIA: Leadership (http://www.dia.mil/About/Leadership.aspx), abgerufen am 22. März 2015
(englisch)
2. Defense Intelligence Agency: About (http://www.dia.mil/About/Organization/Locations/)
3. DIA: Locations (http://www.dia.mil/About/Organization/Locations.aspx), abgerufen am 22.
März 2015 (englisch)
4. Jim Hodges: Higher Intelligence: The National Intelligence University Transforms Education
and Culture (https://web.archive.org/web/20160304115912/http://trajectorymagazine.com/civ
il/item/1544-higher-intelligence.html) (Memento des Originals (https://giftbot.toolforge.org/der
ef.fcgi?url=http%3A%2F%2Ftrajectorymagazine.com%2Fcivil%2Fitem%2F1544-higher-intel
ligence.html) vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch
eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen
Hinweis., Trajectory Magazine, 03/2013. Abgerufen am 22. März 2015 (englisch)
5. Jan Goldman und Susan Maret (2016) Intelligence and Information Policy for National
Security: Key Terms and Concepts; Rowman & Littlefield; ISBN 978-1-4422-6017-7 (e-
Book), ISBN 978-1-4422-6016-0 (Taschenbuch), ISBN 978-1-4422-6015-3 (gebunden)
Seite 532.
6. http://www.judicialwatch.org/wp-content/uploads/2015/05/Pg.-291-Pgs.-287-293-JW-v-DOD-
and-State-14-812-DOD-Release-2015-04-10-final-version11.pdf
7. The Black Budget. (https://www.washingtonpost.com/wp-srv/special/national/black-budget/)
Covert action. Surveillance. Counterintelligence. The U.S. “black budget” spans over a
dozen agencies that make up the National Intelligence Program. The Washington Post,
30. August 2013, abgerufen am 7. September 2013 (englisch).

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Defense_Intelligence_Agency&oldid=204726791“

Diese Seite wurde zuletzt am 20. Oktober 2020 um 16:16 Uhr bearbeitet.

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