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Medinat Jisra'el), ist ein Staat in Vorderasien an der Ostküste des Mittelmeers.

Israel ist der einzige Staat der Erde mit mehrheitlich jüdischer Bevölkerung und
versteht sich als Nationalstaat des jüdischen Volkes.[9][10][11][12] Israel gehört
geographisch zum Maschrek und grenzt an den Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten
sowie an den Gazastreifen und das Westjordanland. Die Hauptstadt und
bevölkerungsreichste Stadt Israels ist Jerusalem; jedoch erkennen die Vereinten
Nationen und die Mehrheit ihrer Mitgliedstaaten Jerusalem nicht als israelische
Hauptstadt an. Der größte Ballungsraum ist Gusch Dan um die am Mittelmeer gelegene
Metropole Tel Aviv-Jaffa.

Das Gebiet des heutigen Israel gilt als Wiege des Judentums sowie auch der beiden
jüngeren abrahamitischen Religionen. Es stand seit 63 v. Chr. nacheinander unter
römischer, byzantinischer, sassanidischer, arabischer, osmanischer und britischer
Herrschaft. Die dort seit rund 3000 Jahren ansässigen Juden (biblisch: Israeliten,
Hebräer) wurden im Laufe der Geschichte mehrmals vertrieben oder zur Emigration
gedrängt (jüdische Diaspora). Vom ausgehenden 19. Jahrhundert an bestanden unter
europäischen Juden, nicht zuletzt aufgrund der in Europa zunehmenden
Judenverfolgung, Bestrebungen, im damals osmanischen Palästina wieder einen
jüdischen Staat zu errichten (Zionismus, benannt nach Zion, dem Tempelberg). Ein
erster Grundstein wurde dafür beim ersten Zionistenkongress (1897 in Basel) unter
der Führung Theodor Herzls gelegt; der Plan einer Staatsgründung nahm durch die
britische Balfour-Deklaration von 1917 konkretere Formen an. Von 1920 bis 1948
bestand das Völkerbundsmandat für Palästina, das nach der Auflösung des Osmanischen
Reiches Großbritannien übertragen worden war. Eine verstärkte jüdische Einwanderung
und der Aufbau protostaatlicher Strukturen führten in dieser Zeit zu ersten
Konflikten mit der arabischen Bevölkerung. Der UN-Teilungsplan für Palästina von
1947 hatte das Ziel, diese beizulegen, doch wurde er von arabischer Seite
abgelehnt. Dennoch erfolgte am 14. Mai 1948 die israelische
Unabhängigkeitserklärung, und unmittelbar danach begann der erste Palästinakrieg
durch den militärischen Angriff der arabischen Nachbarstaaten auf den jungen Staat.
Die folgenden Jahrzehnte der Geschichte Israels sind vom andauernden arabisch-
israelischen Konflikt entscheidend geprägt.

Das politische System Israels basiert auf einem parlamentarischen Regierungssystem.


Regierungschef ist der von der Knesset eingesetzte Ministerpräsident; das
Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident, der überwiegend repräsentative Aufgaben
erfüllt. Israel ist als freiheitlich-demokratischer Rechtsstaat mit einem
ausgeprägten Sozialstaat verfasst; das Land wird oft als die „einzige Demokratie im
Nahen Osten“ bezeichnet. Der überwiegend zentralistisch verwaltete israelische
Staat ist in sechs Bezirke unterteilt, und diese sind wiederum in 71 Städte, 141
Gemeinden und 53 Regionalverbände (Zusammenschlüsse kleinerer Ortschaften zu
Verwaltungsgemeinschaften) gegliedert.

Das dicht besiedelte Land hat 2023 etwa 10 Mio. Einwohner, davon ca. 7,2 Mio. Juden
(73 %), 2 Mio. nichtjüdische Araber (20,9 %)[13] und einige weitere traditionell im
Land beheimatete Minderheiten wie christliche Aramäer,[14] Samaritaner, Armenier,
Tscherkessen und Roma.[4] Das Rückkehrgesetz gestattet es allen Juden der Erde,
sich in Israel niederzulassen. Seit etwa 1990 leben auch zunehmend legale
asiatische und osteuropäische Arbeitsmigranten sowie illegale Einwanderer aus
Afrika im Land.

Die jüdische Bevölkerung setzt sich aus Aschkenasim, Mizrachim, Sephardim,


Falaschen und jemenitischen Juden zusammen, doch ist eine zunehmende Verschmelzung
dieser Gruppen zu beobachten. Die Mehrheit der arabischen Israelis sind Muslime,
eine Minorität bilden arabische Christen und Drusen.

Trotz widriger äußerer Umstände (exponierte geografische Lage, Kriege mit den
arabischen Nachbarstaaten, Mangel an Wasser und Rohstoffen, Abhängigkeit von
ausländischem Kapital) ist es Israel gelungen, einen hoch entwickelten Wirtschafts-
und Wissenschaftssektor zu entwickeln. Die israelische Wirtschaft ist von einer
fortschrittlichen Landwirtschaft und einer spezialisierten, stark
exportorientierten Industrie geprägt. Wichtige Industriesektoren sind die
Diamantenverarbeitung, die chemische und pharmazeutische Industrie sowie die
Halbleitertechnik; im Dienstleistungssektor sind vor allem die Finanzwirtschaft,
die Softwareentwicklung und der Tourismus nennenswert. Von wachsender Bedeutung ist
die High-Tech-Industrie; das Land hat die höchsten Ausgaben für Forschung und
Entwicklung pro Einwohner und die höchste Dichte an Start-ups weltweit.

Das Land ist seit 2010 Mitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (OECD). Nach dem Index der menschlichen Entwicklung (HDI) befindet
sich Israel auf Platz 19 (Platz 1 im Nahen Osten, Platz 3 in Asien, Stand 2020).
[15][16] Im Jahr 2023 schätzte der Internationale Währungsfonds Israels Pro-Kopf-
BIP auf 58.270 US-Dollar weltweit auf Platz 13, was es zu einem der reichsten
Industrieländer macht.[17] In Bezug auf das durchschnittliche Vermögen pro
Erwachsenem,[18] Innovation[19] und Lebenserwartung[20] liegt es im Nahen Osten an
erster Stelle. Laut Global Finance lag Israel im Jahr 2022 auf Platz 6 der
fortschrittlichsten und technologischsten Länder.[21]

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