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2. Vorlesung: 20.

Oktober 2016
Steop, Einführung in die Philosophie

Thema: Sokrates und die Skepsis


Professor: Dr. Andreas Gelhard

Zitierweise philosophischer Texte


Es gibt einige klassische Autoren, vor
allem Platon, Aristoteles, Kant, die nach
einer Standard-Zitierweise angegeben
werden, die nicht nach den Buchseiten
ihrer genauen Ausgabe entspricht.
Bsp.: ,,Menon‘‘ von Platon
Bei Platons Werk wurde die Stephanus-
Zählung (nach Henrici Stephanus genannt) verwendet. Das heißt, es gibt
eine Platon Ausgabe aus dem 16. Jh. Das war zwar nicht die allererste
Ausgabe, aber es war die erste vollständigste Ausgabe. Und nach der
Seiteneinteilung dieser Ausgabe werden heute noch Platons Texte zitiert.
Bild oben: Das ist die Reclam-Ausgabe von ,,Menon‘‘. Oben steht die
normale
Seitenzahl und daneben sieht man wie die Stephanus Form auf
den jeweiligen Seiten entspricht (mit Zahlen und Buchstaben).

Das Problem der Übersetzung


Es werden immer wieder Probleme entstehen, wenn man bereits übersetzte
Texte vor einem liegen hat. Bei Platon sind die originalen Texte auf
Altgriechisch, bei Hobbes sind es Englische.
Das Thema in dem Werk ,,Menon‘‘ ist das Gute. Genauer gesagt geht es um
die Frage, ob sich das Gutsein/Tüchtigkeit (=areté) lehren lässt?
areté
 etablierte Bedeutung: Tüchtigkeit im weiten Sinn von „etwas gut
können“
 aufkommende Bedeutung: Tugend im engen moralischen Sinn.

 Übersetzungsvorschlag Margarita Kranz (Reclam-Ausgabe des Menon):


Gutsein

In der Zeit in der der Sokrates spricht und unter seiner heftigen Beteiligung
hat sich dieser Begriff aber deutlich in die Richtung verschoben, in der wir
heute von ,,Tugend‘‘ sprechen. Es geht um den moralischen Begriff: also
man meint damit die moralische Qualität der Personen und deren
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Lebensführung und nicht um ,,wie gut könnt ihr Tennis spielen?‘‘ (es geht
nicht um die Stärke)
Das Sokratische Gespräch
Das Sokratische Gespräch ist sozusagen die Herkunft, dessen was dann die
philosophischen Schulen der Skepsis hieß. Es geht nicht darum ,,was hat
Sokrates gelehrt?‘‘, ,,was hat er für Thesen in die Welt gesetzt?‘‘, sondern um
,,wie hat er gesprochen?‘‘ , ,,wie hat er die Philosophie sozusagen als
bestimmte Form von Praxis begründet?‘‘.

Wir haben sofort die Frage der Lehrbarkeit im Raum. Und zwar die
Lehrbarkeit in Hinblick auf einen sehr Allgemeinbegriff von Gutsein bei
Menon, der sozusagen ein ausgebildeter Redner ist und in dieser
athenischen Demokratie genau die Qualitäten besitzt, die man da haben
muss, nämlich überzeugend vor einer großen Versammlung sprechen
können. Da kann man davon ausgehen, dass er dieses ,,areté‘‘,
dieses ,,Gutsein‘‘ (auch gemein Tüchtigkeit, etwas können‘‘) gebraucht.
Dieses ,lehrbar‘ oder ,nicht lehrbar‘ ist nicht bloß Rahmen, sondern auch
Thema in diesem Dialog. Das hat etwas damit zu tun, dass die Frage ob
etwas lehrbar ist, natürlich sofort etwas über diese Sache sagt.
Es gibt einen anderen Platonischen Dialog, nämlich den ,,Ion‘‘. Da geht es
darum, ob das Künstlerische Reden, das Literarische Reden (aus den
klassischen griechischen Texten) gelehrt werden kann. Ist das ein Handwerk
oder benötigt man dafür eine göttliche Inspiration? Ist das angeboren? Es
hat etwas mit Inspiration, Enthusiasmus, Begeisterung zu tun und der
Fähigkeit dieser Begeisterung mitzuteilen an einer großen Versammlung.

In Menon geht es aber nicht um die Redekunst, sondern um ,,areté‘‘. Und


Sokrates reagiert auf eine sehr charakteristische Weise auf diese Frage:
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Hiesigen = Athener
Das ist die typische Geste ,,Hallo, ich weiß eigentlich nichts und wir müssen
hier mal klären, was überhaupt Thema ist. Bevor wir darüber reden, ob man
das Gute lehren kann, müssen wir klarstellen was Gutsein überhaupt ist.
Sonst wissen wir nicht, was das Thema unseres Gespräches ist. Und
Gespräche von denen man gar nicht weiß worum sie gehen, sind ja schon
irgendwie Zeitverschwendung.‘‘ Somit muss man einen Schritt zurückgehen.

Kant hat mal gesagt, dass Sokrates nicht die Lehrerrolle, sondern gern die
Schülerrolle einnimmt. Auch hier im Dialog merkt man, dass er immer
sagt ,Ich weiß es nicht. Keine Ahnung. Sag du es mir‘

Der Grund, weshalb er so lang antwortet, ist, weil er im Grunde schildert,


was in seiner Umgebung gerade als gut gilt. Sokrates antwortet:
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Menon hat sich selbst in Verlegenheit gebracht. Er hat in diesem Abschnitt


nur über das Gute in seiner Umgebung/Athen geredet. Über Athen hinaus
gibt es noch unzählige GUTE Dinge. Sokrates hat ironisch geantwortet als er
meinte ,,einen ganzen Schwarm von Gutsein‘‘. Was er damit sagen will ,,Ja
okay. So geht das gar nicht. Ich wollte das Thema unseres Gesprächs wissen
und du gibst mir 10 weitere Themen. Wir wissen immer noch nicht was das
Thema unseres Gesprächs ist.‘‘ Das sagt er Menon nicht ins Gesicht,
sondern fragt weiter:

Das heißt er präsentiert hier ein Beispiel, was ziemlich absurd wäre zu sagen
,Eine Frau ist anders gesund als der Mann‘. Menon meint:

Sokrates spricht dann weiter:

Das ist nun so ein Moment, wo in den sokratischen Dialogen das Elend für
den Gesprächspartner anfängt. Sokrates hat damit eine extrem spezifische
und stark-moralisch orientierte Art von Gutsein in diesen Begriffen
(besonnen und gerecht) interpretiert. Menon meint ,,Ja gestehe ich dir gerne
zu‘‘. Sokrates setzt fort:

Sokrates arbeitet daran, anhand diesen Beispielen, die Menon in den Raum
gestellt hat, auf gemeinsame Grundcharakteristika runterzustellen. Warum
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sagen wir von den einen, der regelt die politischen Angelegenheiten gut und
die regelt den Haushalt gut. Das sind dieselben. Man soll es nicht auf Mann
und Frau aufteilen, sonst wissen wir nicht warum wir das eine GUT und das
andere SCHLECHT bezeichnen soll und wir müssen ja wissen, ob das ein
Fall von gut und schlecht ist.
Idee
Und das ist schon der Punkt an dem klar wird, warum später (vor allem in
späteren Dialogen von Platon) dieser Begriff der Idee eine große Rolle spielt.
Man kann die Idee sozusagen von oben herunter sich klarmachen aus den
späten Dialogen oder diesen tollen Bilder entworfen werden. Bsp.:
Das ,,Höhlengleichnis‘‘ (Platons Werk), wo die Leute gefesselt verbunden in
der Höhle sitzen und ihre Köpfe nicht bewegen können. Sie bekommen eine
Scheinwelt vorgespielt und dann kommt der heldenhafte philosophische
Lehrer und führt sie da raus. Von oben scheint die Sonne (Idee). Deshalb
wird der Lehrer heute als Held dargestellt.
Das heißt, wenn man das so von oben runter macht, schnell mal übersehen,
dass man überhaupt den Zweck des Ganzen (wozu hat er den Begriff so
prominent gemacht) nicht angibt.
Hier den Menon zeigt er von unten hoch wie er zur Idee kommt, nämlich
man braucht ein gemeinsames Thema damit wir geordnet reden. Mit
Beispielen kann den Begriff jetzt auch nicht erklären z.B. geben wir ein
Beispiel für x, wenn man aber nicht x kennt/weiß. Das heißt, diese Ziel, die
IDEE, die den gesamten Erkenntnisprozess Orientierung gibt, das muss man
feststellen.
Heute verstehen wir unser Idee was anderes (Ich habe eine Idee). Damals
verstand man unter Idee, genau das was nicht in einem einzelnen Kopf
passiert, sondern was im Laufe verschiedene Köpfe in Übereinstimmung zu
bringen.
Sokrates selbst fragt immer den anderen Gesprächspartner ,,Was würdest
du sagen?‘‘ und Menon antwortet ,,Gutsein ist, wenn der Staat gut verwaltet
wird.‘‘

Was er da meint ist, ,,Naja wir haben gesagt, Gutsein bedeutet etwas mit
Besonnenheit und Gerechtigkeit tun. Wenn du sagst Gutsein ist den Staat
gerecht verwalten, dann hast du etwas was die Bestimmung von Gutsein ist
verwendet um Gutsein zu bestimmen und das ist logisch gesehen ein
Zirkelschluss. Du kannst nicht das, was du bestimmen willst, bestimmen.‘‘
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Jetzt kommt eine sehr bekannt Stelle, wo Menon politisch extrem inkorrekt
ein Tiergleich verwendet:

Hier kommt es nun zu einer Lähmung. Es ist wie ein Gift, der einem die
Bewegungsfähigkeit raubt. Sokrates narkotisiert sein Gegenüber. Menon ist
extrem verärgert, weil er merkt, dass Sokrates ihn einfach lähmt.
Nun kommen wir zu einem Begriff, das ein Gegenstück zur Idee ist und zwar
nicht auf der thematischen Ebene, sondern der Ebene wie redet Sokrates
und was ist die Art seiner Gesprächsführung. Das ist die Aporie.
Aporie
Aporie bedeutet ganz einfach ,,Sackgasse‘‘ (der Weg, der nicht weiterführt).
Im Werk Menon passiert diese ,,Sackgasse‘‘ allein in der ersten Hälfte 3x.
Sokrates denkt sich ,,Nein. Wir müssen nochmal anfangen. Das bringt sich
nichts.‘‘ und Menon ist nun entnervt.
Genau diese Art von Gespräch war der Grund weshalb Sokrates umgebracht
wurde. Jetzt ist es in diesem Dialog so, dass der Zug zum Konstruktiven
ganz klar siegt und überwiegt. Die berühmte Stelle an der Sokrates diese
ganze Sache rettet und er sagt ,,Nein ich renn hier nicht zum 4. Mal in die
Sackgasse. Ich gehe jetzt einen Schritt zurück.‘‘ Das ist jetzt der Punkt, wo
er einem Mythos (eine Geschichte) erzählt, irgendwo einen Knoten zu lösen.

Wir werden nie erfahren, was Gutsein ist aber die Möglichkeit ist auf jeden
Fall da, weil unsere Seelen so geschaffen sind, das bevor wir auf die Welt
gekommen sind, im Grunde schon alles gesehen und erkannt haben. Und
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deshalb ist es möglich, dass wir uns einfach daran erinnern. Das ist einfach
Motivationspsychologie.
Jetzt zu Menon: Die Weise, wie er wie Sokrates versucht, das zu belegen
und es nicht einfach den Geschichten zulassen will. Menon lässt einen
Sklaven zu sich rufen (einen Nicht-gebildeten) und möchte, dass er mit
einem Stock in den Sand in einem Quadrat ein Quadrat mit der halben
Fläche einzeichnet. Sklave überlegt und Sokrates sagt zu
Menon: ,,Merkst du Menon, welche Fortschritte er falsch gemacht hat.‘‘
Man muss falsche Ergebnisse liefern, um drauf zu kommen, dass es
falsch ist. Sokrates zeigt, dass man es diagonal zeigen muss=,,Sklaven-
Episode‘‘
Die Idee des Guten
Wenn Gutsein lehrbar sein soll, muss es den Charakter von Wissen haben.
Die Frage nach der Lehrbarkeit des Guten,
 beantwortet Platon im Menon nicht;
 beantwortet er später in der Politeia mit Ja.
Die höchste Idee ist die Idee des Guten. Die Idee des Guten muss Charakter
von Wissen sein, wenn Gutsein lehrbar sein soll.

Sextus Empiricus
Die Linie, die Sextus daraus zieht, ist jetzt genau die der Aporetischen
Gesprächsführung. Sein Werk: Grundriss der pyrrhonischen Skepsis
 Sokrates (469-399 v.Chr.)

 Pyrrhon von Elis (360-270 v.Chr.): war der Namensgeber dieser Antiken
Schule der Skepsis (deshalb heißt das Buch von Sextus so). Pyrrhon war
zwei Generationen nach Sokrates.

 Sextus Empiricus(~ 200 n.Chr.): hier haben wir jemanden, der eher
resümiert

sképsis (altgriechisch): Betrachtung, Untersuchung, Prüfung


Das ist eben jemand, der etwas genau unter die Lupe nimmt. Sextus steigt
in seinem Buch sofort mit der skeptischen Schule von anderen abzusetzen.
Die Skepsis ist einer der drei wichtigsten hellenistischen Schulen: Stoa,
Epikureer und Skepsis.
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 Dogmatiker/Dogma

 Akademiker: damals waren sie auch Skeptiker, die aber aus der Sicht
Sextus schlechte dogmatische Skeptiker waren

 Skeptiker: sie sehen sich in der Schule der Sokratik


„Vorher aber möchte ich bemerken, daß ich von keinem der Dinge, die ich sagen werde, mit
Sicherheit behaupte, daß es sich in jedem Fall so verhalte, wie ich sage, sondern daß ich
über jedes einzelne nur nach dem, was mir jetzt erscheint, erzählend berichte“ (S. 93).

Das heißt, die antike Skepsis ist eine extrem individualistische Art des
Philosophierens und er redet über das, was er sieht.

Die Art des Sokratischen Gesprächs, die Strategie bewusst in Sackgassen zu


führen und diese Aporien herbeizuführen ist genau das was die Skepsis zu
einer kompletten Form der Philosophie ausgebaut hat.
Der Skeptiker…
… weist die die dogmatische Ideenlehre zurück.
… schließt aber an die sokratische Praxis des aporetischen Gesprächs an.
Auf dieser Grundlage begreift er Philosophieren als eine therapeutische
Tätigkeit, die die Abhängigkeit von Dogmen heilt.

Das philosophische Verfahren der pyrrhonischen Skepsis


Sextus betont an jeder Stelle seines Buches ,,Das hier ist nicht
systematisch!‘‘
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1. Diaphonie = erscheinende und gedachte Dinge/Gegensätze


Der Skeptiker beginnt immer mit mindestens zwei verschiedene Meinungen.
Der Skeptiker beginnt immer mit der einfachen Tatsache, dass es über alle
möglichen Dinge immer mehr als ein Satz gibt. Es gibt immer wen der
anders denkt als der andere.
2. Isosthenie = das Kernstück; Gleichwertigkeit der entgegengesetzte
Sachen und Argumente
Der Skeptiker fügt diesen faktisch vorfindlichen vielfältigen Meinungen, wo
man immer nochmal einen anderen Satz über dasselbe Problem finden
kann. Er fügt immer ein kleines Manöver hinzu, indem er die Sachen im
Gegensatz zueinander bringt. Die gegenteilige Meinung.
3. Epoché = Zurückhaltung des eigenen Urteils
Epoché heißt wörtlich ,,inne halten‘‘ , ,,zurückhalten‘‘. Man stoppt nach
einer Erkenntnis.
4. Ataraxie = Seelenruhe
In der Antike dienen skeptische Verfahren dazu einem weitesten Sinne
ethische Ziel zu erreichen, nämlich die Seelenruhe. Man sollte einfach nicht
noch weitersuchen ,,Was ist noch toller‘‘. Es soll einen beruhigen.

Praktisches Ziel der Skepsis


Diogenes Laertios
 sein Argument findet sich bis ins 20. Jahrhundert
 wurde so aufgenommen, als würde Diogenes die Skepsis lächerlich
machen
Dogma
 heute: wissenschaftliche Sätze
 Natur: angeborenes Wahrnehmungs- und Denkvermögen
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 Erlebniszwang: Hunger, Durst


 Überlieferung: die Kultur, in die man hineingeboren ist
 Techniken: erlernte Fähigkeiten

Da unterscheidet Sextus 2 Gruppen: 10 Tropen und 5 Tropen


 Tropen = systematische Argumentationsverfahren
 dienen dazu die Möglichkeit von Rechtfertigung und Begründung generell
zu widerlegen
 läuft darauf hinaus, dass man die doppelte (von 2 Seiten) Sackgasse
kommt – Aporie
 zehn Tropen geben systematische Gründe dafür, was für die
Sinneswahrnehmung gilt
 sollen im Grunde zeigen, dass unter verschiedenen Bedingungen
einander widersprechende Wahrnehmungen derselben Sache zustande
kommen und dass wir niemals wahrnehmen können, ohne irgendeiner
dieser Bedingungen zu unterliegen.
 jede Wahrnehmung ist perspektivgebunden
 empirische Probleme = Raum-Zeit Probleme
 könnten erweitert werden, da es sich nicht um Notwendigkeiten handelt
 sollen Relativität von Wahrheiten aufzeigen
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 Kulturrevolution

10 Tropen des Aenesidemus


 10ter Tropus
 frühe Form des Kulturrelativismus
 Argumentationsweisen aus dem Alltag
5 Tropen des Agripa
 Argumentationsweise wie man lehren soll auf dogmatische Art und
Weise
1. Widerstreit  Isosthenie
= Gegensätzlichkeit der Behauptungen über dasselbe Objekt
 Philosophen streiten immer über alle möglichen Behauptungen, es
gibt keine Übereinstimmung und keine verlässliche Lehrautorität
2. Unendlicher Regress
= Der Regress ins Unendliche bei Beweisen
 Jeder Satz bedarf einer Begründung, die einer Begründung bedarf
[…], die aber angezweifelt werden kann, sodass sie einer Begründung
bedarf, welche aber ohne einer Begründung nicht bedarf […]
3. Relativität
 Unsicherheit aufgrund der Möglichkeit, dass sich der Kontext eines
Objektes oder der Standpunkt des Betrachters ändert
4. Voraussetzung (dogmatische Setzung)
= Die Willkürlichkeit der Voraussetzungen
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 Der Regress (Tropos 2) wird irgendwo abgebrochen, indem man


einfach von der letzten Begründung behauptet, sie müsse
unbezweifelbar wahr sein, auch wenn sie dies nicht ist.
5. Diallele (zirkuläre Begründung)
 Der Regress (Tropos 2) wird gebogen, indem irgendwo eine
Begründung gegeben wird, die aber der Ausgangssatz ist, der zuerst
begründet werden sollte.

Tropen 2+4+5 = Agrippas Trilemma (Münchhausen-Trilemma)

Die fünf Tropen lassen sich aus den zehn Tropen extrahieren.

 Alle zehn Tropen laufen auf die Relativität hinaus – das bemerkte auch
schon Sextus Empiricus.

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