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Die deutschen Kinder vor 100 Jahren wuchsen nicht in Mr. Rogers’ Welt auf. Sie lernten
Manieren mit dem “Struwwelpeter” von Dr. Heinrich Hoffmann. Hoffmann, der von 1809 bis
1894 lebte, war Psychiater und Autor. Bei Mr. Rogers lebten Kinder in
einer positiven, behüteten Welt. Bei Heinrich Hoffmann erlebten
ungehorsame Kinder ein trauriges Schicksal. Dem Daumenlutscher
Konrad schnitt der Schneider mit einer Schere die Daumen ab. Kaspar,
der seine Suppe nicht essen wollte, schwand dahin und starb innerhalb
von fünf Tagen. Paulinchen, die mit Feuer spielte, verbrannte zu einem
Haufen Asche. Ein Happy End gab es in Heinrich Hoffmanns
Geschichten nicht. Hoffmann schrieb und illustrierte die Geschichten
ursprünglich als “lustige Geschichten und drollige Bilder” für seinen
Sohn. “Der Struwwelpeter” war nicht als Methode zur
Kindererziehung gedacht. Trotzdem wuchsen viele deutschsprachige
Kinder mit ewig präsenten Drohungen über den Suppenkaspar und den Daumenlutscher Konrad
auf. Mr. Rogers hätte sich über eine solche Erziehungsstrategie die Haare gerauft. Aber trotz der
furchterregenden Bilder und Geschichten ist “Der Struwwelpeter” seit mehr als 150 Jahren eines
der beliebtesten deutschen Kinderbücher.
Fragen:
10. Wie reagieren Kinder auf die Bilder und Geschichten im “Struwwelpeter”?
a. Sie wollen Paulinchen imitieren.
b. Sie haben Angst.
c. Sie essen keine Suppe mehr.