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Text:
“Anja,” ruft die Mutter. “Du musst noch dein Bett machen, bevor du zur Schule gehst.”
Anja kommt atemlos aus dem Badezimmer. Sie hat sich gerade noch geduscht. Dann hat sie sich
schnell angezogen und sich die Zähne geputzt. Sie hat sich noch schnell die Lippen geschminkt
und sich die Haare gekämmt. Nun setzt sie sich an den Tisch und isst noch rasch ein Brötchen
mit Marmelade.
“Ich habe keine Zeit mehr, mein Bett zu machen. Ich muss mich beeilen.”
Sie kaut noch immer und zieht sich eine Jacke an, während sie sich die Schultasche über die
Schulter schwingt. Sie gibt ihrer Mutter einen halbherzigen Kuss und macht sich auf den Weg.
Anjas Mutter ärgert sich. So geht es nämlich jeden Morgen und Anja hat sich noch nie die Mühe
gemacht, ein paar Minuten früher aufzustehen, damit sie noch ihr Bett machen könnte.
Die Mutter überlegt sich, wie sie ihre Tochter dazu bringen könnte, ihr Bett zu machen. Sie
denkt: “Jeden Tag ärgere ich mich, weil ich Anjas Bett machen muss. Dabei ist sie alt genug, um
sich selbst darum zu kümmern. Und dann bedankt sie sich nicht einmal. Das muss sich ändern.”
Am nächsten Tag wiederholt sich die gleiche Geschichte, aber Anjas Mutter sagt: “Anja, so kann
es nicht weitergehen. Schämst du dich nicht? Du musst lernen, dein Bett zu machen. Sonst
kannst du genauso gut in einem Stall leben.”
“Ach, Mutti, ich schäme mich nicht, weil ich mein Bett nicht mache. Nur altmodische Leute
sorgen sich um solche Dinge. Ich bin jung und kümmere mich nicht darum, ob mein Bett
gemacht ist oder nicht. Ich würde mich nicht daran stören, in einem Stall zu schlafen.”
Da entschließt sich Anjas Mutter zu einer radikalen Lösung. Als Anja am Abend in ihr Zimmer
geht und sich auf ihr Bett setzt, merkt sie, dass es nicht so weich ist wie sonst. Sie hebt die Decke
hoch und findet darunter statt einer Matratze nur eine Schicht Stroh.
Die Mutter antwortet: “Ach, weiche Matratzen sind nur etwas für alte Leute. Du bist jung. Ich
kann mir vorstellen, dass du problemlos auf Stroh schlafen kannst.”
Anja legt sich ins Bett und versucht zu schlafen, aber sie schläft die ganze Nacht nicht sehr gut.
Am nächsten Morgen steht sie eine halbe Stunde früher auf. Sie streicht das Stroh glatt, schüttelt
ihr Kissen und legt sorgfältig ihre Decke über das Stroh. Dann hat sie sogar Zeit, sich in aller Ruhe
auf die Schule vorzubereiten.
Als sie am Abend zu Bett geht, findet sie ihre schöne, weiche Matratze wieder vor. Sie freut sich
darüber und bedankt sich bei ihrer Mutter. Die Mutter lächelt und sagt: “Wie man sich bettet, so
liegt man.”
Jetzt macht Anja jeden Morgen ihr Bett und ihre Mutter beklagt sich nie mehr.
Timeline:
In what order does Anja perform the following actions? Put the statements in the correct
order.
How could one translate the German idiom “Wie man sich bettet, so liegt man.”?
Antworten:
Timeline:
Match-up:
1.h; 2.d; 3.p; 4.j; 5.u; 6.l; 7.e; 8.n; 9.c; 10.s; 11.t; 12.g; 13.o; 14.r; 15.w; 16.a; 17.m; 18.i; 19.v;
20.q; 21.f; 22.k; 23.b
“Wie man sich bettet, so liegt man.” = You made your bed; now lie in it. As you sow, so you shall
reap.