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REPUBLIQUE GABONAISE Session : 2017

---------- Séries : A2 (LV2)


DIRECTION DU BACCALAUREAT Coef. : 4
---------- Durée : 3 heures

EPREUVE D’ALLEMAND
(L’utilisation du dictionnaire n’est pas autorisée.)

Hausfrau und Vollzeitmutter sein

Die 44-jährige Susanne Walder bleibt seit der Geburt ihrer Tochter zuhause. Der
ehemaligen Journalistin war die Entscheidung, Vollzeitmutter1 zu werden, ein
Herzenswunsch. Sie erzählt:
«Jeden Morgen kommt Norah zu mir ins Bett, und wir starten den Tag in aller
Ruhe zusammen: Wir kuscheln2, ich lese ihr etwas vor, wir reden. Dieses Ritual
genieβen3 wir beide sehr. Die Vormittage verbringt meine Tochter dann in der
5 Spielgruppe, und ich nutze die Zeit ohne sie für Einkäufe, mein
Fitnessprogramm, administrative Arbeiten für die Familie oder unser Haus –
oder einfach, um in Ruhe die Zeitung zu lesen. Die Zeit danach verbringen wir
wieder gemeinsam: Ich koche für uns Mittagessen, und dann steht je nach
Wochentag etwas anderes an: Schwimmkurs, Besuch von Freundinnen, wir
backen oder wir machen einen Ausflug in den Kinderzoo. Es sollte das Recht
jeder Mutter sein, das Lebensmodell zu wählen, das ihr und ihrer Familie am
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10 besten entspricht . Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Für mich war es ein
inneres Bedürfnis5, nach der Geburt unserer Tochter ganz für sie da zu sein.
Mein Mann fand die Entscheidung richtig. Norah nach acht Wochen
Mutterschaftsurlaub6 in fremde Hände zu geben, wäre für mich undenkbar
gewesen. Lange Zeit konnte ich mir nicht vorstellen, nicht mehr zu arbeiten. Ich
habe immer gern gearbeitet, war ehrgeizig7 und liebte meinen Job als
Unterhaltungschefin der ‹Schweizer Illustrierten›. Ich wollte erst mit 39 Mutter
geworden, und es war ein groβes Glück, als unser Wunsch in Erfüllung ging 8.
15 Die Emanzipation nur mit der beruflichen Selbstverwirklichung der Mütter
gleichzusetzen9, wäre ein Missverständnis10. Mein Selbstbild hat sich in den
letzten Jahren nicht verändert, der Blick von auβen vielleicht schon.
Zusammenfassend kann man sagen: Egal, wie sich Frauen entscheiden, sie
müssen sich immer rechtfertigen11. Das gilt für mich als Hausfrau ebenso wie für
die berufstätige Mutter. Wer sich beruflich voll engagiert, dem fehlen Zeit und
Energie für die Familie.

20 Mein Mann und ich – wir müssen beide Abstriche machen12: ich als Hausfrau in
Bezug auf meine Karriere, meine Unabhängigkeit und meine
Selbstbestimmtheit. Mein Mann kann in unserem traditionellen Rollenmodell
hingegen sich voll und ganz auf seine Karriere konzentrieren, weiter um die Welt
reisen. Aber er muss dafür auch auf sehr viel anderes verzichten: Gemeinsame
Zeit mit unserer Tochter ist oft aufs Wochenende reduziert. Nicht zuletzt dank
seines beruflichen Engagements kann ich unsere Tochter frei von finanziellen
Sorgen ganz nach meinem Instinkt und ihrem Wohlbefinden erziehen. Das
empfinde ich als groβes Privileg.
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Nach Franziska K. Müller und Stephanie Hess in annabelle.ch, Heft 09/14 (10.
Mai 2014)

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Worterklärungen:
1. die Vollzeitmutter: la mère à plein temps
2. kuscheln (kuschelte, hat gekuschelt): se blottir l’un contre l‘autre
3. genieβen (genoss, hat genossen): jouir de, savourer, prendre plaisir à, profiter
de
4. entsprechen (entsprach, hat entsprochen) : correspondre, satisfaire
5. das Bedürfnis: le besoin
6. der Mutterschaftsurlaub: le congé de maternité
7. ehrgeizig: ambitieux
8. in Erfüllung gehen (ging, ist gegangen) : se réaliser
9. mit der Selbstverwirklichung gleich/setzen (setzte … gleich, hat gleichgesetzt)
: mettre au même niveau avec l’épanouissement de sa personnalité
10. das Missverständnis,-se: le malentendu
11. sich rechtfertigen (rechtfertigte sich, hat sich rechtfertigt): se justifier
12. Abstriche machen: faire des concessions

I- COMPREHENSION DU TEXTE (8 Punkte)


A. Antworten Sie. (3 Pkte)
1. In welchem Alter hat die Autorin Ihr Baby bekommen?
2. Was ist der Beruf der Autorin?
3. Wie alt ist das Kind jetzt? Und wie heiβt das Kind?
4. Was machen die Autorin und ihr Kind am Nachmittag?
5. Was ist das tägliche Ritual zwischen Mutter und Kind?

B. Relevez dans le texte des phrases ou éléments de phrases qui montrent


que/qu‘ : (3 Pkte)

1. mère et enfant ne passent pas chaque instant de la matinée toujours ensemble;


2. elle ne voulait en aucun cas confier son enfant à des inconnus;
3. s’investir dans sa vie professionnelle oblige à sacrifier sa famille;
4. son mari n’était pas contre sa décision d’arrêter de travailler;
5. l’auteur n’a pas changé son opinion sur elle-même;
6. les revenus du mari lui permettent de ne s’inquiéter ni pour elle-même, ni pour leur
enfant.
C. Übersetzen Sie ins Französische. (2 Pkte)
Von: „Zusammenfassend kann man …“ bis „… berufstätige Mutter.“

II- EXPRESSION PERSONNELLE (6 Punkte)


A. Expression semi-guidée (3 Pkte)
Ist es besser für eine Frau, eine Vollzeitmutter oder eine berufstätige Mutter zu sein?
Was sind die Vor- und Nachteile für die Kinder, für den Mann und für die Frau? (6-8
Sätze)

B. Expression libre (3 Pkte)


«Auch nicht alle Vollzeitmütter sind glücklich. Man sollte diese Existenzform nicht
idealisieren.» sagt Lydia Terran. Was denken Sie davon? Sind Sie mit ihr
einverstanden? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum? (6-8 Sätze)

III- COMPETENCE LINGUISTIQUE (6 Punkte)


A. Setzen Sie ins Passiv. (2 Pkte)
1. Der Babysitter kocht das Mittagessen.
2. Die Mutter holte die Kinder nach der Schule ab.
3. Der Vater hat den Kinderwagen repariert.
4. Der Kinderarzt untersuchte das Baby.

B. Ergänzen Sie mit “als” oder “wenn”. (1 Pkt)


1. ____ mein erstes Baby zur Welt kam, habe ich meine Arbeit aufgegeben
(aufgeben= quitter, abandonner).
2. ____ ich einen Babysitter brauche, rufe ich eine Studentin an.
3. ____ die Kinder Ferien haben, kann Oma nicht mehr am Nachmittag schlafen.
4. ____ ich noch ein Kind war, fand ich meine Mutter immer zu Hause nach der
Schule.

C. Ergänzen Sie. (1,5 Pkt)


1. Eine gut____ Mutter ist eine arbeitslos___ Mutter.
2. Der best____ Vater verdient viel Geld und arbeitet in einem schön____ Büro.
3. Ich bin in einer streng____ Familie aufgewachsen (aufwachsen=grandir).
4. Ich war das erst____ Kind von meiner Mutter.

D. Übersetzen Sie ins Deutsche. (1,5 Pkt)


Je vis maintenant chez mon mari à Stuttgart, mais je vais souvent à Munich chez ma
mère. Ma famille vient de Munich. Et oui, je suis la fille de Müller !

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