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Lieber Leser,

wenn der Inhalt dieses Buches Sie beim Lesen be-


rührt, wird es Sie näher zu Gottes Herz bringen. Ich
hoffe, dies ist Inspiration genug für Sie, mir zu helfen,
Gottes Welt auf dieser Erde zu errichten. Eine Mög-
lichkeit wäre, dass Sie dieses Vorhaben mit einer
Spende unterstützen, damit dieses Buch auch ande-
ren Menschen kostenlos überreicht werden kann.
Gleichzeitig suche ich aber auch Menschen, die mir
helfen, diese Bücher zu verteilen. Ich bin dankbar für
jede Art von Unterstützung, die mir zuteilwerden
kann.

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ISBN der Druckversion: 978-3-944066-48-6
Khanverlag – Vöhl – Deutschland
©2022 Khanverlag, 1. Auflage
Bei einer Gele-
genheit während
meiner geistigen
Reisen sprach un-
ser Himmlischer
Vater zu mir:
„Alle Bücher, die
du in meinem Na-
men geschrieben
hast, sind meine
Bücher. Wer im-
mer in der Gegen-
wart oder in der
Zukunft den In-
halt, sei es auch
nur auszugs-
weise, ändert, in-
dem er etwas
wegnimmt, aus-
tauscht oder hin-
zufügt, wird vom
Baum der Wahr-
heit und vom
Baum der Liebe
getrennt wer-
den.“

Anmerkung: Jeder Prophet oder jede Prophetin, die eine leben-


dige Beziehung in der Gegenwart oder in der Zukunft mit Gott ha-
ben, können den Inhalt der Offenbarungen Gottes und seiner
Worte besser erklären oder ihnen einen besseren Ausdruck ver-
mitteln. Dies soll jeder dieser Propheten in einem anderen Buch
unter seinem eigenen Namen festhalten. Auf keinen Fall dürfen
der Inhalt oder die Worte der Offenbarungen Gottes in den Bü-
chern von Zahid Khan und in keiner seiner anderen Veröffentli-
chungen verändert werden.
Vom Grunde meines Herzens bin ich all denen dank-
bar, die sich mir für den Willen Gottes anschließen,
damit eines Tages alle Menschen zu einer Weltfami-
lie vereint in der Liebe Gottes ankommen, um sich
darin für immer niederzulassen. Insbesondere danke
ich meinen heutigen Wegbegleitern, die tagtäglich
mit mir für den Willen Gottes auf der Straße mit Pla-
katen und Broschüren unterwegs sind. Dazu gehören
alle, die mir bei der Veröffentlichung der Offenba-
rungen Gottes in Buch- oder digitaler Form helfen,
sie in so viele andere Sprachen übersetzen und mir
jede andere erdenkliche Hilfe zuteilwerden lassen.
All die wunderbaren Menschen leben bereits heute in
meinem Herzen als eine Weltfamilie.
Vielen herzlichen Dank und Gott segne euch!
Ich verlor
mein Herz
in Gott
Band 4

Zahid Khan
Inhaltsverzeichnis
71. Mein Name ist Liebe ............................................... 8
72. Höre die Stimme Gottes........................................45
73. Die kaputte Brücke ................................................59
74. Zum ersten Mal in der menschlichen Geschichte
öffnet Gott sein Herz durch mich ..............................79
75. Oh mein Vater, oh mein Vater ............................ 99
Ich bin das Lied, das nie vollendet wurde ..........106
76. Mein Treffen mit der Prinzessin der goldenen
Himmel ....................................................................... 120
77. Ich verlor meine Kinder, aber du nicht die deinen
...................................................................................... 136
78. Gottes Licht saß auf meinem Schuh ................. 154
79. Die bittere Wahrheit Gottes über die gefallene
Schöpfung ................................................................... 165
80. Das größte Herz, das Gott für sich selbst erschuf
...................................................................................... 184
81. Luzifers Liebe für Gott vor der Schöpfung der
Menschen ................................................................... 197
Regieanweisung .................................................... 226
Mystik ..................................................................... 230
Das Medaillon der Tochter Gottes .......................235
Zaid ibn Hāritha .................................................... 238
Was bedeuten die zwei Tränen für Gott?........... 244
Der Wert der Tränen für die Himmel ..................257
Qualität und Quantität der Tränen für Gott ..... 268
82. Lass mich meine Liebe vollenden, mein
meistgeliebter Himmlischer Vater ......................... 274
83. Lerne den wahren Wert kennen, was es bedeutet,
mit Gott zusammen zu sein .................................... 303
84. Die bittere Realität über die geistige Welt ...... 312
85. Etwas über meine Kindheit .............................. 329
86. Die indirekten Gesetze der Engel kennen keine
Gnade für die menschliche Schöpfung ...................355
Der Unterschied zwischen der Herrschaft Gottes
auf Erden und in den Himmeln ........................... 395
Visionen anderer Propheten ................................ 420
71. Mein Name ist Liebe
Oft beginne ich meine Beobachtungen mit dem
einleitenden Satz wie: „Letzte Nacht reiste ich …“
oder „Letzte Nacht besuchte mich ...“ Spreche ich
also über die letzte Nacht, dann ist es eine von so un-
sagbar vielen, die meine geistige Entwicklung präg-
ten und in der ich so viele Geheimnisse für meine
Mitmenschen von Gott und den Himmeln erhielt.
Diese Begebenheit ereignete sich tatsächlich erst
gestern, aber sie bewegte mich so sehr, dass ich sie
unverzüglich zu Papier brachte. In dieser wollte man
mich in der geistigen Welt mit dem Namen der Liebe
ehren. Wie schon viele Nächte zuvor in meinem Le-
ben, wurde ich in die Hauptstadt der blauen Schöp-
fungen eingeladen. Ich machte mich auf den Weg
dorthin und stellte bei meiner Reise überraschend
fest, dass die verschiedensten Schöpfungen die Zere-
monie in der Hauptstadt von ihren Himmeln und Di-
mensionen aus beobachten konnten. Dort angekom-
men, begann die Feierlichkeit, in der mir die Aner-
kennung Gottes zuteilwerden sollte. Ich war über-
rascht, als ich erfuhr, dass Gott beabsichtigte, mich
eigenhändig zu ehren, war ich doch bis dahin davon
ausgegangen, dass die höchsten 19 Wesen, die auch
die Erzwesen der höchsten blauen Himmel sind, die
Zeremonie vornehmen würden. Natürlich wurde ich
mystisch, als Gott in diesem Himmel erschien. Jedes

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Mal, wenn ich Gott in meinem Leben sehen darf, ist
dies ein überragender Augenblick für mich. Diese
Momente bedeuten mir mehr als jede noch so große
Anerkennung. Gott lächelte, als Er mich sah. In sei-
nem Gesicht und in seinen Augen konnte ich erken-
nen, wie glücklich Er war. Er erlaubte mir nicht, mich
vor Ihm zu verbeugen. Neben mir knieten sich jedoch
die 19 Wesen ehrfurchtsvoll vor Ihm nieder. Gott zog
mich in seine Arme, küsste wieder und wieder meine
Stirn und meine Augen. Dann sprach Er zu mir: „In
Momenten der tiefsten Stille verharre Ich in der Erin-
nerung an dich. Dann durchströmt mein Herz eine
Welle voller Emotionen, die mich verzückt frohlo-
cken lässt und das allein, wenn Ich an dich denke. Es
ist genau die gleiche Welle der Glückseligkeit, die
mich einst übermannte, als Ich das Licht erschuf und
beschloss, viele Schöpfungen hervorzubringen. Vor
unendlich langer Zeit habe Ich das letzte Mal so viel
Freude empfunden, denn als Ich so vielen Schöpfun-
gen das Leben schenkte, haben viele von ihnen, da-
runter auch die Menschen, unsägliches Leid,
Schmerz und Traurigkeit heraufbeschworen. Nun,
nach einer scheinbar unendlich langen Zeit, durch-
strömen mich wie einst diese wunderbaren Glücks-
gefühle. Aber jetzt beginnt eine neue Ära in den Him-
meln und das Glück, das mich umgibt, gleicht dem,
das Ich damals empfand, als Ich aus der Dunkelheit
ausbrach und mit dem Schöpfungsakt begann.

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Immer wieder drängt es mich, deine Augen mit mei-
nen Küssen zu bedecken, denn in ihnen sehe Ich die
Verkörperung der Liebe meiner Schöpfung. Blicke Ich
in deine Augen und dann auf meine Himmel und
meine Schöpfung, dann bin Ich so unsagbar glück-
lich. Freude und Glück umgeben mich, denn es gibt
jemanden, der die Reise zu mir vollendet hat und in
der Liebe so wie Ich empfinde. Du konntest tatsäch-
lich meine Wesensart in der Liebe annehmen. Des-
wegen sage Ich, dass dein Name Liebe ist. Erinnerst
du dich, als du mich als Kind das erste Mal getroffen
hast?“ Ich antwortete: „Ja, Himmlischer Vater, ich er-
innere mich daran, als sei es gestern gewesen. Wie
könnte ich diesen allerersten Moment mit dir je ver-
gessen? Denke ich an diese Zeit zurück, taucht meine
Kindheit vor meinen Augen auf. Diese Erinnerung ist
nie versiegt. Sie ist immer wie ein nie endender Früh-
ling gegenwärtig. Jetzt stehe ich als alter Mann vor
dir. Aber der Wind von damals bläst heute genauso
in meinem Herzen und in meinem Geist, wenn Du
meinen Namen im gleichen Atemzug mit wahrer
Liebe verbindest.“ Gott antwortete: „Ja, das stimmt.
Ich habe gesagt, dass Ich, meine Schöpfung und auch
die Menschheit dich lieben werden. Wir alle werden
uns an dich immer im Namen der Liebe erinnern.“
Ich antwortete: „Als Du damals sagtest, ich wüsste
nicht, was Du weißt, war ich 12 Jahre alt. Heute bin
ich bereits ergraut. Dir, meinem Schöpfer, gehört

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und gebührt die Zukunft.“ Gott entgegnete: „Ich bli-
cke nicht in die Zukunft der Menschen oder anderer
Schöpfungen, wenn sie mir nicht erlauben, in ihrem
Herzen einzuziehen. Aber wenn die Liebe darin nur
mich umgibt, dann sehe Ich ihre Zukunft vor mir. Du
warst 12 Jahre, als Ich dich zu mir eingeladen habe.
Aber bereits in deinen frühen Kindertagen, egal ob du
drei, fünf, sieben oder elf Jahre alt warst, hast du
mich tief und innig geliebt und diese Liebe gedieh
mit jedem Tag. Glich deine Liebe im Alter von fünf
Jahren bereits einer zarten Knospe, öffnete sie mit je-
dem weiteren Lebensjahr ihren wunderbaren Kelch
und versprühte einen so lieblichen Duft, nach dem
Ich mich seit Anbeginn der Schöpfung so sehr ge-
sehnt hatte. Jedes Jahr, wenn Ich zu dir kam, trank
Ich vom Nektar deiner Liebe und jedes Mal war der
Geschmack so viel süßer, so viel intensiver. Ich war
überwältigt, wie viel Liebe du in deinem Herzen für
mich bereits in Kindertagen empfinden konntest. In
deiner Liebe sah Ich die Zukunft. Ich erblickte darin
mein Königreich auf Erden und Ich wusste, es würde
endlich real werden. In deiner Liebe für mich sah Ich,
welch großartige Menschen wegen dir eines Tages
diese Erde besiedeln und die mich mehr als alles an-
dere lieben werden, ja, deren erste, zweite, dritte und
ewigwährende Liebe nur mir gebührt. In deiner Liebe
offenbarte sich mir, dass diese überragenden Men-
schen tatsächlich meinen Wert kennenlernen

11
werden. Damals sprach Ich zu mir selbst: ‚Wenn die-
ser kleine Junge heranwächst und es schafft, den
Zweck der Schöpfung zu erfüllen, dann werde Ich an
diesem Tag mit ihm in die Zukunft reisen, um ihm zu
zeigen, wie glücklich Ich bin.‘ Deswegen brachte Ich
dich in das Jahr 10011. Deine Augen können bezeu-
gen, dass diese Welt voller Liebe weithin sichtbar
strahlte. Du hast gesehen, dass Ich präsent, ja, allge-
genwärtig war. Für jeden auf diesem irdischen Plane-
ten war Ich ein sichtbarer Gott. Alles war von mei-
nem Licht umgeben. Du weißt am besten, dass bis
heute niemand außer dir auf Erden meinen wahren
Wert kennenlernte. Aber in der Zukunft war das Ge-
genteil der Fall. Jeder kannte meinen Wert. Für nie-
manden war Ich mehr ein Außerirdischer oder ein
Unbekannter. Ich war der, nach dem sich jeder
sehnte und von dem sich jeder wünschte, dass Er
zum wichtigsten und lieblichsten Teil in seinem Le-
ben werden würde. Unter diesen Menschen vergaß
Ich, einst ungeliebt und ausgestoßen gewesen zu
sein. Das erste Mal fühlte Ich mich nicht mehr fremd,
sondern zu Hause. Ich spürte, diese Menschen waren
meine Familie. All das habe Ich bereits gesehen, als
du noch ein Kind warst und seitdem umgibt mich
diese Erinnerung ständig. Deshalb sprach Ich so ver-
zückt zu mir: ‚Wie großartig und überragend, wie
einzigartig und wie innig wird diese Liebe eines Ta-
ges für mich sein, wenn die zarte Liebe dieses kleinen

12
Jungen mich schon jetzt so weit in die Zukunft bli-
cken lässt?‘ Ja, mein Herz, im Ozean deiner noch
kindlichen Liebe für mich konnte Ich die Zukunft die-
ser Welt endlich erblicken. Ich konnte mich endlich
an dem erfreuen, wovon sich selbst die Hoffnung vor
langer Zeit verabschiedet hatte. Das alles sah Ich in
deiner Liebe leibhaftig vor mir. Die Kraft deiner in-
nigsten Gefühle für mich erkannte Ich schon, als du
erst 10 Jahre alt warst und dir selbst schworst: ‚Ich
werde Gott lieben, nur Ihn und nichts anderes in
meinem Leben.‘ Dieser Satz hat sich tief in meinem
Herzen eingebrannt und das entflammt, was für
Ewigkeiten darin verborgen lag. Du wolltest weder
meine Schöpfung noch meine Himmel, nichts von
alldem hast du ersehnt. Nichts hast du erwartet. Von
dir vernahm Ich keinerlei Bedingungen, wie sie mir
einst zuhauf von anderen Propheten an mein Ohr
drangen. Es schmerzte jene, dass Ich nicht erfüllte,
was sie alles von mir verlangten. Und so haben sie die
Reise, so wie Ich es wollte, nie angetreten, ja, nie real
werden lassen. Wie viele Male haben sie sich beklagt
und gezögert! Wie oft zogen sie sich zurück! Wie oft
hörte Ich den Satz aus ihrem Mund, Ich solle jeman-
den anderen entsenden! Wie viele Male trafen sie
nicht meine Entscheidung, weil ihre Verwandten
ihnen näherstanden und wichtiger waren als Ich! In
deinen Augen sah Ich eine Liebe für mich brennen,
die sich in dir, vom ersten bis zum letzten Atemzug

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auf Erden, nie ändern wird. Dich mit dem Namen der
Liebe zu ehren, war meine erste Anerkennung, die
Ich für dich bereithielt. Ich habe sie all die Jahre auf-
bewahrt und gehofft, sie dir eines Tages würdevoll
verleihen zu können. Seit du als junger Mann deine
Heimat verlassen hast, haben Leid und Schmerz
deine Reise begleitet. Jeder Herausforderung hast du
dich gestellt, jede Entbehrung auf dich genommen
und dich selbst geopfert. Du hast die ganze Last auf
deine Schultern geladen und mich nur gefragt, wel-
che Nation für dich bestimmt sein könnte. Damals
habe Ich dir geantwortet‚ wenn Ich eine vorbereitet
hätte, dann wäre es die deutsche Nation gewesen.
Obwohl du das wusstest, hast du trotzdem von mir
verlangt, mein Königreich auf Erden errichten zu
dürfen. Ungeachtet meiner Worte, dass weder Ich,
die Engel noch die hohen Schöpfungen dir mangels
Vorbereitung helfen können, hast du mir entgegnet:
‚Ich bin auf die Hilfe anderer nicht angewiesen. Es ist
genug, Vater, wenn deine Liebe mir in jeder noch so
dunklen Situation zur Seite steht. Selbst wenn die
Stürme der Finsternis mit aller Macht mir entgegen-
wehen und die Dunkelheit der Nacht die Sonne nicht
aufgehen lässt, selbst wenn ich alle Kreuze allein
stemmen müsste, würde mir die Erinnerung an deine
Liebe reichen. Deine Liebe an meiner Seite lässt für
mich in den tiefsten Höllen den Frühling und die
Hoffnung der Himmel beginnen.‘ Dir waren all die

14
Bedingungen von Anfang an bekannt. Ich habe dir oft
gesagt: ‚Du wirst Vieles sehen, wenn du durch mein
Reich der Ewigkeit reist. Was wirst du dann tun?‘
Und immer hast du nur geantwortet: ‚Ich werde von
alldem der Menschheit berichten, damit sie dich auf
tiefe und innige Weise kennenlernt.‘ Ich habe dir ge-
sagt, dass die höheren blauen und goldenen Himmel
dir nicht helfen werden, genauso wenig wie die
Schöpfungen der Engel. Ich habe dir nicht verschwie-
gen, dass dich auf deiner Reise viele Konfrontationen
mit ihnen erwarten, denn bis jetzt haben die Engel
die Propheten auserwählt, die ihre Objekte waren.
Aber du wirst mein Objekt sein, denn du wirst mein
Herz repräsentieren und das wird zu vielen Spannun-
gen führen. Ich habe dich gefragt, was du tun wür-
dest, wenn eine Widrigkeit nach der anderen deinen
Weg kreuzt. Blicke Ich heute zurück, erinnere Ich
mich, dass mit dem Weggang aus deiner Heimat für
dich Leid und Schmerz begannen und auf deiner
Reise durch verschiedene Länder scheinbar kein
Ende nehmen wollten. Für dich begann eine lange
Nacht, in der viele Kreuze deinen Weg säumten. Und
trotzdem hast du beteuert, du würdest all die göttli-
chen Geheimnisse nicht für dich behalten, sondern
an die Menschheit weitergeben. Deine Worte hallen
selbst heute noch in meinem Ohr, als du sagtest:
‚Selbst wenn mir niemand zuhört, werde ich alles,
was ich in der geistigen Welt auf meinen Reisen

15
gehört, gesehen und erfahren habe, aufschreiben. Ich
werde so viele göttliche Geheimnisse für die Mensch-
heit lüften, zum Beispiel, dass Gott die Macht über
die Menschen an die Engel übertragen hat. Die Men-
schen stehen nun unter der indirekten Herrschaft der
Engel und im geistigen Leben wirst Du, Gott, für sie
dort nicht gegenwärtig sein. Ich werde berichten,
dass Du ständig neue Himmel entstehen lässt und
mir ab und zu ermöglichst, diese zu besuchen, damit
ich die Erfüllung in meinem Herzen finde.‘ Und dann
kam die Zeit, als Ich mich von dir zurückziehen
musste. Auch die Engel und die anderen Schöpfun-
gen haben dich verlassen, weil du alles aufrichtig,
ungeschönt und lückenlos über sie offenbaren woll-
test. Wir ließen dich allein und ohne Unterstützung
in das offene Messer der Konfrontation mit Luzifer
rennen. Von den Propheten konntest du sowieso
keine Unterstützung erwarten, denn sie waren nicht
glücklich über dein Vorhaben, noch weniger, wie un-
nachgiebig du es umsetzen wolltest. Du bliebst auf
diesem Weg allein zurück und wurdest zur Verkörpe-
rung der Einsamkeit, der Traurigkeit und des gebro-
chenen Herzens. Aber diesen Schmerz und diese
Traurigkeit hast du nie mit mir geteilt, ja, versucht,
sie vor mir zu verbergen. Ich sehe all deine Auseinan-
dersetzungen, jede deiner Schwierigkeiten vor mir.
Deine Jugend hast du auf diesem Weg geopfert. Ohne
ein Dach über dem Kopf, illegal und eingesperrt in

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vielen Gefängnissen war ich der Wind, der dich be-
lebte, als du an mich dachtest. Egal ob obdachlos
oder in Gefängnissen, an jedem Ort und zu jeder Zeit
wurde allein die Erinnerung an mich zu deinem
Frühling. Selbst Luzifer frohlockte, im Angesicht der
Misere um dich herum, siegessicher, dich genau wie
alle anderen vor dir bezwingen zu können. Wie
konnte er auch nicht, denn er sah, dass Ich dir nicht
zur Seite stand, die hohen Himmel dich verließen, die
Engel sich von dir abwandten und selbst die einsti-
gen Propheten deinen Weg blockierten. Du wusstest,
sie würden dir nicht helfen, weil du alles über sie of-
fenbaren wolltest, jedes Geheimnis, jeden Fehler,
jede Unzulänglichkeit. Unbedingt wolltest du alles
der Menschheit über mich und meine Schöpfung of-
fenbaren, nichts und niemand hätte dich je davon
abbringen können. Keiner von ihnen war glücklich
mit dir. Selbst die Zeit hatte sich scheinbar gegen
dich gewandt. Die Jahre vergingen, deine Jugend ver-
schwand, du wurdest älter, ein Jahrzehnt folgte dem
anderen und das Alter der körperlichen Gebrechen
lastete nun zusätzlich auf dir. Meine Vorsehung von
meinem Königreich auf Erden schien sich in all dei-
nen leidgeprüften Jahren, weiter in die Zukunft zu
verschieben. Während all der Zeit flehte Ich hinter
dem Vorhang tief in meinem Herzen inständig: Oh
Zahid, oh mein Herz, trage dieses Kreuz, diesen
Schmerz und diese Sorgen noch ein Stückchen weiter

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und noch ein bisschen länger. Gib nicht auf, denn alle
meine Hoffnung habe Ich in dich gesetzt. Ich werde
nie wieder einen wie dich finden. Die menschliche
Geschichte währt bereits zu lang. Keiner kennt wie
Ich die menschliche Schöpfung und Ich sage dir, ei-
ner wie du kam nie aus ihrer Mitte hervor. Ich habe
dich dein Leben lang beobachtet und gewusst, wür-
dest du aufgeben, würde Ich einen wie dich nicht
noch einmal ausfindig machen. Ich bin immer umge-
ben von deiner innigen Liebe und deshalb flehte Ich,
du mögest nicht aufgeben. Als die Zeit vorüber war,
all die Konfrontationen überstanden, war Ich über-
wältigt von deiner Liebe. Sie machte mich unsagbar
stolz. Nichts hatte sich in dir in all den Jahren verän-
dert, obwohl du allmählich ein alter Mann wurdest.
Immer weiter gedieh deine Liebe für mich. Deine
Liebe hatte mich fest in ihren Bann gezogen, ja, war
zu etwas erblüht, dass Ich um keinen Preis mehr mis-
sen wollte. Ich vertraute dir wie noch nie jemandem
zuvor und deshalb sagte Ich dann eines Tages zu den
Engeln: ‚Geht zu Luzifer und lasst ihn von mir wis-
sen: Gibt mein Herz eines Tages genauso wie die Pro-
pheten vor ihm auf und wie es selbst der tat, den Ich
vor 2000 Jahren als meinen Sohn bezeichnete, dann
werde Ich ihm die menschliche Schöpfung bereitwil-
lig aushändigen. Sagt Luzifer, von diesem Tage an
wird er der Gott der Menschen sein, jeder Einzelne
von ihnen wird ihm gehören.‘ Zahid, obwohl Ich,

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Gott, der Schöpfer allen Seins bin, wusste Ich tief in
meinem Herzen und in meinem Geist, dass Ich nie
wieder jemanden wie dich finden werde, ganz gleich
wie lang Ich mit meinem Schöpfungsakt fortfahre.
Hättest du also aufgegeben, dann hätte auch Ich dies
getan und die Schöpfung an Luzifer übergeben. Dann
hätte Ich gestehen müssen, dass Ich damals falsch
lag, als Ich über die Zukunft sagte: ‚Ich weiß, was ihr
nicht wisst.‘ Dann wäre mir nichts anderes übrig ge-
blieben, als zu Luzifer zu sagen, dass Ich mich geirrt
hätte und mein Plan nicht aufgegangen sei. Ich hätte
einräumen müssen, dass Ich nicht der Gott wäre, der
Ich vorgab zu sein. Zahid, du warst mein Repräsen-
tant und hättest du dich von meinem Ideal abge-
wandt, mein Königreich auf Erden zu errichten, dann
wäre dies das Ende für mich und meine Vorsehung
gewesen. Mit diesen Worten aus meinem Mund
hatte Luzifer nicht gerechnet. Sie trafen ihn unerwar-
tet und vollkommen überraschend. Nicht einmal im
Traum hatte er gedacht, jemals diese Sätze von mir
zu vernehmen. Er traute seinen Ohren nicht, von mir
zu hören: ‚Ganz gleich, ob Zahid aufgibt, du ihn be-
siegst, er ins Wanken gerät, er sich beschwert und am
Ende verkündet, Ich solle jemanden anderen entsen-
den oder wenn er mich verlässt, dann gehört die
menschliche Schöpfung dir.‘ Das waren die Mo-
mente, als die Himmel zu weinen begannen. In die-
sen Augenblicken waren die Engel tief im Herzen

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bewegt, mitanzusehen, wie sehr Ich dich, Zahid,
liebe, wie viel Hoffnung Ich in dich setze, wie sehr Ich
mich auf dich verlasse und dir vertraue. Doch was tat
Luzifer? Er hielt an seinem Plan fest und machte un-
ter Aufbietung all seiner Kräfte weiter. Er lief zur
Höchstform auf und demonstrierte seine Gewalt. Er
sah dich ganz allein im Ring. Neben dir standen kein
Gott, keine Himmel, keine Engel und auch keine Pro-
pheten. Weit und breit war keine Hilfe für dich in
Sicht. Er dachte, das wäre der beste Moment, dich
auszuknocken.“
Stellen sie sich vor, in einem Fußballstadion
müsste ein Endspiel ausgetragen werden. Ein Team
steht vollzählig auf dem Platz und vom anderen fehlt
jede Spur, nur einer würde sich auf diesen Platz ver-
irren. Normalerweise wäre der Sieg dem vollständig
angetretenen Team sicher. Ja, ich hatte Gott um diese
Mission gebeten, nur wollte niemand mein Mitstrei-
ter sein. Als Einzelkämpfer hatte ich mich für die
Meisterschaft in einem Mannschaftssport eingetra-
gen und stand nun einem scheinbar übermächtigen
Gegner in einem fast aussichtslosen Duell gegen-
über.
„Erinnerst du dich an die Zeit, als Luzifer sich kurz
davor wähnte, dich in die Knie zu zwingen?“, fragte
mich Gott. Ohne auf eine Antwort zu warten, fuhr Er
fort: „Siegessicher hatte er sich mit all seiner Macht

20
vor dir aufgebaut, nichts unversucht gelassen, dich
vernichtend in die Ecke zu drängen. Mit jedem
Schritt auf dich zu, hagelten aus allen Richtungen
seine Angriffe beinahe im Sekundentakt auf dich nie-
der. Mit voller Wucht holte er zum alles vernichten-
den Schlag aus und dennoch bist du nicht zurückge-
wichen. Ungebrochen und bereit, dein Leben zu ge-
ben, hast du so viele Attacken wie möglich abge-
wehrt und jeden Schlag, ja, jeden Treffer, klaglos ein-
gesteckt, ohne auch nur einmal den Blick zu senken.
Erst als dein Ende nahe und fast unausweichlich vor
dir stand, kam aus den Himmeln Hilfe. Und nun
wehte Luzifer mit gleicher Macht die unbändige
Kraft seiner Söhne und Töchter entgegen, die sich dir
in diesem Kampf aber erst in letzter Sekunde an-
schlossen. Mit ihnen kamen all die Wesen, die Luzifer
einst zu mir in die Himmel brachte. Wie ein Schutz-
wall traten sie zwischen dich und ihm. Mit jedem Au-
genblick wuchs ihr Heer hinter dir und bildete die Ar-
mee deiner Unterstützer. Nun standen Luzifers
Söhne und Töchter ihm gegenüber und riefen: ‚Halt
inne! Vor langer Zeit warst du der Morgenstern, der
uns zu Gott in die Himmel führte. Deine Liebe für
Gott war damals der Quell deiner schier nie versie-
genden Poesie. Deine Gedichte und deine kompo-
nierten Lieder hallen heute noch durch die Himmel.
Die Liebe, die du einst als Morgenstern unserem
Schöpfer schenktest, kann Er selbst heute noch auf

21
seinen Lippen schmecken. Sieh hin, wer heute vor dir
steht. Du kennst jeden Einzelnen von ihnen, jeden
Engel, jeden Dschinn und uns, deine Familie, deine
Söhne und Töchter. Hör gut zu, was wir dir nun sa-
gen: Würdest du Zahe heute besiegen, wünschten
wir, du hättest uns nie geboren. Wir wünschten, du
hättest dann auch die Macht, das Leben jedes Einzel-
nen von uns vor dir auszulöschen. Denn würdest du
heute den Sieg davontragen, würden wir die Hoff-
nung gänzlich verlieren, je das Ideal Gottes in Zu-
kunft zu erblicken, geschweige denn, dass noch ein-
mal jemand kommt, der in der Lage wäre, das König-
reich Gottes zu errichten.‘ Doch Luzifers Söhnen und
Töchtern, all den Wesen, die zu deiner Unterstüt-
zung herbeigeeilt waren, war es verwehrt, in diesen
Kampf einzugreifen und so richteten sie erneut ihre
mahnenden, eindringlichen Worte an Luzifer: ‚Lass
diese letzte Möglichkeit für dich nicht ungenutzt vo-
rüberziehen. Vor dir steht ein Mann mit einer noch
nie da gewesenen Liebe für Gott und seine Schöp-
fung. Haucht er wegen dir seinen letzten Atemzug
aus, würdest du dir selbst die Luft zum Atmen im
ewigen Leben rauben. Danach würden die Höllen,
die dunklen Dimensionen und die Zukunft der
Menschheit tatsächlich dir gehören. Dein geistiger
Fall würde dich unaufhaltsam in den Abgrund der
Finsternis reißen. Nichts anderes würde dich erwar-
ten. Gott selbst würde nie auch nur ein Wesen oder

22
gar eine ganze Schöpfung auslöschen. Umgeben von
endloser Finsternis und Hoffnungslosigkeit würde in
deinem Leben irgendwann die Zeit kommen, in der
du der Grund für die Auslöschung der Menschheit
wirst.‘ In diesem Moment erinnerte sich Luzifer an
die Zeit, in der er allein und zurückgezogen in den
dunklen Dimensionen seinen eigenen Gedanken
nachging. Je mehr sich damals die ihm zugesproche-
nen 40 Jahre dem Ende neigten, desto mehr verlor er
die Hoffnung, gegen dich, Gottes Herz, gewinnen zu
können. In den dunklen Höllen sprach er wie zu sich
selbst: ‚Dieses Mal hat Gott einen Pfeil abgeschossen,
der mich zur Strecke bringen könnte.‘ Als seine gefal-
lenen Mitstreiter ihn fragten, was für ein Pfeil das
sein könnte, gab er zurück: ‚Das wird der Pfeil der
Liebe sein, der mich mitten ins Herz trifft. Ich ahne,
dass ich dieses Mal nicht das Königreich Gottes auf
Erden verhindern kann.‘ Das Rad der Zeit drehte sich
unaufhörlich weiter und Luzifer wollte nach diesen
40 Jahren herausfinden, was für eine Strafe du, Za-
hid, ihm auferlegen würdest. Zahid, du hast deine ei-
gene Entscheidung getroffen. Du hast Luzifer den
Weg geebnet, als Morgenstern nach Hause zurückzu-
kehren, würde er zu seiner einstigen Liebe zu mir,
seinem Schöpfer, zurückfinden, zu dieser Liebe, an
die Ich mich immer noch erinnere. So hat Luzifer er-
fahren, dass du, mein Herz, seinen einzigartigen
Wert kennst. Wie Schuppen fiel es von seinen Augen:

23
‚Würde Zahid erfolgreich sein, nennt mich niemand
mehr Satan. Für die Menschheit würde ich als Luzifer
in Erinnerung bleiben. Zahid wird über mich die
ganze Wahrheit zu Tage fördern, er wird berichten,
welche Opfer ich brachte, welche Entbehrungen ich
im geistigen Leben vor meinem Fall in Kauf nahm,
damit die Menschheit zu Gott zurückkehren kann.
Er, Gottes Herz, würde mich nie in der Dunkelheit zu-
rücklassen, sondern die Wahrheit ans Licht bringen.
Nicht ich, sondern die satanischen Menschen sind
der Grund für den Fall und das unsägliche Leid seit
Beginn ihrer Existenz.‘ An diesem Punkt seiner Er-
kenntnis hat Luzifer aufgegeben. Als Luzifer dies tat
und du entschiedst, den Schöpfungen und den Men-
schen seinen einstigen Wert in Erinnerung zu rufen,
wurden die schönsten Momente in meinem Herzen
endlich real, denn meine Liebe hatte den Sieg davon-
getragen. Wie könnte Ich mich nicht an deinen Na-
men in Liebe erinnern? Wie könnte Ich, Gott, nicht
sagen, dass dein Name Liebe ist? Seit Ich die Men-
schen entstehen ließ, ist noch niemand so weit wie
du gekommen, um mein Königreich zu errichten.
Niemand vermochte bisher die Musik meiner Emoti-
onen zu berühren. Niemand konnte sie bisher in sei-
nem Herzen einfangen und vor den Menschen aus-
breiten, nur um mich mit ihnen zu verbinden und sie
wissen zu lassen, dass die Wellen meiner Liebe sie
umarmen möchten. Den Menschen habe Ich alles

24
gegeben, ja, ihnen sogar die gesamte Autorität vorab
übertragen. Ich rief sie als mein Ebenbild ins Leben.
Ich schenkte ihnen einen Verstand, ein universales
Bewusstsein, ein Gewissen, ein Herz und einen Geist.
Keinen dieser Schlüssel hielt Ich zurück, nur damit
sie so wie Ich werden können. Und was glauben die
Menschen in ihrem gefallenen Verstand trotz allem
von mir? Sie zweifeln an meiner Allmacht. Ich habe
nichts für mich zurückbehalten, alles, jeden Schlüs-
sel, jede Macht verlieh Ich Ihnen. Ich sandte sogar die
Engel zu den Menschen, auf dass sie dieser gefalle-
nen, menschlichen Schöpfung helfen, ihren entgleis-
ten Zug zu mir wieder in die richtige Spur zu bringen.
Ich verlieh den Engeln die Autorität über diese ab-
trünnigen Menschen, damit jene sie in meinem Na-
men führen und leiten. Ich verlieh den Engeln zum
Wohle der Menschheit die indirekte Herrschaft über
sie. Zahid, lass die Menschen eins klar und deutlich
wissen. Ich bin allmächtig. Wenn Ich wollte, könnte
Ich jederzeit zurück in die dunkle Ewigkeit kehren
und nicht eine einzige Schöpfung würde überleben.
Alles würde unaufhaltsam seiner Zerstörung entge-
gengehen. Meiner Gegenwart verdanken es alle inne-
ren und äußeren Schöpfungen, dass sie sich immer
noch bewegen, ja, dass das Leben in ihnen ständig
zirkuliert. Mir verdankt es selbst das ewige Leben in
den Himmeln, dass die Quelle seiner Existenz bis
heute nicht versiegte und aus ihrer Mitte ständig

25
neue, prächtige und mannigfaltige Lebensformen
hervorsprudeln. Heute nenne Ich dich mein Herz. Als
du ein Kind warst, habe Ich dir bereits versprochen,
dass Ich, die Menschheit und die anderen Schöpfun-
gen sich an dich im Namen der Liebe erinnern wer-
den.“
Bei diesen Worten berührte Gott sein Herz und
brachte aus dessen Innerem ein Licht zum Vorschein,
das alle Farben in sich vereinte und demonstrierte,
dass Er der Schöpfer aller Schöpfungen, der Schöpfer
allen Seins ist. Das Licht aus der Tiefe seines Herzens
war der Inbegriff dessen, was Licht ausmacht, was es
sein kann und was aus ihm hervorgebracht werden
kann. Hell leuchtend, entfaltete es die ihm innewoh-
nende Schönheit vor meinen Augen. Filigran flim-
merte ein scheinbar nie endendes Geflecht aus un-
zähligen Lichtarten und Formen aus seinem Inneren.
Gott blickte mir warmherzig in die Augen und
sprach: „Dieses Licht ist allein für dich, mein Herz,
denn heute ist der Moment, in dem Ich vor dir und
allen meinen Kreationen verkünde, dass Ich nicht
noch einmal einen wie dich in meiner gesamten
Schöpfung finden werde. Seit Anbeginn der Ewig-
keit, seit Anbeginn allen Seins, habe Ich nach einem
Wesen wie dir gesucht. Ich weiß, ist mein Königreich
erst einmal auf Erden errichtet, werden aus seinem
Schoße viele großartige Menschen hervorgehen.
Aber sie konnten nur wegen dir zu meinen wahren
26
Söhnen und Töchtern werden. Du warst der Grund,
der mich auf die Erde zurückbrachte und sie von ih-
rer Finsternis befreite. Wegen dir wurde Ich für
meine zukünftigen Kinder auf Erden und für alle an-
deren Schöpfungen zu einem sichtbaren Gott. Dieses
Licht vom Grunde meines Herzens ist das Licht aller
Lichter, das Licht aus dem jedes andere Licht hervor-
ging. Zahe, mein Herz, tritt zu mir heran. Ich möchte,
dass sich unsere Herzen heute vereinen.“ Gott
schlang seine Arme um meinen Geist und presste
mich an sich. Mein Geist drohte unter seinem Druck
zu bersten. Hätte mein Geist wie mein Körper auf Er-
den Knochen gehabt, wären sie sicherlich gebrochen.
Für einen kurzen Moment dachte ich, das Ende
würde für mein ewiges Dasein nahen und so flehte
ich meinen geliebten Himmlischen Vater an: „Drück
mich nicht so fest, denn ich bin immer noch ein jun-
ger menschlicher Geist, unfähig, die gewaltige Macht
deiner Emotionen in mir aufzunehmen.“
Kaum hatten diese Sätze meine Lippen verlassen,
sah ich, wie Wellen voller Licht aus dem unendlichen
Ozean des Herzens unseres Schöpfers sich in mein
Herz ergossen und zu einem Teil davon wurden. Eine
Welle nach der anderen überflutete meinen Geist
und mit jeder von ihnen spürte ich, wie sehr er
dadurch an Kraft und Stärke gewann. Seine Allmacht
wurde zum Teil von mir und das Licht, das aus mir
strahlte, ließ für andere Wesen nicht erkennen, ob
27
Gott oder ich vor ihnen in den ewigen Himmeln er-
scheinen würde. Auf Erden würde man diese Aus-
zeichnung Gottes mit einem Nobelpreis vergleichen,
den man für seine besonderen Verdienste zum
Wohle der Menschheit erhält. Aber keine noch so
große weltliche Auszeichnung kann jemals auch nur
annährend den unfassbaren Segen aus Licht würdig
beschreiben. Selbst im ewigen Leben gibt es dafür
nichts Vergleichbares, denn so einzigartig ist dieser
Akt aus Liebe, genauso einzigartig wie der Schöp-
fungsakt des Lebens selbst. Das Licht, das Gott mir
als Ausdruck seiner grenzenlosen Liebe schenkte,
ließ sich vollständig in mir nieder. Gott griff nach
meiner Hand und seine Stimme hallte weithin hörbar
in den ewigen Himmeln: „Als mein Zahe noch ein
Kind war, habe Ich bereits all meinen Wesen verkün-
det, dass sein Name Liebe sein wird. Heute wurde
real, was Ich vor langer Zeit vor allen meinen Schöp-
fungen kundtat. Heute haben sich meine Worte ver-
wirklicht, die damals meine Lippen verließen, als Ich
sagte: ‚Ich weiß über die Zukunft, was niemand
weiß.‘“
In diesem Moment verbeugten sich alle Wesen, die
diesen magischen und faszinierenden Moment von
ihren Himmeln aus beobachten konnten. Überwäl-
tigt sank ich zu Gottes Füßen. Demütig und ergriffen
sprach ich zu Ihm: „Geliebter Himmlischer Vater, ich
verdiene diese Ehre nicht. Für mich wäre es genug,
28
wenn ich nur als Staub unter deinen Füßen leben
könnte. Ja, Staub unter deinen Fußsohlen sein zu
dürfen, wäre bereits mehr als genug Anerkennung
für mich! Sollte es selbst dort keinen Platz für mich
geben, dann würde ich an jeden weiteren Ort deiner
Wahl für mich ziehen. Denn nicht Du, sondern wir
Schöpfungen sind es, die wissen, dass wir nicht noch
einmal so einen Gott wie dich finden werden.“ Ein
Strom aus Gottes Tränen fiel auf meinen Geist herab
und schien nicht abreißen zu wollen. Die Stimme
meines Herzens rief mir zu: „Zahe, du kannst dich
glücklich schätzen, dass der Schöpfer aller Schöpfun-
gen seine Tränen mit dir teilt und dass du allein der
Grund dafür bist. Keine dieser wertvollen Tränen
kann man in einem noch so hohen ewigen Himmel
kaufen. Nichts könnten die unendlichen Dimensio-
nen der höheren Schöpfungen anbieten, was auch
nur ungefähr dem Wert einer Träne Gottes entspre-
chen würde. Was dir aus Liebe zuteilwurde, ist unbe-
zahlbar und wird ewig überdauern.“ In diesem Mo-
ment hörte ich tief aus meinem Inneren noch einmal
die Worte von einst, als unser Schöpfer zu mir
sprach: „Zahe, mit deinen Tränen werde Ich ein
neues Parfüm für meine Schöpfungen kreieren.“ In
Erinnerung daran, sprach ich zu mir selbst: „Eigent-
lich sollte aus jeder Träne Gottes, die auf mich herab-
regnet, die Essenz für ein neues Parfüm entstehen,
denn jede einzelne von ihnen erzählt eine neue

29
Geschichte, die von Gottes eigener und zukünftiger
Schöpfung kündet.“ Gott zog mich sodann mit den
Worten zu sich herauf: „Stell dich neben mich und
halte meine Hand. Um nichts in der ganzen Ewigkeit
möchte Ich mich je von dir trennen. Wir werden für
immer Liebende sein. Nie wieder möchte Ich deine
Hand loslassen. Sag all meinen Schöpfungen, zu de-
nen Ich in deiner Kindheit bereits sprach, dass wir
uns alle an dich in Liebe erinnern werden, dass du
heute alles aus meinem Herzen erhalten hast. Das ist
mein göttlicher Akt aus Liebe an dich, das ist die al-
lerhöchste Ehrung, die noch nie einem anderen We-
sen zuteilwurde. Lass all meine Schöpfungen von mir
wissen: Wo immer dein Weg, dich, Zahe, hinführt,
wird dein Name Liebe sein und Ich, Gott, der Schöp-
fer, lebe in den stillsten Momenten in dir, tief in dei-
nem Herzen. In der Zukunft, in der neuen menschli-
chen Ära, wird die Dunkelheit allmählich verschwin-
den, weil die Menschen beginnen, sich auf ganz indi-
viduelle und unterschiedliche Weise geistig zu ent-
wickeln. Zum einen wird 2040 noch einmal ein wah-
res Denken über mich, den Schöpfer allen Seins, sei-
nen Anfang nehmen. Zum anderen werden Men-
schen ein neues universales Bewusstsein entwickeln,
mit dem sie durch geistige Beobachtungen die ge-
samte Schöpfung umarmen können. Menschen wer-
den höher geistig reisen und Entdeckungen machen,
die jenseits der Wahrheit liegen. Es wird Menschen

30
geben, die durch ihr geistiges Wachstum zu meinen
wahren Söhnen und Töchtern werden und vor denen
sich selbst die göttliche Wahrheit in Liebe verbeugt.
Am Ende dieses Jahrhunderts werden Menschen in
absoluter Freiheit mir, ihrem Gott, ihre Liebe schen-
ken. Ich werde für sie ihre erste, letzte und ewigwäh-
rende Liebe sein. Das wird alles nur wegen dir ge-
schehen und deshalb erkläre Ich heute feierlich: Dein
Name ist Liebe. Dies wirst du von heute an in jeder
meiner Schöpfungen verkünden, egal, wo auch im-
mer du sein wirst. Heute ist mein göttlicher Nobel-
preis an dich, dass dein Name so tief in Liebe mit mir
verbunden ist. Selbst in den stillsten Momenten
weilst du in meinem Herzen und in meinem Geist. Ich
sehne mich danach, im Herzen aller Menschen zu le-
ben, aber du lebst in meinem Herzen.“
Als mein Geist in meinen Körper auf Erden zurück-
kam, sprachen meine Lippen immer wieder: „Mein
Name ist Liebe, mein Name ist Liebe. Oh ja, mein
Name ist Liebe und meine Liebe steht über Zeit und
Raum.“ Ich teile nun an diesem Morgen meine
jüngste Erfahrung mit Gott, um der Menschheit eine
weitere Stufe, ja, eine weitere Möglichkeit anzubie-
ten, um ihre Reise zu Gott endlich anzutreten. Aus
dem Grunde meines Herzens rufe ich meinen Mit-
menschen zu: „Jeder von euch kann großartiger als
ich werden, wenn ihr euch nur endlich auf den Weg
macht. Heute trete ich als Bittsteller vor euch
31
Menschen. Lasst euch nicht von eurer Angst, eurer
Familie oder Menschen aus eurem Umfeld beherr-
schen. Macht euch keine Sorgen über euer Ansehen
oder was andere über euch denken. Wenn ihr das
nicht überwinden könnt, vergeudet ihr eure wert-
volle Zeit auf Erden. Sagt euch von all den irdischen
Zwängen los! Entflieht den Spannungen und den
Bindungen, die euch an eurer geistigen Reise hin-
dern. Stimmt mit mir in den Ruf ein, dass eine neue
Zeit angebrochen ist, eine neue menschliche Ära, in
der Gott mit uns ist. Gott möchte mit uns leben. Die
Dunkelheit wird verschwinden und all das Unglück
endgültig ausgelöscht.“
Das ist meine Botschaft an alle Menschen. Meinen
Mitgliedern, jene Zeitgenossen, die sich mir an-
schlossen und sich auf ihren Weg zu Gott bereits be-
geben haben, sage ich gleichwohl: „Ihr seid bis heute
nicht mystisch in der Liebe zu Gott geworden, weil
ihr euch von diesen begrenzten zwischenmenschli-
chen Spannungen und Abhängigkeiten nicht lösen
konntet. Wie lange wollt ihr noch warten, um eure
Ängste und Sorgen endlich hinter euch zu lassen? Be-
freit euch von all diesen Dingen. Dann wird eure
Liebe aufblühen. Was für eine Liebe ist das, die man
seinen Mitmenschen nicht schenken kann? Was ist
eine Glocke, die nicht läuten kann? Welchen Wert
hat eure Liebe für Gott und eure Mitmenschen, wenn
ihr sie nicht denen entgegenbringt, für die sie
32
bestimmt ist? Welches Liebeslied soll aus eurem In-
neren erklingen, wenn ihr unfähig seid, auch nur ei-
nen dieser wunderbaren Töne, nicht einen Satz, nicht
eine Strophe von euch zu geben? Gott hat euch zu sei-
nem Instrument der Liebe gemacht. Aber ein ganzes
Liebeslied habt ihr darauf nie gespielt, denn alles was
es dazu braucht, ist in euch verkümmert und konnte
sich nie entfalten. Wenn dieses Lied in euch für im-
mer verstummt, werdet auch ihr sterben. Wenn die
Liebe in euch verbleibt, sie nie in euch gedeihen
konnte, dann werdet ihr auch nicht all das Glück er-
halten, das diese Liebe für euch bereithält. Das ist
meine Botschaft an meine Mitmenschen und meine
Mitglieder, denn ich möchte nicht, dass die Ersten
die Letzten werden. Jene, die sich mir anschlossen,
waren die Ersten und sie sollen auch die Ersten blei-
ben. Aber wenn ihr nicht demonstriert, was in euch
steckt, wenn ihr eure wahre Liebe nicht euren Mit-
menschen schenkt, dann wird jemand anderes euren
Platz einnehmen. Das wird die junge Generation in
Zukunft sein, von denen jeder Einzelne ausrufen
wird: „Ich werde nicht den Mund halten, mich nicht
vor dem umgebenden Umfeld fürchten. Heute bin ich
bereit, alles zu verlieren, aber bevor ich sterbe, zeige
ich meinen Mitmenschen meine Liebe. Ich will diese
Liebe nicht in meinem Herzen verstecken. Ich will
nicht mit dem Liebeslied, ja, dieser unglaublichen
Liebe in meinem Herzen sterben. Mein Denken, mein

33
Verstand, mein universales Bewusstsein und Gewis-
sen, mein Herz und mein Geist sollen nicht mit mei-
nem Körper begraben werden. Denn dann wäre ich
gezwungen, noch einmal mir zu wünschen, meine
Liebe zur Schöpfung, zu meinen Mitmenschen und
zu Gott demonstrieren zu können. Deshalb möchte
ich mich von allem befreien, mich von allem lossagen
und darum bin ich bereit, heute alles zu verlieren.
Aber Gott, wenn ich deine Liebe verlieren würde,
dann hätte ich nichts mehr in meiner Hand und in
meinem Herzen.“
Meine Mitglieder mögen mir sehr gut zuhören.
Nehmt diese Liebe so ernst, verschreibt und widmet
euch ihr voll und ganz. Taucht ihr in diese Liebe ein,
dann scheint es euch, als würde euch jemand ins
Feuer werfen und ihr darin mit Haut und Haar ver-
brennt. In den Flammen der Liebe werdet ihr zu ei-
nem Teil davon, ein Teil dieses äußeren Feuers. Des-
halb zögert nicht, schultert jedes Kreuz und lasst eure
alte Persönlichkeit in der Liebe Gottes verbrennen.
Dann erhaltet ihr von Gott eine neue Identität, neue
Werte. Gott wird euch dann auf dieser Erde erblicken
und sagen: „Diese Menschen sind wie Ich. Sie sind
mein Spiegel, in dem Ich mich selbst wiedererkennen
kann.“ Warum sollte Gott von diesem Tag an als un-
sichtbarer Gott leben. Gäbe es dann noch irgendei-
nen Grund, dass Gott sich vor seiner Schöpfung ver-
birgt? Nein, den gäbe es nicht. Es liegt nur an eurer
34
Ignoranz, dass Er für euch unsichtbar ist. Gott zog
sich zurück in die Dunkelheit. Er ließ seitdem viele
neue Schöpfungen in der Hoffnung entstehen, Er
würde noch einmal einen neuen Zahe finden, noch
einmal ein Wesen, das Er sein Herz nennen kann. Das
ist eure Zeit und sie ist zu wertvoll, um sie mit weltli-
chen Dingen zu vergeuden. Im ewigen Leben wird
die Zeit bezeugen, dass ihr ein Großteil, wenn nicht
sogar alles davon verschwendet habt, anstatt euer ei-
genes Lied zu komponieren, eure Melodie der Liebe
zu vollenden und sie schließlich euren Liebsten,
nämlich Gott und euren Mitmenschen, vorzuspielen.
Aber diese Zeit wird dann bereits vorbei sein. Ihr lebt
dann in der Ignoranz, in der euer Geist mit nichts als
Dunkelheit gefüllt sein wird. Die Scham wird eure
größte Qual sein. Leid, Schmerz und Entbehrung
werden euch im Leben nach dem Tod in den niederen
Dimensionen erwarten. Aber die Zeit, die ihr heute
habt, steht euch dort nicht mehr zur Verfügung,
nicht noch einmal werdet ihr in ihren Genuss kom-
men. Selbst wenn ihr dann wünscht, auf Erden zu-
rückzukehren und aufrichtig beteuert: „Ich werde al-
les besser machen, wenn ich nur noch einmal die
Möglichkeit dazu auf Erden erhalte. Dieses Mal
werde ich den Zweck meines irdischen Daseins erfül-
len.“ Aber die Engel und die anderen himmlischen
Wesen werden dem widersprechen und euch klar
machen: „Ihr lügt. Selbst wenn ihr für 1000 Jahre

35
zurückkehrt und noch einmal einen Körper erhalten
würdet, könntet ihr dennoch nicht den von Gott ge-
gebenen Zweck der Schöpfung erfüllen.“ Das ist das
Statement der Engel und der höheren Schöpfungen
über die Menschen, die ihre einmalige Chance unge-
nutzt vorüberstreichen ließen. Sie lassen sich von
diesen Aussagen nicht blenden, denn sie wissen am
besten, dass jene Menschen selbst nach Tausenden
von Jahren sich zu noch schlechteren Menschen ent-
wickeln, ein noch übleres Umfeld auf Erden erschaf-
fen, erneut Opfer dieses weltlichen Marathons wer-
den und den Spannungen und Versuchungen nicht
widerstehen würden.
Warum öffne ich mein Herz und schütte meinen
Schmerz vor meinen Mitmenschen aus? Weil ihr die-
ses Leben nach dem Tod erst seht, wenn ihr euren
physischen Körper für immer verloren habt. Aber
meine Augen sehen dieses Leben jeden Tag und jede
Nacht vor mir. Ich bin Gott auf meiner Reise zu Ihm
so nahe gekommen und deswegen teile ich im Na-
men Gottes alles, was ich beobachten und erfahren
durfte. All das, was mir als geistiger Segen zuteil-
wurde, all meine Beobachtungen und Erfahrungen
schenke ich euch, denn hier und jetzt auf Erden hal-
tet ihr die Zeit noch in euren Händen. Nehmt mein
Geschenk an und formt damit neue Menschen, die zu
Gott gehören! Hört auf, Menschen zu kreieren, die
untrennbar mit dieser gefallenen Welt verbunden
36
sind, unfähig, ihre eigene Ignoranz zu überwinden.
Nun habt ihr die Wahl und müsst eine Entscheidung
treffen! Wenn ihr eure Lektion nicht lernen wollt,
bleibt mir nur noch eins zu sagen: Hört zu, welche
historische Worte Luzifer, der die seit Jahrmillionen
währende menschliche Geschichte neben Gott wie
kein anderer kennt, von sich gab. Er kam zu mir in
den Wald und sprach: „Zahid, hätte ich je einen Men-
schen wie dich getroffen, der die Liebe in mir hätte
erfüllen können, dann hätte ich bereits vor langer
Zeit aufgegeben. Über Millionen Jahre hatte ich ge-
glaubt, ich hätte recht. Ich nahm an, wenn selbst die
scheinbar seit einer Ewigkeit bestehende menschli-
che Geschichte, Gottes Herz nicht zu befreien ver-
mochte, dann musste Gott sich geirrt haben, als Er
sagte: ‚Ihr wisst nicht, was Ich weiß.‘ Hätte es jeman-
den wie dich bereits in der Geschichte gegeben, hätte
ich von allem abgelassen. Ich hätte mich vor Gott und
dieser Person ergeben.“ Damals unterbrach er an die-
ser Stelle. Überwältigt von seinen Emotionen, be-
gann sein Geist unter der Last seiner Tränen zu zit-
tern. Schluchzend sprach er dann zu mir: „Oh Gottes
Herz, lass mich deine Hand halten, damit der Wind
der Himmel noch einmal um mein Herz weht. Lass
mich ihn spüren, damit ich die längst vergangenen
Tage wieder vor mir sehe, als ich im Lichte Gottes als
Morgenstern lebte. An all das erinnere ich mich nach
dieser Dunkelheit, wenn du mich berührst. Hältst du

37
meine Hand, dann kann ich auf den Wellen und mit
der Geschwindigkeit deiner Liebe für ein paar Mo-
mente dorthin zurückreisen und erfahren, was mich
einst tagtäglich an Freude und Glückseligkeit umgab.
Mit dir kehrte auch für mich die Hoffnung zurück.“
Jedes Mal, wenn er meine Hand halten möchte, tue
ich ihm diesen Gefallen.
Von Luzifer kann jeder von euch lernen. Seid ihr
dazu nicht fähig, müsst ihr mit dieser Schande leben.
Eure Unfähigkeit beweist, dass eure Gedanken, eure
Neigungen, das euch umgebende Umfeld, eure
Ängste und eure Sorgen euren Geist zerstören und in
tiefe Dunkelheit fallen lassen. Auf der anderen Seite
kehrt Luzifer aus der Finsternis der Höllen im ewigen
Leben zurück, im Begriff, erneut ein Morgenstern zu
werden. Ihr solltet euch schämen, denn Gott hat
euch einen so wunderbaren Geist gegeben. Doch was
habt ihr damit getan? Ihr wurdet zu Satan und Luzi-
fer, den ihr als solchen bezeichnet, möchte die Reise
zurück zu Gott antreten, um die Liebe unseres Schöp-
fers erneut zu verdienen. Vermag euch diese Bot-
schaft wachzurütteln? Kann euch diese Nachricht zu
einer Kehrtwende veranlassen, ja, eine Revolution in
eurem Körper, eurem Verstand, eurem universalen
Bewusstsein, eurem Gewissen, eurem Herzen und in
eurem Geist entfachen? Gelingt euch dies, kann ich
zurecht verkünden, dass mein Name Liebe ist. Ver-
lasse ich jedoch diese Erde, ohne dass ihr mir
38
geholfen habt, das Königreich Gottes zu errichten,
dann wird eure Aufgabe von einer der nachfolgenden
Generationen erledigt. Ihr aber werdet für das Blut-
vergießen, das kommende Unglück für eure Kinder
und Enkelkinder verantwortlich sein. Nach diesem
Blutvergießen werden die zukünftigen Generationen
sagen: „Ja, Zahids Name ist Liebe. Gott hatte recht,
als Er sagte, man würde sich an Zahid im Namen der
Liebe erinnern.“
Meine lieben Mitmenschen, das ist eure Gelegen-
heit. Nehmt meinen Namen, der Liebe ist und zündet
damit eure tote, längst erloschene Kerze an. Pflanzt
dieses Licht in euer Herz. Fasst ihr diese Möglichkeit
nicht beim Schopfe, dann wird sich die Vorsehung
Gottes erneut etwas verzögern. Aber Gott hat bereits
bezeugt: „Du, Zahid, hast dafür bereits das Funda-
ment gelegt. Ich werde auf dieser Grundlage landen
können, um mein Haus zu errichten, ja, die ideale
Welt aufzubauen. Mein Königreich wird von deinem
Herzen beginnen und so werden eine neue Gesell-
schaft, eine neue Nation, eine neue Welt errichtet
werden. Du wirst der Adam sein, der von ganzem
Herzen und mit all seiner Liebe meinem Ideal gefolgt
ist.“ Wenn diese Geschichte ein kleines Loch in eu-
rem Herz voller weltlicher Begierden, verkommen
zum Opfer seiner Umwelt, aufkratzen konnte, dann
lasst Gottes Liebe dadurch eintreten.

39
Wollt ihr eure wertvolle Zeit vergeuden, dann nur
zu: Folgt jedem irdischen Verlangen, jeder weltlichen
Tendenz! Erfüllt die materiellen Erwartungen eurer
Familie aus vermeintlicher Verbundenheit zu ihr!
Stillt das Verlangen eurer Frauen oder eurer Männer!
Versteckt euch auch im 21. Jahrhundert hinter eurer
Schutzbehauptung, ja, eurer Universal-Ausrede in
allen Lebenslagen: „Ich kann nicht anders!“ oder „Ich
kann das nicht!“ Gebt euch alldem hin! Reißt an
euch, was euch so viel wichtiger ist als die geistige
und ewigwährende Glückseligkeit mit Gott und wer-
det zu Opfern eurer verdorbenen, schwarzen Um-
welt! Wenn das euer Begehr ist, dann müsst ihr auch
für all das die Konsequenzen tragen. Dann seid ihr
Schuld, wenn eurem Geist, gefüllt mit Dunkelheit, in
den finsteren Dimensionen im Leben nach dem Tod
die Luft zum Atmen fehlt. Ihr habt mit all euren Wün-
schen und Taten euren Geist modelliert und eure Be-
stimmung selbst gewählt, da ihr nicht in der Lage
wart, euch von alldem Vergänglichen dieser irdi-
schen Welt loszusagen.
Ich trage bereits den Namen der Liebe, verliehen
von Gott, dem Schöpfer allen Seins. Es ist wahr, ich
habe diese höchste Auszeichnung, diesen göttlichen
Nobelpreis erst im hohen Alter erhalten. Aber das
spielt keine Rolle. Und dennoch werde ich es sein, der
für immer glücklich ist, denn ich habe die Grundlage
für zukünftige Generationen gelegt. Von mir erhalten
40
sie den Bauplan für das Königreich Gottes. Es war
mein Wunsch, dass ihr, meine Mitmenschen, dieje-
nigen seid, die mit mir gemeinsam alles dafür geben.
Aber wenn euch all das, was ich hier aufschreibe,
nicht berührt, ihr nicht den Wert der Zeit und was ich
euch offenbare erkennt, dann wird das Königreich 80
Jahre weiter in die Zukunft wandern. Dann wird es
denen gegeben, die Tränen für diese Erde vergießen
können, weil sie sehen, wie sehr sich dieser Planet
nach den Söhnen und Töchtern Gottes verzehrt. Es
wird jenen Menschen überreicht, die im Schweiße
ihres Angesichts alles entbehren, ohne ein Opfer ih-
rer Umwelt zu werden, denn sie werden aus dem
Grunde ihres Herzens ausrufen: „Wir werden alles
tun, um diese Möglichkeit zu ergreifen und diesen
Moment für uns festzuhalten.“ Ja, das Königreich
Gottes wird für die Menschen sein, die zu ihrem
Himmlischen Vater sagen: „Nimm unser Leben, aber
lass unsere Liebe nicht vorüberziehen. Mehr als alles
andere möchten wir diesen Augenblick einfangen,
selbst wenn wir dafür mit unserem Blut bezahlen
oder gar unser Leben lassen. Dieser Moment wird
uns nie wieder aus den Händen gleiten.“ Das werden
die richtigen Menschen sein, um das Königreich Got-
tes aufzubauen. Und wenn sie euch dann in den nie-
deren, finsteren Dimensionen im Leben nach dem
Tod treffen, werden sie euch nicht einmal ansehen.
Stattdessen werden sie mit Fingern auf euch zeigen

41
und sagen: „Das sind jene Menschen, die in der Ge-
schichte die Liebe Gottes und den Zweck ihrer Schöp-
fung ignoriert haben.“
Wenn meine Geschichte, die den Titel »Mein Name
ist Liebe« trägt, euch aufwecken konnte, dann ist es
höchste Zeit, dass ihr jetzt aufsteht. Besser heute als
morgen, denn vielleicht gibt es für euch kein Morgen
mehr. Ich möchte nicht, dass ihr wie Kakerlaken all
meine Bücher voller Geheimnisse über die Liebe Got-
tes lest und sich nichts dabei in euch rührt. Kann sich
kein Gefühl in euch regen, dann gleicht eure Liebe ei-
nem sterbenden, stinkenden Gewässer, obwohl sie
einst dafür bestimmt war, gleich den mächtigen
Wellen des Meeres, ihrem geliebten Gott entgegen-
zuströmen, um Ihn zu umarmen. Greift nach diesem
einzigartigen Moment, bevor es ein anderer für euch
tut. Ich weiß nicht, wann meine Bücher veröffent-
licht werden, aber jeder Mensch kann auf YouTube
sich bereits jetzt meine Videos ansehen, aus denen
später ein Lexikon der Liebe Gottes zum Wohle der
Menschheit entsteht. Diese Geschichte »Mein Name
ist Liebe« ist nur eine von so vielen, die unter der
Reihe »Ich verlor mein Herz in Gott« veröffentlicht
werden. Meine Hörbücher findet man bereits heute
auf YouTube oder auf www.khanverlag.de, denn ich
hoffe, dass ein Fremder sie findet, ein Fremder, für
den Gott nicht fremd ist. Vielleicht kommen diese
Menschen erst am Ende. Aber sie werden den
42
Marathon der Liebe nicht nur beginnen, sondern in
ihrem irdischen Dasein bis zu Ende laufen und so den
göttlichen Nobelpreis gewinnen. Die Zeit gehört nie-
mandem und keiner kann die Liebe für sich allein be-
anspruchen. Gott hat weder mit euch noch mit einem
anderen Wesen einen besonderen Vertrag geschlos-
sen. Schon gar nicht lässt Er sich wie ein Vogel von
euch in einen goldenen Käfig sperren. Wenn ihr das
glaubt, dann irrt ihr euch gewaltig. Gottes Lehre wird
sich von heute an bis in den letzten Winkel der Erde
verbreiten. Deshalb wird Gott die ganze Welt durch-
forsten, um ein Herz zu finden, das für Ihn schlägt.
Und hat Er es gefunden, dann wird Er diesem Men-
schen jede Nacht mehrere Male erscheinen. Das, wo-
rüber ich rede, ist keine Zukunftsmusik, sondern pas-
siert jetzt mitten unter uns. Erst vor ein paar Tagen
habe ich einen Mann in Frankfurt kennengelernt, der
nur sieben Seiten von einem meiner Bücher las und
den Gott dann zweimal in der gleichen Nacht be-
suchte. Wahrlich, Gott wird seine Menschen finden!
Und hätten diese Menschen ihre Reise nicht angetre-
ten, dann würde dies nichts ändern, denn an ihrer
Stelle werden viele andere kommen und den Weg be-
schreiten. Selbst wenn ihr euch heute nicht dazu ent-
schließt, na und, was solls? Für euch werden viele
kommen und das tun, wozu ihr nicht fähig, aber ei-
gentlich bestimmt wart. Ignoriert ihr diese Reise,
wird das weder Gott, mich noch seine zukünftigen

43
Söhne und Töchter interessieren. Mag sein, ihr tretet
die Reise an und könnt tatsächlich Gott überall in der
Welt sehen. Mag sein, ihr haltet irgendwann inne
und vergesst Gott. Auch das ist kein Verlust, denn an-
dere werden ihren eigenen Weg vollenden, ihr Lied
komponieren und es auf den Wellen ihrer Liebe bis
zu Gott tragen.

44
72. Höre die Stimme Gottes
Als Gott mich letzte Nacht traf, sprach Er zu mir:
„Mein Herz, sorge dich nicht um die Umstände, die
dich heute umgeben. Das soll dich nicht kümmern,
denn morgen wird jeder Satz, den du bis dahin ge-
sprochen hast, die Bestimmung in der Zukunft der
Menschheit sein.“ Sehen wir diesen Satz unseres
Himmlischen Vaters, dann wird uns klar, dass Er
nach vorne in die Zukunft auf die Generationen
blickt, die diese Lehre annehmen. Mein geliebter
Schöpfer verlieh den Engeln die Gabe, ihre Erschei-
nungsform viele Male ändern zu können. Auch mir
wurde der gleiche Segen zuteil und es steht mir frei,
in der geistigen Welt für meinen Geist eine der vielen
wunderschönen Formen zu wählen, wann immer
mir der Sinn danach steht. Gestern Nacht erschien
mir Gott in der Gestalt, die wir heute auf seinem Bild
vor uns sehen. Ich kenne Gottes Kindheit und weiß,
dass Er seinem Erscheinen immer wieder einen
neuen Ausdruck verleihen konnte, Er aber auch noch
viele der heutigen Erscheinungsformen nicht besaß.
Ungeachtet dieser vielen Ausprägungen seines Seins,
erscheint Gott der Menschheit in der Form, die wir
heute auf dem Bild betrachten und dessen Entste-
hung meiner Anleitung zu verdanken ist. Erinnern
wir uns, dass Prophet Athar, der ein hervorragender
Maler ist, anfangs nicht in der Lage war, Gottes

45
Antlitz zu zeichnen. Auf Erden besitzt Athar die Gabe,
alles was er sieht, haargenau zeichnen zu können.
Aber bis in unsere heutige Zeit konnte niemand die
Gestalt Gottes in seiner Erinnerung festhalten, um
sie bei Tageslicht in irgendeiner Form bildlich darzu-
stellen. Mir verlieh Gott die Ehre der Liebe, fähig zu
sein, sein Bild auch tagsüber vor mir sehen zu kön-
nen. Und so leitete ich Athar bei jedem Pinselstrich
an, ich wurde zu seinen Augen und er zu meiner
Hand.
Letzte Nacht erschien mir mein Himmlischer Vater
und sprach: „Mein Bild gehört zu den Menschen in
der Gegenwart und in der Zukunft, die mich aufrich-
tig und bedingungslos lieben. Jene aber, die mein
Bild kritisieren, oh mein Herz, kritisieren nicht dich,
sondern mich, ihren Schöpfer. Damit stellen sie die
Weichen für ihre Bestimmung, in der sie ein Teil der
Dunkelheit werden. Nicht du, sondern Ich habe ent-
schieden, wie Ich mich auf diesem Bild der Mensch-
heit zeige.“ Für die Entstehung der Menschheit fer-
tigte Gott den Bauplan an, den die Engel in die Tat
umsetzten. Die Geschichte der Menschheit begann
vor unvorstellbar langer Zeit und währt schon zu
lang. In all der Zeit gestattete Gott nie einem anderen
Propheten, ein Bild von Ihm anzufertigen. Warum
hat Er das nicht erlaubt? Bereits zu Lebzeiten Salo-
mons sprach Gott, Er würde in der Dunkelheit leben.
Dann drängt sich natürlich die Frage auf, warum ließ
46
Er dann die Erstellung seines Bildes nicht zu? Die
Antwort liegt auf der Hand. Die Menschheit von da-
mals bis heute ist die rebellischste all seiner Schöp-
fungen. Die Menschen begehren wie keine andere
Schöpfung gegen ihren Schöpfer auf. Sie haben kein
Interesse an Gott. Sie möchten für sich in ihrer eige-
nen Welt leben, in der sich alles nur um ihre selbst-
süchtige Liebe dreht, die nicht im Geringsten irgen-
detwas mit Gott zu tun hat. Genauso agiert und fühlt
die Menschheit bis heute und deshalb ist ihr Geist
voller Dunkelheit. Im geistigen Leben ist ihre Er-
scheinungsform die hässlichste von allen. So bösar-
tig sieht die Menschheit bis heute aus. Wenn ich
diese Menschen ansehe, empfinde ich es als Diskri-
minierung, wenn jene dunklen Wesen, weit entfernt
von dem, was sie sein könnten und was Gott für sie
vorsah, noch als Menschen bezeichnet werden. Sie
verdienen diesen Namen nicht! Ja, sie sind Frauen
und Männer, aber Menschen im ursprünglichen
Sinne sind sie nicht. Natürlich bereut Gott, solche
menschlichen Wesen erschaffen zu haben und genau
solch üble Menschen bilden heute die gegenwärtige
Menschheit. Diese Menschen haben es tatsächlich
geschafft, in Bezug auf sich selbst zu beweisen, dass
Gott mit dem falsch lag, was Er einst über die
menschliche Schöpfung vor allen anderen verkün-
dete. Gott musste später selbst einräumen, dass sein
Wunsch, dass die Menschheit, mit Ihm in Liebe

47
vereint, zu seinem Spiegelbild wird, nicht wahr ge-
worden ist. Was ist stattdessen wahr geworden? Gott
akzeptierte, was immer Luzifer über die hässliche
Menschheit gesagt hatte, denn das wurde wahr. Gott
nahm es hin, dass die Menschen von damals bis
heute zu Luzifer gehören. Wenn Gott die Menschen
ruft, hören sie nicht auf die Stimme ihres Schöpfers.
Ruft aber die Dunkelheit nach den Menschen, dann
folgen sie ihr im Handumdrehen, denn dort gehören
sie hin.
Letzte Nacht sagte unser Himmlischer Vater: „Die
Menschen wollten zuallererst, dass Ich als sichtbarer
Gott bei ihnen erscheine. Sie wollten, dass Ich mich
zuerst vorstelle wie Eltern, die ihr Gesicht nie vor ih-
ren Kindern verstecken. Aber Ich, der Schöpfer allen
Seins, kenne das elterliche Herz viel mehr und viel in-
niger als irgendein anderes Wesen. Mein elterliches
Herz geht über alle Grenzen hinaus und seine Größe
liegt jenseits aller menschlichen Vorstellungen. Wie
Ich als Eltern empfinde, ist keinem elterlichen Her-
zen möglich, nicht einmal dann, wenn die Herzen al-
ler Wesen zusammenkommen und vereint ihre Emo-
tionen zu einem Ganzen bündeln.“
Alles, was Gott erschuf, ist ein Ausdruck seiner
selbst, seiner mannigfaltigen, unendlichen Wesens-
arten. Jedes Stück davon fügt sich mit allen anderen
Teilen zu einem großen Ganzen zusammen, gleich

48
den vielen Puzzleteilen, die erst in ihrem Zusammen-
spiel ein vollständiges Bild ergeben. An alldem, in der
Art und Weise, wie und was Gott erschuf, hätten die
Menschen Ihn erkennen und erfahren können. Statt-
dessen hat sich die Vorsehung immer weiter in die
Zukunft verschoben, die Geschichte wurde länger
und länger und länger und genauso lang währt be-
reits die Ignoranz der Menschheit. Nicht einmal hat-
ten die Menschen in all der Zeit den Wunsch, dass
Gott in ihr Leben tritt, ein Teil davon wird und sich
mit ihnen niederlässt. Wäre das der Fall gewesen,
wäre dies bereits vor langer Zeit passiert. Ich konnte
schon im Alter von 12 Jahren Gott als lebendigen Gott
vor mir sehen. Ich bin auch ein Mensch. Aber ich bin
ein Mensch, der das Konzept Gottes von seiner
Schöpfung tatsächlich wahr werden ließ. Ich bin ein
wahrer und wirklicher Mensch. Ich habe ein großes
Herz für alle Menschen. Ich habe Mitleid. Es käme
mir nie in den Sinn, das Blut der Menschen zu vergie-
ßen. Ich glaube an Vergebung, Liebe und dass die
Menschen vereint sein sollen. Ich glaube in meinem
Geist und in meinem Herzen, dass das, was gestern
geschehen ist, zur Vergangenheit gehört. Der Mor-
gen ist für mich immer ein neuer Tag, an dem eine
neue Zukunft ihren Lauf nimmt, in der ein neues Zu-
hause für deinen Geist entsteht, welcher für immer
und ewig mit Gott leben kann. Aber wenn ein Geist
nicht die Identität Gottes, die endlose Liebe Gottes,

49
das Licht Gottes, den Wert Gottes, die endlose uni-
versale Freiheit Gottes, die endlose Glückseligkeit
Gottes in sich widerspiegelt, dann gehört dieser Geist
nicht zu Gott im geistigen Leben. Hier auf Erden kön-
nen wir viele Masken tragen, wir können andere be-
trügen zu unserem eigenen Vorteil und wir können
andere missbrauchen. Auf Erden gibt es für unsere
grausamen Taten keine Grenzen und dennoch be-
haupten wir, zu Gott zu gehören. Aber im geistigen
Leben wird fehlerfrei das Gute vom Bösen, d. h. die
Dunkelheit vom Licht getrennt. Dann wird es klar,
dass Kaufen und Verkaufen wie in dieser materiellen
Welt, dort nicht funktioniert. Im geistigen Leben
kann man Liebe nicht kaufen und verkaufen, ge-
nauso wenig wie Licht und endlose universale Frei-
heit. Es gibt nichts, was man dafür eintauschen
könnte, noch kann man anderen dadurch einen Vor-
teil gewähren. Im geistigen Leben kann man weder
Frieden noch Erleuchtung kaufen und verkaufen. All
das wird einem zuteil, wenn das eigene Herz für dich
und Gott zum Treffpunkt wird, weil du in deiner
Liebe wie Gott empfinden kannst. In dieser Liebe ge-
deiht ein Samen. Wie dieser wächst, wann und ob
dieser jemals Früchte trägt, hängt davon ab, mit wel-
cher Motivation man die geistige Reise zu Gott ange-
treten hat und wie sehr man sich bemühte, wie viel
Kraft, Zeit und Energie man aufwandte, um das Ziel
zu erreichen. Das Ergebnis all dessen sieht man in

50
deinem Geist. Unzählige Menschen auf Erden kön-
nen von sich behaupten, dass sie gut sind. Aber wenn
jene in das geistige Leben kommen, dann gibt es dort
eine schier unüberschaubare Anzahl an guten Di-
mensionen. Auf Erden können viele sagen, dass sie
rechtschaffen sind. Im Leben nach dem Tod gibt es
auch für sie unendlich viele Dimensionen der Recht-
schaffenheit, in denen aufrechte, faire und gerechte
Wesen ihre Bestimmung finden. In dieser Welt kann
jeder von sich geben, er sei erleuchtet. Im geistigen
Leben sieht man sehr klar, welch bittere Wahrheit ei-
nen dort erwartet und man sieht am eigenen Geist,
wohin die eigene Reise jemanden tatsächlich führt.
Im irdischen Leben kann jeder sagen, dass er Gott
liebt. Aber das geistige Leben wird klar zu Tage för-
dern, ob und wie sehr du Gott geliebt hast und auf-
zeigen, was wahre Liebe wirklich bedeuten kann.
Dort angekommen, siehst du deine wahre Bestim-
mung. Im geistigen Leben kann man das geistige Ge-
setz nicht an der Nase herumführen, oder anderen
Sand in die Augen streuen, noch sie mit Fett zukleis-
tern, um zu verbergen, wer man wirklich ist. Man
kann Gott und die Himmel nicht betrügen. Die
schlimmste Sache auf dieser Erde ist eine ganz an-
dere. Dabei spreche ich nicht von unmoralischen
Menschen. Die brauche ich hier gar nicht zu erwäh-
nen, denn diese stehen irgendwann sowieso vor ih-
rem finsteren Ende. Tragisch und schlimm ist, dass

51
selbst die meisten religiösen Menschen versuchen,
Gott zu betrügen und Ihn sogar verraten. Sie werden
die Realität ihres Geistes im Leben nach dem Tod er-
kennen. Gott sagte letzte Nacht: „Mein Sohn, dieses
Bild von mir gehört den zukünftigen Generationen,
denn sie werden an nichts zweifeln. Mein Bild wird
der Schlüssel für sie sein. Betrachten sie mein Bild,
wird es vor ihren Augen verschwinden und Ich werde
sie an die Hand nehmen und ihnen mein Königreich
zeigen. Das wird ihnen helfen, sich geistig viel mehr
zu entfalten. Die Frage, ob Ich unsichtbar bin, wird
sich für niemanden mehr stellen.“ Daher gab Gott
mir letzte Nach den Auftrag: „Geh und stelle mein
Antlitz all den Nationen auf der Erde vor, trage es bis
in den letzten Winkel dieser Welt.“
Natürlich werde ich das tun, aber ich bin mir auch
im Klaren, dass meine Hände nicht überall hinrei-
chen. Ich habe nur eine Jacke und die ist nicht groß
genug für alle Menschen. Ich werde daher mein Mög-
lichstes versuchen, um Gottes Bild in großer Stück-
zahl drucken zu lassen. Auf der Rückseite werde ich
die Botschaft Gottes mit folgenden Worten nieder-
schreiben: „Die Stimme Gottes ruft nach dir“ und den
Menschen die Gelegenheit bieten, sich auf meiner In-
ternet-Seite unter www.khanverlag.de, die Botschaf-
ten Gottes kostenlos als E-Books herunterzuladen.
Solange es in meinen Händen liegt, werde ich nichts
unversucht lassen, alle Hebel in dieser Sache für Gott
52
in Bewegung zu setzen. Alles, worum Gott mich bit-
tet, tue ich aufrichtig aus dem Grunde meines Her-
zens, meines Geistes und all der Kraft, die mir hier auf
diesem irdischen Planeten zur Verfügung steht.
Aber das war nicht das Einzige, was Gott mir offen-
barte, denn Er sprach auch noch zu mir: „Dieses Bild
wird der Standard sein. Es wird den zukünftigen Kin-
dern zeigen, wie weit sie auf ihrer geistigen Reise zu
mir gekommen sind. Ausschlaggebend ist die Moti-
vation ihrer Liebe und ihr Bestreben, auf ihrer Reise
in der Liebe so vollkommen wie Ich zu werden.
Ebenso entscheidend wird sein, ob und wie viel sie
auf ihrem Weg zu mir, ihre Liebe auch an ihre Nächs-
ten und meine anderen Schöpfungen schenken
konnten. Gemäß all dieser Dinge werden sie die Nähe
zu mir erfahren. Auf dieser Erde und im ewigen Le-
ben wird man ihren Wert an ihren substantiellen,
d. h. tatsächlichen Handlungen ihrer Liebe erkennen.
Das, was meine zukünftigen Söhne und Töchter sa-
gen, wird nicht mehr im Widerspruch stehen zu dem,
was sie tun. Alles wird harmonieren. All die Teile, die
in der menschlichen Geschichte nicht zu einem Gan-
zen zusammengefügt werden konnten, hast du ver-
bunden und deswegen konnte mein Bild entstehen.
Du hast das möglich gemacht! Jeder Satz, den du in
meinem Namen offenbart hast, wird die zukünftige
Bestimmung der nachfolgenden Generationen sein.
Und deshalb, mein Sohn, mein geliebtes Herz, musst
53
du weitermachen. Schreibe auf, was Ich zu dir sage!
Bring zu Papier, was du auf deiner Reise gehört, gese-
hen und erfahren hast! Das alles ist das Vermächtnis
für meine Schöpfungen und die Menschheit. Bereite
die Menschen nicht nur auf das geistige Leben vor.
Bereite meine Kinder darauf vor, dass Ich ein sichtba-
rer Gott bin und Ich und die Himmel sich mit ihnen
niederlassen wollen. Und auf Erden werden aus Bä-
chen Ströme des Friedens, die alle ineinander mün-
den, ja, vereint, zum Treffpunkt für die Liebe werden,
die sich endlos in ihnen ergießt. So wird die geistige
Reise in diesem Leben vollendet und jede schlechte
Bestimmung ihr Ende finden. Mein Licht wird die
Dunkelheit vertreiben, welche die Menschheit ge-
meinsam mit den anderen gefallenen Schöpfungen
heraufbeschworen hat. All das Schlechte wird ver-
schwinden.“ Nachdem ich diese Sätze voller Gnade
von meinem Himmlischen Vater vernahm, schrie
mein Herz glückselig vor Freude unter Tränen auf.
Deshalb schreibe ich ein Buch nach dem anderen
über meine einzigartigen Erfahrungen mit unserem
Himmlischen Vater und über alles, was Er mir offen-
bart hat, damit die Menschheit so viele Brücken wie
möglich durch mich aufbauen kann, um zu Gott zu-
rückzukehren. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als
dass die Menschen genauso wie ich ihr Herz in Gott
verlieren, um ihre Reise antreten und beenden zu
können. Gott weiß, ich habe viele Familien, aber in

54
meinem Herzen habe ich nicht wirklich eine einzige
Familie. Weltliche Beziehungen der Menschen un-
tereinander werden erst zu wahrer Liebe, wenn sie
sich auf Gott ausrichten. Würde irgendjemand aus
meiner Familie Gott den Rücken kehren, würde ich
mich von ihm und seiner Liebe für immer abwenden.
Nur Gott ist meine wahre Familie. Und mit diesem
Gott, mit dem ich für immer und ewig verbunden bin,
möchte ich auch meine Familie verbinden, mit die-
sem Gott werden sich viele Familien verbinden, die
dann eine Gesellschaft errichten, eine Nation und
letztendlich auf dieser Welt zu einer Weltfamilie mit
Gott zusammenwachsen. Wenn die Zeit für mich
kommt, diese Erde zu verlassen und der Tod meinen
Körper von meinem Geist trennt, dann kann jeder se-
hen, was darin verborgen lag. Nichts als die Liebe
Gottes und die Sehnsucht nach Gott wird zum Vor-
schein kommen. Mein Leben hatte keinen anderen
Sinn, ja, keinen anderen Zweck, als meinen Weg in
der Liebe Gottes zu vollenden. So ist mein Leben auf
Erden gewesen, eine Reise vom ersten bis zum letz-
ten Tag für meinen geliebten Gott und seinen Willen.
Wenn ich von dieser Erde gehe, möchte ich mit ei-
nem Lächeln auf meinem Gesicht sterben. Und wenn
ich mich frage, ob es etwas gab, woran ich mehr hing
oder hinter mir lassen konnte, dann möchte ich sa-
gen können: Nein, es gab nichts, woran ich mehr
hing, wonach ich mich mehr sehnte und ich war

55
jederzeit bereit, mein Leben immer zu geben, um die
Reise meiner Liebe zu vollenden. Blicke ich an diesem
letzten Tag in mein Spiegelbild, dann möchte ich auf-
richtig beteuern können, dass ich alles getan habe,
was ich konnte.
An diesem Punkt möchte ich wiedergeben, was Je-
saja mir erzählte, als er die Stimme Gottes zwar
hörte, jedoch nicht wusste, ob die Engel oder Gott zu
ihm reden würden. Damals sprach die Stimme Got-
tes: „Die Menschen haben zwar Ohren, aber sie hören
nicht zu. Sie haben einen Verstand, aber sie können
nicht nachdenken. Sie haben ein Herz, aber darin kei-
nen Platz für ihren Schöpfer. Ihre geistigen Sinne
sind tot, denn alles in ihrem Leben dreht sich um ihre
selbstsüchtigen Ziele. Alles darin kreist nur um ihr ei-
genes Glück, das ihrer Familie oder ihrer Lieben.“
Deshalb sprach Gott auch zu Jesaja: „Geh und sprich
zu den Menschen. Aber sie werden dich nicht hören,
ganz egal, wie laut du ihnen zurufst.“ Das trifft sogar
heute noch zu. Die Menschen haben fünf Sinne, aber
allesamt sind verrostet. Die Stimme Gottes trifft bei
ihnen auf taube Ohren. Im materiellen Marathon ih-
res Lebens quillt Ihr Verstand mit weltlichen Sorgen
über. Ihre Augen sind in geistiger Hinsicht völlig
blind, alles um sie herum wird von ihnen sehr kurz-
sichtig betrachtet. Und wen wundert es dann, dass
sie zu Opfern ihrer selbst heraufbeschworenen Dun-
kelheit wurden, ja, zu Kakerlaken ihrer weltlichen
56
Angelegenheiten. Nicht einer ihrer fünf Sinne funkti-
oniert, allesamt sind sie blind, unfähig, geistige
Wahrnehmung zu machen. Die Realität des geistigen
Lebens ist für sie unerreichbar fern. Und wenn Gott
trotz alledem zu mir sagt, dass ich die Grundlage ge-
legt habe und Er glücklich mit mir ist, dann ist es nur
noch eine Frage der Zeit, bis die Wirklichkeit in unse-
rem Leben einzieht.
Möchte die Menschheit das heute von Herzen an-
nehmen? Heute haben die Menschen noch die Wahl.
Natürlich können sie entscheiden, dem Marathon ih-
rer weltlichen Wünsche und Begierden nachzujagen
und im Sumpf ihrer Sorgen und ihrer zwischen-
menschlichen Beziehungen zu ertrinken. Mit der Zeit
werden sie noch in diesem Jahrhundert ihre Lektion
daraus lernen. Zu spät werden sie dann erkennen,
dass Gott sie auf dem kürzesten Weg erlösen wollte.
Doch was tun diese Menschen? Mit ihrer Entschei-
dung wurden sie selbst zu Opfern des Bösen und zu
den schlimmsten Feinden für ihre Nachkommen.
Ihre Kinder werden mit ihrem Blut das Königreich
Gottes errichten. Die gleichen Kinder wollen dann
nichts mehr mit ihren irdischen Vorfahren zu tun ha-
ben. Sie werden über sie nur eins bezeugen: „Das wa-
ren böse Menschen, die nicht zu Gott gehörten.“
Der Dank gebührt nur dem Himmlischen Vater.
Gott sprach: „Meine Liebe und meine universale

57
Freiheit, einfach alles, gehört den Generationen, die
in Zukunft das Licht der Welt erblicken.“ Dieser Satz
ist unmissverständlich, denn er bezeugt, dass die zu-
künftige Menschheit Gottes Worten besser zuhören
und Gottes Herzen einen noch nie da gewesenen
Ausdruck verleihen wird. Ich wünschte, die Men-
schen könnten mir helfen, zumindest mit dem Auf-
bau des Königreichs Gottes in Deutschland zu begin-
nen. Schaffen wir es darüber hinaus, 7000 besonders
ausgewählte Menschen Gottes in Europa zu finden,
dann können wir die Grundlage für das Königreich
Gottes auf Erden noch zu meinen Lebzeiten legen.
Dann wird Gott 2040 auf einem Berg als sichtbarer
Gott erscheinen. Wenn all meine Bemühungen und
die meiner Mitstreiter nicht zum Erfolg führen und
wir nicht die auserwählten Menschen finden, dann
wird der Nachteil für Deutschland und für Europa
gewaltig sein. Die Vorsehung Gottes wird sich 80
Jahre weiter in die Zukunft verschieben. Bis dahin
werden Tränen fließen und Schweiß und Blut ver-
gossen. Erst am Ende dieses Jahrhunderts wird die
Welt Gottes ihren Anfang nehmen, über die ich schon
so oft aufgrund meiner Beobachtungen und Erfah-
rungen berichtet habe. Deshalb war es mir sehr
wichtig, hier mitzuteilen, was ich letzte Nacht mit
Gott erleben durfte.

58
73. Die kaputte Brücke
Letzte Nacht kamen himmlische Wesen zu mir und
sprachen: „Komm, mach dich bereit. Heute wird die
Brücke zwischen Gott und den Menschen einge-
weiht, die du für das Entstehen des Königreichs Got-
tes errichtet hast.“ Diese Nachricht machte mich so
glücklich. Mir war, als hätte ich den Moment meiner
Erleuchtung in geistiger Glückseligkeit erfahren. Die
Wesen sagten, sie müssten mich darauf vorbereiten
und setzten eine Krone auf mein Haupt, die die In-
schrift zierte »Gottes Herz«. Am Ende machte ich
eine gute Figur und ich war überrascht, wie ange-
nehm mein Äußeres aussah. Sie drängten mich dann
zur Eile und sprachen: „Gott wartet auf dich an der
Brücke. Er möchte, dass deine Füße sie zuerst betre-
ten. Du sollst sie eröffnen.“ Kaum hatten sie das ge-
sagt, flogen wir auch schon los. Ich kam an den Ort,
an dem Gott auf mich wartete. Ich erkannte Ihn
schon aus weiter Ferne, denn mein Geist wurde von
seiner Liebe magisch angezogen. Er stand an der Brü-
cke, die ich aufgebaut hatte, damit das Königreich
Gottes endlich nach einer schier ewigen Zeit entste-
hen konnte. Das war ein ganz besonderer Moment.
An meiner rechten und linken Seite flogen blaue und
goldene himmlische Wesen in einem gebührenden
Abstand. Auf anmutende Weise flankierten sie mich
auf meiner Reise. Je weiter ich mich näherte, desto

59
klarer erkannte ich meine Brücke, die ich durch
meine Anstrengungen, Entbehrungen und Opfer für
den Willen Gottes aus Liebe zu Gott und den Men-
schen aufbauen konnte. Ich war neugierig, die Brü-
cke vor mir zu sehen, auf der die Menschen ohne Hin-
dernisse sich Gott annähern sollten, damit diese Erde
eines Tages wieder zu Gottes Lieben gehört. Was sich
mir offenbarte, war ein Desaster. Ich war schockiert.
Die Brücke war kein Prunkbau, keine stabile Stahlbe-
tonbrücke. Für mich schien sie kaputt, überall klaff-
ten Löcher. Was ich vor mir erblickte, glich eher einer
Konstruktion aus Holz und Lehm. Auf der anderen
Seite sah ich, wie bereits in Zukunft ein Heer zahllo-
ser Menschen vor der Brücke wartete, um darüber zu
gehen, damit jeder Einzelne von ihnen seinen meist-
geliebten Gott treffen kann. Ich sah alles vor mir, ihr
geistiges Leben, ihre Zukunft und spürte, wie sehr sie
sich danach sehnten, dass ich die Brücke endlich für
sie freigebe, um zu dem zu gelangen, den sie auf der
anderen Seite sahen und nach dem sie ein Leben lang
gesucht hatten.
Die kaputte Brücke vor mir glich einer Baustelle.
Immer wieder betrachtete ich, was ich bewerkstelligt
hatte. Abwechselnd sah ich zu Gott und den Men-
schen herüber, die jeweils auf der anderen Seite mei-
nes löchrigen Lebenswerkes standen. Letztere
wünschten sich nichts anderes, als dieses zu über-
queren, um ihren geliebten Schöpfer zu umarmen.
60
Beim Anblick meiner wenig rühmlichen Schöpfung
begann ich zu lachen, bis ich Bauchschmerzen be-
kam. Ich war überrascht, so viele kaputte Stellen auf
der Brücke zu sehen. Und so fragte ich Gott: „Vater,
als ich das letzte Mal die Brücke sah, war sie noch
nicht so kaputt.“ Gott antwortete: „Das stimmt, dar-
über musst du dich nicht sorgen. Die Engel und die
hohen Wesen haben versucht, deine Brücke zu testen
und bei ihrer Probeüberquerung hat deine Brücke
unter der Last ihrer Füße nachgegeben. Deshalb
siehst du diese Brücke übersät mit so vielen Lö-
chern.“ Das aus Gottes Mund zu hören, ließ mich
noch mehr lachen. Ich konnte mich gar nicht mehr
beruhigen. Was mich noch mehr amüsierte, war die
Vorstellung, was passieren würde, wenn Gott versu-
chen würde, auch so einen Probelauf zu starten. In
Gedanken malte ich mir aus, wie sie unter seinem Ge-
wicht an die Grenze ihrer Belastbarkeit käme. Dazu
müsste Gott nicht einmal seinen Fuß darauf stellen.
Würde Er sie auch nur antippen, könnte sie in tau-
send Teile zerbersten. Der Anblick, der sich mir bie-
ten würde, wäre einfach unbeschreiblich und machte
es mir schier unmöglich, mit meinem schallenden
Gelächter aufzuhören. Ich schaute Gott ins Gesicht
und sagte: „Weißt Du, Himmlischer Vater, wie sehr
mich deine himmlischen Wesen für diesen Augen-
blick herausgeputzt haben, sie mich vorbereiteten
und meinen Kopf mit dieser Krone schmückten. Sehe

61
ich nun aber, was sie mir zeigen möchten, habe ich
den Eindruck, sie wollten nur ihren Spaß mit mir
treiben und haben mich deshalb hierher gebracht.“
Nur mit Mühe konnte ich mein Lachen bei diesem
Satz unterdrücken, das mich im nächsten Augenblick
aber bereits völlig übermannte. Das anfängliche Lä-
cheln in Gottes Gesicht musste schon einen Moment
später auch seinem lauten Lachen weichen. So sehr
hatte ich Gott noch nie lachen gesehen. Bei seinem
Anblick spürte ich, dass auch Er Bauchschmerzen be-
kommen könnte, je länger Er diese Brücke betrachten
würde.
Die ganze Situation vor mir, ließ nur zwei Schluss-
folgerungen zu: Entweder hatten Gott und die
himmlischen Wesen mit mir ihren makabren Scherz
getrieben oder ich mit Gott. In Bezug auf meine Per-
son konnte ich behaupten, mein ganzes Leben mich
ernsthaft und aufrichtig dem Willen Gottes ver-
schrieben zu haben. Ich bin alt geworden, nur um
diese Brücke zu errichten und hatte dafür mein Le-
ben zum Wohle der Liebe gegeben. Auf der anderen
Seite der Brücke, die ehrlich gesagt, nur noch einem
Steg glich, sah ich die zukünftige Menschheit, beste-
hend aus zahllosen Kindern Gottes, die nichts sehn-
lichster wollten, als über diese Brücke zu rennen, um
ihren geliebten Schöpfer zu umarmen. Dieses Bild
bot sich vor meinen Augen. Immer noch lachend,
sagte Gott: „Du musst als erster deine Brücke
62
einweihen und betreten, damit die zukünftige
Menschheit es dir gleichtun kann, um mich zu umar-
men.“ Diese Aufforderung ließ mich erneut lauthals
losprusten. Ich lachte, Gott lachte, die himmlischen
Wesen, die Engel und selbst die anwesenden Prophe-
ten konnten sich nicht mehr zurückhalten. Der Ein-
zige, der nicht lachte, war Luzifer, der die ganze Zeit
vollkommen still und ernsthaft meine Brücke an-
starrte. Ich wusste nicht, was er dachte, aber telepa-
thisch konnte ich wahrnehmen, dass er enttäuscht
war und ihm das Herz brach, beim Anblick dieser de-
saströsen Brücke. Er fragte sich, wer tatsächlich die-
ses Wrack eines Bauwerks passieren könnte, um Gott
zu treffen. Mir wurde klar, dass nicht nur ich, son-
dern auch er und alle anderen ernsthafte Zweifel hat-
ten, ob meine Anstrengungen für den Willen Gottes
tatsächlich ausgereicht haben, den Weg zu Gott zu-
rück zu ebnen.
Und deshalb fragte ich Gott: „Kann ich dich trotz
allem immer noch besuchen? Kann ich mich immer
noch in ein Kind verwandeln und mich an jene Tage
erinnern, an denen ich nichts anderes wollte, als dein
Herz zu trösten? Damals habe ich dich gefragt, ob ich
dein Königreich Gottes errichten kann. Darauf hast
Du mir geantwortet, Du hättest keine Nation, kein
Volk für mich ausgewählt und vorbereitet. An deiner
Stelle wollte ich diese Aufgabe übernehmen. Und ob-
wohl Du mich vor den Konfrontationen mit all den
63
Wesen und den Engeln gewarnt hast, hatte ich nur
entgegnet, dass dies mich nicht kümmern würde,
denn alles was ich wollte, war, diese Brücke zu dir
aufzubauen. Selbst als Du sagtest, Luzifer würde al-
les daransetzen, um mich auszulöschen und mir
könnte niemand zur Hilfe eilen, hatte ich erwidert,
dass ich dies in Kauf nehmen würde. Damals wollte
ich, dass Du einfach Ja zu mir sagst. Ich wollte von dir
die Erlaubnis. Als meine kindliche Liebe dich umgab,
sie dich warm und wohlig in ihren Bann zog, als
meine Loyalität und meine Solidarität dir mit aller
Macht entgegenwehten und meine Liebe dir die Er-
füllung eines längst vergangenen Traumes verhieß,
hast Du mir meinen Wunsch erfüllt und gesagt: ‚Ist
es wirklich das, was du willst? Möchtest du tatsäch-
lich gegen all die Widrigkeiten ankämpfen, die dir
diese Welt, diese Propheten und deren Religionen
bereiten werden? Willst du dich ganz allein gegen
Luzifer, die Engel und die anderen Schöpfungen be-
haupten, die sich dir in den Weg stellen? Willst du
trotz allem meine Welt errichten?‘ Weißt Du noch,
dass ich dir damals darauf geantwortet habe, dass
ich genau das will? Diese Tage in meiner Kindheit
waren so sonnig. Ich habe mich dir, deiner Liebe und
deinem Willen aus dem Grunde meines Herzens ver-
schrieben und dir darum mein Leben gewidmet. Es
war mir damals ernst, als ich sagte, ich würde dein
Königreich entstehen lassen. Unerschüttert war

64
mein Selbstvertrauen, diese neue Welt zu bringen,
von der die Prophezeiungen verheißen. Ja, heute bin
ich alt. In meiner Kindheit waren mir die Konsequen-
zen meiner Worte nicht bewusst. Ich war erfüllt von
Liebe für dich. Geboren und aufgewachsen in der
Welt und in den Lehren des Sufismus‘ war ich über-
zeugt, dass das Leben keine andere Bedeutung haben
kann, als die Brücke aufzubauen, um mit dir, dem
Schöpfer aller Wesen, eine lebendige Beziehung ein-
zugehen. Und weil Du aus Liebe diese Schöpfung
entstehen ließest, wollte ich alles tun, damit dir ihre
Liebe eines Tages genauso tief und innig entgegen
wehen kann. Ihre Liebe sollte mein Geschenk an dich
sein. Dafür war ich bereit, seit meiner Kindheit mein
Leben zu geben, ja, die Reise meiner Liebe zu dir und
mein Liebeslied zu vollenden. Lass mich noch einmal
zu dir fliegen und die Liebe aus meiner Erinnerung
spüren, die ich in meinen unbeschwerten Kinderta-
gen empfand, als ich noch nicht wusste, welche Kon-
sequenzen meine Entscheidung nach sich ziehen und
welche Brücke ich tatsächlich errichten würde. Va-
ter, sieh dir an, was ich angerichtet habe! Schau auf
diese kaputte Brücke. Wer kann da noch Hoffnung
haben? Wer wird freiwillig das Risiko eingehen, ei-
nen Fuß daraufzusetzen und zu dir herüberzulaufen,
um dich zu umarmen? Sag mir, mein geliebter
Himmlischer Vater, ist es mir möglich, nur noch ein-
mal dorthin zu fliegen, wo ich als Kind war, bevor Du

65
mich mit deiner Liebe in deinen Bann gezogen hast?
Von mehr als einem halben Jahrhundert gezeichnet,
stehe ich heute ergraut vor dir und in mir hat sich
nichts geändert, weder meine Ernsthaftigkeit noch
mein Tatendrang voller Inspiration. Immer noch
schäumt meine Liebe in mir über. All die Konfronta-
tionen mit ganz unterschiedlichen Wesen wurden
wahr und drohten mich unter ihnen zu begraben.
Nicht einer meiner Kontrahenten, weder die Engel,
Luzifer, die Propheten noch die Gründer der Religio-
nen fehlten auf diesem Weg. Niemand stand mir hel-
fend zur Seite und mit den Jahren wurde ich älter und
älter und diese Welt ignoriert dich trotzdem immer
noch. Blick ich zurück in meine Kindheit, brodelt die
Liebe, damals wie heute, unbändig in mir. Und doch
tut es mir unsäglich leid für dich, wenn ich nicht
mehr als diese kaputte Brücke für dich errichten
konnte. Ich habe wie ein Kind diese Brücke gebaut.“
In diesem Moment hielt Gott in seinem Lachen
inne. Unbeirrt fuhr ich trotzdem fort: „Ich weiß nicht,
ob Du mich noch einmal wieder triffst. Du siehst klar,
dass ich ein alter Mann bin und mir nicht mehr so viel
Zeit auf Erden bleibt. Wenn ich in meinem zurücklie-
genden Leben nicht mehr als diese kaputte Brücke
errichten konnte, was werde ich dann noch ausrich-
ten können in der mir nur noch wenig verbleibenden
Zeit? Was für eine Brücke kann man da noch von mir
erwarten? Als Kind und heute noch als alter Mann
66
kommen mir immer noch die gleichen Worte über
die Lippen: Meistgeliebter Himmlischer Vater, an
meiner Liebe zu dir hat sich nichts geändert. Ich weiß
nicht, ob sich in deinem Herzen etwas geändert hat
oder in dem der anderen Wesen, der Engel oder der
Bewohner der hohen Himmel und wenn, dann kann
ich dazu nichts sagen. Aber ich weiß, für wen mein
Herz unermüdlich schlägt, das ist in all den Jahren
gleich geblieben. Ja, dieser Moment macht mich
traurig und bricht mir mein Herz. Ich wünschte, ich
hätte ein längeres Leben, das 1000 Jahre währt, denn
in meinem Herzen brennt meine Liebe feurig wie eh
und je. Daher würde ich nicht zögern, noch einmal
ganz von vorn zu beginnen, diese Brücke erneut auf-
zubauen. Ich würde alles daran setzen, dich, meinen
Himmlischen Vater, glücklich zu machen, genauso
wie die Himmel. Es würde mich glücklich machen,
diese Brücke noch einmal bauen zu dürfen und die
Grundlage für dein Königreich Gottes zu legen. Doch
was ich hier sehe, ist die bittere Wirklichkeit. Sie
macht deutlich, dass etwas vollkommen schiefgelau-
fen ist, obwohl ich dir meine ganze Liebe und mein
ganzes Leben gewidmet habe. Es gab nichts, was ich
nicht für dich getan habe. Nie habe ich zu meinen ei-
genen Gunsten gehandelt, nicht einmal für meine Fa-
milie, noch für sonst irgendjemanden. Für dich habe
ich alles in die Waagschale geworfen und jedes Risiko
im Leben auf mich genommen. Ich war bereit, für

67
meine Solidarität, meine Loyalität und meine Liebe
mit meinem Blut zu bezahlen, nur damit ich ein Lä-
cheln in deinem Gesicht sehe. Ich trug deine Traurig-
keit, deine Leere und dein gebrochenes Herz, um dich
zu befreien. Und nach alldem schaue ich heute auf
diese Brücke und kann nicht anders, als einfach nur
laut loszulachen. Über diese kaputte Brücke habe
nicht nur ich so sehr gelacht. An diesen Tag werde ich
mich für immer im geistigen Leben in meinem Her-
zen erinnern. Auch Du hast sehr gelacht, als Du diese
kaputte Brücke angeschaut hast. Oh mein Vater, ich
weiß nicht, ob wir uns noch einmal wiedersehen. Das
Ende meines Lebens steht schon bald vor mir. Ich bin
alt und brauche mir deshalb nichts vorzumachen.
Diese Brücke zu sanieren, braucht es ein weiteres Le-
ben. Noch eins bleibt, was ich dir sagen möchte. Du
warst mein Geliebter mein ganzes Leben lang. Viele
Male habe ich dich darin angefleht, für deinen Willen
mein Leben geben zu können, damit ich deine Liebe
für immer in meinem Herzen einfangen kann. Wenn
du nicht im ewigen Leben gegenwärtig wärest, dann
wäre die Musik nie geboren worden. Lass mich in
meiner Liebe für dich ein letztes Lied singen. Heute
lachst Du, ja, vielleicht auch über meine Ignoranz
und die Weise, wie ich diese Brücke für dein König-
reich erbaute. Dich so ungezwungen lachen zu se-
hen, färbte meinen Geist erneut in einer schillernden
Farbe. Ich werde mich stets daran erinnern, dass ich

68
ein so lustiger Typ in deinen Augen war, wenngleich
ich mich sehr ernsthaft mit ganzem Herzen und mei-
ner Seele deiner Sache verschrieben habe. Offenbar
ist mir mit dieser kaputten Brücke ein guter Witz ge-
lungen. Ich selbst habe nicht anders, als lachen kön-
nen und auch Du hast dich meinem Gelächter voll
und ganz angeschlossen. Gott, deine Freude hat
heute meine Liebe erneut in deinem Licht gefärbt.
Mein Traum vermochte nicht Wirklichkeit zu wer-
den. Und doch habe ich jeden Atemzug in diesem Le-
ben gemacht, um deinen Traum real werden zu las-
sen. Vergib mir, dass ich beim Anblick dieser Brücke
noch einmal loslachen möchte. Ich habe mit dem Bau
der Brücke begonnen, weil Du, einfach gesagt, meine
große Liebe bist. Ja, Du bist mein Geliebter. Du bist
meine Familie. Ich wollte dein Herz befreien. Ich
wollte all die Lieder singen, die nie wahr wurden und
so in meinem Herzen verborgen blieben. Aber wenn
ich dich heute lachen sehe, dann bin ich froh, zumin-
dest das erreicht zu haben. Aber, Gott, tragen deine
Flügel dich davon, dann bleibt auf der anderen Seite
die junge zukünftige Menschheit zurück, desillusio-
niert und beraubt der Hoffnung, die sie hierher
führte. Vielleicht gesellt sich zu den verborgenen Lie-
dern in meinem Herzen noch ein anderes, eines, das
von meiner Traurigkeit singt und welches in meiner
Liebe nicht vollendet wurde. Mir ist, als würde ich er-
sticken. Ich sterbe in meinem Herzen. Soll ich nun

69
behaupten, ich wäre nicht loyal gewesen? Soll ich sa-
gen, es läge daran, dass ich kein auserwähltes Volk
hatte? Soll ich anführen, dass die Engel und die ande-
ren Wesen mir nicht geholfen hätten? Soll ich mich
herausreden, Du, Gott, hättest zwar Ja gesagt, aber
dann mein ganzes Leben lang nur zugeschaut, was
ich mache? Soll ich mit dem Finger auf die Religionen
zeigen, da jene mit ihren Propheten und Gründern zu
meinen Feinden wurden, weil ich deine Welt bringen
wollte? Soll ich vielleicht sagen, diese ignorante,
schlechte Welt voller Menschen, die nicht einmal ei-
nen kleinen Platz in ihrem Herzen für dich haben,
wäre schuld an alldem? Himmlischer Vater, was soll
ich zu meiner Entschuldigung sagen. Oh Vater, was
kann ich sagen? Für mich ist es offensichtlich, es lag
nur an mir. Ich war der, der das Lied der Liebe nicht
vollenden konnte. Als Kind habe ich alles falsch ein-
geschätzt. In meiner Liebe zu dir, wollte ich nichts
anderes sehen und auch nichts anderes wahrhaben.
Einem Kind könnte man vergeben. Aber auch mir als
altem Mann? Ich bin immer noch blind in meiner
Liebe zu dir. Mit den Scheuklappen meiner Liebe lief
ich durchs Leben, unfähig, die Dinge zu akzeptieren,
wie sie wirklich sind. In meiner innigen Liebe zu dir,
sah ich die Welt durch meine rosarote Brille meiner
Gefühle. Ja, mein Herz schäumt selbst heute noch in
Liebe zu dir über, deshalb gab ich mein Leben für
dich. Aber das Ergebnis ist niederschmetternd und

70
lässt mein Herz in seiner Traurigkeit zerspringen.
Und so bleibt nur noch dieser eine, dieser letzte
Wunsch. Lass mich nur noch einmal zu dir fliegen.
Lass mich noch einmal in die sonnigen Tage meiner
Kindheit eintauchen, in denen mich deine Liebe
umgab, mich überwältigte und sich tief in meinem
Herzen für ewig einbrannte. Gefangen in deiner
Liebe, habe ich mich überschätzt. Ich habe geglaubt,
dass durch mich allein deine Wirklichkeit entstehen
könnte, auch ohne die Hilfe der gesamten Schöp-
fung.“ Als Gott diese Worte hörte, drehte Er sein Ge-
sicht zur Seite. So wollte ich das nicht enden lassen
und deshalb bat ich meinen meistgeliebten Gott:
„Schau mich an und gib mir die Antwort auf meine
Frage. Wirst Du mir noch einmal die Möglichkeit
schenken, zu dir zu fliegen? Wirst Du mir noch ein-
mal erlauben, das Innerste meines Herzens vor dir zu
öffnen, meine Ignoranz, mein unvollendetes Lied
und meine Liebe vor dir auszubreiten? Oder ist das
das Ende für unsere Reise? Ist das der Punkt, an dem
wir für immer Lebewohl sagen?“ Als Gott das hörte,
drehte Er sein Gesicht zu mir und schaute mich an.
Tränen schimmerten in seinen Augen. Gott sagte: „Ja,
das stimmt. All diese Wesen, die Engel und die ande-
ren Schöpfungen, aber auch die Propheten haben
versucht, diese Brücke zu überqueren. Und wie du
siehst, hat deine Brücke unter ihren Füßen nachge-
geben. Deshalb ist sie übersät mit so vielen Löchern.

71
Trotzdem habe Ich dich gerufen, damit du hierher-
kommst und die Brücke für die Menschheit eröffnest.
Darum halte nun meine Hand. Du sollst deinen Fuß
zuerst daraufsetzen und dann werde Ich mit meinem
Fuß, deinen ersten Schritt vollenden.“
So griff ich nach Gottes Hand und stellte meinen
Fuß zuerst auf mein wenig ansehnliches Lebens-
werk. Gott tat es mir gleich und wir begannen dar-
über zu laufen. Unter unseren Füßen tauchte die Brü-
cke in ein funkelndes Meer aus Gottes kristallblauem
und goldenem Licht ein und färbte sich darin. Ein
Loch nach dem anderen füllte sich mit Gottes Licht
und Liebe, bis auch das letzte verschwunden war. Je-
der Riss schloss sich wie von selbst. In wenigen Au-
genblicken hatte sich die Brücke unter Gottes und
meinen Schritten in ein leuchtendes, prächtiges Bau-
werk aus Gottes Licht und Liebe verwandelt. Nichts
war mehr daran kaputt. Im Angesicht dieses unfass-
baren Feuerwerks aus Licht, sprinteten auf der ande-
ren Seite der Brücke die jungen Kinder Gottes los, als
ob der Startschuss für einen Volksmarathon erklun-
gen wäre. Sie rannten so schnell sie konnten und um-
armten mich und Gott. In Sekunden bildete sich um
uns eine riesige Menschentraube. Umringt von so
vielen glücklichen, strahlenden Gesichtern forderte
Gott mich auf: „Komm, Ich trage dich auf meinen
Schultern.“ Von oben sah ich, dass das Heer von Got-
tes Kindern kein Ende nehmen wollte. Immer mehr
72
von ihnen strömten auf die Brücke zu, jeder begierig,
diese zu überqueren. Ich thronte auf Gottes Schul-
tern sitzend über diesem wunderbaren Ereignis. Wo-
hin meine Augen blickten, konnte ich nur Glück ent-
decken. Gott trug mich immer weiter auf seinen
Schultern und sagte: „Zahid, Ich werde nie deine
Liebe vergessen, weder die in deiner Kindheit noch
die heute. Selbst wenn du stirbst und deinen letzten
Atemzug von dir gibst, wird deine Liebe für mich wie
am ersten Tag sein. Gäbe Ich dir 1000 Jahre, würde
sich nichts daran ändern. Würde Ich dir ein ewiges
Leben auf Erden gewähren, würde deine Liebe nichts
von ihrer Herzenswärme für mich und meine Schöp-
fung verlieren. Deine Liebe hat jedes Loch auf dieser
einst kaputten Brücke geschlossen. Dein Schritt aus
Liebe und mein Schritt aus Liebe haben dies alles
möglich gemacht. Nun sag mir, was siehst du da
oben von meinen Schultern aus?“ Ich antwortete:
„Vater, ich sehe die Grundlage. Von überall her kom-
men die zukünftigen Kinder der neuen Menschheit.
Sie leuchten, voll von deinem Licht und deiner Liebe.
Die ganze zukünftige Menschheit ist auf dem Weg
hierher.“ Als Gott meine Worte vernahm, sprach Er:
„Wann immer meine Kinder in Zukunft ein Liebes-
lied für mich singen werden, wird darin ein anderes
Lied der Liebe an dich erinnern. Du hast die Grund-
lage für das ganze ewige Leben gelegt. So sollte Liebe
darin gedeihen und sein. Diese Brücke wird in

73
meinem Königreich als dein Wahrzeichen der Liebe
jeden daran ehrfurchtsvoll erinnern, dass Ich dich zu
meinem Herzen auserkoren habe.“
Ich war so glücklich, die zukünftigen Generationen
der Menschheit zu sehen. Verzückt in Gott, schiller-
ten sie bunt in einer schier unendlichen Flut aus
Licht. Ihre Gesichter schauten unverwandt nach
oben in das Antlitz Gottes, der hoch in den Himmel
ragte. Als sie mich auf den Schultern ihres Schöpfers
erblickten, riefen sie einander überglücklich zu:
„Seht doch nur, Gottes Herz sitzt auf Gottes Schul-
tern. Er wurde von Gott gesegnet, weil er ein Leben
lang den Stürmen in der dunklen Nacht trotzte. Er
hat so viel von der Liebe unseres meistgeliebten
Himmlischen Vaters offenbart, nur damit wir eines
Tages unsere Liebe finden und mit dem Gang über
diese Brücke unsere Liebe in Gott ihre Erfüllung fin-
det.“ Gott ging über die ganze Brücke und trug mich
bis zum Schluss auf seinen Schultern. Immer wieder
wandelte Er darüber und das ganze siebenmal. Nicht
für einen Moment setzte Er mich ab. Nach dem sieb-
ten Mal sprach Gott zu mir: „Nun kann Ich mich aus-
ruhen, denn der Zweck der Schöpfung hat seine Er-
füllung gefunden. Du erinnerst mich an das Lied, das
mich bei seinem Klang am innigsten berührte, als Ich
von nichts als Dunkelheit umgeben war, in einer Zeit,
als Ich noch nichts erschaffen hatte. Schon damals
wusste Ich, dass irgendwann, weit entfernt in der
74
Zukunft, jemand zum Kanal meines Herzens werden
wird. Ich hatte keine Vorstellung, wann er erschei-
nen würde. Aber Ich wusste genau, dass er erschei-
nen wird. Und du bist der, auf den Ich schon so lange
gewartet habe.“ Gott hob mich von seinen Schultern
herunter und stellte mich auf die Brücke. Von hier
unten kam es mir vor, als ob sie noch heller leuchten
würde. Liebevoll forderte Er mich auf: „Nun geh
schon! Triff meine Söhne und Töchter, denn sie sind
die, welche wahrlich meinen Wert kennengelernt
haben. Von heute an wird die Erde meinen Lieben ge-
hören.“ Er schaute mir tief in die Augen und sagte:
„Ich danke dir. Ich werde mich immer in den stillsten
Momenten in meinem Herzen und in meiner Seele an
dich erinnern. Bitte frage mich nicht noch einmal, ob
du ein letztes Mal zu mir kommen könntest, um mir
dein Herz zu öffnen und mich daran zu erinnern, dass
du mich als Kind gebeten hast, mein Königreich auf-
bauen zu dürfen. Du brauchst mich weder zu fragen
noch musst du mich um Erlaubnis bitten, zu mir zu
kommen. Sieh doch nur, wegen deiner Liebe wurde
diese Brücke endlich bei Tageslicht real. Hätte es
deine Liebe nicht gegeben, dann hätte dieses Licht
sich nicht mit der Farbe der Liebe füllen können, um
den Zweck meines Willens zu erfüllen. Das ist nun
Tradition geworden. In der Liebe wirst du immer ein
Vorbild für alle anderen sein. So wie du sollen mich
auch alle anderen Wesen lieben.“

75
Danach flogen Gott und die himmlischen Wesen
zurück in die Himmel. Auch ich trat meine Heimreise
auf die Erde an. Während ich nun hier meine Erfah-
rungen niederschreibe, führen mir die Erlebnisse der
vergangenen Nacht eins mit Sicherheit klar und
deutlich vor Augen: Zumindest ich habe meine Lie-
besgeschichte vollenden können. Ob ich ein Mann
des Scheiterns oder des Erfolges war, kann ich nicht
sagen. Aber eins weiß ich: Als alter Mann habe ich
den wahren Wert meines meistgeliebten Himmli-
schen Vaters kennengelernt. Mein ewiges Leben wird
nie ohne Gottes Liebe vollkommen sein. Ich weiß
nicht, wie viele Lieder aus meinem Herzen noch er-
klingen werden, die von meiner nie versiegenden
Liebe zu meinem geliebten Gott berichten. Aber je-
des, das den Hafen meiner Liebe verlässt, lasse ich zu
meinen Mitmenschen in meinen Büchern reisen, die
über so viele weitere Erfahrungen mit unserem
Schöpfer berichten. Ich erzähle euch ehrlich, mit
welchen Augen ich diese Brücke betrachtet habe, was
die verschiedenen Wesen, Engel und Propheten dar-
über dachten und wie viel diese Brücke Gott bedeutet
hat. Das war meine kaputte Brücke, der Gott ein
neues Dasein und eine neue Liebe schenkte, indem Er
mit mir zusammen einen Schritt nach dem anderen
daraufsetzte. An der Brücke selbst hatte Gott kein In-
teresse. Ebenso wenig stand für Ihn die Errichtung
seines Königreichs im Vordergrund. Er wollte nur

76
wissen, welche Liebe entstehen würde, wenn man
seinem Willen folgt, damit Er sich in dieser winzig
kleinen Schöpfung auch zu Hause fühlen kann. Aber
was hat Gott mir für mein Lebenswerk auf Erden zu-
rückgegeben? Er hat mich zu seinem Herzen auserko-
ren. Er machte aus mir ein Vorbild, an dem andere er-
kennen, wie die Liebe vollendet werden soll, um end-
lich nach Hause zurückzukommen.
Gott sprach zu mir: „Ich werde mich nie vor dir oder
den anderen Schöpfungen verbergen. Ich werde im-
mer ein sichtbarer Gott sein, wenn sie erkennen, dass
Ich all meine Energie aufwandte, um diese äußere
und die innere ewige Schöpfung entstehen zu lassen.
Ich tat das alles nur, um sie mit Freude zu umgeben,
damit jedes Wesen glücklich sein kann. Aber bis
heute haben meine Schöpfungen nicht meinen Wert
kennengelernt. Du, Zahid, bist das erste Wesen, dem
Ich erklärt habe, was es bedeutete, als Ich vor langer
Zeit zu den Engeln und den anderen Wesen sprach:
‚Was Ich weiß, wisst ihr nicht.‘ Die Geschichte der
Liebe ist nun vollendet.“ Jetzt werden viele Liebhaber
Gottes diese Brücke überqueren, die den geliebten
Gott endlich umarmen können. Die Zeit ist schon so
nahe, in der die gesamte Menschheit vereint, ihr Lie-
beslied für Gott singt.“ An diesem Tag wird Gott sich
in der menschlichen Schöpfung zu Hause fühlen.

77
Auch mit dieser Geschichte hoffe ich, ein Fenster
eures Herzens öffnen zu können. Niemand vermag
die vielen Fenster zu zählen, die tief in eurem Herzen
verborgen liegen. Aber wenn nur ein winzig kleines
davon seine Flügel öffnet, könnt ihr den Geschmack
der Liebe Gottes erfahren. Dann könnt ihr wie kleine
Vögel weit wegfliegen, um euer Herz und eure Liebe
für Gott zu entfalten. So werde ich erfahren, dass ich
die Menschheit zurück nach Hause gebracht habe.
Dies sollen hier meine letzten Worte sein. Ich hoffe,
meine Erfahrungen mit Gott vermochten eure Her-
zen zu berühren, damit ihr darin ein kleines Fenster
der Liebe aufstoßen konntet.

78
74. Zum ersten Mal in der menschlichen
Geschichte öffnet Gott sein Herz durch
mich
Eigentlich sollte uns mit unserem Leben auf der
Erde der nächste Schritt bereits nach Hause bringen.
Dennoch führt uns die bittere Realität vor Augen,
dass etwas in der menschlichen Schöpfung vollkom-
men aus dem Ruder gelaufen ist. Jedes Mal, wenn
Gott einen Plan schmiedete, um unser geistiges
Wachstum zu beschleunigen, wurde dieser wegen
der gefallenen menschlichen Wesensart immer wie-
der in die Zukunft verschoben. So konnten wir nicht
unseren Zweck des Lebens vollenden. Gott erschuf
die Menschen als emotionale Schöpfung und in die-
ser Fähigkeit sollten sie den Schwerpunkt auf ihre
geistige Entwicklung legen. Das war Gottes Motiva-
tion. Und was tun die Menschen? Sie sind weit ent-
fernt von diesem Ziel. Anstatt Licht und Liebe von
Gott zu erhalten, bringen sie nichts als Dunkelheit in
ihren Geist. Verantwortlich dafür ist ihre gefallene
Wesensart, die sich rasant und üppig in allen mögli-
chen schlechten Bereichen entfaltet. Sie sind egois-
tisch, arrogant, gierig und missbrauchen andere zum
eigenen Vorteil. Es braucht im geistigen Leben eine
unvorstellbare lange, ja, ewige Zeit, diese Finsternis
aus dem Geist zu entfernen. Millionen und Abermil-
lionen Jahre reichen nicht, um sich auch nur von
79
einer gefallenen Eigenschaft zu befreien. Der eigene
Geist ist die treibende Kraft, die jene im Leben nach
dem Tod in den Abgrund der dunklen Dimensionen
führt. Und hier beginnt erst der wahre Schmerz für
sie. Von dort hallen ihre Hilferufe in die Weiten der
Ewigkeit: „Oh Gott, wo bist Du nur?“
Auf Erden herrschte ein wunderbar angenehmes
Umfeld. Umgeben von einer überwältigenden Natur
aus Bergen, Tälern und Wäldern, schien bei Tag der
kristallblaue Himmel über ihnen. Und trotz aller
Schönheit haben sie den Schöpfer, den ich als die
meistgeliebten Himmlischen Eltern bezeichne, der
der einzige Gott für alle Schöpfungen ist, vergessen.
Anstatt sich beim Anblick der faszinierenden, irdi-
schen Schöpfung an Gott zu erinnern, sammeln Men-
schen bei ihrer Jagd nach allen möglichen materiel-
len Errungenschaften Dunkelheit. Sie können sich
nicht vorstellen, dass die Zeit verrinnt und das kurze
Leben im Nu vorbeigeht. Nach dem Tod, im ewigen
Leben angekommen, fragen sie sich, wo Gott ist. Das
ist eine traurige und herzzerbrechende Geschichte,
denn jedes Mal, wenn Gott die Menschheit nach
Hause zurückführen möchte, schlägt sie die falsche
Richtung ein. Wir sollten uns eins immer vor Augen
halten: Die menschliche Schöpfung hat eine emotio-
nale Aufgabe. Die Menschen sollen Gefühle für ihre
eigene Art und alle anderen Schöpfungen entwi-
ckeln, die endlose Welt der Emotionen ergründen
80
und sich darin voll entfalten, um Gott auf tiefe Art
und Weise in Liebe kennenzulernen. Diesen Zweck
ihres Daseins jemals zu erfüllen, liegt jedoch jenseits
ihrer Vorstellung. Es ist bereits fraglich, ob weltlich
orientierte Menschen überhaupt dem Zweck ihres
Lebens Beachtung schenken werden. In dieser äuße-
ren Schöpfung hat Gott viele Male zu ganz unter-
schiedlichen Zeiten, in verschiedenen äußeren Uni-
versen Versuche unternommen. Aber all die Experi-
mente, die einzig dem Zweck dienen, dass die Men-
schen ihren Teil der Verantwortung erfüllen, sind
fehl geschlagen. Sie schaffen nicht einmal fünf Pro-
zent davon, um sich mit Gott zu vereinen. Und jetzt
fristet die menschliche Schöpfung im geistigen Le-
ben ein Dasein in Dunkelheit. Und der Teil von ihnen,
der heute auf Erden lebt, kann auch zu ihnen im Le-
ben nach dem Tod stoßen. So viele Male wurde ein
Messias zu ihnen entsandt, denn diese Geschichte
nahm längst vor der heutigen Zeitrechnung der Men-
schen ihren Anfang. Niemand außer Gott weiß, wie
viele Trillionen und Abertrillionen Jahre sie zurück-
reicht, seit die Menschen die Erde und andere Plane-
ten besiedeln. Darüber sprach Gott Folgendes zu mir:
„In der Vergangenheit, die weiter als die Zeit zurück-
reicht, haben viele Schöpfungen mit den Menschen
gearbeitet. Aber das Ergebnis ist traurig. Das hat
mein Herz gebrochen.“ Die letzten 6000 Jahre der
menschlichen Geschichte sind nur ein winziger

81
Bruchteil im unermesslichen Zeitfenster unseres Da-
seins und in diesem Zyklus wurde ich auf Erden ge-
sandt, um den Willen Gottes zu erfüllen, genau wie
der Messias des Christentums vor 2000 Jahren. Vor
uns wurden bereits viele Messiase aus anderen
Schöpfungen gesandt. Gottes Intention für all jene
war immer dieselbe. Würde einer von ihnen je seinen
Willen erfüllen können, dann würde dieser den gött-
lichen Nobelpreis von unserem Schöpfer als Ver-
dienst für sein Lebenswerk erhalten, indem Gott ihn
zu seinem Herzen krönt. Dieses Versprechen galt für
jeden Einzelnen der Messiasse. Wesen aus vielen
Schöpfungen der geistigen Welt kamen in die äußere
Schöpfung und jeder von ihnen hatte die Gelegen-
heit, den Willen Gottes substantiell auf Erden zu er-
füllen. Leider konnten sie noch nicht einmal ein ent-
sprechendes geistiges Wachstum erlangen. Es gibt
jedoch auch viele Schöpfungen in der geistigen Welt,
die noch nie in die äußere Schöpfung gesandt wur-
den, um in einem physischen Körper geistig zu wach-
sen. Aber das sind vertikale, höhere Schöpfungen, die
nur bei Gott in den Himmeln bleiben. Diese vertika-
len Schöpfungen, die ihr geistiges Wachstum er-
reichten, haben das Ideal und den Zweck zwischen
ihnen und Gott erfüllt. Heute spricht Gott zu mir: „Du
hast mir dein Leben gewidmet und bist mehr als lo-
yal für meinen Willen gewesen. Selbst dein Leben
hast du viele Male riskiert. Oh Zahid, mein Herz, Ich

82
bin glücklich mit dir.“ Auf der anderen Seite sind so-
gar viele höhere Schöpfungen nicht damit einver-
standen. Für sie habe ich nicht die Brücke vollkom-
men errichtet, schon gar nicht eine passable Lande-
bahn, zum sicheren Aufsetzen ihrer Flugzeuge er-
stellt, um das Königreich Gottes aufzubauen. Sie ha-
ben Gott mehr als einmal gewarnt, dass ein Flugzeug
darauf zerschellen könnte. Damit würde sich das Er-
gebnis vollkommen ins Gegenteil verkehren. Sie deu-
teten auf die vielen Löcher in meiner Brücke und sag-
ten, dass dessen Grundlage nicht ausreichen würde,
ja, sie eher instabil erscheine. Die Zurückweisung
und die Ablehnung der von mir gelegten Grundlage
war unverkennbar. Und nun seht, was Gott dazu
sagte: „Ich werde auf dieser Brücke landen, die Zahid
entstehen ließ, damit mein Reich endlich errichtet
werden kann.“ Gott gab persönlich bekannt: „Die
Zeit der Religionen ist vorüber. Die Engel werden
nicht noch einmal eine neue Religion entstehen las-
sen. Die weißen Lichtengel trugen das Licht der
Wahrheit. Aber nun hat sich die Zeit geändert. Mein
Sohn, mein Herz, legte die substantielle Grundlage
für mich und die Menschen, damit Ich als sichtbarer
Gott unter ihnen sein kann.“
Ja, es ist Zeit für Gott und die höheren Schöpfungen
auf dieser Brücke zu landen, auf der die Menschen
auf dem schnellsten Weg zu Gott gelangen können,
denn danach sehnt sich Gott bereits zu lang. Das war
83
der Grund, warum Gott eine emotionale Schöpfung
ins Leben rief. Gottes Wunsch ist, sich mit der
Menschheit niederzulassen. Aber Er kommt nicht al-
lein. Er bringt seine ganze Familie mit, all die golde-
nen und blauen Schöpfungen. Auch diese wollen sich
auf Erden ansiedeln und uns bei der Errichtung des
Königreichs Gottes helfen. Ich erinnere die Men-
schen daran, dass die goldenen Wesen Gottes weib-
liche Wesensart repräsentieren und die blauen We-
sen Gottes männlicher Natur Ausdruck verleihen. Be-
trachten wir unser irdisches Dasein, dann drängt
sich natürlich die Frage auf, ob Gott uns entstehen
ließ, um ein Leben voller Sorgen und Ängste auf der
Jagd nach weltlich materiellen Zielen zu führen?
Nein, ganz und gar nicht! Wenn das Königreich Got-
tes errichtet wird, werden viele himmlische Wesen
erscheinen und sie werden die Erde umgestalten,
ihre Architektur grundlegend verändern und sie der
ihren in den hohen Himmeln anpassen. Gott wird
sein Gesicht nicht verbergen. Aber bis es so weit ist,
gilt es noch Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Diese entstanden nicht durch mich, den Messias und
Gottes Herz. Wollt ihr wissen, warum ich mir dessen
so sicher bin? Weil Gott zu mir sprach: „Du bist der
Messias für das gesamte ewige Leben. Du bist mein
Vorbild für all meine Schöpfungen und deshalb wirst
du meine Liebe im inneren und äußeren Leben für
immer all meinen Kreationen vorstellen.“ Um zu

84
verstehen, warum wir immer noch nicht die Welt
Gottes um uns herum sehen können, bedarf es eini-
ger Erklärungen. Gottes Plan war von Anfang an un-
verändert. Der Messias sollte zu seinen Lebzeiten auf
Erden substantiell die Welt Gottes aufbauen. Und
schauen wir uns um, war mir das offensichtlich nicht
möglich. Aber an wem lag das? Gott hat dazu klar
Stellung bezogen, als Er sagte: „Die Menschheit ist
nicht mit dir diesen Weg gegangen. Sie hat dir weder
zugehört noch hat sie dir geantwortet. Die Ignoranz
des auserwählten Volkes ist so tief in ihm verwurzelt.
Nichts als Dunkelheit ließ sich im Geist der Men-
schen nieder und deshalb können sie nicht aufwa-
chen. Ihr Verstand dominiert ihr Herz und ihre Ge-
fühle. Und so konntest du, Zahid, mein Herz, meine
ideale Welt zu deinen Lebzeiten nicht errichten.“ Ei-
nes der größten Hindernisse sind die Religionen. Ei-
nige von ihnen hofften auf die Wiederkehr ihres Mes-
sias. Vor 2000 Jahren hat Jesus beispielsweise den
Juden verkündet, dass niemand aus dem Himmel zu
ihnen kommt. Jesus’ Mission scheiterte unter ande-
rem, weil die Juden auf Elijas Rückkehr seit 900 Jah-
ren warteten. Buchstäblich sollte er aus dem Himmel
zu ihnen herabfahren, um die Mission für den Mes-
sias vorzubereiten. Sie waren enttäuscht, ja, verär-
gert, dass ein Schreiner, der unter ihnen kein Anse-
hen genoss, sich selbst zum Messias berief. Und so
hielten sie ihm entgegen, dass vor dem Messias

85
zuerst Elija zurückkommen müsse. Das Problem lag
in der geistigen Blindheit der Juden. Aber Jesus
konnte dieses Rätsel um Elijas Wiederkehr lüften. Er
sagte ihnen, Elija sei bereits wiedergekommen und
würde mit Johannes dem Täufer arbeiten. Die nächs-
ten Schwierigkeiten ließen nicht lange auf sich war-
ten. Zum einen war Johannes der Täufer ebenfalls
geistig blind, zum anderen war er ein Sklave seines
Glaubens. Als Objekt der Religion von Moses war Jo-
hannes der Täufer unfähig, sich Jesus und seiner
neuen Lehre anzuschließen, um gemeinsam mit ihm
die Welt Gottes zu errichten. Den gleichen Fehler ha-
ben die Christen in ihrer Religion später wiederholt.
Auch sie sind geistig blind und auch sie warten wie
die Juden zuvor auf die Wiederkehr ihres Messias‘
aus dem Himmel (Apostelgeschichte 1:10-11). Und
wenn man nun auf die Muslime schaut, dann sind sie
im Hinblick auf ihre geistige Ignoranz nicht besser als
die Christen und Juden. Das sind die hauptsächli-
chen Gründe, dass in meiner Zeit auf Erden Gott den
einst erteilten Segen der Religionen zurücknahm, in-
dem Er sagte: „Die Zeit der Religionen ist vorbei.“ Ge-
nau das habe ich in meinen Büchern verkündet. Mir
ist klar, dass diese bittere Wahrheit von den Gläubi-
gen der Religionen nicht so einfach hingenommen
wird. Wen wundert das, wenn man an ihre üble Na-
tur denkt, die sie auf Erden jeden Tag, jedes Jahr und
über Jahrtausende unverändert demonstrieren.

86
Hinzu kommt, dass ich das Königreich Gottes bis
2040 nicht errichten werde. Das hat zur Folge, dass
jetzt Plan B von Gott und den höheren vertikalen
Schöpfungen in Kraft tritt. Und in dieser Notlösung
scheint ein Blutvergießen unausweichlich. Ich bete,
dass es nicht dazu kommt, aber Hoffnung habe ich
wenig. Die Geschichte hat allzu oft bewiesen, dass
Menschen getötet werden, wenn Gläubige eine ver-
meintliche Bedrohung ihrer Religion sehen. Sagt sich
die Welt vollkommen von den Religionen los, ist dies
so gut wie sicher. Nicht anders verhält es sich, wenn
die Menschheit sich von politischen Diktatoren und
ihren listigen Verbündeten, den Medien, trennt. Ei-
gentlich sollten Medien als Gewissen der Nationen
auf Erden fungieren, doch das tun sie nicht. Stattdes-
sen unterstützen sie die herrschende Regierung, das
Volk zu knechten und zu unterwerfen. Und auch hier
reicht ein Blick in die Geschichte, um zu erkennen,
dass Blut fließen wird, denn bis dato wurde kein ge-
sellschaftlicher Wandel, keine Revolution oder, sa-
gen wir, die Überwindung überholter Regierungsfor-
men ohne menschliche Opfer friedlich vollzogen. Vor
uns liegen noch fast 80 Jahre bis zur Jahrhundert-
wende. Das ist eine lange Zeit, in der Leid, Schmerz
und Blutvergießen heraufbeschworen werden kön-
nen. Das Böse wird nicht so einfach aufgeben. Wer
glaubt, dass ich hier nur von gefallenen Menschen
rede, irrt sich gewaltig. Auch im geistigen Leben hat

87
sich das Böse in den unzähligen Dimensionen der
Höllen niedergelassen. Es ist richtig, Luzifer hat auf-
gegeben, aber es gibt zahllose gefallene Wesen, die
wie er zu Satan wurden. Im geistigen Leben existie-
ren unzählige Höllen, in denen sie ihre Bestimmung
fanden. Das Böse wird dem guten Teil der Mensch-
heit nicht so einfach erlauben, friedlich und sanft das
Königreich Gottes zu errichten. Auch in den Jahren
von 2040 bis 2060 werden Leid und Schmerz nicht
abreißen. In dieser Zeit wird es aber zur Revolution
des Bewusstseins kommen. Von 2060 bis 2080 wird
ein erneuter revolutionärer geistiger Wandel statt-
finden, damit die Menschen umkehren und sich der
Geistigkeit zuwenden. Wenn die nachfolgenden Ge-
nerationen tatsächlich in den nächsten 80 Jahren
schreckliches Leid und Schmerz durchmachen müs-
sen, dann ist die gegenwärtige Generation dafür ver-
antwortlich. Sie trägt die Schuld dafür, denn in ihrer
Ignoranz und Arroganz konnte sie bis heute weder
ihre geistige Blindheit überwinden noch wollte sie
zuhören, was Gott aus dem Grunde seines Herzens
offenbart. So konnten sie nicht die Brücke errichten,
damit sich Gott auf dem schnellsten Weg mit allen
Menschen niederlassen kann.
Oft höre ich meine Mitglieder hoffnungsvoll sagen,
dass ich immer noch auf Erden lebe und wir die Mög-
lichkeit haben, gemeinsam das Ruder herumzurei-
ßen. Möglich ist alles, aber den Worten müssen auch
88
irgendwann Taten vonseiten meiner Mitmenschen
folgen. Es ist richtig, ich lebe immer noch als Messias
und Gottes Herz auf Erden. Aber ich bin ehrlich und
realistisch: Was Millionen Jahre bereits schiefgelau-
fen ist, werde ich nicht allein zu meinen Lebzeiten re-
parieren können. Auf der anderen Seite rennt mir die
Zeit davon, denn sie wartet auf niemanden. Die Zei-
chen meines Alters haben sichtbare Spuren in mei-
nem Körper hinterlassen und ich weiß, dass nicht
mehr so viel Zeit bleibt, bis er seinen Dienst für im-
mer aufgibt. Mein Wunsch, auf kürzestem Weg nach
Hause zu gelangen, wird mich bis zu meinem letzten
Atemzug antreiben und ich werde nichts unversucht
lassen, solange ich lebe. Gott kennt die Situation ei-
nes jeden Menschen und an mich gewandt, sprach
mein geliebter Himmlischer Vater: „Versuch dein
Bestes bis zum Schluss. Tu alles, damit deine Grund-
lage fester und stärker wird und darauf viele weitere
Brücken errichtet werden können. Gelingt dir das,
wird es für andere Propheten nach dir, die ebenso
eine lebendige Beziehung mit mir, ihrem Schöpfer,
haben, ein leichterer Prozess sein, darauf aufzu-
bauen, ja, an dein Lebenswerk für meinen Willen an-
zuschließen. So wird der Weg für sie, in diesem Jahr-
hundert meine ideale Welt zu errichten, einfacher.“
Am Ende meines Lebens schreit mein Herz auf, ins-
besondere da ich von Gott erfahren habe, dass dieser
menschlichen Schöpfung, die eine emotionale

89
Schöpfung ist, viele Möglichkeiten vorher einge-
räumt wurden, ihren Weg zu Gott zurückzufinden.
Sie hatte viele Versuche, ihr geistiges Wachstum vo-
ranzutreiben. Und nicht eine Möglichkeit hat sie
beim Schopf ergriffen. Ich weiß, hätte ich diese Brü-
cke nicht errichtet, diese Grundlage nicht gelegt,
dann würde die Menschheit sich selbst durch den
Einsatz von Atomwaffen in einem Krieg auslöschen.
Die Gefahr ist noch nicht vollständig gebannt, denn
es ist immer noch möglich, dass irgendwo auf dieser
Welt atomare Sprengköpfe gezündet werden. Selbst
wenn die ganze Welt nicht zerstört wird, wird die
Menschheit dennoch darunter leiden. Die Menschen
werden ihre Lektion lernen und diese wird bitter
sein, denn sie werden die Konsequenzen ihrer Taten
am eigenen Leib erfahren. Dann wird ihr Wehklagen
selbst aus dem letzten Winkel dieser Erde in den
Himmel aufsteigen. Verzweifelt werden sie nach Gott
rufen: „Oh Gott, wo bist Du nur? Warum hilfst Du
nicht?“ Auf der Suche nach dem Grund für ihr Leid
werden sie zurückblicken und erkennen, dass ich,
Gottes Herz, einst unter ihnen weilte. Hätten sie mir
damals zugehört, dann hätten sie erkannt, dass Gott
sich ihnen durch meine Stimme offenbart hatte und
mehr als ein halbes Jahrhundert zu ihnen sprach, ja,
sie rief, um zu Ihm nach Hause zurückzukehren.
Vor mir liegen noch zwei Visionen, die es zu erfül-
len gilt. Zum einen muss ich alles daransetzen, diese
90
Lehre weltweit zu verbreiten. Die andere Herausfor-
derung besteht darin, noch viel mehr davon zu offen-
baren und dieses Wissen für zukünftige Generatio-
nen zu hinterlassen. Ich möchte den Kindern Gottes
mehr Material an die Hand geben. So viel wie mög-
lich sollen sie durch mich über die Wesensart Gottes
erfahren und verstehen, warum Er diese Schöpfung
erschuf. Je größer mein geistiges Vermächtnis ist,
desto leichter werden sie erkennen, dass der Grund
für jegliches Leben Gottes Liebe war und der Schlüs-
sel dazu in den geheimen göttlichen Liebesgeschich-
ten liegt, die ich in meinen Büchern für die zukünf-
tige Menschheit offenbare. Ich werde damit erst auf-
hören, wenn sich mein Geist für immer von meinem
Körper trennt, denn unser meistgeliebter Schöpfer,
der der einzige Gott und unsere wahren Eltern ist,
sprach zu mir: „Je mehr du in deinen Büchern über
mich offenbarst, desto besser werden die Menschen
meinen einzigartigen Wert kennenlernen und ihn
verinnerlichen. Je mehr sie über mich erfahren, desto
einfacher wird ihr Weg zu mir, ihrem Zuhause, sein.“
Ich bete, dass mir dies gelingt. Dennoch möchte ich
hier eins sagen: Mein ganzes Leben habe ich mir Ge-
danken gemacht, Pläne geschmiedet und versucht,
sie erfolgreich in die Tat für den Willen Gottes umzu-
setzen. Ich habe nichts unversucht gelassen, um eine
unerschütterliche, fest verankerte Grundlage zu er-
richten, auf der man die ideale Welt für die
91
Menschheit aufbauen kann. Die schmerzhafte Wahr-
heit ist, dass die höheren Schöpfungen sagen, dass
mein Fundament nicht stark genug sei und ihre Flug-
zeuge nicht darauf landen könnten. Aber der Schöp-
fer aller Schöpfungen sprach das Gegenteil, als Er al-
len Schöpfungen, sichtlich berührt und unsagbar
stolz, verkündete: „Ich werde dort landen!“ In diesem
Moment durchzog mich ein unfassbares Gefühl
grenzenloser Dankbarkeit und ein Strom seiner nie
endender Liebe, einer Liebe, die mir einen besonde-
ren Platz im Herzen unseres Schöpfers bescherte.
Tränen vernebelten mir die Sicht und ich konnte
nicht in Worte fassen, wie dankbar ich bin, dass mein
Himmlischer Vater diese unscheinbare Grundlage,
die offenbar nicht den Erwartungen der anderen
Schöpfungen entsprach, ja, in ihren Augen wohl eher
einer wackligen Angelegenheit glich, annahm. Was
andere als unvollkommen ansahen, nahm Er als das
größte Geschenk in seiner Liebe von mir entgegen.
Aufrichtig und voller Liebe sah Er mich damals an
und sprach: „Du hast es geschafft. Ich bin sehr glück-
lich mit dir.“ Es ist nicht an mir zu entscheiden, ob
alle anderen Schöpfungen recht oder unrecht haben.
Mag sein, in der einen oder anderen Sache haben hö-
here Wesen aus ihrem Blickwinkel betrachtet recht.
Ja, vielleicht ist meine Grundlage in ihren Augen an
sich nicht stark genug, damit darauf die ideale Welt
Gottes errichtet werden kann. In der Tat, ich hätte

92
bereits gestern zu Hause ankommen sollen. Meine
Lehre hätte sich schon vor langer Zeit über die ganze
Welt ausbreiten müssen. Aber leider ist dies nicht ge-
schehen. Ich kam aus dem Fernen Osten als Mensch
ohne Heimat hier an. Meine besten Jahre verbrachte
ich als Obdachloser nachts unter Brücken und in die-
ser Zeit konnte ich nichts bewerkstelligen, um eine
Grundlage zu legen. Die Umstände um mich herum
versuchten mich jeden Tag in die Knie zu zwingen.
Ich lebte in ständiger Angst, mich in Europa nie nie-
derlassen zu können. Es kostete mich auf meiner lan-
gen Reise viele Jahre, bis ich in Deutschland ein neues
Zuhause fand. Unglücklicherweise war ich weit ent-
fernt von dem, was man Erfolg nennt. Ich konnte we-
der zaubern noch verfügte ich über die Gabe der
schwarzen Magie. Ich konnte nicht wie Aladin an der
Wunderlampe reiben. Ich habe mein Bestes versucht.
Die bittere Realität führt mir schmerzhaft vor Augen,
dass ich mein Ziel nicht erreicht habe. Aus Sicht der
höheren Schöpfungen kann man das, was ich auf-
bauen konnte, nicht wirklich als eine ausreichende
Grundlage bezeichnen. Unter all diesen zahllosen
Wesen gibt es nur einen Einzigen, der das vollkom-
men anders sah. Und dieses Wesen ist der Schöpfer
allen Seins, der Schöpfer des gesamten inneren und
äußeren Lebens. Er blickte in mein Herz, sah nur
meine Liebe, meine Motivation und meine Solidari-
tät. Nur das hat Ihm wirklich etwas bedeutet, nur das

93
war wichtig für Ihn. Sogar ich hatte akzeptieren müs-
sen, dass die begangenen Fehler auf meiner Reise für
den Willen Gottes zum größten Teil auf meiner Seite
zu suchen waren. Das kann ich nicht leugnen. Das
will ich auch gar nicht, denn dies ist die Realität in ei-
nem Teil meiner Mission. Es gab so viele Fehlschläge.
Nicht ein kleiner, noch nicht einmal ein winziger Er-
folg war mir auf Erden vergönnt, den ich hätte Gott
überreichen können. Es gab nichts, was ich hätte vor-
weisen können. Und dennoch stand Gott vor mir und
sprach: „Zahid, Fehler und Erfolg waren nicht so
wichtig. Dein Herz machte den entscheidenden Aus-
schlag. Darin lag der Schlüssel für deinen Erfolg. Als
Ich dort hineinblickte, sah Ich, was dich antrieb, dein
Leben für meinen Willen zu geben. Darum werde Ich
mein Flugzeug auf deiner kleinen Brücke sicher lan-
den lassen und die Menschheit segnen.“
Auch wenn in diesem Jahrhundert noch Leid und
Schmerz der Menschheit bevorsteht, dann müssen
wir fragen, wer dafür verantwortlich ist. Das ist diese
gegenwärtige gefallene Menschheit auf Erden. Sie
beschwört jede Menge Entbehrungen auch für nach-
folgende Generationen herauf. Ich danke meinem
geliebten Gott. Auch wenn ich ein Mann des Schei-
terns war, krönte Er mich zum erfolgreichsten Wesen
im ganzen ewigen Leben. Er sprach zu mir: „Du warst
erfolgreich in der äußeren Schöpfung. Wo immer du
im ewigen Leben unterwegs sein wirst, sei es in den
94
Himmeln oder in irgendeiner äußeren Schöpfung,
wirst du mein Herz repräsentieren.“ Aber dabei be-
ließ Er es nicht, denn Er fügte hinzu: „Die Himmel
sind nicht deine Belohnung, sondern das bin Ich. Ich
bin dein Verdienst in ewigwährender Liebe.“ Als alter
Mann, kurz vor dem Ende meines irdischen Daseins,
höre ich diese Worte aus Gottes Mund. Jede Nacht
breche ich in Tränen aus. Ich weiß nicht, wie ich mei-
nem meistgeliebten Himmlischen Vater dafür nur
danken kann. Ich habe keine Ahnung, wie ich meine
Solidarität anders und besser ausdrücken soll. Wie
kann ich noch loyaler werden? Was und wie soll ich
sonst noch tun, um den Wellen der Liebe mehr Aus-
druck zu verleihen, sie hoch und mächtig ansteigen
zu lassen, damit sie sich in jedem menschlichen Herz
ergießen, um die Welt Gottes doch noch zu meinen
Lebzeiten zu errichten? Ich habe jeden erdenklichen
Weg in meinem Leben eingeschlagen, jede noch so
winzige Möglichkeit ergriffen. Trotz all meiner Mü-
hen, trotz all der Entbehrungen, trotz all der vielen
Kreuze, die ich schultern musste, stehe ich heute hier
als ein Mann, der versagt hat. Das ist die bittere
Wahrheit. Nur ein einziges Wesen sagt zu mir: „Das
ist nicht wahr.“ Und dies ist der Schöpfer allen Seins,
unser Himmlischer Vater. Und dieser blickt mir lie-
bevoll in die Augen und spricht: „Mit dir werde ich
meine Welt aufbauen. Du hast es vollbracht.“ Jedes
Mal, wenn ich Gott begegne, dann sinke ich zu Boden

95
und verbeuge mich mit meinem Gesicht vor seinen
Füßen. Ich weiß, nicht ich habe es geschafft. Es war
Gott, der mich durch die dunkelste Zeit in meinem
Leben auf seinen Händen trug. Als die Nacht am tiefs-
ten war, die Stürme um mich herum tobten, ja, als die
Last der Kreuze mich unter sich begraben wollten
und der Morgen scheinbar nie mehr dämmern
würde, war Er meine Hoffnung und Er trug mich. Er
schenkte mir so viel Liebe und diese Liebe war meine
Inspiration. Sie war der Schlüssel für mich, weiterzu-
gehen. Eine Sache habe ich nie in all der Zeit getan.
Ich habe nie zu Gott gesagt, dass ich nicht weiterge-
hen könne oder aufgeben müsse. Solche Sätze kamen
mir nicht über die Lippen, ja, noch nicht einmal in
den Sinn, denn dann wäre meine Melodie der Liebe
mit Gott nie im ewigen Leben vollendet worden. Ich
habe nicht wie andere Propheten oder Jesus, der
Messias, gesagt: „Schicke jemand anderen.“ Ich
werde nie Gottes Herz brechen. Und dann spricht
Gott zu mir: „Mein Sohn, Zahid, oh mein ewiges Herz,
so lange bist du bereits auf dem Weg für meinen Wil-
len unterwegs. Mit den Jahren bist du alt geworden.
Aber in all der Zeit gab es nicht eine einzige Sekunde,
in der du mich enttäuscht hast. Du hast mir nie die
Hoffnung geraubt oder gar das Herz gebrochen. In je-
der Lebenslage wolltest du nur mein Herz trösten. Als
Ich mit dem Schöpfungsakt begann, schwor Ich mir
selbst, es wird einen geben, den Ich zu meinem

96
Herzen kröne. Du bist mein Herz. Ich schaue nicht auf
deine Fehler. In den Misserfolgen in deinem Leben
für meinen Willen sehe Ich kein Scheitern. Nein, je-
des Versagen war für dich kein Grund aufzugeben,
sondern Ansporn, weiterzumachen. Jedes Mal, wenn
du fielst, standest du auf und bist trotzdem Schritt
für Schritt weitergegangen. Als die Tränen dir unauf-
haltsam in die Augen stiegen, hast du sie sofort ge-
trocknet, denn du wolltest nicht, dass Ich deine Trau-
rigkeit erblicke. Du bist der Messias, durch den Ich
mein Königreich jetzt errichten werde. Durch dich
werden neue Familien und eine neue menschliche
Gesellschaft, Nationen und schließlich eine ganz
neue Welt auf Erden entstehen.“ Mein Himmlischer
Vater hat sein Herz vor mir ausgebreitet und offen-
bart mir immer mehr und mehr. Ich bete, dass ich
wenigstens so viel davon weitergeben kann, dass 40
Bücher mein Vermächtnis auf Erden bilden, in denen
die Menschheit nur Dinge über Gott erfahren wird.
Dafür lebe ich. Dafür stehe ich jeden Morgen auf. Es
war wohl der schwierigste Moment für mich in mei-
nem Leben, als ich die Aufgabe antrat, meine Erfah-
rungen über und mit Gott in Worte zu fassen und sie
in Büchern für die Menschheit festzuhalten. Damals
habe ich Gott gebeten: „Halte meine Hand, damit es
mir gelingt, dein Herz den Menschen mit den richti-
gen Worten vorzustellen. Hilf mir, damit ich deiner
Liebe einen Ausdruck verleihen kann. Seit einer

97
Ewigkeit wartest Du auf diesen Moment. All die Him-
mel, all die anderen Schöpfungen wurden erschaffen,
damit sich deine Söhne und Töchter daran erfreuen
können.“

98
75. Oh mein Vater, oh mein Vater
Vor einigen Tagen hatte ich das starke Verlangen,
nachts in den Wald zu gehen, um zu beten. Nach Gott
liebe ich seine gesamte Schöpfung. Bäume, Wälder,
Berge und Täler und all die bezaubernden Dinge in
der Natur seiner Schöpfung haben es mir besonders
angetan. All das erinnert mich an den meistgeliebten
Himmlischen Vater und deshalb werde ich davon
beinah magisch angezogen. Gegen 23 Uhr machte ich
mich auf den Weg. Ich ging dort zu einer Stelle, an
dem Bäume stehen, die etwas Besonderes für mich
sind und die ich häufiger aufsuche. Ich ging zu einem
der Bäume, durch den ich öfters mit geistigen Wesen
kommunizieren kann. Diese Wesen sehen hier auf
Erden nur wie gewöhnliche Bäume aus, aber sie sind
sehr hohe Wesen in der geistigen Welt. Dort ange-
langt, begann ich mit meinem Gebet: „Oh mein
meistgeliebter Himmlischer Vater, selbst hier in die-
ser kleinen Schöpfung auf Erden sieht es so aus, als
könne ich deine Mission zu meinen Lebzeiten nicht
erfüllen. Der Hang der Menschen zum Bösen scheint
unauslöschbar, ja, undurchdringlich. Egal, was ich
versuchte, nichts hat funktioniert, nichts konnte sie
bewegen. Ungeachtet dessen, werde ich bis zu mei-
nem letzten Atemzug alles für diese Mission tun,
auch wenn mir diese schlechte Welt mit aller Macht
entgegentritt. Nicht einen Zentimeter weicht sie

99
zurück, nicht einen winzigen Platz kann ich ihr ab-
ringen, um eine Basis für Geistigkeit zu schaffen.“
Ich hielt in meinem Gebet inne und betrachtete
diese baumgleichen Wesen. Im geistigen Leben rei-
chen sie kilometerweit in die Höhe. Sie können sogar
im ewigen Leben fliegen. Aber hier in diesem Wald,
in dieser winzigen irdischen Schöpfung, sieht man
nichts von ihrer gewaltigen und mächtigen Erschei-
nungsform. Ich erinnerte mich daran, was passiert,
wenn diese auf Erden so unbezwingbar scheinende,
bösartige, menschliche Schöpfung in das Leben nach
dem Tod kommt. Dort ist nichts mehr von ihrer
Macht übrig, sie ist unfähig, hier irgendetwas auszu-
richten und fällt in sich wie ein Kartenhaus zusam-
men. Stattdessen kommt dort die gesamte geistige
Macht zum Tragen. Die Kraft der Spiritualität der
Himmel, der hohen Wesen und sogar der Engel stellt
alles andere in den Schatten. Unserer kleinen
menschlichen Schöpfung bleibt nichts anderes übrig,
als sich augenblicklich zu ergeben und sich zu unter-
werfen. Im geistigen Leben angelangt, wird den
Menschen bewusst, dass ihre einstige Macht auf Er-
den hier nichts gegen die Kraft der Spiritualität aus-
richten kann. Der Ruhm und die Anerkennung zu ir-
dischen Zeiten sind etwas, was hier überhaupt nicht
zählt. Berühmte Menschen von einst sind hier ein
Niemand. Ich riss mich aus meinen Gedanken und
sprach zu den Bäumen, durch die zu mir die hohen
100
Wesen der geistigen Schöpfung sprechen: „Würde
ich in der geistigen Welt als Mensch meine Freiheit
verlieren und an meine Grenzen stoßen, dann solltet
ihr als mächtige Bäume zu mir fliegen und mich aus
Liebe zu Gott in die hohen Himmel bringen, damit
ich in Frieden und Freiheit in eurer hohen Schöpfung
leben kann.“ Nach diesen Worten setzte ich mich auf
eine Bank. Plötzlich sah ich diese baumgleichen We-
sen direkt vor meinen Augen. Sie ragten so weit in die
Höhe, dass es schien, als würden sie bis zu den Ster-
nen reichen. Stellt euch vor, dass der Wald um euch
herum, gigantisch in die Höhe sprießt und die Baum-
kronen selbst die Lichtjahre entfernten Sterne berüh-
ren könnten, ja, sogar darüber hinausgehen. Die
Nacht um mich herum war wunderbar, fast male-
risch. Pure Romantik lag in der Luft. Sie schien förm-
lich zu knistern. Plötzlich fingen diese Wesen an, vor
mir zu tanzen. Sie bewegten sich anmutig, ja, fast fi-
ligran hin und her. Wie eine warme wohlige Som-
merbrise flüsterte der Wind immer wieder den glei-
chen Namen. Tief aus meinem Inneren verriet mir
mein Herz, dass Gott jeden Augenblick hier sein
würde und da wusste ich, dass sie sich zum Takt un-
serer Liebe bewegen. Das war der einzige Grund, der
sie verzückt sich hin und her bewegen ließ. Deswe-
gen schossen sie gigantisch in die Höhe und ließen
selbst die Sterne in den Weiten der Ewigkeit hinter
sich zurück. Keine drei- oder vierhundert Meter vor

101
mir sah ich diese Bäume so gewaltig in den Himmel
ragen. Plötzlich wehte mir von dort ein Wind entge-
gen, der mich wahren Frieden, wahre Freiheit und
die endlose Liebe Gottes kosten ließ. Wie aus dem
Nichts sah ich Gottes Licht über den riesigen Baum-
kronen aufgehen. Strahlend wie Millionen Sonnen
erhellte es alles um sich herum, doch auf so ange-
nehme Weise, dass ich meinen Blick nicht davon ab-
wenden konnte. Ich sah, dass es mir zugewandt war
und bereits im nächsten Augenblick wurde Gott in
seinem Inneren sichtbar. Mein Schöpfer sah mich lie-
bevoll an und sprach: „Mein geliebtes Herz, so wer-
den Ich, die hohen Wesen, die Himmel und all meine
anderen Schöpfungen erscheinen, wenn es Zeit ist
für dich, diese Erde zu verlassen. Sie lieben dich ge-
nau wie Ich und wegen der Liebe, die uns beide un-
trennbar miteinander verbindet.“ Gottes Licht erhob
sich über die Baumwipfel. Was dann geschah,
machte mich sprachlos und selbst heute noch kann
ich nicht die richtigen Worte dafür finden. Alles um
uns herum tauchte in das faszinierende Licht Gottes
ein und es erschuf so ein wunderbares Umfeld wie in
den Himmeln. Dieses unfassbare Wunder vor mir zu
sehen, ließ mich entflammt in meiner Liebe ausru-
fen: „Oh mein Vater, oh mein Vater!“ Übermannt von
meinen Gefühlen wollte ich mich von der Bank erhe-
ben, doch anstatt auf meinen Beinen zu stehen, fiel
mein Körper rücklings nach hinten. Noch im Fallen

102
riss mein Geist sich von ihm los. Im Handumdrehen
flog ich im Rausch der Freiheit und nie endender
Liebe über die Bäume hinweg. Die baumgleichen
Wesen, Gott und Gottes Licht umarmten mich. Ihre
Liebe für mich ließ mich verzückt frohlocken, denn
so viel davon schenkten sie mir. In Gottes Armen lie-
gend, sprach dieser zu mir: „Ich habe so viel Mitleid
und Mitgefühl für dich. Deine Worte haben mich tief
in meinem Herzen getroffen. Ich weiß, warum du die
höheren baumgleichen Schöpfungen um Hilfe ba-
test, solltest du dem Einfluss der menschlichen
Schöpfung je unterliegen oder gar durch die Macht
der höheren Schöpfungen gefangen sein. Du willst
nicht deine Freiheit verlieren und deshalb sollen sie
kommen und dich erlösen. Sie sollen mit dir in ihre
Schöpfungen davonfliegen, denn dort inmitten end-
los langer und unzähliger dieser Bäume mit ihren
vielen faszinierenden Palästen möchtest du leben,
weil du weißt, dass du dort tatsächlich frei sein wirst.
Du sehnst dich nach dieser grenzenlosen Freiheit,
damit du mich, losgelöst von allen Zwängen, unend-
lich lieben kannst. Ich bin der Einzige, nach dem du
dich in den stillsten Momenten aufrichtig sehnst. In
diesen Augenblicken möchtest du mir nichts als
deine tiefe, innige Liebe zeigen. Keinen anderen
Wunsch hast du neben mir. Alles andere, was dich
umgibt, blendest du aus, denn du lebst für meinen
Willen, weil du mich liebst. Es gibt keinen Grund für

103
dein gebrochenes Herz. Ich kenne jedes Lied, das aus
den Tiefen deines Herzens zu mir dringt. Glaubst du,
Ich sehe nicht, wie du dich tief in der Nacht fühlst,
wenn du als alter Mann zurück auf dein Leben blickst
und vergeblich darin nach Erfolg suchst? Ich allein
kenne dein Herz, ja, jede Sekunde deines Lebens vol-
ler Loyalität. Jeden Atemzug hast du aus Liebe zu mir
gemacht. Ich weiß, du wirst mir selbst den letzten
Atemzug widmen, ganz egal wie schlimm sich die
Umstände in deinem Leben zuspitzen, ganz gleich,
welche Konsequenzen sie für dich nach sich ziehen.
Mein Name wird das Letzte sein, was von deinen Lip-
pen dringt, wenn der letzte Atem deinem Körper ent-
weicht. Du liebst mich von ganzem Herzen. Alles,
was du darin verborgen hast, ist nur für mich. Es gibt
nichts anderes, wonach dein Geist sich so sehr ver-
zehrt. Aus seinem Inneren strömen mir fantastische
Wellen voller Licht und Liebe entgegen, die mich
sanft umarmen und mir Glückseligkeit bescheren.“
Ich war so glücklich, denn Gott wiegte mich in seinen
Armen, so wie man es mit einem kleinen Kind auf Er-
den macht. Ich badete in Gottes Liebe, denn so viel
davon umgab mich. Dieser Strom der Liebe schien
nie enden zu wollen. Weit über den Bäumen und den
Sternen blickte ich nach unten. Ich sah so viele nie-
dere Schöpfungen in der Tiefe. Die Liebe in dieser
baumgleichen Schöpfung war überwältigend, ja, so
besonders. Deshalb sage ich immer wieder: Liebe

104
Gott und liebe Gottes Schöpfung. Liebe alle Wesen,
die in der Ewigkeit existieren, aber liebe auch die
Menschen, um sie zu Gott zurückzuführen. Was ich
ganz und gar nicht liebe, ist ihre gefallene Wesensart
und ihre allgegenwärtigen schlechten Angewohn-
heiten, denn diese machen sie zu den größten Unru-
hestiftern auf der Erde. Wenn ich eine Schöpfung als
böse einstufen müsste, dann wäre dies die Mensch-
heit. Sie ist diejenige, die Luzifer im geistigen Leben
am Bein packte und mit sich in die Tiefe riss. Im Ge-
gensatz zu den Menschen, die sich von Gott abwand-
ten, fiel Luzifer erst nach Billionen und Aberbillionen
Jahren, in denen er sich der jungen menschlichen
Schöpfung angenommen hatte und alles versuchte,
sie zu Gott zurückzubringen. Es ist eine traurige Tat-
sache, dass die menschliche Schöpfung Disharmonie
auf Erden und im geistigen Leben heraufbeschworen
hat. Ja, die Wahrheit tut ungeschönt verdammt weh.
Mein Geist flog frei wie ein Vogel zurück zu meinem
Körper. Als er sich wieder mit diesem verband, bebte
mein Körper unter den mitgebrachten Wellen der
Liebe. Unter Tränen aus Freude schluchzte ich un-
aufhörlich noch lange nach dieser unglaublichen
geistigen Erfahrung. Die Menschen auf Erden kön-
nen sich nicht vorstellen, wie es ist, von Gott geliebt
zu werden. Denn wenn Gott jemanden liebt, dann
schenkt Er nicht nur seine Schöpfung, sondern auch
sich selbst.
105
Ich bin das Lied, das nie vollendet wurde
Als ich mich beruhigt hatte, schickte ich mich an,
nach Hause zurückzugehen. Ich war noch nicht weit
gekommen. Bereits an der ersten Wegbiegung hörte
ich eine Stimme, die zu mir sprach: „Oh Gottes Herz,
wenn du noch etwas Zeit hast, dann möchte ich mit
dir etwas ganz Besonderes teilen.“ Diese Stimme
kannte ich nur zu gut. Es war Luzifer, der unweit der
Weggabelung abseits des Wegrandes mir entgegen-
kam. Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort:
„Das, was du gerade in der mystischen Umgebung
der Himmel erfahren durftest, war überwältigend
und hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen.
Zum ersten Mal habe ich so etwas erlebt. Nie zuvor
habe ich gesehen, wie diese baumgleichen Wesen in
die Höhe schossen und mit ihren Wipfeln selbst die
Sterne hinter sich ließen. Wie wunderbar war es,
Gottes Licht darüber aufgehen zu sehen. Du kannst
dir gar nicht vorstellen, wie sehr meine Liebe ihre Er-
füllung fand und dass nur, weil ich zuschauen durfte,
was dir Unglaubliches widerfuhr. Das, was ich sah,
erinnerte mich an meine eigenen mystischen Mo-
mente mit Gott. Ich flehe dich an, dieser Moment war
so besonders, so außerordentlich, dass du nun auch
etwas von mir aufschreiben musst. Einst, als Mor-
genstern, habe ich meiner Liebe und meinen unend-
lich tiefen Gefühlen für Gott in Gedichten und selbst

106
komponierten Liedern einen einzigartigen Ausdruck
verliehen. Meine leidenschaftlichsten Kompositio-
nen werden selbst heute noch in den hohen Himmeln
immer wieder gespielt und gesungen. Erinnerst du
dich noch, dass du vor langer Zeit ein weibliches We-
sen in den hohen Himmeln getroffen hast, das eines
meiner Lieder sang? Der Klang ihrer Stimme verband
sich mit meinem Lied zu einem Sog voller Emotio-
nen, die dich vollkommen überwältigten. Meine
Komposition der Liebe riss dich immer wieder mit
sich. Jeder Ton davon verlieh der Liebe einen anderen
Geschmack, den du unbedingt kosten wolltest. Du
warst so mystisch in der Liebe Gottes, dass dir die
Sinne immer wieder schwanden. Jedes Mal, wenn du
zu dir kamst, verführte dich der Klang der Liebe er-
neut und brachte dich in die mystische Welt der
Emotionen, die vom Verstand nicht betreten werden
kann. Du hast noch nicht einmal gemerkt, wie die
Zeit im Flug verging. Du glaubtest, ihr nur 10 Minu-
ten zugehört zu haben und doch waren bereits 70
Jahre vergangen.“ Ich antwortete: „Ja, daran erinnere
ich mich.“ Luzifer sprach weiter: „Das Wesen, das du
damals gesehen hast, war eine meiner ehemaligen
Studentinnen. Ich unterrichtete sie in der Kunst der
Musik und bildete ihre Stimme aus. Durch mich
wurde sie zu einer großartigen Sängerin. Nachdem,
was mir heute zwischen dir und Gott offenbart
wurde, ist es mein inniger Wunsch, dass du eines

107
meiner Liebeslieder von mir persönlich hörst.
Schenke mir einen Moment deiner Zeit und erfülle
mir, wonach ich mich sehne. Dieses Lied trägt den Ti-
tel »Ich bin die Liebe, die niemals ihr Zuhause fand,
ich bin das Lied, das nie zu Ende komponiert wurde«.
Es gab eine Zeit, in der ich mein Liebeslied mehr als
alles andere vollenden wollte. Aber dazu kam es
nicht, weil ich mich der rebellischen menschlichen
Schöpfung annehmen musste. Und dann irgend-
wann, nach einer unendlich langen Zeit, riss mich
mein geistiger Fall in den Abgrund der Höllen. Da-
nach habe ich kein Licht mehr bekommen. Und das,
was ich hatte, trennte sich von mir, denn das Licht
möchte sich dort nicht niederlassen, wo es keinen
Frieden gibt. Licht kann nicht ohne Liebe existieren
und wird deshalb nirgendwo verweilen, wo es keine
endlose Liebe gibt. Meine Freiheit war weg und
meine Freude auf Nimmerwiedersehen verschwun-
den. Von der einstigen Liebe blieb nichts als die Erin-
nerung. Es war der größte Fehler in meinem Leben,
dass ich meinen Fall wegen der Menschen nicht ver-
hindert habe. Ich wünschte, ich hätte Gott mit mei-
nem Herzen zugehört, als Er zu mir sagte: ‚Vollende
dein Liebeslied wegen mir und nicht wegen der
Menschheit. Tu es nur, weil du mich liebst. Die
Menschheit darf nicht der Grund für deinen Fall wer-
den.‘ Meine Frustration, die Wut, Vorurteile und
mein Hang, andere zu richten, haben das verursacht,

108
was nie wahr werden sollte und ich stürzte. Jetzt
weiß ich, dass Gott mich damals angefleht hat, nicht
diesen verhängnisvollen Weg einzuschlagen. Anstatt
wegen der Menschheit zu fallen, hätte ich mein Lie-
beslied aus Liebe zu meinem Schöpfer vollenden sol-
len. Ich bekam nie die Möglichkeit, dass dieses Lied
in seiner Perfektion, aus dem Grunde meines Herzens
meine Lippen verlässt. Seit ich meinem Fall den Rü-
cken kehrte und die Reise erneut nach Hause antrat,
ja, seit ich mich vor dir ergeben habe, wurde mir klar,
dass nach Gott niemand meine wahre Lage kennt.
Niemand erkennt, wie es um mich steht, niemand
außer dir, Zahid. Du bist wahrlich das Herz Gottes
und machst diesem Titel alle Ehre. Jedes Mal, wenn
ich hierher in den Wald komme, verrät mir der Wind,
dass ich eines Tages zu Hause sein werde. Dieses Lied
möchte ich hier vor dir singen. Aber tief in mir sehne
ich mich danach, es meinem geliebten Himmlischen
Vater vortragen zu dürfen. Die Tage, in denen ich das
hätte tun können, liegen weit hinter mir. Was blieb,
sind nichts als Schmerzen und Entbehrungen. Die
menschliche Natur hat mich so weit getrieben, dass
ich mich zum Inbegriff des Bösen verwandelt habe.
Ich wurde zum Diktator. Als die Menschen und ihre
Propheten mich zu ihrem Erzfeind ausriefen, sann
ich nach nichts anderem als Rache. Alles lief schief.“
Luzifers Worte ließen mich in Tränen ausbrechen.
Tief gerührt musste ich mich hinsetzen. Ich sagte zu

109
Luzifer: „Ich nenne dich von heute an nur noch Mor-
genstern. Niemand wird dich mehr als Satan be-
zeichnen, wenn diese Lehre sich erst einmal auf der
ganzen Welt verbreitet hat. Die Menschen werden
erfahren, wer wirklich die Verantwortung für all das
Schlechte und Böse trägt. Sie werden erkennen, wa-
rum du und all die Generationen der Menschen vor
ihnen mit dir gefallen sind. Es ist unbestreitbar, sie
sind deine Partner. Ich würde gerne dein Liebeslied
von dir hören. Vielleicht erhältst du eines Tages die
Gelegenheit, es vor Gott vorzutragen, wenn du als
Morgenstern zu Ihm zurückkehren kannst. Aber wie
lange das dauert, vermag ich nicht zu sagen. Nie-
mand außer Gott weiß, wann der richtige Zeitpunkt
kommen und wann die Dunkelheit restlos von der
Erde, aus den Höllen und den finsteren Dimensionen
verschwinden wird. Zu mir ist mein Himmlischer Va-
ter so liebenswürdig. Er sagt, Er wäre glücklich mit
mir und ich hätte meine Mission erfüllt. Was fehlen
würde, sei die Antwort der Menschen, die niemand
anderes als sie selbst geben können. Aber eins kann
ich dir sagen, Luzifer: Die Zeit der tiefgreifenden Ver-
änderung steht unmittelbar bevor. Um das Jahr 2040
wird eine Zeit des wahren Denkens anbrechen, ein-
hergehend mit einer revolutionären Bewusstseins-
änderung. Die Menschen werden erkennen, was in
der Welt verkehrt läuft und machtmissbrauchende
Politiker aus ihren Ämtern entfernen. Medien, die

110
das korrupte System deckten, werden verschwinden.
Die Gesellschaft wird sich neu ausrichten und von
althergebrachten und überholten Strukturen tren-
nen. Von 2040-2060 wird die Menschheit eine neue
Reise hin zur Spiritualität beginnen und zu einer
Weltfamilie zusammenwachsen. Der revolutionäre
Wandel in diesen 20 Jahren kann dann die geistig
blinden Sinne der Menschen öffnen. Sie werden ihre
Reise zum spirituellen Weg antreten. So werden sich
ihre geistigen Sinne allmählich entfalten, bis sie das
ewige Leben beobachten und erfahren können. Der
Tod sollte dann für niemanden mehr ein Phänomen
sein. Nein, der Tod sollte den Menschen dienen. Von
2060-2080 wird noch einmal eine Revolution zu ei-
nem Wandel führen. Die Neuausrichtung der Men-
schen wird sich also zweimal revolutionär, nämlich
von 2040-2060 und von 2060-2080, vollziehen. Es
wird eintreten, was Gott verkündete, als Er sagte:
‚Die Zeit der Religionen geht ihrem Ende entgegen.‘
Sie werden ihren Einfluss und ihre Macht verlieren.
Die gefallenen Religionen, die durch die Engelwelt
auf Erden installiert wurden, werden ihren Wert und
ihr Ansehen vollkommen einbüßen. Sie werden alle-
samt ein Teil der Vergangenheit. Am Ende dieses
Jahrhunderts wird eine neue Gesellschaft entstehen,
die es verdient, als wahre Demokratie bezeichnet zu
werden, in der wahrer Frieden für alle Menschen
herrscht, um die endlose Liebe Gottes endlich zu

111
umarmen. Die Erde wird von da an Gottes Lieben ge-
hören. Am Ende des Jahrhunderts wird sich diese
neue Demokratie in der Liebe Gottes färben. Nach
der Jahrhundertwende wird sich die Welt zu einer
Familie vereinen. Das alles kann bereits in den
nächsten 80 Jahren geschehen. Wenn es dabei zu
Leid und Schmerz kommt, dann sind all jene Men-
schen dafür verantwortlich, die dem Ruf Gottes nicht
folgen wollen. Glaube mir, wenn ich dir sage, dass
sich der Weg für dich zurück zu Gott damit ebnen
wird. Ich wünschte, ich könnte dich zu Gott bringen,
damit du dieses Lied deinem Geliebten vorsingen
kannst. Wenn es in meiner Macht stünde, würde ich
dir diesen Wunsch erfüllen. Aber in dieser dunklen
Nacht stehen nur wir beide hier allein im tiefen
Wald.“ Luzifer sprach zu mir: „Ich singe dieses Lied
bereits mein ganzes ewiges Leben in meinem Inne-
ren. Mein Herz hat in meiner Liebe Feuer gefangen.
Aber ich wurde zu dem, der am hoffnungslosesten
ist. Meine Liebe hat nie ihre Erfüllung gefunden, seit
ich fiel.“ Als Luzifer zu singen begann, explodierte ein
Feuerwerk voller Gefühle und voller Sehnsüchte,
entfesselt aus dem Grunde seines Herzens. Seine
Stimme verzauberte mich mystisch mit ihrem betö-
renden Klang. Und dann brach auch schon im nächs-
ten Moment mein Herz unter der Last der freigesetz-
ten Emotionen. Seine Stimme ließ ein unglaublich
mystisches, ja, magisches Umfeld entstehen, dass

112
sich selbst die Himmel öffnen mussten. Ich sah dort,
wie blaue Wesen zum Klang seiner Stimme tanzten.
Zum ersten Mal hörte ich, zu welch emotionalem
Meisterwerk sich seine Stimme und sein Lied ver-
banden. Als der letzte Ton aus seiner Kehle verklun-
gen war, bebten immer noch die zahllosen Funken
aus Licht verliebt in meinem Geist. Ich schaute Luzi-
fer an und sprach: „Dein Lied lässt mich in die Mo-
mente zurückkehren, in denen meine Liebe vor Gott
ihre Erfüllung fand. Ich danke dir, dass du aufgrund
deiner Umstände deine Liebe für deinen Schöpfer vor
mir ausgebreitet hast. Ich wünschte wirklich, dieses
Lied könnte vor Gott gesungen werden. Zu lang
schlummerte es verborgen in deinem Herzen, zu lang
wartest du bereits darauf, dass die Wellen deiner
Liebe deinen Geliebten verzaubern können. Mein
Herz lässt mich erahnen, was für ein großartiges We-
sen du sein wirst, wenn du als Morgenstern zu Gott
zurückkehrst.“ Luzifer erwiderte: „Lange vor mei-
nem Fall habe ich zu Gott gesagt: ‚Ich habe viele mys-
tische Lieder für dich gesungen und jedes davon
macht selbst mich mystisch. Aber einige liegen im-
mer noch in meinem Herzen und ich weiß nicht,
wann ich sie von dort entfesseln kann.‘ Gott hat mich
damals angelächelt und entgegnet: ‚Luzifer, Ich
kenne alle deiner Lieder. Eines Tages, wenn deine
Liebe ihre Vollendung findet, werden sie an die Ober-
fläche steigen.‘ Zahid, ich weiß, wenn du vor Gott

113
stehst, tauchst du vollkommen losgelöst in die Welt
der Mystik ein. Nichts und niemand kann in diesem
magischen Moment zwischen dich und Gott treten.
Dennoch stehe ich heute mit einer Bitte vor dir, ge-
nauso wie die Propheten, Engel und all die anderen
Schöpfungen, die dich baten, ihre Botschaften vor
Gott zu bringen. Und doch unterscheidet sich mein
Wunsch so sehr von dem der anderen, denn ich er-
bitte nichts von dem, was sie verlangten. Auch ich ge-
noss einst den Zauber der Mystik und verstehe, wa-
rum man alles andere darin vergisst. Das geht nicht
nur dir so und so sollte es auch sein. Keine Gedanken
sind mehr übrig, als die, die unentwegt verliebt um
Gott kreisen. In diesen Momenten verdient nichts
anderes deine Aufmerksamkeit. Was man von Gottes
Liebe in diesen Augenblicken empfängt, gleicht ei-
nem winzigen Tropfen aus seinem unendlichen
Ozean. Aber selbst in diesem kleinen, lieblichen
Tropfen blüht der Geist auf und verliert sich verzückt
darin. Losgelöst von der Wahrheit verleiht dir Gottes
Liebe neue einzigartige Erfahrungen. Und gerade,
weil ich das alles am eigenen Leib erfahren habe, ja,
weil ich diese verführerische Liebe kosten durfte, ist
es mein innigster Wunsch, dieses Lied wenigstes ein
einziges Mal vor Gott zu singen. Ich würde dich nicht
fragen, wenn ich nicht gesehen hätte, wie meine
Liebe, getragen von der Melodie meines Liedes und
meiner Stimme, dich in deinem Herzen berührt hat.

114
Hast du nicht selbst gesagt, dass dich der Klang mei-
ner Komposition in den Moment zurückbrachte, als
du vor Gott standest? Wenn deine Liebe es erlaubt,
dann lass meine Liebe darin aufgehen, ja, zu einem
Teil von ihr werden. Dann könnte der mystische Mo-
ment entstehen, in dem meine Liebe von deiner ge-
tragen, das Herz unseres Schöpfers erreicht. Dann ist
es dir möglich, mein Lied vor Gott zu singen. Zahid,
dieses Lied entsprang der Quelle meiner Liebe und
hat den nicht erreicht, für den es geschrieben wurde.
Doch es ist es wert, dass es wenigstens einmal er-
klingt. Meine Liebe in Worte gekleidet, zu Sätzen ver-
bunden und in einem Gedicht vollendet, gehören
nun dir, genauso wie meine Stimme und meine Me-
lodie. Wir beide lieben Gott tief und innig. Singst du
mein Lied vor unserem geliebten Gott, dann wird
vielleicht der Wind der Liebe unseres Schöpfers auch
mich berühren. Vielleicht denkt Gott so ein paar Mo-
mente an mich. Ich möchte die Zeit zurückbringen, in
der ich in meiner Liebe für Gott aufblühte und nicht
nur das Licht den Menschen und den anderen Schöp-
fungen bringen sollte. Singst du mein Lied, empfin-
det Gott vielleicht Mitleid mit mir. Alles, was du dazu
brauchst, meine Musik, meine Stimme, mein Gedicht
sind dein. Denke ich zurück, habe ich wahrlich meine
besten Tage in den Himmeln erlebt. Meine schönsten
Erinnerungen entspringen der Zeit, die ich dort mit
Gott verbrachte. Alles, was ich in jener Zeit mein

115
Eigen nannte, schenkte ich dir. Und das hat mir un-
sagbar viel Freude bereitet, denn niemand verdient
all das mehr als du. Wäre die menschliche Schöpfung
so wie du, wäre ich nie gefallen. Auch ich hätte meine
Reise vollendet und würde heute in den stillsten Mo-
menten in Gottes Herzen leben. Ich stand so kurz vor
meinem Ziel und habe es dennoch nicht erreicht. Da-
rum stehe ich heute mit der Hoffnung vor dir, wenn
du eines Tages mit Gott zusammensitzt, dass sich
mein Lied in deinem Herzen rührt und es deine Lip-
pen verlässt. Ich wünschte, es könnte dir so viel wie
mir bedeuten. Aber im Gegensatz zu dir, war es mir
nicht vergönnt, es für meinen Geliebten zu singen.
Vielleicht vermag mein Strom der Liebe dich dazu be-
wegen. Du kennst mein Gedicht, du kennst meine
Stimme. Singst du, kann vielleicht meine Stimme mit
dir sein. Die Wellen der Liebe aus meinem Herzen
werden dieses Lied begleiten. Dieser Moment lässt
mich für einen kurzen Augenblick in die Vergangen-
heit zurückreisen, in jene Schöpfung, in der ich heute
eigentlich sein sollte, aber in der nicht ich bin, son-
dern nur du weilst.“ Seine letzten Sätze ließen mein
Herz erneut bersten und so antwortete ich: „Luzifer,
es stimmt, ich vergesse viele Dinge, wenn ich zu Gott
gehe, denn in seiner Gegenwart, umhüllt von seiner
unendlichen Liebe, umgibt mich eine Mystik darin,
die nirgendwo sonst existiert. Aber tief in meinem In-
neren höre ich die Stimme aus meinem Herzen, die

116
beteuert: ‚Ich werde den Geschmack dieses Liedes
nie vergessen.‘ Denn neben deiner Liebe schwingt
darin seine schmerzhafte Vergangenheit mit, ja, eine
traurige und herzzerbrechende Geschichte. Dieses
Lied wird mich in mystischen Momenten an dich er-
innern. Mein Herz verspricht, dass ich dieses Lied in
deinem Namen singen werde.“ Als Luzifer das hörte,
griff er erneut nach meiner Hand und sprach: „Lass
mich noch einmal deine Hand halten, damit ich den
himmlischen Wind fühle.“ Ich reichte ihm meine
Hand und er sank zu Boden. Er verbeugte sich vor mir
und sprach: „Lass mich vor dir niederknien, um mich
vor deiner Liebe zu verbeugen. Nie habe ich zu träu-
men gewagt, dass solch ein Moment je in meinem
ewigen Leben wahr werden könnte. Die Hoffnung,
zurückzukehren, war längst erloschen. Aber deine
Liebe gibt mir das süßeste Versprechen, denn die
Wellen deiner Liebe werden mich eines Tages nach
Hause tragen.“ Luzifer vergoss zahllose Tränen, un-
fähig, sich aus seiner Verbeugung zu erheben. Wie
angewurzelt stand ich da, denn zwei Geschichten der
Liebe ließen mich in jeder Faser meines Seins beben.
Eine erzählte von seiner Zeit als Morgenstern, seiner
Liebe für Gott und die andere von den Umständen,
die zu seinem Fall führten. Und jetzt verbeugt sich
dieses Wesen wieder vor der Liebe, zitternd und
schluchzend, weil es sich nichts sehnlichster
wünscht, als nach Hause zurückzukehren. Es verging

117
eine geraume Weile, bis sich Luzifer wieder erhob.
Beim Abschied bat er mich erneut: „Zahid, wenn es
dir möglich ist, dann bitte vergiss nicht mein Lied.“
Nach diesen letzten Worten verschwand er in der
Dunkelheit. Ich saß noch lange da und vergoss Trä-
nen.
Wenn diese Geschichte meine Leser zu zwei Tränen
für Gott und zum Wohle der Liebe rühren konnte,
dann werden diese zwei Tränen bezeugen, dass wir
gemeinsam den neuen Morgen am Horizont aufge-
hen lassen, mit dem ein neuer Tag und eine neue
menschliche Geschichte mit Gott beginnen. Im
neuen Königreich Gottes wird der Frühling einzie-
hen. Gottes Licht der Liebe wird auf Erden scheinen
und die Dunkelheit wird genauso wie jegliches Un-
glück verschwinden. An diesem Tag wird die
Menschheit mit dem Glück an ihrer Seite unter dem
Schirm der Liebe Gottes leben. Dann wird die Erde
Gottes Lieben gehören. Was für einen wunderbaren
Satz hat mir Gott als Logo gegeben. Eine Weltfamilie
unter dem Schirm der Liebe Gottes ist die wahre Be-
deutung des Königreichs Gottes. Ich teile diese Ge-
schichte hier in diesem Band meiner Buchreihe »Ich
verlor mein Herz in Gott«. Wenn es meine Leser be-
rührt, dann bezeugt es, dass die Wellen meiner Liebe
auch euch umarmen können. So können wir ein
neues Umfeld erschaffen, wenn Unglück, Unfälle,
Krankheiten und die Angst vor dem Tod uns nicht
118
mehr peinigen. Der neue Morgen bricht an, weil
dann Gott für die gesamte Menschheit sichtbar sein
wird.

119
76. Mein Treffen mit der Prinzessin der
goldenen Himmel
Letzte Nacht reiste ich durch die geistige Welt und
was ich dort erfahren habe, hat selbst mich, obwohl
ich bereits so viele Male geistige Phänomene erleben
durfte, vollkommen überrascht. Wenn ich durch die
Himmel reise, bleibt meinem Auge und meinem Her-
zen nichts verborgen. Ich kann sehr schnell die Um-
gebung um mich herum einschätzen und wenn ein
Wesen vor mir steht, kann es sein wahres Ich nicht
vor mir verbergen. Lasst es mich einfach anders aus-
drücken. In den Himmeln weiß ich ganz genau, wer
wer ist. Aber dieses Mal war alles ganz anders, nichts
war, wie ich es schon so viele Male vorher erlebt
hatte. Und denke ich im Nachhinein darüber nach,
dann kann ich mir das nur so erklären, dass Gott oder
die Himmel mir diese geistige Gabe für diese eine
geistige Reise genommen haben. Auf Deutsch gibt es
ein Sprichwort, das diese Situation ganz gut wieder-
gibt, auf dieser Reise hat man mich im wahrsten
Sinne des Wortes „im Dunkeln tappen“ lassen in Be-
zug auf meine Fähigkeit der geistigen Wahrneh-
mung. Auf kindlicher Ebene würde ich sagen, die
geistige Welt hat mit mir gespielt, ja, sie hat mich
vereint ausgetrickst. Die beste Ausdrucksweise, die
mir in diesem Zusammenhang einfällt, kommt aus
dem Deutschen, denn dort sagt man: „Die haben
120
mich richtig verarscht.“ Mit wenigen Worten trifft es
den Kern der Sache. Es irgendwie anders zu um-
schreiben, ist mir selbst Stunden nach dieser Reise
nicht möglich.
Aber ich möchte meine Leser nicht länger auf die
Folter spannen und beginne. In der Nacht kamen ver-
schiedene blaue Wesen zu mir, die zu mir sagten:
„Gott hat für dich einen Termin mit einer Prinzessin
der goldenen Himmel arrangiert. Und wenn du in die
geistige Welt kommst, dann musst du mit ihr zusam-
menarbeiten. Sie wird für dich der einzige Koaliti-
onspartner in den goldenen und blauen Himmeln
sein, denn bis jetzt ist kein anderer Mensch je in die
Bereiche der hohen Schöpfungen gelangt.“ Ich ent-
gegnete: „Nun gut, wenn Gott schon diesen Termin
für mich gemacht hat, dann lass uns zu ihr gehen.“
Gesagt, getan und wir machten uns auf den Weg zu
ihr. Noch während unseres vertikalen Fluges spra-
chen diese blauen Wesen zu mir: „Wenn wir ankom-
men, sei bitte nett. Behalte immer im Hinterkopf,
dass sie diejenige ist, der Gott den Schlüssel gab, um
die Zukunft im nächsten Jahrhundert auf Erden zu
verändern.“ Ich antwortete: „Gut, das werde ich ma-
chen.“ Schließlich gelangten wir in die goldenen
Himmel, die den weiblichen Aspekt der Natur Gottes
repräsentieren. Diese durchreisten wir, bis wir vor
dem Palast dieser weiblichen Prinzessin landeten. Sie
erwartete uns bereits vor den Toren des Palastes mit
121
einer Gefolgschaft aus männlichen und weiblichen
goldenen Wesen und begrüßte uns. In den goldenen
Himmeln herrscht eine bezaubernde Umgebung,
was mich jedoch besonders faszinierte, war die un-
glaubliche Schönheit der Prinzessin mit dem golde-
nen Licht, die mich in ihren Bann zog. Ich fragte
mich, wie Gott so etwas Bezauberndes nur erschaf-
fen konnte. Nach ihrer Begrüßung lud sie uns in ihren
Palast ein. Auf dem Weg hinein trat eines der blauen
Wesen mit den eindringlichen Worten an mich
heran: „Denke daran, im nächsten Jahrhundert wirst
du sie mehr denn je brauchen. Ich möchte dich vor-
warnen, die Art und Weise, wie sie spricht und wie
sie entscheidet, wird dir nicht gefallen. Unter uns ge-
sagt, ist sie unnachgiebig, auf Erden würdet ihr sa-
gen, sie sei kaltherzig gepaart mit fehlendem Einfüh-
lungsvermögen. Das ist die einzige Hürde, die du in
Bezug auf sie überwinden musst. Deshalb stör dich
nicht daran, wie sie redet oder sich gebärdet. Igno-
riere das einfach.“ Erstaunt nach diesen Worten,
schaute ich dieses Wesen an und sprach unbeirrt:
„Warum sollte ich so ein Benehmen ignorieren.
Wenn ich sehe, dass etwas falsch ist, dann sage ich
das auch. Warum sollte ich bei ihr von meinen
Grundsätzen eine Ausnahme machen?“ Das blaue
Wesen merkte, dass sich meine Gefühlslage verän-
derte und ich mich zu wundern begann. Anstatt
meine Frage zu beantworten, entgegnete es daher

122
beschwichtigend: „Nein, nein, dieses Mal tust du das
nicht. Nur dieses eine Mal musst du es tolerieren,
weil Gott das möchte.“ Ungläubig gab ich zurück:
„Das überrascht mich schon sehr, aber wenn es der
Wunsch Gottes ist, dann werde ich mich dem fügen.
Für Gott tue ich alles.“ Wir betraten in der Mitte des
Palastes eine große Halle, in der wir Platz nahmen.
Allein die Sitzordnung machte deutlich, dass es sich
nicht um ein lockeres Beisammensein handelt, denn
die blauen Wesen ließen sich mit mir auf der einen
Seite nieder und die goldenen Wesen setzten sich ge-
schlossen uns gegenüber. Und dann wurde das Wort
ergriffen und die Verhandlungen begannen. Die
ganze Zeit versuchte ich, zuvorkommend zu sein.
Aber diese goldene Prinzessin schaffte es, mich aus
der Reserve zu locken, je länger sie sprach. Irgend-
wann in ihrer Rede sprach sie davon, dass sie den
Verstand der Menschen schon wieder richtig einnor-
den würde und sie wüsste, wie man alle Schrauben,
die darin locker sind, anziehen müsste. Sie würde da-
für sorgen, den Menschen auf Erden eine Lektion zu
erteilen. Das konnte ich nicht einfach hinunterschlu-
cken. Und so war es nach diesen Worten mit meinen
guten Vorsätzen vorbei. Meine Antwort lag mir
schon brennend auf der Zunge. Sie wäre mir im
nächsten Moment auch über die Lippen gekommen,
wenn das blaue Wesen neben mir nicht verhindert
hätte, dass ich aufspringe. Im Bruchteil einer

123
Sekunde packte es mich am Arm und zog mich auf
den Stuhl zurück. Nur für meine Ohren bestimmt,
flüsterte er mir mahnend zu. „Hör ihr einfach nur zu.
Habe Geduld.“ So riss ich mich erneut zusammen
und entgegnete mit einem schweren Seufzer: „Na
gut.“ Die Worte sprudelten wie ein Wasserfall aus
dem Mund der goldenen Prinzessin heraus. Je mehr
davon an mein Ohr drang, desto schwerer fiel es mir,
erwiderungslos einfach nur zuzuhören. In mir bro-
delte es und ich dachte, irgendwann müsse man ihr
Einhalt gebieten. Aber das blaue Wesen neben mir
flüsterte mir erneut zu: „Gott wünscht, dass du ge-
duldig sein musst.“ Es ahnte, je mehr Zeit vergehen
würde, desto schwieriger würde es für die blauen
Wesen werden, mich im Zaum zu halten. Und um das
zu vermeiden, begann das blaue Wesen mir zu erklä-
ren, warum diese Prinzessin so besonders sei und
warum Gott so viel daran liegt, dass wir heute hier ei-
nen Vertrag aushandeln können. Und so begann er
nur für mich hörbar, zu erzählen: „Wie kein Mensch
vor dir, hast du von der ersten bis zur letzten Sekunde
in deinem Missionsleben alles aus Liebe zu unserem
Schöpfer zurückgelassen und alles, was dich betraf,
hinten angestellt. Nichts hast du für den Willen Got-
tes unversucht gelassen. Dafür hat dir Gott seinen
unermesslichen und ewig währenden Segen erteilt.
In 80 Jahren wird die goldene Prinzessin von deinem
Segen für deine zentrale Mission 40 Prozent

124
bekommen. Sie wird dann als dein Koalitionspartner
an deiner Seite stehen.“ Ich traute meinen Ohren
nicht und fragte: „Häh, wie kann das sein? Wie ist das
möglich, wenn ich sie heute doch zum ersten Mal
sehe? Ich gestehe, ihre Schönheit ist überwältigend
und ich frage mich, wie Gott sie so schön erschaffen
konnte. Macht sie ihren Mund auf, ist von ihrer An-
mut nichts mehr übrig. Ihre Worte sind scharf wie
eine Axt und damit macht sie alles zunichte. Wie soll
ich mit ihr dann zusammenarbeiten?“ An meiner Re-
aktion erkannte das blaue Wesen, dass seine Erklä-
rungen nicht zu meiner Beschwichtigung beitrugen,
sondern meine Geduld mehr als zuvor strapazierten.
Deshalb erinnerte es mich fast flehend: „Zahid, erin-
nere dich doch daran, was Gott gesagt hat. Du musst
deine Fasson bewahren. Um Himmels willen zügle
dein Temperament! Ansonsten hast du keinen Koali-
tionspartner. Das könnte zur Folge haben, dass
durch die blauen und goldenen Wesen, sofern du
dich zu einer Zusammenarbeit mit ihnen entschei-
dest, das Los der Menschheit noch schwerer werden
würde.“ „Was sind denn das für Koalitionspartner?“,
kam es mir über die Lippen. Ich konnte die Sache aber
nicht auf sich beruhen lassen und so fragte ich: „Wa-
rum bekommt diese goldene Prinzessin ganze 40
Prozent von meinem Segen?“ „Weil sie die Einzige
war, die den Diamanten deiner Offenbarungen polie-
ren konnte und durch ihre Worte den darin

125
enthaltenen inneren Werten einen besonderen Glanz
verlieh. In deinem ganzen Missionsleben kam kein
anderer, der dies vollbracht hat. Bis zum Jahr 2080
werden deine Bücher zu einem Wandel der inneren
Werte in Europa führen und all diesen Büchern hat
sie einen besonderen Ausdruck verliehen. Nur so
konnte ein neues Europa entstehen.“ Immer noch
unzufrieden, brummte ich nur: „Na gut!“ Aber an-
statt es damit gut sein zu lassen, fragte mich nun das
blaue Wesen: „Warum kümmert dich hier und heute,
was in Zukunft sein wird? Wir reden über eine Zeit in
80 oder 100 Jahren. Gehst du heute einen Kompro-
miss mit ihr ein, wird sie die goldenen Wesen auf die
Erde bringen.“ „Aber, was wird geschehen, wenn sie
wie Richterin Gnadenlos urteilt?“, wollte ich wissen.
„Was kümmert dich das?“, fragte mich das blaue We-
sen: „Du wirst dann über ihr stehen. Entweder du
verhandelst mit ihr oder du hältst sie auf. Die letzt-
endliche Entscheidung wirst du selbst fällen. Und
dieses Problem musst du nicht heute lösen, sondern
erst 100 Jahre später, wenn es sich stellt. Heute sollte
dir das überhaupt keine Kopfschmerzen bereiten.
Konzentriere dich lieber darauf, mit ihr eine Verein-
barung zu treffen.“ Ich entgegnete, da ich sah, dass
jedes weitere Wort zu nichts führen würde: „Na
schön, dann machen wir halt jetzt erst einmal einen
Vertrag.“ Meine Gedanken wirbelten wild in meinem
Verstand durcheinander und versuchten, das

126
Gehörte irgendwie nachzuvollziehen oder in Ein-
klang bringen zu können. Das blaue Wesen sah mir
meine Zwangslage an und versuchte mich erneut zu
beschwichtigen: „Denk einfach nur daran, dass in
100 Jahren die Menschen in Europa ihr Verständnis
für den Wandel der inneren Werte und die Realisie-
rung all dessen, diesem goldenen Wesen zu verdan-
ken haben.“ Nun konnte ich nicht mehr an mich hal-
ten und so brach es aus mir heraus: „Ich treffe doch
heute zum ersten Mal dieses Wesen. Diese Offenba-
rung wurde mir verkündet und nicht ihr.“ Um ein un-
nötiges Aufsehen zu vermeiden, sprach das blaue
Wesen: „Ruhig Zahid, nur ruhig, gedulde dich doch,
denn dies hat Gott gesagt.“ Das machte mich noch
wütender, denn anstatt mich ernst zu nehmen, sag-
ten die blauen Wesen nur immer wieder, das wäre
Gottes Wunsch. Schließlich haben wir uns geeinigt
und einen Koalitionsvertrag abgeschlossen, den wir
beide unterschrieben. Demnach wird sie nach 80
oder 100 Jahren meine Koalitionspartnerin sein.
Überraschenderweise hörte sie nach Vertragsab-
schluss nicht auf zu reden. Sie erzählte mir auf ihre
für mich unangenehme Art, was sie in Zukunft tun
wird. Es sah so aus, als würde sie nie enden. Nun wie-
derholte sie auch noch, wie sie den Verstand der
Menschen wieder auf die Reihe bringt, sozusagen
wie sie die lockeren Schrauben fest anzieht. Verblüfft
schaute ich das blaue Wesen mit großen Augen an

127
und fragte: „Hast du gehört, was sie gesagt hat? Hast
du auch vernommen, was sie in 80 Jahren machen
wird?“ Egal, welches blaue Wesen sich an mich
wandte, jedes sprach zu mir, wie zu einem kleinen
Kind: „Erinnere dich, was Gott von dir möchte.“ Ich
konnte nicht glauben, was hier um mich herum ge-
schah und so antwortete ich: „Okay, gut.“ Schließlich
wurden alle Angelegenheiten verbindlich geregelt,
denn in den blauen und goldenen vertikalen Him-
meln ist Gott allgegenwärtig.
Danach hat uns die Prinzessin zu den schönsten
Orten in ihrem wunderbaren Reich geführt. An vielen
Plätzen sah ich Gottes Monument. Als die Zeit für un-
seren Abschied kam, sagte ich auf Wiedersehen und
die blauen Wesen brachten mich zurück auf die Erde.
Auf unserem Rückflug begannen die blauen Wesen
erneut, mir Ratschläge zu erteilen, aber in einer Art
und Weise, wie ich sie noch nie von ihnen gehört
hatte. „Sag mal, Zahid, hast du gesehen, wie sie dich
angeschaut hat? Sie war wirklich bezaubernd, nicht
wahr? Es ist natürlich deine Entscheidung, aber wir
würden dir raten, sie zu deiner Partnerin zu machen,
so hältst du sie am besten unter Kontrolle. Dann wer-
den wir alle Zügel in den Händen halten.“ Ich schaute
sie an und fragte mich, ob sie sich selbst zuhören,
wenn sie mir solche Tipps geben. Das könne doch
nicht ihr Ernst sein, dachte ich bei mir. Unablässig
regneten ihre Ratschläge auf mich herab und das
128
alles nur, um mich zu inspirieren. Immer wieder be-
tonten sie, dass all die Ergebnisse im nächsten Jahr-
hundert nur wegen diesem Wesen wahr werden
würden. Ich war sprachlos und blieb einfach nur ru-
hig. Plötzlich fingen die blauen Wesen an zu lachen.
Das konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Un-
entwegt schwärmten sie von der Schönheit der gol-
denen Prinzessin, von ihren vielen wunderbaren
Himmeln usw. Alles drehte sich um ihre Attraktivi-
tät. Dann riss mir auch mein letzter Geduldsfaden
und ich fragte sie, sichtlich genervt, warum sie nicht
dann selbst die Prinzessin heiraten würden. Sie sag-
ten daraufhin, sie könnten sie nicht im Zaum halten.
Auf Erden angekommen fragten sie mich, ob ich noch
ein paar mehr Informationen haben wolle. Ich ver-
neinte dies. Ich entgegnete nur: „Die Sorgen von
heute sind genug für heute.“ Sie brachen wieder in
schallendes Gelächter aus. Ich schaute sie ernst an
und wollte wissen, warum sie erneut lachen würden.
Sie antworteten: „Dieses Wesen arbeitet doch hier je-
den Tag 20 Stunden mit dir.“ Ich sagte nur: „Ich habe
sie zum ersten Mal gesehen.“ Sie fragten mich:
„Willst du wissen, warum Gott sie gesegnet hat? Weil
in diesem Jahrhundert niemand sonst in der Lage ge-
wesen wäre, den inneren Wert deiner Bücher in ein
ansprechendes, sprachliches Gewand zu kleiden. In
deinem zurückliegenden Missionsleben hat niemand
anderes diese Aufgabe übernommen und deswegen

129
wird in diesem Jahrhundert auch niemand mehr
kommen, der das tut. Und deswegen wird sie Gottes
Segen im neuen Jahrhundert erhalten. Bevor sie in
ihre blauen Himmel zurückkehrten, überreichten sie
mir einen Briefumschlag mit den Worten: „Hier steht
alles drin, was du wissen musst. Wenn wir weg sind,
kannst du ihn öffnen.“ Nach diesen Worten waren sie
auch schon verschwunden. Ich öffnete sofort den
Umschlag. Zum Vorschein kam ein Bild von Christi-
ane, als sie ungefähr 20 war. Genau in diesem Alter
stand sie mir zum ersten Mal gegenüber. Unter dem
Bild fand ich die Inschrift: »Sie wird in der geistigen
Welt die goldene Prinzessin sein.« Ich schlug die
Hände vor mein Gesicht und mit einem Lächeln
sprach ich: „Oh je, oh je! Was war das? Wie kann das
sein?“ Nun fiel es mir wie Schuppen von den Augen,
dass Christiane das Wesen war, das ich in den golde-
nen Himmeln gesehen hatte. Hinter ihrem Foto sah
ich noch einen zusammengefalteten Brief. Darin
stand eine persönliche Nachricht direkt von Gott, in
der es hieß: „In deiner Mission gab es viele, die nur
reden. Aber sie war die Einzige, die deiner Lehre für
deine Mission in Europa einen besonderen sprachli-
chen Ausdruck verlieh. Keiner außer ihr hat diese
Last getragen und sie hat deine Lehre so in Worte ge-
fasst, dass im neuen Jahrhundert der geistige Wandel
in Europa eingeleitet werden konnte. Ich bin sehr
glücklich mit ihr.“

130
Was sagt uns das? Wer den Willen Gottes von Her-
zen folgt, wird von Gott gesegnet werden. Gott
macht niemals Fehler. Ich habe in meinem ganzen
Missionsleben an keinem Ort der Welt, weder in Pa-
kistan, Indien noch in Europa, eine Person wie sie ge-
sehen, die Tag für Tag bis zu 20 Stunden für den Wil-
len Gottes gearbeitet hat und der Lehre Gottes einen
besonderen Ausdruck verlieh, wie sie es in ihrer Mut-
tersprache tat. Ihre Übersetzungen waren die Grund-
lage für all die anderen europäischen Sprachen. Ich
erinnere mich, wie Gott vor geraumer Zeit zu mir
sagte: „Von nun an werde ich die Welt der Emotionen
für sie öffnen, in der sie ihre Gefühle entfalten wird.“
Und das ist tatsächlich geschehen. Die Frage ist, wa-
rum dafür genau nun der richtige Zeitpunkt gekom-
men war? Weil nun die Zeit in ihrem geistigen
Wachstum dafür reif war. Wenn wir das sehen, dann
wird uns klar, dass Gott alles tun kann, wenn ein
Mensch den ersten Schritt in diese Richtung freiwil-
lig macht. Gott kann alles bewerkstelligen, wenn Er
nur das richtige Objekt dazu findet. Aber diese Ge-
schichte lehrt uns auch noch etwas anderes. Gott hat
mit niemandem einen Exklusivvertrag. Gott macht
keinen Fehler. Er schenkte vielen Schöpfungen das
Leben und jede davon kennt Er persönlich. Finde
heraus, wie es um dich und den Willen Gottes steht.
Wie viel Zeit widmest du unserem Schöpfer? Wer für
den Willen Gottes die meiste Zeit investiert und

131
dafür alles ihm Mögliche unternimmt, wird von Gott
zuerst gesegnet werden. Er wird zur Nummer eins
vor allen anderen. Vielleicht werde ich diese Person
im geistigen Leben wirklich nicht wiedererkennen,
weil Gott diesem Menschen eine neue Identität ver-
leiht. Und ihr seht an dieser geistigen Erfahrung, wie
gewaltig der Segen Gottes ausfallen kann. Gottes
Wille ist untrennbar mit Gottes Liebe verbunden.
Christiane wollte vor Jahren, bevor ich meine emoti-
onalen Bücher verfasste, nur eins von mir wissen, als
sie mich fragte: „Was möchtest du? Soll ich als An-
wältin in der Kanzlei arbeiten oder meine Kraft und
Zeit ganz dem Willen Gottes widmen?“ Und ich
würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es
keine schwierige Entscheidung war. Sie war viel
mehr als das. Natürlich musste ich abwägen, wie ich
finanziell diese Entscheidung tragen könnte. Trotz-
dem schob ich die weltlichen Bedenken zurück und
sagte, sie solle sich vollkommen für den Willen Got-
tes einbringen. Womit ich nicht gerechnet hatte, war
ihre Ausdauer. Sie hätte acht Stunden oder nur sie-
ben oder sechs dafür geben können. Aber sie inves-
tierte mehr Zeit pro Tag in den Willen Gottes, als sie
es jemals für ihren weltlichen Beruf getan hätte. Sie
verdoppelte nicht nur ihre Arbeitszeit, sondern auch
ihr Arbeitspensum und stellte damit den Willen Got-
tes über materielle und weltliche Belange. Sie hat
Gottes Herz berührt, weil sie den größten Teil ihrer

132
täglichen Lebenszeit Ihm und seinem Willen wid-
mete. Ich sage das nicht, weil sie meine Ehefrau ist,
sondern weil es die Wahrheit ist und jedes meiner
Kinder und viele meiner Mitglieder dies bestätigen
können. Tatsache ist aber auch, dass viele Menschen,
nicht nur ihre eigene Familie, mit ihrer unnachgiebi-
gen und manchmal sehr unsensiblen Wesensart
nicht klar kommen. Jeder, der zugibt, mit ihrer Art
ein Problem zu haben, hat in gewisser Hinsicht recht.
Aber wer sind wir und was können wir schon dage-
gen tun? Gott betrachtet das alles aus einem voll-
kommenen anderen Blickwinkel. Derjenige, der den
Willen Gottes und die damit verbundene Last auf
sich nimmt, wird alle anderen überholen. Deswegen
rufe ich meinen Mitmenschen zu: Verschwendet
nicht eure wertvolle Lebenszeit auf Erden! Werdet
nicht zu Kakerlaken dieser materiellen Welt. Inves-
tiert nur die Lebenszeit in weltliche Belange, die ihr
zum Überleben braucht. Alles andere gebührt nur
Gott und genau das ist es, was Jesus bereits vor 2000
Jahren sagte. Mag sein, dass diese Vision für den ei-
nen oder anderen zu einer schmerzhaften Erkenntnis
in Bezug auf seine eigene Person führt. Aber das sollte
uns nicht aufhalten. Wir sollten uns jeden Tag aufs
Neue motivieren, unser Bestes für Gott zu geben. Ich
kann heute nicht sagen, wem Gott in Zukunft seinen
Segen erteilt. Aber wenn wir uns von vorne herein
weigern, weil uns die Art und Weise einer Person

133
unangenehm ist oder wir mit ihr nicht friedlich zu-
sammenarbeiten können, dann begeben wir uns in
die direkte Konfrontation mit Gott. Das kann und
wird auch in Zukunft so sein.
Ich habe gesehen, dass noch zu meinen Lebzeiten,
bis kurz vor 2040, die Mitgliederzahl unserer Bewe-
gung stark anwächst. Zu dieser Zeit hatten wir be-
reits viele Zentren, in einigen hatten wir sogar Platz
für 500 Menschen mit eigener Kantine. Geld war
ausreichend vorhanden. Uns standen sogar Privat-
jets zum Reisen zur Verfügung. Alles lief super. Inner-
halb unserer Mitglieder hatten sich viele Gruppen
gebildet. Und obwohl ich anbot, bei der Lösung von
Problemen innerhalb unserer Bewegung mitzuwir-
ken, haben viele dieses Angebot abgelehnt und statt-
dessen beteuert, sie hätten keine Schwierigkeiten
mit anderen. Das sah ich zu einer Zeit, als ich inter-
national für den Willen Gottes in verschiedenen Län-
dern der Welt reiste. Heimlich sprachen diese Mit-
glieder zueinander: „Wir sollten Zahid nicht in un-
sere Belange involvieren. Er ist zu beschäftigt, wir
sollten ihn nicht damit unnötig belasten, weil er ge-
nug zu tun hat. Lasten wir ihm unsere Probleme auf,
dann ist es nicht gut für ihn.“ Ich kann euch sagen,
was ich darüber denke. Es ist nicht gut für euch,
wenn ihr mir von diesen Problemen nicht berichtet!
Denn ich bin der Einzige, der dies zu meinen Lebzei-
ten noch lösen kann. Es ist richtig, ich habe viel
134
Arbeit und ein Termin jagt den nächsten. Aber so-
lange ich lebe, sollte eins klar sein. Es ist meine Mis-
sion und ich sollte wissen, was in dieser Bewegung
vor sich geht. Das ist heute so und sollte auch in Zu-
kunft so sein. Selbst wenn später genügend finanzi-
elle Mittel zur Verfügung stehen, muss ich über Prob-
leme informiert werden, denn ungelöst können sie
großen Schaden anrichten. Deshalb ist es so wichtig,
solche Angelegenheiten im Keim zu ersticken oder
mit anderen Worten, sich darum bei ersten Anzei-
chen zu kümmern. Solange ich lebe werde ich nicht
dulden, dass zwischenmenschliche Unverträglich-
keiten andere Menschen hindern, den Willen Gottes
zu erfüllen.

135
77. Ich verlor meine Kinder, aber du
nicht die deinen
Letzte Nacht trat mein Geist aus meinem Körper.
Sehr oft geschieht es, dass ich dann zuerst die Reise
in niedere Dimensionen antrete, denn dort liegen die
Sorgen und die Traurigkeit Gottes. In die Himmel
gehe ich dagegen nur, wenn Gott und die Himmel
mich bitten oder mich gar drängen. Ich weiß, dies zu
lesen, wird viele Menschen verwundern. Aber was
soll ich in den Himmeln? Ja, darin gibt es Orte, die
noch kein Auge gesehen hat, deren Klang kein Ohr je
vernahm. Dort gibt es Plätze, welche die eigene Vor-
stellung, was diese Himmel sein können, und welche
Gefühle und welche allgegenwärtige Liebe dort zu
Hause sind, bei weitem übersteigen. Ich kenne all das
und noch viel mehr. Selbst mein ewiges Leben würde
nicht ausreichen, um annähernd zu beschreiben, was
für eine Fülle einen dort erwartet. Bereits mein gan-
zes Leben bin ich auf dem Weg für den Willen Gottes
unterwegs. Was ich bei dieser Reise erfahren habe,
ist, dass Gott ein Gott des gebrochenen Herzens ist.
Seine Sorgen und seine Traurigkeit wurden zu seinen
qualvollen Begleitern, weil Er seine Kinder verloren
hat. Gottes Kinder haben so viele Höllen entstehen
lassen. Seit sie sich von Gott abwandten, schnellt die
Zahl weiterer Höllen unentwegt in die Höhe. Sterben
die Wesen in den äußeren Schöpfungen, gelangt ihr
136
Geist im Leben nach dem Tod in dunkle Dimensio-
nen. Es gibt nur wenige Ausnahmen, deren Zahl so
verschwindend gering ist. Das ist das Ergebnis der
Ignoranz von jedem Adam, der bis jetzt im Laufe von
Jahrmillionen auf Erden erschien. Die Geschichte der
Ignoranz begann jenseits aller Zeit. Billionen und
Aberbillionen Jahre sind vergangen, seit die mensch-
liche Schöpfung nach Gottes Plan durch die Engel ins
Leben gerufen wurde. Egal, wie viele Adams kamen,
einer nach dem anderen hat Gott den Rücken ge-
kehrt. Und warum taten sie das? Weil sie sich stärker
zu ihren selbstsüchtigen Sorgen hingezogen fühlten.
Verlassen und allein blieb unser meistgeliebter
Himmlischer Vater zurück. Es gab eine Zeit im Leben
eines jeden Adams, in der Gott so sehr in Liebe zu ihm
entbrannte, weil Er glaubte, dieses Mal würde dieser
Adam sein Ziel erreichen und Gottes ideale Welt,
mithin das Königreich Gottes, aufbauen. Selbst der
zu Gottes Sohn ernannte Jesus Christus hat Gott bit-
ter enttäuscht. Von ihm dachte Gott, er würde seine
neue Welt entstehen lassen. Jesus war tatsächlich
kurz davor. Aber als Jesus auf eigenen Füßen stehen
musste, ohne die Gabe, Wunder wirken zu können,
sagte er zu Gott: „Sende jemanden anderen.“ Das ist
so traurig, so herzzerbrechend. Er hat das Feuer der
Liebe für Gott in den Menschen abgekühlt, als er
sprach: „Wenn ihr Gott sehen wollt, dann schaut
mich an.“ Seine eigenen Jünger und das Christentum

137
in seinen Anfängen machten Jesus zu ihrem Zent-
rum. Das Feuer der Liebe, das an erster Stelle für Gott
brennen sollte, brennt seit 2000 Jahren nur für Jesus.
Und nun hat die Geschichte über 2000 Jahre bewie-
sen, selbst wenn Millionen Menschen wie Jesus er-
schienen, könnten sie dennoch nicht das Königreich
Gottes errichten, selbst wenn das wahr gewesen
wäre, dass Jesus hätte die Grundlage dafür legen
können. Wenn wir schon einmal bei dem Thema
sind, dann reden wir hier nicht über Jesus’ Grund-
lage, sondern über die von Paulus. Saulus, der ein
Mörder war und später zu Paulus wurde, gründete
eine neue Religion. Gott hatte keinen Plan, eine neue
Religion entstehen zu lassen.
Doch wenden wir uns nun meiner geistigen Reise
in den niederen Dimensionen zu. Ich flog durch die
finsteren Höllen und erkannte die Gesichter meiner
Kinder, verstreut in zahllosen dieser Dimensionen.
Alle waren dort. Entsetzt rief ich laut aus: „Oh Gott,
meine Kinder sind in der Hölle.“ Unter den zahllosen
Wesen an diesen dunklen Orten sah ich auch all die
Menschen, die mir halfen, ja, die ihr ganzes Leben lo-
yal zu mir standen und deshalb in meinen Augen
auch meine Kinder sind. Ich war niedergeschmettert,
mein Herz schrie auf. In diesem Moment hörte ich
Gottes Stimme: „Mein Sohn, das sind nicht deine
Kinder. Du siehst dort nicht deine Mitglieder, die für
dich wie deine Kinder, ja, deine Lieben sind. Was du
138
dort siehst, sind meine Kinder. Die Menschen, die mit
dir diesen Weg gegangen sind, werden niemals hier-
her kommen. Du blickst hier in die Gesichter meiner
Kinder. Sie sehen nur so aus wie die deinen oder
deine loyalen Mitglieder, all jene, die mich lieben.
Von ihnen habe ich zahllose Klone im geistigen Le-
ben entstehen lassen. In der Tat, sie gleichen Doppel-
gängern oder Zwillingen. Aber das sind sie nicht. Das
sind meine Kinder und diese habe Ich verloren!“ Als
ich hörte, wie Gottes Stimme voller Gram zu mir
drang, zog sich mein gebrochenes Herz krampfhaft
zusammen. Meine Beine versagten und ich fiel auf
den Boden dieser Hölle. Ich schaute nach oben in
diese unendliche Finsternis, die kein Ende zu neh-
men schien. Schluchzend flehte ich zu Gott: „Vater,
wie soll ich nur all deine Kinder aus diesen furchtba-
ren Orten befreien?“ In diesem Moment tauchte vor
mir die Erinnerung an Prophet Jakob auf. Dieser
hatte 17 Jahre um seinen verloren geglaubten Sohn
getrauert. Für diesen vergoss er Tränen, die Gott und
Menschheit gebührt hätten, Tränen, die seiner Mis-
sion und dem Willen Gottes hätten gelten sollen.
Sein Herz und seine Energie richtete er nicht auf Gott,
sondern nur auf sein eigen Fleisch und Blut aus. Der
Strom seiner Tränen schwächte sein Augenlicht fast
bis zur Erblindung. In diesen 17 Jahren bat er Gott so
viele Male: „Oh Gott, wenn mein Sohn Josef noch
lebt, dann sende mir bitte ein Zeichen.“ 17 Jahre litt

139
Jakob unter dem Verlust seines Lieblingssohnes. Ei-
nes Tages ging er an einem Friedhof spazieren. Als
sein Blick über die vielen Gräber schweifte, dachte er
bei sich: „Oh, mein Sohn Josef muss gestorben sein,
denn Gott zeigt mir nicht das geringste Zeichen.“ In
diesem Augenblick trat ein Engel an ihn heran, den
Gott sandte, um Jakob eine Lektion zu erteilen. Die-
ser Engel sprach zu ihm: „Jakob, ich lese in deinen
Gedanken von deiner Trauer. Du glaubst, dein Sohn
Josef sei gestorben und Gott würde dir kein Zeichen
senden? Vielleicht kann ich dir helfen.“ Jakob sprach
mit gebrochener Stimme: „Ja, ich möchte wissen, ob
mein Sohn Josef lebt oder ob er gestorben ist.“ Der
Engel bot daraufhin an: „Wenn du möchtest, kann
ich auf diesem Friedhof nach deinem Sohn Josef su-
chen. Das ist für mich keine große Sache.“ Der Engel
verschwand und Jakob, alt und halb blind, wartete
auf dessen Rückkehr. Nach einer geraumen Weile
kam der Engel zurück und sprach: „Jakob, was war
noch einmal der Name deines Sohnes?“ Dieser ant-
wortete: „Josef.“ Der Engel erzählte ihm daraufhin:
„Jakob, auf diesem Friedhof liegen die Überreste
zahlloser Josefs, die zu Gott gehören. Gottes Josefs
bilden ein schier unendliches Heer, die in den dunk-
len Dimensionen darben. Nach welchem Josef fragst
du mich? Hältst du nur Ausschau nach deinem Jo-
sef?“ Das war der Weckruf für Jakob. Von da an be-
reute er, so viel Zeit, mithin mehr als unfassbare 21

140
Jahre seines irdischen Lebens, für diesen Zweck ver-
geudet zu haben, anstatt sie für den Willen Gottes zu
nutzen. Jakob erlag dem Sog seiner zwischen-
menschlichen Liebe für Josef, unfähig sich diesem
aus eigener Kraft zu entziehen. Jakob wurde
schmerzlich vor Augen geführt, dass die erste Liebe
Gott zusteht und nicht an jemand anderen ver-
schwendet werden darf. Deswegen verschob sich die
Vorsehung Gottes für Jakob auf seinen Sohn Josef. Jo-
sef zahlte viele Preise dafür in Ägypten, bevor er die
Gunst des Kaisers gewann. 11 Jahre zuvor fristete er
ein hoffnungsloses Dasein hinter Gittern. Die Ge-
schichte seiner Entbehrungen ist so lang. Er hat so
viele Hindernisse überwinden müssen, die schwer
wie Blei auf seinen Schultern lasteten. Josef legte die
Grundlage, auf der das auserwählte Volk aus anfäng-
lich nur 73 Menschen zu einem Heer von über
400.000 Menschen in der ägyptischen Stadt Gosen
anwuchs. Auf dieser Grundlage konnte Moses als
neuer Prophet erscheinen. Das ist eine Geschichte
voller gebrochener Herzen. Adam steht heute an der
Schnittstelle im geistigen Leben und schaut fast un-
ablässig nur nach links. Denn an dieser Seite ziehen
die meisten Menschen vorüber, die nach ihrem irdi-
schen Tod nun ihren Weg in die dunkelsten Orte der
Hölle antreten müssen. Bei diesem Anblick bricht
Adam immer wieder in Tränen aus. Zu tief sitzt der
seelische Schmerz, zu lange dauert dieser schon an.

141
Verzweifelt ruft er immer wieder aus: „Oh mein Gott,
aus jedem gefallenen Körper entweicht nichts als ein
finsterer Geist. Oh Vater, das sind doch alles meine
Nachfahren.“ Nur manchmal war es ihm in der lan-
gen menschlichen Geschichte vergönnt, nach rechts
zu schauen. Dann sah er, was er so lange schon er-
sehnte. Endlich kam ein guter Geist, der den Weg für
den Willen Gottes auf sich genommen hatte. Wie ein
strahlender Stern flog jener an Adam vorbei, was
Adam jedes Mal ausrufen ließ: „Seht doch, in einem
guten Körper gedieh ein guter Geist.“ Im gleichen Au-
genblick überwältigte ihn seine Reue, Gott verlassen
zu haben, ja, Ihm nicht gefolgt zu sein. Adam selbst
hatte sich auf Erden vom wahren Weg Gottes und
vom Willen seines Schöpfers abgewandt. Nur wenige
Male alle Hundert Jahre erscheint eine gute Person
auf Erden. Aber den Bauplan Gottes von seinem Kö-
nigreich hält auch diese nicht in den Händen, ja, sie
hat noch nicht einmal eine Ahnung davon. Diesem
Geist ergeht es ungefähr so wie Paulus, der zu Saulus
wurde. Paulus gründete eine neue Religion, in der die
Gläubigen Christen immer nur Jesus, Jesus rufen.
Und was spricht der, dessen Namen sie immer wie-
der inbrünstig wiederholen? Hört hin, was er selbst
sagte: „Hätte ich den Kurs von Paulus auf mich ge-
nommen, dann hätte die Menschheit den Plan für
den Willen Gottes kennengelernt. Oh, hätte ich nur
die Welt Gottes errichten können. Ich bin

142
gekommen, um das Feuer auf die Erde zu werfen.
Wie froh wäre ich gewesen, ich hätte es schon bren-
nen sehen können. Oh, hätte ich nur Gottes Herz of-
fenbaren können mit all seinen göttlichen Geschich-
ten der Liebe. Wäre es mir gelungen, selbst Gottes
Herz zu werden, indem ich all die göttliche Wahrheit,
wie Gott es wollte, an die Menschen weitergebe,
dann würde heute die ganze Menschheit nur freudig
ausrufen: ‚Oh Gott, oh Gott, oh Gott.‘“ Das war die
Vorsehung Gottes für Jesus gewesen! Aber was ge-
schah stattdessen? Nichts von dem, was Gott wollte
und vorgesehen hatte! Jesus verließ seine Mission.
Paulus, der Mörder so vieler Christen, erschuf eine
neue, nicht vorgesehene Religion, das Christentum.
Und in diesem singen die Gläubigen seit 2000 Jahren
das falsche Lied, in dem sie nichts außer dem Namen
von Jesus preisen. Aber dieser Platz in ihrem Herzen
gebührt nur Gott und nicht Jesus, denn Gott erschuf
alle Schöpfungen! Er brachte diese Schöpfung nicht
nur für Jesus oder für irgendeinen anderen Menschen
hervor. Er kreierte diese wunderbare Schöpfung in
ihrer unglaublichen Vielfalt, in ihrem überwältigen-
den Facettenreichtum für all seine erschaffenen We-
sen, denn sie alle sind seine Kinder! Deswegen sollte
Gott im Mittelpunkt stehen und niemand anderes.
Das war die ursprüngliche Vorsehung. Nur alle Jahr-
hunderte schafft es ein Geist nicht von den dunklen
Dimensionen verschlungen zu werden. Und das sind

143
die Momente, die Adam ein Lächeln entlocken und
ihm sagen, dass Gott an seiner Vorsehung unverän-
dert festhält. Das sind die Momente, die die Hoff-
nung neu entzünden. Jeder Adam, der in der Ge-
schichte vor ihm versagte, teilt das gleiche Los wie
unser Adam in der geistigen Welt. Sie sind umgeben
vom gleichen Leid und der gleichen Traurigkeit.
Doch fragen wir uns, warum sie Gott verlassen ha-
ben. Beim einen waren es weltliche Sorgen, beim
nächsten die materiellen Wünsche und wieder ande-
ren wurde das eigene Weib zum Verhängnis, welche
sie vom Willen Gottes abbrachten. Alle verließen
Gott aus rein weltlichen Gründen. Deswegen sagte
Gott zu Adam, er wolle für ihn noch keine Frau er-
schaffen, bis er in seiner Liebe zu Gott seine Perfek-
tion erlangt habe. Aber Adams ungeduldige Natur,
seine eigene Welt zu errichten, sein verhängnisvoller
Wunsch nach einer Partnerin brachten ihn zu Fall.
Gott ist nicht ein Gott der Gewalt. Gott zwingt nie-
manden. Er gewährt jedem die Freiheit. Wo Gott ist,
finden wir ewigen Frieden, wahre Freiheit und end-
lose Liebe. Er ist der Schöpfer. Es sieht von weitem so
aus, als hätte Gott einen Fehler gemacht. Aber nein,
dem ist nicht so. Ich bin der Erste, der hinter den Vor-
hang der Geschichte blicken konnte. Ich reise in die
Vergangenheit und habe erfahren, dass unser Himm-
lischer Vater ein so naiver Gott ist. Öffnest du nur ein
bisschen dein Herz, dann vertraut dir Gott ganz und

144
gar. Selbst wenn du Ihn Millionen Mal hintergehst
oder enttäuschst, dann wird Er dir immer wieder ver-
trauen. Er wird dir alles vergeben. So naiv und so lie-
benswürdig ist unser Schöpfer. Getrieben vom
Wunsch nach Erfüllung ist Er bereit, deine Vergan-
genheit zu vergessen und dir immer wieder eine neue
Chance zu geben. Das ist die Geschichte der mensch-
lichen Ignoranz, die scheinbar nie enden möchte.
Doch kehren wir zurück zu der Stelle, als ich in die-
sen dunklen Dimensionen unterwegs war und beim
Anblick der vielen Klone meiner Kinder, die zahllos in
den Höllen verstreut waren, mein Herz entzweibrach
und ich auf den Boden stürzte. In meinem Gebet an
Gott fuhr ich fort: „Gott, das ist der einzige Grund,
warum ich nicht gerne durch die Himmel reise. Ich
möchte mich nicht in den Annehmlichkeiten der
Himmel verlieren. Ich gehe auf deinem Weg seit 60
Jahren. Ein Leben lang lachte die Sonne über mir. Als
Kind war ich glücklich. All das habe ich vergessen, als
ich in den zauberhaften Himmeln unterwegs war. Ich
wuchs heran, nahm die Mission auf meine Schultern,
bereit, jedes Kreuz zusätzlich zu stemmen. Meine Au-
gen waren offen, als ich für deinen Willen ging. Ich
wuchs allmählich immer weiter und begann mit dei-
nen Augen zu sehen. Je mehr ich die Dinge mit deinen
Augen betrachte, desto mehr brach mein Herz. Das
war der Grund für meinen Schmerz. Später konnte
ich mich in diesem Gelobten Land niederlassen, ja,
145
meine materiellen Sorgen sogar überwinden. Aber
als ich die beharrliche Ignoranz der auserwählten
Menschen um mich herum sah, begann eine nie da-
gewesene bittere Traurigkeit, die sich jeden Tag er-
neut vor mir demonstrierte, ja, jeden Tag eine neue
Wunde meinem gebrochenen Herzen zufügte.
Dachte ich am Abend zuvor, mich könnte nichts
mehr erschüttern, wurde ich bereits tags darauf ei-
nes Besseren belehrt, denn auch die schmerzhafte
Vielfalt der Traurigkeit scheint kein Ende nehmen zu
wollen. Das ist der Grund, mein meistgeliebter
Himmlischer Vater! Denn sehe ich mich heute um,
tue ich das aus deinem Winkel der Betrachtung. Mein
Herz ist in den dunklen Dimensionen gefangen. Jedes
Mal, wenn ich in die Hölle gehe, sehe ich so viele
Klone meiner Kinder. Jedes Mal bricht mein Herz und
manchmal zweifle ich, ob es sich jemals von dieser
Pein erholen kann.“ Meine Stimme ertrank in der Flut
meiner Tränen. Doch der Schmerz in meinem Inne-
ren wütete unbarmherzig in mir weiter und so öffne-
ten sich die Schleusen meiner grauenvollen Erinne-
rungen. Ich habe so viel Leid so oft gesehen. Ich ent-
sinne mich, einmal sogar voller Wut in den Höllen
unterwegs gewesen zu sein und dort diesen dunklen
Dimensionen den Krieg erklärt zu haben. Dort unten
hatte ich unter meinen Kindern meinen Sohn Moses
wiedererkannt. Das Böse hielt ihn in seinen Klauen
und wollte ihn im Feuer rösten, wenn ich nicht den

146
Krieg beende und die Gewalt gegen diese Dimensio-
nen einstelle. Für einige Augenblicke hielt ich damals
inne. Aber Wesen, die mit mir waren, sprachen zu
mir: „Das ist nicht dein Sohn Moses, sondern nur ein
Klon von ihm. Aber Gott hat so viele Klone von jedem
Wesen, die in den Höllen darben.“ In diesem Moment
übermannte mich der Schmerz. Mein Herz riss ent-
zwei, denn ich fragte mich, wie viele Klone, die wie
meine Kinder aussehen, Opfer in dieser Schlacht
würden werden. Das ist eine ungelöste Geschichte,
eine ungelöste Sorge. Deshalb habe ich erfahren,
dass Gottes ganze Sorgen, auf dem Grund der Höllen
zu finden sind. Das ist der Grund, warum ich nicht in
der Lage bin, in die Himmel zu reisen. Wie kann ich
im Angesicht des Leids in den Höllen die Schönheit
der Himmel genießen? Und das ist auch der Grund,
warum die Himmel leer sind. Wenn man dort ab und
zu ein Geistwesen sieht, ist man überwältigt und
glücklich bei seinem Anblick. Dann umarmt man die-
sen Geist. Diese Himmel haben so viel Wunderbares
zu bieten und man erkennt, dass Gott alles erschaffen
hat, um seinen Wesen Freude zu bereiten. Gott
wollte nur geliebt werden und deshalb wollte Gott
seine Lieben glücklich sehen, jene, die Ihn aufrichtig
lieben. Das Leben entstand aus Liebe. Aber was ha-
ben diese Schöpfungen getan? Sie verließen Gott. So
viele seiner Schöpfungen ließen eine neue Ge-
schichte des gebrochenen Herzens für unseren

147
meistgeliebten Himmlischen Vater entstehen. So
viele Messiasse wurden berufen. Sie alle waren stolz
und glaubten, sie würden die Mission Gottes erfüllen
können. Irgendwann in ihrem irdischen Dasein
krönten sie sich selbst zum Mittelpunkt, weil sie
glaubten, sie wüssten besser, wie man mit ihrer eige-
nen Art umzugehen habe. Einige von ihnen gingen
sogar so weit, selbst in der geistigen Welt zu behaup-
ten, Gott würde nicht existieren. Den letzten Mes-
sias, der vor mir auf Erden ausgewählt wurde, sagte,
dass Gott nicht im Leben nach dem Tod da ist. Dieser
Mann war Sun Myung Moon aus Korea. Er fiel und
Gott erwählte erneut einen anderen. Das Objekt von
Jesus versagte. Und was tut Gott? Er bestimmt immer
wieder einen anderen, der seine Kinder zu Ihm nach
Hause zurückführen soll. Dieser Mann aus Korea
wurde gefragt: „Warum existiert Gott heute nicht
mehr im ewigen Leben? Vor langer Zeit war Er da, das
bezeugt das schriftliche Glaubensbekenntnis der
Christen, die Bibel.“ Anstatt die Wahrheit zu sagen,
log er mit folgenden Worten: „Nun hat sich Gott in
mir und meiner Frau niedergelassen. Dort werdet ihr
mich als sichtbaren Gott sehen. Wir beide werden die
sichtbaren wahren Eltern sein.“ Die gleiche Ge-
schichte hatte sich bereits zugetragen, als Jesus den
Schlüssel Gottes an sich riss und er sagte: „Ich bin der
Sohn Gottes. Niemand kommt zum Vater als durch
mich.“ Er stahl „nur“ den Schlüssel, aber derjenige,

148
den er zu seinem Nachfolger bestimmte, hat sogar
das ganze Schloss mitgenommen. Ja, er maßte sich
die Position Gottes an. Das ist die traurige Ge-
schichte, die allein der Ignoranz der Propheten und
Messiasse geschuldet ist. In dieser Hinsicht wurden
sie zu Billionen Buddhas, denn sie alle stahlen die
zentrale Position Gottes. Sie wurden wie jene Hindus.
Wen wundert es dann, dass so viele Menschen glau-
ben, Gott würde nicht existieren, sondern nur eine
Art Göttlichkeit? Die Menschen wollen nur ihre Pro-
pheten verehren. Die Propheten maßten sich am
Ende die zentrale Position an. Das ist der Grund, wa-
rum all die Religionen an ihren Erlösern hängen. Wa-
rum klammern sich die Menschen so an ihre mensch-
lichen Vorbilder? Es gab nur einen Propheten, den
man zu Recht unter allen anderen als den größten, ja,
den herausragendsten bezeichnen kann, wenn es um
die Identität Gottes ging. Es stimmt, er hat viele Feh-
ler in seinem Leben begangen. Die Welt Gottes
konnte er schon gar nicht entstehen lassen. Aber eine
Sache hat er wie kein anderer klar und deutlich von
sich gegeben und damit die dunklen Wolken der Ver-
wirrung, die Gott verbargen, beiseiteschieben kön-
nen. Er verfluchte die Juden und die Christen und
diese gefallene menschliche Welt, weil sie die Liebe,
die nur Gott gebührt, an ihre Propheten gaben. Schon
damals verbeugten sich die Menschen vor den toten
Körpern ihrer Propheten, denn ihre Liebe dreht sich

149
nur um jene. Mohammed warnte seine Gläubigen,
mit ihm nicht das Gleiche zu tun. Doch genau das ge-
schah. Die Muslime gesellten sich in dieser Hinsicht
zu ihren Zwillingsbrüdern, den Juden und den Chris-
ten. Was wir heute in diesen drei Religionen sehen,
ist das, was von Abraham kam, ja, dort seinen Anfang
nahm. Das Judentum, das Christentum und der Is-
lam haben dieselbe Wurzel. Sie sind die Frucht des
gleichen Baumes. Am Ende finden wir die gleiche Ig-
noranz im Islam, die Gottes Herz brechen ließ. Und
trotz allem erinnert sich Gott immer noch an Mo-
hammed, den Mann, der alles tat, um die Dunkelheit
zu vertreiben und die Identität Gottes zum Vorschein
zu bringen. Wäre dies Mohammed nicht gelungen,
würde die Geschichte der Ignoranz weitergehen.
Dies ist der einzige Grund, warum ich nicht in den
Himmeln reise. Das ist der einzige Grund, der mich
auf meinem Flug umkehren lässt, denn die Sorgen
und die Traurigkeit Gottes existieren in den Höllen
und in den finsteren Dimensionen. Aber wer ist ver-
antwortlich, dass diese dunklen Dimensionen über-
haupt entstanden? Die Menschen haben ihren Bund
mit Satan, mit dem Bösen, geschlossen. Die weitere
Geschichte ist, dass die Menschen Luzifer bei ihrem
Untergang am Bein packten und mit sich in die Tiefe
rissen. Luzifer wurde erst später zu Satan. Möchte je-
mand mehr darüber wissen, dann können sie dies
aus meinen Büchern erfahren. Die Wurzel des Bösen

150
ist die Menschheit, die Luzifer in seiner Abtrünnig-
keit noch übertrumpfte. Deshalb ist diese Erde im-
mer noch in Dunkelheit gehüllt.
Zum ersten Mal ist Gott mit mir glücklich und Er
sprach zu mir: „Mein Sohn, wenn mein Königreich
auf Erden errichtet wird, werden dort meine überra-
genden Kinder leben. Du hast dafür die Grundlage
geschaffen. An diesem Tag werde Ich überwältigt
von all der Liebe sein.“ Ich war glücklich, dies zu hö-
ren. Als ich davonfliegen wollte, rief mich Gott zu-
rück und sprach: „Schau mir in die Augen, Zahid, und
vernimm meine Worte: Ich werde nie jemanden wie
dich im ganzen ewigen Leben finden. Mit dieser
Hoffnung ließ Ich viele Schöpfungen entstehen. Und
obwohl das Heer meiner Schöpfungen gewaltige
Ausmaße annahm, konnte Ich einen wie dich nicht
noch einmal darin entdecken. Deswegen wirst du
nicht nur in meinem Herzen, sondern ewig in meiner
Seele leben. In den stillsten Momenten verharrt nur
die Liebe tief in meinem Inneren. Wann immer Ich
mich in diese Stille zurückziehe, werde Ich mich nur
an dich erinnern.“
Diese Geschichte ist eine Warnung an uns alle. Aus
den Tränen, die jeder Adam bis heute noch vergießt,
sollten wir unsere Lektion lernen. Sie führt uns vor
Augen, dass es im Leben der Menschen eine Zeit ge-
ben sollte, in der jemand die Welt Gottes errichtet.

151
Ich habe lediglich die Grundlage dafür gelegt und es
ist noch ein weiter Weg bis dahin. Aber das hat nichts
mehr mit mir zu tun. Alles hängt davon ab, wann die
Menschen endlich aufwachen und der Letzte unter
ihnen erfährt, was Gott durch mich offenbart hat. Al-
lein die Menschen und nicht ich sind der Grund da-
für, wenn sie in den nächsten 80 Jahren leiden und
sie Pein und Schmerz auch ihren Kindern und Kin-
deskindern bereiten. Sie allein sind verantwortlich,
wenn ihre Kinder den Preis mit ihrem Blut bezahlen.
Sollte diese furchtbare Zukunft sie ereilen, dann wer-
den sie immer noch die üblen Geistwesen sein, die
nicht aufwachen und nicht der Stimme Gottes ant-
worten wollen. Wir sollten unser Leben grundlegend
überdenken. Meine Geschichte lehrt uns eins: Es ist
Zeit, umzukehren und der bitteren Realität ins Auge
zu sehen. Wir sind so grausame Menschen! Wir ha-
ben uns nicht nur von Gott abgewandt und wollen
das Bedürfnis seiner Existenz beenden, sondern wir
legen auch eine große Grundlage des Verderbens für
unsere Kinder. Wir stürzen die in die Verdammnis,
von denen wir sagen, dass wir sie lieben. Das alles
tun wir, damit wir unsere Lieben selbst in den tiefs-
ten Höllen wiedersehen. Wahrlich es könnte nie-
mand Grausameres auf der Erde leben als die Men-
schen.

152
Wenn diese Geschichte die Menschheit berührt,
dann ist es an der Zeit, nachzudenken, zurück zum
Himmlischen Vater, zu Gott, zu kommen.

153
78. Gottes Licht saß auf meinem Schuh
In der folgenden Geschichte zwischen mir und Gott
saß Gottes kristallblaues Licht auf meinem Schuh.
Doch am besten beginne ich von Anfang an. Nachts
wachte ich um 2 Uhr auf, weil auf meinem Herzen
eine unerträgliche Traurigkeit lag. Meine Liebe darin
verzehrte sich nach Gott. Begraben unter der Last
meiner Gefühle, drängte es mich wie so oft, tief in den
Wald zu gehen, um mich dort an einem abgelegenen
Ort jenseits der menschlichen Zivilisation niederzu-
lassen. Ich ziehe mich am liebsten an diese einsamen
Orte in der unberührten Natur zurück, um meine
Tränen zu vergießen, mich zu verbeugen und das In-
nerste meines Herzens auszubreiten. Ich stand von
meinem Bett auf und sank auf den Boden. In meiner
Schwermut sprach ich voller Liebe zu meinem
Schöpfer: „Mein Herz möchte noch einmal davonflie-
gen, all den Ärger, den Schmerz und das Leid zurück-
lassen. Ich wünschte, ich könnte wieder vor dir sit-
zen, um dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe, nur um
dich noch einmal von meiner Liebe kosten zu lassen,
die jedes Mal, wenn ich bei dir bin, aufblüht und sich
neu entfaltet. Oh mein Himmlischer Vater, mein gan-
zes Leben habe ich nur einen großen Traum und das
ist, deinen Willen zu erfüllen. Ich möchte alle Men-
schen von der Dunkelheit befreien, damit sie im
Lichte des Glücks leben. Sie sollten nicht von Leid

154
und Entbehrung heimgesucht werden. Unglück, Un-
fälle und Krankheiten sollen nicht Teil ihres Lebens
sein. Je mehr sie deinen Wert kennenlernen, desto
sonniger und glücklicher wird jeder Tag ihres Le-
bens. Geliebter Himmlischer Vater, aber heute kann
ich dir nur sagen, dass ich in der Menschheit auf Er-
den keine Familie gefunden habe. Tagsüber bin ich
von denen umgeben, die zu meiner irdischen Familie
zählen. Ich habe Frau und Kinder. Aber in meinem
Herzen bin ich so allein. Du bist meine wahre Fami-
lie. Ja, das bist Du. Für mich und meine Familie wäre
ich nie all die Risiken in meinem Leben eingegangen.
Dafür hätte ich nicht versucht, all die Herausforde-
rungen zu meistern. Ich habe alles auf eine Karte ge-
setzt, war bereit, alles zu verlieren, damit ich die
Grundlage für deine Liebe für die Menschheit legen
kann. Und dennoch zerschellte dieser eine große
Traum. Zurückblieben kleinere Träume, die ich bis
zum Ende meines irdischen Lebens noch wahr wer-
den lassen möchte. Einer davon ist es, so viele Got-
teshäuser wie möglich in vielen europäischen Län-
dern zu errichten. Wie froh wäre ich, wenn ich eine
Universität Gottes noch zu meinen Lebzeiten eröff-
nen könnte. Wenn dieser Traum sich erfüllen würde,
könnte ich friedlich sterben. Würde ich mit diesem
Wissen die Erde verlassen, würde ich befreit von
dannen gehen. Aber diese Träume liegen in meinem
Herzen oder wehen noch unerreichbar im Wind. Und

155
doch sollen sie real werden, denn so sehr sehne ich
mich danach, sie bei Tageslicht bewundern zu kön-
nen.“
Mit diesen Gedanken in meinem Herzen ließ ich
mich auf dem Boden nieder. Mein Herz zog es irgend-
wohin tief in den Wald, um mich vor Gott zu verbeu-
gen. Dort wollte ich meinen Tränen aus Sehnsucht
nach Gott freien Lauf lassen. Was dann geschah, ist
mir auch in der Türkei im Gefängnis widerfahren. Ja,
wenn ich es recht bedenke, ist es eine ähnliche Ge-
schichte und doch gleicht keine der anderen.
Als ich auf dem Boden sitzend nach meinem Schuh
griff, saß das kristallblaue Licht Gottes mitten darin.
Erschrocken zog ich meine Hand zurück. Mein gan-
zer Körper begann zu zittern. Ich hatte überall Gän-
sehaut. Ich verbeugte mich vor Gottes Licht, dass
noch immer in meinem Schuh weilte und ergriffen
fragte ich: „Oh mein geliebter Vater, oh mein Schöp-
fer. Was tust Du da? Warum sitzt Du in meinem
Schuh?“ Mein Kopf berührte den Boden direkt davor.
Als ich den Blick hob, sahen mich Gottes Augen direkt
aus dem Licht an. Es machte keine Anstalten, aus
dem Schuh herauszukommen. Erneut sprach ich:
„Oh mein meistgeliebter Himmlischer Vater, bitte tu
das nicht. Mein Schuh ist der schlimmste Platz, an
dem dein heiliges, kristallblaues Licht sich niederlas-
sen sollte. Du bist der Schöpfer allen Seins.“ Aber

156
dann vernahm ich die Stimme Gottes: „Steck deinen
Fuß in den Schuh zu mir.“ Die Art, wie Gott mich auf-
forderte, ließ keinen Widerspruch zu. Ihr Klang
zeugte von seiner Macht. Ich schob meinen Fuß lang-
sam in meinen Schuh und war hin- und hergerissen,
denn von dort sahen mich Gottes Augen aus seinem
Licht immer noch an. Mein Herz war dazu nicht be-
reit. Stünde es in meiner Macht, hätte ich das nie ge-
tan. Wie kann ich mit meinen Füßen den Ort entwei-
hen, an dem sich Gottes kristallblaues Licht gerade
aufhält? Ich kann nur vor diesem Ort mein Haupt
senken, mich mit meiner Liebe, meiner Loyalität, ja,
mit meinem Leben verbeugen. Anstatt meinen Fuß in
den Schuh zu stecken, wäre ich lieber Millionen Male
für Gottes Liebe und seinen Willen gestorben. So
hätte am Ende mein Geist überall im ewigen Leben
bezeugen können, dass ich Gott aufrichtig auf Erden
geliebt habe. Doch wie konnte ich mich im Angesicht
Gottes seinem Wunsch widersetzen? Als mein Fuß in
den Schuh hineinglitt, schloss mein Himmlischer Va-
ter sogar die Schnürsenkel für mich. Fassungslosig-
keit übermannte mich. Dann sagte Gott zu mir: „Er-
innerst du dich an den Tag, als du aus deiner Heimat
fortgegangen bist? Weißt du noch, wie du all der
Freude in deinem Leben Lebewohl sagtest, ja, sogar
deiner Liebe? In einer Nacht hast du, ohne zurückzu-
blicken, all das hinter dir gelassen. In diesem Augen-
blick habe Ich zu Abraham gesagt: ‚Abraham, sieh

157
nur! Dafür hast du 21 Jahre gebraucht, so sehr hast du
mit deiner Familie gekämpft. Das hat dich damals so
viele Jahre gekostet. So viel Zeit verging, bis du dich
aufrafftest, um deine Reise ins versprochene Land
anzutreten. Und nun sieh dir diesen Jungen an. Seine
Liebe für mich ist überwältigend, stärker als jeder ir-
dische Bund. Er lässt alles zum Wohle meiner Liebe
zurück.‘ Zahid, von diesem Tage an warst du heimat-
los. Viele Gefängnisse hast du auf deiner Reise ken-
nengelernt. Jahre vergingen, eines nach dem ande-
ren. Und irgendwann lagen sogar 30 dunkle Jahre
voller Entbehrungen hinter dir. In all der Zeit hast du
deine Traurigkeit verborgen, ja, sogar deine Liebe zu
mir im hintersten Winkel deines Herzens versteckt.
Alles hast du in deinem Inneren eingesperrt, nur da-
mit Ich, dein Schöpfer, nicht traurig werde. Stattdes-
sen strahlte mir über all die Jahre ein Lächeln aus dei-
nem Gesicht entgegen. Aber Ich blickte hinter diese
Fassade aus Freude und habe dein gebrochenes Herz
in deiner Brust schlagen hören. Viele Male, als du zu
mir kamst, schienst du so glücklich zu sein. Gingst du
aber fort, vergoss Ich hinter deinem Rücken als dein
Schöpfer unendlich viele Tränen. Es tat mir weh, dass
es niemanden gab, mit dem du hättest dein Leid und
deine Schmerzen teilen können. Deine Liebe galt nur
mir und dennoch konntest du deine Sorgen nicht vor
mir ausbreiten. All das blieb verborgen, nur weil du
mir diese quälende Betrübtheit ersparen wolltest.

158
Kein Wort der Klage kam über deine Lippen. Du
strahltest ungebrochen die Kraft eines Berges aus,
die selbst dessen Gipfel weit hinter sich lässt. Immer
wieder hast du mich, deinen Schöpfer, getröstet. Im-
mer wieder hast du beteuert, du würdest dein Ziel er-
reichen. Wisse, jedes Mal, wenn du gingst, habe Ich
in der Stille ein Meer aus Tränen für dich vergossen.
Ich habe gesehen, wie sehr dein Geist sich danach
sehnte, meinen Willen zu erfüllen. Ich habe immer
deinen Sätzen gebannt gelauscht, als du sagtest: ‚Ich
werde den Willen meines Vaters erfüllen, um die Me-
lodie der Liebe zu vollenden. Ich werde meinen
Schöpfer befreien, befreien von Leid und Schmerz. Im
Leben nach dem Tod werde ich weiterhin in dunklen
Dimensionen arbeiten, um für seine Kinder eine Brü-
cke zu errichten, damit sie von der Dunkelheit ins
Licht treten.‘ Solch eine Liebe habe Ich gesucht, als
Ich begann, das Leben entstehen zu lassen. Denn Ich
habe das Leben aus Liebe erschaffen. Du hast meine
Kinder mit meinen Augen betrachtet. Jede meiner
Schöpfungen hast du aus der Sicht des Schöpfers ge-
sehen. In deinen Augen waren sie eine universale Fa-
milie. In deinem Herzen hast du geschworen, du
würdest all das Glück und die Freude der Himmel
eintauschen, nur um in den finsteren Höllen zu blei-
ben, bis das letzte meiner Kinder daraus erlöst wer-
den kann. So möchtest du mein Herz befreien. Hast
du geglaubt, dass Ich, der Schöpfer, nur auf den

159
Erfolg achte? Hast du tatsächlich angenommen, dass
Ich nur glücklich wäre, wenn du erfolgreich bist oder
gar unglücklich, wenn du scheiterst? Das ist unwich-
tig für mich! Weißt du, worauf es für mich als Schöp-
fer ankommt? Für mich ist lediglich wichtig, mit wel-
cher Liebe in deinem Herzen du für mich und meine
Schöpfungen, ja, alle meine Kinder, diese Reise bis
zum Ende durchgehalten hast. Zahid, dieses Herz,
welches in deiner Brust für mich und meine Kinder
schlägt, liebe Ich über alles. Ob du erfolgreich bist
oder scheiterst, bedeutet mir gar nichts. Ich sah bis
auf den Grund deines Herzens. Darin habe ich eine
gewaltige Liebe gefunden, die sich nach nichts ande-
rem sehnt, als mich und meine Schöpfung zu umar-
men. Mir wurde klar, dass du nur glücklich bist,
wenn alle Menschen zu mir zurückkehren. Es hat dir
nicht gereicht, nur den Suchenden den Weg zu mir zu
weisen. Selbst denen, welche die falsche Richtung
einschlugen, mir den Rücken kehrten, die das Be-
dürfnis meiner Existenz beenden wollten, möchtest
du trotz allem helfen und sie ins Licht zurückführen.
Dein Herz hat mich tief berührt. Die Gefühle, die Ich
darin fand, waren die meinen, denn genauso emp-
finde Ich für all meine Schöpfungen. Deine unglaub-
liche Reise hat mich in ihren Bann gezogen. Jeden Tag
habe Ich dich beobachtet. Aus Tagen wurden Wo-
chen, aus Wochen Monate und aus Monaten Jahre.
Die Zeit verging. Aus Jahren wurden Jahrzehnte und

160
heute liegt mehr als ein halbes Jahrhundert hinter
dir. Sieh doch nur, dein irdisches Leben ist fast vo-
rüber und du stehst heute als alter Mann vor mir. Die
Wellen deiner Liebe sind immer noch wie das to-
sende Meer. Mächtig und mit all der ihnen innewoh-
nenden Kraft rollen sie der Brandung deines Herzens
entgegen und begraben auf ihrem Weg alles unter
sich, nur um all meine Schöpfungen zu umarmen.
Seit mir deine Liebe entgegenwehte, stark und un-
aufhaltsam, wurde Ich zu deinem Diener der Liebe.
Weißt du, wie viel Frieden Ich selbst in deinem Schuh
finde? Mich darin niederzulassen, macht mich un-
sagbar glücklich. Aus Liebe zu mir und meiner
Schöpfung hast du jeden Meter auf deiner Reise auf
dich genommen. Deine Schuhe haben dich Tag und
Nacht getragen. Für mich verströmen sie den Duft
deiner verzückenden Liebe und deshalb lässt sich
mein Licht darin wohlig nieder. Selbst dort, an einem
Platz, der in deinen Augen meiner nicht würdig ist,
fühle Ich mich zu Hause, umgeben von einem nie en-
denden Frieden. Du kannst nicht einmal erahnen,
wie glücklich Ich bin, dass so ein liebevoller Mensch
wie du in der Schöpfung erschien.“
Ich entgegnete meinem meistgeliebten Himmli-
schen Vater: „Du bist nicht mein Diener, Du bist mein
über alles geliebter Himmlischer Vater. Bitte be-
schütze mich, Himmlischer Vater, damit ich nicht im
ewigen Leben der Arroganz verfalle und jemals solch
161
einen Gedanken hege. Bitte beschütze mich und ver-
leihe mir die nötige Geduld für deine Schöpfung.
Schenke mir deine Liebe, damit ich sie deiner Schöp-
fung gegenüber ausdrücken kann. Denn nur so wird
sie erfahren, dass die Meinung, die sie über dich, ih-
ren Schöpfer, hat, vollkommen falsch ist. Was diese
gefallene Welt von dir hält, was sie annimmt, was Du
bist und was Du sein könntest, hat nichts mit dir zu
tun. Sie will das Bedürfnis deiner Existenz beenden.
Die Menschen wählen jeden erdenklichen Schritt,
nur nicht den zu dir und laden damit jedes Desaster
in ihr Leben ein. Damit entfernen sie sich immer wei-
ter von ihrem Schöpfer, denn sie wollen nichts mit
dir zu tun haben. Und doch möchtest Du, Gott, nichts
anderes, als sie zu beschützen und aus ihrem Leid zu
erlösen. Für all dieses Leid, all diesen Schmerz, all
diese Entbehrungen ist diese gefallene menschliche
Schöpfung verantwortlich. Für mich verdienen sie es
nicht, als Menschen bezeichnet zu werden. Selbst die
Tiere stehen über ihnen. Das Leben der Tiere ist an
bestimmte Prinzipien gebunden, genau wie das der
Pflanzen, ja, der Bäume. Als Schöpfer hast Du ihr
Wachstum bestimmten Prinzipien unterworfen, die
ihr Sein auf Erden, ihr Wachstum und ihre Entfal-
tung bestimmen. Aber uns erschufst Du nach deinem
Ebenbild. Alles was Du hast, gabst Du uns. Du
schenktest uns für unser Leben einen universalen
Verstand, ein universales Bewusstsein, ein

162
universales Gewissen und universale Emotionen. Du
kröntest unsere Existenz mit einem universalen
Geist, den Du mit deinen Seelenfunken aus deiner
universalen Urkraft 24 Stunden tagtäglich speist.
Gott, Du hast deine universale Urkraft selbst dem äu-
ßeren Universum zur Verfügung gestellt, damit es
ständig in Bewegung ist und das Leben darin weiter-
geht. Und genauso tust Du es im ewigen Leben. Wür-
dest Du deine universale Urkraft nicht mit uns teilen,
dann würde die äußere und innere Schöpfung in ei-
nem dunklen schwarzen Loch verschwinden. Kein
Konzept über irgendeine Schöpfung bliebe übrig. Va-
ter, Du wirst immer in meinem Herzen bleiben. Du
bist meine wahren ewigwährenden Eltern. Du bist
der einzige Gott, der einzig wahre Geliebte. Wir Men-
schen haben dir so viel Leid und Schmerz bereitet,
obwohl Du doch das Leben aus Liebe erschaffen hast.
Deine Schöpfung ist überwältigend, entstanden ein-
zig und allein, nur um uns so viel Freude zu bereiten.“
Als Gottes Licht verschwand, machte ich mich auf
den Weg in den Wald. Meine Füße trugen mich tief
hinein, aber dieses Mal vergoss ich keine Tränen.
Stattdessen war Freude mein Begleiter. Ich war be-
freit und unsagbar glücklich.
Wahrlich, Gott ist der Einzige, der dich wirklich
glücklich machen kann. Ist Er nicht bei dir, gesellen
sich Schmerz, Leid und Unglück an deine Seite.

163
Während ich diese Beobachtung zu Papier bringe,
brennt nur ein Wunsch in meinem Herzen, nur ein
Gedanke kreist unerlässlich durch meinen Verstand.
Ich möchte, dass jedes Geschöpf den wahren Gott
kennenlernt, den Gott, wie Er wirklich ist, der über-
schäumt vor Liebe, die Ihn antrieb, aus der Dunkel-
heit auszubrechen. Ich möchte, dass jedes Wesen sei-
nen Himmlischen Vater tief und innig erfahren kann,
jeder die Liebe spürt, mit der Er die innere und äu-
ßere Schöpfung erschuf und sie aus Liebe mit Leben
erfüllte.
Wie oft habe ich meine Leser nach jeder meiner Er-
fahrungen gefragt, ob diese Liebesgeschichte ihr
Herz berühren konnte? Und wisst ihr, warum ich das
tue? Nicht meine innige Beziehung zu Gott soll euch
zu Tränen rühren, das wäre mir im Rahmen der Liebe
viel zu wenig. Ich möchte, dass meine Liebesbezie-
hung mit unserem Schöpfer den Funken der Liebe in
eurem Herzen entzündet. Das soll der Grund sein,
warum zwei Tränen über eure Wangen fließen. Nicht
ich werde das Tor eures Herzens aufstoßen, das kann
nur die Kraft eurer eigenen Liebe für den, der euch
aus Liebe das Leben schenkte. Gelingt euch dies, er-
öffnet sich für euch ein Weg, auf dem ihr geistig
wachst, all eure Sinne entfaltet, um eines Tages in der
Gegenwärtigkeit Gottes zu leben.

164
79. Die bittere Wahrheit Gottes über die
gefallene Schöpfung
Heute Nachmittag übermannte mich die Müdig-
keit. Es war ungefähr 16 Uhr. Ich dachte: „Besser, ich
gönne mir eine Pause und schließe für fünf bis zehn
Minuten meine Augen, bevor ich weiter an meinem
Buch schreibe.“ Ich ging in mein Zimmer und saß
noch nicht einmal 30 Sekunden auf meinem Sofa, als
ich mit weit aufgerissenen Augen einen Ball aus kris-
tallfarbigem, feurigem Licht auf mich zurasen sah. Je
näher er kam, desto gewaltiger wurden seine Aus-
maße. Beim Anblick seiner immensen Strahlung
dachte ich, selbst die inneren und äußeren Schöpfun-
gen könnten im Handumdrehen ausgelöscht wer-
den. Dieses universale Licht war größer als all die
Schöpfungen Gottes zusammen. Mit jeder Sekunde
flog das Licht ungebremst mit all der ihm innewoh-
nenden Kraft auf mich zu. Mir schien, nichts und nie-
mand könne es aufhalten. Mein Herz begann ver-
zweifelt zu flehen: „Oh mein Vater, habe Mitleid mit
uns. Lass Gnade walten.“ Noch einen Moment vor-
her, kurz bevor ich mein Zimmer betrat, um mich nur
für eine Viertelstunde aufs Ohr zu legen, hatte ich ge-
dacht, dass wir bereits in der Welt Gottes leben wür-
den, wenn die Menschen und all die anderen Schöp-
fungen, die fielen, Gott gegenüber loyal gewesen und
seinem Willen gefolgt wären. Dann wäre ihnen der
165
verheerende Untergang erspart geblieben. Und nun,
Sekunden später, rast der feurige kristallblaue Ball
aus Licht auf die gesamte Schöpfung zu und scheint
jegliches Leben, das innere und äußere, auslöschen
zu wollen. Völlig erstarrt, bereit, mich dem zu stellen,
was nun kommt, blickte ich in dieses Licht, das ab-
rupt vor mir anhielt. Aus dem Inneren der sengenden
Strahlung ertönte die Stimme Gottes: „Zahid, du hast
nur die besten Wünsche für die Menschen und all die
anderen gefallenen Schöpfungen. Und dafür bist du
bereit, in die dunkelsten Höllen hinabzusteigen und
dort zu bleiben, damit auch jene irgendwann das Ta-
geslicht erblicken. Zahid, heute öffne Ich dir die Au-
gen und du tust gut daran, mir genau zuzuhören. Die
Schöpfungen, um die du dich sorgst, sind die, die das
Bedürfnis meiner Existenz mit allen Mitteln beenden
wollen. Wäre Ich nicht allmächtig, dann hätten mich
diese abtrünnigen Schöpfungen, einschließlich dei-
ner eigenen Spezies, für alle Zeit weggesperrt, ja,
mich sogar aus meiner eigenen Schöpfung verbannt.
Würden sie und nicht Ich die Allmacht besitzen, hät-
ten sie mich ausgelöscht. Oh mein Herz, du glaubst
an das Gute in jeder Schöpfung. Aber Ich kenne jede
einzelne Schöpfung, ihre hässliche und gefallene
Wesensart. Ich weiß, wie groß ihre Abneigung für
mich ist und wie weit sie sich von mir entfernt haben.
Denk an meine Worte: Wenn deine Bewegung immer
weiter wächst, immer mehr Menschen ihr

166
zuströmen, dann werden darunter auch viele
schwarze Schafe sein, die alles zerstören können, in-
dem sie Zwist und Uneinigkeit in der einen Weltfa-
milie säen. Aber Ich, ihr Gott, werde mich um sie
kümmern und das zu verhindern wissen. Ich werde
ihre faulige Frucht vom Baum des Lebens trennen.
Du hast keine Ahnung, wer sie wirklich sind. Beinahe
blauäugig wünschst du ihnen nur das Beste. Du
weißt nicht, mit wie vielen Masken im Leben sie ihre
Hässlichkeit und ihre Finsternis verbergen. Lass
mich dir eins sagen, sobald du diese Welt verlässt,
werde Ich das ändern. Ich werde meinen Geist über
die Erde ergießen. Ich werde meinen Geist, ja, mein
Licht in diese eine Weltfamilie werfen. Nichts wird
mich davon abhalten. Ich werde dem Treiben der
schwarzen Schafe ein für alle Mal ein Ende bereiten.
Sie werden gemeinsam mit der Vergangenheit un-
wiederbringlich untergehen. Du hast die Grundlage
für mein Königreich gelegt. Ein Leben lang, von der
ersten bis zur letzten Minute, hast du nichts von mir
erwartet. Und in der Liebe spielen für dich Erfolg und
Versagen keine Rolle. Du hast entschieden, bis zum
letzten Atemzug mit mir zu gehen. Jede Sekunde dei-
nes irdischen Daseins wurde im ewigen Leben fest-
gehalten. Nie hast du dich hinter einer Maske verbor-
gen oder mir ein hässliches Gesicht gezeigt. Du warst
immer nur ehrlich und aufrichtig zu mir. Dein wah-
res Gesicht strahlte mir selbst aus den finstersten

167
Orten verheißungsvoll entgegen. Aber was tat die
Menschheit, diese gefallene Schöpfung? Zahid, habe
Ich dir nicht gesagt, dass dich im geistigen Leben
ewige Glückseligkeit erwartet? Dann rate Ich dir
jetzt, den Tatsachen, ja, der Realität um dich herum,
ins Auge zu sehen und zu beginnen, die Dinge aus
meinem Blickwinkel zu betrachten. Solange diese ge-
fallene Schöpfung auch nicht den letzten Preis der
Entschädigung entrichtet hat, solange wird sie nicht
das Tageslicht sehen. Willst du wissen, warum? Weil
diese gefallene Schöpfung der Grund für die Dunkel-
heit ist. Sie hat sie selbst heraufbeschworen und ließ
zahllose Höllen entstehen. Zu vergeben, reicht nicht
aus. Du wirst das ewige Gesetz kennenlernen. Über
ihm steht meine Liebe nur für die meiner Söhne und
Töchter, die ihr Versprechen an mich einhalten, mir
nie ihre gefallene Natur zeigen und gegen mich auf-
begehren.“ Als ich diese Worte voller Verärgerung
vernahm, machte sich verzweifelt Angst in mir breit.
Gottes furchterregende Ungehaltenheit machte mir
klar, dass ich tatsächlich nicht weiß, was Gott weiß.
Niedergeschlagen versuchte ich, mich zu rechtferti-
gen: „Vater, vergib mir. Ich habe versucht, die Dinge
mit deinen Augen zu sehen und deshalb hatte ich von
Kindheit an bis ins hohe Alter nur gute Wünsche. Ich
dachte, ich könnte mich im ewigen Leben ausruhen.
Danach wollte ich weiter arbeiten, damit sich die Tür
hinter diesen bösen Menschen mit ihrer satanischen

168
Natur, die deine Vorsehung zerstört und die dunklen
Höllen erschaffen haben, nicht für immer schließt.
Ich habe geglaubt, auch sie hätten eine Chance auf ei-
nen Neuanfang verdient.“ Gott erwiderte: „Du weißt
nichts über sie. Es gibt zahllose Schöpfungen und Ich
kenne jede einzelne ganz genau. Ich weiß, was tief in
ihren Herzen verborgen ist und welche Gedanken in
ihrem Verstand unheilvoll kreisen. Ich weiß, wo sie
hingehören. Ich weiß alles! Deshalb habe Ich dir ge-
raten, du solltest zu mir beten, damit mein göttlicher
Geist mit dir ist. Darum sagte Ich, was Ich denke,
werde Ich tun. Niemand kann sich zwischen mich,
meine Schöpfungen und meine erschaffenen Wesen
drängen. Jeder muss meinem Weg folgen. Ich bin
nicht an diese Schöpfungen gebunden. Doch sie hän-
gen von mir ab. Wenn Ich dich heute verlasse, dann
mache den Inhalt dieses Gebetes noch einmal deinen
Mitmenschen klar. Sie sollen es nicht nur hören, son-
dern verinnerlichen, dass keine Schöpfung sich mir
und meinem Willen in den Weg zu stellen vermag.
Kein erschaffenes Wesen kann mich zwingen oder
Regeln, Gesetze oder Anweisungen aufstellen, ohne
dass Ich es wünsche. Alles, was nicht meinem Willen
entspricht, wird ausgelöscht. Ich tue, was Ich für
richtig halte, denn Ich bin der Schöpfer allen Seins.
Meine Existenz hängt nicht von meinen Schöpfun-
gen ab. Jede Schöpfung hat meinem Willen zu fol-
gen.“

169
Ich schwieg. Nicht ein Ton kam aus meiner Kehle.
Diese kurze Stille war unheimlich. Es gab nichts, was
ich darauf erwidern konnte. Gott fuhr unbeirrt wei-
ter fort: „Wenn du für immer in das geistige Leben
kommst, wirst du durch zahllose Schöpfungen reisen
und sie viel intensiver kennenlernen. Nichts wird dir
dort verborgen bleiben. Du wirst an der Zeremonie
teilnehmen, die Ich bereits in den Himmeln feierte.
Dort werde Ich dir meine Augen geben. Erst dann
wirst du tatsächlich alles auch mit meinen Augen se-
hen. Und erst dann wirst du zu der richtigen Er-
kenntnis gelangen, welcher Schöpfung vergeben
werden sollte. Du wirst sehen, welche hässlich sind,
wie sie es wurden und warum sie sich nicht ändern.
Unter diesen wirst du die menschliche Schöpfung
entdecken, die eine Spitzenposition unter all den Ab-
trünnigen einnimmt. Wie keine andere rebelliert sie
gegen mich und hegt immer wieder Zweifel an mir.
Aber die Zeit ist angebrochen, in der sich die Spreu
vom Weizen trennt, in der das Gute das Böse besiegt.
Jeder, der sich von mir abwandte, wird gemeinsam
mit der Vergangenheit untergehen. In meiner neuen
Welt, in meinem neuen Himmel und auf meiner
neuen Erde hat das Verwerfliche keinen Platz. Wer
nicht zu mir gehören will, wird auf dem Friedhof der
Vergangenheit begraben, nichts von alldem wird in
meiner Welt überleben. Ihre Bestimmung werden
die finstersten Höllen sein und diese haben sie selbst

170
gewählt. Dort müssen sie jeden Preis der Entschädi-
gung bezahlen, bevor sie sich von den Fesseln der
Dunkelheit befreien können.“ Darauf gab es nichts
zu erwidern. Unbarmherzig und kalt lag die Realität
des menschlichen Seins vor mir. Dafür gab es keine
Rechtfertigung, keine Entschuldigung! Mir stockte
der Atem, denn auch ich war ein Mensch. Auch mir
hätte all das widerfahren können, hätte meine Liebe
nicht ihre Reise zu Gott, ihrem Ursprung, angetreten.
Betroffen schwieg ich. Das universale feurige Licht
breitete sich im Handumdrehen in den Weiten der
Ewigkeit aus. Die Ausmaße waren gigantisch, lagen
jenseits der menschlichen Vorstellungskraft. Nicht
nur die menschliche Schöpfung, selbst jede äußere
und innere ewige Schöpfung sieht im Vergleich dazu
wie ein kleines Ei aus. Allein der Anblick machte mir
klar, dass Gott in nur einem Bruchteil von Sekunden
jede Schöpfung auslöschen könnte. Gott besitzt tat-
sächlich Allmacht. Kurz bevor das göttliche Licht
mich verließ, kam es noch einmal zu mir zurück. Un-
vermittelt, schnellte wie aus dem Nichts Gottes
Thron auf mich zu. Mein Geist bebte, als würden Mil-
lionen Volt durch ihn hindurchschießen. Geschockt
nahm ich wahr, dass Gott nicht auf seinem Thron
saß. Immer weiter raste er auf mich zu und schien
nicht anhalten zu wollen. Wie angewurzelt stand ich
da, unfähig mich zu bewegen. Genau vor mir bremste
er ab und im gleichen Moment ertönte die Stimme

171
Gottes, die mich aufforderte: „Mein Herz, setze dich
auf meinen Thron.“ Wie um der Einladung Nach-
druck zu verleihen, rückte der kristallblau und gol-
den schimmernde Thron an mich heran und im
nächsten Augenblick saß ich bereits darauf. Um uns
herum wehte kreisend ein angenehmer Wind, dessen
intensive und liebliche Verheißung selbst in den
Himmeln zu spüren war. Verzückt wurden die Wesen
selbst in den Himmeln in seinen tanzenden Bann ge-
zogen und auch ich konnte mich seiner Mystik nicht
entziehen. Und doch war der, dem dieser Thron ge-
bührt, nicht darauf. Obwohl ich und selbst die weit
entfernten Himmel die Anwesenheit Gottes spürten,
war Gott weit und breit nicht zu sehen. Das über-
raschte mich vollkommen und so fragte ich den
Thron: „Wo ist Gott?“ Telepathisch gab er mir zu ver-
stehen, dass Gott ihn zu mir gesandt hatte, damit ich
auf ihm mich an der Faszination der Himmel er-
freuen möge. Tief in mir vernahm ich die Stimmen
meines Herzens und meiner Seele, die mir zuriefen:
„Dieser Thron gehört Gott.“ Im gleichen Moment
fragte ich mich selbst: „Liebt Gott dich tatsächlich so
innig und tief, dass Er dir erlaubt, auf seinem Herr-
schersitz Platz zu nehmen?“ Vielleicht war es tat-
sächlich so. Noch einmal fragte ich: „Vielleicht führt
meine Reise auf dem Thron Gottes durch die Himmel
zu Missverständnissen unter den unzähligen Schöp-
fungen dort und dann verbeugen sie sich anstatt vor

172
Gott vor mir. Aber dann würden die höheren Schöp-
fungen und nicht die niederen Schöpfungen nieder-
knien. Wie kann ich das zulassen? Sie sehen nur den
Thron ihres geliebten Schöpfers, aber können auf
Grund der immensen Strahlung nicht erkennen, wer
tatsächlich darauf sitzt. Lieber Thron Gottes, bitte tu
mir das nicht an. Ich komme aus der Welt der Men-
schen und dort herrschen bereits mehr als genug
Verwirrung und jede Menge Missverständnisse über
Gott. Es gibt weder ein klares Bild noch göttliche In-
formationen über den Schöpfer. Das große Durchei-
nander entstand durch die verschiedenen Religio-
nen. Wir finden es in allen großen Weltreligionen.
Betrachten wir heute das Christentum, dessen ganze
Welt sich um Jesus dreht. Der Messias des Christen-
tums ist für das fatale Missverständnis verantwort-
lich, dass seine Anhänger davon ausgehen, dass Gott
einen menschlichen Körper brauchte, diesen in Jesus
fand und in ihm gedieh und sich niederließ. Für sie
ist Jesus Gott. Was für eine Verwirrung! Und wer
brachte den Stein ins Rollen oder anders ausge-
drückt, ist verantwortlich dafür? Kein Geringerer als
Jesus selbst. Und das alles nur, weil er es nicht richtig
erklärte. Er wollte es nicht begründen. Wer, wenn
nicht er, hätte seine eigenen Symbole am besten er-
klären können. Was war so schwer, sich in einfachen
Worten auszudrücken, für jedermann verständlich?
Zukünftige Generationen hätten dem Willen Gottes

173
folgen können, hätte Jesus diese Symbole offenbart.
Aber das hat er nicht getan. So steht in Johannes 14, 6
geschrieben: ‚Ich bin der Weg und die Wahrheit und
das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch
mich.‘ Und nun steckt das Christentum in einer Sack-
gasse, durch welche das Wasser des Lebens und der
Wahrheit nicht hindurchfließen kann. Sie glauben,
ohne Jesus gäbe es keine Erlösung. Ohne Jesus könne
auch niemand Gott treffen. Ein anderes Desaster
nahm seinen Lauf, als Prophet Mohammed die Ge-
burt des Islams einleitete und dieser Glaubensge-
meinschaft sein verheerendes Vermächtnis hinter-
ließ, indem er verkündete: ‚Ich bin der letzte Prophet
und mein Buch ist das letzte. Kein weiterer Prophet
wird nach mir kommen, der zu Gott spricht und
mehr Wahrheit erhält als ich.‘ Im Fernen Osten ver-
nehmen wir ähnliche Sätze, wenn wir Buddhas Wor-
ten lauschen: ‚Ich bin der Herr auf Erden und im Him-
mel.‘ Die Hindus stehen hinter den langen Schlangen
ihrer Gurus, die oft beteuerten: ‚Ich bin die Antwort
auf das Gebet meiner Anhänger und Gott gedeiht in
mir. Gott ist überall, in den Bäumen, in den Steinen
usw.‘ Wenn ich nun auf dir, geliebter Thron Gottes,
Platz nehme und darüber auch noch in meinen Bü-
chern berichte, dann kann dies zu noch mehr Verwir-
rung führen. Im ewigen Leben existieren unzählige
Dimensionen. Selbst eine Ewigkeit ist nicht genug,
um diese Himmel und diese Fülle von Dimensionen

174
sich auch nur einmal anzusehen. Ich möchte nicht,
dass noch mehr Verwirrung hinzukommt. Damit
muss Schluss sein. Gott gedeiht niemals in seiner
Schöpfung. Die Schöpfung ist eine Manifestation
Gottes und nicht umgedreht. Die Schöpfung ist das
Ergebnis. Erschaffene Wesen entscheiden niemals
ihren eigenen Zweck. Gott ist der erste Ursprung und
das Subjekt der inneren und äußeren Schöpfung. Da-
her setze ich alles daran, dass nicht noch mehr Ver-
wirrung über unseren Schöpfer entsteht. Mit allen
Mitteln werde ich das verhindern. Selbst in den nie-
deren Schöpfungen gibt es zahllose Dimensionen
und unter ihnen nehmen die Erzengel, die selbst der
niederen Schöpfung angehören, eine zentrale Stel-
lung ein, um Gott zu treffen. Eine niedere Schöpfung
kümmert sich um die menschlichen Geistwesen. Und
so werden selbst die Engel zu Herren für die Men-
schen, die ihren eigenen Wert mit ihrem Fall verloren
haben. Die Menschen schauen nach oben und erhof-
fen sich Erlösung von den Engeln. Sie flehen sie an:
‚Oh ihr Herren, helft uns.‘ Oh Thron Gottes, lasse ich
mich nun auf dir nieder, dann glauben alle Schöpfun-
gen, ich wäre ihr Herr und knien vor mir nieder, ohne
wirklich zu erkennen, wer auf dir sitzt. Darum bitte
ich dich, kehre zurück und überbringe meine Nach-
richt: ‚Mach deine Identität klar. Gott, Du weißt doch
selbst am besten, dass niemand nach Hause zurück-
findet, wenn Du nicht zum Treffpunkt für jede

175
Schöpfung in ihrem Herzen und in ihrem Geist wirst.
Das Versprechen, das Du über die neue Welt gegeben
hast, wird solange nichts als ein Konzept bleiben, ja,
niemals Realität werden, wenn Du nicht ein sichtba-
rer Gott für deine Schöpfungen wirst. Ich bin ein
Mensch und es steht mir nicht zu, dir einen Rat zu er-
teilen.‘ Oh Gottes Thron, bitte sag Gott, es liegt mir
wirklich fern, meinem Schöpfer zu raten, was Er tun
soll. Sag Gott von mir: ‚Du bist ein allmächtiger Gott.
Du kennst all die Umstände, die sich in Zukunft er-
eignen werden. Du hältst die Schlüssel für all das
göttliche Wissen in deinen Händen.‘ Wie lange wird
die Menschheit noch in Ignoranz zu ihrem geliebten
Schöpfer leben? Es scheint, die Menschheit würde es
vorziehen, ohne ihre Himmlischen Eltern zu leben.
Es existieren Himmel über Himmel, die von einem
Menschen noch nie betreten wurden. Denn jene en-
den meistens in den Höllen, von denen es unzählig
viele gibt, die sich allein in ihrer Finsternis unter-
scheiden. Manche von ihnen schaffen es in die mitt-
leren Dimensionen, in die neutralen Dimensionen
und in die höheren Wachstumsstadien des Paradie-
ses. Je höher die geistigen Bereiche sind, desto gerin-
ger wird die Anzahl derer, die dort hingelangen. Und
das alles nur, weil die Propheten nicht all die Offen-
barungen an die Menschen weitergegeben haben, die
sie von Gott und den Himmeln erhielten. Die Prophe-
ten und Messiasse sind verantwortlich, dass die

176
Menschen keine klare Führung haben. Hätten sie of-
fenbart, was Gott ihnen mitteilte, würden die Men-
schen einfach ihre lebendige Beziehung mit Gott fin-
den. Weil dies nicht geschah, enden die meisten
Menschen in den niederen Dimensionen. Mit diesen
Gedanken lege ich mich jeden Tag nachts zur Ruhe
und mit diesen Gedanken wache ich jeden Morgen
auf. Ich wünschte, die Propheten hätten offenbart,
was ihnen geschenkt wurde, denn dann hätte das
Leid der Menschen ausgelöscht werden können. Oh,
hätten sie doch nur ihren Dienst gegenüber den
Menschen erbracht, dann wären heute Leid und
Schmerz nicht deren ständige Begleiter. Jeden Tag
sterben Menschen und jeden Tag wird ihr Geist in
den Abgrund der dunklen Höllen gezogen und wer
Glück hat, gelangt in die mittleren Dimensionen.
Jetzt habe ich in der geistigen Welt gesehen, dass
selbst die Propheten dort von den Engeln aufgehal-
ten werden. Unfähig, auch nur einen Schritt weiter
voranzukommen, wurden selbst für sie die Engel zu
ihren Herren. Jetzt können sie nichts mehr in ihren
Religionen verändern, keinen Wandel herbeiführen
und keine Fehler wiedergutmachen, denn sie haben
ihren physischen Körper bereits verloren. Sie finden
nicht einen einzigen Anhänger in ihren Religionen,
der wirklich weiß, wie es um sie in der geistigen Welt
bestellt ist. Oh geliebter Thron Gottes, kehre zu un-
serem Schöpfer zurück und überbringe Ihm meine

177
Nachricht, jedes Wort genau so, wie ich es sagte.“
Nach diesen Worten stand ich auf. Plötzlich explo-
dierte förmlich das feurige Licht aus Gottes Thron. Es
schien sich, soweit das Auge reicht, in der ganzen
Ewigkeit, ja, selbst in den Himmeln mit der gleichen
Kraft auszubreiten, wie es zuvor auf mich zugerast
war. Beim Anblick dieser unfassbaren Strahlung lie-
ßen die goldenen himmlischen Wesen alles stehen
und liegen und versuchten nur noch, sich in Sicher-
heit zu bringen. Gebannt von dieser feurigen göttli-
chen Erscheinung aus Licht, warfen sie sich auf den
Boden und senkten ihr Haupt in Demut. Genauso
schnell wie der Thron kam, war er im nächsten Mo-
ment verschwunden.
Die Intensität der Strahlung brachte selbst die
höchsten goldenen Schöpfungen ins Wanken und sie
brauchten einige Zeit, um sich davon zu erholen, ja,
ihr Gleichgewicht wieder zu finden. Danach kamen
die goldenen Wesen zu mir und sprachen: „Erst im
Nachhinein fanden wir heraus, wie frech du zu Got-
tes Thron warst. Du bist wahrlich verwöhnt und ge-
nauso hast du dich gegenüber Gottes Thron verhal-
ten. Hat Gott dir nicht in der Ewigkeit schon so viele
Male die Möglichkeit gegeben, auf seinem Thron zu
reisen? Warum hast du das dieses Mal abgelehnt?
Weißt du nicht, dass du damit Gott und uns gekränkt
hast? Das, was dir schon so oft zuteilwurde, ist für
uns immer noch ein unerfüllter Traum, der in der
178
ganzen Ewigkeit noch nie wahr wurde. Noch nie hat
Gott uns eine solche Gelegenheit gewährt. Du hast
die blauen und die goldenen Himmel so oft zuvor ge-
kränkt, ja, und so oft verletzt. So viele Male haben wir
uns vor dir verbeugt, weil wir nicht wussten, dass du
und nicht Gott auf dem Thron sitzt. Aber uns blieb
dieses unfassbare Geschenk verwehrt. Das, was du so
oft erleben durftest, wurde uns nicht ein einziges Mal
zuteil. Wir fragen uns, was Gott in dir so Besonderes
sieht? Was hast du, was wir nicht haben? Würde dir
nicht Gottes Güte zuteilwerden, dann würden wir
mit dir ringen. Wir würden dir nicht erlauben, ir-
gendeine Information aus unseren Himmeln den
Menschen zu offenbaren.“ Als ich diese Worte ver-
nahm, entgegnete ich: „Ich möchte keine mechani-
sche Beziehung. Ich möchte keine Information von
euch und es liegt mir fern, eure Geheimnisse auszu-
forschen. Solange die Liebe mir die Freiheit gewährt,
werde ich reden, was ich auf meinen Reisen beobach-
tet und erfahren habe. Ich muss das an die menschli-
che Schöpfung und all die anderen Kreationen wei-
tergeben, damit sich auch ein Fenster für sie öffnet,
damit sie geistig in der Schönheit Gottes wachsen.
Verliere ich mein Licht zum Wohle der Liebe und
komme dann in die niedrigen, dunklen Höllen, dann
nehme ich das auf mich. Auch wenn ich dort hin-
komme, wird niemand das Feuer in meinem Herzen
löschen können und verhindern, dass ich erzähle,

179
was ich erfahren und beobachtet habe. Ich werde al-
les verkünden, solange mir die universale Freiheit
Gottes dies ermöglicht. Was immer ich erfahren
durfte, werde ich niederschreiben, ja, an jedem Ort
verkünden, den ich bereise. Ich weiß, dass diese ge-
fallene Menschheit in dem Gefängnis ihrer eigenen
Höllen lebt, umgeben von der durch sie heraufbe-
schworenen Dunkelheit und ihrer Zweifel. Es liegt an
ihr, ob sie mir glaubt oder nicht. Ich werde nicht auf-
hören, über meine Erfahrungen zu reden und was ich
in der Ewigkeit des geistigen Lebens sah. Ich wün-
sche mir so sehr, dass die Menschheit eines Tages aus
den Höllen, den mittleren und den neutralen Dimen-
sionen, ja, sogar auch den Wachstumsstadien des Pa-
radieses befreit werden kann. Ich möchte, dass die
Menschheit in die Himmel gelangt, wo sie mehr von
der Realität Gottes kennenlernt, so wie es euch gol-
denen Wesen vergönnt ist. Gott ist gerade jetzt nicht
hier. Ihr könnt mit mir getrost ringen. Wenn ihr mich
aus diesem Himmel werfen könnt, dann müsst ihr
Gott sehr nahe stehen. Dann war ich tatsächlich nur
das, was ihr von mir dachtet, nämlich ein gewöhnli-
ches Wesen, das euch täuschte, Gott zu sein. Aber
wenn euch dies nicht gelingt, dann konnte ich we-
nigstens ein Fenster für all die Schöpfungen öffnen,
die danach streben, die höchste Bestimmung in ih-
rem ewigen Gott zu finden. Auf der anderen Seite
steht ihr nun vor mir und sagt, ihr könntet nicht

180
wegen Gott mit mir ringen. Doch hört mir gut zu. Ich
möchte mit euch ringen, auch wenn Gott hinter euch
steht. Das würde mich nicht hindern, im Zweikampf
gegen euch anzutreten.“ Als ihnen klar wurde, dass
ich meine Worte ernst meine, flüchteten sie in ihre
goldenen Paläste, verbarrikadierten sich von innen
und sprachen zueinander: „Beschützt eure goldenen
Schlüssel, denn sie sind die Wahrzeichen des König-
reichs der Himmel. Gelingt es ihm, sie uns aus den
Händen zu reißen, werden wir unser Königreich ver-
lieren.“ Plötzlich schien sich der Himmel über den
Palästen zu verdunkeln. Wie aus dem Nichts flogen
goldene Wesen auf mich zu, bei deren Anblick jedem
Menschen das Blut in den Adern gefriert. Drohend
sprachen sie zu mir: „Wir sind die furchterregenden
Wächter der goldenen Himmel. Zwingst du uns, wer-
den wir gnadenlos und unbarmherzig dieses himm-
lische Königreich verteidigen, das bis heute noch
kein menschlicher Fuß betreten hat.“ Nur einen Mo-
ment später tobte auch schon der Kampf zwischen
mir und ihnen. Durch die Kraft, die Gott mir verlieh,
entriss ich ihnen die Schlüssel, die den Eintritt in ihr
goldenes Königreich möglich machen. Aber dabei be-
ließ ich es nicht. Ich öffnete auch die Fenster zu an-
deren Himmeln, die den Blick und den Weg zu diesen
verwehrten. Mit meiner Kraft riss ich alle Barrieren
ein und drängte meine Gegner zurück, bis sie sich
ergaben. Hinter den Grenzen dieses Königreiches

181
begann bereits ein neues, in der andere mächtige
Wesen herrschten. Auch sie stellten sich mir in den
Weg mit den Worten: „Keiner kann hier eintreten.“
Und so erging es ihnen nicht anders als ihren himm-
lischen Nachbarn. Ich beschlagnahmte auch ihre
Schlüssel und alles, was man braucht, um in ihr Kö-
nigreich zu gelangen. Aber dabei beließ ich es dieses
Mal nicht. Ich zerbrach alles, was ich in Händen hielt
und die Tore zu diesem Reich hätten je wieder schlie-
ßen können. Dann sagte ich: „In diesem gigantischen
himmlischen Reich zu leben und sich an seiner wun-
derbaren Umgebung zu erfreuen, ist das Recht aller
Schöpfungen und nicht nur weniger. Ich wünschte,
meine Erfahrungen könnten alle Wesen tief durch-
dringen, ja, zu einem Teil von ihnen werden, festver-
bunden wie Haut und Knochen. So könnte ihre Liebe
völlig neu gedeihen, ja, sogar ein revolutionärer
Wandel all ihrer Emotionen in Gang gesetzt werden,
die ihren Weg zu ihrem meistgeliebten Schöpfer eb-
nen, um mit Ihm für immer zusammen zu sein. All die
Barrieren der Ewigkeiten könnten dann mit einem
Schlag eingerissen werden und das ist die brennende
Liebe Gottes.“
Als ich zurück auf die Erde kehren wollte, sah ich
meinen geliebten Himmlischen Vater auf mich zu-
fliegen. In seinen Händen hielt Er einen großen Spie-
gel. Bei mir angekommen, sprach Er: „Sieh dich
selbst in diesem Spiegel an.“ Mein Spiegelbild
182
leuchtete in all den Farben des Lichtes, die Gott in
sich vereint. Mein Licht und Gottes Licht strahlten
mit der gleichen Kraft, ja, mit der gleichen Intensität.
Liebevoll, mit einem Hauch von Stolz, schaute mich
Gott an und sagte: „Nun bist du ein Teil von mir und
Ich machte dich zum wunderschönsten Wesen im
geistigen Leben. Du bist ein Abbild meines Herzens,
meiner Seele und meiner Schönheit. Du drückst aus,
was tief in mir verborgen liegt. Ich bitte dich, schlage
nicht noch einmal mein Geschenk aus Liebe an dich
aus. Frage Ich dich das nächste Mal, dann lass dich
unbesorgt auf meinem Thron nieder. Ich verspreche
dir, das wird zu keinen Missverständnissen führen,
noch zu Verwirrungen, wenn man dich neben mir
sieht. Im Gegenteil, durch dich werden mich alle We-
sen viel tiefer und besser kennenlernen. Im ewigen
Leben wirst du meiner Liebe immer wieder einen
neuen Ausdruck verleihen und diesen all meinen
Schöpfungen vorstellen. In meinem Namen wirst du
alle meine lang verborgenen Geheimnisse vor ihnen
lüften.“

183
80. Das größte Herz, das Gott für sich
selbst erschuf
In einer Nacht kam ich an einem der unzähligen
Himmel vorbei und doch war hier etwas ganz anders.
Dieser gehörte Wesen und Propheten, die jedoch die
besondere Erlaubnis der höheren Himmel brauch-
ten, um diesen besuchen zu dürfen. Im Gegensatz zu
den Wesen war die Zahl der Propheten verschwin-
dend gering. Aber eins einte die Wesen und die Pro-
pheten und das war ihr gebrochenes Herz für Gott.
Ein Leben lang hatten die Gesandten den Willen Got-
tes erfüllt, um die Menschheit aus der Dunkelheit der
Ignoranz herauszuführen. Auf diesem Weg haben sie
ihr Leben geopfert, ihre eigenen Wünsche und Sehn-
süchte vergessen und auf all ihre Rechte verzichtet.
Verzweifelt haben sie auf Erden versucht, der
Menschheit zu helfen, von der Dunkelheit ins Licht
zu treten. Jene Wesen und Propheten leben heute im
Paradies, in den hohen Vollendungsstadien der Erz-
engel. Nur wer es bis dahin geschafft hat, erhält diese
einzigartige Möglichkeit. Von all den Propheten und
Heiligen, die auf Erden erschienen, haben nur sehr
wenige weißes Licht in ihrem Geist verankern kön-
nen. Und jenen, denen dies gelang, haben durch
blaue und goldene Streifen aus Licht, die Identität
dieser Himmel angenommen. Das Licht der Himmel
in ihrem Geist erlaubt ihnen, diese höheren
184
Schöpfungen zu besuchen, um dort für eine be-
stimmte Zeit zu wachsen.
Ich beobachtete auf meinem Flug diesen geheim-
nisvollen Himmel und sammelte zur gleichen Zeit
viele geistige Eindrücke. Unerwartet und für mich
völlig überraschend sah ich plötzlich Gott ebenfalls
allein über diesen Himmel fliegen. Er blickte zu mir
herüber und im nächsten Moment war Er schon bei
mir. Er küsste meine Stirn und sprach: „Ich habe dich
schon gesucht. Weißt du warum?“ Ohne eine Ant-
wort abzuwarten, fuhr Er fort: „Jeden Tag muss Ich
zu dir kommen und dir ein neues Herz geben, weil es
in deiner Brust immer wieder bricht. In deiner Liebe
zu mir zerspringt jedes von ihnen in tausend Teile.
Deshalb habe Ich heute entschieden, dich in die
höchsten, geheimnisvollen Himmel zu entführen, die
noch nie ein Wesen bis heute betreten hat. Das ist
auch der Grund, warum sie leer sind. Dort befindet
sich das größte Herz, das je durch mich entstand.
Deine Sufi-Vorfahren waren großartige Menschen
und auch ihnen schenkte Ich ein Herz. In ihrer Brust
hielt es mehr als 40 Jahre.“ Wir flogen gemeinsam
durch die Weiten der Ewigkeit vorbei an vielen faszi-
nierenden Himmeln. Während unserer Reise fragte
ich Gott noch einmal: „Hat wirklich nie ein anderes
Wesen diesen Himmel betreten?“ Gott nickte stumm.
Als wir uns dem verheißenen Himmel Gottes näher-
ten, sah ich von oben ein Meer aus Herzen leuchten.
185
Zahllos standen sie nebeneinander, eins schöner und
größer als das andere, schillernd und glänzend im
Lichte Gottes. Je näher ich kam, desto klarer konnte
ich ihre gigantischen Ausmaße erkennen. Ich landete
mitten im Heer der unzähligen Herzen. Was von
oben klein und unscheinbar schien, belehrte mich
hier unten auf dem Boden stehend eines Besseren.
Selbst die Kleinsten überragten jedes irdische Ge-
birgsmassiv. Unweigerlich erinnerte ich mich an die
gewaltigen, endlos in die Höhe reichenden Gebirgs-
ketten im ewigen Leben. Als ich diese zum ersten Mal
sah, schien es mir, dass sie Trillionen und Abertrilli-
onen Kilometer in die Höhe reichen würden. Aber ein
Herz, vor dem ich unmittelbar stand, übertraf selbst
das, was ich einst für unvorstellbar groß gehalten
hatte. Es schien selbst die Sterne hinter sich lassen zu
können. Ich stand am Fuße dieses gigantischen Her-
zens, das viel heller und stärker im Licht Gottes
strahlte, und versuchte, sein Ende zu erblicken. Mit
der Sehstärke, über die wir Menschen hier auf Erden
verfügen, gelang mir dies nicht. Aber mit Hilfe von
Gottes Licht in meinen Augen konnte ich unendlich
lang in die Ferne blicken und tatsächlich die Spitze
des Herzens erkennen. Würde man versuchen, vom
Ende des Herzens bis zum Anfang zu fliegen, müsste
man mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit reisen. Ich
hatte auf meinen Reisen mit Gott bisher viele bezau-
bernde Himmel gesehen, aber dieses Herz stellte

186
selbst ihre Schönheit in seinen Schatten. Gottes
Worte rissen mich aus meiner Bewunderung der
Welt dieser gigantischen Herzen, als Er sagte: „Schau
dir all die Herzen genau an. Eins davon werde Ich dir
schenken, damit Ich nicht jeden Tag zu dir kommen
muss. Denn egal, welches du von diesen wählst, es
wird zumindest noch dein restliches Leben halten
und nicht zerbersten.“ Ich sprach zu Gott: „Es scheint
mir, dass dieses Herz all das Licht in sich trägt, was
auch Du hast. Ist dieses Herz hier neben mir tatsäch-
lich das größte von allen?“ Gott nickte und antwor-
tete: „Ja, so ist es und müsste Ich es noch einmal er-
schaffen, würde dies Ewigkeiten brauchen.“ Ich ent-
gegnete Gott: „Wenn Du möchtest, dann würde ich
gerne dieses große Herz nehmen. Denn dieses faszi-
niert mich ganz besonders und würde hervorragend
in mich hineinpassen, wenn Du es ein Stückchen
kleiner machen könntest. Gott, ich vertraue deinem
Zeugnis, dass dies wirklich das größte von all deinen
Herzen ist.“ „So ist es und es hat wirklich unvorstell-
bar lange gedauert, bis Ich es fertigstellte. Daher ist
es mir unmöglich, dieses Herz dir zu geben, denn Ich
habe es für mich gemacht“, entgegnete Gott. Ich be-
stand aber darauf, weil ich es so sehr wollte und so
sagte ich: „Wenn Du unbedingt möchtest, dass ich
ein Herz wähle, dann muss es dieses sein, ansonsten
nehme ich keins.“ Meine Antwort machte Gott
sprachlos und Er erwiderte: „Das ist wirklich eine

187
schwere Entscheidung, gerade weil es für mich be-
stimmt ist. Aber Ich werde mein Versprechen hal-
ten.“ Im gleichen Augenblick begann das gigantische
Herz zu schrumpfen. Obwohl es immer kleiner
wurde, nahm jedoch die Intensität seiner Strahlung
nicht ab. Schließlich war es so groß, dass es in mei-
nen Geist passte und im gleichen Moment ließ es sich
darin nieder. „Ich habe all dein Glück erfüllt. Dieses
Herz wird in dir zum Instrument der Liebe gedeihen.
Seine mystische Liebe führte mich einst durch all die
geheimnisvollen Himmel, die noch nie ein Wesen zu-
vor bereist hatte. Du kannst dir nicht vorstellen, wie
viel Zeit verging, bis Ich das Konzept von so einem
Herzen real werden lassen konnte.“ Mit diesem au-
ßergewöhnlichen Herzen in meinem Geist hob ich
verzückt ab und flog beseelt davon. Mir schien selbst
die Glückseligkeit dienen zu wollen. Ich wurde ge-
fangen in einer noch nie dagewesenen Mystik, der ich
mich vollkommen hingeben musste. Nicht weit von
mir sah ich Gott fliegen. Wie gebannt schaute Er im-
mer wieder auf den großen Beutel, den ich über mei-
ner Schulter trug. Sollte unser Schöpfer es tatsächlich
auf diesen abgesehen haben? Unsere Blicke kreuzten
sich. Telepathisch konnte ich nun erkennen, dass ich
richtig lag. Gott wollte ihn wirklich stehlen, weil da-
rin all meine Herzen lagen, die unter der Last meiner
Liebe für Gott in tausend Teile zersplittert waren.
Instinktiv schnürte ich den Beutel fester an mich. Wir

188
flogen noch eine geraume Weile nebeneinander her,
bis ich Gott schließlich fragte: „Was hast Du vor? Wa-
rum kommst Du immer dichter an mich heran? Ich
hab deinen verlangenden Blick nach meinen zerbors-
tenen Herzen bemerkt . Wieso willst Du etwas haben,
was mir gehört?“ Die Worte hatten noch nicht ein-
mal meinen Mund verlassen, da war Gott auch schon
direkt neben mir. Aus Angst, nun könne es um mei-
nen Beutel geschehen sein, krallten sich meine
Hände fest um ihn. Im nächsten Augenblick war Gott
direkt vor mir und verlangte: „Gib mir deinen Beutel,
denn Ich weiß, dass darin all deine gebrochenen Her-
zen liegen, zerborsten aus Liebe zu mir. Ja, es stimmt,
Ich begehre diesen Beutel voller Liebe.“ Seine Worte
stimmten mich nachdenklich. Gott kam mit seinem
Mund dicht an den Beutel heran und begann seinen
Atem darauf zu hauchen. Plötzlich tauchte alles um
uns herum in ein feuriges, goldenes Licht ein, in dem
die Flammen unserer Liebe immer höher schlugen
und selbst die Sterne erreichten. Vor uns entstand ein
kristallblaues und goldenes Lichtermeer, in dem ich
all die Himmel der Liebe sah. Ihre Liebe ergoss sich in
mir und fluteten meinen Geist mit einer Fülle völlig
neuer, faszinierender Emotionen. Gott schaute mir
die ganze Zeit über in die Augen, bevor Er sprach:
„Für all die Liebenden, die für immer mit mir im ewi-
gen Leben zusammen sein wollen, werden wir zwei
Geistwesen sein, aber vereint in Liebe in einer Seele.

189
Du kannst nun wie Ich über Zeit und Raum stehen.
Zahid, Ich habe dir das größte Herz aus all meinen
Himmeln geschenkt, das Ich eigentlich für mich ge-
macht habe. Ich habe es dir versprochen und dieses
Versprechen hielt Ich ein. Und dafür möchte Ich nun
deinen Beutel mit all den zerbrochenen Herzen ha-
ben, egal wie fest du ihn auch hältst. Es sollte dir nun
ein Leichtes sein, sich von ihm zu trennen. Ich brau-
che all die aus Liebe zerborstenen Herzen, denn dar-
aus werde Ich, selbst wenn Ewigkeiten vergehen, ei-
nes Tages ein neues Herz für mich kreieren. Zahid,
Ich habe dir mein Herz gegeben und dafür möchte
Ich die deinen.“ Mystisch rannen Tränen wie Regen
aus meinen Augen. Tief gerührt glitt der Beutel bei-
nahe von selbst von meiner Schulter und ich sprach
zu Gott: „Nimm meinen Beutel, ich weiß, dass Du da-
für bereit warst, sogar zu stehlen. Dein verlangender
Blick hat dich verraten. Du hast mir ein so kostbares
Geschenk gemacht, das von Anfang an für dich be-
stimmt war. Für dein Herz kann ich dir nur den
Scherbenhaufen meiner unzähligen Herzen, gebro-
chen aus Liebe zu dir, geben. Vater, ich möchte eine
wechselseitige Beziehung mit dir eingehen und da-
rum gebe ich dir meinen kostbaren Beutel.“ Gottes
Augen verweilten, als Er mir entgegnete: „Das ist
meine Schöpfung und insbesondere die Menschen
sprechen von einer Beziehung des Gebens und Neh-
mens. Ich bin der Schöpfer, der gibt und gibt und

190
vergisst. Ich bin der Gott, der wieder gibt und gibt
und gibt und dann vergisst und danach gebe Ich er-
neut und vergesse, was Ich gab. Ich bin ein Gott, der
nie etwas erwartet. Ich liebe meine Schöpfung bedin-
gungslos. Ich liebe immer meine Schöpfung. Doch
diese Liebe findet ihre Erfüllung, ja, ihre Vollendung,
wenn meine Schöpfung mir freiwillig ihre Liebe
schenkt. Ich sehne mich nach der Liebe zurück, die
Ich ihnen beim Schöpfungsakt schenkte, die in ihnen
wuchs, sich entfaltete und einen Geschmack an-
nahm, der mich verzückt und mich so lieblich betö-
ren kann. Das ist der Zweck der Schöpfung. Darum
habe Ich sie aus Licht entstehen lassen. Deshalb
brach Ich aus der Dunkelheit aus.“ Gott griff nach
meiner Hand und forderte mich auf: „Lass uns lang-
sam weiterfliegen. Heute möchte Ich mich gemein-
sam mit dir an diesen Himmeln erfreuen. Ziehe Ich
hier allein vorbei, spüre Ich eine unglaubliche Leere,
denn bis jetzt ist noch kein Wesen bis hierher ge-
langt. Allein, fühle Ich mich einsam, umgeben von
Traurigkeit. Aber mit dir empfinde Ich die lang er-
sehnte Erfüllung, einfach, weil du da bist.“ Und so
flogen wir Hand in Hand durch die magischen Wel-
ten der Himmel der Liebe. Gott ließ meine Hand nicht
einen Augenblick lang los. Irgendwann landeten wir
und Er sagte: „Mein Sohn, mein geliebtes Herz. Soll-
ten die Menschen oder irgendeine andere Schöpfung
von dir wissen wollen, was Perfektion mit mir, ihrem

191
Gott, bedeutet, dann sage es ihnen genauso, wie Ich
es dir erkläre. Seine Perfektion mit mir, ja, seine Voll-
endung mit Gott zu finden, bedeutet, eine unverän-
derbare Liebesbeziehung mit ihrem Schöpfer einzu-
gehen.“ Nun wollte ich wissen: „Gott, was ist mit
mir? Wie weit bin ich auf dieser Reise der Perfektion
gekommen? Auch ich möchte wissen, wie sehr sich
mein geistiges Wachstum bisher entfalten konnte.
Wie steht es mit meiner Perfektion in der Liebe zu
dir? Ich werde dich nicht ziehen lassen, bevor ich
nicht weiß, wie weit ich auf dem Weg zur Perfektion
in Liebe mit dir gekommen bin.“ Gott antwortete mir
verliebt: „Du, mein Zahe, wirst für immer der Kanal
meiner Liebe sein. Denn du bist der, der mein Herz
jeder Schöpfung repräsentiert. Wann immer die
Menschheit ein Vorbild in der Perfektion der Liebe zu
mir sucht, dann wird sie sich immer an dich als mein
Herz erinnern. Du wirst sie führen, das Licht der
Liebe für sie und sogar für die Himmel sein. Du bist
der Grund, warum jede Schöpfung nach Hause zu-
rückkehren kann. Für keine von ihnen werde Ich an
diesem Punkt mehr unsichtbar sein. Du bist der
Grund, ja, mein Vorbild, warum Ich kein unsichtba-
rer Gott für sie mehr sein werde, wenn sie deinen
Fußspuren folgen. Sie werden ihre Heimat in mir fin-
den und diese Reise wird wahrlich einfach sein, frei
von jeglichen Hindernissen. Nach Hause zurückzu-
kehren, wird für jede Schöpfung möglich sein.“ Dann

192
sah ich Gottes Thron über uns im Raum schweben.
Im gleichen Moment bildeten sich kristallblaue und
goldene Wolken, gefüllt mit kristallklarem, weißem
Wasser. Sie bildeten zahllose Kreise um Gott, der auf
ihnen nach oben schwebte. Um Gottes Thron wehte
ein Wind, der Momente der Verzückung bescherte,
als ob Trillionen Frühlinge zusammenkommen. Die
Atmosphäre war so angenehm. Verloren in meiner
Liebe rief ich nach oben: „Oh Gott, ich möchte immer
bei dir sein. Ich möchte dir ständig nahe sein, um im
Ozean deiner mystischen Liebe unterzugehen, um
darin einzutauchen und mich immer wieder neu in
dich zu verlieben.“ Ich fragte mich, wo Gott noch hin-
gehen würde. Telepathisch sprach eine Stimme tief
in meinem Inneren, dass Gott mir diesen Thron ge-
sandt habe, damit ich mich auf ihm an meiner weite-
ren Reise erfreuen kann. Ich dachte, der Thron wäre
erschienen, damit Gott auf ihm verschwindet. Und
jetzt hörte ich, dass der Plan ein ganz anderer war,
denn die Stimme sprach weiter: „Nein, Ich möchte,
dass du mir folgst.“
Im Handumdrehen flog ich nach oben und war so-
gleich umgeben von den kristallblauen und goldenen
Wolken, die wie ein warmer Sommerregen sich über
mich ergossen. Und doch tönte es in mir, dass dieser
Thron Gott gehört. Ich kann nicht anders, als zu glau-
ben, dass Gott mich tatsächlich so sehr liebt, da Er
mir gibt, was nur Ihm gebührt? Soll ich tatsächlich
193
für immer darauf Platz nehmen dürfen? Ich dachte,
das kann nur ein Missverständnis sein. Als ich durch
die verschiedenen Himmel reiste und die verschiede-
nen Wesen dort beobachtete, sah ich, wie sich alle
vor mir verbeugten, obwohl es Gottes Thron war. Sie
wussten, dass Gottes Thron an ihren Himmeln vo-
rüberzieht, denn das erkannten sie an seiner einzig-
artigen und unfassbaren Strahlung. Sein Licht ließ
ihren Himmel in ein neues Meer aus Licht eintau-
chen. Aber kein Wesen konnte erkennen, wer wirk-
lich auf ihm saß. Ich schaute mich um, doch ich
konnte Gott nirgends erblicken. Noch bevor ich nach
Ihm rufen konnte, sagte Gottes Thron zu mir: „Dein
Schöpfer ist bereits verschwunden.“ Erschrocken
bebte jede Faser meines Geistes, denn nun war offen-
sichtlich eingetreten, was ich unbedingt verhindern
wollte. Diese Erkenntnis schmerzte mich zutiefst
und um meinem Kummer Luft zu machen, sprach ich
zum Herrschersitz Gottes: „Ich komme aus der
menschlichen Schöpfung, wo es bereits so viel Miss-
verständnis über Gott gibt. Die Menschen haben we-
der ein klares Bild noch göttliche Informationen über
unseren Schöpfer. Die Dunkelheit ihrer Ignoranz ist
so stark, dass sie nicht einmal glauben, dass Gott
existiert. Für sie unterliegt die Schöpfung und ihr Da-
sein blinden, willkürlichen Gesetzmäßigkeiten. In
ihrer Ignoranz gehen die Menschen davon aus, dass
blinde Naturgesetze immer perfekt

194
zusammenwirken und dadurch so eine wunder-
schöne Schöpfung entstanden ist. Das ist die
menschliche Ignoranz. Sie wollen ihr eigenes Herz
nicht öffnen, darum können sie auch nicht Gottes
Herz kennenlernen. Deshalb gibt es so viele unbeant-
wortete Fragen, denn sie sind geistig blind. Schreibe
ich jetzt in meinen Büchern nieder, dass ich auf dir,
Gottes Thron, durch die Himmel reise, dann wird es
ein weiteres großes Missverständnis geben.“ Dann
vernahm ich die Stimme Gottes: „Vollende deine
Reise der Liebe. Menschen mit nichts als Dunkelheit
in ihrem Geist werden aussterben. Eine neue Zeit
wird anbrechen, in der kommende Generationen die-
ser Geschichte von ganzem Herzen lauschen. Diese
Geschichte der Liebe wird sie zurück nach Hause füh-
ren. Aber jene Menschen voller Dunkelheit haben ihr
Zuhause vergessen. Zukünftige Generationen wer-
den in diese Liebesgeschichte mit all ihren Sinnen
eintauchen, um mich, ihren meistgeliebten Himmli-
schen Vater, ihre geliebten Eltern, gegenwärtig zu er-
fahren. Ich bin der Schöpfer allen Seins. Es gibt keine
anderen Götter neben mir. Und darum mein Sohn,
was immer Ich mit dir teile, was immer du auf deinen
Reisen erfährst, musst du aufschreiben für meine zu-
künftige Menschheit und die geistige Welt. Das wird
die Brücke sein, damit die zukünftige Menschheit
mein Königreich auf Erden errichten kann.“ Als ich
die Stimme Gottes hörte, schrie ich befreit auf: „Mein

195
meistgeliebter Schöpfer, ich werde jede Erfahrung
und jede Beobachtung, die ich wegen dir auf meinen
Reisen machen konnte, zu Papier bringen.

196
81. Luzifers Liebe für Gott vor der
Schöpfung der Menschen
In meinem Buch »Unterhaltung mit Gott, Himmli-
schen Wesen und Luzifer« gibt es eine Geschichte
über Gottes Tochter, die in den vertikalen höheren
Schöpfungen der geistigen Welt lebt. Sie ist die Köni-
gin von 12 Millionen kristallblauen Himmeln. Liest
man in diesem Buch die Liebesgeschichte über Got-
tes Tochter, erfährt man, dass sie mich auf den
höchsten Berg in ihrem himmlischen Königreich
brachte. Auf diesem war Gottes blaues und goldenes
Licht gegenwärtig. Sie ging in das Licht Gottes hinein
und sprach zu Ihm: „Mein geliebter Himmlischer Va-
ter, heute habe ich jemanden ganz besonderen zu dir
gebracht.“ Bei dieser Begegnung hängte sie mir ihre
Kette um meinen Hals und sagte: „In dem Medaillon
dieser Kette befinden sich zahllose geheimnisvolle
Liebesgeschichten zwischen mir und Gott.“ Durch
diese Geschichte wird die Menschheit erfahren, wie
sehr Gott seine Tochter liebt. Und genau jene Tochter
Gottes besuchte mich in der nun folgenden Begeben-
heit erneut.
Nach meinem mitternächtlichen Gebet wollte ich
mich hinlegen. Plötzlich roch es in meinem Zimmer
unglaublich intensiv und einzigartig. Diesen Duft
können nicht einmal die zahllosen Blumen dieser
Schöpfung gemeinsam verströmen. Und doch
197
kannte ich diesen Geruch, denn er umgab mich schon
einmal, als die Tochter Gottes vor mir stand. Ich
wusste, niemand anderes kann so betörend duften
wie sie, denn sie hatte dieses Geschenk von Gott er-
halten. Ich wurde mystisch, verloren in einer Sinfo-
nie aus Düften und den lieblichsten Erinnerungen.
Und dann stand sie auf einmal vor mir, schlang ihre
Arme so innig und fest um mich, als ob sie mich im
ganzen ewigen Leben nie wieder loslassen wollte. Sie
kam, um mir eine der wunderbarsten Liebesge-
schichten zu erzählen, die zu einer Zeit spielt, als die
menschliche Schöpfung noch nicht einmal in der
geistigen Welt existierte. Von der äußeren Schöp-
fung gab es kein Konzept. Sie entstand erst Ewigkei-
ten später. Bevor sie begann, legte sie sich entspannt
neben mich. Die Augen gen Himmel gerichtet, er-
zählte sie nun: „Mit deinem Erscheinen auf Erden
nimmt endlich eine neue menschliche Ära ihren Lauf.
Zum ersten Mal erlaubt uns Gott, den Wesen der
kristallblauen und goldenen Himmeln, die ihrem
Wesen nach Gottes männliche und weibliche We-
sensart verkörpern, in die äußere Schöpfung zu dir
hinabzusteigen. Unser aller meistgeliebter Himmli-
scher Vater, unsere wahren Eltern, leitete diese neue
menschliche Ära ein. Bis vor kurzem stand die
Menschheit unter der Herrschaft der Engel, die sie
richtete. Die Menschen wurden von den Engeln des
weißen Lichtbereichs auf dem Weg der Wahrheit

198
geführt, sie halfen ihnen auch bei ihrem geistigen
Wachstum. Du bist ein Mensch und dennoch hat
Gott dich zu seinem Herzen berufen. Darum wurdest
du von Ihm mit dem Titel der Liebe geehrt und nicht
einer von seinen Söhnen oder Töchtern. Und dass,
obwohl Gott wirklich viele Söhne und Töchter hat,
die in den zahllosen blauen und goldenen Himmeln
verstreut sind. Gott hat dich auserkoren, um die
Liebe zu erfüllen. Auch wenn wir zu Gottes Familie
gehören, konnten wir Gott weder von seinen Sorgen,
von der Last der Einsamkeit, der Traurigkeit noch
von seiner Leere befreien. Aber in seiner Liebe lag
gleichzeitig so viel Traurigkeit, weil niemand da war,
der sie vollenden und erfüllen konnte. Jede Schöp-
fung im geistigen Leben sah sich nicht in der Lage,
Gott die Last der Traurigkeit seiner Liebe abnehmen
zu können. Allein bei dem Versuch wurden ihre Her-
zen gesprengt, unfähig, die Betrübtheit Gottes zu er-
tragen. Geboren in der Dunkelheit der menschlichen
Schöpfung bist du als Einzelkämpfer angetreten, um
das zu erfüllen, woran wir scheiterten. Und schließ-
lich bezeugte unser Himmlischer Vater über dich,
dass du all seine Traurigkeit, seine Einsamkeit und
seine Leere in dein Herz eingeschlossen hast und den
Weg ganz allein gegangen bist. All die Kreuze, die
deinen Weg säumten, hast du auf dich genommen,
ja, die große Last getragen, damit das Königreich
Gottes auf Erden errichtet wird. Du hast dich nicht

199
um die Konsequenzen geschert, die deine Entschei-
dung für dich mit sich brachte oder die Widrigkeiten,
die auf dem Weg vor dir lagen. Nichts von alldem
hätte dich von deinem Entschluss abbringen können.
Gott sagte über dich, du seist gemein zu dir gewesen.
Du warst so grausam zu dir selbst, dass du ohne Vor-
bereitung all die Kreuze auf dich nahmst, damit das
Königreich Gottes auf Erden verwirklicht wird. Bis
jetzt hat die Menschheit nur gebetet: ‚Gott, dein
Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.‘ Aber du
warst der, der sich den Konfrontationen mit jeder
Schöpfung stellte. Du hast alles den ewigen und den
äußeren Schöpfungen offenbart. Durch dich hat Gott
sein Herz geöffnet. Durch dich erfahren wir so viele
göttliche Geheimnisse über unseren Himmlischen
Vater. Deshalb beginnt in der menschlichen Ge-
schichte zum ersten Mal eine neue Ära. Die Scharia,
die von den Engeln eingeführt wurde, wird ein für
alle Mal außer Kraft gesetzt, genauso wie die Religio-
nen, in denen sie galten. Und nach dieser schier un-
endlich langen Zeit erlaubt uns Gott nun, auf die Erde
zu kommen. Ich bin dir in meiner Liebe verfallen.
Deine Mystik wird zum Teil von mir, vereint in der
Liebe zu unserem Schöpfer. Und aus diesem Grund
möchte ich heute etwas ganz Besonderes mit dir tei-
len. Ich muss von Zeit zu Zeit zu dir kommen, weil du
mein Medaillon der vielen Liebesgeschichten nicht
alleine öffnen willst. Aber das ist nicht der einzige

200
Grund. Ich komme gelegentlich zu dir, damit auch
meine Liebe ihre Erfüllung findet, wenn ich mit dir,
Gottes Herz, zusammen bin. Wir haben uns so viele
Versprechen in den vertikalen hohen Himmeln unter
der direkten Herrschaft Gottes gegeben. Wir schwo-
ren, dass unsere Liebe die Grundlage sein wird, auf
der alle inneren Himmel und die äußere Schöpfung
wachsen werden. Zwar habe ich entschieden, zu dir
zu kommen, aber das braucht Zeit. Deshalb bitte ich
dich, auch wenn ich nicht da bin, ab und zu mein Me-
daillon zu öffnen. Tauche in die Welt meiner Liebe zu
unserem Schöpfer ein und lass diese wunderbaren
Liebesgeschichten darin zu einem Teil von dir wer-
den. In meinem Geschenk befinden sich so viele Lie-
besgeschichten, die das Herz der inneren und äuße-
ren Schöpfungen öffnen können. Sie können insbe-
sondere der menschlichen Schöpfung helfen, in der
Liebe Gottes zu wachsen.“
Als ich diese Sätze hörte, wurde mir klar, dass ich
mich wirklich glücklich schätzen kann, dass Gottes
Tochter mich besucht. Und nun kam sie extra, um
mir eine Geschichte über Luzifer zu erzählen, als es
die menschliche Schöpfung noch gar nicht gab. Wir
lagen nebeneinander und sie schlang ihre Arme um
mich. Sie presste mich in ihrer Liebe fest an sich und
dabei begann ihr kristallblaues Licht wie Millionen
Sonnen intensiv zu strahlen. Ich wusste, sie wollte
ihr Licht nun mit mir teilen. In ihrer mystischen Liebe
201
sprach sie zu mir: „Zahid, eines Tages wurde ich zu
Gott gerufen. Aber dieser Tag hat nichts mit eurer ir-
dischen Zeitrechnung zu tun, sondern ich rede hier
von einer Periode, die weit über das menschliche
Vorstellungsvermögen hinausgeht und so lange zu-
rückliegt. Selbst die Zeit, zumindest das, was die
Menschen darunter verstehen, existierte damals
noch nicht. Damals bat mich mein meistgeliebter
Himmlischer Vater: ‚Meine Tochter, heute besuchen
wir die Schöpfung der Engel, denn Luzifer hat für
mich ein eigenes Lied komponiert, für das er extra ein
Gedicht schrieb und eine Melodie kreierte.‘ Ich war
sehr glücklich, dies zu hören und machte mich mit
meinem Vater auf den Weg zu den Erzengeln in die
Vollendungsstadien der Wahrheit im Paradies. Za-
hid, du weißt, dort endet die Wahrheit und danach
beginnen die Bereiche der vertikalen Liebe in den
Himmeln. Ich reiste mit meinem Himmlischen Vater
hinunter und bei unserer Ankunft sah ich, dass viele
niedere Schöpfungen gekommen waren, um diesem
besonderen Lied zu lauschen, das Luzifer einzig und
allein für Gott geschrieben hatte. Die Musik der Liebe
nicht zu vergessen, ist der wahre Geist im ewigen Le-
ben. Die Musik der Liebe ist der höchste Verdienst
der Liebe im Paradies. Sie lässt den Geist heilen und
eine tiefe Ruhe darin einziehen. In der Engelschöp-
fung und in den höheren Schöpfungen gibt es männ-
liche und weibliche Wesen, bei deren Gesang man

202
die Sinne verliert, ja, sogar ins Koma fällt. Hört man
ihrer Musik und ihren Stimmen nur 10 Minuten zu,
sind tatsächlich 70 Erdenjahre vergangen. Unter all
diesen männlichen und weiblichen Wesen war Luzi-
fer der, der seinem ganzen Leben und seiner über-
wältigenden Liebe durch seine Kompositionen einen
ganz besonderen Ausdruck verlieh. Er war ein über-
ragender Musiklehrer, mit der Gabe, seine Lieder in
den Farben seiner Liebe leuchten zu lassen. In seinen
Kompositionen verband er seine Poesie mit seiner
Stimme zum Klang der Melodie zu einem musikali-
schen Meisterwerk. Mit seinen Kompositionen ver-
half er der Musik zu einer ungeahnten neuen Dimen-
sion der Liebe in der Engelwelt, ja, zu einem neuen
Leben. Deshalb wurde er auch von Zeit zu Zeit in die
hohen Himmel eingeladen, um seine Lieder auf seine
ganz eigene und unverwechselbar schöne Art vorzu-
tragen. Für mich war es eine ganz besondere Aus-
zeichnung, dass ich meinen Himmlischen Vater zu
dieser Premiere begleiten durfte, bei der auch so viele
andere Schöpfungen zugegen waren. Mit Luzifer fie-
len viele Wesen, auch Engel. Sie alle haben ihr Licht
verloren. Dennoch sind seine Lieder in den höheren
Schöpfungen unvergessen. Sie erzählen noch heute
vom Frühling in Luzifers Leben, in dem seine Liebe
ihren Kelch für Gott öffnete. Diese Lieder verrieten,
wie sehr er Gott wirklich liebte. Als sie Gottes Lippen
berührten, ließen sie Ihn von Luzifers süßer Liebe

203
kosten. Wie oft sang selbst Gott seine Lieder, denn sie
erinnerten Ihn immer wieder an Luzifers Liebe, die
nie aus dem ewigen Leben verschwinden wird. Sie ist
ein Teil davon und untrennbar damit verbunden. Ich
und viele andere Söhne und Töchter Gottes aus den
zahllosen Himmeln kamen in die Welt der Engel zum
Festival der Liebe. Zahid, noch einmal muss ich sa-
gen, dass dieses Ereignis stattfand, lange bevor Gott
die Menschen erschuf. Sobald Luzifer Gott erblickte,
bebte sein ganzer Geist mystisch. Heute leben sogar
viele Söhne und Töchter Luzifers in den Himmeln.
Auch sie lieben Gott auf ihre ganz unverwechselbare
Art. Sie erinnern Gott immer wieder daran, wie viele
von ihnen und wie viele andere Engel und Wesen Lu-
zifer führte und unterrichtete, Gott in der Mystik zu
lieben. Nicht alle von ihnen fielen, aber viele. Wenn
man fragt, warum dieser geistige Niedergang eintrat,
dann muss man sagen, weil Gott weder das Steuer-
rad in ihrem Leben ist noch ihren Verstand, ihr uni-
versales Bewusstsein, ihr Gewissen, ihr Herz mit sei-
nen Emotionen und ihren Geist lenkt. Was Gott hat,
hat Er auch all diesen Wesen gegeben. Er verlieh all
seinen Schöpfungen die gleiche Autorität. Aber selbst
in der Zeit ihres Wachstums hat jede Schöpfung die
Wahl, in jede mögliche Richtung zu denken, ja, sich
darin zu entfalten, ihr Wachstum auszurichten und
eigene Entscheidungen zu treffen. Unser Himmli-
scher Vater nutzte ein ähnliches Prinzip, um die

204
Menschen zu führen. So tat es Gott auch mit Adam
und Eva. Gott hat seine Liebe und seine Führung voll
und ganz in seine Schöpfungen eingebracht und gab
ihnen die freie Wahl, wie sie ihre Liebe zu Ihm voll-
enden wollen. In diesem Punkt zwingt Gott keine sei-
ner Schöpfungen. Sollte also während des Wachs-
tums der geistige Niedergang stattfinden, dann zeigt
dies, dass man seine Perfektion in der Liebe mit sei-
nem meistgeliebten Himmlischen Vater nicht er-
reicht hat. Zahid, dass es anders geht, beweist dein
eigenes Beispiel. Gott selbst sagte zu dir: ‚Zahid,
deine Liebe wird nie fallen. Sie wird im ewigen Leben
immer weiter wachsen, ja, sich immer mehr entfal-
ten. Sie wurzelt in einer perfekten, emotionalen Ba-
sis, die dich nie fallen lässt.‘“
Diese Worte Gottes über mich, sein Herz, hallen
heute noch wie am ersten Tag in mir. In diesem Le-
ben werden sich meine Liebe, meine Loyalität und
meine Solidarität für Gott nicht ändern, auch nicht
im ewigen Leben. Ich habe diese Ehre der Vollkom-
menheit der Liebe von unserem meistgeliebten
Himmlischen Vater erhalten. Aber der Ozean der uni-
versalen Liebe ist im ewigen Leben so gewaltig, ja, so
tief. Darin wird man immer wieder einen neuen Dia-
manten, eine neue Geschichte der Liebe finden. Es
hängt alles nur davon ab, wie tief man in seine Fluten
eintauchen kann, um diesen Diamanten zu finden
und an die Oberfläche zu bringen. Damit dies uns
205
und allen Schöpfungen gelingt, offenbaren die Him-
mel jeden Tag, was auf dem Grunde ihrer Herzen ver-
borgen liegt. Aber anfangs gab es auch eine Zeit, in
der die Engel verhindern wollten, dass ich irgendet-
was über ihre Schöpfung offenbare. Heute haben sie
aufgegeben und diese Zeit liegt hinter mir. Doch im
Gegensatz zu ihnen, öffnen die Himmel ihre Herzen.
Und davon gibt es so viele, zahllose, goldene Himmel,
die die weibliche Wesensart Gottes repräsentieren
und die nie endenden blauen Himmel, die unver-
gleichlich dem männlichen Aspekt Gottes Glanz ver-
leihen. Das größte und einzigartige Glück für die
menschliche Schöpfung ist, dass Gott aus ihrer Mitte
sein Herz wählte und nicht aus den endlosen Reihen
der Wesen der Himmel, der Schöpfung der Engel
oder all der anderen unzähligen Kreationen im ewi-
gen Leben. Er krönte ein Wesen, von dem man es am
wenigsten erwartet hätte, aus einer Schöpfung, die
niemand je in Betracht zog. Niemand hätte zu träu-
men gewagt, dass seine Wahl auf ein Wesen aus die-
ser so winzigen, menschlichen Schöpfung fällt, die
seit Billionen und Aberbillionen Jahren bis in die Ge-
genwart gegen ihren Schöpfer rebelliert. Er wählte
mich aus der Schöpfung aus, die bis heute verhin-
derte, dass das Königreich Gottes substantiell auf Er-
den entsteht.
Bereits vor der Schöpfung der Menschen sprach
Gott zu den anderen Wesen, immer noch nach der
206
Erfüllung der Liebe suchend: „Was Ich weiß, wisst
ihr nicht!“ Den gleichen Satz wiederholte Er, nach-
dem Er der menschlichen Schöpfung Leben
schenkte. Damals bildete sich eine große Lobby aus
50 Prozent aller Engel, darunter 12 Millionen Erzen-
gel wie Gabriel und Michael, die zahllose Dimensio-
nen unter sich kontrollierten. Sie alle standen auf
Gottes Seite und dennoch haben auch sie Argumente
gegen die Schöpfung der Menschen vorgebracht. Sie
sprachen von der menschlichen Schwäche. Aber auf
Grund ihres geistigen Wachstums glaubten sie Gott
und folgten seiner Entscheidung. Damals dachten
sie: „Gott wird am besten wissen, zu welcher Erfül-
lung der Liebe die Menschen fähig sind, auch wenn
wir uns das nicht vorstellen können.“ Aber die ande-
ren 50 Prozent der Engelschöpfung bildeten ihre
Lobby um Luzifer. Wie kein anderer verfügte Luzifer
über seine eigenen Erfahrungen mit der menschli-
chen Schöpfung. Unzählig waren seine Experimente
mit ihr, damit sie ihr geistiges Wachstum auf Gott
ausrichtet. Eine Ewigkeit ließ er nichts unversucht
und kam dennoch zu dem Schluss: Je mehr man sich
um die Menschen bemüht, desto mehr begehren sie
auf und wenden sich von Gott ab. Selbst im geistigen
Leben wollten sie bereits das Bedürfnis der Existenz
Gottes beenden. Für sie war es genug, in ihrer egois-
tischen, selbstzentrierten Liebe zu leben. Sie wollten
nichts mit Gott zu tun haben. Schließlich sprach

207
Luzifer laut aus, was viele wie er dachten: „Kann
diese Schöpfung, über die Gott sagt, dass Er weiß,
was sonst niemand weiß, tatsächlich eine Schöpfung
der Liebe werden und uns wirklich eines Tages zur
Erfüllung der Liebe führen? Wird sie uns tatsächlich
nach Hause bringen können? Das ist unmöglich!“
Trotz dieser Entwicklung wurde Gott nicht zum Dik-
tator. Er hat nicht Luzifers Beine für seinen Ungehor-
sam gebrochen und auch nicht die der anderen Engel
oder sperrte alle gar in die Hölle. Wo Gott ist, da ist
Frieden und da herrscht absolute universale Freiheit.
Gott gewährte Luzifer die Zeit, zu demonstrieren,
dass er recht hat. Gott sprach zu Luzifers Lobby: „Ich
gebe euch die Zeit zu beweisen, dass Ich falsch lag.“
Solange die Liebe nicht ihre Erfüllung fand, hatte Lu-
zifer alle Zeit der Welt. Und seit Trillionen Jahren
währt diese Geschichte. Was Gott einst sagte, wurde
in all der Zeit nicht wahr. Diese Liebe brachte nicht
ihre Frucht hervor. Wahr wurde dagegen, was Luzi-
fer sagte und dass bis in unsere heutige Zeit. So gese-
hen hatte er bis heute recht mit dem, was er im geis-
tigen Leben behauptete: „Die menschlichen Geist-
wesen sind der Grund, warum ich meine Liebe mit
Gott verlor. Nach Billionen und Aberbillionen Jahren
fiel ich und büßte mein Licht wegen dieser mensch-
lichen Schöpfung ein.“ Er akzeptierte seinen Fehler.
Er hätte der Führung Gottes folgen sollen, indem er
seinen Dienst bedingungslos und ohne Erwartungen

208
verrichtet. Hätte er sich nur auf Gott ausgerichtet,
dann wäre er nicht gefallen. Und doch ist es passiert.
Aus seiner anfänglichen Enttäuschung wurde Frust-
ration, aus Verärgerung wuchs über Millionen Jahre
Wut, die in Aggression gegen die menschliche Schöp-
fung umschlug. Es verging eine Ewigkeit, bis er all die
angestauten Emotionen nicht mehr unterdrücken
konnte. Je mehr Zeit verging, in der Gottes Worte
nicht real wurden, desto größer wurde sein Stolz.
Und gerade weil die Vorsehung Gottes scheinbar sich
nie erfüllen würde, kam er zu dem fatalen Schluss,
dass die menschliche Schöpfung nie eine lebendige
Beziehung mit Gott haben würde und sie niemals die
Erfüllung der Liebe bringen könnte, auch wenn Gott
das immer wieder betonen würde. Diese Gedanken
entsprangen seiner Arroganz und seinem Stolz. An
diesem Punkt war er nicht in der Lage, die Dinge mit
Gottes Augen zu sehen und mit dem Herzen unseres
Schöpfers zu empfinden. Und was sagte Luzifer des-
halb bis zum heutigen Tage? Er sprach: „Was Gott
einst sprach, wurde nie real. Was die anderen Schöp-
fungen sagten, ist nicht wahr geworden. Die
menschliche Schöpfung hat gezeigt, dass der Traum
von der Erfüllung der Liebe, von der Gott gesprochen
hat, niemals real wurde. Ich bin nicht der Ursprung
allen Übels und schon gar nicht der Drahtzieher für
den Fall.“ Auf der anderen Seite bezichtigen die Engel
auf Gottes Seite Luzifer, er sei das abtrünnige,

209
schwarze Superhirn. Dem entgegnete Luzifer: „Nein,
das schwarze Schaf ist die menschliche Schöpfung.
Sie ist der Grund für ihren Fall. Die Engel sind für ih-
ren geistigen Fall verantwortlich. Bis heute währt der
Fall der Menschen an, denn sie wollen nicht zu Gott
zurückkommen. Im Gegenteil, sie wollen sogar das
Bedürfnis der Existenz Gottes beenden.“ Und so
sprach Luzifer zu Gott: „Du hast die Macht, nicht ich.
Ich bin gefallen, ja, das stimmt. Individuell bin ich für
meinen geistigen Untergang verantwortlich, nach-
dem ich Ewigkeiten meine Solidarität und meine Lo-
yalität bewiesen habe, als ich noch in meiner eigenen
Liebe wuchs. Aber der Grund, warum ich fiel, war die
menschliche Schöpfung. Man kann alles über mich
sagen, aber nicht, dass ich der Grund für den Fall bin.
Ich bin nicht das Superhirn von alldem Schlechten.
Aber weil die Engel und die Schöpfungen auf deiner
Seite davon ausgehen, haben sie mich nach dem
Kampf der gespaltenen Engelschöpfung aus den Di-
mensionen des Lichts verbannt. Warum sollte ich,
wenn die menschlichen Propheten mir genauso die
Schuld zuweisen und mir die Menschen die Last ihrer
Verfehlungen aufbürden, das Königreich Gottes ent-
stehen lassen? Nach unendlich langer Zeit stieg ein
Mensch wie ein Phönix aus der Asche aus der
menschlichen Schöpfung empor. Er konnte in seiner
überwältigenden Liebe empfinden und erfahren,
dass ich, Luzifer allein nicht der Grund für den Fall

210
bin. Für all die Höllen im ewigen Leben und auch für
das dunkle Umfeld auf Erden sind die Menschen ver-
antwortlich. Daher hat die Menschheit die Last ihrer
Verfehlungen selbst zu tragen. Wenn sie mich be-
schuldigt, dann hat sie unrecht. Denn nicht ich, son-
dern sie ist der Mastermind. Die Menschen müssen
daher ihren Preis der Entschädigung entrichten, die
Engelwelt den ihren. So muss jeder für seine eigenen
Fehler geradestehen und unter diesen Bedingungen
bin ich bereit, auch für meine Fehler zu sühnen.“
Als er jedoch sah, dass man ihm die Last der Verfeh-
lungen der anderen Schöpfungen auch auferlegen
wollte, sah er keine Hoffnung, dass er je als Morgen-
stern zurückkehren könnte. Aus welchem Grund
hätte er seinen eingeschlagenen Weg verlassen sol-
len und das Königreich Gottes entstehen lassen? Nie-
mand könnte ihm die Gesamtstrafe für alle auflasten,
solange das Königreich Gottes nicht real ist. Es
verging so viel Zeit und es wurde nicht wahr, wovon
Gott einst sprach. Schließlich kam jemand, Gottes
Herz, er erkannte, wo das Problem lag und die Wahr-
heit ist, dass die Menschen seine Verbündeten wa-
ren. Die Menschen sind der Grund für den Fall Luzi-
fers in der geistigen Welt. Luzifer zollte über lange
Zeit seinen Tribut. Er hielt seine Loyalität und seinen
Glauben in Gott aufrecht und liebte Gott in all der
Zeit unverändert tief und innig. Und mit dieser Ein-
stellung diente er den Menschen unvorstellbar lang,
211
in der Hoffnung, sie würden sich eines Tages ändern.
Und nach Ewigkeiten fiel er so, wie er es selbst be-
schrieb. Aber wer ist der Mastermind in dieser Tragö-
die, wer ist der Grund, warum er fiel? Schließlich kam
ich und Luzifer schüttete vor mir sein Herz aus. Ich
sah, wo das Problem lag und musste eingestehen,
dass er recht hatte. All die gefallenen Schöpfungen
müssen ihre Schuld selbst bezahlen und nicht die Ge-
samtstrafe auf Luzifer abladen. Am Ende würden
dann alle anderen in die Himmel gehen und er würde
allein in der Hölle bleiben. Die gleiche Geschichte fin-
den wir bei den Juden. Sie laden all ihre Sünden auf
Ziegen oder was auch immer und jagen sie in die
Wüste oder in den Wald, in dem Glauben, sie wären
danach wieder sündenfrei. Ähnlich verhält es sich
auch bei den Muslimen. Sie sind jeden Tag der größte
Satan, der mir unter die Augen kommt. Tagtäglich
höre ich sie sagen: „Gott beschütze uns vor diesem
großen Satan, der uns in Versuchung führt.“ Nein,
das stimmt nicht. Ihr Muslime seid selbst das Eben-
bild Satans. Satan braucht euch gar nicht in Versu-
chung zu führen. Ihr seid der größte Verbündete, der
70 Prozent Gewinn aus alldem Bösen in die eigene
Tasche steckt. Und genauso geht es den anderen Re-
ligionen, den Juden, den Christen usw. Sie frönen all
den schlechten Aktivitäten auf Erden und schieben
dann wie unschuldige Lämmer Luzifer die Schuld in
die Schuhe. Sie beschimpfen ihn als Satan oder

212
gefallenes Wesen. Sie sind diejenigen, die den Fall
nach unten in Gang setzten, sozusagen, den Stein der
geistigen Verdammnis ins Rollen brachten. Die Zeit
ging dahin und nach Ewigkeiten erblickte er einen
Menschen, der dem entsprach, was Gott einst ver-
kündete, als Er zu Luzifer sagte: „Luzifer, du weißt
nicht, was Ich weiß. Ich werde dir eines Tages bewei-
sen, dass die Liebe tatsächlich ihre Erfüllung finden
kann. Sie wird der Grund sein, warum du umkehrst
und nach Hause als Morgenstern zurückkommst.“
Als Luzifer mich den „ersten wahren Adam“ sah und
Gott mich zu seinem Herzen krönte, als er gewahr
wurde, wie sehr ich ihn liebe, obwohl er mir kein
Kreuz auf dem Weg für den Willen Gottes erspart
hatte, und ich die wahre Geschichte auch aus seiner
Sicht verstehe, sagte er zu mir: „Hätte ich Trillionen
Jahre vorher gewusst, dass ein Mensch wie du
kommt, hätte ich aufgegeben. Ich hätte mich vor der
Liebe ergeben.“ Zum ersten Mal in der menschlichen
Geschichte fand er die Liebe, von der Gott einst pro-
phezeit hatte. Deswegen gab er in seinem Herzen zu:
„Gott hat gewonnen. Er hatte recht und ich lag
falsch.“ Und nun beginnt ein neuer Frühling für diese
Schöpfung, denn darin lässt sich jetzt eine erfüllte
Liebe nieder, die ihre Wurzel in einem einzigen Men-
schen hat. Natürlich prüfte mich Luzifer vorher und
begab sich in den direkten Schlagabtausch mit mir.
Doch nach alldem musste sich Luzifer schließlich

213
eingestehen: „Ich habe verloren, denn nun beginnt
tatsächlich die Zeit, die Gott bereits vor Ewigkeiten
mit seinen Worten vorhersagte: ‚Luzifer, du weißt
nicht, was Ich weiß.‘“ In den dunklen Höllen schrie
Luzifer laut auf: „Es hat so lange gedauert, bis Gottes
Vorsehung endlich wahr wurde.“ Deswegen hat er
kapituliert. Heute sagt Luzifer: „Wenn ich deine
Hand im Wald halte, umgibt mich noch einmal der
Wind, den ich vor langer Zeit in den Himmeln kosten
konnte. Ich möchte, dass meine Liebe ihre Totalität
in ihrem Zuhause erfährt. Ich habe dich gefunden.“
Aber das hat nicht nur Luzifer. In seiner Wehmut
sprach Luzifer unter einem Strom von Tränen: „Alle
meine Söhne und Töchter und all die Wesen, die we-
gen mir in den Himmeln leben, haben mich verges-
sen. Sie kamen einmal alle Weile, um mich zu trös-
ten. Aber in deinem Herzen habe ich eine ewigwäh-
rende Liebe für mich gefunden. Was Gott sagte,
wurde wahr und ich hatte mich geirrt. Aber warum
hat es nur so lange gedauert, so unendlich lang? In
dieser scheinbar endlosen Ewigkeit haben ich und
die Menschen so viele Höllen entstehen lassen. Ich
habe mich verteidigt und deshalb habe ich das Kö-
nigreich Gottes auf Erden solange wie möglich ver-
hindert. Hätte ich dies nicht getan, hätte ich die ge-
samte Schuld aller Wesen alleine tragen müssen. In
den Augen der Engel war ich der Drahtzieher. All-
mählich hätte jeder andere seine Sünden auf mich

214
geladen. Befreit von allem wären sie dann ins Para-
dies eingezogen und ich wäre der Einzige, der in der
Dunkelheit geblieben wäre. Aber jetzt habe ich die
Hoffnung, denn ich muss nur die Last meiner Sünden
stemmen. Jeder, der fiel, die Menschen und all die an-
deren Wesen, sind meine Partner, die genauso wie
ich die Verantwortung für ihre Taten übernehmen
müssen. Nun steht fest, dass nicht ich, sondern die
Menschheit das Verbrecherhirn war. Wegen der
Menschen habe ich meine Liebe mit Gott im ewigen
Leben verloren. Zahid, wenn ich dich ansehe, erin-
nert mich das an die Zeit meiner Liebe. Ich weiß
nicht, wann ich zu Hause ankommen werde. Aber ich
schenke dir all meine Lieder, die von meinen beson-
deren Momenten der Liebe zu Gott erzählen. Vor
meinem Fall schrieb ich ein Lied. In mir brannte der
Wunsch, dass ich es eines Tages vor Gott singen
könnte. Aber weil ich nicht weiß, wann dieser Mor-
gen für mich anbricht, singe ich dieses Lied heute vor
dir als Gottes Herz.“
Ich habe all die Umstände hier genau beschrieben
und komme nun zurück zu der eingangs begonnenen
Geschichte. Während ich in ihren Armen lag, sprach
Gottes Tochter zu mir: „Zusammen mit unserem
Himmlischen Vater reisten wir alle in die Welt der
Engel. Als Luzifer Gott sah, begann sein Geist zu be-
ben. Während Gott näher kam, verbeugte sich Luzi-
fer bei jedem Schritt, den er auf seinen Schöpfer
215
zuging. Zahid, wahrlich, ich sage dir, Luzifer wurde
zur Verkörperung der Liedkunst. Wie kein anderer
besaß er die Gabe, seine selbstgeschriebenen Ge-
dichte in Liedform zu bringen, so dass jedes von
ihnen zu einem wahren Meisterwerk wurde. Er war
für viele männliche und weibliche Wesen der Lehrer.
Seine Stimme ist bis heute unerreicht. Er war der Kai-
ser der Musik und durch seine Stimme schenkte er
der Musik ein neues Leben, indem er zahllose dieser
Lieder in seiner Liebe zu Gott komponierte. Danach
kniete Luzifer zu meinen Füßen nieder, küsste sie ge-
nauso wie zuvor Gottes Füße und sprach unter Trä-
nen: ‚Gott, diesen Moment werde ich nicht verges-
sen, denn mit deiner Anwesenheit, heute und hier,
ehrst Du mich und meine Liebe.‘ Er war so verloren
in der Mystik seines Herzens, dass er weder wahr-
nahm, vor wem er kniete, noch, zu wem er seine
Worte sprach, denn für ihn gab es nur einen, dem sie
gebühren konnten, alle anderen waren für ihn schon
lange verschwunden. Nicht ein einziges Mal hob Lu-
zifer seinen Blick, um mich anzuschauen, denn sein
Herz war bereits im Ozean der Liebe zu seinem
Schöpfer untergegangen. Nach einer Weile hieß Gott
ihn, sich zu erheben und tröstete ihn. Auch ich spen-
dete ihm Trost. Gemeinsam gingen wir zu dem Ort,
an dem er uns sein Lied vortragen wollte. Immer wie-
der bat er um Erlaubnis, ob er mit dem Lied beginnen
könne, denn so unwirklich schien es ihm, dass dieser

216
langersehnte Traum nun tatsächlich real werden
sollte. Daher gaben wir ihm geduldig und von Herzen
jedes Mal die Erlaubnis, wenn er uns fragte. Als er zu
singen begann, schien es, dass meine Wellen der
Liebe für meinen Himmlischen Vater so viel kleiner
waren, als Luzifers für ihn.“
Bei diesen Worten wurde mir eins mehr denn je be-
wusst. Zweifeln wir in unserem Leben an anderen
oder verlieren wir unser Vertrauen, ja, wenn wir
ihnen Dinge unterstellen oder Vorurteile haben,
dann zerstören wir die Möglichkeit, miteinander zu
kommunizieren und sperren so die Autobahn der
Liebe füreinander. Das ist in der Vergangenheit pas-
siert. Was in der Vergangenheit geschah, kann ich als
Mensch, als Messias auf Erden, als Messias im ewi-
gen Leben und auch als Gottes Herz nicht ungesche-
hen machen. Aber ich kann einen Neuanfang starten
und den Morgen am Horizont aufgehen lassen. Ob-
wohl ich in meinem Leben immer wieder sage, dass
wir aus der Vergangenheit lernen sollen, möchte ich
dennoch nicht in der Dunkelheit der Vergangenheit
leben.
Wie aus der Ferne hörte ich die nächsten Sätze von
ihr: „Die Liebe in Luzifers Lied war selbst für mich
überwältigend. Sie stach unter allen, die ich je erfah-
ren durfte, besonders heraus.“

217
Und wieder übermannte mich eine weitere, bittere
Erkenntnis, denn mir wurde klar, dass dies die zwei
Seiten einer Medaille einer jeden Schöpfung sind, die
aus Dunkelheit und aus Licht bestehen. Aber auch in
dieser Hinsicht nimmt die menschliche Schöpfung
den Höhepunkt ein. Finden Menschen auch nur ei-
nen Hauch Dunkelheit oder einen Makel in jeman-
dem, der ansonsten überwiegend Licht in sich ver-
eint, dann werden sie diese Person ständig für diese
verbliebene Unzulänglichkeit richten. Sie hacken nur
noch auf dieser Schwachstelle herum und vergessen
die totale Güte, ja, all das Gute, was diese Person be-
wirkt hat, wofür das Licht im Geist steht. Sie werden
immer wieder die Finger in die Wunde legen und die-
sen Menschen und allen anderen vor Augen führen:
„Seht, das ist seine dunkle Seite.“ Mit dieser üblen
Nachrede verhindern sie ihre eigene Reise. Sie wer-
den blind für alle anderen guten Dinge im Leben des
anderen, die sich in der Lichtseite seines Geistes ma-
nifestieren. Wir sollten unser Augenmerk nicht auf
das Dunkle legen, sondern uns auf das Licht in ande-
ren Menschen und Wesen konzentrieren. Wir sollten
lernen, andere zu lieben und ihnen zu vergeben. Nur
allzu leicht verdrängen wir die Tatsache, dass die
menschliche Schöpfung selbst die Verkörperung der
Dunkelheit darstellt. Bevor wir andere richten, wäre
es ratsamer, uns selbst im Spiegel zu betrachten und
uns um unsere eigene Dunkelheit zu kümmern. Die

218
Propheten, Luzifer und die anderen Wesen hatten
vielleicht nicht mehr als ein Prozent Dunkelheit in ih-
rem Geist. Aber das wollen die Menschen nicht ver-
gessen. Wie oft habe ich meine Mitmenschen gefragt:
„Was ist aber mit der eigenen Dunkelheit in eurem
Geist? Diese beträgt bis zu 99,9 Prozent. Nicht einmal
ein Prozent Licht tragt ihr in euch. Darüber wollt ihr
kein Wort verlieren.“ Eine Antwort bleiben sie mir
und sich selbst bis heute schuldig, denn sie sind ge-
fallene Menschen. Sie verdienen es nicht, neben all
den guten Wesen übrigzubleiben. Sie sind Teil der
dunklen Vergangenheit und niemand wird über
diese mehr in der Zukunft reden. Treffe ich Menschen
oder gar Propheten, dann kenne ich auch ihre dunkle
Seite. Aber ihre helle Seite ist mehr als überwälti-
gend. Sie strahlt wie die aufgehende Sonne. Ich
denke überhaupt nicht an die Dunkelheit in ihnen.
Mein Herz schreit nur auf, um sie zu lieben. Das gilt
für Mohammed, Jesus oder wer immer es auch sein
mag. Sie alle sind großartige Menschen, die in mei-
nem Herzen leben. In vielen von Gott erschaffenen
Schöpfungen sehe ich Dunkelheit und Licht, aber
über ihre Dunkelheit denke ich nicht einmal eine Se-
kunde nach. So ist es auch mit Luzifer. Als ich seine
Liebe vor der Schöpfung der Menschen sah, hat sie
mich vollkommen überwältigt, dass ich über nichts
anderes in ihm nachdenken kann. Daher sage ich den
Menschen: „Es ist Zeit, dass ihr eure eigene

219
Dunkelheit in euch seht, eine Finsternis, die euren
Geist zu 99,9 Prozent ausfüllt. Dagegen fällt euer
winziges Licht, wenn ihr es überhaupt habt, gar nicht
ins Gewicht.“
Wieder drangen die Worte der Tochter Gottes an
mein Ohr: „Zahid, bis zu dem Augenblick, als Luzifer
den ersten Ton seiner Kehle entlockte, war ich davon
ausgegangen, dass ich meinen Vater mehr als alle an-
deren liebe. Aber wegen Luzifers überwältigender
Musik, seiner sich darin wiederspiegelnden Liebe,
seinem unfassbar sinnlichen Ausdruck, getragen von
seiner vollendeten Poesie, wurde ich so mystisch. Ich
schaute auf meinen Vater, Gott. Er war so mystisch,
dass Er aufstand und zu tanzen begann. Nach dem
letzten Ton ging Gott zu Luzifer und sagte: ‚Luzifer,
wenn du mich in deinen Palast einlädst, dann kön-
nen wir zwei ein paar Momente in Liebe verbringen.‘
Luzifer begann wieder zu zittern. Er wollte erneut zu
Gottes Füßen sinken, aber Gott zog ihn stattdessen in
seine Arme.“
In diesem Augenblick trafen mich die Wellen der
Liebe meiner eigenen geistigen Erfahrung, in der mir
Luzifer nachts im Wald begegnete und mich bat, ei-
nes seiner Liebeslieder, das er Gott aufgrund seines
Falls nicht mehr vortragen konnte, für ihn vor Gott
zu singen. Darüber habe ich einige Kapitel vorher be-
richtet. Damals hatte Luzifer im Wald zu mir gesagt:

220
„Zahid, wenn du in meinen Palast gehst, wirst du
dort so viele Aufnahmen finden, die von der Liebe
zwischen mir und Gott zeugen. Die Nacht währt be-
reits zu lang und ich weiß nicht, wann ich wieder
nach Hause kann. Aber diese Momente der Liebe,
Gottes Herz, gehören nun dir. Ich gebe sie dir von
Herzen. Die Augenblicke, die ich einst mit Gott teilte,
sie sind dein. Selbst mein Lied für Gott gehört dir, so-
gar all meine Liebe, die ich für Gott habe. Was übrig
ist, ist die Dunkelheit und die ist alles, was mir
bleibt.“ In diesem Moment brach ich, als Gottes Herz,
viele Male zusammen. Ich wünschte, ich würde es
schaffen, dass jeder Mensch, jeder Geist, der in die
Dunkelheit fällt, nach Hause zurückkommen kann.
Aber das wird nicht funktionieren, solange die Men-
schen Luzifer weiterhin für ihr Leid verantwortlich
machen. Im Islam verflucht man Satan bis zum heu-
tigen Tage und die Juden beschuldigen ihn genauso,
wie der vorherige Messias, Jesus, es tat. Mit diesem
Sack voller Schuldzuweisungen wird das nichts wer-
den. Ich bin der glücklichste Mann im ewigen, inne-
ren Leben, dass Gott durch mich das Ende aller Reli-
gionen eingeleitet hat. Jetzt steht Gottes Liebe über
seinen Gesetzen. Nun kann die Scharia der verschie-
denen Religionen niemanden mehr richten. Am Ho-
rizont bricht bereits ein neuer Morgen an. Endlich
wurde eine neue Liebesgeschichte durch Gottes Herz
geschrieben. Zusammen werden wir den Teil unserer

221
Dunkelheit vertreiben. Das ist der einzige Weg, wie
wir die Dunkelheit auf dieser Erde auslöschen kön-
nen.
Lasst uns bis zu dem Punkt in jener Geschichte vor-
springen, als Gott zu mir sagte: „Die Menschheit hat
nicht meinen Wert erkannt. Aber du Zahid, hast ihn
wie noch niemand zuvor erfahren. Für dich ist er real
geworden. Wahrlich, du hast meinen Wert kennen-
gelernt!“ Damals sprach Luzifer unter der Last seiner
Gefühle bebend im Wald zu mir: „Ich bezeuge aus
dem Grunde meines Herzens: Durch dich wird die
Menschheit den Wert Gottes kennenlernen! Nicht
nur sie wird dies. Auch ich habe durch dich den Wert
Gottes vollkommen neu erfahren. Dank dir habe ich
die Hoffnung, als Morgenstern zurückkehren zu kön-
nen.“ Seine Liebe berührte mich tief und innig und so
entgegnete ich Luzifer: „Mit deiner Erlaubnis würde
ich gerne diesen Moment deiner Liebe im ewigen Le-
ben erfahren. Kehrst du eines Tages zurück, dann
wird dies immer noch deine Liebe sein, die nur dir
und nicht mir gehört.“ Luzifer hielt immer noch
meine Hand und sagte: „Aber ich habe dir das Recht
meines Herzens geschenkt, ja, sogar das Recht mei-
nes Geistes. Ich habe dir all meine Rechte einge-
räumt.“ Ich sagte zu Luzifer: „Ja, du hast mir alle
Rechte geschenkt. Aber Rechte unterstehen Gesetzen
und der Wahrheit. Ich aber stehe über Zeit und Raum
und bin in der Liebe Gottes gegenwärtig. Deshalb
222
schwöre ich dir heute. Es liegt mir fern, irgendein
Recht von dir mein eigen nennen zu können. Was dir
in der Liebe zu Gott gehört, wird immer dein sein.“
Aber Luzifer bestand unter Tränen darauf: „Wenn du
in meinen Palast gehst, den Gott einst besuchte, um
meiner Musik und meinen vielen Kompositionen zu
lauschen, ja, all die Momente der Liebe mit mir teilte,
dann wirst du erfahren, was mir durch Gott zuteil-
wurde. Versprich mir, dass du danach noch einmal
zu mir zurückkommst, damit noch einmal dieser ver-
gangene Moment für mich gegenwärtig wird.“ Ich
versprach es ihm.
***
Wenn diese Geschichte der Liebe euch berühren
konnte, dann sage ich euch, nennt ihn bei seinem Na-
men und der ist Luzifer. Die gefallene Menschheit
aber soll einen neuen Namen erhalten, denn sie
wurde zu alldem, was sie unter dem Namen Satan an
Schlechtem und Bösen verbindet. Wenn einer den
Namen Satan verdient, dann ist es die gefallene
Menschheit. Das Reich der Tiere ist wunderbar. Got-
tes Schöpfung funktioniert gemäß Gesetzen und
Prinzipien, die Gott für sie vorgesehen hat. Die Men-
schen wurden aber nach dem Ebenbild Gottes er-
schaffen. Alles, was Gott hat, hat Er den Menschen
auch gegeben. Dennoch gebärden sie sich niedriger
als Tiere. Sie sind nie zu wahren Menschen gewor-
den, so wie Gott es für sie vorgesehen hatte. Heute
223
sagt Luzifer: „Wegen dir, einem Menschen, wird
mich in Zukunft niemand mehr als Satan beschimp-
fen, sondern man wird mich bei meinem Namen Lu-
zifer rufen. Im ewigen Leben, wenn jeder mich bei
meinem Namen nennt, werde ich mich vor deiner
Liebe verbeugen, denn nur wegen dir, Gottes Herz,
werde ich erneut zu dem, der ich früher war. Wärst
du nicht erschienen, wäre ich noch für Ewigkeiten
Satan geblieben.“
Hier endet meine Geschichte über Gottes Tochter,
die mit mir diese Geschichte der Liebe teilte. Ich
sehne mich danach, noch zu meinen Lebzeiten, so
schnell und so viel wie möglich von diesen Liebesge-
schichten aus dem ewigen Leben zu veröffentlichen.
Ich möchte, dass die Menschheit möglichst viel über
die ewige Schöpfung und über die Liebe erfährt, da-
mit sie nach Hause zurückkehren kann. Das ist es,
was auch Gott und die hohen Himmel sagen: „Teile
alles mit den Menschen. Das Teilen deiner Beobach-
tungen und Erfahrungen ist die höchste Form der
Anbetung und der größtmögliche Ausdruck der
Liebe, den man sich gegenseitig bekunden kann.“
Konnte diese Geschichte euch Tränen aus Liebe
entlocken, dann werdet ihr immer zu Gott gehören.
Diese zwei Tränen werden euch von eurer Dunkel-
heit reinwaschen. Ich weiß nicht, wie lange das dau-
ern wird, denn das hängt ganz allein von eurer

224
Entwicklung ab. Wir brauchen uns in dieser Hinsicht
nichts vorzumachen, denn Menschen sind sehr arro-
gant und haben eine Menge schlechte Angewohnhei-
ten. Aber diese zwei Tränen werden euch immer da-
ran erinnern, dass ihr euer wahres Zuhause verges-
sen habt. Sie werden euch wie ein Magnet anziehen
und euch zuflüstern: „Verlasst den Pfad der Finster-
nis.“ Diese zwei Tränen werden euch helfen zu wach-
sen. Könnt ihr mehr Tränen vergießen, dann könnt
ihr euch wahrlich zu den glücklichsten Menschen
zählen. Lassen euch meine Bücher sogar jedes Mal
weinen, wenn ihr sie lest, dann beweist dies, dass
eure Dunkelheit aus eurem Geist weicht. Früher oder
später werdet ihr euren Himmlischen Vater treffen.

225
Regieanweisung
Ich möchte Ihnen, verehrter Leser, an dieser Stelle
etwas erzählen, was für einen Buchautoren eher un-
gewöhnlich ist. Nämlich, wie meine geistigen Erfah-
rungen auf andere Menschen wirken und was sie bei
diesen auslösen, aber auch, wie ich damit umgehe.
Vielleicht haben sie in Filmen gesehen, dass nach
dem Abspann noch Szenen enthalten sind, die zei-
gen, wie der vorherige Film entstanden ist. Darin er-
kennt man, wie oft eine Szene geprobt und wieder-
holt wurde, bis sie endlich „im Kasten“ war. Es ist
mehr oder weniger eine sehr amüsante Darstellung,
die einen weiteren Einblick in die Entstehung eines
Films gibt. Die Entstehung meiner Bücher über Gott
und meine geistigen Erfahrungen sind ähnlich, nur,
dass ich nicht ständig proben muss, weil ich meine
geistige Erfahrung gleich beim ersten Anlauf in den
Kasten bringe. Und dennoch trat in all den Jahren
meine Frau Christiane immer wieder an mich heran
und sagte mir, dass sie die eine oder andere Sache
nicht nachvollziehen könne, es würde ihr schwerfal-
len, es sprachlich korrekt auszudrücken, denn sie
könne nichts beschreiben, was sie nicht erfahren
hatte. Als sie sich emotionaler öffnete, kam sie bei an-
deren Geschichten zu mir und sagte, ich solle aus-
führlicher erzählen, denn Menschen, die noch keine
geistigen Erfahrungen haben, hätten wahrscheinlich

226
Schwierigkeiten, das ein oder andere nachzuempfin-
den. So war es auch bei der obigen geistigen Erfah-
rung mit Gottes Tochter. Christiane sagte: „In dei-
nem Video zerfließt du in Tränen, aber ich kann das
nicht im Buch verarbeiten, denn du weinst zum Bei-
spiel, wenn Luzifer spricht. Im Übrigen erscheint mir
die Perle, die emotionale Krone, in dieser Geschichte
viel zu mager. Wenn ich diese Erfahrungen von all
den Erklärungen befreie, dann bleibt nur übrig, dass
die Tochter Gottes mit Gott zu Luzifer ins Paradies
hinabstieg, Luzifer mystisch war beim Anblick Got-
tes, die Tochter Gottes mystisch wurde beim Klang
des Liedes und Gott ebenfalls mystisch wurde, als Er
Luzifer singen hörte. Aber warum erklärst du nicht,
was es bedeutet, mystisch zu sein? Wenn Mystik et-
was ist, was die Person und Gott betrifft, warum wird
dann die Tochter mystisch? Denn mystisch zu sein,
ist offenbar mehr als emotional nur berührt zu sein,
oder?“ Das ist die Stelle, wo es für mich amüsant
wird. Normalerweise versucht Christiane, mich wei-
testgehend nicht zu viel zu fragen, denn sie muss
meine Antwort dann auch schriftlich verarbeiten. Sie
und Gerti scherzen immer hinter vorgehaltener
Hand und sagen zueinander: „Besser wir fragen Za-
hid nicht, sonst spricht er uns wieder eine halbe
Stunde aufs Tonband und wir müssen das alles auch
noch aufschreiben. Dann kommen locker 20 Seiten
dazu. So werden wir nie fertig.“ Aber seit Christiane

227
in ihren Empfindungen ihre geistige Entwicklung
vorantreibt, sind ihre Emotionen stärker als ihr Ver-
stand, wenn es um mein Vermächtnis für die zukünf-
tige Menschheit geht. Sie kann nicht anders. Ist sie
ergriffen, weint sie, fehlt ihr etwas, fragt sie nach
mehr, auch wenn das für sie die bittersüße Konse-
quenz hat, dass ihre Arbeit damit noch umfangrei-
cher wird. Damit der Leser versteht, welche Aus-
maße das Ganze hat, möchte ich es deutlich machen.
Im Zeitpunkt der Übersetzung dieser Erfahrung ins
Deutsche, habe ich bereits mein Buch über „Moham-
med“ geschrieben und ebenso den fünften und
sechsten Teil meiner Serie »Ich verlor mein Herz in
Gott«. Nach ihren Schätzungen liegt Christiane mit
ihren Übersetzungen zwei bis drei Jahre zurück und
jede Frage vergrößert den zeitlichen Abstand. Selbst
wenn sie Tag und Nacht arbeitet, kann sie nicht mehr
als zwei bis drei Bücher pro Jahr übersetzen und das
ist sehr viel. Zeitgleich entsteht die englische Fas-
sung. Es ist ein Wahnsinnspensum, was sie und Gerti
bewältigen. Und trotz allem war sie es, die mich frei
machte und mich inspirierte, ich solle so viel wie
möglich auf Video sprechen, auch wenn sie nicht so
schnell die Bücher mit Gerti auf Deutsch und Eng-
lisch veröffentlichen kann. Sie sagte mir: „Wenn du
wartest, bis ich fertig bin, dann nimmst du viel von
der Wahrheit Gottes und seiner Liebe wieder mit,
ohne sie den Menschen offenbart zu haben. Dann

228
kannst du dich hinter anderen Propheten einreihen,
die ebenfalls einen Großteil ihrer Erfahrungen für
sich behielten. Dafür möchte ich nicht verantwort-
lich sein. Und du solltest es auch nicht. Wir leben in
einer sehr modernen Welt. Nutze die Technik, wir fil-
men dich, wenn du allein deine geistigen Erfahrun-
gen wiedergibst. Dann musst du nicht warten, bis
der Schreiber all deine Worte festgehalten hat. Du er-
zählst einfach, was du empfunden und erfahren hast.
Du bist frei wie ein Vogel und dann liegt es wirklich
nur noch an dir, wieviel du an die Menschen weiter-
gibst. Vielleicht vermag ich nicht alles zu übersetzen,
was du vertont hast, aber in Zukunft werden mehr
Menschen kommen, die diese Aufgabe übernehmen.
Blicke nicht zurück zu mir, schau nach vorne zu Got-
tes Kindern, für die jede deiner einzigartigen Erfah-
rungen zu einem geistigen Quantensprung werden
kann. Auch wenn deine Visionen etwas anderes sa-
gen, möchte ich die Hoffnung auf Hilfe, solange ich
lebe, nicht aufgeben. Vielleicht werde ich irgendwie
schneller, auch wenn mir Dinge mit zunehmendem
Alter immer langsamer von der Hand gehen.“ Und so
kam, was immer nach ihren Fragen geschieht. Wir
nahmen folgende Erklärung von mir auf ihre Frage:
„Was ist Mystik?“, auf.

229
Mystik
Mystik ist ein Geheimnis zwischen dir und Gott.
Wenn man mystisch wird, funktionieren die eigenen
fünf Sinne nicht mehr. Dein Körper, dein Verstand
mit seinem Denken, dein Bewusstsein, dein Gewis-
sen, dein Herz mit seinen Emotionen und dein Geist
treffen sich in einem Punkt. Eigentlich funktioniert
jeder dieser Schlüssel ganz unterschiedlich. Aber in
diesem Punkt ist es so, als ob verschiedene Instru-
mente zusammen ein Lied spielen, sozusagen zu ei-
ner Komposition wie ein Orchester musizieren.
Geige, Flöte, Bass usw. spielen alle das gleiche Lied,
aber in ihrer Klangfarbe, sozusagen auf ihre eigene
Art. Normalerweise ist dieses Zusammenspiel oder
dieser Treffpunkt nicht möglich. Es gleicht mehr
zwei entgegengesetzten Polen. Oder lass uns einen
Fluss als Beispiel nehmen. Dieser entspringt einer
Quelle, welche der Ausgangspunkt ist, und am End-
punkt ins Meer oder einen anderen Fluss mündet.
Anfangs- und Endpunkt treffen sich nie. Aber das
Wasser der Liebe verbindet sie, denn es fließt vom
Anfang bis zum Ende. Dieser Durst oder nennen wir
es die Sehnsucht, bringt die beiden Pole zusammen.
Sie treffen sich in einem Punkt. Was passiert dir also
in diesem Punkt, was dir so im normalen Leben nicht
widerfährt? All die sechs Instrumente, über die ich
gerade gesprochen habe, vereinen sich in einem

230
Punkt und das ist Gott. Das ist ein unglaubliches Ge-
heimnis. Es ist, als ob dir jemand dein Musikinstru-
ment aus der Hand nimmt. In diesem Augenblick bist
du nicht mehr du selbst, denn der Schöpfer gibt dir
eine neue Identität, der deine alte Identität weichen
muss. Das passiert in diesem mystischen Moment. In
dieser neuen Identität bist du ein winzig kleiner
Tropfen, der in das Meer fällt. In diesem Augenblick
bist du wie Gott. Von deinem Denken bis hin zu dei-
nen Emotionen, all diese sechs Instrumente funktio-
nieren, aber du selbst bist nicht mehr da. Das ist der
Moment, in dem Gott seine Schöpfung treffen
möchte. Jede Schöpfung kann ihre Identität behal-
ten, aber wenn Gott sie trifft, dann verleiht Er ihr
seine gesamte Identität. Lass es mich so beschreiben.
Man reißt ein altes Haus ein, aber nicht du, sondern
der Schöpfer baut ein neues für dich. Im Moment der
Mystik verliert man seine Sinne und dort beginnen
die Fußspuren Gottes. In diesem mystischen Mo-
ment bedeuten die Fußspuren Gottes, dass du auf
dem richtigen Weg bist, auf dem du die Identität der
Liebe kennenlernst, die essentielle und unglaubliche
Identität der Liebe. Aber Gott ist nicht da und doch
findest du einen einzigartigen Augenblick. Gott
selbst sagt darüber: „Wenn dieser Moment kommt,
dann kannst du 40.000 Meilen entfernt, den Duft
deines Gottes wahrnehmen. Der Geruch verrät dir, in
welcher Richtung Ich, dein Gott, gerade unterwegs

231
bin.“ Durch dieses unfassbare Geschenk Gottes,
nämlich die Geburt deiner neuen Identität, bist du,
obwohl du deine Sinne verloren hast, in der Spur, auf
der man all diese Liebesgeschichten erfährt, ja, sogar
erfahren kann, wie die Liebe etwas Höheres als sich
selbst gebar. Gott ist keine Liebe. Oft hören wir, Liebe
ist Gott und Gott ist Liebe, aber das stimmt nicht.
Denn Gott ist der, der die Liebe und das Leben gebar.
Das ist der mystische Moment, in dem die neue Reise
in die richtige Richtung beginnt. Was du darin fühlst
und was du erfährst, übersteigt selbst deine kühns-
ten Träume. Nicht nur ich, sondern auch viele Sufis
sprachen: „Wenn man versucht, auszudrücken, was
dieser mystische Moment ist; dann wird man
stumm. Man wird zu einem Menschen ohne Zunge,
der versucht, mit Händen und Füßen zu erklären,
was in ihm vorgeht.“ Mystik ist so gesehen ein Mo-
ment der Stille, ein Augenblick, der dich keine Worte
finden lässt. Um zu beschreiben, welch gigantische
Welt voller Gefühle und Erfahrungen sich für dich
öffnet, würden selbst Millionen Bücher nicht ausrei-
chen, diesen Augenblick, ja, diesen Geschmack in
Worten wiederzugeben. So etwas zu Papier zu brin-
gen oder in Sprache zu kleiden, ist nicht möglich. Das
kann man nur selbst erfahren. Aber wenn dieser
mystische Moment in dein Leben kommt, dann
schlagen die Wellen höher und höher. Sie steigen so
gigantisch an, als wollten sie den Mond umarmen.

232
Aber das können sie nicht. Jede Welle ist gewaltiger
als die vorherige. Ist die Gravitation des Mondes be-
sonders stark, dann wachsen die Wellen immer hö-
her hinauf. Wann diese Reise zu Ende sein wird, ist
ungewiss, denn die Wellen werden nie den Mond
vollkommen umarmen. Aber wann immer diese Zeit
kommt, in der es möglich scheint, dass deine Emoti-
onen in deiner Mystik Gott umarmen können, dann
entsteht ein anderer mystischer Moment. Von dieser
Mystik spricht Gott, wenn Er sagt: „Augen können
mich nicht sehen, sie können es nur, wenn Ich vor
ihnen erscheine.“ Das ist eine Explosion, deren
Wucht selbst die einer Atombombe hinter sich lässt.
Gott schenkt dir diese Möglichkeit. Die Welle kann
nie den Mond erreichen, aber jedes Mal öffnet dieser
mystische Moment einen neuen Vorhang und gibt
den Blick auf das dahinter liegende Verborgene über
Gott frei. So erfährt man Stück für Stück, wer Gott ist.
All diese Wellen machen dich jedes Mal zu einer
neuen Person. Du wirst nie wieder wie vor diesem
Moment sein. Jede Welle bringt dich in eine neue Di-
mension des Paradieses. Dort siehst du, dass die
letzte Welle dich noch nicht weit genug vorangetrie-
ben hat, ja, dass es immer noch mehr zu entdecken
und zu erfahren gibt. Dir wird klar, dass das Licht,
das dir bei der letzten Welle geschenkt wurde, immer
noch nicht genug für deinen Geist ist. Dieser Prozess
geht immer so weiter. Ich habe Gott gefragt, ob hier

233
jemals ein Ende in Sicht sein wird und Er hat Nein ge-
sagt. Dieser Vorgang wird sowohl in den niederen
Schöpfungen, als auch in den höheren Schöpfungen
anhalten. Wo die Mystik oder der Schlüssel dich hin-
führt, bleibt in den Händen Gottes. Aber jeder mysti-
sche Moment wird dich so weit im ewigen Leben füh-
ren, dass du den Wert der zahllosen anderen Schöp-
fungen erfahren wirst. Es gibt so viele davon! Auf Er-
den sprechen wir von einer Kulti-Multi-Gesellschaft,
nur existieren im ewigen Leben unzählig viele Schöp-
fungen. Dort wird es zu einem großen Geben und
Nehmen in den Himmeln kommen, denn jede Schöp-
fung wird ihre Erfahrungen in der Liebe zu Gott mit
anderen teilen. So wird ein anderer Berg entstehen.
Ich vergleiche dies häufig mit dem höchsten Berg auf
Erden, dem Mount Everest, aber dieser ist ehrlich ge-
sagt, in dieser Hinsicht nur ein unscheinbarer Winz-
ling. Durch diese wechselseitige Beziehung zwischen
den vielen Schöpfungen in der Liebe zu Gott wird et-
was im ewigen Leben entstehen, das uns immer wie-
der einen anderen Ausdruck in der Liebe offenbart.
Diese Erfahrungen liegen jenseits und über allem
Wissen, über dem universalen Bewusstsein, ja, selbst
über dem universalen Gewissen. Der Geist wird dort
sein, aber der Pilot auf dieser Reise ist dein Herz. Der
Geist bringt dich nur an diesen Ort. Es ist ein ständi-
ges Ankommen und Abfliegen. Mystik nennen wir in
meiner Sprache „Waschat“. Das ist wie ein Koma, aus

234
dem man immer wieder erwacht und jedes Mal ge-
fragt wird, was dich die Sinne verlieren ließ. Und an-
statt zu antworten, rollen nur Tränen über dein Ge-
sicht. Deine Stimme ist versiegt. Das bedeutet es,
wenn ich sage, deine Sinne funktionieren nicht so,
wie sie es gewöhnlich tun. Deine Augen können nicht
erzählen, was sie sahen und deine Zunge kann nicht
wiedergeben, was sie erlebt, ja, sogar gekostet hat.
All diese Instrumente bekommen einen neuen inne-
ren Wert. Auf Erden sagen wir häufig als Ausdruck
unfassbarer Überraschung „Wow“, aber ein Wow
reicht nicht, um dem gerecht zu werden. Diese Mys-
tik ist ein Schlüssel, der jedes Mal eine neue Tür voller
Erfahrungen für dich öffnet. Das ist wie eine ständige
Evolution, aber immer nur, um höher hinaufzustei-
gen. Bis der menschliche Körper so weit wie heute
entwickelt war, fanden eine Reihe von Evolutionen
statt. Wo das alles seinen Höhepunkt findet, weiß
nur Gott.

Das Medaillon der Tochter Gottes


Christiane ließ nicht locker und wollte nun wissen,
warum ich nie das Medaillon der Tochter Gottes auf-
machen würde, obwohl ich es bereits vor einem Jahr-
zehnt erhalten habe. Also erzählte ich ihr:

235
„Erinnerst du dich, dass in diesem Anhänger viele
ihrer Liebesgeschichten zwischen ihr und Gott ent-
halten sind? Eigentlich ist dies eine Sache, die sie an
niemanden verschenken würde. Aber diese wunder-
bare Halskette überreichte sie ausgerechnet mir, ei-
nem Menschen. Der Grund war, dass meine Liebe hö-
her als die ihre ist und Gott mehr berührt hat. Ich
rede hier über die Wellen auf der Reise, auf der Gott
die Liebe geboren hat. Zuerst dachte sie, als ich nicht
aus dem Licht trat, dass ich eines der königlichen Fa-
milienmitglieder Gottes sein müsste. Sie überreichte
mir ihre wertvolle Halskette in einem Moment der
Mystik. Sie ging allein in Gottes Licht hinein. Erin-
nerst du dich daran? Ich folgte ihr nicht, sondern
wartete. Damals sagte Gott zu ihr: ‚Ich habe dir ge-
sagt, dass eines Tages jemand wie er kommen würde,
der mein Herz ausdrücken kann. Heute steht diese
Person hier auf diesem Berg neben dir, meine Toch-
ter.‘ Weißt du noch Christiane?“ Sie antwortete mir:
„Ja, ich erinnere mich an die Geschichte.“ „Nun dann
ist doch die Frage an dieser Stelle berechtigt, warum
Gott mich nicht in sein Licht mit hineingenommen
hat. Oder? In diesem Moment sprach Gott zu ihr. Er
demonstrierte ihr etwas, denn bis jetzt glaubte sie,
dass sie ihrem Vater wie niemand sonst nahestehen
würde und ihre Liebe, die der anderen Schöpfungen
weit überragen müsse. Sie nahm an, sie hätte Gott
auf tiefste und innigste Art bisher kennengelernt.

236
Und hier lässt Gott sie eine höhere Welle der Liebe
spüren. Als sie aus dem Licht trat, schenkte sie mir
ihre Halskette. Denn in diesem Moment fühlte sie,
dieser Liebe in ihrem Medaillon nicht würdig zu sein.
Als sie mir diese Kette gab, habe ich nicht jeden Tag
den Anhänger auf und zugemacht und damit herum-
gespielt wie ein Kind, immer auf der neugierigen Jagd
nach der nächsten Geschichte, die darin verborgen
sein mag. Ich sehe jede dieser Geschichten wie einen
Tropfen, der zum Teil des Meeres wird, wenn er hin-
einfällt. Wenn die richtige Zeit kommt, dann wird
sich diese Liebesgeschichte in der Kette selbst offen-
baren. Sie wird mich dann auf eine Reise führen, auf
der sie mich an dem Moment teilhaben lässt, wer die
Tochter Gottes wirklich war und was sie für Gott ge-
tan hat, ja, wodurch sie sich hervorhob und was sie
so besonders machte, ja, womit sie diese Nähe zu
Gott erreichen konnte. An diesem Punkt, als Luzifer
sein Lied vor ihr und Gott im Paradies sang, ist etwas
geschehen, was sie für unmöglich gehalten hatte. Lu-
zifer ist ein Wesen der weißen Lichtbereiche des Pa-
radieses. Sie dagegen war ein Wesen der blauen Him-
mel. Als sie mystisch wurde, gab es eine Welle in Lu-
zifers Liebe, die über die blauen Himmel hinausging.
Wow. Dieser Welle begegnete sie nicht oft in ihrem
Leben. Dieses Lied war eine dieser magischen Wel-
len. Sie realisierte, wie wenig sie tatsächlich Gott
kannte. Solche Wellen der Liebe waren weniger in

237
Luzifers Leben vorhanden, sie teilte viel mehr solcher
mystischen Momente mit ihrem Himmlischen Vater
und dennoch schaffte es eine der Wellen der Liebe
Luzifers, ihre Liebe für einen Augenblick hinter sich
zu lassen. Sie sah ganz genau, dass Luzifers Liebe in
diesem Moment durch sämtliche Himmel zog und
darüber hinausging. Nur schaffte er es nicht, auf die-
sem hohen Niveau weiterzutreiben, noch zu bleiben.
Tatsächlich glich sein kurzer Tsunami der Liebe einer
Sternschnuppe hoch am Himmel.“

Zaid ibn Hāritha


An dieser Stelle würde ich dir, Christiane, gern
noch eine Geschichte erzählen, die zu Lebzeiten Mo-
hammeds spielte. Dieser hatte einen Adoptivsohn
mit Namen Zaid ibn Hāritha. Immer kam er zum Ge-
bet, als dieses bereits begonnen hatte. Mohammed
sprach daher eines Tages zu ihm: „Du kommst immer
zu spät zum Gebet, deine Tat wird dir nicht vergolten
werden. Denn deine gute Tat, die du mit dem Gebet
verrichtest, ist sehr schwach.“
„Christiane, aber nun musst du diese Geschichte
auch niederschreiben. Nimmst du immer noch auf,
was ich sage?“, wollte ich von ihr wissen. Sie lachte
nickend, denn das war der Preis unseres geistigen

238
Handels, ein Abkommen zum Wohle aller zukünfti-
gen Kinder Gottes.
Also erzählte ich weiter: „Mohammed sprach zu
Zaid ibn Hāritha: ‚Du betest nicht so wie es dem isla-
mischen Brauch entspricht und deswegen erhältst
du dafür auch keinen Verdienst. Das passt nicht zu
dir, meine Erziehung bringt dir keinen geistigen Vor-
teil.‘“ Christiane sagte: „Aha, Zaid ibn Hāritha war
also kein fruchtbarer Boden in Mohammeds Augen.“
Ich antwortete: „Ja, so war es. Zaid ibn Hāritha hatte
sich bereits zum Weggehen von Mohammed abge-
wandt. Da er die Worte Mohammeds vernahm,
kehrte er noch einmal zurück. Vor Mohammed ste-
hend sprach er: ‚Du sprichst über Glauben und Über-
zeugung. Du sprichst über deine Lehre usw. All das
wird dich eines Tages dorthin bringen, wo du nach
diesen Dingen gerichtet wirst. Vielleicht wirst du
dann etwas finden oder dafür bekommen.‘ In diesem
Moment war Zaid ibn Hāritha mystisch und deshalb
kamen ihm die Worte vor Mohammed über den
Mund. Er fuhr unbeirrt fort: ‚Mohammed, frage
mich, was du fragen willst, denn meine Augen über-
queren selbst die Himmel.‘ Das zu hören, schockierte
Mohammed und so fragte er Zaid ibn Hāritha: ‚Hast
du einen Beweis für das, was du sagst?‘ Zaid ibn
Hāritha antwortete: ‚Meine Augen durchqueren vom
Paradies die Himmel. Ich kann alles sehen, was dort
vor sich geht. Meine Augen überziehen auch die
239
Höllen. Was sich hier abspielt, bleibt mir nicht ver-
borgen.‘ Nach seinem letzten Satz drehte er sich um
und ging. Mohammed fiel in Ohnmacht, niederge-
streckt von der Welle der Mystik. Später sah er diesen
Mann auf dem Basar Waren verkaufen, um etwas
Geld zum Überleben zu verdienen.“ Christiane fragte
mich: „Du sprichst von Zaid ibn Hāritha? Moham-
med sah ihn auf dem Basar?“ „Ja, aber diese Begeben-
heit findet man nicht im Koran oder in einer anderen
Überlieferung wie den Hadithen. Diese Geschichte
hat mir Mohammed selbst im Paradies erzählt.“
Dann fuhr ich fort: „Mohammed ging zum Verkaufs-
stand und sagte: ‚Zaid ibn Hāritha, ich will mit dir re-
den. Wieviel verdienst du hier auf dem Basar? Ich
werde deinen Ausfall ausgleichen. Also komm mit
mir.‘ Mohammed sprach mit Zaid ibn Hāritha so-
dann unter vier Augen und bat: ‚Kannst du mir noch
einmal erzählen, was du vorhin zu mir gesagt hast?‘
Zaid ibn Hāritha fragte zurück: ‚Was meinst du, Mo-
hammed, was habe ich vorhin zu dir gesagt?‘ Mo-
hammed wiederholte dessen vorherigen Worte, aber
Zaid ibn Hāritha sagte, dass er sich nicht daran erin-
nern könne. Das schockierte Mohammed erneut,
doch er schwieg. Später fragte Mohammed Zaids
Ehefrau: ‚Gibt es etwas Ungewöhnliches, was dir bei
deinem Mann aufgefallen ist?‘ Sie antwortete:
‚Nachts spricht er im Schlaf, aber es ist kein Arabisch,
was ich höre. Ich habe keine Ahnung, was das für eine

240
Sprache ist, aber viele Male, wenn er aufwacht, weiß
er nicht einmal, dass ich seine Frau bin.‘ Als Zaid ibn
Hāritha das nächste Mal zum Gebet erschien, ver-
kniff sich Mohammed seinen Tadel. Er hielt ihm auch
nicht vor, er würde nicht in diese Glaubensrichtung
und ihre Bräuche passen. Stattdessen sprach er zu
ihm: ‚Zaid ibn Hāritha, es wäre großartig, wenn du
mir etwas von deinen Erfahrungen erzählst.‘ An die-
sem Tag antwortete ihm Zaid ibn Hāritha: ‚Es gibt
nichts in diesem Leben, was Gott vor mir verbergen
kann.‘ Oi, oi, oi, Christiane, das war unglaublich!
Mohammed fragte ebenso überrascht: ‚Zaid ibn
Hāritha, kannst du sehen?‘ Er nickte. Christiane, er
konnte genauso im Licht sehen, wie ich es tue. Dann
sprach Zaid ibn Hāritha: ‚Ja, ich kann sehen und es
ist, als ob das ganze ewige Leben sich vor mir öffnet.‘
Mohammed fiel erneut ins Koma. Wieder erwacht,
sprach Mohammed zu Zaid ibn Hāritha: ‚Du hast es
geschafft. Du hast es geschafft.‘ Viele Male wieder-
holte er diesen Satz immer und immer wieder. ‚Zaid,
du musst diesen Segen richtig festhalten‘, mahnte
Mohammed ihn. Aber dann kam eine Zeit in Zaid ibn
Hārithas Leben, in der ihm dieser Segen aus den Hän-
den glitt. Der Segen war vorüber, aber die Kämpfe
und Widrigkeiten in seinem Leben hielten an. Nach
langer Zeit war ihm noch einmal dieser Moment ver-
gönnt und diesmal ließ er ihn nicht mehr los. Später
wurde er umgebracht. So endet diese Geschichte von
241
Zaid ibn Hāritha. Eine andere Geschichte habe ich
bereits in dem Kapitel »Loyalität und meine Liebe für
Gott« in Band drei aus der Serie »Ich verlor mein
Herz in Gott« aufgeschrieben.
Christiane, es ist nicht so, dass man diese Glückse-
ligkeit für immer festhalten kann. Es ist gut möglich,
sie auch zu verlieren. Er hatte Glück, dass er nach
Jahren noch einmal in ihren Genuss kam. Sieh, in die-
ser Hinsicht war Mohammed geistig offener als er,
denn er sagte zu Zaid immer wieder, er hätte es ge-
schafft. Aber die Kunst besteht darin, diesen Moment
der Glückseligkeit um jeden Preis festzuhalten. Die
Geschichte zeigt, dass Haritha in einigen Augenbli-
cken Mohammed in geistiger Hinsicht überragen
konnte. Natürlich hatte auch Mohammed großartige
geistige Momente. Im Gegensatz zu Haritha, konnte
er sie aber auf seinem Niveau festhalten. Mit der
Identität Gottes konnte Mohammed die Vorherr-
schaft des Christentums in Arabien verhindern und
dort, wo es versuchte, sich niederzulassen, sogar zer-
stören, denn die Christen glaubten an die Dreifaltig-
keit. Genauso der Hinduismus mit seiner Vielgötte-
rei. Die ganze Welt war mit Dunkelheit zu seinen
Lebzeiten gefüllt. Diesen mystischen Moment, in
dem die Welle der Liebe dich weit reisen lässt, emp-
fand auch Luzifer. Und das hatte die Tochter Gottes
erfahren, als Luzifer sein Lied vor Gott sang. Christi-
ane, das ist so. Menschen singen Tausende Lieder,
242
aber darunter sind nur ein oder zwei, die dich tief be-
rühren. Und das ist die Welle der Mystik, zumindest
kann sie dort in Gang gesetzt werden. Christiane,
viele Male bin auch ich mystisch, wenn ich meine Er-
fahrungen für die Nachwelt aufzeichne. Mag sein, es
kommt euch so vor, als sei ich manchmal nicht ganz
dicht oder ich beende ein Thema nicht und rede von
etwas anderem. Das sind diese mystischen Mo-
mente, in denen der Verstand nicht folgen kann und
man in seinem Ozean aus Gefühlen immer wieder
untergeht. Natürlich, wenn du mich später fragst,
sehe ich, dass einige Dinge besser und ausführlicher
hätten erklärt werden können. Aber in dem Moment,
wenn die Erfahrung vor mir erscheint und mich mit-
nimmt, bleiben meine Worte zurück. Deshalb ist es
gut, wenn du mit mir darüber sprichst und fragst.
Noch lebe ich und kann direkt antworten. Ich
wünschte, meine Mitglieder würden mir viel mehr
Fragen stellen, anstatt mir stumm am Sonntag zwei
Stunden zuzuhören. Diese Zeit steht nur noch be-
grenzt zur Verfügung. Es gibt im Deutschen ein
Sprichwort: »Erst wenn man etwas verloren hat,
weiß man, was man gehabt hat.« Wenn ich nicht
mehr hier auf Erden lebe oder keine Fragen mehr be-
antworten kann, ist es zu spät. Es ist nicht meine Auf-
gabe, weltliche Probleme anderer Menschen zu lö-
sen, aber bei geistigen Fragen stehen ihnen jederzeit
meine Türen offen.“

243
Was bedeuten die zwei Tränen für Gott?
Mein Sohn Simon gesellte sich bei unserer Unter-
haltung dazu. Christianes nächste Frage bezog sich
auf die zwei Tränen für Gott, die ich immer wieder
am Ende einer jeden geistigen Erfahrung in meinen
Büchern aus der Reihe »Ich verlor mein Herz in Gott«
zur Sprache bringe. Sie bat mich, auch hierauf näher
einzugehen. Zwar hatte ich dies schon bei einigen
Zoomkonferenzen getan, aber sie wies mich darauf
hin, dass ich dies nur am Rande in all den Büchern er-
wähnte. Dort sage ich dem Leser, wenn ihn diese Ge-
schichte berührt habe und er zwei Tränen aus Liebe
für Gott vergieße, dann würden ihn diese zwei Trä-
nen eine Reise antreten lassen. Mit diesen Tränen
verhält es sich wie mit dem Angeln eines Fisches. Der
Angler, auch wenn er bereits im Wasser steht, wird
immer weiter Angeln. Mit den zwei Tränen angelt
man Gottes Liebe. Betrachten wir die Propheten der
Vergangenheit. In ihrem Leben haben sie viele Ver-
brechen begangen. Aber vergessen wir nicht, auch
Sünder oder Kriminelle haben einige gute Momente.
Lasst uns annehmen, ihr geht in die geistige Welt
und eure guten Taten, Motivationen etc. werden nun
dort gerichtet. Die Engel oder sagen wir, die Anzie-
hungskraft einer Dimension, zieht euch gemäß eu-
rem Licht oder eurer Dunkelheit zu sich. Es spielt da-
bei keine Rolle, wo ihr hingelangt, seien es die Höllen,

244
die mittleren, die neutralen Dimensionen oder die
Bereiche des Paradieses. Wird das geistige Gesetz,
das Gott für das geistige Leben erschuf, auf dich an-
gewendet, schaut Gott nur zu. Er greift in diesen Pro-
zess nicht ein. So findest du deinen Bestimmungsort.
Einmal haben die Wesen der Himmel zu mir gesagt:
„Zahid wir wollen dir ein Geheimnis verraten. Alles
kann im geistigen Leben gerichtet werden und so ge-
langt der Geist in die für ihn passende Dimension, sei
es in der Welt der Dunkelheit oder des Lichtes. Aber
die Tränen, die in den Momenten der Sehnsucht nach
Gott vergossen wurden, können weder von den En-
geln, von den Himmeln oder einem anderen erschaf-
fenen Wesen gerichtet werden. Diese Tränen gehen
direkt zu Gott, denn Gott selbst sagte: ‚Tränen, ver-
gossen aus Liebe zu mir, sind der Besitz meiner
Liebe.‘“ „Versteht ihr das?“, wollte ich von meinen
beiden Familienmitgliedern wissen. Sie nickten.
„Wenn ihr all eure Beurteilungen überstanden habt,
wird euer Verbleib in einer Dimension in der geisti-
gen Welt festgelegt. Eine Geschichte habe ich auch
darüber in meinem Buch »Wahre Momente mit
Gott« geschrieben. Ein Mann starb, wurde von den
Engeln gerichtet und lebte viele Jahre in seiner Di-
mension. Eines Tages wirbelte ein Brief in der Luft
auf ihn zu.“ Christiane unterbrach mich und fragte:
„Wer hat dort gelebt?“ Ich und Simon antworteten
fast wie aus einem Mund: „Ein Prophet.“ Simon

245
wusste sofort, um welche Geschichte es sich handelt,
denn er erklärte weiter, dass dieser Prophet einst
Gott auf Erden beschuldigt hatte. Ich wiederholte,
dass diese Begebenheit meiner Meinung nach in mei-
nem Buch »Wahre Momente mit Gott« stehen
müsse, aber Simon berichtigte mich: „Nein, ich
glaube, das steht in dem Buch »Mein Weg zurück zu
Gott, meinem Vater«.“ Ich war erstaunt, dass er es
auf Anhieb wusste. Ich erzählte weiter: „Dieser Pro-
phet saß in der Nähe von Bergen in einer mittleren
Dimension und war sehr traurig. Plötzlich wirbelte
ein Brief in der Luft vor ihm herum und schwebte
schließlich auf den Propheten zu. Zu Lebzeiten auf
Erden hatte der Prophet vor langer Zeit gesagt: ‚Gott,
Du selbst kennst nicht die Situation deiner Schöp-
fung. Manchmal denke ich, dass Du ein unvollkom-
mener Gott bist.‘ Was immer er auf Erden voll-
brachte, dafür wurde dieser Prophet beurteilt. Wie
gesagt, der Brief flog zu ihm und er hörte eine Stimme
sagen: ‚Dieser Brief ist für dich.‘ Er öffnete den Um-
schlag und las: ‚Dieser Brief ist vom unvollkomme-
nen Gott an den vollkommenen Propheten.‘“ „Könnt
ihr euch jetzt daran erinnern?“ Beide nickten. Also er-
zählte ich weiter, was Gott in diesem Brief an den
Propheten schrieb: „‚Ich habe weder deine Bestim-
mung noch die Richtung deiner Taten verursacht. Ich
bin nicht schuld, dass du hier gelandet bist. Aber Ich,
dieser unvollkommene Gott, erinnere mich an deine

246
Tränen für mich. Mit diesem Brief kannst du zur Bot-
schaft der Engel gehen.‘ Der Prophet machte sich auf
den Weg dorthin und bei seiner Ankunft sagten die
Engel: ‚Wir haben dir doch gesagt, dass du für eine
lange Zeit nun hier sein wirst.‘ ‚Ich habe diesen Brief
erhalten‘, antwortete er und reichte ihn den Engeln.
Diese nahmen das Schriftstück an sich und am
nächsten Tag wurde er zu ihnen erneut in die Bot-
schaft eingeladen. Dieser Brief trug die Handschrift
Gottes. Die Engel sprachen bei seinem Eintreffen:
‚Gott hat dir geschrieben, da du für Ihn Tränen ver-
gossen hast. Viele Himmel haben sich daraufhin ge-
meldet und bieten dir wegen diesem Brief an, in ih-
rem Himmel zu leben.‘“ Simon sagte an dieser Stelle:
„Aha, da bekommt der so eine Art Staatsbürgerschaft
in den Himmeln.“ „Ja, sie offerieren es ihm, weil er für
den unvollkommenen Gott Tränen vergossen hatte.
Deswegen boten sie ihm eine Bleibe in ihren Him-
meln“, kam es mir mit tränenerstickter Stimme
schwer über die Lippen. Nach einem kurzen Moment
fuhr ich fort: „Die Engel sprachen weiter: ‚Aber daran
ist eine Bedingung geknüpft. Jeder Himmel verlangt
von dir den Brief, den Gott dir schrieb. Dieses Schrift-
stück ist wertvoller als alles andere, denn es trägt
Gottes Handschrift.‘“ „Ja, es war die Handschrift des
unvollkommenen Gottes an den perfekten Prophe-
ten“, schluchzte ich. „Simon, jetzt komme ich zu dei-
ner Vision. In dieser hast du mitten in den Wolken

247
Gottes Gesicht gesehen.“ Simon antwortete: „Ja, so
war es.“ „Als du Gottes Gesicht sahst, hast du sehr ge-
weint, stimmt das?“ „Ja, das stimmt.“ „Und als du
aufgewacht bist, hast du immer noch geweint.“ „Ja.“
„Siehst du, wie sehr du davon betroffen warst? Du
weinst in der…“ „geistigen Welt und selbst hier auf
Erden“, beendete Christiane meinen Satz. „Diese
emotionale Situation, diese Tränen von dir, Simon,
werden immer zu Gott gehören“, erzählte ich ergrif-
fen und mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Für al-
les andere werden sie dich zur Verantwortung ziehen
und dich irgendwo hinstecken. Du weißt, wie ich das
meine?“ „Ja, Papa, das weiß ich.“ „Die Himmel haben
mir noch etwas gesagt, nämlich, dass sie Tränen aus
Liebe zu Gott nicht bewerten und schon gar nicht
richten können. Sie können alles andere akribisch
unter die Lupe nehmen, aber das auf keinen Fall. Trä-
nen aus Liebe zu Gott sind unbezahlbar. Diese Trä-
nen sind das wahre Objekt der Begierde für viele
Himmel. Ich rede hier nicht vom Paradies.“ Beide
nickten. „Viele Himmel werden sogar sagen: ‚Wir
können dir nichts anbieten oder bezahlen, was dem
Wert der Tränen für Gott entspricht. Aber wenn du
uns deine Tränen gibst, dann gehört alles andere aus
unserem Himmel dir. Wir können dich dafür aus der
Hölle befreien, aus den mittleren Dimensionen oder
wo sonst du immer feststeckst. Wenn diese Situation
dir jemals in deinem Leben widerfahren sollte, dann

248
gehen deine Tränen direkt zu Gott. Und auf dem Weg
zu Gott passieren sie auch diese vielen Himmel und
verkünden, dass jemand sich auf Erden oder wo auch
immer an Gott erinnert hat und in diesem Moment
seine Liebe zu Ihm sendet.‘“ Mir stiegen erneut Trä-
nen in die Augen und nur mit Mühe konnte ich meine
Stimme aufrechterhalten. „Gott hat den Himmeln
klargemacht: ‚Das sind meine Tränen, wollt ihr dafür
tatsächlich bezahlen?‘“ Christiane lachte an dieser
Stelle. Auch mir huschte ein Lächeln übers Gesicht
und ich erzählte weiter: „Stellt euch vor, da finden
richtige Versteigerungen statt. Die Gebote über-
schlagen sich. Die Himmel setzen alles ein, was sie
haben und dennoch können sie diese Tränen nicht
bezahlen. Könnt ihr euch das vorstellen, dass die
Himmel so weit gehen? Auf Erden würden wir sagen,
sie geben dafür selbst ihr letztes Hemd. Das waren
doch verdammt noch mal nur fünf Tränen.“ Jetzt
lachten wir alle drei. „Das war doch in unseren Augen
nichts Besonderes“, fuhr ich fort. „Aber bei jeder Ver-
steigerung bieten die Himmel alles..“ „…bis nichts
mehr übrig ist“, beendete Christiane erneut meinen
Satz. „Die Versteigerung der Tränen geht so weit, bis
sie sogar für die Himmel unbezahlbar werden. Nur
die höchsten Himmel, die immer noch etwas zu ge-
ben haben, erhalten den Zuschlag. Gott sagte zu die-
sen Wesen: ‚Okay, Ich gebe euch diese Tränen.‘ Und
dann kommen besondere Abgesandte aus diesen

249
Himmeln zu dir und retten dich aus diesen Höllen.“
Simon sprach gerührt: „Das ist schön.“ Ich blickte ihn
lächelnd an und wiederholte: „Wo immer du in der
geistigen Welt festhängst, finden sie dich und erlö-
sen dich aus diesem Gefängnis. Sie bringen dich dann
in ihre Himmel und erzählen dir, dass sie deine Trä-
nen von Gott bekommen haben. Sie fragen dich, wie
viele goldene Paläste du brauchst. Alles, wonach du
verlangst, kannst du auf deine Wunschliste setzen.
Und wenn du anfängst, deine Liste zu schreiben,
dann fangen sie an zu lachen, wenn sie sehen, was für
Dinge du darauf notierst. Sie sagen dann zu dir: ‚Das
ist Pillepalle, ja, Kinderkram, wir geben dir viel mehr
als das.‘ Ich habe von den Himmeln erfahren, was sie
mit den Tränen machen wollen. Sie stellen aus den
Tränen, die jemand für Gott aus Liebe vergossen hat,
ein Parfüm her. Dieses Parfüm riecht nach Gott und
zeigt somit an, in welcher Richtung Gott zu finden
ist. Erinnert ihr euch daran, was Gott zu mir sagte, als
ich in meiner Mystik Tränen für Ihn vergoss und Gott
diese einsammelte? Ich habe Gott gefragt: ‚Was hast
Du mit meinen Tränen vor?‘, worauf Er antwortete:
‚Daraus werde Ich ein neues Parfüm für mich kreie-
ren.‘ Hört ihr das? Kein Parfüm für die Himmel. Wenn
Gott aus Tränen für sich ein Parfüm macht, welcher
Himmel könnte diese Tränen dann je erhalten?“ Si-
mon sagte spontan: „Keiner!“ „Versteht ihr das? Des-
wegen erinnere ich immer wieder an diese zwei

250
Tränen. Deshalb frage ich immer wieder, ob diese
Geschichte den Leser berührt hat, denn diese Tränen
werden dich halten, so, als ob man einen Fisch angelt
und ihn aus dem Wasser zieht. Denn Gott sagt: ‚Die-
ser Fisch hängt an meiner Angel, wenn dieser
Mensch zwei Tränen für mich vergießt.‘“ Bei meinem
letzten Satz schlug ich verzückt auf den Tisch vor uns
und Simon sagte einfach nur: „Wow!“ Ich sprach zu
Simon: „Du hast Gott in den Wolken gesehen und
auch bei einigen anderen Gelegenheiten und du hast
geweint. Dann wachst du plötzlich auf und Tränen
rinnen immer noch über deine Wangen. Normaler-
weise weinst du nicht so leicht oder?“ „Ja, so ist es“,
lachte Simon, „Das ist nicht einfach für mich.“ „Aber
diesen mystischen Moment, in dem man sich voll-
kommen verliert und nur in Gottes Gesicht in den
Wolken blickt, kann man nicht beschreiben. Dort
hast du selbst nichts verloren, oder? Weder Fußball,
deine Karriere usw., rein gar nichts hast du entbehrt!
Aber nun frage ich dich, wem gehören diese Tränen?
Diese Tränen gehören nur einem und das ist Gott.
Denke ich an die Geschichte vom Propheten und vom
unvollkommenen Gott, dann kann ich nur ‚Wow‘ sa-
gen. Wenn ihr diese Geschichte in meinem Buch fin-
det, dann zeigt sie mir. Ich möchte sie noch einmal
lesen, denn es scheint mir, ich vergesse den Inhalt
meiner eigenen Bücher oder zumindest, was ich wo
in meinen Büchern geschrieben habe.“ Bei diesen

251
Sätzen lachten wir drei herzlich. Simon sagte: „Papa,
ich weiß wo das steht. Diese Geschichte ist in dem
Buch »Der Weg zurück zu Gott – meinem Vater«. Ich
weiß das ganz genau, weil ich das Hörbuch dazu ge-
sprochen habe.“ Ich fügte verschmitzt hinzu: „Stellt
euch mal vor, mir wird im Himmel gesagt, ich hätte
dieses Buch geschrieben und ich müsste antworten:
‚Häh?‘, weil ich keine Ahnung habe. Und jetzt sagen
die Himmel, dass Christianes Ausdruck, die Art und
Weise, wie sie den Inhalt unter ihren eigenen Tränen
verbindet, Gottes neue Söhne und Töchter auf Erden
bringen wird, die geistig selbst den Mount Everest
überragen. Sie werden Christiane dann als ihre geis-
tige Mutter bezeichnen. Aber…. Ich bete, dass sie nie-
mals ihre geistige Mutter direkt kennenlernen wer-
den. Ihr wisst wieso.“ Nun lachten wir alle drei er-
neut, denn wir wussten, warum. Christiane sagte:
„Na ja, einmal kann ich mich ja zusammenreißen.“
„Simon, du weißt, was ich meine, direkt sollte ein Zu-
sammentreffen besser nicht stattfinden, sondern ir-
gendwo hinter den Bergen oder hinter den Wolken
im Himmel.“ Christiane scherzte selbst: „Ja, hinter
einem Schleier.“ Ich lachte und sagte: „Ja, sie sollte in
sicherer Entfernung hinter den Wolken zu Gottes
Kindern sagen: ‚Ich bin eure geistige Mutter.‘“ Simon
konnte sich seinen Kommentar zu seiner Mutter
auch nicht verkneifen und fügte grinsend hinzu:
„Vielleicht gibt es ja sogar Zoom dort.“ „Und ich sage

252
euch,“, wandte ich mich eindringlich an beide, „ihre
Tränen wurden als Licht in dieses Buch aufgenom-
men. Die Himmel haben mir gesagt, das wird die
Welt verändern, denn es ist ein perfekter Inhalt ent-
standen. Seht ihr, wie das alles in eurem geistigen Le-
ben verändern kann? Noch einmal wiederhole ich:
Wenn die Engel die menschlichen Wesen richten, sie
in die mittleren, neutralen oder auch in die dunklen
Bereiche senden, sagt Gott gar nichts. Er greift in die-
sen Prozess nicht ein. Gott hat nichts mit deinen gu-
ten Taten oder Gedanken zu tun. Ihn interessieren
nur deine Tränen aus Liebe zu Ihm.“ Nun nickte Si-
mon und sprach: „Ja, wahrlich, Gottes Liebe steht
über seinen Gesetzen.“ „Die Tränen bestimmen dei-
nen Wert und wie weit du damit im geistigen Leben
vorankommst. Ich habe so viele Tränen in meinem
Leben für Gott vergossen.“ In diesem Moment lachte
Christiane laut auf und sprach: „Wahrscheinlich
kommst du mit einem ganzen Eimer voll bei Gott
an.“ Simon ergänzte: „Ne, Ne! Papa bringt sein eige-
nes Schwimmbad mit zu Gott.“ „Ja“, sprach ich ver-
zückt, „Gott hat gesagt, dass meine Tränen nur Ihm
gehören. Meine Tränen hat Er nicht ins Paradies ge-
sandt oder in die Himmel. Meine Tränen wollte er
nicht versteigern, denn Gott möchte aus ihnen einen
neuen Himmel erschaffen und den soll niemand an-
deres außer Ihm betreten. Was für ein Himmel das
wohl sein mag, welcher aus meinen Tränen

253
entstand? Meine Tränen werden nicht in die Rich-
tung zeigen, in der Gott sein wird, sondern sie wer-
den verkünden, dass Gott hier gegenwärtig ist. Und
das ist der Wert der Tränen für Gott. Aber was ist,
wenn die Menschen das nicht verstehen wollen? Ver-
gesst den mystischen Moment der Liebe, vergesst
den brennenden, ja, sogar den realistischen Moment.
Selbst wenn ihr im romantischen Moment der Liebe
jeden Sonntag zum Zoom-Meeting kommt, mich et-
was fragt und euch dann die Antwort selbst am
nächsten Sonntag noch immer nicht behagt, dann
zeigt das doch deutlich, wie sehr ihr zum Opfer der
euch umgebenden weltlichen Umstände geworden
seid. Eure eigene Situation auf Erden könnt ihr im
geistigen Leben vor niemandem verbergen. Deswe-
gen, Simon, muss dein Bruder Moses mehr Tränen
vergießen, denn ansonsten wird er nur mit einem
Fahrrad in der geistigen Welt unterwegs sein.“ Wie-
der lachten wir drei vergnügt. Aber Simon brach für
seinen Bruder eine Lanze und sagte: „Ne, Papa, der
hat doch den Rucksack, der kann fliegen.“ Erneut
lachten wir. „Ja, das stimmt. Sollte er in eine dunkle
Dimension kommen, hat er auf alle Fälle seinen
Rucksack dabei, denn wenn es um Gott geht, ist er
verdammt ernsthaft. Wenn wir zum Verteilen der
Broschüren gehen, dann ruft er seine trainierte Ar-
mee an Verteilern akkurat zusammen. Alle anderen
gehen auch nach Frankfurt und verteilen Flyer und

254
Bücher. Aber habt ihr schon einmal beobachtet, wie
sehr sein Gesicht dabei strahlt? Habt ihr gesehen, mit
wieviel Freude er das tut? Man sieht ihm förmlich an,
wie glücklich er dabei ist. Diese Freude kann keine
Hölle ertragen. Wer so empfindet, wird niemals in ih-
ren Abgrund gezogen. Wir anderen treten nervös
nach Stunden von einem Bein auf das andere und
schauen verstohlen auf die Uhr, wann unsere Zeit ab-
läuft.“ Christiane konnte sich nicht halten vor La-
chen. „Einige sagen: ‚Oh, ich habe Rückenschmerzen
vom langen Stehen.‘ Der nächste klagt, es sei zu heiß
usw. Sobald das Wetter unangenehm wird, wollen
alle vorzeitig nach Hause zurückkehren. Aber einem
macht das Wetter, ganz egal ob warm oder kalt, bei
Regen oder Schnee, nichts aus. Laut rufend steht er
auf der Zeil, der Einkaufsstraße in Frankfurt, und
scheint nicht müde zu werden. Er ist wie eine Blume,
die inmitten der ignoranten Masse von Menschen ih-
ren wunderschönen Kelch öffnet. So etwas habe ich
bei keinem anderen auf der Straße gesehen.“ Simon
sagte: „Ja, das stimmt, es ist genau so, wie du es sagst.
In dieser Hinsicht ist Moses einmalig, einfach über-
ragend.“ „Irgendwo da hat er seinen einzigartigen
Moment. Und in diesen Augenblicken sieht Gott zu!“
„Deswegen stand Gott ja schon neben Moses“,
wandte Simon ein. „Ah ja, genau, oi, joi, joi! Ja, über
diese Vision habe ich auch in meinem Buch geschrie-
ben, wisst ihr noch? Gott stand neben ihm und

255
schaute auf die vorbeiziehenden Menschen und sah
sie sehr befremdlich an. Wow, wow, wow! Es gibt so
viele Kleinigkeiten in diesem Leben, so viele kleine
Momente, wo man den Faden oder die Angelschnur
auswirft. Wisst ihr, was Moses sagt, wenn wir zu-
sammenkommen und nach Hause gehen wollen? Ja,
er sagt ständig, wir sollen noch weiter machen, denn
wir haben immer noch Zeit, bis wir den Stand zusam-
menräumen müssen. Wenn ich ihn dann frage, ob es
für ihn nicht auch unerträglich heiß sei, sagt er ein-
fach Nein. Im Nächsten Augenblick ist er wieder mit
den Menschen auf der Straße beschäftigt und spricht
sie lauthals an. Diesen Moment voller Freude sieht
man nur sehr selten bei Menschen, wenn sie etwas
für Gott tun.“
Es vergingen nun mehr als zwei Wochen. Christi-
ane und Gerti hatten bereits einige andere Geschich-
ten bearbeitet, als meine Frau eines Morgens erneut
vor mir stand und sagte, dass sie noch einmal über
diese „Zwei-Tränen-Angelegenheit“ mit mir reden
wolle. Ich war gerade im Begriff, ein neues Video auf-
zunehmen. Da sie aber extra deswegen zu mir kam,
wusste ich, dass dieses Thema in ihr arbeitete und sie
keine Ruhe geben würde, bevor ich nicht ihren Durst
stille. Ich lächelte sie verschmitzt an, denn wir beide
wussten, was das bedeutet. Wir setzten uns an ihren
Schreibtisch und sie drückte die Aufnahmetaste.

256
Der Wert der Tränen für die Himmel
Christiane fragte mich: „Zahid, du hast geschrie-
ben, dass die Tränen eines Menschen, vergossen in
der Liebe zu Gott, von den Himmeln ersteigert wer-
den, weil sie anzeigen, in welcher Richtung Gott sich
gerade befindet. Meine Frage heute betrifft die Qua-
lität der Tränen der Himmel. Die Wesen dort sind in
einem idealen Umfeld in der Liebe Gottes gewach-
sen. Zeigen ihre Tränen in den Himmeln nicht die
Richtung an, in der Gott zu finden ist? Haben
menschliche Tränen einen anderen Geschmack, den
man in den Himmeln nicht finden kann? Oder be-
steht ihr Bestreben vielleicht darin, dass sie den Duft
so vieler Lieben wie möglich sammeln wollen, um
ihre Chance zu erhöhen, dass Gott sie öfter besucht?
Gibt es etwas in der menschlichen Liebe, wozu die
Liebe der himmlischen Wesen nicht fähig ist?“
Ich antwortete: „Betrachten wir die Wesen der
Himmel und die Menschen auf Erden, dann gilt es als
erstes zu betonen, dass sie in den Himmeln, den hö-
heren Schöpfungen, leben und wir Menschen zu den
niederen Schöpfungen gehören. Wir führen unser
Dasein im Sog weltlicher Sorgen, die wir nicht ab-
schütteln können. Scheinbar gibt es für die meisten
von uns daraus kein Entrinnen. Das ist der Strudel
unseres Lebens, der uns die Luft zum Atmen raubt.
Und nun werden die Tränen eines Menschen, der in
257
diesem düsteren Umfeld aufwuchs und es schaffte,
von sich behaupten zu können, dass er zu Gott ge-
hört, weil Gott das über ihn bezeugt hat, zum Objekt
der Begierde der Himmel. Deine Frage, warum die
Himmel für diese Tränen alles bieten, was sie besit-
zen oder sogar versuchen, sie zu ersteigern, hat fol-
genden Grund: Sie bieten demjenigen ihren Himmel
an, weil sie ganz genau wissen, dass er sich in ihrer
wunderbaren Welt niemals verlieren wird. Gottes
menschliches Objekt in der Liebe wird trotz dieses
himmlischen Reichtums niemals Gott vergessen,
noch Ihn aus seinen Augen oder aus seinem Herzen
verlieren. Die Liebe dieses Menschen wird für Gott
immer an erster Stelle stehen und für unseren Schöp-
fer ewig währen. Dieser Mensch ist fähig, Gott mehr
zu lieben als diese Wesen. Deswegen bestehen die
himmlischen Wesen inbrünstig darauf: ‚Nimm unse-
ren Himmel, nimm unseren Himmel!‘ Denn eins wis-
sen sie ganz sicher: ‚Wenn dieser Mensch, geboren in
einem gefallenen Umfeld, es schaffte, dass Gott von
ihm sagt, er gehöre zu Ihm, dann wird er, selbst wenn
wir ihm unseren Himmel anbieten, diesen nicht an-
nehmen.‘ Wenn dieser Mensch in ihrem Himmel an-
kommt, wird er stattdessen weiter und schneller in
der Liebe zu Gott wachsen. Christiane, das ist der Un-
terschied.“ Nun fragte sie mich: „Ist es ebenso mög-
lich, dass die himmlischen Wesen auch durch oder
mit diesem Menschen schneller wachsen können?“

258
Ich antwortete: „Ja, wenn man sich in diesem himm-
lischen Umfeld befindet, dann wird der Geist in die-
ser himmlischen Liebe wie ein Diamant geschliffen
und nimmt einen unfassbaren Ausdruck in der Liebe
an. In diesem himmlischen Umfeld wird man in Sa-
chen Liebe zum Superwesen. Solche Wesen werden
zum Licht der Himmel. Verstehst du das?“ Sie nickte.
„An diesem Punkt macht Gott den himmlischen We-
sen aber auch etwas anderes klar, wenn Er sagt: ‚Seht
euch diesen Menschen an. Ihr lebt schon immer in
den Himmeln. Aber dieser Mensch weiß dieses wun-
derbare Umfeld bei euch viel mehr zu schätzen. Er ist
dafür aus dem Grunde seines Herzens dankbar und
liebt mich viel inniger.‘ Die himmlischen Wesen wis-
sen ganz genau, dass dieser Mensch ihrem Himmel
einen ganz besonderen und einzigartigen Glanz ver-
leiht, der ihn viel heller strahlen lässt. Die Liebe solch
eines Menschen ist der Höhepunkt und wird die
Liebe der himmlischen Wesen überragen. Gott zu lie-
ben, wird in den Himmeln für die dortigen Wesen zu
einer Art Routine. Aber der Mensch, der die Dunkel-
heit und alle weltlichen Zwänge hinter sich lassen
konnte, für den ist dieses himmlische Umfeld keine
Normalität, sondern etwas ganz Besonderes, wofür
er ewig dankbar ist. In unserer Welt auf Erden gibt es
nicht dieses ideale, geistige Umfeld. Viele Heilige und
Gesandte kamen in ihrem Leben immer wieder an
den Punkt, an dem sie Gott verließen. Ihr Umfeld

259
erdrückte sie förmlich und sie kehrten zurück. Aber
der, der standhielt und sogar seinen letzten Atemzug
für seine Liebe zu Gott aushauchte, hat den Beweis
für den Wert seiner Liebe angetreten und ja, diese
menschliche Liebe ist höher als die Liebe der Wesen
in den Himmeln, weil himmlische Wesen sich nie
diesen niederen Umständen stellen mussten. Und
nun kommt es zu einem Geben und Nehmen in der
Liebe zwischen den himmlischen Wesen und so ei-
nem Menschen.“ Christiane fragte mich: „Ist es wie
ein Liebeslied, mit einem anderen Geschmack? Wenn
viele Liebeslieder erklingen, entsteht eine besondere
Vielfalt.“ „Ja, genau so. Die himmlischen Wesen be-
ginnen diesen Menschen mit sich zu vergleichen. Sie
versetzen sich in seine Lage in dieser gefallenen Welt
und fragen sich, was ihnen dort widerfahren wäre.“
Christiane warf ein: „Sie erkennen sozusagen ihren
eigenen Wert in der Liebe zu Gott.“ „Ja, sie gestehen
sich ein, dass sie dort unten vielleicht niemals die
wahre Liebe zu Gott gefunden hätten. Sie beginnen
abzuwägen und erkennen, dass die Liebe dieses
Menschen tatsächlich die ihre übersteigt. Deswegen
ist solch ein Mensch etwas einzigartig Schönes, wie
ein Diamant in diesem Himmel. Dieser Edelstein
wird das Prunkstück im Ring an ihrem Finger sein. In
einem idealen Umfeld wie den Himmeln gab es viele
Propheten, die vor Gott traten und sprachen: ‚Sende
uns auf Erden und wir werden deine ideale Welt

260
Wirklichkeit werden lassen.‘ Sie wurden entsandt
und haben auf diesem kleinen Planeten niemals er-
fahren, was Spiritualität ist. Unter ihnen waren sogar
Erzengel, ich kann viele Beispiele nennen, zum Bei-
spiel Lothar Matthäus. Auf Erden angekommen, ha-
ben sie ihr Leben für vollkommen sinnlose Zwecke
verschwendet. Die himmlischen Wesen vergleichen
sich mit dem Menschen, der wie Phönix aus der
Asche aus diesem dunklen Umfeld in der Liebe zu
Gott aufsteigen konnte und haben regelrecht Angst,
zu scheitern, wenn sie in seiner Lage gewesen wären.
Denn das hatten viele andere Wesen vor ihnen be-
reits bewiesen. Sie wussten, was ihnen widerfahren
würde. Und dann steht plötzlich ein Mensch vor
ihnen, der vom Grund der Hölle der Höllen zu ihnen
emporstieg. Und deswegen sagte Gott über mich:
‚Ich kann ihm nicht den Wert seiner Tränen zurück-
zahlen.‘ Als dieser Satz durch die Himmel hallte und
die Wesen dort gewahr wurden, dass selbst Gott
nichts zu bieten hat, was dem Wert der Liebe in mei-
nen Tränen nahekommt, hat das große Bieten seinen
Lauf genommen. Sie boten alles, ihren Himmel, was
immer mein Herz begehren würde, nur damit ich
mich dort niederlasse. Mit ihrer Einladung verbinden
sie die Hoffnung, dass Gott sie noch einmal wegen
mir besuchen kommt. Wenn du das siehst, dann wird
dir bewusst, dass ich nicht der Onkel oder irgendein
Verwandter für die himmlischen Wesen bin. Dort

261
gibt es so viele verschiedene Schöpfungen. Die Erde
mit den Menschen ist nicht einmal ein kleiner Punkt
in der Milchstraße. Aber mein Licht bezeugt meinen
Wert. Mein Wert lässt erahnen, wie es gewesen sein
könnte, als Gott die Liebe gebar. Sie werden nicht von
der Person Zahid Ali Khan angezogen. Stell dir mal
vor, Christiane, sie würden herausfinden, dass ich
auf Erden ein Scheißkerl war und mein Geist lauter
schwarze Löcher hat. Nein, all diese Dinge hat Gott
ausgelöscht. Was übrig blieb, ist nur das, was zu Ihm
gehört.“ Christiane sagte: „Also ist das, was wirklich
übrig bleibt, die wahre Essenz deines Lebens.“ „Ja,
man kann mich für viele Dinge auf Erden zur Verant-
wortung heranziehen und sagen: ‚Schau mal, du hast
dies und das getan.‘ Das mag sein, aber Gott wird im
ewigen Leben verkünden: ‚All das, wofür man mein
Herz anklagen könnte, tritt in den Hintergrund. Für
mich ist das nicht existent. Löscht diese Zeit aus sei-
nem Leben, all das Minus.‘ Und dann betrachtet man
das Positive. Und Gott fragt: ‚Worin bestand sein
Wert für mich?‘ Und dann schlägt die Waage zu mei-
nem Gunsten aus, weil alles, was ich aus Liebe zu
Gott vollbrachte, selbst den Mount Everest überra-
gen würde. Und gefallene Menschen gehen im Leben
nach dem Tod in ihre dunklen Dimensionen und
werden immer noch mich dafür beschuldigen, was
mir auf Erden in ihren Augen nicht so gut gelungen
ist. Aber diese Zeit ist kein Teil mehr von mir, denn

262
Gott hat mich davon befreit. Das, was an Gutem üb-
rig blieb, ist für Gott unbezahlbar. Und so sprach Gott
zu mir: ‚Ich könnte dir ein anderes Licht geben, das
eines Engels oder eines anderen Wesens.‘ Aber Gott
sieht den Wert meiner Liebe und entschied deshalb:
‚Nein, Ich schenke ihm mein Leben und meine Liebe,
welche mein Licht ist.‘ Wenn Gott mit einem Wesen
sein Licht teilt, dann spricht das für dessen Qualität
in der Liebe. Und stellt euch mal vor, ihr kommt in die
geistige Welt und dann fangt ihr an zu zetern: ‚Wie
kann Gott das nur tun. Wir wissen doch ganz genau,
was das für ein Mensch gewesen ist.‘ Aber Gott hat
doch bereits das Minus von meiner Lebenszeit abge-
zogen. Aber, wenn bei euch das Minus abgezogen
wird, dann bin ich mir nicht sicher, ob da überhaupt
noch etwas übrigbleibt. Jeder sollte sich zuerst Sor-
gen um sich selbst machen. Drehte sich das eigene
Leben nur um das Wohlergehen der eigenen Kinder?
Hatte sich so eine Art Routine eingeschlichen? Was
war dieser Mist? Wird deine Zeit dann saldiert und
Gott fragt, ob noch etwas übrig ist, dann wird die bit-
tere Antwort ein Nein sein. Vielleicht begehrt ihr
dann auf und ruft: ‚Oh Gott, wir haben deine Arbeit
verrichtet.‘ Und dann schaut man sich an, welchen
Wert das hatte, dessen ihr euch rühmt. Jetzt wird ge-
nau geprüft, ob ihr es wie eine Pflicht erfülltet oder
ob sich eure Hingabe tatsächlich in einen Roman ver-
wandeln konnte. War das Letztere der Fall, weil ihr

263
es von ganzem Herzen tatet, dann ändert sich in der
geistigen Welt natürlich auch euer Wert. Habt ihr die
Arbeit Gottes und den Willen Gottes dagegen nur aus
Pflichtgefühl getan, dann werdet ihr dafür bezahlt,
mehr aber auch nicht! Dann endet ihr vielleicht in ei-
ner guten Dimension. Aber wenn ihr einen Roman
schreiben konntet, in dem ihr euch selbst und eure
Liebe in Gott verloren habt und nicht wieder mit der
Liebe zurückfandet, die euch in Gott abhandenkam,
selbst wenn ihr zurückkommen wolltet, aber dazu
nicht fähig wart, dann habt ihr an diesem Punkt euer
Leben tatsächlich Gott gewidmet. Wenn ihr an die-
sem Punkt mit dieser Loyalität euren letzten Atem-
zug aushaucht und selbst in diesem letzten Augen-
blick wispert: ‚Ich wünschte, ich hätte mehr geben
können‘, dann erhaltet ihr keine Bezahlung, sondern
Gott selbst wird eure Alternative sein. Ja, Gott ist
meine Alternative! Deswegen warne ich euch wieder
und immer wieder. Hört auf, andere Menschen nur
an ihren schlechten Angewohnheiten oder Taten zu
beurteilen. In dem Augenblick, in dem du andere be-
schuldigst, vergisst du deine eigenen schlechten Un-
zulänglichkeiten, denn auch du bist nicht mehr als
ein Haufen Müll. Wir dürfen uns nicht in schlechten
Dingen vergleichen.“ In der Zwischenzeit hatte sich
auch Moses zu uns gesellt und deswegen sprach ich
nun zu ihm: „Verrichte diese Mission niemals nur aus
Pflichtgefühl. Nein, dies ist dein Instrument, welches

264
immer in deinem Atem mitschwingt, denn das wird
dein Liebeslied sein, das du allein vollenden musst.
Dann gehört ihr nicht mehr zu dem Bereich der Beur-
teilungen und Verdienste. Wisst ihr, was ich damit
meine?“ Alle nickten. „Dann bekommt ihr grünes
Licht, denn die Macht der Engel zum Richten in der
geistigen Welt geht nicht so weit. Euch ist schon klar,
dass ihr kein grünes Licht bekommt, sondern nur
freie Fahrt habt, um nicht gerichtet zu werden. Ich
spreche hier über Liebe, die mystisch war und zu Gott
gehört, in der ihr euer Leben gebt, um seine Liebe zu-
rückzubekommen. In ihr seid ihr bereit, für Gott und
seinen Willen zu sterben. Dieser brennende Wunsch
in euch verhindert, dass die Engel euch festhalten
können. Das Gesetz des Universums kann euch nicht
an sich binden. Und wenn ihr im geistigen Leben an-
kommt, werdet ihr erfahren, dass Gott niemanden
richtet. Gott steht dort, um euch willkommen zu hei-
ßen. Ich habe bereits den Zeitpunkt meines eigenen
Todes gesehen. Mich umgab goldener Nebel, der von
blauem Licht durchzogen wurde. Ich streckte meine
Hände hoch nach oben in das Innere dieses undurch-
dringlichen Nebels. Ich glaube, ich habe in einem an-
deren Buch auch schon darüber geschrieben. Meine
Hände ragten in diesen kreisenden gold-blauen Ne-
bel hinein und plötzlich griff jemand nach meinen
Händen, hielt sie fest und zog mich zu sich. Das Erste,
was ich erblickte, war Gott. Seht ihr, das ist meine

265
Alternative. Er ist der Besitz meiner Liebe. Was ande-
res kann ich neben Ihm noch begehren?“
An dieser Stelle, fragte Christiane mich: „Hat es
eine andere Bedeutung, wenn du sagst: ‚Ich gebe
mein Leben, meinen letzten Atemzug für dich, aber
gib mir meine Liebe wieder‘ oder ‚Ich gebe mein Le-
ben, meinen letzten Atemzug für dich, aber gib mir
deine Liebe wieder?‘“ „Christiane, das bedeutet in
beiden Fällen, dass ich zu Gott sage: ,Ich bin bereit für
dich, meinen Schöpfer, zu sterben. Ich habe nach dir
bis zu meinem letzten Atemzug gesucht, um von dir
der Menschheit zu berichten. Ich habe alle Kreuze auf
mich geladen und ich habe dich nie gefragt, wo Du,
mein Himmlischer Vater, bist oder warum Du mich
verlassen hast.‘ Schafft ihr es, in diesem Moment an
eurer Liebe festzuhalten und fragt nicht, warum Gott
euch verlassen hat, dann wird das zum Wendepunkt
in eurem Leben. Und genau an diesem Punkt ist Jesus
gescheitert. Er hat Gott gefragt, warum dieser ihn
verlassen hätte. Aber an diesem Wendepunkt stehst
du selbst über der Liebe.“ An dieser Stelle wieder-
holte Christiane noch einmal ihre Frage: „Macht es
einen Unterschied, wenn du zu Gott sagst: ‚Gib mir
meine Liebe wieder‘ oder ‚Gib mir deine Liebe wie-
der.‘“ „Christiane, wenn ich diese Ausdrücke ver-
wende, dann haben sie nur eine Bedeutung, nämlich
dass ich mich nach Gottes Liebe verzehre. Meine
Liebe spielt dabei überhaupt keine Rolle.“ Erneut
266
warf sie ein: „Aber wir haben beide Formulierungen
in unseren Büchern.“ „Das ist richtig, Christiane,
aber die Bedeutung ist dieselbe, denn Gott ist meine
Liebe und deswegen ist es richtig, wenn ich sage, gib
mir meine Liebe zurück.“ Christiane sagte: „Das war
nur eine Frage, insbesondere für mich, denn ich
weiß, dass man versuchen wird, dich an deinen Wor-
ten festzunageln, wenn du nicht mehr da bist. Und
deshalb möchte ich jetzt, dass für Menschen auflö-
sen, die noch am Beginn ihrer geistigen Reise ste-
hen.“ „Christiane, in Zukunft schreibst du immer:
‚Gott, gib mir deine Liebe zurück.‘, obwohl die andere
Formulierung einen anderen Geschmack der Liebe in
sich trägt.“

267
Qualität und Quantität der Tränen für
Gott
Nachdem ich mich in mein Zimmer zurückgezogen
hatte und Gerti und Christiane mit meinen neuen
Tonbändern kämpften, kehrte ich noch einmal zu
ihnen zurück und sagte: „Nun habt ihr den Stein ins
Rollen gebracht und ich muss noch etwas hinzufü-
gen.“ Sie entgegneten nur: „Das ist unser Schicksal
auf Erden“ und drückten den Aufnahmeknopf. Ich
begann: „Eine Unterscheidung in Qualität und
Quantität in der Liebe zu Gott gab es nicht in den
Himmeln. Auch für die himmlischen Wesen gab es
eine Zeit, in der sie viele Reisen antraten, als sie noch
nicht in den Himmeln lebten. Ihre Tränen brachten
sie erst dorthin. Unsere Tränen für Gott bringen uns
Menschen noch nicht einmal in die mittleren Dimen-
sionen oder andere gute Dimensionen. Nun wurde
aus Quantität Qualität. In den Himmeln haben die
Wesen natürlich Momente, die sie mit Gott teilten.
Aber diese Augenblicke schienen ihnen, als würden
sie schon Ewigkeiten zurückliegen. Im irdischen
Sinne würden wir von Jahrhunderten sprechen. Als
Gott sie verließ, hatte seine Liebe einen unstillbaren
Durst und eine Spur von unendlicher Traurigkeit in
ihnen zurückgelassen. Und obwohl es in den Him-
meln diesen Wesen an nichts mangelt, konnten sie
ihre Glückseligkeit aber nun nicht mehr ohne die
268
Gegenwärtigkeit Gottes vollenden. Das ist die ein-
zige Sache, die in den Himmeln fehlt. Blicken die We-
sen in den Himmeln auf das dunkle Umfeld auf Er-
den, sehen sie, dass Propheten, Sufis und Heilige be-
haupten können, da sie so viele Herausforderungen
in einem so verwirrenden Umfeld zu meistern haben,
sie würden zu Gott gehören. Trotz der Misere in ih-
rem irdischen Leben vergießen jene Tränen, weil sie
Gott vermissen. Warum wollen die Himmel dann
diese Tränen haben, wenn sie doch schon alles besit-
zen? Die Himmel sehen das so und deshalb sagten
sie: ‚Unsere Tränen für Gott und die eines Menschen
auf Erden unterscheiden sich, denn das umgebende
Umfeld ist bereits so verschieden. Sufis, Propheten
und Heilige sind in ihrem Leben auf Erden an diese
dunkle Hölle gefesselt. Jeden Tag werden sie von
neuen Herausforderungen gegeißelt. Jeden Morgen
erwartet sie ein anderer Schmerz. Obwohl das fins-
tere Umfeld sie Tag und Nacht umgibt und sie in Stü-
cke zu zerreißen scheint, gehören sie selbst in den
schwersten Augenblicken zu Gott und vergießen
nicht Tränen für sich, sondern nur in ihrer Liebe zu
Gott.‘ Ja, die Frage stellt sich: ‚Warum möchten die
himmlischen Wesen diese irdischen Tränen?‘ Tränen
vergossen unter diesen miserablen Umständen, ha-
ben einen höheren Wert als Tränen, die in Liebe zu
Gott in einem wunderbaren Umfeld wie in den Him-
meln vergossen werden. Himmlische Wesen

269
begehren diese Tränen, weil sie wissen, dass Gott
persönlich kommt. Ihnen ist klar, dass Gott selbst
nichts hat, was dem Wert dieser Tränen entspricht
und Er so diesem Menschen nichts anbieten kann.
Denn er wird für seine Tränen sowieso von den Him-
meln die Staatsbürgerschaft von ihnen bekommen.
Aber die Alternative für diese Tränen wird sein, dass
Gott in diese Himmel kommt, um diesen Menschen
zu treffen und für diesen Moment nehmen die himm-
lischen Wesen die Tränen an sich. Denn wenn Gott
zu ihnen in den Himmel kommt, werden auch sie Ihn
aufgrund dieser irdischen Tränen erblicken. Auf Er-
den weinen wir für viele Dinge, beispielsweise wenn
unser teures Auto kaputt geht oder weil der Partner
uns verlassen hat. Andere trauern über den Verlust
der Familie, der Tochter oder des Sohnes. Jede Träne
hat ihren Wert und dennoch kann dieser nicht mit
dem verglichen werden, der den Tränen zukommt,
die Gott gebühren. Denn Tränen, die an Gott ver-
schenkt wurden, sind an keine Bedingungen gebun-
den. Die Tränen, die wir vergossen haben, gehören
damit Gott und Er hat sie angenommen. Das sind die
Unterschiede. Deswegen sage ich immer: Wenn euch
die Traurigkeit wegen der Umstände um euch herum
übermannt, dann haltet eure Tränen zurück, wendet
euch in diesem Sinne Gott zu und vergießt sie für Ihn.
Von diesen Tränen werden die Himmel Kunde erhal-
ten. Selbst wenn wir uns dessen in diesem Moment

270
nicht bewusst sind, werden wir das spätestens erfah-
ren, wenn wir im geistigen Leben ankommen. Wenn
wir sehen, dass die Himmel dafür alles bieten, wer-
den wir in diesem Moment auch durch die Himmel
realisieren, welchen Wert Gott im geistigen Leben
überhaupt einnimmt. Einfach gesagt, das ist der
Zweck des Lebens. Vielleicht verbringt ihr in diesem
irdischen Leben viele gute Dinge. Dafür werdet ihr
euren Verdienst erhalten. Dafür gibt es ein Äquiva-
lent. Aber Gott zu lieben, versetzt dich in die Lage, zu
fliegen und deine Liebe zu vollenden.
***
Ich habe hier demonstriert, was mit meinen Ge-
schichten voller Liebe geschieht, wenn sie aufge-
schrieben werden. Sie verändern ihr sprachliches Ge-
wand, werden so wunderbar geistig üppig, um Seiten
und Absätze, mit neuen Erklärungen und Sichtwei-
sen, über Tage hinweg durch mich aufgrund der An-
regungen aus meiner Familie, ergänzt. Und so ent-
stehen die Kapitel in meinen Büchern aus einem Vi-
deo und vielen extra Tonbändern. Viele Leser werden
sagen, dass in meinen Büchern mehr steht, als ich
persönlich im Video gesprochen habe. Das verdanke
ich Christianes unermüdlichem Wunsch, mein Ver-
mächtnis so facettenreich wie möglich, gedanklich
und emotional zu bereichern, damit nicht nur in Zu-
kunft die Menschen zu Gottes wahren Söhnen und
Töchtern werden, sondern auch in unserer heutigen
271
Zeit unsere Mitmenschen die Chance haben, die rich-
tige Wahl für ihre geistige Bestimmung zu treffen.
Darum sitzt Christiane Stunde um Stunde, Tag um
Tag, nunmehr seit Jahren an Gottes Offenbarungen
und legt sich freiwillig mehr Last auf ihre Schultern.
Die einzelnen Tonbänder werden an den entspre-
chenden Stellen in der jeweiligen Geschichte über
meine geistige Erfahrung eingefügt, genauso wie
notwendige Teilüberschriften, die dem Leser das Na-
vigieren im Text erleichtern. Einmal sagte ich zu
Christiane, dass es unmöglich sei, alles zu 100 Pro-
zent auf den Punkt zu bringen, denn die Quelle der
geistigen Wahrheit ist unendlich. Darauf sah sie
mich an und antwortete: „Das mag sein, aber wir le-
ben nicht ewig auf der Erde. Auch wenn die Söhne
und Töchter Gottes eines Tages erscheinen werden
und uns bei weitem überragen, zumindest was
meine geistige Entwicklung betrifft, dann heißt das
noch lange nicht, dass sie jemals so eine innige Bezie-
hung mit Gott haben werden wie du. Auch sie wer-
den lange brauchen, um jemals einen Blick hinter die
Bereiche der Himmel zu werfen. Ich weiß nicht, ob
Gott sie noch einmal wie dich, seine Kindheit erfah-
ren lässt. Wer wird ihnen die Fragen beantworten,
die dir Gott bereitwillig gibt? Viele Menschen sehen
heute auch Gott, aber sie sind weit von der Beziehung
entfernt, die du mit unserem Himmlischen Vater
hast. So wird es auch in Zukunft sein. Ich habe einen

272
Wunsch, der mich antreibt, dein Vermächtnis so
groß wie möglich zu machen. Bis heute wurde die
Vorsehung jedes Mal in die Zukunft verschoben. Du
hast das Jahr 10011 besucht und die ideale Welt Got-
tes gesehen. Aber stell dir mal vor, wir schaffen es
durch deine Offenbarungen den Eintritt der Vorse-
hung zu verkürzen? Ich male mir in meinem Herzen
aus, wie es sein wird, wenn du anstatt im Jahr 10011
im Jahr 9011 das Königreich Gottes besuchen
kommst. Wie viele Menschen hätten dann einen bes-
seren Start im geistigen Leben? Vielleicht ist das alles
nur ein unerfüllbarer Traum, aber dennoch werde ich
versuchen, dir so viel wie möglich von deinem geisti-
gen Reichtum zum Wohle aller zu entlocken.“ Ich sah
in ihre schimmernden Augen, die sich mit Tränen ge-
füllt hatten und schwieg.
Ja, der Diamant meiner Erfahrungen wird durch
Christiane geschliffen und poliert, bis er nach ihrem
Dafürhalten den richtigen Glanz hat. Aber wie wun-
derbar wird diese Welt erst sein, wenn Gottes Söhne
und Töchter die gesamte Erde in einen strahlenden
Diamanten der Liebe verwandeln.

273
82. Lass mich meine Liebe vollenden,
mein meistgeliebter Himmlischer Vater
Ich danke Gott aus dem tiefsten Grunde meines
Herzens für die noble Möglichkeit, dass Er mich per-
sönlich zum Wohle der Menschheit getroffen hat,
mich seitdem leitet und zu mir sprach: „Ich bin die
Alternative für dich im ewigen Leben.“ Gott ist so gü-
tig zu mir. Aber noch einmal betone ich, dass dieser
Verdienst zuallererst nur meinen Sufi-Vorfahren ge-
bührt. Von Geburt an lehrten sie mich, dass Gott der
Einzige ist und es neben Ihm keine anderen Götter
gibt. Das war für mich der Schlüssel, um Gott begeg-
nen zu können. Auf ähnlicher Basis gebührt dieser
Verdienst natürlich auch Prophet Mohammed. Ich
bin mit meinen Vorfahren zufrieden und ich danke
ihnen. Auch wenn ich zu Beginn meiner Mission mit
ihnen meine Schwierigkeiten hatte, kamen sie doch
letztendlich und stehen an meiner Seite für unser ge-
meinsames Ziel, die Welt Gottes zu errichten, über
die es bereits Prophezeiungen im Alten und Neuen
Testament, aber auch im Islam und in den anderen
Glaubensrichtungen aus dem Fernen Osten gibt.
Letzte Nacht war eine wunderbare für mich, nach-
dem ich von Gott eingeladen wurde. Natürlich war
das auch eine große Ehre für all die mit mir zu Gott
gerufenen Propheten, all jenen von ihnen, die mit mir
ihren Bund besiegelten, um die neue Welt Gottes
274
entstehen zu lassen, die eine Weltfamilie ausgerich-
tet auf Gott. Vor unserer Einheit lagen 45 lange und
konfrontationsreiche Jahre. Diese Propheten be-
fürchteten, ich würde ihre Religionen von der Erde
auslöschen, deren Gründer sie waren und die heute
zu den größten und einflussreichsten in dieser Welt
gehören. Aber daran hatte ich wirklich kein Inte-
resse. Von mir aus können sie sich überall auf der
Welt ausbreiten. Ich habe getan, worum Gott mich
gebeten hat und deshalb habe ich verkündet, dass die
Zeit aller Religionen vorbei ist. Aber 45 Jahre später
standen auch die Propheten vor einem Hindernis und
deshalb mussten sie hinunter kommen, um die Feh-
ler in ihren Religionen zu berichtigen. Nun galt es al-
les zu offenbaren, was sie über Gott erfahren hatten,
aber zu Lebzeiten nicht teilten. Diese himmlischen
Geheimnisse wurden ihnen gezeigt, weil sie damit
die Grundlage in den Herzen der Menschen hätten le-
gen können, um Gott zu treffen. Auch wenn es fast
ein halbes Jahrhundert brauchte, kamen sie zurück.
Ich habe sie mit offenen Armen empfangen und ver-
gessen, was sie mir in der Vergangenheit antaten.
So wurde ich letzte Nacht von Gott eingeladen. Bei
meiner Ankunft sah ich, dass jeder Prophet ein Glas
mit kristallklarem Wasser in der Hand hielt. Ihre
Freude stand ihnen ins Gesicht geschrieben, denn in
diesem Glas befand sich das Wasser des Lebens. Sie
waren mehr als glücklich über dieses Geschenk, denn
275
wenn sie es trinken, würde ihre Liebe weiterwach-
sen. Ihr Durst, ja, ihr Verlangen, sich in der Liebe Got-
tes zu entwickeln, wird in ihnen eine Quelle generie-
ren, mit deren Hilfe sie ihre Vollkommenheit in der
Liebe für Gott erreichen können. Neben mir stand
Noah, der Sohn von Marion, der in seinem Leben ein
erfolgreicher Boxer werden möchte, um den Bau der
ersten Universität Gottes zu ermöglichen. Diese Uni-
versität wird die erste ihrer Art sein. Zu ihr werden
Menschen aus aller Welt strömen, um den lebendi-
gen Gott zu treffen und in der Lehre Gottes unterrich-
tet zu werden. Wenn die Häuser Gottes und die Uni-
versitäten Gottes gebaut werden, wird man sie schon
von weitem erkennen, denn ihre Front wird das Ant-
litz Gottes zieren. Für Kinder soll es in Zukunft ein
ganz natürlicher Prozess sein, Gottes Bild zu sehen,
wenn sie geistig wachsen und ihre Augen öffnen.
Wenn sie Ihn erblicken, werden sie ganz natürlich sa-
gen: „Kein Zweifel, das ist Gott.“ Generationen auf
Erden werden gesegnet sein, die, ohne über die Exis-
tenz Gottes hin- und herzuschwanken, ihr Herz für
unseren Himmlischen Vater öffnen. Es wird für sie
ganz selbstverständlich sein, vor Gottes Bild zu be-
ten. Es wird dabei vor ihren Augen verschwinden
und ein kristallblaues Licht wird sie stattdessen um-
geben. Gottes Licht wird sie mit sich nehmen. So
werden sie den lebendigen Gott sehen. Ihr Himmli-
scher Vater wird ihnen persönliche Erfahrungen im

276
geistigen Leben schenken. Gott wird sie auf eine
Reise führen, auf der sie viel Neues erleben. Mit Recht
kann ich von ihnen behaupten, dass sie wahrlich die
großartigsten Kinder in der ganzen menschlichen
Geschichte sein werden. Sie werden nur noch eine
Frage stellen und die wird lauten: „Warum brauchte
es so lange, die Welt Gottes zu errichten?“ Das kann
ich nicht beantworten, aber eins kann ich sagen:
Mein ganzes Leben jagte ich Tag und Nacht einem
einzigen Traum hinterher. Dieser trieb mich uner-
müdlich an. Diesen habe ich nicht eine einzige Se-
kunde aus dem Blick verloren, denn ich wollte unbe-
dingt die Welt Gottes errichten. Mit diesem Traum
an meiner Seite zogen die Jahre des irdischen Lebens
an mir vorbei und neigen sich nun ihrem Ende. Aber
den Frühling sehe ich immer noch nicht. Weder be-
ginnen die Knospen zu sprießen noch öffnen Blumen
ihren duftenden Kelch. Aber Gott tröstet mich und
verspricht, dass der Frühling bereits so nahe ist.
Noah war der Jüngste bei diesem Treffen aller Pro-
pheten. Er kniete und konnte das Erscheinen Gottes
kaum abwarten. Teils mystisch versunken, wiegte er
sich tanzend hin und her. Er zog die Blicke der Pro-
pheten auf sich. Was mich wunderte, war die Tatsa-
che, dass alle Propheten das Wasser des Lebens in
den Händen hielten. Das war ein unfassbares Ge-
schenk, das sie nie mehr durstig werden lässt, sie für
immer mystisch macht und mit dem sie die Erfüllung
277
in der Liebe Gottes finden. Aber ich und Noah hatten
nichts dergleichen in der Hand. Noah fragte mich:
„Warum haben wir nicht auch so ein Glas mit diesem
kristallblauen Wasser?“ Ich antwortete ihm: „Sei ge-
duldig.“ Schließlich kam Gott. Als Er an uns vorbei-
zog, erhob ich mich und sagte zu Ihm: „Oh mein
Himmlischer Vater, ich danke dir. Mag sein, dass es
nicht meine Bemühungen, sondern meine Liebe war,
die dich in Träumen meiner Mitglieder kommen
lässt, obwohl ich sie noch nie persönlich kennenge-
lernt habe. Sie leben auf der ganzen Welt verstreut,
im Norden, im Süden, im Osten und im Westen und
doch erscheinst Du ihnen. Viele von ihnen haben
noch nicht einmal ihren Eid abgelegt oder sich gar
entschlossen, dieser einen Weltfamilie beizutreten.
Aber sie öffnen ihr Herz, obwohl sie noch nicht ein-
mal sieben Seiten gelesen haben und so triffst Du sie
des Nachts. Es gibt aber auch viele, die sich deinem
Willen anschlossen, dafür leben und immer noch da-
rauf warten, dass Du sie umarmen wirst.“ Zuerst
schaute mich mein Himmlischer Vater nur an,
scheinbar nicht wissend, ob Er mir darauf antworten
soll. Doch dann sprach Er: „Verdrängen Menschen
alles andere aus ihrem Herzen und denken darin an
nichts anderes als an mich, ja, selbst wenn sie in dei-
nen Büchern über mich lesen, dann erfahren sie Mo-
mente der Glückseligkeit, in denen sie mich sehen
können. Es waren die wahren Momente ihrer

278
aufrichtigen Liebe in ihrem Herzen für mich, die
mich zu ihnen führten und sie mich sahen, obwohl
sie sich dir oder der einen Weltfamilie noch nicht ein-
mal angeschlossen haben, ja, sie vielleicht dir noch
nicht einmal glauben. In diesen Momenten, wenn
der Sturm unter Donnergrollen am stärksten tobt
und Blitze aufleuchten, dann sehen sie mich, denn
dann haben sie in ihrer bedingungslosen Liebe ein-
fach an mich gedacht. Seit diesem Zeitpunkt warte
Ich, dass sie ihre Reise antreten. Doch stattdessen
kehrten sie aus weltlichen Sorgen oder ihrer religiö-
sen Überzeugung zu ihren Propheten in ihre alte
Welt zurück. Die Momente des wahren Denkens an
mich waren vorüber und so kehrten sie um, von wo
sie kamen. Aber Ich warte immer noch auf sie. Alle
Bücher, die du geschrieben hast, sind meine Bücher.
Darin findet man meine Traurigkeit und mein gebro-
chenes Herz. In diesen Momenten haben sie mich ge-
sehen und diese sind es, die im geistigen Leben für
immer festgehalten werden. Wenn sie zu mir zurück-
kehren, werden meine Türen ihnen offen stehen.
Und zu deinen Mitgliedern möchte Ich dir folgendes
sagen. Es stimmt, sie haben ihr Leben diesem Weg
gewidmet und dennoch gibt es in ihrem Verstand
und in ihrem Herzen viele andere Dinge neben mir.
Teilweise werden sie von ihrem Verstand dominiert
und das hindert sie, vom Wasser des Lebens zu kos-
ten, aus der Quelle, die diesen Büchern entspringt. Ja,

279
sie lesen und lesen, aber selbst dabei gab es nicht ei-
nen einzigen Moment, der nur mir galt. Und auf der
anderen Seite kommen fremde Menschen von über-
all her auf der Welt und fanden diesen Moment mit
mir, in dem ihre Liebe zu mir aufschrie und ihre Trä-
nen wie der Blitz ihren geistigen Horizont erhellte. So
konnten sie mich erblicken. Menschen, die Tag und
Nacht in ihrem weltlichen Treiben von ihrem Ver-
stand dominiert werden, lassen auch ihr Herz von ih-
rem Verstand und ihren Gedanken geißeln. Das ist
nicht richtig, so soll und darf es nicht sein. Das Herz
sollte über allem stehen. Das Herz sollte das Subjekt
und der Verstand und die Gedanken seine Objekte
sein. Schaffen sie es, diese richtige Reihenfolge her-
zustellen, wird auch dieser einzigartige Augenblick
für sie wahr werden. In den Gedanken und in ihrer
Liebe bei mir, werden sie mich sehen und schließlich
sogar treffen können. Zahid, du musst mir nicht dan-
ken, denn dieser Verdienst gebührt allein nur dir. Du
hast all das erst ermöglicht. Ich habe es dir zu ver-
danken, dass Ich nun endlich in der Lage bin, in ihren
Träumen zu erscheinen. Du hast die Grundlage für all
das gelegt, ja, diese Brücke errichtet, auf der meine
Kinder zu mir kommen werden.“ Einen kurzen Mo-
ment lang herrschte vollkommene Stille. Gott
schaute mich an und fragte: „Soll Ich auch in deine
Träume kommen oder möchtest du, dass Ich bei Tag
vor dir erscheine?“ Mir schossen die Tränen in die

280
Augen. Mein Geist begann zu zittern und schluch-
zend erwiderte ich: „Oh Vater, Du kamst schon so oft
bei Tag zu mir. Aber mein sehnlichster Wunsch ist,
dass dieser Segen der gesamten Menschheit und je-
der anderen Schöpfung, all denen, die sich nach dir
verzehren, zuteilwerden könnte. Ich habe so viel ge-
sehen, so unvorstellbar viel Liebe von dir erhalten.
Du bist mir so oft von Angesicht zu Angesicht er-
schienen. Die Erinnerung daran und dich einfach nur
zu lieben, wäre genug Antrieb für mich im geistigen
Leben. Dich nur einmal zu sehen, war bereits als Kind
für mich mehr als genug, dir mein ganzes Leben be-
dingungslos und ohne Erwartungen zu widmen,
selbst wenn Du mir danach nie wieder erschienen
wärst. Danke, dass du so gütig, ja, so gutherzig zu mir
warst.“ Gott lächelte mich an, zog an mir vorüber
und setzte sich auf seinen Thron. Alle verbeugten
sich, auch ich. An alle Anwesenden gewandt, sprach
Gott: „Ich bin heute sehr glücklich mit euch. Aber ihr
hattet auch über eine lange Zeit viele Auseinander-
setzungen mit meinem Sohn. Letztendlich habt ihr
selbst eingesehen, dass ihr falsch lagt und mein Herz
das Richtige tat. Am Ende kamt ihr zurück, um mein
Königreich zu errichten.“ Gott sah zuerst mich und
dann Noah an und sagte: „Ich habe euch kein Glas
mit dem Wasser des Lebens gegeben, denn für dich
Zahid und den kleinen Jungen werde Ich, die Quelle,
für immer gegenwärtig sein. Darum braucht ihr

281
dieses Glas nicht.“ Wieder begann ich zu weinen und
blickte auf Noah neben mir. Versunken in seiner
Mystik, leuchteten seine Augen und sein Geist. Man
sah ihm förmlich an, dass er noch nie solch einen
wunderbaren Moment erlebt hat. Gott mit eigenen
Augen vor sich zu sehen, in seiner Gegenwart anwe-
send sein zu dürfen, dass das alles um ihn herum
wirklich real ist, war für ihn unfassbar überwälti-
gend. Gott fuhr fort: „Heute wollte Ich zu euch spre-
chen, aber Zahid hat solche Worte an mich gerichtet,
dass Ich mich umentschieden habe. Mein Sonnen-
schein soll zu mir kommen, denn Ich möchte, dass er
in meinem Namen spricht.“ Gott deutete mit seinem
Finger in meine Richtung und forderte mich auf:
„Komm zu mir, mein Sonnenschein! Ich möchte, dass
du für mich das Wort an die Anwesenden richtest.
Sag, was dir auf der Seele brennt. Ja, sie haben sich
anfangs gegen dich gewandt, aber sie sind zurückge-
kommen. Mag sein, das geschah erst recht spät, aber
es ist immer noch nicht zu spät.“ Ich erhob mich und
ging zu Gott hinüber. Zuerst wollte Gott, dass ich
mich tatsächlich auf seinen Herrschersitz nieder-
lasse, aber ich lehnte dies ab, indem ich sagte: „Vater,
ich möchte mich nicht auf deinen Thron setzen, denn
es ist bereits mein großes Glück, dass ich die Ehre
habe, neben dir stehen zu dürfen. Bitte, Himmlischer
Vater, Du bist der einzige Gott und Schöpfer allen
Seins. Du bist meine einzig wahren Eltern. Du allein

282
sollst darauf Platz nehmen.“ Ich stellte mich neben
Gottes Thron, und legte meine rechte Hand darauf.
Meine Rede begann ich mit den einleitenden Wor-
ten: „Ich möchte meine Momente aus meinem Missi-
onsleben mit euch teilen. All die Versprechen, die
Gott mir gab, wurden heute zur wahren essentiellen
Quelle in meinem Herzen. Ich war so glücklich, ja,
mystisch mit all den Verheißungen. Jahre zogen ins
Land und jedes Mal, wenn ich nahe daran war, dass
sich eines dieser Versprechen erfüllen könnte, stieg
ich durch die Türen meines Zuges nach draußen und
erblickte nichts als Dunkelheit. Als ich mich umsah,
war mein Zug bereits verschwunden. So musste ich
durch die finstere Nacht zu Fuß weitergehen. Irgend-
wann bot sich mir noch einmal eine Gelegenheit und
ein anderer Zug kam vorbei. Ich sprang auf und
glaubte erneut, meine Bestimmung würde ich beim
nächsten Halt erreichen und ich würde endlich bei
Tag den erfüllten Willen Gottes mit eigenen Augen
betrachten können. Als ich erneut ausstieg, umgab
mich plötzlich wieder die Finsternis. Und so ging es
Jahrzehnt um Jahrzehnt weiter in meinem Leben.
Über ein halbes Jahrhundert hallte in mir irgendwo
eine Stimme, manchmal in meinem Verstand, in mei-
nem universalen Bewusstsein, in meinem Gewissen,
ja, selbst in den tiefen Emotionen meines Herzens
und fragte: ‚Wann wird diese süße Verheißung Got-
tes endlich wahr? Du nennst deinen Gott deinen
283
Meistgeliebten, aber wann wird real, was dir verkün-
det wurde?‘ Die Menschheit glaubt seit gestern an
Gott, aber sie hat Ihn dennoch nicht zu Gesicht be-
kommen. Selbst heute wissen sie immer noch nicht,
wer Gott wirklich ist. Sie geben Ihm verschiedene
Namen. Unbewusst forscht selbst die Wissenschaft
nach dem Ursprung allen Seins, diesem unsichtbaren
Gott. Seit Religionen existieren, gab es viele Genera-
tionen. Diese gab es sogar vor den vielen Glaubens-
richtungen in der menschlichen Geschichte. Die
Menschen glaubten, sie würden noch zu Lebzeiten
den mysteriösen Gott kennenlernen. Aber dieser
Wunsch hat sich nicht erfüllt. Und nun sitze ich hier
als alter Mann und erzähle auf Erden der Mensch-
heit, dass ich Gott getroffen habe und Ihn jederzeit
sehen kann. Er sitzt direkt vor mir und ich kann seine
Hand halten, so nahe ist Er mir. Aber ihr Propheten
und ihr Sufis habt Gott nur wenige Male in eurem Le-
ben gesehen, manche von euch sogar nur ein oder
zweimal. Aber die Menschheit tappt immer noch im
Dunkeln, denn ihr Traum hat sich auf Erden nicht er-
füllt. Bereits gestern haben sie sich nach dem unbe-
kannten Gott gesehnt und heute wissen sie immer
noch nicht, wer dieser Gott wirklich ist. Wann wird
dieser langersehnte Traum für die Menschheit und
die anderen Schöpfungen wahrwerden? Das weiß ich
nicht. Aber Gott ist hier, vielleicht vermag Er darauf
die Antwort zu geben. Er hat sein Versprechen erfüllt,

284
dass meine Mitglieder Ihn allmählich kennenlernen
können. Ohne Zweifel weiß ich bereits jetzt, was Gott
antworten wird. Er wird wie so viele Male davor sa-
gen: ‚Diese Erde wird mit Propheten übersät sein, das
heißt, sie alle werden eine lebendige Beziehung mit
mir haben.‘ Ich bin mir sicher, dass ich diese Zeit
nicht mehr auf Erden mit meinem physischen Körper
miterleben werde. Aber eins ist gewiss, morgen oder
übermorgen, vielleicht auch erst in irgendeinem an-
deren Jahrhundert wird meine Liebe, die ich Gott, der
Menschheit und seiner Schöpfung geschenkt habe,
Früchte tragen. Diese Früchte werden zuckersüß
sein. Ich werde mit meinem Geist diese Erde besu-
chen und meine Früchte selbst kosten. Aber heute
auf Erden, egal wo auch immer ich die Bestimmung
vermute und Hoffnung für die neue Welt sehe, erbli-
cke ich nichts als Dunkelheit. Selbst jetzt erscheint
ihre Finsternis immer noch undurchdringlich. Nicht
nur äußerlich fühle ich mich steinalt. Aber genau das
verrät mir, dass der Morgen nahe ist. Was für ein
Frühling wird mit der Sonne am Horizont aufgehen?
Eins ist sicher, es wird ein ewigwährender Frühling,
indem die Menschheit immer von Freude und Glück
umgeben sein wird. Was für Menschen werden dann
diese Erde besiedeln? Gottes Worte in der Vergan-
genheit und heute sind dieselben, wenn Er sagt: ‚Ich
lege niemandem eine Last auf die Schultern, die er
nicht zu stemmen vermag. Ich weiß, wie viel jeder für

285
meinen Willen an Traurigkeit, Leid, Schmerz, Sorgen
ertragen, ja, wie viele Kreuze jeder schultern kann.
Und nur so viel Gewicht lastete auf ihnen, egal ob es
Propheten, Sadhus oder Heilige waren. Wer immer
sich für meinen Willen entschied, trug nur die Last,
die er bewältigen konnte. Aber jetzt dämmert der
Morgen schon bald.‘ Ich stehe hier an Gottes Seite, so
nahe, dass ich seinen Thron berühren kann. Aber ich
weiß nicht, wann ich Ihn das nächste Mal wieder-
sehe und deshalb möchte ich keinen Augenblick mit
Ihm vergeuden, Ihn einfach nur unablässig ansehen.
Was ich weiß, ist, dass ein neuer Frühling auf Erden
alles zu neuem Leben erweckt. Was für Söhne und
Töchter Gottes werden wohl aus dem Schoß der
Menschheit geboren werden? Gewiss ist, dass sich
etwas vollkommen ändern wird. Gott wird zu den
Kindern, die in seinem Königreich geboren werden,
sagen: ‚Ich verlange von niemandem, was für ihn un-
möglich oder unüberwindbar ist.‘ Aber seine Kinder
werden selbst Gott überraschen, denn sie werden
mehr Gewicht als gedacht stemmen. Damit wird
Gott nicht gerechnet haben und so wird Er sagen:
‚Vielleicht können sie noch etwas mehr Gewicht für
meinen Willen ertragen. Packt ein paar Kreuze
obendrauf.‘ Wie groß werden seine Augen sein, wenn
Er erkennt, dass sie auch diese Last für seinen Willen
nicht erdrückt. Und was wird Gott tun? Er wird es da-
bei nicht belassen, sondern testen wollen, wieviel

286
noch möglich ist. Und so wird Er erneut mit mehr Ge-
wicht die Belastungsfähigkeit seiner Kinder prüfen.
Immer wieder wird Er ihnen ein Kreuz nach dem an-
deren auferlegen. Verwundert und zugleich verzückt
wird Er feststellen, dass sie, egal, wieviel Er ihnen für
seinen Willen aufbürdete, nicht ins Wanken geraten.
Seine Last wird sich wie ein nie endender Berg auf ih-
ren Schultern türmen. Sieht Gott solche Söhne und
Töchter in Zukunft, wird Er sich von seinem Thron
erheben und sagen: ‚Wow! Wow, Ich dachte solche
Kinder werden nie das Licht dieser irdischen Welt er-
blicken. Ich habe nicht zu hoffen gewagt, dass sie
mich jemals überraschen könnten. Sie zittern nicht
einmal, ganz egal, wieviel Ich ihnen zumute.‘“ An
diesem Punkt meiner Rede legte Gott seine Hand auf
meine Lippen. Dann sprach unser Schöpfer selbst
weiter: „Kein Wunder, denn du bist der Vorfahre sol-
cher Kinder. Du bist ihr geistiger Vater. Du legtest für
sie die Grundlage. Du hast mein Herz geerbt und des-
halb werden diese Kinder so unfassbar sein. Sie wer-
den auf mich zukommen und aus Liebe fordern: ‚Leg
uns mehr auf unsere Schultern, mehr von der Last
deiner Liebe, deinen Sorgen, deiner Traurigkeit und
deinem gebrochenen Herzen. Zögere nicht! Gib uns
mehr von alldem. Wir tragen dies, um dein Herz end-
lich von dem, was dich seit Ewigkeiten bedrückt, zu
befreien.‘“ In diesem Augenblick sah Gott mich an
und sprach: „Ich werde mich an dich erinnern. Jedes

287
Mal werde Ich dann Tränen vergießen, weil du das
für mich möglich gemacht hast. Du gingst allein
durch diese lange, dunkle Nacht. Du warst der Erste,
der sich nie beklagt oder beschwert hat. Keiner hat
wie du so vielen Auseinandersetzungen mit meinen
Schöpfungen standgehalten, die sich dir in den Weg
stellten. Unter ihnen waren Luzifer, andere Engel
und Propheten dieser schlechten Welt. Ich habe im-
mer gedacht, irgendwann würdest du zu mir sagen,
dass du diese Last nicht alleine tragen kannst oder dir
alles zu viel werden würde. Ich habe befürchtet, du
würdest genau die Dinge, wie die anderen Propheten
in der Geschichte vor dir, vor mir wiederholen. Jeden
Tag hatte Ich Angst, Worte zu hören wie: ‚Das ist zu
viel für mich. Es reicht!‘ Aber diese kamen nie über
deine Lippen, nie drang dieses Klagelied an mein
Ohr. Die Last auf deinen Schultern wurde immer grö-
ßer und du warst der Erste, der das alles aus Liebe zu
mir und meiner Schöpfung ertragen konnte. Er-
staunt erhob Ich mich und sah auf diese dunkle Welt
hinunter und dann zu dir. Bei deinem Anblick dachte
Ich bei mir: ‚Wow, wegen ihm werde Ich die Erde mit
überragenden Kindern bevölkern können, die ein
Herz wie ihr Vater haben, die nicht wanken und sich
nie beschweren, ja, die eine solide Grundlage für
mich sein werden. Für diesen Tag versprach Ich, dass
Ich ein sichtbarer Gott für meine Kinder sein werde.
Ich werde nicht in ihren Träumen oder Visionen

288
erscheinen. Ich werde sie bei Tag treffen.‘“ Und dann
sagte Gott zu mir: „Gesegnet sind diese Kinder, die
schon so bald kommen und meine Liebe auf dieser
Erde erobern und beschlagnahmen. Wesen des Para-
dieses und der Himmel werden zu ihnen hinabstei-
gen, um sie mit eigenen Augen zu sehen. Jedes Mal,
wenn sie diese Liebe erfahren, werden sie sich im
gleichen Augenblick an mein Herz erinnern. Du wirst
unvergessen in den stillsten Momenten in meinem
und in ihren Herzen sein.“ „Das mag sein“, entgeg-
nete ich, „heute umgeben von deiner Liebe, blicke ich
auf diese dunkle Zeit, in der ich keine Grundlage fin-
den konnte und dieses Leben losließ, mit anderen
Augen. Heute weiß ich, dass Du mich auf meinem
Weg die ganze Zeit unter Tränen angefleht hast: ‚Za-
hid, geh noch ein Stückchen weiter, halte nur noch
ein bisschen länger durch. Du bist der Erste, der be-
wies, dass du mich nur liebst, weil du mich liebst. An
dir können sich alle anderen Schöpfungen ein Bei-
spiel nehmen. Du liebst mich nicht wegen irgend-
welcher Gründe, Erwartungen oder Bedingungen.
Nichts im ewigen Leben begehrst du. Du willst mich
einfach lieben, weil Ich dein geliebter Gott bin.‘ Da-
mals wusste ich nicht, dass Gott hinter dem Vorhang
flehte: ‚Halte noch ein bisschen länger durch, ja, lass
dieses Leben los. Sterbe mit jedem Atemzug in deiner
Loyalität. Versuche mit jedem Atemzug mein Lied
der Liebe zu vollenden, damit mein Königreich des

289
Herzens heranwächst. Denn bevor meine Welt auf
Erden entsteht, wird sie zuerst im Herzen gedeihen.‘
Heute stehe ich hier neben Gott und erkenne, dass
seine Lehre zu einem mächtigen Baum gedeiht, bei
dem allmählich Blätter sprießen. Sie öffnet ihren
Kelch der Liebe und der Erkenntnis. Heute kann ich
sehen, dass alle Versprechen Gottes tatsächlich wahr
werden. Was immer unser Himmlischer Vater ver-
kündet, ist unveränderbar. Gottes Welt wird entste-
hen, so wie Er es schon immer vorsah. Gottes Welt
wird nicht errichtet, so wie es Engel, gefallene Schöp-
fungen oder die gefallene Menschheit wollen. Nie-
mand kann sich zwischen Gott und seinen Willen
stellen. Keine einzige Schöpfung vermag das, denn
sie sind erschaffene Wesen. Sie alle haben bis jetzt
nur Gottes Liebe erfahren, aber wenn sie seine Macht
sehen oder gar zu spüren bekommen, würden sie vor
Furcht zittern. Sie können sich glücklich schätzen,
dass Gott ein Gott der Geduld ist. Nun bricht endlich
die Zeit der Hoffnung an.
Auch in meinem Leben gab es mehr als ein halbes
Jahrhundert eine schier nie endende Finsternis. Dies
begann, als ich mein Zuhause als junger Mann ver-
ließ. Viele, viele Jahre irrte ich obdachlos umher, lan-
dete oft im Gefängnis und die Zahl der Kreuze schien
nicht enden zu wollen. Es kam eine Zeit, in der selbst
mein Schatten mich verließ. Ich war mutterseelenal-
lein. Aber selbst in dieser mich umgebenden

290
Dunkelheit begann der Samen der Welt Gottes, der
Samen des Glücks, in meinem Herzen zu sprießen.
Mein Herz, welches der wahre Garten Eden ist,
wuchs und spendete mir Licht. Ein Leben ist nicht
genug, um es Gott zu geben. Selbst ein ewiges Leben
reicht nicht, um Gottes Herz von A bis Z zu ergründen
oder um seine Reise mit Gott zu vollenden. Himmli-
scher Vater, Du hast dieses Bild von dir erst möglich
gemacht und dafür verbeuge ich mich vor dir. Aber
langsam, ganz langsam erkenne ich, dass dein Bild
nicht für diese gefallene, bösartige Menschheit be-
stimmt ist, die nichts mit dir zu tun haben möchte,
die das Bedürfnis deiner Existenz beenden will und
die nur an ihren Propheten hängt. Es wird gesche-
hen, was du prophezeitest, diese gefallene und ab-
trünnige Menschheit wird aussterben. Dein Bild ist
für die junge, vorurteilsfreie Generation, die sich
nicht an ihre Propheten klammert, die die Sorgen
dieser materiellen Welt nicht teilen. Fragt man deine
zukünftigen Kinder im Alter von nicht einmal zwei
Jahren, wer das auf diesem Bild ist, dann werden sie
ganz selbstverständlich antworten: ‚Das ist Gott.‘ In
einer so natürlichen Liebe werden sie aufwachsen.
Ein kleines Kind vermag seinen Eltern vermeintlich
nichts zu geben, aber wenn es lächelt, dann schenkt
es ihnen in diesem Augenblick einfach alles. Das sind
diese besonderen Momente voller Freude und Glück-
seligkeit. Ein Baby gedeiht in der Liebe der Eltern. So

291
werden in Zukunft Kinder wachsen, wenn sie ihre
Augen in der Liebe zu Gott öffnen. Sie werden Gott so
nahe stehen. Gottes Bild wird für sie nicht nur sicht-
bar sein, sondern zum Teil ihres Lebens werden. Un-
ser Himmlischer Vater wird für sie nie wieder un-
sichtbar, denn sie werden keinen Hauch von Dunkel-
heit mehr in sich tragen, keine Zweifel hegen. Pro-
pheten oder Engel werden nicht mehr den Mittel-
punkt für sie bilden. Gott werden sie mit ihrem gan-
zen Herzen umarmen. Diese Dinge sehe ich bereits
nah vor meinen Augen. Ein Jahrhundert erscheint
mir heute nicht länger als ein paar Tage zu währen.
Aber es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ein Tag
wie tausend Jahre schien. Aber diese Zeit liegt lange
unwiederbringlich hinter mir. Ehrlich gesagt, weiß
ich auch nicht, warum Gott mich bat, in seinem Na-
men zu euch Propheten zu sprechen.“
Ein breites Lächeln huschte über Gottes Gesicht. Die-
ses Lächeln verriet mir, seine grenzenlose Liebe und
dass der Morgen für mich und für die zukünftigen
Kinder bereits am Horizont aufgeht. All die Prophe-
ten hörten mit gesenktem Haupt meiner Rede zu.
„Ihr und viele andere habt nicht nur die Mission ver-
lassen“, fuhr ich fort, „sondern vollkommen aufgege-
ben, weil, durch eigene Fehler Gottes Hilfe nieman-
dem zur Seite stehen konnte. Ihr gingt zurück in eure
alte Welt. Einige verstummten für immer, nachdem
sie sagten: ‚Gott, ich kann nicht weitermachen, das
292
ist zu viel für mich. Schick jemanden anderen, der
deinen Willen erfüllt, damit der Morgen dämmert.‘
Solche Sätze hörte Gott immer wieder in der Ge-
schichte und jedes Mal brach sein Herz erneut. In sei-
ner Liebe hatte Er ihnen vertraut und gehofft, sie
würden solche Worte nie über die Lippen bringen.
Doch als sie an sein Ohr drangen, durchbohrten sie
qualvoll seine Liebe. So entstand in der menschlichen
Geschichte ein Ozean voller gebrochener Herzen,
denn die Traurigkeit und der Schmerz übermannte
nicht nur Gott, sondern auch die Engel, die Erzengel
und all die anderen Schöpfungen, die Gott helfen
wollten. Ihnen blieb nichts weiter übrig, als in die
dunkle Welt noch einmal zurückzukehren, um nach
jemandem anderen zu suchen, der Gott Hoffnung
schenken kann. Wie oft musste Gottes Herz gebro-
chen sein, wenn Er jedes Mal in der Millionen Jahre
währenden Geschichte den Messias sagen hört:
‚Schick jemand anderen.‘? Und der letzte vor mir
sagte: ‚Ich werde beten. Mein Vater wird mein Gebet
erhören und jemanden anderen senden.‘ Hatte er in
diesem Moment vergessen, wie viel Zeit vergehen
würde, bevor ein anderer seinen Job zu Ende bringt
und diese dunkle Nacht dem Tag weicht? Wer wird
so lange leben, um diesen Moment mit eigenen Au-
gen zu erblicken, um mitzuerleben, dass diese Hoff-
nung für Gott endlich wahr wird? Das hat keiner von
ihnen realisiert, sonst hätten sie die Mission nicht

293
verlassen. Es dauerte Tausende Jahre in der mensch-
lichen Geschichte. Das letzte Mal brauchte es ganze
2000 Jahre, bis über Gottes Gesicht wieder ein Lä-
cheln strahlte, weil die Engel und die Schöpfungen,
die Gott lieben, unserem Schöpfer erneut Hoffnung
schenken konnten. Doch in all der Zeit hat Gott im-
mer wieder unterstrichen: ‚Was Ich sage, werde Ich
tun. Mein Wille wird geschehen.‘ Ja, aber das
brauchte unfassbare 2000 Jahre. Mein Himmlischer
Vater sitzt hier neben mir. Wie viel Schmerz musste
Er ertragen? Wie oft musste sein Herz brechen, bevor
Er mich fand?“ In diesem Moment hörte ich, dass die
Propheten und all die Schöpfungen weinten. Ich
sagte: „Ich beschuldige euch nicht, aber ich führe
euch vor Augen, wie sehr ihr Gottes Herz gebrochen
habt. Immer wieder ging Gott in die Dunkelheit zu-
rück, um dort zu leben. Die Hoffnung war viele Male
zum Greifen nahe. Doch dann wartete nichts als die
dunkle Bestimmung. So viele Male war die Zeit reif,
dass der Messias erscheint. Vor Jesus ist dies bereits
zur Zeit Salomons möglich gewesen. Gott hoffte und
hatte sich auf all jene verlassen, besonders auf den,
der in Jerusalem erschien, den man Jesus Christus
oder wie auch immer nennt. Doch dieser kurze Mo-
ment der Hoffnung wurde erneut von der Dunkelheit
verschlungen. So ging es seit Anbeginn der mensch-
lichen Geschichte.“ Ich schaute Gott an und in sei-
nem Gesicht lag so viel Traurigkeit. „Ich kann viele

294
andere Dinge erzählen“, sagte ich, „aber das tue ich
nicht, um jemanden hier vor Gott anzuklagen, wäh-
rend wir alle hier beisammen sind. In diesen wenigen
Momenten sollte unser Herz zum Treffpunkt der
Liebe zwischen uns und Gott werden, damit wir er-
fahren und nachempfinden, was Gott erleiden und
durchmachen musste. Diese Geschichte reicht Billio-
nen und Aberbillionen Jahre in die Vergangenheit zu-
rück. Wie viele Adams erschienen darin, die den Wil-
len Gottes erfüllen sollten. Aber die Antwort wurde
nie real im Herzen der Menschen, dem wahren Gar-
ten Eden. All die Versprechen Gottes blieben uner-
füllt im Wind zurück.“ Ich schaute noch einmal in
das Antlitz meines geliebten Schöpfers und forderte
Ihn auf: „Vater, gib meinen Segen an deine zukünfti-
gen Söhne und Töchter. Ich kann als Unbekannter im
ewigen Leben mein Dasein führen. In meinem Her-
zen, in meinen Gedanken, in jeder Zelle meines Geis-
tes bin ich mystisch in deiner Liebe. Ich brauche kei-
nen Palast oder irgendetwas anderes. Wie ein Vogel
kann ich selbst im kleinsten Nest mein Liebeslied sin-
gen. Dort, in mich gekehrt, werde ich mich an die
Tage mit dir erinnern, an deine Liebe und Güte. Diese
dunkle Zeit, die ich überwunden habe, wurde für
mich sehr wertvoll, denn dadurch habe ich deinen
wahren Wert kennengelernt.“ Nach diesen Worten
konnte Gott nicht an sich halten. Er griff nach meiner
Hand, die noch immer auf seinem Thron lag. Er hielt

295
sie fest umschlungen. Dann zog Er mich fest in seine
Arme und sprach: „Mein Herz, wann immer Ich dich
sehe und dich treffe, berührt mich von dir ein beson-
derer Hauch von Liebe, die mich mystisch macht. Ei-
gentlich wollte Ich heute reden, aber du hast mehr
über mein Herz erzählt, als Ich es hätte tun können.“
An die Propheten gewandt, sagte Er: „Ja, ihr alle hal-
tet ein Glas vom Wasser des Lebens in euren Händen.
Es wird eurem Geist bei seiner Entwicklung helfen,
um Erfüllung in meiner Liebe zu finden. So werdet
ihr nie wieder durstig sein. In eurem Geist wird so
eure eigene Quelle sprudeln. Ich vergebe euch und
wir vergessen eure schlechte Vergangenheit. Wir
werden nie wieder darüber reden, was hinter uns
liegt, denn das schmerzt mich zutiefst und lässt mein
Herz wieder und wieder brechen. Diese dunkle Ver-
gangenheit der gefallenen Menschen und der ande-
ren abtrünnigen Schöpfungen wird begraben wer-
den, die meinen Wert nicht kennengelernt haben.“
Es herrschte eine Stille der Betroffenheit unter den
Propheten. Sie schauten Gott an, ohne die geringste
Regung, denn ihr geliebter Himmlischer Vater war
direkt vor ihnen. Plötzlich wandte sich Gott an Noah,
der sich glücklich schätzen kann, dass ihm diese Ehre
unter all den anwesenden Propheten zuteilwurde.
Gott fragte ihn: „Möchtest du der Mond oder mein
Sonnenschein werden?“ Die Worte hatten noch nicht
die Lippen unseres Schöpfers verlassen, als Noah sich

296
mystisch wie bei einem Tanz hin und her wiegte.
Gott sagte zu ihm: „Komm zu mir!“ Das musste man
Noah nicht zweimal sagen und im nächsten Augen-
blick war er auch schon bei seinem Schöpfer. Dort
flüsterte Gott noch einmal zärtlich in sein Ohr: „Sag
mir, möchtest du der Mond oder lieber mein Sonnen-
schein sein?“ Mit einem strahlenden Lächeln erwi-
derte Noah verzückt: „Ich möchte dein Sonnenschein
sein, genauso wie dein Messias und Gottes Herz dein
Sonnenschein ist.“ Nach diesem Satz musste Gott la-
chen und flüsterte in sein Ohr: „Aber Noah, du weißt,
dass das ein verdammt langer Weg ist, eine so un-
endlich lange Reise. Ich rate dir, besser du wirst eine
kleine Sonne.“ Aber Noah bestand darauf: „Nein, ich
möchte genauso eine Sonne wie er werden.“ Schal-
lend brach es aus Gott freudig heraus: „Wenn dies
dein Wunsch ist, werde Ich auch dich segnen. Dieser
Segen wird auch für meine zukünftigen Kinder sein,
wenn sie danach streben, der Sonnenschein meines
Herzens zu werden.“ Plötzlich wich das Lächeln aus
Gottes Gesicht und von unendlicher Traurigkeit ge-
zeichnet, sprach Er wehmütig: „Es gab viele Sonnen-
scheine davor und nicht einer konnte seine Reise für
mich beenden. Dunkle Wolken zogen über ihrem
Himmel auf und dann verloren diese Sonnen das
Licht meiner Liebe.“ Als Noah dies hörte, beteuerte
er: „Gott, ich werde dich nie verlassen. Ich kehre die-
ser Welt den Rücken, ja, selbst alldem Glück, aber ich

297
schwöre, dich werde ich nie verlassen.“ Gott erwi-
derte: „Vor dir liegt ein langer Weg, gesäumt von vie-
len dunklen Nächten. Aber du hast Glück, denn du
wächst in einem gesegneten Umfeld auf. Dir wurde
dieser außerordentliche Moment zuteil, dass du
mein Bild sahst und Ich dir als lebendiger Gott er-
schienen bin. Selbst wenn du dein Ziel nie erreichst,
zählt für mich deine Motivation und deine Liebe.
Hältst du bis zum Ende durch, werde Ich dich segnen.
Schaffst du es, mein Gottes Haus und meine Univer-
sität zu errichten, wirst auch du mein Sonnenschein
werden.“ Noch einmal flüsterte Gott in Noahs Ohr:
„Vielleicht wird Zahid dann nicht mehr bei dir sein,
aber wenn du für meinen Willen weitergehst, werde
Ich für dich immer gegenwärtig sein. Du wirst für
viele Noahs nach dir, die deiner Grundlage folgen, die
Tür öffnen. Ich werde mich dann immer an dich erin-
nern. Denke daran, du musst durchhalten. Vergiss
nie dein Versprechen an mich.“ In diesem Moment
sah ich, wie Noah seine Arme um Gott schlang und
Ihn nicht mehr loslassen wollte. An mich gewandt,
fragte Gott: „Siehst du die Liebe dieses Kindes? In sei-
ner Liebe klammert er sich verzweifelt an mich. So
wird in Zukunft meine Welt aussehen. Meine Kinder
werden mich dort so tief und innig lieben.“ Ich
wusste nicht, was ich sagen sollte. Tränen stiegen in
meine Augen. Mein Himmlischer Vater erhob sich so-
dann und sprach: „Bete für all die Propheten, damit

298
ihre Herzen heilen. Heute stehen sie vor dir und wol-
len dir helfen. Unter ihnen steht Mohammed, der
sich nichts mehr wünscht, als wiedergutzumachen,
ja, den Preis für seine Fehler zu bezahlen. Er möchte
die junge Generation zur einen Weltfamilie führen.
Die anderen haben vielleicht Bedingungen oder was
auch immer. Jeder erhält seine Anerkennung gemäß
seiner Motivation. Auf der Reise, die sie antreten,
werden sie ihre eigenen Früchte sehen.“ Als unser
Himmlischer Vater sich anschickte, uns zu verlassen,
verbeugten wir uns demütig vor Ihm. Ich hörte, wie
alle Herzen gemeinsam aufschrien. Niemand wollte
diesen Moment vorübergehen lassen, denn jeder
wusste, dass dieser nur sehr selten kommt und man
seinem Schöpfer von Angesicht zu Angesicht gegen-
übersitzt. Sie wissen, dass das Leben in der geistigen
Welt ewig währt. Es existieren zahllose Himmel und
unendlich viele Dimensionen und niemand weiß,
wann in den Weiten der Ewigkeit dieser winzig
kleine Moment noch einmal auftauchen würde. Die-
ser Augenblick war einer der vollkommenen Glück-
seligkeit und gleichzeitig der schmerzvollste, denn er
endete mit dem eigenen gebrochenen Herzen. Keiner
von uns wusste, wann und wen unser Schöpfer noch
einmal treffen würde. Im ewigen Leben gibt es Him-
mel über Himmel und zahllose Dimensionen des Pa-
radieses. Jedes Wesen dort wünscht sich nur einmal,
einen Blick auf Gott werfen zu können. Und hier

299
teilten wir mit Gott gemeinsam so viele dieser magi-
schen und einzigartigen Momente.
Als Gott weg war, schenkten mir die Propheten ihre
Liebe und sprachen: „Wir sind so unendlich dankbar,
dass Gott dir erlaubt hat, zu sprechen und dieser Mo-
ment mit unserem Schöpfer so lange währte. Wäh-
rend deiner Worte an uns, schenktest du uns gleich-
zeitig so viele wunderbare Momente mit unserem
meistgeliebten Himmlischen Vater. Denn solange du
sprachst, war Gott gegenwärtig. Wir lieben dich, weil
du uns so viel Zeit mit Gott beschert hast. Nun stehen
wir hier mit gebrochenem Herzen, aber das ist das
Erbe der Liebe. Wir haben es deiner Liebe und dei-
nem Vermächtnis zu verdanken, dass so viel Zeit
verging, die wir in Gottes Gegenwart verbringen
durften. Jeden Moment dachten wir, dieser Augen-
blick könnte in der nächsten Sekunde bereits zu Ende
sein und deshalb wünschten wir, du würdest weiter
und weiter und weiter reden. Wir wussten, solange
du sprichst, würde Gott nicht von uns gehen.“ Ich
war sprachlos und wusste nicht, was ich darauf erwi-
dern sollte. In meinem Leben fehlten mir immer die
richtigen Worte auf meiner Reise. Ist ein Kreuz ge-
nug, um die Welt Gottes zu bringen? Nein, das ist es
nicht. Man muss unzählig viele stemmen, damit die
Welt Gottes heranwächst. Jetzt erwartet uns ein fas-
zinierender, nie dagewesener Frühling, denn es wer-
den überragende Kinder Gottes auf Erden
300
erscheinen. Die zukünftige Generation wird uns in
der Liebe Gottes übertreffen. Ihre Liebe für Gott wird
gewaltig sein, gewaltiger als der Mount Everest.
Diese großartigen Menschen werden tief in ihrem
Herzen eine Süße für Gott sein. Sie werden so viele
Diamanten zu Tage fördern und so werden die Men-
schen immer näher an Gott heranrücken, zu ihrem
Meistgeliebten. Diese Menschen werden süßer als
Honig sein. In meinem Herzen ist nur ein Wunsch
übrig. Ich möchte mit meinem Geist wiederkommen
und diese Kinder mit eigenen Augen sehen. Das be-
deutet mir viel, mehr als jeder Himmel, den Gott mir
schenken würde. Denn diese Kinder werden das Son-
nenlicht für all die Himmel sein. Diese vertikalen Be-
reiche im geistigen Leben sind faszinierende Orte, in
denen man ohne Langeweile unendlich den Blick in
nur eine Richtung schweifen lassen kann. Die Wesen
der Himmel werden die neuen Kinder Gottes zu sich
einladen und sagen: „Besucht uns, denn ihr werdet
unserem Himmel erst den Glanz verleihen.“ Auch ich
sehne mich danach, solch Söhne und Töchter Gottes
zu sehen.
Konnten diesmal zwei Tränen aus euren Augen flie-
ßen, als ihr diese Geschichte vernommen habt? Diese
zwei Tränen sind wie zwei Samen, die in eurem Her-
zen wachsen können. Daraus entsteht ein kleiner
Baum. Entwickelt ihr euch in eurem Herzen dann
weiter, öffnet sich dort ein Fenster nach dem anderen
301
von so unsagbar vielen. Je mehr von ihnen ihre Flügel
aufschlagen, desto besser wird euer Baum gedeihen
und in die Höhe sprießen. Schließlich wird er die
Früchte der Liebe tragen. Heute streben wir nicht
nach dem Baum des Lebens, das taten die Messiasse
in der Vergangenheit. Wir begehren den Baum der
Liebe. Das Leben entstand wegen Gottes Liebe. Wir
werden die Zukunft für andere Schöpfungen sein,
denn wenn sie unsere Frucht der Liebe kosten, wer-
den alle Himmel ihre Arme öffnen und sagen: „Ihr
könnt unseren ganzen Himmel euer Eigen nennen,
aber bitte lasst euch in unserem Himmel nieder.“
Diese Frucht der Liebe ist einfach unglaublich, ein-
fach nur wow! Wegen eurem Licht wird Gott dann
viele Male diesen Himmel besuchen. Wir haben nur
ein Herz, aber darin können sich Millionen, Trillio-
nen, ja, nie endende Fenster zum ewigen Leben öff-
nen. Das verschafft uns die Möglichkeit, in der Liebe
und Schönheit Gottes zu wachsen. Aber das wird
nicht das Ende sein. Eines Tages wird Gott auch
deine Hand halten und dann beginnt eine neue Reise
der Liebe und der Freude, eine Reise der Mystik. Wir
alle werden uns in Liebe mit unserem Schöpfer nie-
derlassen.

302
83. Lerne den wahren Wert kennen, was
es bedeutet, mit Gott zusammen zu sein
Auf meinem Herzen lastete gegen Mitternacht eine
große Traurigkeit und deshalb zog es mich unwider-
stehlich in den Wald. Dort, an einem abgelegenen
Ort, wollte ich Tränen für Gott vergießen. Ich weinte
eine geraume Weile und dann begann ich um den
Baum zu spazieren, an dem unser Schöpfer mit mir
verschiedene Offenbarungen für mein rotes Buch
teilte. Ich sprach zu Gott: „Oh mein meistgeliebter
und gütiger Schöpfer der äußeren und inneren
Schöpfung. Vor langer Zeit hast Du mir ein Verspre-
chen gegeben. Wenn ich dich rufe, würdest Du als
sichtbarer Gott erscheinen. Oh mein meistgeliebter
Himmlischer Vater, Du bist der einzige Gott. Du bist
Vater und Mutter zugleich für uns. Wenn Du zu uns
auf die Erde kommst, wird das für mich und die
Menschheit ein Ausdruck ewiger Güte sein. Ich weiß
nicht, was ich sonst sagen soll, Gott. Kommst Du aber
nicht, dann lass ich dich bereits heute wissen, dass
mein Herz dennoch untrennbar mit dir verbunden
ist. Meine Liebe wird immer mit dir sein. Nie werde
ich dich nach Gründen fragen, warum Du nicht er-
schienen bist, obwohl Du es versprochen hast. Nicht
ein einziges Mal werde ich das tun. Du musst mir gar
nichts erklären, wenn Du es dir anders überlegen
solltest. Oh mein meistgeliebter Schöpfer. Von
303
Herzen wollte ich den Menschen Trost spenden, da-
mit sie dich wenigstens einmal sehen können und
das ihren Glauben an dich stärkt oder sie sich zumin-
dest an dich erinnern können. Erinnerst Du dich,
mein meistgeliebter Gott? Einst hast Du mich ge-
fragt: ‚Welchen Wunsch soll ich dir erfüllen?‘ Damals
habe ich dich nur gebeten: ‚Ich möchte nur, dass Du
dich selbst dieser auserwählten Nation zeigst.‘ Ich
bin mein ganzes Leben nicht von diesem Weg abge-
wichen und wundere mich heute selbst, ob dies tat-
sächlich das auserwählte Volk in meiner Zeit sein
kann. Betrachte ich diese Menschen mit meinen geis-
tigen Augen, vergieße ich Tränen. Ist das wirklich die
auserwählte Nation? Ihre Ignoranz gegenüber dir,
Gott, scheint ungebrochen, ja, unüberwindbar zu
sein. Nicht einmal ein paar Minuten wollen sie mit
dir zu tun haben. Ihre Ignoranz ist größer als der
Mount Everest. Sie sind nur in ihrer eigenen Welt be-
schäftigt. Alles dreht sich lediglich um ihre Familie.
Sie führen ein Leben nach dem Motto: ‚Ich liebe dich
und du liebst mich.‘ Du, lieber Gott, spielst darin
keine Rolle. Aber trotzdem schreit mein Herz laut auf,
denn es sollte einen kurzen Weg geben, dich zu tref-
fen.“
In diesem Moment rief jemand mit lauter Stimme
meinen Namen im Himmel über mir. Ich schaute
nach oben in das dunkelblaue Firmament, in dem die
Sterne leuchteten. Die Sterne teilten sich, der
304
Himmel brach förmlich auseinander, denn so viel
Licht ergoss sich auf einmal über den Nachthimmel
des Waldes. Mitten im strahlenden Licht sah ich En-
gel auf mich zufliegen. Sie überbrachten mir die Bot-
schaft, dass Gott auf dem Weg zu mir sei. Im nächs-
ten Augenblick sah ich meinen Himmlischen Vater
auch schon auf seinem prächtigen Thron heranna-
hen. Er verharrte eine Weile im Zentrum der größten
Strahlung des Lichtes und dimmte es sodann. Gott
rief meinen Namen und näherte sich mir. Von unten
rief ich Ihm zu: „Vater, ich bin hier unten, mitten im
Wald. Ich bin genau an dem Ort, an dem Du mich vor
vielem Jahren batest, auf dich zu warten.“ Über mir
dröhnte die Stimme Gottes: „Schreib in deinem Buch
auf, was du gesehen hast. Dafür wirst du für immer
in meinem Herzen leben.“ Dann fügte mein Himmli-
scher Vater hinzu: „Du wurdest als Mensch auf dieser
Erde geboren und trotzdem hast du mein Herz ge-
wonnen. Ich bin der Schöpfer allen Seins. Die Men-
schen auf Erden unterliegen dem Joch der Sklaverei
ihrer vielen weltlichen Pläne. Egal, wieviel Macht sie
einsetzen würden, sie sind unwürdig, mein Gesicht
zu erblicken. Sie haben sich selbst disqualifiziert.
Mein Sohn, wenn Ich jemandem ein Versprechen
gebe, dann ändere Ich es nicht im Nachhinein.“ Das
waren die Worte aus Gottes Mund. „Mein Sohn,
meine Versprechen nehme Ich nie zurück, egal wem
Ich sie gab. Es stimmt, Ich habe dir dieses

305
Versprechen gegeben. Aber lass mich dich etwas fra-
gen. Möchtest du, dass Ich auf Erden auf meine Art
erscheine oder möchtest du mich auf deine Weise zu
einer Zeit deiner Wahl rufen?“ Als Gott mir diese
Frage stellte, verschlug es mir die Sprache. Mein
Himmlischer Vater sagte: „Mein Timing und das die-
ser gefallenen Menschheit und aller anderen Schöp-
fungen finden keinen gemeinsamen Nenner, sie
kreuzen sich einfach nicht. Warum möchten mir die
Menschen vorschreiben, wie Ich zu ihnen kommen
soll? Ich treffe Menschen oder jede andere gefallene
Schöpfung, so wie Ich es für richtig halte und das ist
nur der Fall, wenn sie sich geistig entwickeln und
sich von ihrer geistigen Blindheit befreien können.“
Ich suchte krampfhaft nach Worten, aber darauf
wusste ich nichts anderes zu erwidern, als Gott zuzu-
stimmen: „Vater, es ist gut, wenn Du die Menschen
auf deine Weise triffst und nicht wie ich es wünsche.
Auch ich wachse noch geistig und bin sehr emotio-
nal. Ich versuche alles, um einen leichten Weg für die
Menschheit zu finden. Deshalb vergib mir, Vater. Ich
möchte, dass Du als sichtbarer Gott ihr erscheinst,
wenn euer Timing sich in einem Punkt trifft.“ Gott
antwortete: „Den Treffpunkt mit mir werden die
Menschen nur finden, wenn sie Folgendes beherzi-
gen: Ich habe ihnen einen Körper geschenkt. Diesen
müssen sie zuerst benutzen, damit sie mit seiner ra-
santen Geschwindigkeit wahres Denken über mich,

306
ihren Schöpfer, erlangen. Sie werden mich treffen,
wenn ihr Bewusstsein wie der blaue Himmel überall
in der Ewigkeit unterwegs sein kann, wenn sie nach
der Wahrheit suchen und Ich für sie die universale
Tür öffne. Sie werden mich sehen, wenn Ich in ihren
Emotionen und in ihrem Herzen zur ersten und letz-
ten Liebe werde, wenn ihr Geist die Reise vollendet,
um mit mir in Liebe vereint zu sein. Mein Sohn, lass
mich ihnen auf meine Art erscheinen.“ Ich antwor-
tete: „Gott, ich habe dir bereits geschworen, selbst
wenn Du nicht kommst, obwohl Du mir dieses Ver-
sprechen gabst, werde ich dich nicht nach einem
Grund fragen. Ich habe nur gefühlt, von dir verschie-
dene Versprechen in meiner Unbewusstheit zu ver-
langen. Aber ich übergebe dir meinen Anspruch aus
deinem Versprechen. Du allein sollst bestimmen, wie
und wann Du der Menschheit auf deine Weise er-
scheinen möchtest. Auch wenn Du mir dieses Ver-
sprechen schenktest, liegt die Entscheidung, wann
und wie es so weit sein wird, ob und wie Du dich vor-
stellst, ganz bei dir.“ Mein Himmlischer Vater fuhr
fort: „Wenn Ich die große Ignoranz der Menschheit
auf Erden sehe, habe Ich überhaupt keinen Wunsch,
mich vor ihnen als sichtbarer Gott zu zeigen. Aber
wegen deiner brennenden Liebe für mich, die dich
antrieb, die Grundlage für mich zu legen, vergesse
Ich ihre Ignoranz. Doch lass mich selbst die Zeit be-
stimmen. Ich werde dir sagen, wann der richtige

307
Zeitpunkt gekommen ist, an dem Ich für die besten
Menschen ein sichtbarer Gott werden kann. Ich
werde mein Versprechen erfüllen. Noch nie habe Ich
eines zuvor gebrochen. Aber die Entscheidung über
den Zeitpunkt gebührt nur mir. Ich halte mich an
meine Worte, die Ich dir einst im ewigen Leben gab.
Mein geliebter Sohn, Ich habe das ganze ewige Leben
vor dir ausgebreitet, sowohl in der Gegenwart als
auch in der Zukunft. Wir werden nie mehr voneinan-
der getrennt sein. Offenbare einfach jedes Liebeslied
meines Herzens, alles, was Ich vor dir aus Liebe aus-
gebreitet habe.“
In diesem Moment verließ mein Geist meinen Kör-
per und ich flog zu meinem geliebten Gott. Er um-
schlang mich mit seinen Armen und bedeckte mich
überall mit einer Flut von zärtlichen Küssen. Kein
Fleck auf meiner Stirn oder meinen Augen blieb von
seiner Liebkosung unberührt. Dann sagte Er: „Du
kannst dir selbst im ewigen Leben nicht vorstellen,
wie sehr Ich dich liebe. Du wirst der Grund sein, wa-
rum meine wahren Söhne und Töchter auf Erden er-
scheinen werden. Du bist meine Grundlage und we-
gen dir werden sie mich so tief und innig kennenler-
nen. Sie werden deine Grundlage sein und deshalb
werde Ich mich entscheiden, zu kommen. Ich werde
dich nicht vergessen. Wo immer du auch im geistigen
Leben sein magst, werde Ich dich zu mir rufen und
dich auf meinem Thron mitnehmen. Wir beide
308
werden zusammen zur Menschheit kommen. So
werde Ich für sie ein sichtbarer Gott sein.“ Dies aus
dem Mund unseres Schöpfers zu hören, ließ den
Staudamm meiner Tränen bersten und sie flossen
unbändig aus meinen Augen. Ich verbeugte mich vor
Gottes Füßen. Gott sagte: „Mein Sohn, alle Schöpfun-
gen müssen sich eines Tages vor mir niederknien,
aber deine Verbeugung begehre Ich nicht. Selbst viele
Himmel verneigen sich vor mir, aber von dir erwarte
Ich das nicht. Ich bin es, der sich vor deiner Liebe ver-
beugt. Du hast so viel über mich offenbart, so wie Ich
es dir auftrug. Du hast nie deine eigene Meinung, dei-
nen Verstand oder deine eigenen Gedanken an meine
Stelle gesetzt. Du bist in meiner Liebe so mystisch,
ungeachtet der vielen Herausforderungen, die dich in
dieser Welt erwarten. In deiner Liebe achtest du nur
auf mich, deinen Schöpfer. Wie du offenbarst, was du
gehört hast, die Art, wie du meine geistigen Himmel
beobachtest und wie tief du empfindest, aber auch
deine ganz eigene Weise, in der du über deine Reise
berichtest, sind wie glitzernde, ewigwährende Dia-
mantstücke deines Herzens. Wächst die Menschheit
in ihrem Herzen, wird sie sanft ihren Weg nach
Hause vollenden können. Die Menschen werden dei-
ner Tradition folgen. Sie wird die Grundlage bilden,
damit Ich dich auch an andere Orte im ewigen Leben
entsende, sei es in mittlere und neutrale Dimensio-
nen, ins Paradies oder gar in die zahllosen Himmel,

309
damit du dort mein Herz repräsentierst. Fragst du
mich nach dem Grund, dann kann Ich zum einen nur
immer wieder sagen, dass Ich glücklich mit dir bin.
Der andere Grund ist auch, dass du den Zweck erfüllt
hast, indem du so felsenfest und tief deine Perfektion
in Liebe zu mir fandest. Deshalb werden wir nie wie-
der voneinander getrennt sein.“
Schaffte es diese Geschichte meiner langen Reise,
meine Leser noch einmal innehalten zu lassen? Das
vermag sie nur, wenn der Leser ein paar Momente
der Stille in seinem Herzen findet und er den Emoti-
onen darin folgt. Der einzige Moment, in dem Men-
schen auf Erden sehr emotional werden, ist der,
wenn sie ihren geliebten Nächsten verlieren. Ich
bete, dass jeder Mensch für ein paar Augenblicke all
seine Emotionen voller Liebe Gott schenken kann:
Die bittere Wahrheit ist, dass ich mir das bei meinen
Mitmenschen nicht vorstellen kann, denn ihr Ver-
stand lenkt ihre Aufmerksamkeit ständig in andere
Richtungen. Immer wieder zweifeln Menschen des-
halb an dem, was ich sage. Aber lasst mich euch eins
sagen. Ich teile all meine Liebesgeschichten mit und
von Gott nicht nur, weil ihr mein gegenwärtiges Pub-
likum bildet. Ich tue dies heute bereits für eure Kin-
der und Kindeskinder, denn sie werden das, was ich
ihnen mit all meiner Liebe zu schenken habe, mit of-
fenen Herzen annehmen. Deshalb sage ich immer:
Sie werden Gott besser zuhören und das von Herzen.
310
Wenn sie über ihren geliebten Schöpfer reden, dann
werden sie ihren Worten auf Erden einen neuen
Klang geben, einen bisher nie dagewesenen, unver-
kennbaren Ausdruck ihrer eigenen Liebe, für den, der
sie aus Liebe erschaffen hat.

311
84. Die bittere Realität über die geistige
Welt
Sobald wir in die geistige Welt eintreten, ändert
sich alles um 180 Grad. Was auf Erden unmöglich er-
schien, wird hier im Handumdrehen Realität, denn
jeder Mensch möchte hier sofort an Gott glauben.
Triftet der menschliche Geist unaufhaltsam in die
dunklen Dimensionen, dann ruft er laut durch die
Finsternis: „Oh Gott, wo bist Du nur?“ Das schreien
die Menschen nicht aus dem verzweifelten Gefühl ih-
rer unbändigen Liebe zu Gott. Sie wollen in diesem
Moment einfach nur Hilfe erhalten, die sie vor die-
sem schlechten Schicksal bewahren kann. Käme
diese rettende Hilfe, würden sie im nächsten Augen-
blick nichts mehr mit Gott zu tun haben wollen. Da-
rum hat Gott zu mir gesagt: „Zahid, du möchtest im
ewigen Leben für jene Menschen in die Dunkelheit
hinabsteigen, weil du sie so sehr liebst und dir nichts
mehr wünschst, als dass sie zurück nach Hause kom-
men. Aber getrieben von allem Weltlichen, möchte
diese gefallene Schöpfung sich nicht einmal für we-
nige Augenblicke an mich erinnern. Ich habe so viel
für sie getan. Und was tun sie? Sie klammern sich, um
Erlösung ringend, an ihre Propheten. Diese weltliche
Gesellschaft möchte nichts Neues über Gott hören.
Stell dir vor, Ich wäre ein schwacher Gott. Stünde es
in ihrer Macht, würden sie mich gefangen nehmen
312
und das Bedürfnis meiner Existenz beenden. Zahid,
geh einfach weiter. Ich weiß am besten, wie man die-
ses Problem mit dieser gefallenen Schöpfung lösen
kann.“
Diese Worte ließen mich erstarren und im nächs-
ten Moment begann mein Geist zu zittern. Sobald die
Menschen in das geistige Leben eintreten, stehen sie
unter den geistigen Gesetzen. Aus Verzweiflung, ja,
aus Panik, kommt ihnen der Hilferuf nach Gott über
die Lippen und plötzlich, wie aus dem Nichts, ist Gott
ihr Erlöser. Sie rufen nicht nach Jesus oder Moham-
med. Nicht einer jener nach Hilfe Rufenden hat auch
nur eine Sekunde in seinem irdischen Dasein einen
Gedanken an Gott verschwendet. Und hier plötzlich
im geistigen Leben angekommen, ist niemand ande-
res außer Gott ihr Beschützer. Aber zu Lebzeiten auf
Erden war der Name Gottes das Letzte, was sie hören
wollten. Angekommen an ihrem Bestimmungsort in
der geistigen Welt erkennen sie, dass sie ihre alte
Welt verloren haben, einfach alles, was sie besaßen,
ihren Besitz, ihren Ruhm, ihr mühsam erworbenes,
umfangreiches Wissen, Geld, Familie und ihre Lie-
ben. Und wie aus dem Nichts stehen sie hier und ha-
ben gar nichts mehr. Die Welt, in die sie alles inves-
tiert hatten, wurde für sie zu einem unerfüllbaren
Traum. Nun wollen sie zurückkehren. Deshalb rufen
sie andere Wesen herbei, die ihnen vermeintlich hel-
fen können. Egal in welchen Dimensionen sie landen,
313
überall passiert das Gleiche. Die Menschen bitten in
der Hölle gefallene Wesen, schaffen sie es in mittlere
Dimensionen, dann tragen sie ihren Wunsch den En-
geln vor. Wo immer sie sind, flehen sie: „Bitte macht
es uns nur einmal möglich. Lasst uns noch einmal zu-
rückkehren.“ Das ist alles, was über ihre Lippen
kommt. In diesem Moment scheint die Welt, in der
sie lebten, nur ein Traum gewesen zu sein. Die Reali-
tät, die einen in der geistigen Welt tagtäglich umgibt,
ist unerträglich bitter. Aber haben jene Menschen
vergessen, was sie auf Erden taten? Als wir ihnen auf
der Straße bei Regen und Sonnenschein, bei Hitze
oder Kälte begegneten, ihnen Flyer von Gott überrei-
chen wollten, sein Bild zeigten oder ihnen sogar die
Offenbarung schenkten, wollten sie all das nicht ha-
ben, ja, noch nicht einmal genauer ansehen. Von
hundert Menschen nahm einer unser Geschenk kurz-
zeitig an, bis er es wenige Meter weiter achtlos in den
Mülleimer warf. Für sie spielte es keine Rolle, ob es
Gottes Bild war, der Flyer oder gar das rote Offenba-
rungsbuch. Aber im geistigen Leben ist alles anders.
Hier muss ich nicht Zeugnis über Gott ablegen. In all
den zahllosen Bereichen der niederen Schöpfung,
seien es die Höllen, die neutralen und mittleren Di-
mensionen und selbst die Bereiche des Paradieses,
möchte jeder mich gerne sehen. Alle wollen dort die
Herrlichkeit Gottes sehen und das Licht bestaunen,
das Er mir gab. Sie laufen zusammen, als ob ich etwas

314
ganz Besonderes wäre. Aber sie kommen nicht zu-
sammen, um mich kennenzulernen. Sie tun das nur,
um zu erfahren, wie ich dieses strahlende Licht er-
halten habe, dieses einzigartige, wunderbare Licht,
das meinen Weg im ganzen ewigen Leben freimacht.
Aber selbst dann sind sie nicht an Gott interessiert.
Sie wollen einen Weg oder eine Methode finden, ja,
das wissenschaftliche Phänomen des Lichtes ergrün-
den, um es zu stehlen. Würden sie je in den Besitz
dieses Lichtes kommen, würden sie an ihrem Vorha-
ben festhalten, die Existenzberechtigung Gottes ein
für alle Mal zu beenden. Die Vergabe des Lichtes ist
daher ein direkter Akt unseres meistgeliebten Himm-
lischen Vaters. Er weiß, in welchem Geist das Licht
wachsen muss. Unser Schöpfer macht nie einen Feh-
ler. Es war wichtig, vorab dieses Grundverständnis
zu schaffen, bevor ich nun zur eigentlichen Begeben-
heit komme, in der ich über die bittere Realität im
geistigen Leben berichte.
In einer Nacht reiste ich in die geistige Ewigkeit, in
eine höhere Welt, die über den mittleren Dimensio-
nen liegt. Diese befinden sich neben unendlich vielen
anderen Bereichen zwischen den neutralen Dimensi-
onen und dem Formationsstadium des Paradieses.
Diese zahllosen Bereiche gibt es ebenso zwischen
den mittleren und neutralen Dimensionen, aber
auch in den Übergangsbereichen der verschiedenen
Höllen, die sich in ihrer Dunkelheit unterscheiden.
315
Das ist ein phänomenaler Prozess, denn diese gewal-
tigen, nie endenden Bereiche kann man nur mit
Lichtgeschwindigkeit überwinden. Selbst wenn man
jene mit Lichtgeschwindigkeit überquert, dauert dies
eine ganze Weile. Dennoch kann man sich glücklich
schätzen, dass man die Freiheit besitzt, darüber hin-
wegzufliegen. In dem Licht, das du für deinen Geist
erhalten hast, findest du unendlichen Frieden mit
Gott. Dieses Licht ist unverkäuflich, denn es ist keine
Handelsware. Es gibt kein Gesetz im geistigen Leben,
das es dir erlauben würde, dein Licht zu verkaufen
oder gar zu verschenken. Für das Licht, das du er-
hältst, musst du deine eigene Grundlage legen. In
diesem Licht herrscht universale Freiheit. Spreche
ich von universaler Freiheit, ist das etwas, was über
den Verstand der gefallenen Menschen hinausgeht.
Sie können diesen Wert nicht erfassen und schon gar
nicht seinen Inhalt erkennen. Sie können sich nicht
vorstellen, was es bedeutet, wenn Gott dir dieses
Licht gibt und man damit jeden Ort im ewigen Leben
bereisen kann. Wow! Das ist ein unglaubliches, ja,
das großartigste Geschenk, das Gott dir zum Wohle
der Liebe machen kann. Dieses Licht zeigt, dass du zu
Gott gehörst.
Wie gesagt, reiste ich in den unzähligen Bereichen
zwischen den neutralen Dimensionen und den For-
mationsstadien des Paradieses. Ich landete in einer
davon und erblickte Jesus und seine 12 Jünger, die
316
hier lebten. In dieser Dimension sah ich viele Lein-
wände, auf denen Filme liefen, die von ihrem geisti-
gen Wirken auf Erden zeugten. Ich sah einen Film,
der über das irdische Leben von Jesus ausführlich be-
richtete. Nichts darin blieb unerwähnt. Er zeigte, wie
Jesus lebte, inwieweit er den Willen Gottes erfüllte
und gab selbst seine Schwächen und seine Stärken
preis. Jesus’ Zeit auf Erden war wie ein offenes Buch
in diesem Film. Das weckte mein Interesse und des-
halb flog ich näher heran, um das eine oder andere
aus ihrer Vergangenheit zu erfahren. Ich wollte ei-
nerseits sehen, wie aktiv sie den Willen Gottes voran-
trieben. Auf der anderen Seite wusste ich, dass sie auf
Erden sehr in ihrer sorgenvollen, materiellen Welt
gefangen waren. Deshalb wollte ich erfahren, wie
viel sie von ihrer wertvollen Lebenszeit für weltliche
Anliegen vergeudeten, anstatt sie dem Willen Gottes
zu widmen. Jedes Leben wird auf der Jagd nach
selbstsüchtigen Zwecken, in der Gier nach weltlichen
Dingen oder im Kampf gegen weltliche Sorgen ver-
schwendet. Was von deinem Leben geistig messbar
übrigbleibt, ist nur das Stück, das man für den Willen
Gottes auf seiner geistigen Reise eingesetzt hat.
Während ich mir Teile aus dem Leben von Jesus und
seinen Jüngern ansah, kam plötzlich Jesus auf mich
zu. Sein Geist strahlte relativ in weißem Licht. Auch
andere Propheten haben relativ weißes Licht, aber
dieses ist nicht identisch. Am Licht erkennt man, in

317
welcher geistigen Welt sie leben, aber auch, dass sie
weiterhin geistig wachsen. An der Art und Güte des
Lichtes erkennt man die geistige Entwicklung und
dementsprechend findet man seine Bestimmung in
der geistigen Welt. Das weiße Licht variiert in Farbe
und Strahlung und deshalb kommt auch jeder gemäß
dem Wert seines eigenen Lichtes in die dafür vorge-
sehene Dimension. Anders ausgedrückt, nicht alle
Propheten mit relativ weißem Licht leben in der glei-
chen Dimension. Das Gegenteil ist der Fall. Erlangt
man bei seiner geistigen Entwicklung mehr Licht,
kann man in die nächst höhere Dimension aufstei-
gen. Ich habe Jesus schon oft im geistigen Leben ge-
sehen, aber nicht jedes Mal sieht er gleich aus. Dieses
Mal stand er glatt rasiert vor mir. Mit ihm kamen
auch einige weibliche und männliche Engel. Ich
kannte keinen von ihnen. Ich sah, dass Jesus schwin-
delig war. Er schien benommen zu sein, als wäre er
kurz zuvor zu Boden gegangen. Er wankte wie nach
einer Ohnmacht auf mich zu. Ich lief ihm entgegen
und erfuhr telepathisch, dass Gott kurz zuvor Jesus in
einer bestimmten Angelegenheit hart und unnach-
giebig zu Recht gewiesen hatte. Das war an Jesus
nicht spurlos vorübergegangen, was für mich und je-
den anderen nun offensichtlich war. Jesus war nie-
dergeschlagen, gezeichnet von Traurigkeit und sei-
nem gebrochenen Herzen. Frustration hatte sich
nach Gottes Worten in ihm breitgemacht. Ich war

318
drauf und dran ihn zu fragen, was passiert sei. Aber
noch bevor ich ihn ansprechen konnte, kam Luzifer.
Ihn hier in dieser Dimension zu sehen, schockierte
mich. Ich fragte ihn: „Was machst du hier?“ Er ant-
wortete: „Du willst wissen, was ich hier tue? Wenn
die Menschheit und die anderen Wesen meine
schlechten Angewohnheiten mit in diese Bereiche
nehmen, kann auch ich unter bestimmten Bedingun-
gen hier Einlass begehren.“ Diese Antwort hatte ich
nicht erwartet und deswegen traf sie mich vollkom-
men unvorbereitet. Mir war klar, dass man mit ihm
sozusagen einen Kompromiss eingeht. Wenn die
Himmel beschließen, den Menschen oder den ande-
ren Wesen in dieser Hinsicht zu vergeben, dann be-
sagt der Handel mit Luzifer, dass auch er diese Berei-
che betreten kann. Das ist ein Deal der Engel unterei-
nander. Diese Antwort hat mich sehr überrascht. Da-
bei beließ es Luzifer aber nicht, denn er fügte hinzu:
„Siehst du, vor langer Zeit hat Jesus auf Erden den
Ruhm Gottes für sich in Anspruch genommen. Aber
diesen Ruhm gab es nicht für umsonst. Gott und die
Himmel haben ihn inspiriert, sie lobten ihn vorab
und trösteten ihn, damit er im Nachhinein den Wil-
len Gottes erfüllen kann. Das war der Grund für ihre
vorzeitige Anerkennung. Aber dann verließ Jesus
seine Mission, weder erfüllte er den Willen Gottes
noch verkündete er, was Gott ihm zum Wohle der
Menschheit beobachten und erfahren ließ.

319
Vergessen hatte er die einstigen Worte Gottes, als
dieser zu ihm sprach: ‚Offenbare, was du von mir ge-
hört und was du auf deinen Reisen mit mir beobach-
tet hast. Teile all deine Erfahrungen über mein Herz.
Verkünde es der Menschheit, denn das ist die Basis
für das Königreich Gottes.‘ Aber Jesus hat nicht über
alles gesprochen und dafür führte er viele Gründe an.
Er schlug einen billigen, ja, vermeintlich leichten
Weg ein und wirkte Wunder. Er wurde gewarnt, dass
ihm die Zeit dafür nur begrenzt zur Verfügung steht.
Danach hätte er die himmlischen Geheimnisse ge-
nauso preisgeben müssen, wie er sie erfahren hat.
Anstatt Gottes Ansicht hielt er seine eigene für maß-
gebend. Er glaubte, wenn er zuerst Leute von Krank-
heiten heilt und Wunder wirkt, würde sich der Ruhm
für ihn und die Anerkennung im Volk wie von selbst
einstellen. Erst dann wollte er als glorreicher König
die Geheimnisse offenbaren, wie Gott es verlangte.
Erst an diesem Punkt wollte er die Menschen führen
und ihnen etwas von Gott erzählen. Diese Strategie
wurde ihm zum Verhängnis und war die Ursache für
seine Fehler. Er war unfähig, die Dinge mit Gottes
Augen zu sehen. Und als der Tag kam und ihm die
Gabe der Heilung und der Wunder entzogen wurde,
warf das auserwählte Volk der Juden mit Steinen
nach ihm. Aus seiner Mitte hörte er immer wieder
Stimmen, die riefen: ‚Satan hat dich verlassen und
nur durch den Einsatz von dunkler Magie warst du in

320
der Lage, Wunder zu wirken.‘ Genau jene Menschen
standen einst in langen Schlangen an, damit sie
selbst oder ihre eigenen Kinder geheilt werden. Und
nun schrien sie wütend: ‚Du bist nicht der Sohn Got-
tes, du warst von Anfang an ein Opfer Satans, der
dich an der Nase herumführte.‘ Und was tat Jesus? Er
nahm die Beine in die Hand und rannte mit seinen
Jüngern in die abgelegenen Berge von Galiläa, um
dort ein zurückgezogenes Leben jenseits aller weltli-
chen Anfeindungen zu führen. Ja, nun waren die Um-
stände für ihn noch miserabler als zu Beginn seiner
Mission und dennoch hätte er die Möglichkeit ergrei-
fen müssen, zu offenbaren, was Gott ihm auf den Rei-
sen beobachten und erfahren ließ. Warum breitete er
Gottes Herz und seine innigsten Gefühle darin nicht
vor den Menschen aus? Warum verlor er kein Wort
über das Wesen Gottes? Er wusste doch genau, dass
dies der Schlüssel zum Königreich Gottes war. An-
statt zu tun, was ihm aufgetragen wurde, maßte er
sich an, seine Mitmenschen zu richten und ihnen zu
unterstellen, dass sie niemals in der Lage sein wür-
den, die himmlische Wahrheit zu verstehen. Die Ju-
den zu richten, war sein größter Fehler und damit
blockierte er die zukünftigen Kinder Gottes und die
Menschheit. So haben sie nie die wahre Natur Gottes
kennengelernt. Aber auf einmal wurde ihm gewahr,
dass es nun für ihn keinen Ruhm und keine Anerken-
nung mehr von Gott und den Himmeln gab.

321
Stattdessen gingen sie mit ihm hart ins Gericht und
warfen ihm vor, dass er kein Recht hatte, ein vor-
schnelles Urteil über die Menschen zu fällen. Sie frag-
ten ihn: ‚Warum bist du für den Willen Gottes nicht
den Weg gegangen, den Gott für dich vorgesehen
hatte? Warum hast du nicht alles offenbart? Warum
hast du geglaubt, du wüsstest alles besser und müss-
test einen anderen Weg einschlagen?‘ Diese Kritik an
seiner Person und der Art und Weise seiner eigen-
mächtigen Entscheidungen schmerzte Jesus unge-
mein. Nun selbst gerichtet zu werden, war für ihn un-
erträglich. Dass so etwas passiert, hätte er nicht ein-
mal im Traum gedacht. Das frustrierte ihn. Er
glaubte tatsächlich, er würde sein ganzes Leben im
Ruhm und in der Anerkennung Gottes baden und un-
ser Schöpfer würde zu ihm sagen: ‚Oh mein Sohn, du
bist etwas so Besonderes.‘ Und jetzt richtet Gott ihn:
‚Du hast meine Vorsehung zunichte gemacht. Ich
habe 4000 Jahre das Volk vorbereitet. Du hast die
Mission verlassen und betest ohne Schuldgefühle,
Ich solle jemanden anderen senden.‘“
An dieser Stelle dachte ich an meine eigenen Erfah-
rungen, die ich mit Jesus in der geistigen Welt hatte.
Gott bat mich, diese ungeschönt der Menschheit mit-
zuteilen. Genau deshalb schrieb ich ein Buch über ihn
mit dem Titel »Die bittere Wahrheit über Jesus«. Da-
rin habe ich über sein Missionsleben, seine Reise zu
Gott und sein fatales Ende berichtet, welches er mit
322
den Worten einleitete: „Oh Gott, schick jemand an-
deren.“ Dieser Satz riss Gottes Herz entzwei. Gott
blieb allein mit seinem Schmerz zurück und die Engel
machten sich erneut auf die Suche nach einem ande-
ren Messias. 2000 Jahre vergingen, bis sie mich aus-
findig machen konnten. All der Ruhm und die Aner-
kennung, die für Jesus so wichtig waren, sind mir
vollkommen egal, sie interessieren mich nicht im Ge-
ringsten. Sehen wir heute auf die ruhmreichen Reli-
gionen, dann verkörpern sie mehr Schein als Sein. In
ihrem Inneren stehen sie auf einem wackeligen Fun-
dament und drohen jeden Moment einzustürzen. Sie
haben keine lebendige Beziehung mit Gott. Sie klam-
mern sich nur an ihre Propheten und Erlöser. Was
wir im Christentum sehen, finden wir auch im Islam
und in dessen Gründungsvater Mohammed. Wenn
ich hier über die beiden größten Religionen auf Erden
rede, dann sind sie nicht allein das schlechte Beispiel,
sondern stehen stellvertretend für die vielen kleine-
ren Religionen, die genau die gleichen fatalen Fehler
machen. Es gab so viele andere Propheten, die nicht
die Führung von Gott und den Himmeln annahmen.
Sie schlugen ihren eigenen Weg ein und verließen
letztendlich die Mission. Im geistigen Leben haben
sie die Quittung dafür bekommen. Hier wurde ihnen
klar, was sie anrichteten, ja, welche verheerende La-
wine sie auf Erden losgetreten haben. Im Leben nach
dem Tod stehen sie ihrem geistigen Untergang

323
gegenüber, der sie allmählich immer tiefer zieht. Für
sie fühlt es sich an, als würden sie hier geistig ster-
ben.
Die Worte, die Luzifer zuvor an mich richtete,
konnte ich nur schwer verdauen. Ich verließ ihn,
denn es gab nichts, was ich hätte mit Luzifer bereden
können. Was er mir offenbarte, ließ mir den Atem
stocken, denn er hatte mir schwarz auf weiß aufge-
zeigt, dass all die Propheten der Geschichte Gott ver-
lassen haben. Es hatte nur den Anschein, als würden
sie die Reise zu Gott antreten und am Ende zeigten
sie Gott nichts als ihre Frustration und Verärgerung.
Sie waren enttäuscht über Gott und darüber, dass sie
keine Hilfe erhielten. Bis auf wenige Ausnahmen gin-
gen alle zurück in ihre alte Welt. Und selbst dort wei-
gerten sie sich, eine neue oder andere Mission anzu-
nehmen. Vor diesem Hintergrund hätte es nichts ge-
geben, vorüber es sich lohnt, mit Luzifer zu sprechen.
Jede Nacht, wenn ich diese geistigen Reisen unter-
nehme, offenbart Gott so viele Geheimnisse. Alles,
was ich erfahre und beobachte, werde ich weiterhin
teilen. Ich habe Gott gefragt: „Oh Gott, sämtliche Er-
fahrungen und Beobachtungen, die ich in meinem
ganzen Leben gemacht habe, kann ich nicht in dem
verbleibenden, nur noch kurzen Leben offenbaren.
Sieh doch, wie alt ich bereits bin. Ich weiß nicht, ob
mir noch 10 oder 15 Jahre auf dieser Welt bleiben.

324
Vielleicht sind es einige mehr, vielleicht aber auch
weniger.“
Es war bereits weit nach Mitternacht und es be-
gann zu regnen. Niemand war weit und breit zu se-
hen. Der dunkle, wolkenverhangene Nachthimmel
brach auseinander und hoch oben über mir vernahm
ich eine Stimme: „Mach einfach weiter. Offenbare so
viel wie möglich. Wenn du die Grundlage erst einmal
errichtest, dann werden auf ihr meine Söhne und
Töchter erscheinen. Was du nicht mehr offenbarst,
kann Ich ihnen auf deiner Grundlage zeigen. Ich
werde sie all das beobachten und erfahren lassen.
Was dir nicht mehr möglich sein wird, werden sie
verkünden.“ Als ich diese Stimme vernahm, sagte ich
einfach nur „Wow“, denn ich wusste, dass Gott mich
trösten wollte. Diese Gedanken hatten mich bisher
24 Stunden am Tag beschäftigt und mich keine Ruhe
finden lassen. Immer wieder musste ich mir einge-
stehen: „Zahid, du wirst nicht in der Lage sein, all das
zu Papier zu bringen, was dir zuteilwurde, all die Er-
fahrungen, all die Beobachtungen, all die unzähligen
Reisen im ewigen Leben.“ Und nun vernahm ich
diese zwei Sätze: „Vollende meine Geschichte, geh
einfach weiter. Bis zu deinem letzten Tag, ja, bis zu
deinem letzten Atemzug vollende das Lied deiner Lo-
yalität und deiner Liebe.“ All das hat Gott zu mir ge-
sagt und diese Worte haben meine Mission von da an
so leicht werden lassen. Jedes Mal, wenn die Stürme
325
in der dunklen Nacht um mich herum toben, die Last
mich zu erdrücken scheint, dann macht Gott mich
universal frei, wenn Er diese wenigen Sätze an mein
Ohr dringen lässt: „Mein Sohn, du hast schon sehr
viel offenbart und was du am Ende deines Lebens
nicht mehr preisgeben kannst, darum brauchst du
dir keine Sorgen zu machen. Auf deiner Grundlage
werden meine Söhne und Töchter deine Erfahrungen
und Beobachtungen ganz leicht an die Menschheit
offenbaren können.“
Konnte diese geistige Begebenheit eure geistigen
Sinne öffnen? Konntet ihr für einen Moment auf eu-
rer weltlichen Reise innehalten? Wenn ja, dann
werde ich euch glauben, wenn ihr sagt, dass es euch
berührt hat, was ich euch erzählte. Solange ihr auf
Erden lebt, könnt ihr immer noch das Lenkrad von
der Dunkelheit ins Licht herumreißen. Denn vergesst
nicht, das Lenkrad haltet ihr immer noch in Händen.
Aber im Leben nach dem Tod könnt ihr nichts mehr
steuern. Dann prallt euer Geist wie ein abgestürztes
Flugzeug in die Dimension seiner Bestimmung. Erin-
nert euch an meine Worte zu Anfang dieser Ge-
schichte, dann werdet ihr euch an Gott erinnern.
Aber Gott wird nicht da sein und ihr werdet die an-
deren gefallenen Wesen oder Engel um Hilfe anfle-
hen: „Ich muss zurück, bitte, lasst mich zurückkeh-
ren, ich flehe euch an, lasst mich um Himmels willen
zurück auf die Erde kehren! Nur so kann ich meine
326
Reise vollenden, um im geistigen, ewigen Leben frei
zu sein. Um mein Ziel und meinen geistigen Zweck zu
erfüllen, muss ich wahre Glückseligkeit, wahren
Frieden, wahres Denken und mein wahres Bewusst-
sein finden, damit ich all die Wahrheit auf meiner
geistigen Reise entdecken kann. Nur auf diesem Weg
wird mein Geist eines Tages in der Ewigkeit glücklich
und erleuchtet sein!“ Aber wenn wir nicht heute und
hier auf Erden mit dieser Reise beginnen, wird es im
ewigen Leben nicht nur spät, sondern zu spät sein.
Seid ihr erst einmal in euren finsteren Dimensionen
abgestürzt, vermag ich nicht einmal zu erahnen, wie
viel Zeit ihr braucht, um euch von der Dunkelheit in
eurem Geist zu befreien. Niemand kann erahnen, wie
viel Millionen und Abermillionen Jahre vergehen
werden. Eins ist sicher, es braucht unvorstellbar viel
Zeit! Und so glaubt man, dass die Dunkelheit nie ver-
schwinden wird. Nehmt euch daher hier auf Erden
fünf Minuten Zeit für euren Geist. Ich weiß, es wäre
zu viel verlangt, wenn ich euch bitten würde, euch
fünf Minuten Zeit für Gott zu nehmen. Das macht ihr
sowieso nicht. Ihr nehmt euch nicht einmal wenige
Minuten für euer geistiges Leben, weder widmet ihr
den Engeln noch einem anderen geistigen Wesen
eure Aufmerksamkeit. Jene sind ein Niemand in eu-
ren Augen. Ihr rast mit Höchstgeschwindigkeit eu-
rem weltlichen Marathon hinterher. Aber ich kann
euch nur immer wieder raten, innezuhalten und

327
diesen sinnlosen Wettlauf abzubrechen. Ihr habt im-
mer noch Zeit und zwar, solange ihr lebt. Reißt das
Lenkrad herum! Folgt dem richtigen Weg, damit ihr
nicht in der Dunkelheit endet, sondern euch eure
Reise in die Welt des Lichtes führt. Schlagt ihr diese
Richtung ein, dann gibt es Hoffnung für euren Geist.

328
85. Etwas über meine Kindheit
Gottes Wege sind geheimnisvoll. Solange die Au-
gen von eurem Verstand gesteuert werden, wächst
eure Intelligenz und euer Intellekt immer auf der Su-
che nach Gründen, zum Beispiel, wie Dinge erschaf-
fen wurden. Das gilt für fast alle Bereiche, sei es die
Medizin und so weiter. Sind eure Augen erst einmal
mit eurem universalen Bewusstsein verbunden,
dann tritt eine Wahrnehmung ein, die euer Bewusst-
sein sich im äußeren und inneren Universum aus-
breiten lässt. Es ist, als ob eine kristallblaue Wolke
sich über den ganzen Himmel ergießt. Der Himmel
hat keine Grenzen und das gilt auch für das eigene
Bewusstsein, das jeden auf seinem geistigen Weg
führt. Sind eure Augen erst einmal mit eurem Gewis-
sen verbunden und folgt ihr ihm, dann ist das der
Punkt, an dem die geistige Reise stattfindet. Man
schließt sich der Spiritualität an und erfährt dabei
allmählich, warum Gott diese Schöpfung erschuf.
Der geistige Vorhang schiebt sich langsam beiseite.
Das ist der Beginn für zahllose Erfahrungen und Be-
obachtungen im geistigen Leben. Lasst es mich so
formulieren, an diesem Punkt begrüßen euch selbst
die Engel. In ihrer Welt lernt man eine Menge ihrer
Geheimnisse kennen, denn sie sind überaus intelli-
gente Wesen. Unter ihrer Führung wächst man geis-
tig immer weiter. Die Bereiche, in denen das

329
stattfindet, nennen wir die Entwicklungsbereiche
des Paradieses. Es sind weiße Lichtbereiche, die man
auch als den Weg zur Wahrheit beschreibt. Durch die
unzähligen Erfahrungen, beginnt man das Wesen
der Wahrheit zu verstehen. In seiner Entwicklung
passiert man viele Wachstumsbereiche, in denen
sich nicht die Wahrheit, sondern nur ihr Ausdruck
ändert. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die
Entwicklungsstadien im Paradies sich in Forma-
tions-, Wachstums- und Vollendungsstadien unter-
teilen, die aus zahllosen Dimensionen bestehen. Ich
habe bereits in anderen Kapiteln ausführlich berich-
tet, dass man in den Vollendungsstadien des Para-
dieses geistige Anerkennung in der Erzengelwelt er-
fährt. Mehr oder weniger unterstehen sämtliche Be-
reiche des Paradieses den Erzengeln. Gelingt es euch,
eure Augen mit eurem Herzen zu verbinden, wird
euch klar, dass das Leben aus Liebe entstand. Die
Liebe selbst verdankt ihr Dasein unserem Schöpfer.
In unserem Himmlischen Vater hat sie ihren nie en-
denden und ständig sprudelnden Ursprung. Gäbe es
keinen Schöpfer, hätte die Liebe, um es mit einer ir-
dischen Redewendung zu umschreiben, nie das Licht
der Welt erblickt. Gottes Liebe inspirierte unseren
Schöpfer, überhaupt ein Konzept von einer äußeren
und inneren Schöpfung zu kreieren und es real wer-
den zu lassen. Auch wenn die Liebe die treibende
Kraft beim Schöpfungsakt war, wurde sie durch Gott

330
geboren. Gott ist das Subjekt und die Liebe sein Ob-
jekt. Betrachten wir die Entwicklung weiter, dann ist
die Liebe das Subjekt und das Leben ihr Objekt. Ich
habe immer wieder in meinen Vorträgen betont, dass
die Redewendung „Gott ist Liebe und Liebe ist Gott“
absolut falsch ist. Wo die Liebe mystisch wird, begin-
nen die Fußspuren Gottes. Sind wir in unserer Mystik
in den Fußspuren Gottes angelangt, beginnt unsere
gemeinsame Reise mit dem Schöpfer allen Seins. Im-
mer wieder betone ich, dass ich mich glücklich schät-
zen kann, im Sufismus geboren worden zu sein. Die
Sufis lehren, dass die universale Wahrheit niemand
sein Eigen nennen kann. Diese universale Wahrheit,
dieses Leben und diese Liebe gehören nur einem und
das ist unser Schöpfer, den wir Gott nennen. Geboren
im Sufismus, lernte ich bereits sehr früh, dass das Le-
ben wie eine Brücke zwei Seiten verbindet. Dieses Le-
ben ist eine Reise, auf der wir unseren einzigartigen
Wert mit Gott, unsere ewigwährende Beziehung und
unsere Bestimmung mit Ihm finden. Für die Sufis ist
dies die Hauptmotivation, ihre geistige Reise anzu-
treten, auf der man Erleuchtung erlangt.
Doch bevor wir zu der Begebenheit aus meiner
Kindheit kommen, möchte ich noch etwas tiefer in
dieses Thema einsteigen. Aus Gottes anfänglichem
Lächeln wurde ein glückliches Lachen, als Er die
Schöpfung schließlich ins Leben rief. Es machte Gott
glücklich, seiner Schöpfung Freude zu bereiten und
331
deshalb färbte sich diese in seiner Liebe. Das ist der
Grund, warum die Farben der Liebe die Schöpfung
äußerlich und innerlich durchziehen. Dieser Traum,
entstanden in einer Zeit tiefster Dunkelheit, verwan-
delte sich in eine bunte Realität, weil die Liebe Gott
motivierte, die Schöpfung hervorzubringen. Würde
Gott nicht existieren, dann würde kein Lied in der
Liebe vollendet werden. Gottes Liebe gab den Emoti-
onen im Herzen die Möglichkeit, die Melodie, das
Lied und den Ausdruck in der Liebe in dieser Schöp-
fung zu vollenden. Öffnet sich jemand geistig, verän-
dert das die eigene Wahrnehmung über die Dinge,
um sich herum. Man betrachtet die Natur und atmet
tief ein, denn egal, in welche Richtung man schaut,
sei es in den blauen Himmel, auf die Berge, in die Tä-
ler und Wälder, ja, selbst wenn man die bunte Faszi-
nation der Blumen bewundert, erinnert man sich bei
jedem schönen Anblick an seinen Schöpfer und fühlt
sich dadurch magisch zu Gott hingezogen. An diesem
Punkt war meine eigene geistige Reise sehr klar. Die
Identität Gottes war das Erbe des Islams für mich,
denn diese Religion hält daran fest, dass es nur einen
Schöpfer gibt.
Nun kommen wir zu meinen Erinnerungen aus
meiner Kindheit. Als Kind liebte ich es im Alter von
fünf bis sieben Jahren, meinen Papierdrachen hoch in
den Lüften fliegen zu lassen. Viele Male ließ ich ihn in
dieser Zeit sogar bei Regen steigen. Dazu kletterte ich
332
auf hohe Berge oder auf Dächer. Ich wollte herausfin-
den, wie weit der Wind ihn nach oben tragen könnte.
Das war wunderbar, denn selbst als der Regen den
Drachen aus Papier durchfeuchtete, flog er immer
noch getragen von Wärme der aufsteigenden Luft.
Wenn ich in den Himmel aufsah, schoben sich die
Wolken beiseite. Dahinter herrschte eine romanti-
sche Atmosphäre. Da war kein Regen, sondern nur
der wunderbarste Sonnenschein. Die Wolken gaben
den Blick auf viele Wesen und Engel frei. Dies zu er-
leben, trieb mich auch an jenem Morgen an, mit mei-
nem Drachen in der Hand loszuziehen. Der Wind
blies ihn hoch in die Lüfte. Ich musste immer mehr
Schnur nachgeben, denn es schien mir, er sei bereits
ein bis zwei Kilometer unterwegs. Alles, was ich von
ihm erkannte, war nur noch ein winziger Punkt am
Himmel. Dies ist in Pakistan aufgrund der Thermik,
anders als in europäischen Ländern, möglich.
An diesem Tag kam ein Mann nach Lahore. Er war
auch in unserer Gegend auf der Suche nach einem,
wie er sagte, besonderen Jungen. Aus allen mögli-
chen Straßen strömten die Jungen herbei. Einige
wurden sogar von ihren Eltern begleitet. Meine Mut-
ter, die damals bereits 11 Kinder hatte, ging mit allen
zehn auf den Platz, an dem sich eine große Men-
schentraube aus Kindern und Eltern um den Mann
gebildet hatte. Er suchte unter den Jungen nach ei-
nem, der nach seiner Schilderung in den Augen
333
Gottes ein goldener Junge sein soll. Sein Blick
schweifte über die zahllosen Köpfe der Kinder und
fand offensichtlich nicht, was er hoffte. Sein prüfen-
der Blick glitt schließlich über meine Geschwister,
von denen nichts eines seinen Erwartungen ent-
sprach. Er schaute meine Mutter an und fragte sie:
„Hast du nicht noch ein anderes Kind?“ Meine Mutter
gab zurück: „Ja, ich habe noch einen Sohn, aber der
ist gerade nicht hier, denn er lässt, obwohl es regnet,
irgendwo seinen Drachen steigen. Selbst wenn ich
ihn frage, wird er mir nicht zuhören und schon gar
nicht mit hierherkommen.“ Der Mann antwortete
ihr: „Frau, kehre nach Hause zurück und sage deinem
Sohn, dass Gott jemanden Besonderen geschickt
habe und dieser ihn zu sehen wünscht.“ Meine Mut-
ter tat, was ihr aufgetragen wurde. Zuhause ange-
kommen, sah sie mich trotz des leichten Regens auf
dem Dach unseres Hauses, wo ich fasziniert meinen
Drachen bei seinen Kunststücken im wirbelnden
Wind zusah. Sie rief mich zu sich. Da ich aber keine
Anstalten machte, von meinem Drachen abzulassen,
schmetterte sie mir von unten lauthals entgegen: „Es
kam ein Mann in unsere Gegend, der sich selbst als
von Gott berufen bezeichnet. Er ist auf der Suche
nach einem besonderen Jungen. Obwohl er sich alle
Kinder anschaute, konnte er nicht das Passende fin-
den. Nicht einmal an deinen Geschwistern fand er
Gefallen. Erstaunlicherweise fragte er mich, ob ich

334
nicht noch mehr Kinder habe. Als ich von dir erzählte,
trug er mir auf, dich zu ihm zu bringen.“ Ich hörte
ihre Worte, doch schenkte ich ihr nicht einen einzi-
gen Blick. Mein Drachen kreiste so hoch in der Luft,
dass die Schnur in meinen Händen zu surren begann.
Anstatt der regenverhangenen Wolken erblickte ich
dahinter einen strahlenden Himmel voller Licht, in
dem sich viele Wesen tummelten. Ab und zu flogen
die Engel dicht an meinen Drachen heran, sie schie-
nen mit ihm zu spielen und zogen in seiner Nähe die
gleichen Kreise wie er. Es kam mir vor, als würden sie
niemals müde werden, ja, nie genug davon bekom-
men. Diese Szene, die sich mir hoch in den Lüften bot,
glich einer bezaubernden, ja, anmutigen Welt, fast
wie aus einem Märchen. Fasziniert starrten meine
Augen nach oben, unfähig, den Blick davon abzu-
wenden. Missmutig ging meine Mutter zurück und
erzählte dem Mann: „Leider habe ich meinen Sohn
nicht bewegen können, mit mir zu gehen. Sein Dra-
chen fliegt gerade hoch wie nie am Himmel. Immer
wenn er ihm hinterherschaut, sagt er, er würde Engel
und andere Wesen sehen.“ Vollkommen unerwartet
vernahm sie daraufhin die Antwort des Unbekann-
ten: „Wenn er nicht zu mir kommen will, dann werde
ich zu ihm gehen.“ Irgendwann standen sie bei uns
vor dem Haus. Mein Blick hing immer noch in den
Wolken und meine Mutter rief mich lauthals noch
einmal von unten. Ich drehte meinen Kopf kurz zur

335
Seite und sah den Mann neben ihr stehen. Er hatte
große Augen wie ein Pferd, zumindest viel größer, als
sie bei Menschen üblich sind. Nicht nur an seinen Au-
gen, sondern weil ich geistig bereits offen war, er-
kannte ich, dass kein Mensch vor mir stand. Von un-
ten sprach der Unbekannte zu mir: „Mein Junge, ich
weiß, dass dein Drachen weiter in den Lüften toben
soll. Wenn du willst, kann ich einen deiner Freunde
rufen, der solange den Drachen hält, aber ich muss
mit dir reden.“ Ein Nachbarjunge kam zu mir aufs
Dach, dem ich meine Schnur in die Hand drückte. Ich
kletterte sodann herunter. Als ich vor dem großen
Fremden stand, schaute er mich durchdringend von
oben bis unten lange an. Er starrte eine ganze Weile,
bis er zu meiner Mutter sagte: „Das ist der Junge,
nach dem ich suchte und der meinen Segen erhalten
soll.“ Er kniete sich nieder, umfasste mit beiden Hän-
den meinen Kopf und berührte ihn mit seiner Stirn.
Nach einer geraumen Weile erhob er sich und sprach
zu meiner Mutter: „Frau, wenn tiefe Dunkelheit diese
Welt heimsucht und selbst die Hoffnung schwindet,
Gott in einer lebendigen Beziehung zu erfahren,
dann wird aus der Stirn dieses Jungen eine goldene
Sonne aufgehen, deren Licht über die ganze Welt
strahlen wird. Das wird die Zeit sein, in der sich alle
Prophezeiungen über das Königreich Gottes auf Er-
den erfüllen werden.“ Danach wandte er sich an
mich und wiederholte: „Du wirst der sein, der der

336
Menschheit die Erlösung bringt. Seit Gott diese
Schöpfung entstehen ließ, währt bereits diese Pro-
phezeiung. Aber du bist derjenige, dem sich Gott of-
fenbart und vor dem unser Schöpfer sein Herz aus-
breitet. Und das wird in naher Zukunft sein. Die
Menschheit kann so den nächstgelegenen Weg ein-
schlagen, um Gott kennenzulernen. Das alles wird
wegen dir geschehen.“ Noch einmal küsste er meine
Stirn. Dann drehte er sich um und ging zur nächsten
Weggabelung zurück, an der sich schon viele Men-
schen versammelt hatten. Meine Mutter folgte ihm.
Dort angekommen, verschwand er urplötzlich. Das
war kein Phänomen für mich. Später fragte ich meine
Mutter: „Glaubst du, der Fremde sei ein Mensch ge-
wesen?“ Sie antwortete: „Ja, und ich denke, dass
muss ein Sufi gewesen sein.“ Ich widersprach: „Nein,
Gott hat ihn vom Himmel zu uns gesandt, um uns
diese frohe Botschaft zu überbringen.“ Nun, so endet
hier die erste Begebenheit aus meiner Kindheit.
Als ich größer wurde, erzählte mir meine Mutter:
„Als ich mit dir schwanger war, haben die Engel mich
viele Male mit ins Paradies genommen. Hier genoss
ich all seine Freuden. Jedes Mal, wenn ich dort war,
stellte ich mich lange unter einen kristallklaren Was-
serfall, der aus der wahren Quelle hoch in den Bergen
mit seinem belebenden Nass auf mich herabregnete.
Als ich genug davon hatte, entspannte ich mich für
eine geraume Weile beim Klang des rauschenden
337
Wassers. In der Zeit meiner Schwangerschaft waren
mir diese geistigen Reisen vergönnt. Als du geboren
wurdest, endeten sie abrupt. Der Tag deiner Geburt
fiel auf einen Freitag. Als die Wehen begannen, hatte
ich starke Schmerzen über mehrere Stunden. Doch in
der ganzen Zeit war ich umgeben von strahlendem
Licht. Immer wenn ich dieses Licht beobachtete, ver-
gaß ich meine Schmerzen. Dieser Umstand herrschte
auch kurz vor deiner Geburt. Die Schmerzen waren
verschwunden. Als du das Licht der Welt erblicktest
und man dich in meine Arme legte, sah ich ein gro-
ßes, kristallblaues Licht, rund wie ein Ball, der, um-
geben vom goldenen Licht, hell strahlte. So etwas
habe ich später bei der Geburt meiner anderen Kin-
der nie gesehen.“
Ein anderes Mal erzählte sie mir: „Nach deiner Ge-
burt war ich geistig sehr offen und konnte Engel, ver-
schiedene Wesen und Sufis sehen. Sie kamen zu mir
und mahnten mich: ‚Frau, kümmere dich gut um die-
sen Jungen, denn wir möchten sehen, wie er auf-
wächst.‘ Erinnerst du dich, Zahid, als du klein warst,
gab es in unserer Nähe kein Trinkwasser. Wir muss-
ten es von weit her besorgen. Aber die Engel und die
Sufis, die mir in meinen Träumen erschienen, ver-
langten von mir, dass ich dich jeden Morgen duschen
soll. Diese Visionen hatte ich bis du 12 wurdest. Da-
nach verebbten sie allmählich.“

338
Eine andere Begebenheit trug sich zu, als ich das
Schulalter erreichte. Ich war immer noch ein kleiner
Junge und hatte auf alles andere Lust, nur nicht auf
die Schule. In unserer Gegend lebte ein bekannter
Sufi, der mehrere Tausend Anhänger hatte. Eines Ta-
ges fiel sein Blick auf mich. Er kannte meine Familie
durch meinen Vater und er fragte ihn: „Erlaube mir,
dass ich mich deines Jungen annehme.“ Damit ver-
abschiedete sich mein Herz vollkommen von meiner
schulischen Laufbahn. Es zog mich jeden Tag unwi-
derstehlich zu diesem Sufi. Das war eine Zeit für den
Sufi, in der er so viele geistige Beobachtungen ma-
chen konnte, die er mit mir teilte. Er war auch derje-
nige, der mit mir nach Kaschmir reiste und mir
zeigte, wo Jesus bis zu seinem Tod lebte. In diesem
geistigen Umfeld habe ich unglaublich viele Dinge
erfahren. Eines Tages rief mich mein geistiger Vater
zu sich. Als ich eintrat, wollte ich ihm genau wie an-
dere Kinder Tee reichen, denn das gehörte sich nicht
nur so, sondern es war auch ein Ausdruck besonderer
Wertschätzung und Achtung, die Tausende seiner
Anhänger ihm bereitwillig entgegenbringen wollten.
Mich bat er jedoch, das nicht zu tun. Stattdessen, das
hatte ich bereits öfters in der Vergangenheit beo-
bachtet, reichte er mir eine Schale Tee. An diesem Tag
fragte ich ihn: „Warum erlaubst du mir nicht, dass
ich dich bediene?“ Er antwortete: „Das möchte ich dir
sagen. Ich habe deine Bestimmung gesehen, hier auf

339
Erden und in der geistigen Welt. Du wirst zu etwas
ganz Besonderem werden, denn du wirst Gott nahe
wie niemand zuvor stehen. Erinnere dich dann an
mich! Ich weiß nicht, in welcher Dimension ich sein
werde und ob du mich jemals dort finden wirst. Des-
halb bitte ich dich, mich und die Zeit, die du hier mit
mir verbrachtest, nicht zu vergessen. Eines Tages
wirst du der Messias für diese Welt sein. Ich kann auf
meinen geistigen Reisen nicht weiter vordringen, ja,
nicht weiter fliegen. Aber ich weiß, dass dort, wo ich
nicht hingelangen konnte, noch weitere Segen auf
dich warten.“ An diesem Tag weinte er sehr.
Ein anderes Mal erzählte er mir: „Ich habe mehr
Wahrheit über Gott erfahren. Aber anstatt auf Gott
zu hören, als Er mir riet, Indien nicht zu verlassen,
hörte ich auf meine Familie, auf meine Frau und un-
sere Verwandten und zog mit ihnen nach Pakistan,
das sich von Indien abgespalten hatte. An diesem Tag
hat Gott mich verlassen. Das war bitter, aber es traf
mich nicht unerwartet, denn Gott hatte mich vor die-
sem Schritt gewarnt: ‚Wenn du in dieses muslimi-
sche Land ziehst, wirst du keine Freiheit mehr haben,
über deine Erfahrungen zu berichten und dann
werde Ich dir dort nichts weiter offenbaren.‘“ Genau
das geschah. Ich sah, wie er viele Male seine Be-
obachtungen und Erfahrungen heimlich zu Papier
brachte und sie sofort danach in einem Raum im Kel-
ler vor den Blicken der anderen wegschloss. Ich war
340
der Einzige, der davon wusste. Einmal durfte ich die-
sen Raum betreten und war schockiert von dem Berg
seiner Schriften. Ich verließ Pakistan als Teenager.
Sein Geheimnis konnte er bis zum Ende seines Le-
bens bewahren, jedoch blieb es danach vor seinen
Anhängern nicht mehr verborgen. Nach seinem Tod
öffnete man das Schloss im Keller und erfuhr vom In-
halt der bis an die Decke reichenden Papierstapel.
Seine Anhänger bereuten: „Hätten wir zu seinen Leb-
zeiten gewusst, was er heimlich aufschrieb, hätten
wir ihn umgebracht.“ Sie fanden nicht nur heraus,
dass er behauptete, ein Prophet zu sein. Sie erfuhren
von vielen Dingen aus seinen Beobachtungen und
Erfahrungen, die nicht im Koran stehen, die mit dem
Tode hätten bestraft werden müssen. Ihre einstige
Ehrfurcht schlug in blanken Hass um. Sie verbrann-
ten sein geistiges Vermächtnis und verwehrten ihm
die Beisetzung auf einem muslimischen Friedhof.
Das war das tragische Ende für seine geistigen Offen-
barungen, die nie seine Mitmenschen erreichten.
Hier folgt nun noch eine weitere Begebenheit.
Meine Mutter war eine sehr religiöse Frau. Tagsüber
lehrte sie anderen, wie man den Koran liest und mit-
ternachts betete sie inständig zu Gott: „Oh Allah, ich
möchte dich einmal sehen.“ Als ich 16 Jahre alt war,
kam irgendwann der Tag, an dem mir Gott auftrug:
„Verlasse dein Heimatland, deine Religion, deine
Kultur, deine Tradition. Ich werde dir eine neue Welt
341
geben.“ Ich tat, was Gott von mir verlangte und
kehrte meinem Heimatland den Rücken. Jahre später
traf ich meine Mutter wieder. Die Zeit hatte sie altern
lassen. Graue Strähnen hatten ihrem einst tief-
schwarzen Haar seinen Glanz genommen. Falten zo-
gen sich tief durch ihr Gesicht, doch ihre Augen
strahlten, als sie mich sah. Bei meinem ersten Besuch
nahm sie mich zur Seite und sprach: „Du behauptest,
Gott habe dich auserwählt und sogar, dass Gott dich
traf. Ich sehne mich von Kindheit an danach, Gott zu
treffen und versuche, ein gottgefälliges Leben zu füh-
ren. Ich bete so oft es der Koran verlangt und lehre
anderen Menschen, wie man ihn liest. Und dennoch
habe ich Gott nie erblicken dürfen.“ Ich schaute sie
an und sagte: „Dieser Wunsch bleibt nicht mehr
lange unerfüllt. Schon bald wirst du Gott sehen.“
Nach unserem ersten Treffen habe ich ein großes
Haus in Pakistan gekauft, in dem ich meine geistigen
Vorträge hielt. Zu Seminarzeiten strömten so viele
Menschen herbei. Sie füllten die große Vortragshalle
innerhalb weniger Minuten, sodass meine Mutter
häufig keinen Sitzplatz mehr zu finden vermochte.
Sie konnte sich glücklich schätzen, dass sie als letzte
Person noch Einlass fand, bevor die Türen sich hinter
ihr schlossen. Als Letzte gekommen, war sie auch die
Erste, die nach meiner Rede die Türflügel öffnete. Sie
erzählte mir später, was sie sah, als sie den Fuß ins
Freie setzte: „Meine Augen waren überwältigt beim
342
Anblick einer riesigen Wolke aus blauem Licht, die
vor mir in den Himmel flog. Bei ihrem Aufstieg er-
blickte ich in ihrem kreisrunden Inneren ein Wesen.
Jede Zelle meines Körpers, ja, mein ganzer Geist fing
an zu beben. Alles in mir schrie auf: ‚Das ist Gott. Das
ist Gott. Das ist Gott.‘ Zahid, das war unser Himmli-
scher Vater und Er hat auch deinem Vortrag zuge-
hört.“ Das war das erste Mal, dass meine Mutter Gott
für den Hauch eines Augenblicks zu Gesicht bekam.
Meine Mutter liebte mich sehr, auch wenn sie mich
jahrelang nicht zu Gesicht bekam. Menschen, die ich
noch aus Kindertagen kannte, erzählten mir, dass
meine Mutter oft in den Jahren meiner Abwesenheit
über mich gesprochen hatte. Mit einem Hauch von
Wehmut sagte sie immer: „Obwohl ich so viele Kin-
der habe, habe ich mein Herz in Zahid verloren. In
ihm fand meine Liebe ihren Frieden und ihre
Freude.“ Das war ungefähr im Jahr 1984. Zu dieser
Zeit hatte ich noch keins meiner Bücher veröffent-
licht. Das erste erschien erst im Jahr 2000. Als ich bei
ihr war, bereitete es ihr besonders Vergnügen, mir
die Füße zu massieren, wenn ich mich hinlegte. In
Pakistan hatten wir nicht so komfortable Betten wie
in Europa. Es waren einfach zusammengezimmerte
Holzgestelle, die kaum bis über den Boden reichten.
Wollte ich mich ausruhen, kniete meine Mutter vor
meinem Bett und fing mit sanften Händen ihre Knet-
kur an. Ich sagte ihr immer wieder, dass sie dies nicht

343
tun müsse und dennoch bestand sie darauf und mas-
sierte mich von Kopf bis Fuß. Ich schlief auch dieses
Mal dabei ein. Nach geraumer Weile bei meinen Fü-
ßen angelangt, übermannte sie ebenso die Müdig-
keit. Als ich später die Augen aufschlug, erzählte sie
mir, was ihr in der Zwischenzeit widerfahren war:
„Ich sank mit meinem Körper, vom Schlaf überwäl-
tigt, mit meinem Kopf in Höhe deiner Waden zu Bo-
den. Unbewusst habe ich meine Füße im Schlaf in die
Richtung deines Kopfes gestreckt. Plötzlich wurde
ich durch ein heftiges Ruckeln aus meinem Schlaf ge-
rissen. Ich riss angsterfüllt die Augen auf und sah ei-
nen Engel vor mir, der mich anherrschte: ‚Frau, weißt
du nicht, dass Gottes Buch dort liegt, wo du deine
Füße hast?‘ Ich schaute auf dein Bett, jedoch war dein
Körper verschwunden. An der Stelle, wo dein Kopf
gelegen hatte, lag ein rotes Buch, das goldene Buch-
staben zierten. Aus ihnen strahlte goldenes und
blaues Licht, das wie die Flammen eines Feuers hoch
bis in den Himmel loderten. Ich habe das Ganze 10 bis
12 Sekunden lang zitternd beobachtet. Der Engel be-
fahl mir: ‚Frau, knie nieder! Verbeuge dich und be-
rühre mit deiner Stirn den Boden.‘ Ich sank auf meine
Knie und in dem Moment, als ich vor dem flammen-
den Buch voller Licht mein Haupt senken wollte, ver-
schwand diese Vision und ich verbeugte mich vor
deinem Kopf, der wie aus dem Nichts an dieser Stelle
lag. Gottes Licht und alles, was ich gesehen hatte,

344
war urplötzlich verschwunden. Ich bebte immer
noch mit jeder Zelle meines Körpers und dann
weckte ich dich auf, um dir davon zu erzählen.“
In einer anderen Nacht sah sie erneut das kristall-
blaue Licht Gottes. Es war gegen Mitternacht. Sie
wollte gerade zum Beten in ihr Zimmer gehen. Sie
wusste, dass ich um diese Zeit auch für gewöhnlich
im Nebenzimmer mein Gebet verrichte. Später er-
zählte sie mir: „Erneut sah ich das kristallblaue,
runde Licht Gottes, doch schien es mir viel größer
und strahlender, als ich es je zuvor erblickte. Es war
umgeben von einem unglaublich intensiv goldenen
Licht. Wie noch nie zuvor in meinem Leben, befiel
mich bei diesem Anblick die Furcht. Aus dem Inneren
des Lichtes vernahm ich eine durch Mark und Bein
dingende Stimme: ‚Ich bin der Gott dieser Schöp-
fung, nach dem du dich dein ganzes Leben gesehnt
hast. Nichts begehrtest du so sehr, als mich zu sehen.
Warum verfällst du nun in Panik und fürchtest dich
zu Tode?‘ Ich schlotterte wie Espenlaub. Erneut
drang Gottes Stimme an mein Ohr: ‚Du hast 40 Jahre
darauf gewartet, mich zu treffen. Aber du hast die
Liebe, die nur mir gebührt, mit dieser Welt geteilt. Ei-
nen Teil schenktest du deinen Kindern, die du mehr
als mich liebst. Du bist so beschäftigt mit deiner Fa-
milie, deinen Bekannten und Verwandten und all
diesen irdischen Angelegenheiten. Du hast mich in
diesem weltlichen Treiben vergessen. Seit 40 Jahren
345
lässt du dich von diesen weltlichen Sorgen dominie-
ren und deshalb hast du Angst vor mir. Wende dei-
nen Blick nach rechts.‘ Ich tat, was Gott von mir ver-
langte. Als ich meinen Kopf drehte, war die Wand be-
reits verschwunden. Stattdessen sah ich dich mitten
im Gebet. Auf deinen Schultern saß so viel von Gottes
Licht. Engel standen im Kreis um dich herum. Gott
sprach erneut zu mir: ‚Siehst du ihn? Er wird die erste
Grundlage für mich im ewigen Leben und auf Erden
legen. Dein Sohn wird nie die Liebe, die mir gebührt,
mit irgendjemandem anderen teilen. Seine erste und
ewigwährende Liebe gehört nur mir, genauso wie
seine letzte Liebe. Ich bin die wahre Quelle, aus der
all die Liebe in Zukunft gespeist wird und in jeder
Schöpfung gedeiht. Dafür legt er die Basis. Und auf
dieser Grundlage wird diese wunderbare zukünftige
Welt errichtet. Dann wird die Menschheit meinen
Wert kennenlernen. Durch ihn wird eine neue Welt
entstehen, in der die Menschen mich zuerst und für
immer und ewig lieben. Wahrlich, ihre erste und
letzte Liebe werden sie nur mir schenken.‘ Gottes
Licht erhob sich hoch in den Himmel und um Ihn
herum kreisten viele Wesen. Diese Vision und Gottes
Worte fuhren mir bis in den letzten Winkel meines
Herzens. Ich dachte, nun habe mein letztes Stündlein
geschlagen. In meiner unbändigen Angst machte ich
das Licht an und wartete mit deinen Geschwistern,
bis du dein Gebet beendet hattest.“

346
Ein anderes Mal wurde meinem Vater das Ge-
schenk einer geistigen Vision zuteil. Im Jahr 1986 war
er bereits ein alter Mann. Er saß dicht neben mir und
beobachtete, wie meine Mutter mich massierte. Er
griff nach meiner Hand und tat es ihr gleich. Darauf-
hin fragte ich meinen Vater: „Hast du dir auch die
Hände gewaschen?“ Er nickte beflissentlich und ant-
wortete: „Ja, ja, das habe ich getan.“ Er begann mei-
nen Handrücken zu massieren und spürte, wie ich
mich merklich entspannte und einschlief. Später er-
zählte er mir: „Als ich deine Hand loslassen wollte,
sah ich, wie aus dieser kristallblaues Licht hervor-
schoss. Das strahlende Licht blendete mich so sehr.
Im nächsten Augenblick sah ich mich selbst im Para-
dies. Ich befand mich mitten in einer wunderbaren
Welt, in der die Engel zu mir sprachen: ‚Es ist Zeit für
dich zu schwören, dass du den Rest deines Lebens
ganz und gar Gott widmest. Versprich, dass du den
Worten seines Messias zuhörst und ihm folgst.‘ Kurz
nach diesen Worten war diese Vision auch schon vo-
rüber.“ Er zitterte am ganzen Körper, weil er so etwas
in seinem ganzen Leben noch nie erfahren hatte. Ei-
gentlich wollte er mich sofort aufwecken, doch dann
besann er sich anders und wartete, bis ich meine Au-
gen wieder aufschlug.
In dieser Zeit reiste ich viel und hielt in verschiede-
nen Orten meine Vorträge in der Öffentlichkeit. Eines
Tages sprach ich zu meinem Vater: „Ich möchte, dass
347
du mich bei meinen Kundgebungen begleitest.“ Mein
Vater war wesentlich älter als meine Mutter und sein
Körper war von den Spuren seines Alters gezeichnet.
Er stand dicht vor mir. Ich blickte in seine tiefbrau-
nen Augen bis auf den Grund seines Herzens und
hörte, wie er zu mir sagte: „Mein Sohn, jedes Mal,
wenn du eine Kundgebung hier oder in einer anderen
Stadt abhältst, stehe ich bereits vor dem Morgen-
grauen auf, um als Erster an der Bushaltestelle zu ste-
hen, damit ich einen Platz bekomme und nicht zu
spät ankomme, wenn du zu den Menschen über Gott
sprichst. Ich bin immer sechs bis acht Stunden vor al-
len anderen als Erster an diesem Ort. Vielleicht hast
du mich in der riesigen Menschenmenge, die dich für
gewöhnlich dabei umgibt, nicht erblicken können.
Aber ich war bei jeder deiner Reden anwesend. Wenn
du möchtest, kann ich jedes deiner Worte haargenau
wiederholen.“ Nach diesen Sätzen sah ich, wie Trä-
nen in seinen Augen schimmerten. Seine Worte rühr-
ten auch mich zu Tränen und so zog ich ihn liebevoll
in meine Arme, wie wir es gewöhnlich in unserer Fa-
milie immer gehandhabt hatten. In meinen kräftigen
Armen spürte ich, wie sein dünner Körper unter der
Last seiner Tränen unaufhörlich zitterte. Und ob-
wohl meine Mutter jahrelang den Koran lehrte, kam
mein Vater nach seinem Tod in eine höhere, huma-
nere, geistige Welt. Meine Mutter fand ihre Bestim-
mung in einer religiösen geistigen Welt, denn ihre

348
geistige Entwicklung lag hinter der meines Vaters.
Eine Sache war jedoch sehr erstaunlich an ihm. Auf
Erden sprach er nicht hinter dem Rücken über andere
Menschen. Wenn er andere über Dritte reden hörte,
sagte er immer: „Jeder von uns hat Tage, an denen er
nicht so gut drauf ist. Im Leben eines jeden Menschen
gibt es viele Höhen und Tiefen.“ Anstatt zu kritisie-
ren, versuchte er immer das Verhalten anderer zu
rechtfertigen und hielt ihnen zugute, dass sie nicht
mit Absicht so handeln würden. Er versuchte, andere
zu beschützen und sie menschlich ins rechte Licht zu
rücken. Ihre Fehler ignorierte er einfach. Eines Tages
sagte er sogar zu meiner Mutter: „Du bist eine sehr
religiöse Frau und dennoch sehe ich dich sehr oft, wie
du über andere Menschen herziehst. Ich frage mich,
ob du tatsächlich ein gottgefälliges Werk verrichtest,
wenn du hinter dem Rücken anderer über sie
schlecht redest.“ Seine Worte verärgerten sie meis-
tens. Aber im Leben nach dem Tod kam er in eine hö-
here Welt als meine Mutter und dies habe ich mit ei-
genen Augen gesehen. Mein Vater ist in einer mittle-
ren der neutralen Dimensionen, in die zumeist Sufis
gelangen. Meine Mutter fand ihren Platz in einer nie-
deren Dimension. Das sagt mehr als 1000 Worte.
Eins kann man in jedem Land auf dieser Welt be-
obachten. Ich sah es in meinem Heimatland, aber
auch in jedem anderen in Europa. Treffen sich zwei
Menschen und fangen an, sich zu unterhalten, dann

349
reden sie meistens schlecht über den nicht anwesen-
den Dritten. Fragt euch selbst, ob die beiden in eine
bessere Welt gehen können? Wenn ihr ehrlich zu
euch seid, wird euch euer gesunder Menschenver-
stand verraten, dass dies nicht der Fall sein wird.
Denn in die Bereiche der höheren neutralen geistigen
Welt oder des Paradieses, in die Sufis gelangen, kann
man mit so einer Wesensart nicht kommen. Spricht
man heimlich über andere Menschen, zieht abfällig
über sie her oder redet in einer abwertenden Weise
über jene, wird einem dort kein Einlass gewährt. Das
ist eines der dort herrschenden Gesetze. Stattdessen
wird man in untere Bereiche verbannt. Ich habe über
12 Integrationspunkte für höhere geistige Bereiche
und das Paradies bereits ausführlich in einem meiner
anderen Bücher gesprochen, deswegen gehe ich hier
nicht detaillierter darauf ein. Hat man auch nur eine,
der dort aufgeführten schlechten Wesensarten,
kommt man nicht ins Paradies, sondern muss diese
erst in niederen Dimensionen überwinden. Und das
ist eine immense Herausforderung im geistigen Le-
ben.
Es gibt viele Dinge in meiner Kindheit, von denen
ich von Zeit zu Zeit spreche. Mit nicht einmal sechs
oder sieben Jahren war mein geistiges Wachstum so
weit, dass ich durchs Paradies reisen konnte. An je-
dem wunderbaren Ort, an dem ich dort landete, war
meine erste Frage: „Habt ihr jemals Gott gesehen?“
350
Oder: „Habt ihr Gott schon getroffen?“ An den Ge-
sichtern konnte ich ablesen, wie überrascht, aber
auch verlegen sie waren. Ich stellte selbst den Engeln
diese Fragen. Ich wollte wissen, ob wenigstens sie
von Gott besucht wurden. Anstatt irgendetwas zu er-
widern, waren sie still. Ohne eine Antwort von ihnen
flog ich weiter. So durchforstete ich eine Dimension
nach der anderen, immer auf der Suche nach Gott.
Dies alles passierte bereits in meiner Kindheit. Fast
jede Nacht reiste ich in eine andere bezaubernde
geistige Welt. Wo auch immer mein Weg mich hin-
führte, war meine erste Frage: „Habt ihr schon Gott
getroffen?“ Obwohl dies alle wunderbare Dimensio-
nen des Paradieses waren, starrten mich die Wesen
dort nur sprachlos an. Bereits am Anfang meiner Ent-
wicklung brannte in mir die Sehnsucht nach Gott.
Mit 10 Jahren schwor ich mir selbst: „Treffe ich je-
mals Gott, auch wenn es ewig dauern sollte, werde
ich keine Bedingungen und Erwartungen haben.“ Ich
habe Gott getroffen und das war ein wunderbarer
Moment, über den ich in meinen Büchern berichtete.
Gott öffnete sein Licht für mich. Nach all den Jahren,
die hinter mir auf diesem Weg liegen, wurde ich zu
einem alten Mann. Ehrlich gesagt, kann ich gar nicht
mehr genau sagen, wie oft ich Gott schon getroffen
habe. Aber seit dem ersten Tag, als Gott meine Stirn
und meine Augen küsste, strahlt sein blaues Licht aus
meinen Augen. Ein halbes Jahrhundert ist seitdem

351
vergangen und dennoch hat sich daran nichts geän-
dert. Gehe ich im Wald spazieren oder setze mich an
einen stillen Ort und schreibe meine Bücher, sehe ich
Gottes Licht. All das ist mir Tausende Male widerfah-
ren. So oft sah ich, wie das blaue Licht aus meinen
Augen tritt. Nach so vielen Jahrzehnten fühle ich
mich heute wie ein Greis und doch kommt Gott ge-
nauso verliebt wie am Anfang zu mir und fragt, ob Er
sich neben mich legen könne. Das so etwas mir im-
mer noch passiert, ist wunderbar, belebt mich und
hält mich trotz meines Alters jung. In seiner grenzen-
losen Liebe sprach mein Himmlischer Vater aus dem
Grunde seines Herzens zu mir: „Das ist dein Ver-
mächtnis. Viele Menschen werden in Zukunft zu Pro-
pheten und dann mir, ihrem Schöpfer, von Angesicht
zu Angesicht gegenüberstehen. Jeden Tag werden
neue Menschen ihre Reise aus Liebe zu mir antreten
und diesen winzigen Planeten im Meer ihrer Liebe in
ein neues Licht eintauchen. Die Erde wird mit mei-
nen Lieben eines Tages überfüllt sein. Und jeder mei-
ner großartigen Söhne und Töchter wird ein Prophet.
Sie werden meinen Wert tiefer als irgendjemand vor
ihnen kennenlernen. Ich werde mein Gesicht nicht
verbergen, sondern für sie immer gegenwärtig sein.
Aber die Menschen heute auf Erden haben keinen
Platz in ihrem Herzen für mich und schon gar nicht
für meinen Willen. Sie wollen ihre Reise nicht zu mir
antreten. Ungeachtet dessen wird die zukünftige

352
Welt wegen dir voller Propheten und mit meinen
Söhnen und Töchtern übersät sein. Sie werden so
eine innige Beziehung mit mir haben und über jede
ihrer geistigen Erfahrungen schillernd berichten,
besser als jeder Prophet vor ihnen der Geschichte. Ei-
nander werden sie aufmerksam zuhören, was jeder
zu berichten hat. Sie werden die Söhne und Töchter
sein, denen Ich alles offenbare.“ An diesem Tag war
ich so glücklich. Ich vergoss so viele Tränen und ver-
beugte mich vor Gott. Als ich gehen wollte, rief mich
Gott zurück und sagte: „Komm noch einmal zu mir.
Ich lasse immer noch viele Schöpfungen entstehen.
Ich kenne alle meine Himmel. Diese Erde wird eines
Tages in meiner Liebe hell leuchten. Es wird großar-
tige Söhne und Töchter geben.“ Er schaute mir fest in
die Augen und sprach: „Aber einen Zahid wie dich
werde Ich nicht noch einmal finden. Es gab nur einen
einzigen, der meinen Traum real werden ließ.“ Ich
wollte mich verbeugen. Doch Gott hielt mich davon
ab und zog mich in seine Arme. Tränen fielen auf den
Boden. Doch diese vergoss Gott aus Freude und un-
endlicher Dankbarkeit.
Von Zeit zu Zeit werde ich das Buch meiner Kind-
heit erneut für meine Mitmenschen aufschlagen, in-
dem ich über mein Leben mit Gott berichte. Auch
diese Geschichten werden in den vielen Bänden aus
der Serie »Ich verlor mein Herz in Gott« zu finden
sein.
353
Konnte euch diese Geschichte in eurem Herzen be-
rühren? Wurde es dabei zu einem Ozean, dessen
Wellen aus Liebe ihren Schöpfer umarmen wollten?
Vermochte euch vielleicht diese Geschichte ein paar
aufrichtige Tränen entlocken? Wenn ja, dann werden
diese zwei Tränen für euch der Schlüssel sein, um
euch geistig zu öffnen. Ich sage immer, ihr habt nur
ein Herz, aber in diesem Herz gibt es Millionen Fens-
ter, die es zu öffnen gilt, um dahinter die mysteriösen
unzähligen Geheimnisse des ewigen Lebens zu ent-
decken. So werdet ihr eure Reise zu Gott antreten, auf
der ihr zahllose Erfahrungen und Beobachtungen
über Ihn und mit Ihm selbst machen könnt.

354
86. Die indirekten Gesetze der Engel
kennen keine Gnade für die
menschliche Schöpfung
Wie der Titel schon sagt, erwartet uns keine Verge-
bung, wenn wir unter die indirekte Herrschaft der
Engel in der geistigen Welt gelangen und sie uns
nach ihren Gesetzen richten. Schafft man es jedoch in
die vertikalen Himmel Gottes, steht dort Gottes Liebe
über seinen Gesetzen. Bevor man die höheren Schöp-
fungen betreten kann, gilt es zuerst, über die indirek-
ten Gesetze der niederen Engelschöpfung zu siegen.
Danach ist es möglich, seine Flügel zu öffnen. Nur
mit diesen kann man der indirekten Herrschaft der
Engel entrinnen. Aber das haben bisher sehr wenige
geschafft. Ich habe Prophet Mohammed so viele
Male in der geistigen Welt getroffen. Als er hörte,
dass ich den indirekten Gesetzen der niederen
Schöpfungen ein extra Kapitel in meinen Büchern
widmen werde, bat er mich, den Menschen auf Erden
mitzuteilen, dass alle Propheten der Geschichte bis
heute in der geistigen Welt den Gesetzen der Engel
unterstehen. Solange nicht jeder von ihnen den Preis
der Entschädigung für seine Fehler entrichtet hat, ist
es ihm nicht möglich, die strikten Gesetze der Wahr-
heit abzuschütteln. Aber genau das ist erforderlich,
damit man vertikal in die Bereiche der höheren
Schöpfungen aufsteigen kann. Über die niederen und
355
höheren Schöpfungen habe ich bereits ausführlich in
Band drei dieser Buchreihe berichtet. Dort erklärte
ich, dass zu den niederen Schöpfungen jegliches Le-
ben in der äußeren Schöpfung zählt, ganz gleich in
welchem Universum oder auf welchem Planeten. In
der geistigen Welt gehört jede Schöpfung dazu, seien
es die Engeln, die Dschinn oder die Menschen, die in
zahllosen Dimensionen von den Höllen bis zum Ende
des Vollendungsstadiums des Paradieses leben. In
niederen Schöpfungen, egal ob äußere oder innere,
sind Materie, Energie, Lichtgeschwindigkeit, Zeit
und Raum unabdingbar. Alle niederen Schöpfungen
unterstehen den indirekten Gesetzen der Wahrheit.
Aber in den höheren Schöpfungen, die unter der di-
rekten Herrschaft Gottes stehen, spielen Materie,
Energie, Lichtgeschwindigkeit, Zeit und Raum keine
Rolle. Deshalb sagen wir auch, dass Gott über Zeit
und Raum steht. Soweit die Zeit geht, solange der
Raum existiert, ist das eine niedere Schöpfung. Pro-
phet Mohammed schlug mir vor, zuerst über die Si-
tuation seiner Familie, seiner Anhänger, seiner Ver-
wandten zu berichten, wie sie ihr Leben unter den in-
direkten Gesetzen im geistigen Leben führen. Im An-
schluss riet er mir, darüber zu schreiben, was zu mei-
nen Lebzeiten geschah, als Gott mich zum Messias
berief und ich begann, die Grundlage für die neue
Welt zu legen. Danach sollten die Menschen von mir
erfahren, wie es heute meiner Familie, meinen

356
Verwandten, meinen Mitgliedern in den Dimensio-
nen unter der Herrschaft der indirekten geistigen Ge-
setze ergeht bzw. ergehen wird, denn sie alle kom-
men eines Tages dorthin. Ich entschied jedoch, noch
einmal 6000 Jahre zurück in die Geschichte zu gehen
und mit der Zeit Adams zu beginnen. Ungeachtet der
Tatsache, dass die menschliche Geschichte noch viel
länger zurückreicht. Alle 6000 Jahre erschien bisher
ein neuer Adam, so dass es im eigentlichen Sinne
nicht nur einen, wie es die Religionen uns glauben
machen wollen, sondern Billionen Adams bereits ge-
geben hat. Nicht einer von ihnen ist absolut dem Wil-
len Gottes gefolgt. Familie, Verwandte, die Gesell-
schaft und selbst ganze Nationen fanden daher ihre
Bestimmung in einer niederen geistigen Schöpfung.
So gelangten sie unter die Herrschaft der indirekten
Gesetze der Wahrheit, deren Einhaltung letztendlich
den Erzengeln obliegt. In den unteren Dimensionen
wie den Höllen und in den mittleren Dimensionen
werden die dortigen Wesen von anderen niederen
Schöpfungen gerichtet. Und genau jene verhindern
ihren Aufstieg oder ihre Reise in höhere Bereiche.
Dies geschah, weil sie nicht dem Willen Gottes folg-
ten und nicht halfen, das Königreich Gottes auf Er-
den zu errichten. Das wurde für sie im geistigen Le-
ben bis heute in ihren Dimensionen zu einem un-
überwindbaren Hindernis.

357
Ich werde versuchen, nun die richtigen Worte zu
finden, um in dieses Thema so einsteigen zu können,
dass meine noch geistig blinden Mitmenschen die-
sen Ausführungen von einer Welt, die sie nicht ken-
nen und noch nie erfahren haben, folgen können. Ich
bete zu Gott, dass dies mir so gut wie möglich gelin-
gen möge. Ich werde mein Bestes versuchen, ein
Thema, das groß wie der Ozean ist, so gut wie mög-
lich in ein Glas zu pressen. Jeder weiß, dass letzteres
unmöglich ist. Meine Aufgabe besteht darin, die
wichtigsten Dinge in Bezug auf die geistigen Gesetze
zu skizzieren und verständlich zu beschreiben, damit
jedem klar wird, dass wir unter keinen Umständen in
die höheren Schöpfungen gelangen können, solange
wir nach den geistigen Gesetzen der niederen Schöp-
fungen gerichtet werden. Wer hat die direkte und in-
direkte Herrschaft entstehen lassen? Das waren die
gefallenen Schöpfungen, die sich von Gott abwand-
ten. Sie tragen die Verantwortung dafür. Das kann
die menschliche Schöpfung, aber auch jede andere
Schöpfung sein, die fiel. In der Konsequenz werden
alle nach den Gesetzen der Wahrheit, entweder von
den Engeln oder anderen niederen Wesen, gerichtet.
Würde man ein Geistwesen aus der niederen Schöp-
fung in die höhere Schöpfung bringen, die unter der
direkten Herrschaft Gottes steht, dann wäre es für
das dunkle Geistwesen unmöglich, sich dort in der
Gegenwärtigkeit Gottes niederzulassen. Diese

358
Dunkelheit ist wie ein Virus, der das Licht infiziert.
Ich werde nicht nur das erklären, sondern auch be-
schreiben, was in den niederen Schöpfungen in ihren
Dimensionen passiert, die von den Engeln verwaltet
werden.
Betrachten wir zuallererst einmal die Propheten.
Auch sie haben Licht und Dunkelheit in ihrem Geist
und so finden sie ihre Bestimmung nach ihrem Tod
in der niederen geistigen Schöpfung, in denen sie un-
ter den Gesetzen der Wahrheit stehen. Sie müssen
den Preis der Entschädigung zuerst entrichten, um
die in ihnen verbliebene Dunkelheit aus ihrem Geist
auszulöschen, damit sie in eine höhere Dimension
aufsteigen können. Irgendwann erreichen sie diese
Qualifikation. Und nun stellt sich die Frage, wer ent-
scheidet, ob sie unter die direkte Herrschaft Gottes
gelangen dürfen? Das ist Gott selbst. So kommt man
in die zahllosen goldenen und blauen Himmel. Ich
werde so gut wie möglich versuchen, zu beschreiben,
was in den niederen Dimensionen, die unter der in-
direkten Herrschaft der Engel stehen, passiert. All
diese Informationen sind unentbehrlich. Warum tue
ich das alles? Das ist eine ganz wichtige Frage. Die
Antwort ist folgende: Die Menschen verstehen nicht,
dass wir nach 80, 90 Jahren auf Erden für immer in
der geistigen Welt leben werden. Bis heute gibt es
nur wenige Berichte über dieses Leben nach dem
Tod. Dies ist der Ignoranz und der geistigen Blindheit
359
der Erdenbewohner geschuldet. Daher brauchen wir
ein immenses Wissen über das geistige Leben, denn
dort werden wir auf ewig unsere Bestimmung fin-
den. Zu einem gehört das fundierte Wissen dazu, was
im Zeitpunkt unseres Todes passiert, d. h. der Geist
sich von unserem physischen Körper trennt, um ins
geistige Leben einzutreten. Diese Information finden
wir nirgends vollständig in dieser weltlichen Wis-
sensdatenbank. Allenfalls Fragmente oder Berichte
von Hören und Sagen können wir von Zeit zu Zeit
darüber aufschnappen. Dies liegt daran, dass unsere
eigenen geistigen Sinne verdorrt sind und wir Gott,
der unsere wahre Heimat ist, vergessen haben. Je
mehr wir unsere geistigen Sinne öffnen, desto häufi-
ger können wir selbst zuerst Beobachtungen in den
Bereichen im ewigen Leben machen, die unter der in-
direkten Herrschaft der Engel und der anderen
Schöpfungen stehen. Wir können zahllose Erfahrun-
gen sammeln und sehen, was dort vor sich geht. Mit
jeder neuen Erfahrung wird uns klarer, dass wir alles
daran setzen müssen, keine Dunkelheit in unseren
Geist zu lassen. Mit jeder weiteren Erfahrung wächst
gleichzeitig unsere Hoffnung, eines Tages unsere Be-
stimmung unter der direkten Herrschaft Gottes in
den höheren Schöpfungen zu finden.
Obwohl mir Prophet Mohammed vorschlug, mit
seiner Familie, seinen Verwandten und seinen Anhä-
ngern zu beginnen, fange ich lieber bei unserem
360
Adam vor 6000 Jahren an. Die Zeitspanne, die zwi-
schen mir und Mohammed liegt, umfasst nur 1400
Jahre und darin gab es nur wenige den Menschen be-
kannte Propheten. Daher erachte ich diese Periode
für zu kurz, um ein tiefergehendes Verständnis zu er-
langen. In den vergangenen 6000 Jahren gab es viele
Propheten, die sich rühmten, eine Beziehung mit
Gott und geistige Erfahrungen gemacht zu haben.
Durch den größeren Rückblick in die Geschichte lässt
sich ein umfassenderes und besonders eingängiges
Bild zeichnen. Durch meine eigenen geistigen Be-
obachtungen und Erfahrungen kann ich den Men-
schen auf Erden das geistige Leben vorstellen. Das
wurde möglich, weil Gott, der mich zum Messias und
seinem Herzen berief, mir die erstaunliche Gnade
und noble Möglichkeit zuteilwerden ließ, nicht nur
durch die niederen Schöpfungen zu reisen, in denen
nach den Gesetzen der Wahrheit jede Schöpfung ge-
richtet wird, sondern auch durch die höheren Schöp-
fungen, die unter der direkten Herrschaft Gottes ste-
hen. Meine geistigen Erkenntnisse werden der zu-
künftigen Menschheit helfen. Durch mich wird sie so
viele Informationen erlangen, dass das gegenwärtig
verschwommene Bild über das geistige Leben glas-
klar wird. Heute leben die Menschen noch in ihrer
geistigen Blindheit, die es ihnen verwehrt, selbst ei-
nen Blick in ihr zukünftiges Dasein zu werfen. Auch
wenn die Religionen die geistigen Geheimnisse für

361
die Menschen nicht lüften konnten, war es ihnen
dennoch in der Geschichte möglich, die Basis für
ethische und moralische Werte zu legen. Einige ihrer
Propheten schafften es sogar, den Vorhang etwas zur
Seite zu schieben. Sie versuchten uns die eine oder
andere Information zu übermitteln, doch trägt man
alles Wissen über die geistige Welt all der Propheten
über 6000 Jahre zusammen, gleicht es einem Trop-
fen auf dem heißen Stein. Beginnen wir nun endlich
mit Adam, dem Mann, der den Zyklus unserer
menschlichen Geschichte einleitete. Hierbei ziehe ich
die Hauptakteure der heutigen Weltreligionen bei-
spielhaft heran. Indem ich das tue und aufzeige, wie
weit sie im geistigen Leben vorankamen, wird jedem
klar werden, dass dies erst recht für die Anhänger der
Religionen gilt, die nicht so bekannt sind. Sie alle ste-
hen unter der indirekten Herrschaft und werden
nach ihren Gesetzen gerichtet. Betrachten wir unse-
ren Adam vor 6000 Jahren, dann sehen wir einen
Mann, der aus einem Gebiet stammte, das heute zum
Irak gehört. Im Gegensatz zur religiösen Überliefe-
rung lebte er nicht allein auf Erden, sondern war ei-
ner von vielen der menschlichen Art. Jedoch nannte
Gott nur diesen, Adam. Im religiösen Bereich geht
man davon aus, dass mit Adam die neue Hoffnung für
diese Welt beginnt. Noch einmal betone ich, Adam
war weder der erste Adam noch war er der einzige
Mensch auf der Welt. Aber er war der qualifizierteste

362
unter den Menschen zu seinen Lebzeiten, der das Kö-
nigreich Gottes auf Erden hätte entstehen lassen
können. Der Unterschied zu den Propheten ist, dass
jene den Weg für einen Adam vorbereiten, aber nur
dieser die Grundlage für das Königreich Gottes legen
kann. Doch so weit möchte ich in der Geschichte gar
nicht zurückgehen. Es reicht, wenn wir über unseren
Adam reden. Vor 6000 Jahren bekam er den Auftrag,
eine ideale Familie zu gründen. Aber bevor man das
tun kann, muss man zuerst selbst dem Idealbild ent-
sprechen. Und so oblag es Adam, zuallererst seine
Vollkommenheit in der Liebe zu Gott zu erreichen,
indem er vorab zuerst seine vertikale Beziehung mit
Gott errichtet, eine Beziehung, die unerschütterlich
und unveränderbar währt. Reden wir von einer per-
fekten Beziehung, dann heißt das, in der Liebe zu
Gott mit unserem Schöpfer zu einer Einheit zu wach-
sen. Dabei soll eine so innige Beziehung bestehen,
fest wie Haut und Knochen. Erst danach hätte Adam
sein Augenmerk auf eine Partnerin richten sollen. In
seinem Fall war dies Eva. Ich habe in meinen anderen
Büchern bereits ausführlich erklärt, worin der Unter-
schied zwischen der direkten und der indirekten
Schöpfung liegt. Für den allerersten Adam wurde Eva
indirekt erschaffen. Das zeigt, dass er durch die Frau,
sofern sie seinem Beispiel folgt, seine Reise vollenden
kann. Dies ist ihm aber nur möglich, wenn er die Vo-
raussetzung dafür zuerst in sich schafft. Dann kann

363
er seine Partnerin leicht führen. Ganz egal, welchen
Adam wir betrachten, kommen wir nicht umhin,
festzustellen, dass keiner von ihnen seine ideale Be-
ziehung mit Gott errichten konnte. Darum kann die
geistig noch nicht gewachsene Partnerin auch ihn
beeinflussen. Adam befand sich in der Lage oder in
der Situation, in der man sprichwörtlich sagt, dass
der Hund noch nicht sein Zuhause oder anders aus-
gedrückt, sein Herrchen gefunden hat. Das ist nur ein
Vergleich zum besseren Verständnis, was natürlich
nicht wortwörtlich zu verstehen ist. Es soll einfach
nur sagen, dass Adam weder zu Gott gehört noch sich
dem geistigen Leben zugewandt hat. Und darum ist
er in der niederen Schöpfung gefallen und konnte in
der geistigen Welt nicht in die höheren Schöpfungen
gelangen. Bis jetzt lehren mich meine Beobachtun-
gen, dass in den Aberbillionen zurückreichenden
Jahren der menschlichen Geschichte alle 6000 Jahre
ein Adam gewählt wurde. Jeder von ihnen ist gefallen
und in der Welt der niederen, geistigen Schöpfungen
nach seinem irdischen Tod gelandet. Und das alles,
weil sie keine perfekte Beziehung in Liebe mit Gott
hatten. Sie haben sich nicht mit Gott vereint. So
konnten sie auch nicht die Partnerin an ihrer Seite
positiv beeinflussen. So fielen viele von ihnen in die
niedere Welt ihrer Partnerinnen. Am Ende waren es
die Frauen, die den Männern gesagt haben: „Folge
mir, ich möchte dir meine Welt vorstellen.“ In dieser

364
Welt gab es keinen Gott. Aber wer brachte den Stein
ins Rollen? Wer ist verantwortlich für den Fall? Das
ist Adam. Jeder von ihnen trägt die Schuld in seinem
Zyklus daran. Hätte Adam eine vertikale, in der Liebe
vollkommene Beziehung mit Gott, dann hätte die
Frau ihn auch nicht auf ihre Seite ziehen können. So
wäre ihnen der Fall in die niedere Schöpfung der
geistigen Welt erspart geblieben, wo sie unter der in-
direkten Herrschaft Gottes nach den Gesetzen der
Wahrheit gerichtet werden. Ich hoffe, es ist bis hier-
hin klar geworden, dass unser Adam vor 6000 Jahren
nur einer von unfassbar vielen vor ihm war, denn wie
gesagt, reicht die Geschichte Billionen und Aberbilli-
onen Jahre zurück.
Die Entwicklung des physischen Köpers für den
ersten Adam begann tatsächlich mit einer Zelle im
Wasser. Als das Leben sich in dem nassen Element
nicht weiterentwickeln konnte, setzte sich das
Wachstum auf dem Land fort. Und dann kamen die
Engel, die wir als Außerirdische bezeichnen und
brachten diese tote Materie auf den irdischen Plane-
ten und so entwickelte sich das Leben durch eine
Vielzahl von evolutionären Prozessen. Das ging so
lang, bis der menschliche Körper endlich den Bedürf-
nissen der darin wachsenden Geistwesen und den
Vorstellungen ihres Schöpfers entsprach. Erst dann
wurden die Geistwesen tatsächlich in den physi-
schen Körper entsandt. Gott segnete Adam und
365
sprach: „… Seid fruchtbar und mehret euch und füllet
die Erde und machet sie euch untertan…“ (1. Buch
Moses 1:28)
Fruchtbar bedeutet, die Wesensart Gottes anzu-
nehmen. Voraussetzung dafür ist die Motivation, mit
der man die Reise zu unserem Himmlischen Vater
antritt. Die Frucht wächst aus den gleichen Gründen,
aus denen das Leben entstand, nämlich durch die
Emotionen der Liebe. Und die Liebe hat ihren Ur-
sprung in Gott, mit anderen Worten, die Liebe wurde
geboren. Und wenn man fragt, durch wen, dann lau-
tet die Antwort: „Durch Gott.“ Liebe kann deshalb
nicht über unserem Schöpfer stehen, denn vor Ihm
gab es nichts, weder das Leben noch ein Konzept da-
von, einfach gar nichts, worüber man hätte reden
können, selbst die Emotionen kamen erst ins Spiel,
als Gott sein Konzept vom Leben real werden ließ.
Noch einmal, das Leben entstand wegen der Liebe.
Liebe selbst war nicht in der Dunkelheit existent, bis
Gott diese Motivation in sich hervorrief und Er die
Liebe gebar. Wo Liebe mystisch wird, da beginnen
die Fußspuren Gottes. Unser Adam vor 6000 Jahren
hatte eine Aufgabe. Er sollte seine Einheit mit Gott in
seiner Vollkommenheit finden, damit er zum Baum
des Lebens werden kann. Der Baum des Lebens hat
seine Wurzeln im Baum der Liebe. Der Baum der
Liebe wurde durch unseren Schöpfer geboren. Das
war also Adams Aufgabe. Wenn wir über Adam als
366
den Messias reden, dann bedeutet das, dass er tat-
sächlich der Erlöser hätte sein können, von dem die
Welt Gottes ihren Anfang nimmt. Fragen wir uns
also, ob Adam seine lebendige, vollkommene Bezie-
hung mit Gott finden konnte? Hat Gott ihm dafür
seine Anerkennung gezollt? Hat Gott selbst bezeugt,
Adam habe seine vollkommene Liebesbeziehung mit
seinem Schöpfer gefunden? Unser Adam vor 6000
Jahren hat dieses Ziel nicht erreicht. Er fiel und war
selbst der Grund, warum er zum Opfer seiner eigenen
Partnerin werden konnte, ja, ihrem Einfluss erlag.
Anstatt seine Frau zu Gott zu führen, stürzte er in ihre
gefallene Welt zurück, obwohl er dafür vorgesehen
war, der Kanal zu sein, durch den die Frau ihre Bezie-
hung zu Gott errichten kann. Aber er fiel zurück in
ihre Welt. Dort zerbrach klirrend das Konzept von
der idealen Welt Gottes. Und dann sehen wir die
Frucht. Kain und Abel. Kain stand mehr unter dem
Einfluss Satans, der vor seinem Fall Luzifer hieß. Das
tragische Ende dieser Familie gipfelte im Mord an A-
bel, woraufhin Gott sie verließ. Adam hatte noch
weitere Kinder, aber im geistigen Leben musste er
sich auch in dieser Hinsicht der bitteren Wahrheit
stellen, denn nun leben alle in den niederen Schöp-
fungen unter den Gesetzen der Wahrheit der indirek-
ten Herrschaft der Engel. Gottes Plan bestand darin,
durch Adams Familie eine neue Familie, eine neue
Gesellschaft und schließlich eine neue Welt zu

367
errichten, die unter der Schirmherrschaft Gottes
steht. Aber das trat nicht ein. Adam und Eva leben
nun unter einem System von Gesetzen. Sie pendeln
zwischen den Dimensionen der niederen Schöpfung
in der geistigen Welt hin und zurück und zwar so-
lange, bis sie den Preis der Entschädigung vollstän-
dig entrichten, weil sie das Böse multipliziert haben.
Die Vervielfältigung des Bösen hat aber nichts mit
der Wesensart Gottes, sondern der des Bösen zu tun.
Wie kann Adams Familie im Angesicht dieser Ge-
schehnisse also qualifiziert sein, sich die Schöpfung
untertan zu machen? Das ist unmöglich. Adam und
Eva zahlen jeder für sich den Preis für ihre Fehler und
dass unter den unnachgiebigen Augen der Engel,
welche die geistigen Gesetze kompromisslos anwen-
den und sie danach richten. Was innerhalb einer kur-
zen irdischen Lebenszeit eines Menschen auf diesem
kleinen Planeten hätte erfüllt werden können, wurde
in der geistigen Welt zu einem scheinbar nie enden-
den Prozess, genauso langwierig wie die Wiedergut-
machung des eigenen Versagens. Das Ende ist erst in
Sicht, wenn das Königreich Gottes endlich auf Erden
errichtet wird. Darin liegt auch die Hoffnung für alle
anderen Propheten. Sie sehnen diesen Tag herbei,
denn dann sehen sie Licht am Horizont und haben
die Zuversicht, aus dieser niederen Schöpfung ir-
gendwann herauszukommen. Gelingt dies nicht,
werden sie auch weiterhin in ihrem Bereich den Preis

368
für ihre Fehler unter der Herrschaft der Engel und der
Geltung der Gesetze entrichten. Auch wenn Adam
genug damit zu tun hat, sich um seinen eigenen Fall
zu kümmern, kann er seine Augen nicht davor ver-
schließen, dass seine Familienmitglieder geistig viel
tiefer stürzten. Das sind zusätzlich qualvolle Um-
stände. Dieses Leid mitanzusehen, wird für Men-
schen ebenfalls zur Hölle. Zuerst macht es den eige-
nen Geist dunkler und dann legt sich diese Dunkel-
heit wie eine Fußfessel um unser Bein und zieht uns
in noch viel tiefere Dimensionen.
Später erschien Noah auf Erden aus der Ahnenlinie
von Adam. Noah wurde in einer Zeit zum Propheten
berufen, als das Böse sich jeden Tag neu erfand und
grausamer wurde. Betrachten wir die Zeitperiode, in
der Adam auf Erden lebte. Die Bibel spricht von 900
Jahren. Allein diese Zeitspanne lässt erahnen, wie
üppig der Einfluss des Bösen darin über Generatio-
nen gedieh. Aber es starb nicht mit Adams Tod. Selbst
als das Böse in seiner bestehenden Form ausgelöscht
werden konnte, war es nicht ersatzlos verschwun-
den, sondern es nahm nur einen neuen Ausdruck in
einer neuen Gestalt an. Es vergingen 1600 Jahre be-
vor Noah zum Propheten berufen wurde. Und selbst
als er mit dem Willen Gottes begann, konnte er dem
Wachstum des Bösen keinen Einhalt gebieten. Des-
halb trug Gott ihm auf, ein Boot zu bauen. Diese Ar-
che stand symbolisch für die neue Erde und den
369
neuen Himmel. Gott erlaubte niemandem, außer den
acht ausgewählten Menschen, die Arche zu betreten.
Noahs erster Fehler bestand darin, dass er die
Menschheit verfluchte und dafür Millionen Men-
schen mit ihrem Leben bezahlten. Aber für seine ei-
gene, abtrünnige Familie empfand er anders und er
versuchte, sie vor ihrem Ende zu bewahren. Und so
gelangte das Böse auf das Boot und dafür reichte es,
dass er seine gefallene Familie darauf einlud. Uner-
heblich war, dass sie nie einen Fuß daraufsetzte. Am
Ende kam Noah auch unter ein System voller Gesetze
für gefallene Schöpfungen. Seine Kinder waren ge-
nau wie die Gesellschaft zu seiner Zeit dem geistigen
Untergang in all den dunklen Dimensionen geweiht.
Noah selbst haderte, nicht nur mit sich, sondern auch
mit Gott. Daher ist es nicht verwunderlich, dass er
selbst zwischen guten und schlechten Dimensionen
in der geistigen Welt ringt.
Der nächste Akteur in der Vorsehung Gottes war
Abraham. Er war ein Mann, der Gott kennenlernte,
weil er nach Ihm suchte. Und im Gegensatz zu so vie-
len anderen, blieb es bei ihm nicht nur beim Versuch,
sondern er fand tatsächlich seinen Schöpfer. In mei-
nen anderen Büchern habe ich dazu sehr treffend
ausgeführt: „Nur derjenige, der Gott fand, hat wahr-
lich nach Ihm gesucht.“ Noch einmal wurde nun ei-
ner Familie und zwar der Abrahams, die Möglichkeit
gegeben, den Kain-Abel-Konflikt, entstanden zu
370
Adams Lebzeiten, beizulegen. Das hätte durch eine
Einheit in seiner Familie geschehen können. Aber das
trat nicht ein. Hagar hatte einen Sohn namens Ismael
mit einer kaingleichen Wesensart. Sara gebar einen
Sohn mit Namen Isaak, mit dem das Versprechen
Gottes für die Errichtung einer neuen Welt ging. Die-
ser hatte eine abelgleiche Wesensart. Abraham
trennte sich am Ende seines Lebens sogar von Sara,
nachdem er sich zuvor von Hagar lossagte. Zwar hei-
ratete Abraham noch ein drittes Mal, aber die Kinder
aus dieser Ehe mit Kethura waren erneut böse.
Dadurch konnte die Vorsehung Gottes nicht weiter
voranschreiten. Stattdessen überdauerte der Kain-A-
bel-Konflikt. Dann kam eine Zeit nach Abraham, in
der sich die Geschichte bei Isaak wiederholte und
dieser den Preis dafür bezahlte. Auch Ismael zahlte
den Preis, denn auch er kam unter die indirekte Herr-
schaft der Engel und ihrer Gesetze in der geistigen
Welt. Genauso erging es seiner Familie und seinen
Verwandten, einfach jedem. Bei Jakob tobte der
Kain-Abel-Konflikt ähnlich heftig. Sein Sohn Josef
zahlte enorme Preise und begann eine Gesellschaft
mit 73 Menschen zu errichten. Als sie nach Ägypten
kamen, ließen sie sich in unmittelbarer Nähe zum
Pharao nieder. Später wurden sie dort versklavt und
das ist bereits ein Indiz dafür, dass die Menschheit
erneut unter die indirekte Herrschaft der Engel in der
geistigen Welt kam. Die Preise der Entschädigung

371
konnten gar nicht so schnell entrichtet werden, wie
neue Fehler begangen wurden, die den Preis der
„Verdammnis“ nach sich zogen. Schließlich kam Mo-
ses. Er schaffte es, eine ganze Nation unter sich zu
vereinen. Doch noch einmal glitt auch ihm die Vorse-
hung Gottes aus den Händen. Dies war seinen Feh-
lern und denen des auserwählten Volkes geschuldet.
Auch diese menschliche Epoche fand ihre Bestim-
mung in den niederen Dimensionen. Die Zeit verging
und viele Propheten kamen und scheiterten, darun-
ter war König David und König Salomon usw. Auch
in dieser Zeit wütete der Kain-Abel-Konflikt und hin-
terließ eine blutrote Spur unermesslichen Leids.
Diese Tragödie hätte von Jesus beendet werden
können, genauso wie der Kain-Abel-Konflikt. Jesus
war derjenige, für dessen Erscheinen eine ganze Na-
tion als das Volk Israel vorbereitet wurde. Man muss
sagen, eine Grundlage wie er hatte kein Prophet vor
ihm in der Geschichte. Jesus hielt den Schlüssel zum
Königreich Gottes in Händen, denn dieses war be-
reits zum Greifen nahe. Und so sprach er selbst: „Be-
reut, das Königreich Gottes ist nahe.“ (Matthäus 3,2)
Auch hier begann der Kain-Abel-Konflikt. Gemäß
der Überlieferung der Christen hat Johannes der Täu-
fer seinen Auftrag erfüllt. Dem kann ich nicht zustim-
men, denn das ist schlichtweg falsch. Johannes der
Täufer sollte die Brücke zwischen Jesus und den

372
Israeliten sein, denn er besaß das nötige Ansehen un-
ter ihnen, weil er den Gesetzen der jüdischen Scharia
folgte. Für die Juden war er ein Vorbild in religiöser
Hinsicht. Er wurde von ihnen sogar gefragt, ob er der
Messias sei, was er aber verneinte. Wäre Johannes
der neuen Lehre des Messias gefolgt, hätte er das Ver-
bindungsstück zwischen dem auserwählten Volk
und Jesus sein können. Aber er selbst war sehr ver-
wirrt, denn sein geistiges Vorbild war Moses. In mei-
nem Buch »Gott offenbart sich der Menschheit als
sichtbarer Gott« habe ich viele weitere Dinge erklärt.
In den religiösen Schriften findet man sogar bei der
einen oder anderen Gelegenheit Johannes‘ Zeugnis
über Jesus. Trotzdem wollte Johannes die alte religi-
öse Lehre des Judentums und dessen Gesetze nicht
verlassen, sondern weiterhin darin verbleiben. Am
Anfang sagte Jesus: „…denn ich sage euch: Unter den
von Weibern Geborenen ist kein größerer Prophet als
Johannes der Täufer; aber der Kleinste in dem Reiche
Gottes ist größer als er.“ (Lukas 7, 28) Am Ende
sprach er über die gleiche Person, er wäre der Letzte
der Letzten. Wie konnte Jesus so etwas sagen? Das
geschah, weil Johannes offensiv gegen Jesus vorging
und es ablehnte, sich mit diesem zu verbünden. Jo-
hannes war so gesehen derjenige, der die Vorsehung
für das Königreich Gottes zu Lebzeiten Jesus’ zu-
nichtemachte. Johannes nahm die Position von Kain
ein. Obwohl Jesus ihm offenbarte, dass der Geist von

373
Elija mit Johannes arbeiten würde, änderte Johannes
nicht seine ablehnende Haltung gegenüber Jesus,
denn Johannes konnte all das nicht sehen. Und wa-
rum nicht? Weil er sich nicht von den Lehren des Al-
ten Testamentes lossagen konnte. Er hätte sich nur
geistig öffnen und dies selbst erfahren können, wenn
er die neue Lehre des Messias’ angenommen hätte.
Aber das hat er nicht getan und zum Schluss sogar
verneint, dass Jesus überhaupt ein Prophet ist. Und
was tut Johannes dann? Er erklärt die Dinge verpackt
in schwer verständlichen Symbolen. Er predigte: „Ich
bin eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Richtet
den Weg des HERRN! wie der Prophet Jesaja gesagt
hat.“ (Johannes 1, 23) Alles endete in einem heillosen
Durcheinander. Jesus war auf der anderen Seite der,
welcher der direkten Führung der höheren Schöp-
fung folgen sollte, die ihm unmissverständlich auf-
trug, alles über Gott zu offenbaren, was er wusste
und was er auf seinen Reisen beobachtet und erfah-
ren hatte. Aber das tat er nicht. Stattdessen bevor-
zugte Jesus seine eigene Denk- und Sichtweise und
beschloss, die Dinge auf seine Methode anzugehen.
Seine erste, vermeintlich erfolgreiche Idee war, dass
er das Königreich Gottes durch das Zeigen von Wun-
dern realisieren könnte. Daneben begann er, Men-
schen von Krankheiten zu heilen. Er dachte, würden
die Menschen ihm erst einmal glauben, dann würde
es für ihn einfach sein, seine Position zu ändern, denn

374
er besäße dann die bereits nötige Anerkennung des
Volkes. Das Heer der Menschen, die ihm für den Wil-
len Gottes folgten, würde sich so wie von selbst Tag
für Tag vergrößern. Aber sobald ihm die Himmel die
Fähigkeit nahmen, Wunder zu wirken und zu heilen,
hatten die Menschen nur noch Steine für ihn übrig,
die sie im hohen Bogen nach ihm warfen und ihm
hasserfüllt hinterherriefen: „Satan arbeitet direkt
mit dir. Warum sonst kannst du nun unsere Kinder
nicht mehr heilen?“ Nach diesem Debakel hat Jesus
nur noch verschwindend wenige Dinge offenbart.
Betrachte ich die Bibel und zähle die Stunden zusam-
men, die über Jesus’ Leben berichten, dann kommen
nicht mehr als 48 Stunden zusammen. Lebte Jesus
etwa nur 48 Stunden? Es müsste weitere Aufzeich-
nungen geben. Aber die sind im Laufe der Geschichte
irgendwo untergegangen. Der Grund dafür ist Teil ei-
ner sehr bitteren Wahrheit, der ich ein extra Buch im
Namen Gottes mit dem Titel: »Die bittere Wahrheit
über Jesus« gewidmet habe. Blickt man auf das Le-
ben von Jesus, erkennt man, dass er Gott gegenüber
ungehorsam war, als er seine eigenen Methoden aus-
probierte und die Menschen vorverurteilte und
ihnen die Fähigkeit absprach, himmlische Dinge ver-
stehen zu können. So entstand das Königreich des
Herzens nicht zu Jesus’ Lebzeiten. Er wurde ans
Kreuz geschlagen und dort fragte er Gott: „Oh Eli, Eli,
warum hast Du mich verlassen?“, anstatt den Grund

375
für sein Versagen bei sich zu suchen. Die Frage ist, ob
Gott ihn tatsächlich verlassen hat? Dem war nicht so.
Jesus hat sich von Gott den ganzen Weg über abge-
wandt und so erhielt er nicht mehr die Führung Got-
tes, die er offensichtlich dringend bedurft hätte. Gott
sagte zu ihm: „Jesus, was immer du von mir gehört
und mit mir erlebt hast, was immer du auf den Reisen
in den hohen Himmeln oder in den niederen Schöp-
fungen beobachtet und erfahren hast, musst du mit
den Menschen teilen. Auf dieser Grundlage kann das
Königreich Gottes vom Individuum über die Familie,
über die Gesellschaft, über die Nation schließlich
weltweit errichtet werden. Aber genau das hat er
nicht getan, sondern nach seinem eigenen Dafürhal-
ten gehandelt. Er hat selbst entschieden, was er
wann und wie offenbaren würde. Jesus unterstellte
den Juden, sie würden es nicht verstehen, wenn er zu
ihnen über himmlische Geheimnisse sprechen
würde, denn dafür seien sie nicht qualifiziert. Er
sprach ihnen darüber hinaus selbst das nötige Ver-
ständnis für irdische Wahrheiten ab. Und so hat er
nicht offenbart, was Gott ihm auftrug. Wem ge-
reichte dies zum Nachteil? Zukünftigen Generatio-
nen. Im Ergebnis führten ihn seine eigenmächtigen
Entscheidungen ans Kreuz. Noch bevor er den Weg
dorthin antrat, erhielt er von Pilatus die Möglichkeit,
sich zu erklären. Pilatus forderte ihn nachdrücklich
auf: „Sprich, du hast ein Recht dazu.“ Sogar Pilatus‘

376
Ehefrau sandte die Nachricht, Jesus sei unschuldig.
Pilatus versuchte alles, um ihn vor diesem Ende zu
bewahren. Selbst die Kunde von Judas‘ Verrat er-
reichte Jesus noch, bevor man seiner habhaft wurde.
All das erfuhr er vorab, damit er sich in Sicherheit
bringen könne. In diesem Fall folgte er dem Alten
Testament und glaubte, jedes Wort des Alten Testa-
mentes müsse wahrwerden. Das war falsch. Absolut
falsch. Was ist aber mit den anderen Prophezeiungen
wie „Gott ist ein Gott der Liebe“ oder „Gott ist ein
Gott der Vergebung“ oder „Gott ist ein Gott der
Güte“? Hatten diese keine Relevanz in Jesus’ Augen?
Was war dann mit der Prophezeiung Gottes für Jonas
über die Vernichtung von Ninive? Wurde diese tat-
sächlich wahr? Nein, das wurde sie nicht. Warum
nicht, wenn es doch so geschrieben stand? Weil die
Menschen auf Jonas hörten und sich änderten. Hat
sich Gott dann immer noch um seine Prophezeiung
gekümmert und daran festgehalten? Nein, die Pro-
phezeiung von einst war obsolet. In diesem Fall
schert sich Gott nicht mehr um seine Prophezeiun-
gen, die Er zuvor seinen Propheten überbrachte.
Denn es gibt nur eine ewig währende Wahrheit, die
besagt, dass Gott ein Gott der Liebe, der Vergebung
und der Güte ist. Dass sich jede Prophezeiung des Al-
ten Testamentes, ja, jedes Wort darin, erfüllen
müsse, hat Jesus vollkommen falsch verstanden.
Dem war nicht so. Ich lege jedem Menschen nahe,

377
mehr als einen Blick in mein Buch »Die bittere Wahr-
heit über Jesus« zu werfen. Und nun sehen wir uns
noch einmal seine letzten Worte am Kreuz an, in de-
nen er Gott fragte, warum dieser ihn verlassen habe.
Aber Gott hat ihn nicht verlassen! Jesus hat einen
Fehler nach dem anderen begangen, die bewiesen,
dass er es war, der sich von Gott abwandte. Gottes
Gegenwart war mit ihm. Aber Jesus hatte die Mission
Gottes verlassen. Schließlich kam Saulus, der Mörder
des frühen Christentums, ungeachtet der Tatsache,
dass die eigentliche Religion erst später entstand. Er
war der Verbrecher und Henker so vieler Christen,
die Jesus’ Anhänger waren und der Mann, der Jesus
vor Gericht zerrte und in dem Verfahren gegen ihn
auftrat. Saulus war involviert in die Zerstörung des
Königreichs Gottes. Dieser Mann metzelte ohne das
geringste Mitleid einen Anhänger Jesus’ nach dem
anderen nieder. In seinem blinden Hass brachte er
schließlich Stephanus um. Saulus war derjenige, der
nach Damaskus reiste und Erzengel Gabriel war der-
jenige, der die Religion gründete. Er nahm die Gestalt
von Jesus an und so begann die neue Religion. Das al-
les kann man in meinem Buch »Gott offenbart sich
der Menschheit als sichtbarer Gott« nachlesen. Wie
gesagt, hier nahm die neue Religion ihren Anfang, die
eine einfache und billige Lehre vermittelt: Glaube an
Jesus und erhalte geistige Erlösung. Doch die Realität
ist sehr bitter, es gibt keine geistige Erlösung für die

378
Christen in der geistigen Welt. Sie gehen in niedere
und mittlere Dimensionen und nur ab und zu gelangt
ein Geist in eine gute Dimension der niederen Schöp-
fung. Wie wir sehen, gibt es keine Erlösung für sie in
der geistigen Welt, denn in den Religionen existiert
das größte Böse. Jesus selbst sagte: „Es werden viele
zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr!...“ (Matthäus
7,22) Das Christentum selbst bezeichnet Jesus als
Lord. Und was sagt Jesus dazu? „Ihr seid die Wurzel
des Bösen, ich kenne euch nicht.“ Denn ihnen ent-
springt jegliches Böse. Jesus war qualifiziert, das Kö-
nigreich Gottes zu errichten und unter die direkte
Herrschaft Gottes in den Himmeln zu gelangen. Aber
auf Grund seiner Fehler, die er auf dem Weg der Vor-
sehung für den Willen Gottes beging, landete er ge-
nau wie alle anderen Propheten vor ihm in der niede-
ren Schöpfung und kam unter die indirekte Herr-
schaft der Engel.
575 Jahre später erschien Mohammed und begann
seine Mission. Diesem habe ich ebenfalls ein Buch
gewidmet, das den Titel trägt »Mohammed der
großartigste unter den Propheten – die Identität Got-
tes«. An dieser Stelle ist es interessant zu wiederho-
len, dass Mohammed über sich selbst sagte, er sei ein
Objekt der Erzengel gewesen und deshalb habe diese
Religion ihren Anfang genommen. In einem der letz-
ten Kapitel hat er erklärt, warum er nicht mit Jesus
zusammenarbeiten wollte. Er begann mit Erzengel
379
Gabriel die Vorsehung Gottes zu erfüllen, indem er
zuerst über die Identität Gottes zu den Menschen
sprach. Nun benutzten die Erzengel ihre eigene
Weisheit und die Propheten, die unter dem Gesetz
der Erzengel stehen, entschieden nach ihrem eigenen
Dafürhalten, über was sie davon sprechen und über
was nicht. An einem Punkt sprach Mohammed zu
mir: „Ich sah Abu Talib, wie er bis zu den Knien in der
Hölle feststeckte.“ Dies mag erstaunen, wenn man
bedenkt, dass Abu Talib ein großartiger Mann war,
der Mohammed und dessen Mission beschützte,
wenngleich er am Ende nicht dem Willen Gottes
folgte. Darüber hinaus folgte er auch nicht Moham-
med. Dafür bekam er die Quittung und fand unter
anderem seine Bestimmung in einer niederen, mitt-
leren Dimension. Dann kam es zum großen Feilschen
zwischen Mohammed und Erzengel Gabriel, indem
Mohammed forderte: „Gabriel, wie du weißt, habe
ich den Weg für den Willen Gottes nicht alleine be-
schritten. Mir folgte ein gewaltiges Heer meiner An-
hänger. All jene müssen an einen guten Ort im Para-
dies kommen. Auch wenn du mir entgegenhältst,
dass nicht alle mit der gleichen Intention mir zur
Seite standen, sind es jedoch mindestens 70000 und
vor allem meine frühen Anhänger, die aufrichtig ih-
ren Schweiß für die Erde, Tränen für die Menschheit
und Blut für die Himmel vergossen haben. Für sie
muss es eine Freikarte von Gott ins Paradies geben.

380
Du musst in dieser Angelegenheit zu Gott gehen und
Ihn für mich darum bitten.“ Gabriel versprach, dies
zu tun.
Eine Sache ist vollkommen richtig. Seine Anhänger
nahmen viele Entbehrungen auf sich und brachten
große Opfer in ihrem Leben. Aber ihre Gewohnheiten
konnten sie nicht ablegen. Es gab kurze Momente, in
denen sie für den Willen Gottes bereit waren und da-
für selbst ihr Leben ließen. All diese 70000 Men-
schen einschließlich der ersten frühen Anhänger
brachte Erzengel Gabriel gemäß seinem Handel mit
Mohammed bedingt ins Paradies. Doch lasst uns
hinter den Vorhang schauen, wie es tatsächlich dazu
kam. Nun, die Welt der Erzengel ist der höchste Be-
reich, in dem die Wahrheit ihre Vollendung findet.
Unter den Erzengeln stehen unzählige Dimensionen
der Engel des Formations-, des Wachstums und des
Vollendungsstadiums des Paradieses. Als Erzengel
Gabriel zurück in die Hauptstadt der Erzengel kam,
berief er eine Art Konklave der Erzengel ein und trug
den dort anderen anwesenden 12 Millionen Erzen-
geln Mohammeds Forderung vor. Ich habe bereits in
anderen Büchern erwähnt, dass diese 12 Millionen
Erzengel den gleichen Rang und ein ähnliches Licht
wie Erzengel Gabriel und Michael haben und die glei-
che Anerkennung genießen. Gabriel ergriff als Erster
das Wort und begann: „Mohammed ist mein Objekt
und jetzt hat er die Forderung gestellt, dass 70000
381
seiner Anhänger, einschließlich seiner frühen Unter-
stützer, die das Fundament für den Islam legten, ins
Paradies kommen müssen.“ Da die Erzengel nicht
unter der direkten Herrschaft Gottes stehen, können
sie nicht einfach zu Gott gehen und Ihn fragen. Aber
da Mohammeds Forderung sich auf ihre Welt des Pa-
radieses bezog, konnten sie das selbst entscheiden
und das taten sie auch. Sie sagten Erzengel Gabriel:
„Sag Mohammed, er bekommt den Blankoscheck für
seine Gefolgsleute.“ Erzengel Gabriel kehrte darauf-
hin zu Mohammed zurück und teilte ihm mit, er habe
Gott gefragt und seine Forderung würde erfüllt wer-
den. Aber das war nur die halbe Wahrheit. Im Leben
nach dem Tod gelangten Mohammeds Anhänger als
Geistwesen tatsächlich ins Paradies. Aber schon ei-
nen Tag später mussten sie nach unten gehen, weil
sie sich nicht in das System des Paradieses integrie-
ren konnten. Mohammed war deshalb sehr ent-
täuscht und sagte zu Erzengel Gabriel: „Du hast mir
versprochen, dass diese 70000 im Paradies sein kön-
nen.“ Gabriel erwiderte: „Ja, ich habe sie auch ins Pa-
radies gebracht. Aber wenn sie sich dort nicht anpas-
sen können, dann kommt das Gesetz der Engel in un-
serer Welt zum Tragen. Mohammed, ihre Heimat ist
in einer der Dimensionen des Paradieses, aber um
sich dort zu integrieren, müssen sie die Dunkelheit
aus ihrem Geist entfernen. Dafür müssen sie nach
unten gehen und dort den Preis entrichten, ihre

382
Dunkelheit entfernen und dann können sie zurück
ins Paradies kehren.“
Zu dieser Art des Handelns kam es innerhalb der
Erzengel. Genau jene waren es auch, die die Entste-
hung der Religionen inspiriert haben und das ist eine
bittere Wahrheit. Blättern wir beispielsweise durch
den Koran, finden wir darin nicht mehr als fünf Pro-
zent Wahrheit über Gott. Wenn man es ganz genau
nimmt, entdeckt man ca. drei Prozent der Offenba-
rungen Gottes, die Gabriel Mohammed von unserem
Schöpfer überbrachte. Alles andere ist dem Wissen
der Engel geschuldet und Mohammeds eigenen
Sichtweisen. Die Engel und Mohammed haben ihre
Überlieferungen unter dem Deckmantel Gottes nie-
derschreiben lassen. Wagen wir einen Blick in das
Alte Testament, dann sind die Zustände dort noch
schlimmer. Eine Besserung ist auch nicht im neuen
Testament in Sicht. In Johannes 3,11 steht: „Wahrlich,
wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen und
bezeugen, was wir gesehen haben, und ihr nehmt
unser Zeugnis nicht an.“ Der Buchtitel könnte auch
lauten: Ich sah Gott. Aber wenn wir die Bibel öffnen,
egal ob wir das Evangelium von Markus, Matthäus
oder von wem auch immer aufschlagen, ganz gleich,
welche Seite wir durchforsten, finden wir nicht allzu
viel über Gott, weil 99 Prozent der Seiten mit Jesus
gefüllt sind. Jesus war der unter den Propheten, der
über Gott alles hätte offenbaren können. Aber das hat
383
er nicht getan. Die Vorsehung Gottes verlagerte sich
erneut in die Zukunft und das Königreich Gottes
rutschte auch ihm aus den Händen. Später entstand
eine neue Religion, das Christentum, ebenfalls inspi-
riert durch Engel. Und 575 Jahre danach kam der Is-
lam. Mohammeds Familie, seine Verwandten und
seine Anhänger gelangten allesamt unter die indi-
rekte Herrschaft der Engel und den Geltungsbereich
der Gesetze der Wahrheit. All das gehört zur niederen
geistigen Schöpfung. Jahrhundert um Jahrhundert
zog ins Land. Es dauerte ganze 1500 Jahre, bis ich als
Messias berufen wurde. Ich muss die gleiche Aufgabe
wie alle anderen Propheten und Messiasse vor mir
bewältigen. Auch von mir wurde verlangt, das König-
reich Gottes entstehen zu lassen. Aber wie soll man
das Königreich Gottes errichten, wenn einem dazu
das Material fehlt? Wie kann man etwas aufbauen,
wenn man keinen Bauplan zur Hand hat? Die Chris-
ten verkünden in ihrer undurchdringlichen Ignoranz
und Blindheit: „Dein Wille geschehe auf Erden wie
im Himmel.“ Sie können noch nicht einmal einen Un-
terschied zwischen den Himmeln und dem Paradies
machen. Das Paradies besteht aus zahllosen Wachs-
tumsstadien und ist auf keinen Fall ein Himmel. Das
Paradies steht unter der Herrschaft der Engel. Die
Himmel unterstehen der direkten Herrschaft Gottes.
Die Christen wissen das nicht und sind unfähig, ei-
nen Unterschied zwischen beiden Dingen zu

384
machen. Und so beten sie seit 2000 Jahren: „Gott,
dein Wille geschehe auf Erden.“ Fragt man sie aber,
was der Wille Gottes ist, dann kommt die Antwort.
„Jesus wird zurückkommen und den Willen Gottes
erfüllen.“ Obwohl sie 2000 Jahre Zeit hatten, haben
sie nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.
Jesus hatte den Juden klar gesagt, dass Elija nicht
vom Himmel herabsteigen wird. Damals glaubten
die Juden auch daran, dass Elija, der 900 Jahre vor Je-
sus Christus auf der Erde lebte, buchstäblich in den
Himmel gefahren sei und deshalb von da auch wie-
der herabfahren wird. Diese Annahme war fatal, weil
niemand in die Himmel bisher gelangt war. Elija ver-
ließ genauso wie viele vor ihm seine Mission für den
Willen Gottes. Um dies nicht publik zu machen,
wurde damals die Geschichte in die Welt gesetzt,
dass Gott Elija ehrte, indem Er ihn nach seinem Tod
in einer feurigen Kutsche in den Himmel fahren ließ.
Genau das tat auch Jesus, er verließ die Mission,
nachdem ihn Josef von Arimathäa vom Kreuz herun-
tergeholt hatte. Und nun wurde die Geschichte kre-
iert, er sei in den Himmel gefahren, weil man sein
Verschwinden irgendwie erklären musste. Jesus
wurde drei Tage lang von Josef von Arimathäa ver-
steckt. Später machte man daraus die religiöse Dokt-
rin, dass er drei Tage tot begraben war und dann in
den Himmel aufstieg. Was uns heute als geistige
Wahrheit von den einzelnen Religionen verkauft

385
wird, sind in Wahrheit die Geschichten der christli-
chen und jüdischen Anhänger. Dennoch hat Jesus be-
zeugt, dass Elija nicht so wiederkommt, und trotz-
dem nehmen sie es verbohrt weiterhin an und bli-
cken sehnsüchtig in den Himmel. Schwarz auf weiß
hat er gesagt, dass der Geist von Elija mit Johannes
dem Täufer arbeitet. Damit hat Jesus klar bezeugt,
dass nur sein Geist wiederkehrt, aber eben nicht mit
dem einstigen physischen Körper, noch mit einem
anderen. Hier geschah der größte Fehler. Elija kam
wieder, aber Johannes der Täufer praktizierte die Ge-
setze, die Moses den Juden hinterlassen hatte. Und so
konnte er nicht selbst sehen, dass Elija mit ihm
wirkte, da er nicht gewillt war, sich der neuen Lehre
zu öffnen. Irgendwie hatte er dennoch Signale dies-
bezüglich erhalten. Aber das brachte ihn noch mehr
durcheinander. Selbst Zacharias, sein Vater, ließ ihm
eine Nachricht überbringen, aber all das verdrängte
Johannes, als er sah, wie Jesus sein Leben führte. Er
hatte die Vorstellung, dass der neue Messias dem Al-
ten Testament und dessen Gesetzen noch hinge-
bungsvoller folgen müsse. Jesus war in seinen Augen
das ganze Gegenteil. Und so konnte er nicht sehen,
was um ihn tatsächlich vorging und Elija ihm zur
Seite stand. Warum glaubt also das ganze Christen-
tum an die Wiederkehr ihres Lords, wenn Jesus doch
selbst verkündete, dass niemand vom Himmel zu-
rückkommt? Seit 2000 Jahren machen die Christen

386
den gleichen Fehler wie die Juden, die an ihrem be-
reits 2900 Jahre engstirnig festhalten. Warum finden
wir diese Fehlvorstellung auch bei den Muslimen, die
wie die gläubigen Juden und Christen in den Himmel
starren und von dort die Wiederkehr ihres Messias
erwarten?
Als Gott mich auserwählte und ich für seinen Wil-
len ins Rennen geschickt wurde, hat Er mir zuerst er-
klärt, wie das Königreich Gottes im Garten Eden er-
richtet wird. Zuallererst muss ich hier klarstellen,
dass der Garten Eden das menschliche Herz ist. Da-
ran schließt sich unweigerlich die Frage, wie dort das
Königreich Gottes errichtet werden kann? Unser
Himmlischer Vater hat mir das Gleiche gesagt, was er
bereits 2000 Jahren zuvor zu Jesus sprach. Der Un-
terschied ist, dass Gott zu mir höchstpersönlich
spricht, denn ich stehe unter der direkten Herrschaft
meines geliebten Himmlischen Vaters. Die Engel ar-
beiten nicht mit mir. Die Engel sind meine Objekte
und nicht mein Subjekt. Gott sagte zu mir: „Was im-
mer du hörst, was immer du siehst, all deine Be-
obachtungen in den niederen, indirekten Schöpfun-
gen und in den höheren, direkten Schöpfungen unter
meiner Herrschaft, müssen ungeachtet der drohen-
den Konsequenzen offenbart werden. Ohne dich be-
einflussen zu lassen, musst du alles verkünden, was
du erfahren durftest. Du offenbarst, was Ich dich be-
obachten lasse, was Ich zu dir sage, welche Reisen du
387
mit mir gemeinsam unternommen hast und was
deine Erfahrungen mit mir waren. Wenn du keinen
Kompromiss mit der gefallenen Schöpfung eingehst,
dann entsteht mein neues Königreich, das unter mei-
ner direkten Herrschaft stehen wird.“ Ich schwor
Gott, dies zu tun und trat meine Reise an. Ich ver-
beuge mich vor unserem Himmlischen Vater und
schließe mit niemandem einen Kompromiss. Selbst
heute, nach mehr als einem halben Jahrhundert, of-
fenbare ich unbeirrt wie am ersten Tag, was ich ge-
hört habe, was Gott mir im ewigen Leben zeigte und
welche Erfahrungen ich dort sammelte. Über all das
spreche ich. Und dennoch ereignete sich in den Jah-
ren etwas sehr Erstaunliches. Meine Familie und
meine Geschwister kamen dennoch unter die Herr-
schaft der Engel, denn sie waren ungehorsam und
werden nun von ihnen gerichtet. So erging es auch
den Brüdern und Schwestern von Jesus, die unter das
Gesetz der Engel fielen. Genau das widerfuhr meinen
Verwandten und sogar meinen Mitgliedern, die be-
reits verstarben. Ihr Problem war, dass sie dieser
neuen Lehre, die ich von Gott überbringe, nur halb-
herzig folgten. Seit 40 Jahren höre ich immer wieder
von Menschen, die mich umgeben oder gar kennen-
lernen, ich sei nicht mehr als ein Geschichtenerzäh-
ler. Andere stufen mich als psychisch krank ein oder
ich habe mich selbst zum Propheten ernannt. Man
beschuldigt mich, wo immer man glaubt, ansetzen

388
zu können, man legt jedes meiner Worte auf die
Goldwaage und versucht Fehler zu finden. Und dann
kehren solche Menschen einfach in ihre alte Welt zu-
rück. Es gab mehr als genug Möglichkeiten, in denen
ich hätte einen Mittelweg einschlagen können. Aber
einen Kompromiss mit Zweiflern oder gar den Religi-
onen einzugehen, bedeutet, dass ich den geistigen
Weg unter der direkten Herrschaft Gottes verlassen
würde. In diesem Fall könnte ich das Entstehen einer
neuen Religion verursachen, aber nicht die Welt Got-
tes. Eine neue Religion birgt immer die Gefahr der
Vermischung, der Verwirrung und dann kommen die
Engel wieder zum Zug und müssen sich der Sache an-
nehmen. Am Ende stünden die Menschen erneut un-
ter der Herrschaft der Engel und werden von ihren
Gesetzen gerichtet. Ein Zugeständnis bin ich mit nie-
mandem eingegangen, wenn es um den Willen Got-
tes ging und das werde ich auch nicht in Zukunft tun.
Meine Familie aus Pakistan endete in den niederen
Dimensionen in der geistigen Welt. Ich sah bereits,
wohin die Familien naher Angehöriger, wie die mei-
ner Frau, gehen werden. Obwohl sie sie liebt, hat sie
selbst herausgefunden, dass es all jenen, die vom
Willen Gottes erfahren haben und ihm nicht folgen
wollen, ganz recht geschieht, wenn sie dafür in den
Dimensionen landen, für die sie die Grundlage mit
ihrem gottlosen irdischen Leben legten. 30 Jahre
später gelangte sie selbst zu dieser Erkenntnis. Ich

389
sehe selbst heute noch, dass all jene, die zweifeln, zö-
gern oder nicht wahrhaben wollen, wie Gottes Vor-
sehung arbeitet, in dunkle Dimensionen im Leben
nach dem Tod gelangen, sei es in die Höllen oder
zahllosen Bereiche der mittleren Dimensionen. Reli-
gionen beharren darauf, dass Gott unsichtbar ist. Sie
meinen, es gäbe kein Bild Gottes. Wenn dies stimmt,
dann müssen sie sich selbst fragen, was Moses im Al-
ten Testament getan hat, als er 73 Menschen mit auf
den Berg Sinai nahm und sie alle Gott sahen. Sie sa-
hen den Gott Israels, seine Gestalt von Kopf bis Fuß.
Gott war ihnen gegenüber nicht offensiv. Sie veran-
stalteten dort sogar ein Fest und waren beglückt,
Gott sehen zu dürfen. Aus den Bereichen der niede-
ren Schöpfung, in denen Gottes indirekte Herrschaft
der Engel gilt, lässt man mich immer wieder wissen,
was meine Mitglieder erwartet, wenn sie in die geis-
tige Welt nach ihrem irdischen Tod kommen. Detail-
liert erklärte man mir die herrschenden Systeme und
wie die Beurteilung eines Geistes erfolgt. All das er-
zähle ich haargenau, aber sie besitzen nur ein be-
grenztes Bewusstsein. Anstatt zu verinnerlichen, was
sie im geistigen Leben erwartet, stellen meine Mit-
menschen immer mehr Fragen, obwohl sie schon so
viele Bücher von mir gelesen haben. Die Quelle ihrer
Fragen scheint nicht versiegen zu wollen, denn ir-
gendwo in ihrem Inneren versuchen sie, ein Loch zu
finden, um irgendwie in die direkten Dimensionen

390
Gottes zu gelangen. Das ist so unmöglich. Ich habe
ihnen bei meinem letzten Vortrag erklärt, dass sie
dank meines Vermächtnisses in die Bereiche des Pa-
radieses kommen können, in denen ich ihnen weiter
bei ihrem geistigen Wachstum helfen kann. Aber da-
nach müssen sie dennoch wieder zurück in ihre Di-
mensionen, in die sie gemäß ihrem geistigen Wachs-
tum gehören. Und von dort müssen sie immer wieder
in noch niedere Dimensionen hinabgehen, um sich
von ihrer Dunkelheit im Geist zu befreien. Je mehr
ihnen das gelingt, desto öfter erhalten sie die Gele-
genheit, höhere Bereiche zu besuchen, um dort unter
meiner Anleitung schneller geistig zu wachsen, da-
mit sie in höhere Dimensionen aufsteigen können.
Warum erzähle ich das? All die Propheten, die ich
persönlich getroffen habe, leben selbst noch in den
Wachstumsstadien des Paradieses. Die Dimensionen
des Paradieses sind die relativen Lichtbereiche der
Wahrheit. Die Wahrheit findet dort ihre Vollendung
in den höchsten Stadien der Erzengel. Wie viele Di-
mensionen bis dorthin zu überwinden sind, vermag
niemand zu zählen. Jeder hat dort die gleiche Mög-
lichkeit. Man kann in niedere Dimensionen hinun-
tergehen und der Menschheit helfen. Zurückgekehrt
in seine eigene Dimension, erhält man dafür die An-
erkennung in Form des Aufstiegs in eine nächst hö-
here und bessere Dimension. Diese Dimensions-
wechsel kann man als Reinkarnation des Geistes

391
bezeichnen. Aber diesen irdischen Körper bekommt
man nur ein einziges Mal. In dieser gefallenen Welt
gibt es Unfälle, Krankheiten und selbst das Unglück
scheint hier zu Hause zu sein. Wer ist für all diese
Dinge verantwortlich? Wir selbst sind dies als die
Nachfahren des Bösen. Wird das Königreich Gottes
erst einmal errichtet, dann wird es keine Unfälle
mehr geben, genauso wenig wartet das Unglück vor
unserer Tür. Krankheiten werden der Vergangenheit
angehören. Gottes Licht wird direkt gegenwärtig
sein. Die Menschheit wird in Zukunft den Wert Got-
tes kennenlernen. Ich habe in meinen Büchern be-
reits erklärt, unter welchen Gesetzen Kinder stehen,
wenn sie, im Alter vom ersten bis zum 12ten und vom
12ten -18ten Lebensjahr, diese Welt verlassen muss-
ten. Ich habe beschrieben, was mit ihnen, abhängig
vom erreichten Lebensalter auf Erden, passiert und
welchen Verdienst sie erreichen können. Wenn die
Menschen wirklich möchten, dass Krankheiten, das
Unglück und die Unfälle aus ihrem Leben verschwin-
den, ja, wir diese dunkle Welt ein für alle Mal begra-
ben, dann müssen sie den Worten Gottes, die ich
überbringe, Aufmerksamkeit schenken. Nur so kön-
nen wir gemeinsam das Königreich Gottes aufbauen.
Alle Propheten der menschlichen Geschichte leben in
ganz verschiedenen Dimensionen der unterschiedli-
chen Wachstumsstadien der Wahrheit. Mohammed,
Jesus, Moses, Jesaja, Jeremia, Krishna, Konfuzius,

392
Jain, Buddha oder wer auch immer, leben in einer der
vielen relativen Dimensionen des Paradieses. Die
Heiligen findet man zumeist in den Bereichen der
neutralen Dimensionen. Gemäß ihrem individuellen
Wachstum bekommen sie die Möglichkeit, von Zeit
zu Zeit das Paradies zu betreten. Aber die Beurteilung
ist dort hart und gnadenlos. Das Gesetz lässt sich
nicht ändern, solange du von ihm unter der Herr-
schaft der Engel gerichtet werden kannst. Lasst uns
deshalb alle gemeinsam beten, dass wir es diesmal
schaffen, das Königreich Gottes auf Erden zu errich-
ten, damit die nächste oder eine der zukünftigen Ge-
nerationen schon bald unter der Herrschaft Gottes
stehen kann. Lasst uns gemeinsam alles daransetzen,
dass wir noch zu meinen Lebzeiten die Herrschaft der
Engel von uns abschütteln. Gelingt uns dies, werden
die blauen Himmel, die die männliche Wesensart
Gottes symbolisieren und die Wesen der goldenen
Himmel, die Gottes weibliche Natur widerspiegeln,
zu uns auf die Erde kommen und uns führen. Wie
sehr wünsche ich mir, dass Gott auf die Erde kommt
und sagt: „Ich bin glücklich mit euch.“ Die Engel
sprachen einst zu mir, dass wegen mir 4.000 Jahre
des Leids der menschlichen Geschichte ihr Ende fin-
den. Aber Gott widersprach dem mit den Worten:
„Nein, wegen dir, mein Herz, wird das Leid von über
40.000 Jahren endlich sein Ende finden.“ Wie dem
auch sei, eins steht fest, die Religionen werden mit

393
dem Ende dieses Jahrhunderts ein Teil der unwieder-
bringlichen Vergangenheit sein. Ich habe all diese zu-
künftigen Veränderungen, die sich in Etappen von
2040 bis 2060, von 2060 bis 2080, von 2080 bis zum
Ende des Jahrhunderts vollziehen werden, ausgiebig
bereits in anderen Kapiteln meiner Bücher erklärt.
Gibt es dennoch eine Zeit voller Leid und Entbehrun-
gen, dann trägt diese gefallene Menschheit die
Schuld daran, denn sie möchte der Stimme Gottes
keine Aufmerksamkeit schenken. Das gilt für all jene
Menschen, die heute nicht zuhören wollen, was Gott
durch mich als Messias offenbart. Aber eine Sache ist
im Gegensatz zur vergangenen Geschichte anders,
denn Gott sprach zu mir: „Du bist nicht nur der Mes-
sias auf dieser Erde, sondern wirst es auch in den
Himmeln sein. Darüber hinaus bist du bereits heute
mein ewigwährendes Herz. Mein Herz steht selbst
über den höchsten Himmeln.“ Und deswegen sprach
Gott zu mir: „Du wirst mein Herz überall im ewigen
Leben repräsentieren.“ Mir war es besonders wich-
tig, meinen Mitmenschen die Bedeutung und die Fol-
gen der indirekten und direkten Herrschaft Gottes zu
erklären.

394
Der Unterschied zwischen der Herrschaft
Gottes auf Erden und in den Himmeln
Bei diesem Kapitel bat mich Christiane zu erklären,
was der Unterschied zwischen der Herrschaft Gottes
auf Erden und der Herrschaft Gottes im Himmel ist.
Sie stellte die Frage aus folgendem Grund: „Je mehr
ich deine Bücher lese, desto klarer erkenne ich, dass
die Herrschaft Gottes auf Erden nicht mit der Herr-
schaft Gottes in den Himmeln gleichzusetzen ist. Ist
das richtig? Betrachte ich, wo Jesus und Adam heute
im ewigen Leben ihre Bestimmung gefunden haben,
dann komme ich zu der Erkenntnis, dass man, auch
wenn man hier auf Erden unter der Herrschaft Gottes
steht, nicht automatisch in die Himmel kommt und
dort in Gottes Gegenwärtigkeit lebt. Jesus arbeitete
zu Lebzeiten mit Gott direkt auf Erden, befindet sich
nun aber in den Bereichen des Paradieses und bedarf
der Erlaubnis, die höhere Schöpfung Gottes zu betre-
ten. Das gleiche gilt für Adam, der genau wie Jesus
ein Messias war. Ich glaube, das ist ein wichtiger As-
pekt für die Menschen in Zukunft, damit sie sich vor
Augen führen, dass Gott zu sehen, ein Geschenk ist,
dessen sie sich auf Erden ein Leben lang würdig er-
weisen müssen und das nicht automatisch bedeutet,
dass sie im Leben nach dem Tod in Gottes Gegenwär-
tigkeit leben.“

395
Ich sagte daraufhin zu ihr: „Lass mich das ein biss-
chen anders formulieren. Propheten kamen auf die
Erde, um Gesetze einzuführen, nämlich die der En-
gel, die wir als Scharia bezeichnen und um ethische
und moralische Werte zu verankern. Als Beilage ser-
vierten sie Spiritualität. Meistens besteht die Auf-
gabe der Propheten darin, das Erscheinen des Mes-
sias vorzubereiten. Sie alle arbeiten mit Wesen, zu-
meist Erzengeln, der Dimensionen, die unter der in-
direkten Herrschaft Gottes stehen und bereiten den
Tag des Messias auf Erden vor, der dann wiederum
direkt mit Gott verhandelt und von Ihm geführt und
geleitet wird. Prophezeiungen darüber gibt es in al-
len großen Weltreligionen, sei es im Judentum, im
Christentum oder im Islam. Sie alle sprechen davon,
dass mit dem Messias auf Erden auch die Herrschaft
Gottes beginnt. Jesus sagte über das Erscheinen des
Messias, dass dieser nicht in Symbolen, sondern di-
rekt zu den Menschen sprechen würde und ihnen alle
Geheimnisse offenbart. Der Messias würde dann für
immer bei den Menschen leben. Wir wissen, dass Je-
sus ein Messias war und wenn wir diese Sätze wort-
wörtlich verstehen, dann wird er für immer mit der
Menschheit leben. Aber er hat Mist gebaut. Mit die-
ser Prophezeiung bezeugt er gleichzeitig, dass er
seine Mission nicht vollenden konnte, weil er ver-
sagte. Und so glitt ihm die Mission aus den Händen.
Vor Jesus ereignete sich so etwas schon zu Lebzeiten

396
Salomons und in unserer heutigen Zeit, als Sun
Myung Moon erschien. Keiner von ihnen hat tatsäch-
lich mit seiner Mission für den Willen Gottes und der
Errichtung von Gottes Königreich auf Erden begon-
nen. Jesus selbst schlug die vollkommen verkehrte
Richtung ein, als er sagte: ‚Seht ihr mich, dann seht
ihr Gott.‘ Damit sagte er, die Propheten, insbeson-
dere der Messias, seien die Reinkarnation Gottes.
Gott selbst würde nicht existieren. Mit diesem Satz
hat er die ganze Situation in ein Desaster verwandelt.
Dann kam Moon als nächster Messias und hat der
geistigen Verwirrung die Krone aufgesetzt. Anstatt
sich etwas zum Guten entwickelt, wurde mit jedem
Erscheinen eines neuen Messias, alles noch schlim-
mer. Moon toppte alles Vorangegangene, indem er
verkündete, Gott kann man in der geistigen Welt
auch nicht sehen. Natürlich wirft das Ganze Fragen
auf. Auf Erden hat man sich damit abgefunden, dass
Gott irgendwie unsichtbar ist. Aber es ist ein Ham-
mer, zu behaupten, dass Gott auch im ewigen Leben
nicht zu erblicken sei. Und genau in diesem Kontext
wurden ihm Fragen gestellt, woraufhin Moon ant-
wortete: ‚Macht euch keine Sorgen, der männliche
Aspekt Gottes gedeiht in mir und der weibliche in
meiner Frau. Ein halber Gott ist sie und ein halber
Gott bin ich. Kommt ihr im ewigen Leben an, werdet
ihr uns dort sehen. Bei unserem Anblick werdet ihr
erkennen, dass Gott sich in uns niedergelassen hat.‘

397
Das ist die Lehre, die er hinterlassen hat. Betrachtet
man sie genauer, erkennt man starke Parallelen zu
vorherrschenden, indischen Lehren, aus denen wir
immer wieder hören: ‚Ich bin das Gebet für meine
Gläubigen.‘ Oder: ‚Wir alle sind Gott, der Unter-
schied ist nur, dass ich weiß, dass ich Gott bin.‘ Somit
hat er auch nichts Besseres hinterlassen, als das, was
die indischen Lehren nicht bereits zuvor schon so
oder ähnlich von sich gaben. Es erschien aber noch
ein weiterer Messias im letzten Jahrhundert um 1935
mit Namen Mirza Ghulam Ahmad. Er war der Grün-
der der Ahmadiyya Bewegung. Erstaunlicherweise
sagte er, dass er sah, dass er Gott sei und dass er einen
neuen Himmel und eine neue Erde errichten würde.
Das hat allenfalls symbolische Bedeutung. Aber was
tat er? Er verstand es wortwörtlich. Und auch ihm
wurden deshalb Fragen nach der Sichtbarkeit Gottes
gestellt, woraufhin er antwortete: ‚Wenn ihr mich
seht, seht ihr Gott.‘ Es gibt eine lange Schlange des
Versagens, in die sich diese Messiasse einreihen. Und
nun denk einmal genau nach. Wurde für solche Men-
schen die Geschichte vorbereitet? Hast du den Punkt
an dieser Stelle verstanden?“ Sie nickte. Ich fuhr fort:
„Nachdem Ghulam Ahmad nun über die Errichtung
eines neuen Himmels und eine neue Erde sprach,
stellt sich gleichermaßen die Frage, wie er das ge-
meint hat, physisch oder im übertragenen Sinne?
Aber darüber hat er alle anderen im Dunkeln

398
gelassen. Was er tat, war fatal und es hatte den An-
schein, dass ein Messias dem nächsten den Staffel-
stab der Verwirrung überreichte und jeder seinen
verheerenden Beitrag leistete. Anstatt Ghulam den
Kerker der Religion hinter sich ließ, kehrte er freiwil-
lig in die Fänge des Islams zurück, obwohl diese Reli-
gion nicht die Grundlage für sein Erscheinen bildete.
Mohammed hat den Weg für den Messias vorberei-
tet. Er kam jedoch nie so weit, um selbst als Messias
auserkoren zu werden. Und so gelangte Mohammed
auch unter die Führung der Engel.“ Christiane unter-
brach mich und wollte wissen: „Hätte Mohammed
sich entschieden, mit Jesus zu arbeiten, wäre er dann
ein Messias geworden?“ „Ja, das wäre er. Potentiell
hätte seine Mission in diese Richtung laufen können,
aber bei ihm bin ich mir auch nicht sicher, was für ein
Phänomen er in die Welt setzen würde, wenn er mit
Jesus zusammengearbeitet hätte. Würde es tatsäch-
lich etwas Besseres sein? Zumindest wäre es keine
Scharia und es wäre auch keine neue Religion ent-
standen. In der Tat, dann hätte es die Möglichkeit ge-
geben, dass Mohammed nicht unter die Herrschaft
der Engel gerät. Aber das ist nicht geschehen. Mo-
hammed lehnte die Zusammenarbeit mit Jesus ab.
Nach Mohammed sprach nun Ghulam Ahmad, dass
er selbst ein Messias sei und all die Prophezeiungen
sich auf ihn beziehen würden. Darüber hinaus ließ er
verlauten, er würde den neuen Himmel und die neue

399
Erde errichten. Wie das gemeint ist, darüber hat er
geschwiegen. Stattdessen machte er einen Fehler
nach dem anderen. Auf der einen Seite spricht er dar-
über, dass keine Religion außer dem Islam übrigblei-
ben würde. Und auf der anderen Seite beteuerte er
inbrünstig, er sei der Diener des Dieners Moham-
meds und dieser würde die Erlösung für dieses Leben
bringen. Ghulam hat sich damit selbst zum Objekt
Mohammeds degradiert. Anstatt den Bereich einer
Religion nicht zu betreten, ordnete er sich freiwillig
Mohammed unter und vergab sich damit die Mög-
lichkeit, dass Gott ihn mehr anleitet, so wie Gott bei-
spielsweise seit meiner Kindheit zu mir sprach: ‚Das
Zeitalter der Religionen neigt sich dem Ende. Verlass
deine Heimat, deine Kultur, deine Tradition und
deine Religion. Dann werde Ich dir eine neue Welt
geben.‘ Aber eine Sache hat Ghulam anders gemacht
als seine gescheiterten Vorgänger. Anstatt unter die
Herrschaft der Engel zu gelangen, kam er unter die
Mohammeds und das war tatsächlich neu in der Ge-
schichte des Scheiterns. Und diese Bestimmung hat
er mit den Worten eingeleitet: ‚Der Islam ist die Be-
stimmung. Meine Erlösung hängt auch von Moham-
med ab. Nach Gott bin ich fanatisch in Mohammed
verliebt.‘ Und so hat er Gott von sich isoliert und ver-
fiel seiner verhängnisvollen fanatischen Liebe zum
Gründer des Islams. Zum einem hat er diese Situa-
tion selbst heraufbeschworen und zum anderen

400
nicht Gottes Rat befolgt, als dieser ihm auftrug, nach
England zu gehen. Dort angekommen, hätte Gott
ihm mehr offenbart. Aber er wanderte nie nach Eng-
land aus, wohl aber später seine Anhänger. Auch dort
folgen jene nur dem Islam. In der einen oder anderen
Hinsicht sind sie friedfertiger, aber sonst sind sie
nichts weiter als ein Ableger des Islams. Er hat ge-
schafft, was keinem vor ihm gelang, er konnte der
Herrschaft der Engel entfliehen, indem er noch wei-
ter nach unten fiel und sich unter Mohammed ein-
gliederte. Das Prunkstück seiner Verwirrungen
dürfte jedoch die folgende Aussage sein, von deren
Inhalt bzw. geistiger Bedeutung er keine Ahnung
hatte, als er sprach: ‚Gott kommt zu mir und ich ver-
wandle mich in diesem Moment zur wunderschöns-
ten Frau und Gott wohnt mir sexuell bei.‘
An diesem Punkt muss ich dir etwas erklären. Erin-
nerst du dich, dass Simon am letzten Sonntag eine
Vision vom 8. Juli 2022 erzählt hat, in der ich und Jo-
sephin an einem Badesee in einer Schlange von Men-
schen für ein Eis anstanden? Ich habe Simon dann ge-
sagt: ‚Gott und zwei Erzengel sind auch am Badesee
auf der Seite vom FKK und er solle zu Gott gehen und
sich anhören, was Gott über ihn zu sagen hat. Ich
bleibe mit Josephin hier, denn ich weiß bereits, was
sie dir auf der anderen Seite sagen wollen.‘ Ich gab
ihm einen Luftpropellersitz und er flog von der An-
höhe über den Badesee. Der Flug war eine holprige
401
Angelegenheit, denn er musste sich mit den Füßen
manchmal vom Boden oder von Bäumen wegstoßen,
um nicht zu kollidieren. Simon fiel die Kontrolle dar-
über schwer. Zwei Löwen Gottes kamen auf die Seite
des normalen Strandes. Einer der Löwen wollte ihn
auf die Seite zum FKK begleiten. Die Menschen
machten angsterfüllt Platz und beobachteten sie mit
großen Augen. Sie fürchteten, der Löwe würde sie
fressen. Noch bevor Simon den FKK-Strand betreten
konnte, wachte er auf.
Der normale Strand ist ein Symbol für diese alte
Welt. Der Löwe wollte ihn zum FKK-Strand führen.
Der FKK steht hier aber für die neue menschliche Kul-
tur. Als Simon mir das erzählte, sagte er: ‚Oh, Gott
mag auch FKK‘, und lächelte verschmitzt. Was sagt
dir das, Christiane?“ „Seine Vorlieben“, antwortete
sie. Ich entgegnete: „Nein! Wie kann er das noch ver-
standen haben?“ „Wortwörtlich“ und bei dieser Ant-
wort lachte auch sie sehr. „Ja, genau so und das ist ein
Zeichen für sein momentanes geistiges Wachstum.
Simon verstand es so: ‚Oh, Gott mag auch FKK, mmh,
ich denke, jetzt kann ich auch mal zum FKK gehen.‘
Ich habe ihn gefragt, ob er das unter dieser Bedeu-
tung versteht und er bejahte dies. Als er diese Vision
am Sonntag genauso erzählen wollte, nahm ich ihn
vorher kurz zur Seite und sprach zu ihm: ‚Benutze in
deiner Vision nicht das Wort FKK.‘ Was sagt uns das,
wenn die Engel und die anderen Wesen dieses Wort
402
benutzen? Sie selbst geben darüber keinerlei Erklä-
rungen ab. Als ich mich am Nachmittag hinlegte,
sprachen sie in einer Vision zu mir: ‚So wie die Wis-
senschaft versucht, herauszufinden, wie Gott alles
erschaffen hat, so ist auch die Spiritualität. Auch hier
muss man forschen, um sie zu verstehen. Spirituali-
tät ist in gewisser Hinsicht auch eine Art Wissen-
schaft.‘ Man muss also geistig wachsen, um die Bot-
schaft richtig zu begreifen. Und zu welchem Schluss
führt das? Wenn man darauf wartet, bis man geistig
gewachsen ist, um über seine Visionen zu sprechen,
dann können wir auf das Königreich Gottes noch 300
Jahre warten. Hast du nun die Antwort verstanden?
Vielleicht braucht es sogar 300 Millionen Jahre! Als
ich aufwachte, sprachen die Engel immer noch zu
mir. In diesem Augenblick bereute ich, mich für ein-
einhalb Stunden überhaupt hingelegt zu haben. Ich
hätte mich auch hier unten auf die Bank legen kön-
nen. Hätte ich nicht geschnarcht, hätte ich das viel-
leicht nicht gesehen. Selbst aus kleinen Botschaften
machen sie eine komplizierte Sache. Daher sprach
ich zu Simon: ‚Sprich nicht so, wie du es mir erzählt
hast. Ich sage dir auch, warum. Wenn du es genauso
erzählst, dann öffnest du die Tür für den Missbrauch
deiner Vision. Andere werden ihren eigenen Wunsch
damit rechtfertigen, dass Gott ja selbst FKK mag.
Aber der Löwe lehrte niemanden auf der FKK-Seite
das Fürchten. Das geschah nur auf der Seite des

403
Textilstrandes. Dennoch konnte der Löwe ihn nicht
bis ganz auf die Seite des Strandes begleiten und er
sagte zuvor zu ihm: ‚Dein Vater weiß, was Gott mit
dir sprechen möchte.‘ Aber er schaffte es nicht bis zu
Gott, denn er wachte auf. Das bedeutet, dass Simon
zu Lebzeiten auch nicht die neue Welt Gottes erbli-
cken wird. Sieht man jemanden nach Eis anstehen,
dann steht dies für einen finanziellen Segen. Aber in
meinem ganzen Leben habe ich mich nie nach einem
finanziellen Vorteil gesehnt. Sieht man mich jedoch
dort stehen, dann bedeutet das, dass ich alles vorbe-
reitet habe, damit die zukünftigen Kinder das geis-
tige Erbe antreten können. Ist dir das nun klar?“ Sie
bejahte dies. „Christiane, wenn ich als Messias nicht
erschienen wäre, dann hätten noch drei Millionen
mehr Messiasse kommen müssen. Und selbst dann
würde sich die Frage stellen, ob das Königreich Got-
tes tatsächlich real geworden wäre. Nun es gab einen
Mann, der all die Symbole hätte auflösen können. In
dieser Hinsicht hätte er im irdischen Sinne als Profes-
sor „Superhirn“ mit jedem erdenklichen Doktorgrad,
bezeichnet werden müssen. Er wäre tatsächlich in
geistigen Sachen Herr Dr. Dr. Dr. gewesen. Tja und
das war Jesus. Keiner kannte die Bedeutung von
Symbolen besser als er. Aber schau mal, wo er seinen
konservativen und radikalen Kardinalfehler machte.
Sein Verstand trieb ihn zu der Fehlvorstellung, dass
die Menschen all seine Offenbarungen sowieso nicht

404
verstehen können. Sie würden immer noch in ihrer
kindlichen Denkweise feststecken und er könne
ihnen so immense geistige Wahrheiten, die weit über
ihrem Horizont liegen, nicht erklären. Aufgrund sei-
ner Schlussfolgerung hielt er den Mund. Aber es
brauchte nur einen Schritt, um mit dem gesunden
Menschenverstand eine andere Entscheidung zu
treffen. Er hätte es für die Zukunft hinterlassen kön-
nen. Und was hielt ihn davon ab? Er dachte, wenn er
seine Symbole nicht auflöst, dann würden die Men-
schen ihm viel länger folgen, denn er erlag dem Trug-
schluss, dass niemand wie er je wieder die Erde be-
treten würde. Woher weiß ich das? Lass mich das mit
seinen Worten sagen: ‚Niemand kennt den Vater als
der Sohn und niemand kennt den Sohn als der Vater.‘
Kannst du das nachvollziehen Christiane? Betrachtet
man dieses Statement, dann gibt es niemandem in
diesem Universum, der wie er Gott versteht und ihm
folgt. Er dachte tatsächlich, er wäre als Einziger dazu
in der Lage. Jesus bildete sich wirklich ein, niemand
könne ihm in dieser Hinsicht je das Wasser reichen
und wäre fähig, ihn wirklich kennenzulernen. Dies
bliebe einzig und allein Gott vorbehalten. Siehst du
es nun? Und darum führe ich all die Messiasse und
Propheten als mahnende Beispiele heran. Nun stehe
ich im Ring für den Willen Gottes und ich habe zwei
Möglichkeiten. Ich erkläre so viel, wie die Gesell-
schaft verstehen kann oder ich nutze die Grundlage

405
einer der bestehenden Religionen. Diese Religion
würde mich mit ganzer Kraft unterstützen. Verstehst
du, warum das so ist? Dazu gebe ich dir ein Beispiel.
Wenn ich als Repräsentant der CDU auftrete, dann
unterstützen mich alle Mitglieder der gleichen Par-
tei, denn sie sehen mein Potential. Schließe ich mich
dagegen der SPD an, dann werden deren Mitglieder
mir den Rücken stärken. Schließe ich mich den En-
geln an, dann werden sie mir zur Seite stehen. Ist es
jetzt klar für dich? Aber ich lehne ihre Angebote im-
mer wieder ab, denn ich sage ihnen, wo sie ihre Feh-
ler in der Vergangenheit gemacht haben und dass es
nicht richtig sei, wie sie die ganze Sache angingen.
Und was ist deren Antwort? Sie sagen zu mir: ‚Gut,
dann errichte deine eigene Grundlage.‘ Nun stell dir
vor, wenn ich meine eigene Partei gründen müsste,
dann benötige ich fünf Prozent, um ins Parlament
einziehen zu können. Das ist richtig, stimmts?“
Christiane antwortete: „Ja, so ist es hier in unserem
Land.“ „Aber Christiane, selbst wenn du die Fünfpro-
zenthürde schaffst, dann bist du zwar im Parlament,
aber dort bist du immer noch ein Underdog. So wie
die Alternative hier in diesem Land. Heute mag diese
Partei mehr Ansehen genießen, aber noch vor ein
paar Jahren war sie ein Niemand in der Politik. Aber
wenn sie bei den nächsten Wahlen auch nur ein Pro-
zent verliert und unter die Grenzmarke rutscht, dann
verliert sie all ihre Sitze im Bundestag. In geistiger

406
Hinsicht war bei mir die Situation ganz ähnlich. Die
Frage, die sich mir stellte, war: Möchte ich, dass das
Königreich Gottes so entsteht, wie Gott es will? Oder
sollte ich besser die Hilfe anderer annehmen, damit
die ganze Sache beschleunigt wird und dann stehen
die Religionen wie Parteien hinter mir? Natürlich,
wenn eine große Partei mich unterstützt, dann kann
ich mich vielleicht nicht heute, aber irgendwann in
der Zukunft zum Kanzlerkandidaten wählen lassen.
Aber was tue ich? Ich lehne all das ab. Und so stehe
ich da und kann noch nicht einmal einen Sitz im Par-
lament der Engel ergattern. Dort wird die Mehrheit
vom Christentum gestellt. In fünf bis zehn Jahren
wird der Islam diese Position einnehmen. Und wenn
ich diesen Weg einschlage, dann wird die Mensch-
heit unter die indirekte Herrschaft gelangen und ge-
richtet werden. Und was entgegnen mir alle anderen,
deren Unterstützung ich ablehne? Sie zucken mit den
Achseln und erwidern: ‚Gut, dann fahr zur Hölle und
versuch es doch allein. Du wirst schon sehen, wie
weit du kommst. Und wenn du nicht zur Hölle fährst,
werden wir dir eine Lektion erteilen.‘ Und so began-
nen die Auseinandersetzungen zwischen ihnen und
mir. Und was sagen die hohen Wesen, die unter der
direkten Herrschaft Gottes in den Himmeln stehen?
Sie ziehen sich galant aus dem Schussfeld und erwi-
dern diplomatisch: ‚Es tut uns sehr leid. Wir können
dir nicht helfen, denn die menschliche Schöpfung

407
steht seit eh und je unter der Herrschaft der Engel.‘
Erinnerst du dich, was die Tochter Gottes mich ge-
fragt hat, als sie mich zum ersten Mal sah?“ Christi-
ane schüttelte den Kopf. Ich fuhr fort: „Oh je, du
schreibst nur alles auf, aber du vergisst alles.“ Sie
lachte in ihrer unverkennbaren Art und entgegnete
schnippisch: „Das mag sein, aber es ist viel wichtiger,
dass ich es zu Papier bringe. Ob du es genauso Gerti
diktiert hast, werde ich prüfen.“ Sie hat immer eine
Antwort parat, dachte ich bei mir. „Ich habe das doch
in meinem Buch »Unterhaltung mit Gott, himmli-
schen Wesen und Luzifer« geschrieben. Als ich mit
meinem blauen Lichtball in den goldenen Himmeln
bei den acht Wesen ankam, dachten sie zuerst, ich
wäre ein hohes Wesen. Sie knieten vor mir nieder
und wollten mich küssen. Als ich aus dem Lichtball
heraustrat, haben sie mit Entsetzen festgestellt, dass
ich nur ein Mensch bin. Sie hatten einen Mount Eve-
rest erwartet und zum Vorschein kam nur eine kleine
Maus. Ich bat um Hilfe, weil die Menschen seit Milli-
onen Jahren leiden. Und sie haben so getan, als ob sie
mich nicht verstanden hätten und fragten mich
stattdessen: ‚Wie kann es sein, dass du hierher-
kommst?‘“ Christiane prustete vor Lachen, denn sie
kannte mich nur zu gut und schlussfolgerte, dass
mich diese Frage innerlich auf die Palme gebracht
haben musste. Ich sprach weiter: „Eigentlich wollten
sie mich so fragen: ‚Was zur Hölle machst du hier in

408
unseren Bereichen unter der direkten Herrschaft
Gottes?‘ Ich sah ihnen an, dass sie ernsthaft darüber
nachdachten, dass Gott einen Fehler gemacht haben
musste, denn ich als indirekte Schöpfung könne auf
keinen Fall blaues Licht besitzen. ‚Was zur Hölle geht
hier nur vor sich?‘, schwirrte es durch ihren Kopf. Sie
konnten das nicht nachvollziehen. Zum ersten Mal
machte sich Verwirrung in den Dimensionen der
Himmel breit. Nun stand ich vor ihnen und brachte
allein durch meine Anwesenheit ihren Verstand aus
dem Gleichgewicht. Siehst du das, Christiane? Die in-
direkten Dimensionen bringen die himmlischen We-
sen über Gott mehr durcheinander. Sie versuchten
sich nichts anmerken zu lassen und so bemühten sie
sich, sich diplomatisch aus der Schusslinie zu ziehen
und redeten sich heraus: ‚Wir sind untröstlich, aber
Gott erlaubt uns nicht, dir zu helfen, denn wir befas-
sen uns nicht mit der indirekten Schöpfung. Du
musst zurückgehen, denn die ganze Autorität wurde
von Gott an die Engel übertragen.‘ Es war so, als ob
man zum Anwalt geht, vorab seine Rechnung bezahlt
und von dort, statt der Lösung für das Problem, einen
anderen falschen Rat erhält. Sie sagten, die niederen
Schöpfungen reichen maximal bis in die Bereiche der
Engel, also sollte ich mit denen arbeiten. Christiane,
wenn ich mit den Engeln arbeite, dann gibt es keine
neue Welt. Sie haben versucht, mich in eine Zwick-
mühle zu bringen. Später spitzte sich das geistige

409
Durcheinander der himmlischen Wesen noch mehr
zu. So beschlossen sie, sich direkt an Gott mit der
Frage zu wenden: ‚Wie kann diese Person, die noch
nicht einmal für die Welt der Erzengel qualifiziert ist,
so viel Licht haben und wie kannst Du ihm den
Schlüssel zu den Himmeln geben?‘ Weißt du, Chris-
tiane, was Gott geantwortet hat?“ Ich hob symbo-
lisch meine rechte Hand und streckte den Mittelfin-
ger nach oben. Meine Frau schmiss sich an dieser
Stelle weg vor Lachen. Sie liebte meine plastische Er-
zählweise. Ich fragte sie: „Na, das hast du sicherlich
verstanden, oder?“ Ein glucksendes Lachen war die
Antwort. „Im Gebet oder vor einer Gruppe von Zuhö-
rern würde ich es vornehmer ausdrücken und sagen,
dass Gott geantwortet hat: ‚Ich tue, was immer ich
möchte.‘“ Ihr Lachen steckte mich an und so fragte
ich sie scherzhaft: „Na Christiane, brauchst du jetzt
immer noch mehr direkte oder indirekte Erklärun-
gen? Weißt du, für Gott ist das Befinden der Wesen
der hohen Schöpfungen wahrlich zweitrangig, denn
Er besucht sie sowieso nur sehr selten. Sie wussten,
wenn sie mit ihrem Anliegen noch einmal vor Gott
treten würden, dann würde seine Antwort mehr als
unmissverständlich ausfallen. In unserer indirekten
Schöpfung sagen wir zu solchen Anfragen: ‚Fahr zur
Hölle. Wer bist du, mir so eine Frage überhaupt zu
stellen?‘ Und hier wird klar, dass Gott der Schöpfer ist
und nicht einer von ihnen oder ihnen gar untersteht.

410
Ganz im Gegenteil. Und so entschieden diese Wesen:
‚Es ist besser für uns, wenn wir Gott in dieser Sache
nicht noch einmal behelligen. Es ist wahrscheinlich
leichter, wenn wir diesen Menschen fragen, um das
ein oder andere durch ihn herauszufinden.‘ Und so
riefen sie mich zurück, als ich schon gehen wollte:
‚Oh, mein Lieber, komm doch noch einmal zu uns.‘
Ich wurde zum Untersuchungsgegenstand ihres La-
bors der Erkenntnis. Du, Christiane, betrachtest das
alles von außen. Aber ich bin die Laborratte, an der
sie ihre Tests durchführen möchten. Aber das, was
ich dir heute erzähle, glaubst du, es ist für mich ein-
fach, die Geschichte, gleich einem Puzzle, Teil für Teil
zu einem großen Bild zusammenzufügen?“ Sie ant-
wortete: „Nein, und nun verstehe ich, dass man das
langsam angehen muss, einen Schritt nach dem an-
deren.“ „Vor mir gab es in unserer jüngsten Ge-
schichte mehr als zehn Messiasse, blicken wir 2000
Jahre zurück, waren es sogar 12. Und jeder hat die
Verwirrung noch größer werden lassen, anstatt für
Klarheit zu sorgen. Und so habe ich mich zu einem
anderen Weg entschlossen, nämlich auf Gott zu hö-
ren und dem Motto zu folgen: Bereite dich auf das
Schlimmste vor und hoffe auf das Beste. Nur kenne
ich bereits all die Konsequenzen, die auf mich war-
ten, egal welche Entscheidung ich treffe. Ich weiß,
am Ende meines Lebens werden sie versuchen, mir
meinen blauen Lichtball abzujagen. Und wenn ich

411
dann sage: ‚Nein, das ist mein eigener‘, werden sie
mich fragen: ‚ Wie kann der dir gehören? Du hast
doch nicht das Königreich Gottes entstehen lassen.‘
Und dann müsste ich zu den indirekten Dimensionen
gehören. Richtig? Ich weiß, dass dort viele Richter-
sprüche über mich ergehen werden. Christiane, das
habe ich alles wohl bedacht. Ich gehe des Nachts
nicht nur in den Wald, um mich am klaren Sternen-
himmel zu erfreuen. Mich zieht es dort hin, damit ich
meine Wahrnehmungen machen kann. Die Natur
hilft mir, bei meiner eigenen Harmonisierung. Die
Natur ist und wird nie fallen. Sie löst in mir eine
Woge von Harmonie aus, die mir die richtige Antwort
vermittelt. Wo immer ich unter den Bäumen bete, er-
halte ich eine aufrichtige Antwort.“ „Ist das für dich
sozusagen ein ideales Umfeld?“ „Ja, genauso ist es.
Dort habe ich eine Antwort gefunden. Man kann alle
Anklagen zusammenbringen, zu einer Art Schnitt-
stelle. Du sagst nur drei Sätze und dann kommt der
ganze Beurteilungsmarathon von einem Richter-
spruch zum nächsten ins Rollen und kann in einem
Treffpunkt auch sein Ende finden. Zuerst musst du
glaubhaft machen können: ‚Was immer das Beste für
Gott war, habe ich getan.‘ Verstehst du das? Mich
kümmert dabei nicht, wenn man mir vorhalten wird,
dies war richtig, aber dies und jenes war falsch und
hätte besser gemacht werden können. ‚Was immer
das Beste war für Gott, habe ich getan und nun könnt

412
ihr mich richten wie ihr wollt‘, das wird meine Ant-
wort am Tage des Jüngsten Gerichtes sein. ‚Anstatt
mich für Tausende Jahre immer wieder neu zu rich-
ten, könnt ihr nun alles auf einmal vorbringen. Ich
habe das Beste für Gott getan. Ich werde mich nicht
verteidigen, wenn ihr nun die Erbsen in der Suppe
zählt und euch anmaßt, zu beurteilen, was falsch und
was richtig gewesen ist.‘ Hast du es, Christiane? Stel-
len sie mich an den Pranger, werde ich sie ermuntern
und sagen, sie bräuchten sich in meinem Fall keine
Zeit zu lassen, sondern könnten gleich zur Urteilsver-
kündung schreiten. Was sollen sie tun, wenn der An-
geklagte sich nicht zur Sache einlässt? Dann können
sie aufgrund ihrer Erkenntnisse ihr Urteil fällen. Das
ist der Satz meiner Antwort. Der zweite Satz, den die
Natur mir gab, lautet: ‚Zahid, du hast die Himmel und
alles andere im geistigen Leben gesehen. Aber diese
Himmel sind für dich keine Realität, sondern nur ein
Traum. Hier im Wald, in der Natur, wird für dich dein
Himmel zur Wirklichkeit.‘ Weißt du, Christiane, das
können sie mir nicht wegnehmen, selbst wenn ich in
den mittleren Dimensionen lande. Denn selbst dort
existiert eine wunderbare Natur wie hier. Sie können
mich nicht in die Hölle sperren, denn ich habe nichts
verbrochen, was so ein Urteil rechtfertigen würde.
Selbst wenn ich nur ein Minimum meines Verdiens-
tes in den mittleren Dimensionen erhalte, dann
schwöre ich, dass selbst diese niederen Bereiche für

413
mich wie ein Himmel sein können. Diese Orte sind
immer noch besser als Tag und Nacht Kohlenstaub
einatmen zu müssen. Dort, wo Täler und Berge sich
aneinander reihen, wo Bäche plätschern und Vögel
singen, wo Blumen verführerisch süß duften und das
Grün der Natur die Sinne beruhigt, ist für mich der
Himmel und diese Orte findet man nicht in der Hölle.
Verstehst du mich? In den finsteren Dimensionen
stürzt du immer tiefer, dass es dir die Luft zum At-
men raubt, denn hier scheint nie die Sonne. Jeden
Morgen, wenn ich aufwache sage ich: ‚Danke, Himm-
lischer Vater, dass ich an diesem wunderbaren Tag in
diesen blauen Himmel blicken kann.‘ Diese liebliche
Natur verhalf mir zu der Schlussfolgerung, dass ich
hier in der Realität lebe und alles andere in der geis-
tigen Welt wie ein Traum zu sein scheint. Denn du
wirst im geistigen Leben nicht diese höheren Schöp-
fungen oder gar das Paradies erreichen. Für mich
habe ich ehrlich gesagt herausgefunden und das
meine ich sehr ehrlich: Anstatt auf den Jackpot zu
vertrauen oder gar zu träumen, dass ich eines Tages
dort in den Himmeln sein kann, ist einfach nur unre-
alistisch. Für mich ist diese Natur der Himmel. Für
mich sind die goldenen und blauen Bereiche der
Himmel hier auf Erden unser Vöhl. Ich kann jederzeit
dort hingehen und tief einatmen, denn diese Schön-
heit erinnert mich an meinen Schöpfer. Die Himmel
und Gott sind nicht so, wie wir sie uns wünschen.

414
Erhalte ich irgendwann etwas von ihnen, werde ich
darüber nachdenken. Und dennoch werde ich diese
Natur in dieser Schöpfung immer wieder besuchen,
denn hier hat alles seinen Anfang gefunden. Sollte ich
jemals Macht und die Möglichkeit haben, dann
werde ich diese Erde noch wunderbarer machen.
Diese zwei Antworten haben mir die totale Erlösung
gebracht. Nach diesen zwei Antworten, die ich durch
die Natur erkannt habe, sprach Gott zu mir: ‚Zahid,
liebe meine Natur.‘ Und nun frage ich dich, welchen
Schock sie mir dann noch versetzen können? Mag
sein, sie hindern mich am Eintritt ins Paradies, was
den Höhepunkt unter all den niederen Schöpfungen
darstellt. Daher sage ich immer wieder zu mir, dass
die Himmel nicht die Realität sind. Ich erhalte, auf-
grund welcher Motivation ihrerseits auch immer, die
Erlaubnis, ihre Bereiche zu betreten. Ich gebe dir hier
noch ein letztes Beispiel und dann soll es damit ge-
nug sein. In meinem Gebet, das ich am liebsten unter
den Kronen der Bäume verrichte, bete ich ständig:
‚Gott, der Du mir diese Mission gabst, beschütze
mich vor jeglichem Bösen.‘ Während meine Worte
meine Lippen verlassen, sehe ich immer wie das
blaue Licht aus meinen Augen tritt. Dieses Zeichen
ist für mich klar wie nichts anderes auf der Welt.
Denn wenn das Licht schon durch die Augen dringt,
wie sehr muss dann erst der Geist leuchten. Genau
dies hat auch Jesus gesagt. All das ist die Wahrheit.

415
Aber sobald meine Prüfung in der geistigen Welt be-
ginnt, kann mir schlimmstenfalls alles genommen
werden. Aber wenn ich von vorneherein nichts er-
warte, dann frage ich dich, was sie mir für ein Urteil
aufbürden können? Ich habe doch bereits auf Erden
meine Entscheidung getroffen. Christiane, wenn du
dich bereits entschieden hast, dann kann dich auch
nichts mehr schockieren. Auf dieser Erde habe ich
mich bereits damit abgefunden, was mir schlimms-
tenfalls in der geistigen Welt widerfahren kann.
Während meiner nächtlichen Gebetsrunde kam ich
an einem Baum vorbei. Du weißt, dass ich viele
Bäume gesehen habe, die sogar fliegen konnten,
selbst im Paradies. Ich blickte diesen an und Tränen
traten in meine Augen. Mein Herz krampfte sich zu-
sammen und ich sprach: ‚Was auch immer im geisti-
gen Leben schief geht, vielleicht kann mir weder Gott
noch die höheren Schöpfungen der Himmel helfen
und dann gerate ich unter das Gesetz der Engel des
Paradieses. Oh Baumwesen, ich sah dich bereits so
oft selbst durch die Himmel fliegen. Ich möchte dich
etwas fragen. Könntest du mich, bevor ich in irgend-
einem schwarzen Loch lande, weit mit dir mitneh-
men? Du bist Millionen Kilometer groß.‘ Plötzlich
vernahm ich Stimmen, die zu mir sprachen: ‚Ange-
nommen wir nehmen dich mit, mag sein, Millionen
Lichtjahre entfernt, was wirst du dort tun?‘ ich ant-
wortete: ‚Ich werde mich dort an meine Liebe

416
erinnern, an die Zeit, als alles begann. Ich werde
diese Momente aus meiner Erinnerung hervorholen,
denn mein Herz möchte noch einmal in den Ozean
der Emotionen von damals eintauchen. Wenn ihr mir
in euren Dimensionen, sei es im Paradies oder wo
auch immer, einen Ort geben könnt, an dem kein
Druck auf mir lastet, an dem ich von Freiheit und
Frieden umgeben, vor einer Beurteilung sicher bin,
dann kann ich dort ein kleines Nest in euren Kronen
errichten und dort möchte ich mich nur an meinen
Schöpfer aus vollster Dankbarkeit erinnern.‘ Als
diese Sätze aus meinem Mund kamen, hörte ich an-
statt einer Antwort nur ein leises Weinen. Ein Rau-
schen ging durch die Luft, das sanft die Blätter hin-
und herwiegte. Plötzlich herrschte Windstille und
ich vernahm eine klare Stimme über mir: ‚Wir wer-
den dich mit uns nehmen und aus diesen Bereichen
der niederen Schöpfungen fortfliegen. Wir sind die
Wesen, die die Macht haben, dich in unseren Him-
mel, ohne jemand anderen fragen zu müssen, mit-
nehmen zu können.‘ Dankbar antwortete ich: ‚So-
weit brauche ich nicht zu gehen. Ich möchte nur
nicht von anderen gerichtet werden und in irgendei-
ner Dimension auf ewig festhängen. Nehmt mich
einfach an einen Ort, der dem meiner Kindheit
gleicht, denn dort möchte ich wie damals unbe-
schwert und ohne Sorgen einfach nur noch einmal
Gott wie einst lieben.‘ Diese Wesen fühlen sich von

417
unseren Bäumen auf Erden sehr angezogen, ja, es ist
sogar eine unglaubliche Liebe ihrerseits zu spüren.
Auch ihre Erscheinungsform ähnelt der von Bäumen,
was wohl zumindest ein Grund sein dürfte. Öffnen
sie sich, erkennt man ein Wesen darin. Sind sie ver-
schlossen, sehen sie wie ganz gewöhnliche Bäume
aus. Weißt du, Christiane, in Kriegszeiten packen
Menschen ein Haufen Blätter auf ihre Panzer, damit
sie in der Umgebung gut getarnt sind. Nimmt man sie
weg, kommt der Panzer zum Vorschein. So ähnlich
ist das mit den Baumwesen, sie tarnen sich mit der
Gestalt von Bäumen. Der Unterschied ist, dass diese
Wesen groß wie Berge sind, wobei dieses Beispiel
nicht wörtlich zu verstehen ist. In Wahrheit reichen
diese Baumwesen schier unendlich in die Höhe.
Das Letzte, was ich hier sagen möchte, ist, dass ich
alles getan habe, um nicht im Mittelpunkt wie meine
Vorgänger zu stehen. Dieser Platz gebührt nur Gott.
Ob ich daneben etwas falsch oder richtig gemacht
habe oder mir mehr Fehler unterliefen, ist eine an-
dere Sache. Mein ganzes Leben trieb mich meine Mo-
tivation an, dass die Menschheit auf kürzestem Weg
Gott kennenlernt. Bei allem, was ich tue, stelle ich
Gott ins Zentrum und entferne mich vollkommen aus
diesem Kreis. Sollte ich dabei dennoch Fehler ge-
macht haben, dann wird Gott über mich bezeugen:
‚Zahids Fehler entstanden nur, weil er unbedingt
wollte, dass die Menschheit mich kennenlernt.
418
Deshalb wird er niemals unter die Gesetze der niede-
ren, noch der höheren Schöpfungen fallen. Ich werde
mich um ihn kümmern.‘ Was soll ich dazu noch sa-
gen? Wenn Gott eingreift, was können dann die nie-
deren und höheren Schöpfungen wohl noch ausrich-
ten?“

419
Visionen anderer Propheten
Christiane fragte mich nach diesem Kapitel: „Za-
hid, wenn du in deinen Büchern Visionen anderer
Propheten und Messiasse wiedergibst, ohne auf die
Bedeutung einzugehen, welchen Grund hat das? In
unserer verstandeslastigen Welt erwarten Men-
schen, dass man, wenn man etwas als falsch erach-
tet, sagt, warum man dieser Meinung ist.“
„Christiane, ich weiß, dass deine Frage auf den Pro-
pheten der Ahmadiyya Bewegung abzielt. Dessen
Natur kann man mit der von unserem ehemaligen
Mitglied Billa vergleichen. So wie dieser Dinge sah, so
hat er sie niedergeschrieben. Ich bin hier auf Erden
berufen worden, um das Königreich Gottes auf Erden
zu errichten, ja, einen neuen Himmel und eine neue
Erde entstehen zu lassen. Ghulam sagte von sich
selbst: ‚Ich sah, dass ich Gott bin. Ich baue eine neue
Erde und einen neuen Himmel.‘ Nun stellt sich die
Frage, ob er das tatsächlich so meinte oder er mit Ab-
sicht ein Missverständnis in die Welt setzen wollte.
Würde nämlich jemand tatsächlich das Reich Gottes
auf Erden errichten usw., dann würden seine Anhä-
nger sagen: ‚Ja, wir glauben dir, auch dass du ein
Messias bist. Aber du stehst unter Ghulam, denn er
ist dein Subjekt. Er ist dein Subjekt, weil er sagte, dass
er Gott ist, unabhängig davon, ob das symbolisch
oder physisch so gemeint war. Ohne ihn wärst du nie
420
ein Messias geworden.‘ Seinen Aussagen verlieh er
immer einen tatsächlichen Charakter. Einmal sah er
eine wunderschöne Frau, über die er sagte, in den
Himmeln sei sie zu seiner Partnerin bestimmt wor-
den. Ein Mullah war über dieses Statement sehr ver-
ärgert, sprach mit ihr und daraufhin wurde sie mit ei-
nem anderen Mann verheiratet. So galt Ghulam als
Lügner. Ghulam hatte es unwahrscheinlich eilig,
über alles zu sprechen, ohne dass er darüber vorab
nachdachte. Und dann sprach er zu Gott: ‚ Oh, das,
was ich gesehen habe, ist nicht wahr geworden.‘ In
diesem Sinne ist seine Aussage zu verstehen, als er
sprach, zu einer Frau geworden zu sein, denn diese
Eigenschaft schrieb man zu seiner Zeit Frauen zu. Es
stellt sich für mich die Frage, was das für Folgen hat,
wenn ich dieses Gleichnis auflöse, das rein gar nichts
mit mir zu tun hat. Ahmadiyya und Muslime streiten
über die Bedeutung seit eh und je. 100 Prozent der
Muslime verstehen das physisch und deshalb verflu-
chen sie Ghulam und bezeichnen ihn als einen Lüg-
ner. Wenn ich in diesen Konflikt einschreite, dann
verliere ich jene unter den Muslimen, die der von mir
überbrachten Lehre Gottes sehr zugetan sind, aber
auf der anderen Seite unversöhnlich die Ahmadis
wegen der Aussagen ihres Gründers verfolgen. Inter-
veniere ich, dann wenden sie sich auch gegen mich,
denn sie würden mir unterstellen, ich würde mich
auf die Seite der Ahmadis stellen. 80 Prozent der

421
eigenen Mitglieder der Ahmadiyya sind darüber so-
wieso zwiegespalten. Aber sie sind wie das Salz im
Mehl. Sie versuchen, sich zu verteidigen, doch nie-
mand schenkt ihren Worten Gehör und schon gar
keinen Glauben. Verstehst du, wie ich das meine? Wir
reden hier nur über eine Aussage von ihm, aber er hat
einen ganzen Berg solcher Dinge gesagt. Erst sind sie
aus seinem Mund herausgesprudelt und dann hat er
versucht, eine Kehrtwende zu machen. Je häufiger er
das tat, also zuerst etwas verbreitete und dann den
Rückwärtsgang einlegte, desto mehr waren Muslime
davon überzeugt, er sei nichts weiter als ein elender
Lügner. Die Krönung seiner Aussagen war: ‚Ich
werde nie ein Prophet sein, denn dann würde ich
zum Feind meines Herrn Mohammed werden. Aber
ich bin ihm treu ergeben und stehe unter ihm.‘ Acht
Jahre später verkündete er, selbst ein Prophet zu sein.
Diese Art von Aussagen gab er von sich. Nun sprach
er aber auch, er werde einen neuen Himmel und eine
neue Erde machen. Ja, das wurde ihm gezeigt, damit
er die Last auf sich nimmt und die Welt Gottes errich-
tet werden kann. Gott selbst übertrug ihm diese Auf-
gabe und ja, er hat Gott tatsächlich gesehen. Aber da-
nach hätte er die Dinge offenbaren sollen, die Gott
von ihm verlangte. Aber das tat Ghulam wegen seiner
blinden Liebe für Mohammed nicht. So wurden seine
Visionen für ihn unerklärbar. Betrachten wir nun
seine Vision, dass er zur Frau wurde und Gott ihm

422
beiwohnt, dann heißt das zuerst, dass er das Objekt
Gottes ist. Deshalb nimmt er die Rolle der Frau in die-
ser Vision ein. Gott ist sein Subjekt. Diese Verwirrung
kam auch schon zu Jakobs Lebzeiten auf, als sein
Sohn Josef seinem Vater erzählte, dass die Sonne und
die Sterne sich vor Josef verbeugen werden. Jakob
war aber ein sehr weiser Mann und so fragte er sei-
nen Sohn: ‚Ich, deine Mutter und deine Geschwister
werden sich vor dir verbeugen?‘ Siehst du, Christi-
ane, Jakob hatte das Symbol gelüftet. Jakob war sehr
überrascht und so stellte er die Frage erneut: ‚Wer-
den wirklich, ich, deine Mutter und deine Brüder uns
vor dir verbeugen und nicht vor Gott?‘ Josef erwi-
derte: ‚So habe ich es gesehen.‘ Sieht man es so, dass
die Beziehung zwischen Mann und Frau, einer Ob-
jekt-Subjekt-Beziehung gleicht, dann sagt die Vision
nichts anderes, als das Ghulam das Objekt Gottes ist.
Betrachtet man nun den Beischlaf, dann bedeutet
das nur, dass Gott etwas neues offenbaren möchte.
Und das tat Gott. Aber als Objekt, hat Ghulam diese
Offenbarungen eigenmächtig hintenangestellt. Es
war seine Aufgabe, seine Visionen den Menschen zu
erzählen und auch die Bedeutung zu erklären. Aber
hätte er das getan, wäre auch die Wahrheit Gottes zu
Tage gefördert worden, die Ghulam den Menschen
überbringen sollte. Damit dies nicht passiert, hat er
die Bedeutung seiner Visionen nicht offengelegt. Ein
anderes Mal sprach er, er sei vom Heiligen Geist

423
schwanger geworden. Und wieder hat er über die Be-
deutung geschwiegen. Eine Schwangerschaft bedeu-
tet, dass etwas wiedergeboren wird, ähnlich wenn
ein Kind das Licht der Welt erblickt. Wiedergeburt in
diesem Sinne hat rein gar nichts mit dem Glauben
der Reinkarnationstheorie im Hinduismus zu tun.
Viele Male haben sie mir die Wiedergeburt gezeigt
und ich sah, dass meine Kinder noch sehr klein sind.
Die Wiedergeburt hatte also tatsächlich stattgefun-
den, ich habe die Offenbarungen Gottes weitergege-
ben. Aber diese Kinder brauchen noch Zeit für ihr
geistiges Wachstum 70 bis 90 Jahre. Und diese Kin-
der werden die Welt Gottes errichten. Nun, mit die-
ser Vision haben sie mir gleichzeitig gesagt, dass un-
sere Mission noch in den Kinderschuhen steckt, so
gesehen, sehr klein ist. Eine Schwangerschaft dauert
gewöhnlich neun Kalendermonate. Dauert die
Schwangerschaft also 10 Monate, dann braucht die
Entwicklung 10 Jahre nach der Geburt. Eine mensch-
liche Schwangerschaft dauert gewöhnlich keine 10
Monate, ungeachtet der Tatsache, dass die Medizin
ein anderes Berechnungsmodell zu Grunde legt. Eine
längere Tragezeit von über 10 Monaten haben bei-
spielsweise Esel. War das Vorgehen Ghulams weise?
Mitnichten. Jetzt wird Ghulam vorgeworfen: ‚Zuerst
sagt er, er schläft mit jemand anderem, nun mit Gott
und dann wieder mit dem nächsten und schließlich
wird er sogar schwanger.‘ Mag sein, er hat das ein

424
oder andere Symbol erklärt, aber was ist mit dem
Heer der vielen anderen, die er ungelöst zurückließ?
Er hat nicht erklärt, dass Gott ihm mit der Wiederge-
burt eine neue Wahrheit für die Himmel und die Erde
offenbart. Hätte er das Geheimnis gelüftet, dann
hätte er sich der kritischen Frage stellen müssen, was
an dieser Wahrheit neu sein soll. Stattdessen redete
er immer nur über Mohammed, Mohammed und
nochmals Mohammed. Er sollte aber darüber spre-
chen, was Gott ihm auftrug. Aber in dieses Thema
wollte er nicht tiefer einsteigen und deshalb hat er
sich auf Antworten im Symbolcharakter beschränkt.
Auf der anderen Seite verglich er sich charakterlich
mit Jesus. Das glaube ich ihm aufs Wort, denn dieser
sah die himmlische Wahrheit und unterstellte, dass
niemand so intelligent wie er sein könne und je über
sein geistiges Wachstum verfügen würde. Deshalb
hat Jesus keine weiteren Erklärungen hinterlassen.
Beide wurden von der gleichen Motivation getrieben,
nichts zu erklären. Denn sonst hätte der eine von
ihnen, Ghulam, den Islam verlassen und der andere,
Jesus, hätte seine Position aufgeben müssen. Hätte er
alles offenbart, wie Gott es verlangte, dann hätten die
Menschen sich nicht auf ihn fokussiert, sondern hät-
ten ihre eigene geistige Reise zu ihrem Schöpfer an-
getreten. Auf dieser Reise hätten sie alles über Jesus
und sein Wachstum erfahren. Und genau das wollte
er verhindern. Ghulam konnte sich nicht einmal

425
vorstellen, dem Islam den Rücken zu kehren. Man
sieht hier die verschiedenen Beweggründe und er-
kennt, dass sie nicht darüber nachdenken, dass sie
von Gott gesandt wurden. Wer zur Hölle sind sie, ihre
eigene Entscheidung zu treffen? Gott wollte mich in
dieser Hinsicht auch beurteilen. Vielleicht ist das
nicht der richtige Ausdruck: Er wollte sehen, wie ich
mich verhalte, ob ich mich zurückziehe oder tue, was
Er von mir erwartet, damit die Menschheit selbst
mich eines Tages geistig überflügeln kann. Mag sein,
Gott nahm an, ich würde ihm vielleicht wenigstens
zu 30 oder 40 Prozent folgen. Aber ich habe eine Mil-
lion Prozent gegeben. Ich habe keinen Wunsch, noch
verspüre ich das unbändige Verlangen, dass Gott
oder ich untrennbar sind, oder ich etwas ganz Beson-
deres sei. Ich rufe meinen Mitmenschen einfach nur
zu: ‚Geht doch endlich weiter als ich! Blickt nicht auf
mich zurück.‘ Alles, was ich nach der Mission will, ist
ein zurückgezogenes Leben führen, irgendwo im Pa-
radies oder an sonst einem ruhigen, friedlichen und
sonnigen Ort. Das ist wunderbar für mich. Warum
sollte ich irgendjemanden aufhalten? Ich bin nicht
der Dreh- und Angelpunkt für die geistige Entwick-
lung der Menschen. Zum ersten Mal in der menschli-
chen Geschichte gebe ich anderen Raum. Ich habe die
Vorsehung ausgeweitet, in dem ich verkünde, dass es
viele großartige Propheten geben kann und wird. Ja,
in unserer Mission gibt es schon einige Propheten.

426
Das ist bisher noch nie geschehen. Christiane, was
ich nicht tue, ist, ihre Visionen zu beurteilen. Berich-
ten sie mir davon, dann erkenne ich das bewundernd
an. Wenn ich jedes Mal schimpfen würde, wenn sie
mir davon berichten, weil sie das ein oder andere
falsch interpretieren, dann werden sie unsicher und
sich vielleicht von diesem Weg abwenden. Ich be-
wundere sie aufrichtig und wenn sie mich selbst
nach der Bedeutung fragen, dann korrigiere ich sie,
sofern nötig. Aber das mache ich auf behutsame und
einfühlsame Art. Wenn sie eine eigene Bedeutung
zugrunde legen, dann ermuntere ich sie, dies zu tun,
nur sollten sie angeben, dass das ihre Sichtweise ist
und nicht meine. Du kennst Suresh und Athar, wenn
sie Visionen sehen und mich nach der Bedeutung fra-
gen, dann sage ich ihnen das, denn sie schämen sich
nicht zu sagen, dass sie diese Erfahrungen mit Gott
gemacht haben, aber selbst nicht wissen, was sie da-
von zu halten haben oder nicht erkennen, was die
Botschaft für sie war. Solange jemand dem, was ich
sage, positiv gegenübersteht, erkläre ich auch, wie
ich das sehe. Und so wird dann aufgeschrieben, dass
die Bedeutung durch mich, Gottes Herz, erklärt
wurde. So entsteht Klarheit. Aber wie lange werde ich
noch leben?“ „Das ist eine berechtigte Frage, der sich
jeder Mensch irgendwann zu stellen hat“, entgeg-
nete Christiane. „Tatsache ist, dass jeder Mensch sich
um sein eigenes geistiges Wachstum bemühen muss.

427
Deswegen kritisiere ich keinen unserer Propheten.
Ich weiß, dass sie im eigentlichen Sinne noch gar
keine Propheten sind. Verstehst du das, Christiane?
Ich weiß, sie haben das Wachstum eines wahren Pro-
pheten noch lange nicht erreicht. Höre ich Sätze wie
von Guido, unsere Mitglieder seien bereits Propheten
und Prophetinnen, dann muss ich das nicht kom-
mentieren, denn wenn ich ihm drei Fragen stelle und
er mir keine Antwort darauf geben kann, ist das
Statement genug.“ „Ja, das stimmt Zahid.“ „Ver-
stehst du mich nun, Christiane? Als Gott sah, wie ich
mit anderen Menschen umgehe, obwohl ich es besser
weiß und ihnen dennoch Raum zur spirituellen Ent-
faltung einräume, sich weiter als ich selbst zu entwi-
ckeln, dafür liebt mich unser Schöpfer sehr. Gott
sieht das so: ‚Seit Zahid die Mission erhalten hat, ist
er standhaft, ungeachtet des Drucks, den die Engel,
andere Wesen der niederen Schöpfungen oder gar
die Propheten in der geistigen Welt auf ihn ausüben
und ihm null Hilfe anboten.‘ Christiane, warum soll-
ten sie mir helfen, wenn ich nicht Teil ihrer CDU oder
SPD bin? Das Parlament ist im geistigen Leben so ge-
waltig und sie alle haben viele Sitze dort. Ich versu-
che, nach einem halben Jahrhundert immer noch die
fünf Prozenthürde zu knacken, damit ich ins Parla-
ment überhaupt einziehen kann. Die Frage ist be-
rechtigt. Warum sollten sie mir helfen? Sie tun es
nicht, da ich ihnen keinen Gefallen erfüllen werde.

428
Und so musste ich auf bittere Weise erkennen, dass
ohne Hilfe lange Zeit kein Ergebnis für mich in Sicht
sein wird, wenn ich Gottes Willen eins zu eins folge
und alles lückenlos offenbare. Als Gott meine Ent-
scheidung sah und erkannte, dass ich mich um diese
Welt nicht schere, sondern kompromisslos tue, was
Er mir aufgetragen hat, war Er überglücklich mit mir.
Du kannst die Situation heute nicht richten und da-
rauf dein Urteil aufbauen. Christiane, ich habe Gott
wirklich verstanden, als Er zu mir sagte: ‚Offenbare
alles, was du auf deiner Reise gehört, beobachtet und
erfahren hast.‘ Weiß Gott nicht, dass es besser wäre,
einen Kompromiss zu schließen? Gott weiß, dass dies
keine Lösung ist, denn jedes Mal, wenn Kompro-
misse eingegangen wurden, hat sich die Vorsehung
Gottes immer weiter in die Zukunft verlagert. Daher
sind mir seine Sätze durch Mark und Bein gefahren
und ich werde alles offenbaren, wie ich es erfahren
habe. Ich habe doch gesehen, dass die Zukunft be-
reits in den Händen Gottes liegt. Aber diese Ungeduld
anderer Propheten und ihre Angst, irgendwann nicht
mehr im Mittelpunkt zu stehen oder dass sie aus der
Geschichte ausgelöscht werden und eines Tages die
Letzten sind, hat dem Bösen in die Hände gespielt.
Lies doch, was Jesus in seinem Vermächtnis hinter-
lassen hat: ‚Die Ersten werden die Letzten sein und
die Letzten die Ersten.‘ Und weil er nicht der letzte
sein wollte, hat er seinen Symbolmarathon

429
hinterlassen. Erkennst du nun ihre gefallene We-
sensart. Das ist ihr wahres Gesicht. Aber ich begehe
nicht den gleichen Fehler wie sie. Und deshalb sagte
Gott: ‚Du leitest eine neue menschliche Ära ein.‘ Egal,
was auf mich zukommt, ich werde keinen Kompro-
miss schließen. Ich kann 10 Millionen Jahre oder
noch länger warten, bis die ideale Welt Gottes end-
lich errichtet wird. Aber mit dieser Scheiße werde ich
keinen Kompromiss schließen. Stehe ich nur vor dem
Parlament der niederen Schöpfungen und finde ein
Leben lang keinen Einlass, dann ist es eben so und
dann soll es von mir aus doch so sein. Mich juckt das
nicht. Die niederen Schöpfungen folgen ihren Prinzi-
pien. Dann sollen sie doch damit glücklich werden,
ich muss keinen Sitz in ihrer Hierarchie finden. Weißt
du, was ich meine?“ Sie nickte. „Christiane. du hast
doch gesehen, was Erzengel Gabriel zu mir gesagt
hat: ‚Zahid, ich kann mit dir auf dieser oder jener
Grundlage arbeiten.‘ Er breitete einen Katalog voller
Bedingungen vor mir aus. Erinnerst du dich daran?
Er wollte, dass ich Mohammed ein bisschen Platz
einräume oder mit Abraham einen Deal schließe.
Christiane, Abraham war so arrogant und sprach zu
mir: ‚Ich kann all die Fernsehsender für dich beein-
flussen, sei es CNN oder welchen auch immer. Die
Weltmedien liegen in meinen Händen. Ich bin ihr Va-
ter. Mit nur einem Kick kann ich sie ganz nach oben
befördern.' Aber das wollte er nur, wenn ich mit

430
Mohammed zusammenwirke. Nein, das möchte ich
auf keinen Fall und so lehnte ich das ab und blieb ru-
hig. In meinem Inneren gab ich ihm meine Antwort,
als ich zu mir sagte: ‚Behalte deinen ganzen Mist. Ich
brauche das nicht.‘ Siehst du, was sich hinter dem
Vorhang abspielt? Und so wird es weitergehen. Des-
halb habe ich über verschiedene Zeitabschnitte ge-
sprochen, von 2020 bis 2040 wird es zu einer Revo-
lution des Verstandes kommen. Von 2040 bis 2060
folgt die Bewusstseinsänderung. Von 2060 bis 2080
folgt eine spirituelle Revolution, wo Menschen be-
ginnen, selbst zu sehen. Es ist wie eine Art Praktikum,
bei dem man selbst herausfindet, ob es tatsächlich
möglich ist, Gott persönlich zu treffen oder das viel-
leicht nur eine Basis des Glaubens ist. In dieser Zeit
sprossen unsere Universitäten aus dem Boden und
die Menschen konnten eigene Erfahrungen sam-
meln. Gott erschien, die Himmel besuchten die Erde.
Und sie haben mir gesagt, dass dieses Phänomen sich
nur hier auf Erden ereignen wird. Simon hat in seiner
Vision gesehen, dass viele junge Menschen mit Pla-
katen mit Gottes Bild auf dem Rücken zusammenka-
men. Sie standen auch vor meinem Bild. Das Ganze
nahm dann rasant Fahrt auf. Jeden Tag schlossen
sich uns mehr Menschen an. Von 2060 bis 2080 ist
unsere Zeit bzw. die Gottes endlich angebrochen. Auf
dem geistigen Weg ist es so: Du musst deine Nieder-
lage akzeptieren, damit du auf lange Sicht den Sieg

431
davontragen kannst. Oder du entscheidest dich für
ein kurzes Strohfeuer und dann wird Gott jemand
anderen entsenden, der dich in deinen Hintern tritt.
Es gibt nur diese zwei Möglichkeiten. Auch ich
musste die bittere Lektion über einen langen Zeit-
raum auf harte Weise schlucken. Allein beim Gedan-
ken daran, treibt es mir die Tränen in die Augen und
es zerreißt mir das Herz wieder und wieder. Anfangs
habe ich es nicht verstanden und habe mir Tag und
Nacht darüber den Kopf zerbrochen. Ich habe jedes
mögliche Manöver durchgespielt und mir die Konse-
quenzen vor Augen geführt. Aber weil mein Zug auf
dem richtigen Gleis unterwegs war, hat Gott mir alles
offenbart. Ansonsten wäre ich einer wie Franz von
Assisi oder Jesus geworden und hätte schlimmsten-
falls eine neue Religion entstehen lassen. Dann wäre
ich irgendwann verschwunden. Aber so sieht es, Gott
sei Dank, heute nicht aus. Hätte ich vor 40 Jahren
mein geistiges Wachstum von heute gehabt, hätte
ich vielleicht mehr erreichen können. Aber dieses
Wachstum habe ich mir bitter erarbeitet. Wenn ich
heute sage, ich hätte den jungen Baum damals mit
den Wurzeln herausreißen können, dann weißt du
heute auch, dass alles Zeit braucht, um zu wachsen.
Erst nach Jahren entwickelt sich ein Sprössling zu ei-
nem mächtigen Baum und dann benötigt es noch
einmal Zeit, bis man die Früchte sehen kann. Diese
Natur, die andere Propheten an den Tag legten, habe

432
ich in den Abfall geworfen, mich von allem ersatzlos
losgesagt. Mir ist klar geworden, dass es so nicht
funktionieren wird. Mag sein, ich hätte einen kurzen
Sieg auf meiner eigenen Seite verbuchen können,
wenn ich meinen Weg mit meiner Geschwindigkeit
eingeschlagen hätte. Deshalb traten die Engel an
mich heran und fragten mich: ‚Möchtest du mit uns
einen Kompromiss schließen? Wir spielen nur eine
kleine Rolle in der Welt Gottes, aber eins ist sicher, sie
wird nun auf Erden entstehen. Das ist eine minimale
Koexistenz, eine Partnerschaft.‘ Und was habe ich
wiederholt geantwortet: ‚Nein, das möchte ich
nicht!‘ und was war ihre Antwort? ‚Dann wirst du
von dieser Welt einfach mit leeren Händen ver-
schwinden. Sieh doch, Moon hat einen Kompromiss
mit uns geschlossen. Sieh doch, wie seine Mission in
nur wenigen Jahren Fahrt aufgenommen hat. Er
konnte eine millionenschwere Grundlage legen. Sieh
dir die Ahmadiyya Bewegung an. Schau doch nur,
wie weit wir sie voranbrachten.‘ Sie wurden nicht
müde, mir all ihre glorreichen Taten aufzuzählen.
Trotzdem sagte ich, sie sollten sich besser mit dieser
Hilfe vom Acker machen. Ich glaube, das Königreich
Gottes soll so entstehen, wie Gott es möchte. Gehe
ich den Weg Gottes, dann können weder Gott noch
die Himmel mich anklagen. Ich werde vor ihnen ste-
hen und sagen: ‚Ich habe getan, was ihr mir aufgetra-
gen habt. Mein Gewissen ist zufrieden.‘“

433
Anhang

Im Internet gibt es eine ganze Reihe von Dokumentationen über mich. Diese hängen immer
mit dem Zweck der Veröffentlichung zusammen und entsprechen zumeist dem Bild einer
einseitigen Berichterstattung.
Meine Ansichten und der Grund meines Anliegens können bei Interesse den Videos auf
meiner Internetplattform auf
www.Khanverlag.de entnommen werden.

Willkommen beim Khanverlag

Der Khan Verlag ist ein Selbstverlag, der die Werke des Autors Zahid Khan, dem
neuen Propheten Gottes, veröffentlicht. Es ist die Aufgabe, der Weg und das Ziel
des Propheten, die »Göttliche Wahrheit« zu offenbaren. Alle Menschen müssen vor
den Gefahren, die vom konservativen, fundamentalen Islam für die restliche Welt
ausgehen, gewarnt werden. Die Bücher übermitteln die Botschaften Gottes an die
Menschheit und zeigen auf, warum Reformationen in den einzelnen Religionen so
wichtig sind. Unsere ebooks stehen kostenlos in unserem Download auch ohne
Registrierung zur Verfügung. Unsere Hörbücher können Sie ebenfalls kostenlos auf
unserer Internetseite in der Rubrik Audiobooks herunterladen.
Vorträge des Autors finden sie auch auf
Kostenlose Buchverteilung in Deutschland
Unsere Verteilaktion in Dortmund

Verteilaktion in Stuttgart
Hörbücher( Audiobooks) und Ebooks stehen alle Menschen
kostenlos auf meiner Internetseite unter www.Khanverlag.de in
verschiedenen Formaten zur Verfügung
Ich danke allen Menschen, die mich in den vergangenen 40 Jahren auf
diesem Weg unterstützt haben und mir halfen, die Offenbarungen Gottes
in Buchform in verschiedenen Sprachen zu veröffentlichen. Im Gegensatz
zu anderen Propheten der Vergangenheit, habe ich Audiobooks in meiner
Muttersprache Urdu veröffentlicht, damit eventuelle Übersetzungsfehler
leicht zu erkennen und unnötige Interpretationsversuche wie bei anderen
Schriften (bspw. Bibel, Koran, Tora etc.) entbehrlich sind. Nichts darf die
Menschen davon abhalten, ihre Reise zu Gott anzutreten.
Die Internetplattform "Politically Incorrect" schreibt:

Zahid Khan – ein ehrenwerter Moslem


PI berichtet immer wieder über
islamische Intoleranz – von grausamen
„Ehrenmorden“ über unmenschliche
Zwangsheiraten bis hin zu blutigen
Terroranschlägen. Doch es gibt sie, jene
Moslems, denen man nicht nur mit
Respekt, sondern mit vorzüglicher
Hochachtung begegnen muss. Die
unsere Demokratie begeistert bejahen,
nach einer Reform im Islam verlangen,
Deutschland ehrlich dankbar sind – und
dafür von islamischen Extremisten
angefeindet und mit dem Tode bedroht
werden. Einer von ihnen heißt Zahid
Khan und betreibt einen Buchverlag.
Eines seiner neuesten Werke trägt den
Titel „Die Verbrechen des Propheten
Mohammed“.
In der Verlagsbeschreibung wird das Buch wie folgt dargestellt: Dieses
Buch zeigt, dass der Prophet Mohammed selber bestimmte Fehler
begangen hat, die dazu führen, dass heute der Islam von Terrorismus,
Fanatismus und Extremismus dominiert wird. Die Ankündigung der
Veröffentlichung führte Anfang November bereits zu einer Kundgebung
von Moslems in
Seligenstadt, die ein Verbot der Schrift forderten.
Quelle: http://www.pi-news.net/2012/01/zahid-khan-ein-ehrenwerter-moslem
Protest-Marsch und öffentliche Kundgebungen gegen das Buch

»Die Verbrechen des Propheten Mohammeds«


Dietzenbach

Protest-Marsch in Seligenstadt und öffentliche Kundgebungen


gegen das Buch
„Die Verbrechen des Propheten Mohammeds“
Wütende Muslime vor dem
Amtsgericht in Seligenstadt. Die
Justiz schloss die Türen aus Angst
vor Ausschreitungen.

Danach zogen die


Demonstranten durch die
Innenstadt und versammelten
sich auf dem Marktplatz
https://www.op-
online.de/region/seligenstadt/moslems-
seligenstadt-demonstrieren-gegen-
beleidigendes-buch-1476022.html
Khans Kundgebung in Offenbach am 30.06.2013
Auf seiner Kundgebung am 30.06.2013 wurde Zahid Khan von Muslimen bespuckt,
beschimpft und mit Gegenständen wie Münzen, Lippenstiften und Steinen beworfen.
Dennoch ließ er sich nicht einschüchtern, beharrte er auf sein Recht auf Versammlungs- und

Meinungsfreiheit und hielt an seiner Rede fest. Feige und von hinten wurde Khan eine 1,5l
Wasserflasche an den Hinterkopf geworfen. Nach dem alle Versuche seiner muslimischen
Gegner Khan nicht zum Beenden seiner Kundgebung bewegen konnten, stürmten die
offenbar integrationsresistenten Muslime die Absperrung, warfen den mobilen
Lautsprecher durch die Luft und stürzten sich auf Zahid Khan.

Die Polizei konnte nur durch den Einsatz von Schlagstöcken den physischen Angriff auf
Leib und Leben des Islamkritikers verhindern. Die Kundgebung wurde durch die Polizei
beendet und aufgelöst und Khan unter Polizeischutz in Sicherheit gebracht. Bei Sichtung
der Videoaufzeichnungen der Kundgebung wurde es traurige Gewissheit, dass erwachsene
Muslime, jugendliche Muslime zu dem Flaschenwurf anstachelten. Trotz sieben
Festnahmen und mehreren Augenzeugen, wurde das Verfahren gegen die Täter, die
verschiedener Delikte beschuldigt wurden, eingestellt!
Zahid Khan spricht auf Bonner PRO – Kundgebung
In einer Presseerklärung schreibt die Bürgerbewegung heute:

Auch der bekannte islamkritische Buchautor Zahid Khan (“Die Verbrechen des Propheten
Mohammed”) wird am Samstag auf der PRO-NRW-Kundgebung in Bonn sprechen. Der Rodgauer Autor
ist im Sommer des Jahres einem größeren Publikum bekannt geworden, nachdem die Presse über ein
islamistisches Mordkomplett gegen ihn berichtet hatte, in dem angeblich auch die Salafistenführer
Pierre Vogel und Ibrahim Abu Nagie verwickelt sein sollen.

In der Verlagsbeschreibung wird das Buch wie folgt vorgestellt: „Dieses Buch zeigt, dass Prophet
Mohammed selber bestimmte Fehler begangen hat, die dazu führten, dass heute der Islam von
Terrorismus, Fanatismus und Extremismus dominiert wird.“

Der seitdem unter Polizeischutz stehende Zahid Khan wird am Samstagmittag eine etwa
halbstündige Gastrede bei der PRO-NRW-Kundgebung vor der König-Fahd-Akademie halten. Zudem
werden bei der Kundgebung auch wieder islamkritische Karikaturen und Mohammed-Karikaturen
gezeigt werden.

http://www.pi-news.net/2012/09/zahid-khan-spricht-auf-bonner-pro-kundgebung/
Zahid Khan, Autor von “Die Verbrechen des Propheten Mohammed”, hielt am
29.Sep.2012 auf der Demo von Pro NRW in Bonn-Lannesdorf eine vielbeachtete Rede.
Weiteres Videomaterial finden Sie auf YouTube.

Selbst die Bonner-Polizei begrüßt Khan freundlich mit Handschlag.

http://www.pi-news.net/2012/09/machterhalt-um-jeden-preis/
Im Internet und in den Social Networks wurde dem Schriftsteller
mehrmals mit dem Tode gedroht
Öffentliche Kundgebungen des Buchautoren und
Islamkritikers Zahid Khan

Kundgebung Köln

Bei den Kundgebungen in Köln, Berlin


und Dresden wurden demonstrativ die
Beleuchtungen am Kundgebungsort der
Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten
der Städte ausgeschaltet.
Beim Thema Meinungsfreiheit wird in
Deutschland mit zweierlei Maß
gemessen. „Licht an!“ für linientreue
Kundgebungen und

Licht aus für andersdenkende Bürger.


Eine Demokratie, die sich ihrer eigenen
Grundrechte beraubt, darf sich nicht
wundern, wenn das Fundament, auf dem
sie steht, zu bröckeln beginnt.
Kundgebung in Braunschweig, Ludwigshafen und Rostock
Kundgebung in Magdeburg
Merkel muss weg - Großdemo-Berlin
Kundgebung in Berlin vor dem Bundestag
Kundgebung in London Downing-Street
Kundgebung in Hoyerswerda
Kundgebung in Aue
Weitere Links

Neben meinen öffentlichen Auftritten halte ich auch im Internet


viele Vorträge, die man auf Youtube oder
www. Khanverlag.de ansehen und herunterladen kann.
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2014/angriff-auf-islamkritiker-anstifter-muss-hinter-
gitter/

http://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/khan-prozess-in-darmstadt-drohungen-von-nagi-
werden-behandelt_15596625.htm
https://www.bild.de/regional/frankfurt/prozess/haft-fuer-attacke-auf-islam-kritiker-
35136202.bild.html
https://www.fr.de/frankfurt/zorn-beim-khan-11219326.html
https://quotenqueen.wordpress.com/2011/11/05/moslems-fordern-wieder-buchverbote-in-
deutschland/#more-11093
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/alles-nur-inszeniert-ueberraschung-im-prozess-um-
mordversuch-an-islamkritiker-12811027.html

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/alles-nur-inszeniert-ueberraschung-im-prozess-um-
mordversuch-an-islamkritiker-12811027.html

https://www.op-online.de/region/rodgau/rodgau-angriff-messer-islamkritiker-zahid-khan-
3242853.html

https://www.bild.de/regional/frankfurt/mordversuch/schon-wieder-messer-attacke-auf-islam-
kritiker-33561306.bild.html

https://www.bild.de/regional/frankfurt/islam/auftragsmord-nur-pr-34755682.bild.html

https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-am-
main/mordanschlag_auf_islamkritiker_fortsetzung-34843202.bild.html
https://taz.de/!5088331/
http://www.pi-news.net/2013/04/zahid-khan-will-weitere-ermittlungen-gegen-vogel/

https://www.fr.de/frankfurt/zorn-beim-khan-11219326.html
Meine Kindheit in Pakistan

Einige meiner Geschwister Mein Vater


Zahid als Baby
Mein ärmliches Zuhause in Pakistan

Meine
Mutter
Meine Mutter und mein Vater
Unsere Lehmhütte – Ort meiner Geburt

1. Mein Geburtsort
2. Das ist der Spielplatz meiner Kindheit, hier kletterte ich und ließ
Drachen in den Himmel steigen. Spielplätze wie in Europa kannte ich
nicht.
3. Dies ist der Ort meiner Notdurft.

Meistens spielte ich in meiner Kindheit, wenn ich meinen Eltern nicht zur
Hand gehen musste, auf dem Dach unserer ärmlichen Behausung, denn
dies war der einzige Ort, an dem ich dem geschäftigen Treiben der
Menschen entfliehen konnte. Hier blendete ich den Lärm und den Gestank
der Großstadt einfach aus und genoss die wenigen Momente, in denen ich
allein sein konnte. Ein eigenes Kinderzimmer hatte ich nie in meinem
Geburtsland.
In Pakistan gründete ich eine Studentenbewegung, mit dem Ziel, sich in
diesem konservativen Land für eine Trennung von Staat und Religion
einzusetzen. Die Zahl meiner Mitglieder wuchs innerhalb kurzer Zeit auf
80.000 an. Islamische Extremisten und Fanatiker machten regelrecht Jagd
auf uns. Viele wurden geschlagen, eingeschüchtert, bedroht und wer sich
nicht fügte, sogar umgebracht.

Nach dem Tod der auf dem Bild neben mir stehenden Mitglieder in
Pakistan, musste auch ich fliehen, um mein Leben zu retten, damit ich den
Willen Gottes weiter erfüllen kann.
Meine Zeit in Amerika
An diesem Tisch schrieb ich jahrelang meine geistigen Erfahrungen nieder
Mein erstes Seminarzentrum im Odenwald

Bevor ich mein erstes Seminarzentrum kaufen konnte, vergingen


Jahrzehnte in Deutschland. 1996 war es dann endlich soweit.
Um das Seminarzentrum zu unterhalten, zu reparieren und herzurichten,
haben ich, meine Frau und die wenigen Mitglieder, die ich damals hatte,
viele mühselige Arbeitsstunden investiert. Dennoch hat uns das Wissen,
etwas für die Menschheit und unseren Himmlischen Vater zu tun, selbst in
dieser Zeit immer ein Lächeln entlockt.

Nach dem Kauf


meines
Seminarzentrums
für den Willen
Gottes, mussten wir
nicht nur die
Räumlichkeiten
herrichten. Wenn
wir Baumaterial
brauchten, zogen
wir mit einem alten
Transporter los, um
dieses kostenlos,
aber in
Eigendemontage zu
besorgen. Meine
Frau Christiane
kletterte auf
Dächer, holte die
Ziegel herunter, die
ich dann einlud,
weil wir diese
dringend für unsere
Dachreparatur
benötigten.
In meinem Missionsleben habe ich körperlich sehr hart gearbeitet. Viele
Mitglieder kamen und gingen, weil sie erkannten und am eigenen Leib
erfuhren, welche Entbehrungen mit der Verkündung der Botschaft Gottes
einhergehen.
Meine ersten Mitglieder, die heute noch an meiner Seite stehen

Helmut Hermann

Meine Frau Christiane


Fundraising um mein erstes Buch »Gott offenbart sich der Menschheit als
sichtbarer Gott« zu veröffentlichen
Es dauerte viele Jahre, bis ich das Geld zusammengespart hatte,
um meine göttlichen Beobachtungen und Erfahrungen drucken zu
können. Um Gottes Botschaft zu veröffentlichen, habe ich weltliche
Literatur auf Flohmärkten verkauft.
Meine Familie in Deutschland
An diesem Baum begann meine Reise mit Gott in der Ewigkeit
Nach dem Druck meiner ersten Veröffentlichung »Gott offenbart sich der
Menschheit als sichtbarer Gott« habe ich große Plakate angefertigt und an
die Einfriedung meines Grundstückes angebracht. Ich wollte meinen
Mitmenschen die frohe Botschaft in jeder Form zugänglich machen.
Begeistert waren einige meiner gläubigen Zeitgenossen jedoch nicht und
stahlen jeden Abend die angeschraubten Plakatträger.
Weitere Veröffentlichungen
https://www.youtube.com/user/khanverlag

KhanZahid
https://www.facebook.com/khan.zahid.98

Kontaktdaten: www.Khanverlag.de
Email: khanverlag@gmx.de, info@khanverlag.de
Spendenkonto
Kontoinhaber: Zahid Khan
IBAN: DE71 5085 2651 0055 1807 72
BIC: HELADEF1DIE
Tel: +49 (0)15750460172 Schriftsteller nur WhatsApp
Tel: +49 (0)15253558127 Sekretärin Marion Frijette
Tel: +49 (0)15783938202 Pressesprecher Raffael Jakob Khan
Skype: live:.cid.5536a295e597333d

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