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Methoden zur erfolgsorientierten


Mitarbeitervergütung

Hochschule Heilbronn
Campus Schwäbisch Hall
Fakultät Management und Vertrieb
Sommersemester 2023
Wissenschaftliches Arbeiten VH (G6.2)
Dozent: Thomas Weber
Referent: Lars Baier
Datum: 12.05.2023
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Inhaltsverzeichnis
Summary ............................................................................................................................................... 3
Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................................... 4
Einleitung.............................................................................................................................................. 5
Ziele der erfolgsorientierter Mitarbeitervergütung ................................................................ 6
Erfolg des Unternehmens ........................................................................................................ 6
Motivation der Mitarbeiter ........................................................................................................ 6
Lohnformen...................................................................................................................................... 7
Zeitlohn ......................................................................................................................................... 7
Akkordlohn (Stücklohn) ............................................................................................................ 7
Prämienlohn ................................................................................................................................. 9
Motivation ......................................................................................................................................... 9
Intrinsische Motivation.............................................................................................................. 9
Extrinsische Motivation ............................................................................................................ 9
Probleme bei der Vergütungswahl .......................................................................................... 10
Produktpreis .............................................................................................................................. 10
Wahl der Lohnform .................................................................................................................. 11
Mitarbeitervergütung und weitere Faktoren .......................................................................... 12
Literaturverzeichnis ......................................................................................................................... 13
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Summary

In dieser Seminararbeit werden die Methoden zur


erfolgsorientierten Mitarbeitervergütung untersucht.
Zunächst gehe ich auf die grundlegenden
Fragestellungen ein. Dabei ist interessant, was das Ziel
der erfolgsorientierten Mitarbeitervergütung ist. Es soll
zu möglichst großem Ertrag des Unternehmens
beisteuern. Dies kann unter anderem durch die richtige
Wahl der Lohnform erzielt werden. Ebenso ist die
Motivation der Angestellten ein wichtiger Faktor. Um die
Fragestellung zu beantworten, muss man sich
anschauen, wie die Art der Entlohnung und die
Motivation der Mitarbeiter zusammenhängen. Die
verschiedenen Lohnformen können die Kosten die in
das Endprodukt mit einfließen verändern. Daher ist es
wichtig die Art des Produkts mit in diese Entscheidung
einzubeziehen.
4

Abbildungsverzeichnis

Abbildung1: Ziele und Beweggründe einer


Mitarbeitererfolgsbeteiligung (S.5)
5

Einleitung

Jeder Mitarbeiter eines Unternehmens bekommt einen


Vertraglich geregelten Lohn. Meist betrachtet man
dieses Thema aus der Sicht des Angestellten, doch wie
sieht es eigentlich von der unternehmerischen Seite
aus? Als Unternehmer muss man sich die Frage
stellen, wie hoch muss das Gehalt meiner Mitarbeiter
sein, um einen möglichst hohen Erfolg zu erzielen? In
dieser Seminararbeit möchte ich auf diese Frage
genauer eingehen. Dabei werde ich mir die
verschiedenen Faktoren, die den Erfolg in diesem
Zusammenhang beeinflussen können detaillierter
anschauen. Hierfür gehe ich zunächst auf die Ziele der
erfolgsorientierten Mitarbeitervergütung ein und
beschreibe dann, wie man diese am besten erreichen
und umsetzen kann. Eine große Rolle spielen hierbei
die verschiedenen Lohnarten.
6

Ziele der erfolgsorientierten Mitarbeitervergütung

Erfolg des Unternehmens

Als Erfolg bezeichnet man „das Ergebnis der


wirtschaftlichen Tätigkeit des Unternehmens während
eines Betrachtungszeitraumes“1. Das Ziel eines
Unternehmens ist es diesen Erfolg zu maximieren. Es
gibt viele verschiedene Faktoren von denen der
unternehmerische Fortschritt abhängig ist. Eine große
Rolle spielen zum Beispiel die Mitarbeiter. Es ist
wichtig, dass das richtige Personal mit den
entsprechenden Qualifikationen am richtigen Ort
eingesetzt wird. Doch nicht nur das Einstellen der
richtigen Mitarbeiter ist wichtig, sondern auch die
Motivation ist ein relevanter Bestanteil.

Motivation der Mitarbeiter

Da die Motivation der Mitarbeiter für den Erfolg des


Unternehmens wichtig ist, möchte man diese fördern.
„Eine Gewinnbeteiligung möchte die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter durch monetäre Anreize zu einer
höheren Leistung anspornen.“2 Motivierte Mitarbeiter
haben mehr Freude an ihrer Arbeit, was meist in
besseren und/oder schnelleren Ergebnissen resultiert.
Motivierte und zufriedene Arbeitnehmer resultieren
außerdem in einer sichereren Unternehmenslage, da
die Wahrscheinlichkeit sinkt Personal aufgrund von
Unzufriedenheit oder unpassender Bezahlung zu
verlieren.

Abb.13
1Schilling,
T., Bundeszentrale für Politische Bildung (Internetquelle),
Stand: 11. April 2023
2Sendel-Müller, Weckes, Bund Verlag, Gewinn- und

Erfolgsbeteiligung, 2013, S.20


3Sendel-Müller, Weckes, Bund Verlag, Gewinn- und

Erfolgsbeteiligung, 2013, S.20


7

Lohnformen

Zeitlohn

Der Zeitlohn ist die meist verbreitetste Lohnform.


Hierbei bekommt der Mitarbeiter für die gearbeitete Zeit
ein bestimmtes Gehalt. Diesen Lohn erhält er
unabhängig davon, wie schnell oder qualitativ seine
Arbeit war. Man kann diesen nochmal Unterteilen in
Stundenlohn, Schichtlohn, Tageslohn und Monatslohn.
Der Vorteil dieses Lohns liegt darin, dass es einfach ist
festzuhalten wie viel jeder Angestellte bekommt.
Außerdem kann es die Unfallgefahr senken, da man
keinem Zeitdruck ausgesetzt ist. Unter dem selben
Argument kann es auch die Unsauberkeit der Arbeit
verhindern. Möglicherweise könnte das die Qualität der
verrichteten Arbeit erhöhen. Auf der anderen Seite führt
die Unabhängigkeit des Gehalts zur verrichteten Arbeit
dazu, dass es keinen besonderen Ansporn gibt
schneller oder gründlicher zu Arbeiten als notwendig.
Dadurch besteht für das Unternehmen das Risiko, dass
weniger oder langsamer gearbeitet wird als es
eigentlich der Fall sein könnte. Im Allgemeinen kann
man sagen, dass der Zeitlohn für Bereiche gut geeignet
ist, in denen die Qualität wichtiger ist als die Quantität.
Der Zeitlohn lässt sich berechnen, in dem man die
Arbeitszeit mit dem festgelegten Gehalt pro Zeiteinheit
multipliziert.4

Akkordlohn (Stücklohn)

Beim Akkordlohn wird der Arbeitnehmer nach der


gearbeiteten Stückzahl bezahlt. Die
Grundvoraussetzung um diese Lohnform anwenden zu
können ist, dass es eine durchschnittliche Menge gibt,
die ein eingearbeiteter Arbeitnehmer ohne
gesundheitliche Schäden bewerkstelligen kann. Ebenso
lässt sie sich nur bei Tätigkeiten realisieren, die
regelmäßig und gleich wiederholt werden können. Bei
einer überdurchschnittlichen Arbeitsmenge bekommt
man mehr, und bei einer unterdurchschnittlichen
Arbeitsmenge bekommt man weniger bezahlt.

4Vgl. Sigloch/Egner/Wildner, Kohlhammer Verlag, Einführung in die


Betriebswirtschaftslehre 2015 S.113-114
8

Es gibt zwei Arten, wie man den tatsächlichen Lohn


bestimmen kann. Bei dem Geldakkord wird ein
bestimmter Preis pro Stück festgelegt. Das Gehalt
errechnet sich also aus Stückzahl multipliziert mit der
festgelegten Geldeinheit pro Stück. Beim Zeitakkord
wird der zu vollführenden Tätigkeit eine bestimmte
Dauer zugeschrieben. Diese bezeichnet man auch als
Normalzeit. Der Normalzeit ist eine festgelegte
Geldmenge pro Zeiteinheit zugeschrieben
(Minutenfaktor). Wenn also zu Beispiel die Normalzeit 3
Minuten beträgt und man es aber schafft in 3 Minuten
zwei Stück herzustellen, dann wird man für 6 Minuten
Arbeit bezahlt. Im Umkehrschluss ergibt sich also, dass
wenn man pro Stück über der Normalzeit liegt, dann
bekommt man weniger Gehalt als der Durchschnitt. Zur
Berechnung multipliziert man die geschaffte Stückzahl
mit dem Minutenfaktor und der Normalzeit. In der
praktischen Anwendung hat der Akkordlohn den Vorteil,
dass man bei einer Änderung des Tarifs nur den
Minutenfaktor, und bei einer Änderung des
Produktionsverfahrens (z.B. durch neue Geräte oder
technischen Fortschritt etc.) nur die Normalzeit
anpassen muss. Durch diese Art der Bezahlung werden
die Mitarbeiter motiviert, hohe Stückzahlen zu
produzieren. Es kann jedoch passieren, dass die
Qualität darunter leidet. Der Arbeitgeber hat den Vorteil,
dass geringe Leistung und Menge im Vergleich zum
Zeitlohn kein Aufwand für das Unternehmen darstellen,
sondern lediglich ein Verlust für den Arbeitnehmer ist.
Durch das Erstreben von hoher Quantität der
Mitarbeiter, kann es zum Teil auch dazu führen, dass
Material unwirtschaftlich genutzt wird oder sich
Maschinen schneller abnutzen.5

5Vgl. Sigloch/Egner/Wildner, Kohlhammer Verlag, Einführung in die


Betriebswirtschaftslehre 2015 S.114-115
9

Prämienlohn

Der Prämienlohn ist eine Mischform. Es gibt einen


gewissen Grundlohn, zu dem dann zusätzlich noch eine
Prämie dazugelegt wird. Es muss ein Mindestwert
festgelegt werden, ab dem die Prämie ausgezahlt wird.
Geeignet sind hierfür zum Beispiel ab einer bestimmten
Stückzahl oder ab einer Aktienkurssteigerung von
einem bestimmten Prozentsatz. Ebenso muss die
Größe der Prämie im Voraus festgelegt werden.
Ähnlich wie beim Akkordlohn gibt es hier den Vorteil,
dass die Mitarbeiter motivierter sind mehr und
qualitativer zu arbeiten. Je nach Festlegung der
Voraussetzung für die Prämie fallen Nachteile wie zum
Beispiel mangelnde Qualität weg.6
Motivation

Intrinsische Motivation

Bei der intrinsischen Motivation kommt der Anreiz für


die Tätigkeit vom Mitarbeiter selbst. Dies passiert, wenn
der Arbeitnehmer einen Sinn in seiner Arbeit sieht oder
er Spaß daran hat. Der Unternehmer kann dazu
beitragen, indem er die Mitarbeiter aktiv in
unternehmerischen Entscheidungen mit einbindet, oder
dafür sorgt, dass deren Arbeitsplatz entsprechend
aufgebaut ist.7
Extrinsische Motivation

Die extrinsische Motivation zeichnet sich dadurch aus,


dass sie durch äußere Anregungen ausgelöst wird. Im
Unternehmen zeichnet sich das zum Beispiel durch den
Wunsch nach einer Gehaltserhöhung oder einer
Weiterbildung aus. Ebenso ist eine Androhung von
Sanktionen oder ähnlichem auch eine Art der
extrinsischen Motivation. Monetäre Anreize wirken bei
Mitarbeitern meist nur kurzfristig.7

6Vgl. Sigloch/Egner/Wildner, Kohlhammer Verlag, Einführung in die


Betriebswirtschaftslehre 2015 S.116-117
7Infoniqa (Internetquelle), Stand: 03. April 2023
10

Probleme bei der Vergütungswahl

Produktpreis

Die verschiedenen Lohnformen können verschiedene


Auswirkungen auf den Preis eines Produkts haben. Da
der Zeitlohn unabhängig von der hergestellten Menge
berechnet wird, kann es passieren, dass weniger
produziert wird als in der benötigten Zeit möglich wäre.
Wenn das passiert, dann steigt der Preis für das
Endprodukt, da pro hergestelltem Teil mehr Zeit
benötigt wird, und somit höhere Kosten anfallen.8
Das Risiko, dass die Kosten pro Stück unnötig steigen
entfällt beim Akkordlohn. Das ist deshalb der Fall, da
das Unternehmen für ein hergestelltes Teil einen
bestimmten Preis zahlt, unabhängig davon wie lange
dafür benötigt wird.8
Bei der dritten vorgestellten Lohnform, dem
Prämienlohn, sind die anfallenden Kosten je nach
Festlegung der Prämie höher als bei den anderen
Lohnformen. Jedoch fällt die Arbeitsqualität meist
besser aus, da die Mitarbeiter keinem Zeitdruck
ausgesetzt sind.8

8Vgl. Sigloch/Egner/Wildner, Kohlhammer Verlag, Einführung in die


Betriebswirtschaftslehre 2015 S.114-115; vgl. dazu auch Lexoffice
(Internetquelle), Stand: 20 April 2023
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Wahl der Lohnform

„Die Grundlage für die Ermittlung der Personalkosten ist


die Lohn- und Gehaltsabrechnung.“9 Diese Kosten
fließen in den Preis des hergestellten Produkts mit ein.
Daher ist es wichtig ein gutes Verhältnis zwischen
Kosten und Ertrag zu finden. Man möchte den Gewinn
maximieren und dabei die Kosten so gering wie möglich
halten.10
Bei Tätigkeiten mit sich immer wiederholenden
Vorgängen empfiehlt es sich den Akkordlohn zu
wählen. Während bei unterdurchschnittlicher Leistung
beim Zeitlohn höhere Kosten pro Stück anfallen
würden, bleiben diese hier gleich. Der Zeitlohn wird
meist verwendet, wenn sich keine konkrete Stückzahl
o.ä. bestimmen lässt. Dies kommt zum Beispiel im
Vertrieb, Logistik oder bei Krankenpflegern vor.

9Dahmen, Vahlen Verlag, Kostenrechnung 2014 S.20


10 Schilling, T., Bundeszentrale für Politische Bildung
(Internetquelle), Stand: 20. April 2023
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Mitarbeitervergütung und weitere Faktoren

Man kann also sagen, dass es keine perfekte Wahl der


Vergütung gibt. Je nach Arbeitsgebiet muss man die
Risiken und Vorteile abwägen und dann eine bestimmte
Lohnform wählen. Hierbei ist natürlich wie zuvor schon
erwähnt wichtig, dass man ein möglichst gutes
Verhältnis zwischen Kosten und Gewinn erzielt. Die
Wichtigkeit der Motivation der Mitarbeiter ist jedoch
auch zu beachten. Daher kann es hilfreich sein, ein
höheres Gehalt zu vergeben, wenn die Qualität des
Ergebnisses wichtig ist. Wenn eine möglichst hohe
Stückzahlt von einfachen Werkstücken erfordert sind,
dann kann das Unternehmen die extrinsische
Motivation fördern in dem man pro Stück (Akkordlohn)
bezahlt wird.
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Literaturverzeichnis

1.Dahmen, Andreas: Kostenrechnung 2014 (ISBN 978-


3-8006-4697-5)
2.Infoniqa, Stand: 03.April 2023:
Mitarbeitermotivation: Definition, Methoden und
Beispiele:
https://www.infoniqa.com/blog/mitarbeitermotivation-
foerdern/
3.Schilling, Thorsten, Bundeszentrale für Politische
Bildung:
Erfolg: https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-
der-wirtschaft/19222/erfolg/ (Stand: 11. April 2023)
Lohnformen: https://www.bpb.de/kurz-
knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20004/lohnformen/
(Stand: 20. April 2023)
4.Sendel-Müller, Markus/Weckes, Marion: Gewinn und
Erfolgsbeteiligung 2013 (ISBN 978-3-7663-6218-6)
5.Sigloch, Jochen/Egner, Thomas/Wildner, Stephan:
Einführung in die Betriebswirtschaftslehre 2015 (ISBN
978-3-17-023270-9)

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