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Erstes Fallbeispiel

Schülerin Lena ist aufgeregt heute Morgen. Sehr aufgeregt. Erst vor zwei
Monaten hat sie ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau am Canisius Campus
begonnen und heute soll sie bereits ihren ersten Praxiseinsatz auf Station
beginnen. Wie wird das wohl sein mit den neuen Kollegen und Kolleginnen? Ob
sie sich mit allen gut verstehen wird? Ob sie wohl viele Dinge gleich zu Anfang
falsch machen wird? Was ist, wenn sie ausgerechnet bei einem Patienten einen
schweren Fehler macht? Lena merkt, dass ihre Handflächen ein wenig feucht
werden bei dem Gedanken daran, was alles schief gehen könnte! „Es ist noch
kein Meister vom Himmel gefallen, Lena.“, hatte ihre Mutter am Abend zuvor
noch gesagt. „Geh erst mal hin und sei einfach so wie du immer bist.“ „In
Ordnung“, beruhigt Lena sich selbst. Sie schiebt alle bösen Gedanken zur Seite
und betritt das Stationszimmer ihres neuen Arbeitsplatzes.
Es ist noch dunkel draußen so früh am Morgen. Das Stationszimmer ist nur in
ein schwaches Licht gehüllt. Die große Uhr neben dem Fenster zeigt gerade
einmal 5:45 Uhr an. Um 6:00 Uhr soll es dann endlich los gehen. Eine große
Pinnwand hängt an der Wand. Viele bunte Zettel mit wahrscheinlich vielen
wichtigen Informationen hängen ordentlich nebeneinander. Auch Fotos von
feiernden und lachenden Menschen hängen hier. Ob hier das Stationsteam zu
sehen ist? Ein großer Tisch steht in der Mitte des kleinen Raumes. Auf dem
Tisch stehen bereits sechs Gläser, sechs Kaffeetassen sowie eine Kaffeekanne
und zwei Wasserflaschen. Auch ein paar Kekse kann Lena entdecken. Sechs
Stühle sind um den Tisch angeordnet und auf einem sitzt bereits eine junge
Frau mit Pferdeschwanz und müden Augen. „Guten Morgen,“ grüßt sie
freundlich. „Ich bin Schwester Celina. Bist du unsere neue Schülerin?“ Sie legt
einen großen Stapel Patientenkurven von ihrem Schoß auf den Tisch und
schiebt Lena einen Stuhl herüber. „Komm setz dich, du bist sicherlich schon
ganz aufgeregt! Die anderen kommen gleich zum Frühdienst. Dann beginnen
wir mit der Übergabe.“ Celina erzählt gleich munter drauf los. Lena entspannt

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sich. Wie nett die junge Krankenschwester auf sie wirkt. Wenn
die alle hier so aufgeschlossen und herzlich sind, dann kann ja
eigentlich nichts schiefgehen. „Guten Morgen,“ grüßt nun auch Lena. „Ich bin
Schülerin Lena. Das ist mein erster Tag.“, stellt sie sich noch ein wenig
schüchtern vor. Dann nimmt sie am Tisch Platz, schnappt sich trotz der frühen
Stunde einen Schokokeks und wartet auf die Mitarbeiter vom Frühdienst.

die Pinnwand An eine Pinnwand kann man Dokumente oder Fotos


hängen.

schiefgehen schlecht laufen, nicht nach Plan laufen


schüchtern sein sehr zurückhaltend sein, das Gegenteil von mutig und aufdringlich
etwas stapeln etwas übereinanderlegen, sodass ein Turm entsteht
der Stapel Dinge, die übereinandergelegt wurden, sind ein Stapel
schnappen etwas fangen oder sich schnell nehmen
der Schoß die Oberschenkel

1. Lesen Sie die folgenden Aussagen zum Fallbeispiel. Sind sie richtig oder
falsch? Wenn sie falsch sind, korrigieren Sie die Aussagen bitte.

Lena tritt ihren zweiten Praxiseinsatz an.


Viele Fragen gehen Lena durch den Kopf.
Lena ist „die Ruhe selbst“ an diesem Morgen.
Am Abend zuvor hatte Lena sich mit ihrer Tante unterhalten.
Im Stationszimmer fühlt Lena sich nicht wohl.
Sonnenstrahlen fallen auf die Dokumente an der Pinnwand.
Schwester Celina ist die Nachtschwester.
Schwester Celina war noch mit der Pflegedokumentation beschäftigt.
Lena wird sehr freundlich von Celina empfangen.

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