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Computerspiele
Seit ihren Ursprüngen Mitte der fünfziger Jahre haben virtuelle
Spiele die Herzen von Computernutzern rund um den Globus erobert.
Immer schwieriger wird es dabei, den Überblick über all die
unterschiedlichen Genres und die technischen Grundlagen zu
bewahren. Und dann sind da natürlich auch eine Reihe von
Schattenseiten: So besteht bei Online-Games oder auf LAN-Parties
natürlich immer ein gewisses Risiko von Infektionen mit
Computerschädlingen. Auch die Inhalte von Spielen können
bedenklich sein, etwa weil sie besonders brutal sind oder zu
Diskriminierungen aufrufen. Ein weiteres Negativbeispiel: Illegal
erworbenes virtuelles Spielgeld wird von Kriminellen für echtes Geld
an begeisterte Spieler weiter verkauft. In unserem Brennpunkt geben
wir Ihnen einen Überblick, worauf Sie rund um das Thema Computerspiele achten sollten,
damit Sie und Ihre Kinder Ihre Spielfreude ungetrübt ausleben können.
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Quelle: http://www.bsi-fuer-buerger.de/
Die Schutzmaßnahmen:
Erstens sollten generell nur Dateien aus vertrauenswürdigen Quellen herunter geladen
werden. Zweitens sollten Firewall und Virenschutzsoftware immer aktiviert und durch die
Installation von Aktualisierungen auf dem neuesten Stand sein.
Kriminalität
Die Gefahren:
Im Regelfall wird bei Online-Spielen um Geld in fiktiven Währungen oder um virtuelle
Schätze wie etwa Rüstungen oder Schmuckstücke gespielt. Für viele Teilnehmer besitzen
diese allerdings einen so hohen Wert, dass sie auch bereit sind, echtes Geld dafür zu zahlen.
Genau darauf spekulieren Betrüger, die sich fremde Spieleridentitäten aneignen oder unfaire
Vorteile verschaffen. So können etwa durch den Einsatz von Phishing-Techniken oder
Spionageprogrammen die Strategien anderer Spieler ausgeforscht werden. Mit Hilfe von
Botnetzen, also durch das Anzapfen der Leistungsfähigkeit anderer Computer, können
stereotype Spielzüge besonders schnell ausgeführt werden. Die auf diese Weise zu Unrecht
erworbenen Spielgüter, Gewinnpunkte oder Identitätsmerkmale werden dann für echtes Geld
online verkauft oder versteigert.
Die Schutzmaßnahmen:
Hier hilft nur der Appell an den gesunden Menschenverstand – lassen Sie sich nicht auf
zwielichtige Geschäfte ein, Sie könnten sich an einer Straftat beteiligen.
Jugendschutz
Die Gefahren:
Auf dem großen Markt der Computerspiele gibt es leider auch einige schwarze Schafe: Dazu
zählen etwa Spiele mit brutalem, rassistischem oder auf andere Weise diskriminierendem
Inhalt.
Die Schutzmaßnahmen:
Im Bereich "Kinderschutz" finden Sie nähere Informationen zu bedenklichen Inhalten sowie
zu Ansprechpartnern und Beschwerdestellen rund um dieses Thema. Auch das
Medienkompetenz-Netzwerk NRW [http://www.mekonet.de/] hat 2005 ein Dossier erstellt, in
dem aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema "Computerspiele und Kinder"
zusammengestellt wurden. Empfehlenswert ist auch ein Besuch der Seiten des
Informationsnetzwerks klicksafe [http://www.klicksafe.de/plaudern/spiele.php].
Urheberrecht
Die Gefahren:
Nach dem Gesetz über das Urheberrecht genießen die Urheber von Werken der Literatur,
Wissenschaft und Kunst einen besonderen Schutz. Geschützt werden nicht nur Musik, Bilder,
Filme oder Literatur, sondern auch Software-Programme wie Computerspiele. Wer Software
illegal – also etwa als Raubkopie – erwirbt, verwendet oder weitergibt, riskiert zivil- oder
strafrechtliche Folgen.
Die Schutzmaßnahmen:
Achten Sie generell darauf, dass Sie nur legal erworbene Software einsetzen und fertigen Sie
auch selbst keine Raubkopien für Dritte an. Detaillierte Informationen zur Rechtslage rund
um Filesharing und CD-Kopien finden Sie auf den Internetseiten von "i-rights"
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Spielsucht
Die Gefahren:
Eine Studie der Berliner Charité aus dem November 2005 ergab, dass Computerspielen
süchtig machen kann. Die Forschergruppe entdeckte bei exzessiven Spielern ähnliche
Veränderungen im Gehirn wie bei Alkohol- oder Cannabissüchtigen. Als exzessiver Spieler
wurde eingestuft, wer mindest drei international anerkannte Kriterien für Abhängigkeit
erfüllte. Zu diesen zählen unstillbares Verlangen, Entzugsymptome, Vernachlässigung
anderer Interessen, Entwicklung von Toleranz gegenüber ungesundem Verhalten,
Kontrollverlust, anhaltend exzessives Spielen trotz schädlicher Folgen. Nähere Informationen
finden Sie auf der Webseite der Forschergruppe der Charité [http://www.verhaltenssucht.de/].
Die Schutzmaßnahmen:
Achten Sie darauf, dass Sie selbst oder Ihre Kinder nicht zuviel Zeit am Computer verbringen,
insbesondere dann, wenn Sie Anzeichen für eines oder mehrere der oben angeführten
Abhängigkeitskriterien feststellen. Die Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW
[http://www.ginko-ev.de/suchtmittel/sucht_spiel.aspx] empfiehlt Erziehungsberechtigten,
besonders darauf zu achten, Selbständigkeit, Selbstachtung, Selbstfindung und Lebensfreude
bei Kindern zu fördern und ihre Kommunikations- und Konfliktfähigkeiten zu stärken. Für
Personen, die bereits aktuelle Probleme mit Spielsucht haben, bietet die Charité Berlin jeden
Mittwoch von 14.00 bis 19.00 eine telefonische Beratung an. Sie erreichen die Hotline unter
030-450 529 529. Eine Auflistung von Beratungsstellen zum Thema Spielsucht im gesamten
Bundesgebiet finden Sie auch auf den Seiten der unabhängigen Informationsplattform BET
AND LOSE [http://www.spielsucht-forum.de/].
Kosten
Die Gefahren:
Nicht nur die Kosten für den Kauf von Spielen in Geschäften können hoch sein. Bei
Onlinespielen müssen oft Abonnements erworben werden. Über die dadurch entstehenden
Kosten kann man – nicht nur in der Rolle als Erziehungsberechtigter – schnell den Überblick
verlieren.
Die Schutzmaßnahmen:
Achten Sie darauf, an wie vielen Spielen Sie oder Ihre Kinder aktiv teilnehmen und
kontrollieren Sie Ihre Telefon- und Kreditkartenrechnung regelmäßig.
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