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Friedmar Fischer
Institut für Kern- und Energietechnik (K.I.T. - CN)
Komplexe Systeme
werden durch die
Vielzahl der
Parameter und
deren Dynamik
klassifiziert.
nach Schuh (2006)
Problemklasse Befunde
Problematisches - Exzessive Informationssammlung und Aktionismus
Informationsverhalten - Stark alternativenreduzierende Entscheidungsregeln
- Nichtbeachtung impliziter, verstreut verfügbarer Informationen
- Methodismus zum Schutz der eigenen Kompetenz
nach C. Dethloff: Systemisches Denken – Eine Kernkompetenz für die Zukunft (2008)
Dabei herausragend:
• Wirkungsdiagramme im
qualitativen Bereich
(Causal Loop Diagrams,
CLD)
• System Dynamics für
den quantitativen Bereich
(alle Modellgrößen
erfordern eine
Quantifizierung) (Stock
Flow Diagrams ,SFD)
17 28.01.2011 Friedmar Fischer, IKET, K.I.T. (CN) Denken in Systemen
Wirkungsdiagramme 1
Hinweise:
+ A rüstet auf
+
Anzahl Waffen
A fühlt sich bedroht B fühlt sich bedroht
+
B rüstet auf
+
Zeit
Keine Partei schaut über den Tellerrand und nimmt auch mal die Position des
„Anderen“ ein. Wann immer die eine Partei einen Vorteil erlangt, fühlt sich die andere
Partei bedroht. Deshalb kommt es zur Eskalation.
Schweinezucht
Schweinepreis
B Schweinezucht
Zeit
Es wird eine Situation wahrgenommen und daraufhin gehandelt, aber das Ergebnis
des Handelns wirkt sich erst verzögert aus, so dass die eigentliche Situation längst
eine andere ist, aber immer noch in diese Richtung gesteuert wird.
Neukunden durch
Preissenkung und +
Marketing
R
+ - Anzahl Kunden
Anzahl Kunden
B
+ Kundenverlust durch
- mangelhaften Support Zeit
Supportkapazität
Ein sich beschleunigender Wachstumskreis kommt plötzlich zum Erliegen und kann
sich sogar in das Gegenteil verkehren wenn Wachstumsgrenzen erreicht werden. In
dem Beispiel ist die Supportkapazität der wachstumsbegrenzende Faktor .
Kontrollmodell mit Unterscheidung in: Akteure wie z.B. Bedienungspersonal, Nutzer, Kunden; Kontrollierbare
Faktoren wie Computer, Netzwerk, Verteiler etc.; Kriterien oder Indikatoren, die den Erreichungsgrad der
Zielfunktion angeben.
Akteure kontrollieren die kontrollierbaren Faktoren. Umgekehrt beeinflussen die Indikatoren das Verhalten der
Akteure. Da kritische Infrastrukturen keine abgeschlossenen Systeme darstellen, können auch externe Faktoren die
kritische Infrastruktur beeinflussen. Beispiele für solche externe von der Infrastruktur nicht direkt beeinflussbare
Faktoren sind die Gesetzgebung und internationale Standards. Diese Faktoren beeinflussen sowohl das Verhalten
der Akteure als auch die internen von der Infrastruktur direkt kontrollierbaren Faktoren. Externe und interne
Faktoren
beeinflussen den Wert der Indikatoren und damit auch den Wert der Zielfunktion wie z.B. die technische
Funktionsfähigkeit. Der Wert der Zielfunktion wiederum veranlasst die Akteure, die internen Faktoren zu ändern,
wenn der Wert der Zielfunktion außerhalb des Normalbereiches liegt. (nach W. Schmitz, IABG, 2004)
25 28.01.2011 Friedmar Fischer, IKET, K.I.T. (CN) Denken in Systemen
Wirkungsnetz im Modell „Schutz Kritischer
Infrastrukturen“(visualisiert mit GAMMA)
passiv
passiv kritisch
Energienetz
Verkehrsnetz
Ministeriennetz
Telekommunikation
Innere Sicherheit
Verteidigung
Banken und Versicherungen
(K. Niemeyer, IABG, Modell wichtiger Branchen einer Region für die Simulation von kritischen
Störungen mit einer mittleren Abstraktion, N-O-A TR-7, 2002)
Population
Population
CLDs enthalten nicht genügend Informationen, um ein vorgegebene Modell eindeutig zu beschreiben.
Daher werden die nötigen Transformationsschritte vom CLD zum SFD nicht automatisch durchgeführt.
Zur quantitativen Simulation kann man jedoch die vorhandenen CLDs einsetzen, wenn man gewisse
Regeln und die „Schreibsyntax“ von SFDs beachtet, die Abfolge von „stocks“ (Beständen“, „flows“
(Flüssen), „auxiliaries“ (Hilfsvariablen), „constants“ festlegt. Das kann durchaus eine gewisse
Herausforderung darstellen, führt aber hier zu weit.
Details: Thomas Binder: Developing System Dynamics Models from CLDs, 2004
J.R. Burns: Simplified Translation from CLDs to SFDs, 2001
• Sie verstehen die Funktionsweise ihres Systems. Sie erreichen durch Visualisierung ein
gemeinsames Verständnis im Team.
• Sie erkennen und schliessen Lücken in der eigenen Wahrnehmung. Sie finden die
relevanten
Faktoren, deren gezielte Beeinflussung zur gewünschten Wirkung führen kann.
• Sie erkennen mögliche Neben- und Fernwirkungen der eigenen Handlungen.
• Sie erkennen frühzeitig Risiken und potentielle Fehlentscheidungen.
• Sie erkennen Zielkonflikte und können diese vermeiden.
• Sie gewinnen Planungs- und Handlungssicherheit.
• Sie können neue Ideen entwickeln.
Kopfmodelle sind zwar die schnellsten, aber ohne Papier und Computer
keinesfalls die besten.