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Kostenrechnung & Buchführung


Sommersemester 2017 | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien

Kostenrechnung
Kostenrechnung & Buchführung
Allgemeine Hinweise zur Vorlesung

 Dieses Vorlesungsskript dient als Leitfaden und Orientierungshilfe.


 Es ersetzt keinesfalls den Besuch der Vorlesung und das eigenständige
Literaturstudium.
 Das Skript wird möglicherweise während des Verlaufs der Vorlesung
aktualisiert, daher kann die von Ihnen heruntergeladene Version von der
aktuell benutzten abweichen.

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 2
Curriculum Vitae

BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner

E-Mail: burkhardposner@outlook.de

Curriculum Vitae

1978-1982 Studium der Betriebswirtschaftslehre an der th Technischen Hochschule Rosenheim,


nach vorangegangener Banklehre und Bankpraxis in den Kernbereichen des Bankgeschäfts
(Wertpapier-, Auslandsgeschäft und Kreditgeschäft),
1982-2002 20 Jahre Berufserfahrung in der Wirtschaftsprüfung und Consulting, zunächst sieben Jahre
als Assistent bzw. Teamleiter bei der KPMG in München, Linz und Wien und einer mittel- ständischen
Societät in Frankfurt und Prüfungsleiter (Oktober 1991 – Mai 2002) von Konzern- abschlüssen von
Industrie-, Handels- und Touristikgruppen sowie Teilnahme an Banken- sonderprüfungen bei einer
international tätigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (im Rahmen
der freien Mitarbeit während der top season, jeweils Mitte Oktober bis Ende Mai),
seit 1991 geschäftsführender Gesellschafter bei der WIFI Consulting GmbH, München, mit den
Schwerpunkten prüfungsnahe Dienstleistungen, insbesondere Financial Reporting und
Unternehmensfinanzierung, wie die Erstellung betriebswirtschaftlicher Gutachten (insbe-
sondere zur Vorlage bei Banken und Gesellschafterversammlungen),
seit 2009 freiberuflicher Lehrbeauftragter an den Hochschulen der FOM in M, S und N sowie an der
Hochschule Fresenius (seit 2014) und an der th Technischen Hochschule Rosenheim in
Rechnungslegung nach dem HGB und IFRS, Berichtswesen und Steuern (einschl. im Master
Studiengang), Finanzierung u. Investition sowie Audit einschließlich Unternehmensbewertung,
seit 2004 Inhaber des Lehrinstitutes BLiC in 83209 Prien am Chiemsee zur Vorbereitung auf Klausuren an
Hochschulen und beruflichen Abschlussprüfungen.

WS 2020/21 3

BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) Burkhard Posner, 83209 Prien am Chiemsee


Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulziele

Sie können nach erfolgreichem Abschluss des Moduls:


 grundlegende wirtschaftsmathematische Aufgabenstellungen lösen
 wirtschaftsmathematische Arbeitstechniken unterscheiden
 einfache ökonomische Sachverhalte mittels mathematischer Modellierung beschreiben
 die grundlegende Buchführungsmethodik diskutieren und auf konkrete
buchungsrelevante Fragestellungen aus der Unternehmenspraxis anwenden
 Grundzüge elektronischer Buchführungssysteme wiedergeben
 die grundlegenden ethischen Dimensionen von Kostenrechnung und Buchführung
skizzieren
 die Kosten- und Leistungsrechnung als Datenbasis für wesentliche
unternehmerische Entscheidungen, wie der Programm-/Sortiments-
optimierung oder der Make-or-Buy-Entscheidung, nutzen
 erkennen, dass Kenntnisse in der Kosten- und Leistungs-
rechnung unabdingbar für eine effiziente Unternehmens-
führung sind    

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 4
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Literaturhinweise

Pflichtliteratur
 Horsch, J., Kostenrechnung – Klassische und neue Methoden in der
Unternehmenspraxis, SpringerGabler, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-
07311-4
 über Springerlink herunterladbar

Weiterführende Literatur
 Coenenberg, A.G., Kostenrechnung und Kostenanalyse, Schäffer-Poeschel
Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-7910-3188-0
 Schweitzer, M. / Küpper, H.-U., Systeme der Kosten- und Erlösrechnung,
Vahlen Verlag, München 2011, 978-3-8006-3804-8

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 5
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen !!!!
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen !!!!
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

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Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 BAB Betriebsabrechnungsbogen !!!!
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung !!!!
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse !!!!
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 7
1 Übersicht Rechnungswesen
Lernziele Kapitel 1: Übersicht Rechnungswesen

Wesentliche Kenntnisse, die in diesem Themenblock vermittelt


werden:

 das Gesamtkonzept und der Aufbau des betrieblichen Rechnungswesens


 Differenzierung von Zielen und Teilelementen des betrieblichen
Rechnungswesens
 Definition und Differenzierung der Stromgrößen im Rechnungswesen und die
jeweilige Eingliederung in die Bilanz
 Grundbegriffe der Kosten-/Leistungsrechnung (insb. Kostenkategorien,
Kostenverläufe, Kostenrechnungssysteme).

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1.1 Übersicht Rechnungswesen – Aufbau
Aufbau der Rechnungswesens

Rechnungswesen
Extern Intern

Finanz- und Kosten- und


Kosten- und Planungs- Betriebliche
Nebenbuch- Leistungs-
Leistungs- rechnungen Statistik
haltungen rechnung
rechnung

Jahres- Rechnungen auf freiwilliger Basis


abschluss

Bilanz GuV ggf. Anhang ggf.


Lagebericht

Rechnungen auf gesetzlicher Basis

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1.1 Übersicht Rechnungswesen – Aufbau
Prozesse im Unternehmen

Absatzmarkt
Absatzmarkt
Leistungen Einnahmen/Einzahlungen

nicht
Produktions- Finanzwirt- leistungs-
prozesse schaftliche wirtschaftlich
Realwirtschaft Prozesse begründete
Zahlungsströme
Leistungen Ausgaben/Auszahlungen

Beschaffungsmarkt (Maschinen, Material u. Personal)

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1.1 Übersicht Rechnungswesen – Aufbau
Kostenrechnung

Absatzmarkt Weltmarkt
Absatzmarkt
bestimmt den Preis und die Beschaffenheit
der Produkte und somit deren Kosten

Leistungen Einnahmen/Einzahlungen

Wie hoch sind die Kosten der nicht


betrieblich notwendigen Prozesse?
Finanzwirt- leistungs-
Produktions-
prozesse
schaftliche wirtschaftlich
Wie sind die Kosten aufProzesse
die begründete
Absatzleistungen zu verrechnen? Zahlungsströme
Leistungen Ausgaben/Auszahlungen

Beschaffungsmarkt

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1.1 Übersicht Rechnungswesen – Aufbau
Gliederung des Betrieblichen Rechnungswesens

Betriebliches Rechnungswesen

Externes Rechnungswesen Internes


Rechnungswese
Ausrichtung: „Außen“ (z. B. Staat, Finanzamt, Gläubiger, n
Geschäftspartner, Banken, Arbeitnehmer)

Bestandteile: Buchführung, Jahresabschluss (Bilanz, GuV)

Bezugsobjekt: Unternehmen

Zeitbezug: vergangenheitsorientiert, periodisch (jährlich)

Erstellung: gesetzlich vorgeschrieben (HGB, EStG, AO),


Buchführungspflicht (§§ 238-263 HGB)

Zweck: Ermittlung des zu versteuernden Gewinns

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1.1 Übersicht Rechnungswesen – Aufbau
Gliederung des Betrieblichen Rechnungswesens

Betriebliches Rechnungswesen

Externes Internes Rechnungswesen


Rechnungswesen
Ausrichtung: „Innen“ (z. B. Vorstand, Management)

Bestandteile: Kosten- und Leistungsrechnung, kurzfristige


Erfolgsrechnung, Investitionsrechnung

Zeitbezug: vergangenheits- und zukunftsbezogen auf das


lfd. Produktionsjahr, periodisch (mehrmals jährlich)

Erstellung: (freiwillig)

Zweck: Zahlenmaterial für Liquiditäts- und Finanzplanung;


Kostenbewusstsein und -transparenz

Internes und externes Rechnungswesen sind an vielen Stellen verzahnt (z. B.


Bewertung fertiger und unfertiger Erzeugnisse, ausschl. mit d. Kostenrechnung aber unter
Berücksichtigung
SS 2019 der AK u. HK i.S.v. § 255 I AK
KOSTENRECHNUNG u. II S. 2 bis| BLiC
& Buchführung 4 HGB HK)
Dipl. )
Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 13
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

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1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Wertströme im Rechnungswesen

 negative (abfließende) Wertströme


 Auszahlung
Hinweis: Falls die
 Ausgabe
Strömungsgrößen schon
 Aufwand in der Buchführung
 (Kosten) behandelt wurden,
weiter auf Folie 22!

 positive (zufließende) Wertströme


 Einzahlung
 Einnahme
 Ertrag
 (Leistung, bzw. Erlös)

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1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Schematische Bilanz

Aktiva (=Vermögen) Passiva (Kapital)


A. Anlagevermögen A. Eigenkapital
I. Immaterielle I. Gezeichnetes Kapital
Vermögensgegenstände

Eigenkapital
II.Kapitalrücklage
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen III.
Gewinnrücklagen
B. Umlaufvermögen IV.Gewinnvortrag /
I. Vorräte Verlustvortrag
II. Forderungen und sonstige V. Jahresüberschuss /
Vermögensgegenstände Jahresfehlbetrag
III. Wertpapiere
IV. Kassenbestand, Bundesbank-
guthaben, Guthaben bei
B. Rückstellungen

Fremdkapital
Kreditinstituten und Schecks
C. Rechnungs- C. Verbindlichkeiten
abgrenzungsposten D. Rechnungs-
D. Aktive latente Steuern abgrenzungsposten
E. Aktiver Unterschiedsbetrag E. Passive latente Steuern
aus Vermögensverrechnung

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1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Ein- und Auszahlungen

 Änderungen im Zahlungsmittelbestand (liquide Mittel)


 Eine Einzahlung führt zu einer Erhöhung des Zahlungsmittelbestands
 Eine Auszahlung führt zu einer Zahlungsmittelbestandsverringerung
Aktiva Passiva
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital
I. Immaterielle I. Gezeichnetes Kapital
Vermögensgegenstände II. Kapitalrücklage
II. Sachanlagen III. Gewinnrücklage
III. Finanzanlagen IV. Gewinnvortrag / Verlustvortrag
B. Umlaufvermögen V. Jahresüberschuss /
I. Vorräte Jahresfehlbetrag
II. Forderungen und sonstige B. Rückstellungen
Vermögensgegenstände
C. Verbindlichkeiten

III. Wertpapiere D. …

IV. Kassenbestand, Bundesbank-


Einzahlungen guthaben, Guthaben bei
Kreditinstituten und Schecks

Auszahlungen
D. …

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1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Einnahmen und Ausgaben

 Änderungen im Nettogeldvermögen
(= Zahlungsmittelb. + Forderungen – Verbindlichkeiten)

Aktiva Passiva
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital
I. Immaterielle I. Gezeichnetes Kapital
Vermögensgegenstände II. Kapitalrücklage
II. Sachanlagen III. Gewinnrücklage
III. Finanzanlagen IV. Gewinnvortrag / Verlustvortrag
B. Umlaufvermögen V. Jahresüberschuss /
I. Vorräte Jahresfehlbetrag
II. Forderungen und sonstige B. Rückstellungen
Vermögensgegenstände
Einnahmen C. Verbindlichkeiten

III. Wertpapiere D. …

IV. Kassenbestand, Bundesbank-


guthaben, Guthaben bei
Kreditinstituten und Schecks

Ausgaben
D. …

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1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Einnahmen und Ausgaben

 Eine Einnahme führt zu einer Erhöhung des Netto-Geldvermögens


 Eine Ausgabe führt zu einer Verringerung des Netto-Geldvermögens

 Eine Ein- oder Auszahlung (Änderung des Zahlungsmittelbestands)


führt automatisch zu einer Änderung im Netto-Geldvermögen, es sei
denn durch die Zahlung wird eine Forderung oder Verbindlichkeit
ausgeglichen

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1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Erträge und Aufwendungen

 Änderungen im Reinvermögen
(= Netto-Geldvermögen + Sachvermögen)

Aktiva Passiva
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital
I. Immaterielle I. Gezeichnetes Kapital
Erträge Vermögensgegenstände II. Kapitalrücklage
II. Sachanlagen III. Gewinnrücklage
III. Finanzanlagen IV. Gewinnvortrag / Verlustvortrag
B. Umlaufvermögen V. Jahresüberschuss /
I. Vorräte Jahresfehlbetrag
II. Forderungen und sonstige B. Rückstellungen
Vermögensgegenstände
C. Verbindlichkeiten

III. Wertpapiere D. …

IV. Kassenbestand, Bundesbank-


guthaben, Guthaben bei
Aufwendungen Kreditinstituten und Schecks

D. …

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 20
1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Erträge und Aufwendungen

 Ein Ertrag führt zu einer Erhöhung des Reinvermögens


 Ein Aufwand zu einer Verringerung

 Eine Einnahme oder Ausgabe (Änderung im Netto-Geldvermögen)


führt automatisch zu einer Änderung im Reinvermögen, es sei denn
es findet ein Ausgleich statt, z. B. Erhöhung Vorratsvermögen bei
Kauf auf Rechnung

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1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Erträge und Aufwendungen

 führen korrespondierend zu Änderungen im Eigenkapital


(= Reinvermögen)

Aktiva Passiva
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital
I. Immaterielle I. Gezeichnetes Kapital Erträge
Vermögensgegenstände II. Kapitalrücklage
II. Sachanlagen III. Gewinnrücklage
III. Finanzanlagen IV. Gewinnvortrag / Verlustvortrag
B. Umlaufvermögen V. Jahresüberschuss / Aufwendungen
I. Vorräte Jahresfehlbetrag
II. Forderungen und sonstige B. Rückstellungen
Vermögensgegenstände
C. Verbindlichkeiten

III. Wertpapiere D. …

IV. Kassenbestand,
Bundesbankguthaben, Guthaben
bei Kreditinstituten und Schecks
D. …

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1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Rechengrößen und Bezug zu den Bestandsgrößen im externen ReWe

Grundgrößen des Rechnungswesens

Auszahlungen Einzahlungen Ausgaben Einnahmen Aufwendungen Erträge


Lt. GuV § 275 II HGB Lt. GuV § 275 II HGB

Zahlungs- Zahlungs- Zahlungs-


Zahlungsmit- Werteverzehr Wertezuwachs
Mittelzufluss mittelabfluss mittelzufluss
telabfluss für Güter für Güter
(Erwerb u.
(Einzahlungen aus d. + +
dem Verkauf der mit der Schulden- und Dienst- und Dienst-
Bezahlung einer Forderungs-
Maschine Zugänge leistungen leistungen
Maschine) Zugänge, Kunde kauft auf Ziel
hergestellten Produkte Kauf auf Ziel: Vb a. L & L

Investition & Finanzierung


Bargeld
+ alle üblichen Forderungen

rechnung
Bestands-
+ Sichtguthaben (z. B. Bank)
= Zahlungsmittelbestand - alle üblichen Verbindlich.
(Zahlungsmittelfonds) = Netto-Geldvermögen
+ Sachvermögen
Wert der zugegangenen/abgegangenen = Nettovermögen
Güter u. DL. Achtung: Reine Finanz-
transaktionen (z. B. Kreditaufnahme oder
Tatsächlicher Zahlungsmittelabfluss -tilgung) sind zwar Ein- bzw. Auszahlungen, Wert der verbrauchten/erbrachten Güter
bzw. Zahlungsmittelzufluss aber keine Ausgabe/Einnahme u. DL einer Periode

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1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Erlöse und Kosten

Erlöse und Kosten beziehen sich auf Änderungen des


betriebsnotwendigen Vermögens

 Betriebsergebnis
= Leistungen (Mehrung des betriebsnotwendigen
Vermögens)
– Kosten (Minderung des betriebsnotwendigen
Vermögens)

 GuV-Erfolg
= Ertrag (Mehrung des bilanziellen Reinvermögens)
– Aufwand (Minderung des bilanziellen Reinvermögens)

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1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Definition von Kosten

 In der Betriebswirtschaftslehre finden sich viele, häufig wesentlich


voneinander abweichende Definitionen des Begriffes Kosten
 Schmalenbach: wertmäßiger Kostenbegriff
 Koch: pagatorischer Kostenbegriff
 Riebel: entscheidungsorientierter Kostenbegriff
 Hier verwendete Definition
 Kosten: bewerteter sachzielbezogener (oder betriebsbedingter)
Güterverzehr
 Leistung (oder Erlös): bewertete sachzielbezogene (oder betriebsbedingte)
Güterentstehung
 Bewertung nach pagatorischen oder kalkulatorischen Preisen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 25
1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Beispiele für Stromgrößen

Auszahlung, keine Ausgabe


 Barentnahme des Inhabers
 Begleichen einer Lieferantenverbindlichkeit
 geleistete Vorauszahlung

Auszahlung und Ausgabe


 Barkauf von Rohstoffen oder Anlagegütern (= Bilanzposition B I Vorräte bzw. A. II. Sachan-
lagen), welche zunächst nur in der entsprechenden Bilanzposition aktiviert werden und noch keine
Aufwendungen i.S. der GuV § 275 II HGB darstellen, da die Rohstoffe noch nicht verbraucht sondern nur gelagert
wurden.

Ausgabe, keine Auszahlung


 Zielkauf von Werkstoffen oder Anlagegütern ( Zugang von
Verbindlichkeiten)
Ausgabe, kein Aufwand
 Rohstoffkauf, Kauf von Anlagegütern

Ausgabe und Aufwand i.S. einer GuV Position:


 § 275 II Nr. 5a Materialaufwand: HGB Entnahme / Verbrauch der Rohstoffe für die Produktion,
 Nr. 8 sonst. betriebl. Aufwend.: Überweisung der Versicherungsprämie, Versicherungsaufwend.
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 26
Innerhalb d.GuV
1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Beispiele für Stromgrößen

Aufwand lt. GuV, keine Ausgabe (Zahlungsmittelabfluss + Eingehen v. Vb L & L)


 Entnahme von Rohstoffen aus dem Lager für die Produktion
(BS: Nr. 5a) Materialaufwand an Rohstoffe)

 Abschreibung (BS: Nr. 7a) Abschreibung auf Anlagevermögen an Maschinen)

 Bestandsminderung an unfertigen und Fertigerzeugnissen (BS: Nr. 2 Verminderung


des Bestands an UE u. FE an UE u. FE)

Aufwand lt. GuV, keine Kosten (neutral, Produktionsunabhängig)


 Verlust beim Wertpapierverkauf (betriebsfremd)
 Gewerbesteuernachzahlung (periodenfremd aus Vorjahren)

Aufwand lt. GuV (nur ein Teil) und zugleich Kosten (Grundkosten)
 Gehalt des Produktionsleiters
 Akkordlöhne
 Rohstoffverbrauch i.S.v. § 275 II Nr. 5a) Materialverbrauch

Kosten, kein Aufwand (Zusatzkosten)


 kalkulatorischer Unternehmerlohn
SS
 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 27
kalkulatorische Miete
1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Bestands- und Stromgrößen

Bestands- Zahlungsmittel- Netto-Geldvermögen Rein- oder Gesamt- Kalkulatorisches


bestand vermögen (=betriebsnotwendiges)
größe (liquide Mittel) Vermögen
Kassenbestand Zahlungsmittelbestand Netto-Geld-vermögen Betriebszielbezogenes
(Barmittel), Bank- & + Forderungen Reinvermögen
Scheckguthaben – Verbindlichkeiten + Sachvermögen
Negative Auszahlung Ausgabe Aufwand Kosten
Strom- Abfluss an Abnahme im Geld- Abnahme im Abnahme im
größe Zahlungsmitteln vermögen durch Gesamt-vermögen kalkulatorischen Vermögen
durch Abgang an Zahlungsmittel- oder durch Werteverzehr durch Werteverzehr im
Kassen-, Bank- & Forderungsabgang oder mit Rahmen der
Scheckguthaben Schuldenzugang Ausgabewirksamkeit Betriebstätigkeit
Positive Einzahlung Einnahme Ertrag Leistung
Strom- Zufluss an Zunahme im Geld- Zunahme im Gesamt- Zunahme im kalkula-
größe Zahlungsmitteln vermögen durch vermögen durch torischen Vermögen durch
durch Zugang an Zahlungsmittel- oder Werteentstehung mit Werteentstehung im Rah-
Kassen-, Bank- & Forderungs-zugang Einnahme- men der Betriebstätigkeit
Scheckguthaben oder Schuldenabgang wirksamkeit
Unterscheidung in:
innerbetriebliche Leistung

(mit Kosten bewertet)


Marktleistung
(mit Erlösen bewertet)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 28
1.2 Übersicht Rechnungswesen – Stromgrößen
Abgrenzung der Stromgrößen

Negative Stromgrößen: Auszahlungen, Ausgaben, Aufwendungen und Kosten

Auszahlungen (ausschl. erweiterter


Zahlungsmittelabfluss)
zahlungs-
wirksamer
Bereich
paga- Ausgaben (Zahlungsmittelabfluss + (Netto-Geld-
torische Eingehen Vb a. L u.L) vermögen)
Ebene

Aufwand lt. GuV lt. § 275 HGB


neutraler Zweckaufwand lt.
Aufwand Unternehmensgegenstand
erfolgs-
wirksamer
Kosten Bereich
kalkula-
torische kalkulat.
Grundkosten lt. GuV Kosten
Ebene

 gleiche
SS 2019 ZuordnungKOSTENRECHNUNG
gilt für die positiven Stromgrößen
& Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 29
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 30
1.3 Übersicht Rechnungswesen – Aufwand und Kosten
Abgrenzung von Aufwand und Kosten (Grundkosten u. kalk. Kosten)

Gesamte Aufwendungen lt. GuV i.S.v. § 275 II HGB

Neutraler Aufwand Zweckaufwand i.S.d.


Unternehmenszwecks

betriebs- perioden- außer-


Aufwand = grds. Kosten
fremd fremd ordentlich

Kosten  Kosten ohne


entsprechende entsprechende
Aufwendungen Aufwendungen
Kosten =
Aufwand Anderskosten
(kalk. Zinsen u. Zusatzkosten
Abschreibung) !!!!

Grundkosten Kalkulatorische Kosten

Gesamtkosten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 31
1.3 Übersicht Rechnungswesen – Aufwand und Kosten
Beispiele für Aufwand lt. GuV und Kosten
 Spenden für wohltätige Zwecke
 Differenz zwischen höherer bilanzieller und niedrigerer kalkulatorischer Abschreibung
 Reparaturen an nicht betriebsnotwendigen Gebäuden
 Verlust beim Anlageverkauf
Neutraler  Spekulationsverluste mit Wertpapieren
 Differenz zwischen tatsächlichem Brandschaden und für dieses Risiko verrechneten kalkulatorischen Wagniskosten
Aufwand  Steuernachzahlung usw.

 Versicherungen
Zweckaufwand  Materialsofortverbrauch
 Energiekosten
Grundkosten  Akkordlöhne
 Meistergehalt
 Grundsteuer usw.

 Differenz zwischen kalkulatorischer und niedrigerer bilanzieller Abschreibung !!!! siehe Aufgabe Omnibus
Anders-/ eines Reiseveranstalter
 kalkulatorischer Unternehmerlohn
Zusatzkosten  kalkulatorische Eigenkapitalzinsen, in der GuV werden nur die FK Zinsen erfasst
 in der Kostenrechnung werden die FK als auch die EK Zinsen vom betriebsnotwendigen Kapital (EK + FK)
berücksichtigt
 kalkulatorische Miete
 Garantiekostenverrechnung, ohne dass Garantieleistungen vom Kunden
abgerufen werden usw.

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 32
1.3 Übersicht Rechnungswesen – Aufwand und Kosten
Beispiele für Ertrag lt. GuV und Erlös

Vergleichbare Abgrenzung bei Ertrag lt. GuV und Erlöse lt. Kosten-
rechnung
 Verkauf einer Anlage über Buchwert
 Mieten aus nicht betriebsnotwendigen Gebäuden
 erhaltene Schenkungen
Neutraler
Ertrag  Subventionen
 Auflösung überhöhter Rückstellungen usw.

 Verkauf von Fertigerzeugnissen, Waren, Dienstleistungen: Nr. 1: einschl.


anteiligem Gewinn, da er durch den Verkauf realisiert wurde, dem
Zweckertrag Verkaufspreis werden die Selbstkosten (einschl. Vertr.GK) gegenüber
Grunderlös gestellt;
 Produktion ins Lager: Nr. 2 Bestandserhöhungen an Fertigerzeugnissen,
unfertigen Erzeugnissen, jedoch noch ohne Gewinnausweis, da dieser noch
nicht durch Verkauf i.S.v. § 252 I Nr. 4 HGB realisiert wurde

 Differenz zwischen höherer kalkulatorischer und niedrigerer bilanzieller


Anders-/ Bewertung von Beständen
Zusatzerlös
 Ansatz von selbsterschaffenen Patenten als Aktivposten der Bilanz (z.B.
Biontech) ab der Phase der Entwicklung
 unentgeltlich abgegebene Fertigerzeugnisse

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 33
1.3 Übersicht Rechnungswesen – Aufwand und Kosten
Abgrenzungsrechnung

 Kosten = Aufwendungen lt. GuV (als Ausgangspunkt)


– betriebsfremder Aufwand
– periodenfremder Aufwand
– außerordentlicher Aufwand
+ Zusatzkosten
± Differenz Anderskosten, insbes. bei kalk. Zinsen
und Abschreibungen)

 Erlöse(Leistungen) = Erträge lt. GuV (als Ausgangspunkt)

– betriebsfremde Erträge
– periodenfremde Erträge
– außerordentliche Erträge
+ Zusatzleistungen
± Differenz Andersleistungen

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Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 35
1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Zentrale Kostenkategorien

Einzel- und
variable und fixe Gemeinkosten lt. Ist-, Normal- und primäre und
Kosten ermitteltem %-satz aus Plankosten sekundäre Kosten
d. BAB = Betriebsab-
rechnungsbogen)

Differenzierung Differenzierung Differenzierung Differenzierung


nach dem nach der nach dem nach der Quelle
Verhalten bei Möglichkeit der Zeitbezug und des
Veränderungen der direkten Mittelung Leistungsbezugs
Kosteneinfluss- (willkürfreien) (intern, extern)
größe Zurechenbarkeit

 Bei dem Hochschullehrbeauftragten B. Posner sind seine Jahreskarte der DB


AG: „BahnCard 100 mit einem monatsweise zu bezahlenden Betrag = fixe Kosten, egal ob er zu seinen Studen-
ten u. Studentinnen der Stadt München an der FOM in München fährt oder nicht, gegebenenfalls hat er
Leerkosten.

 Kostenkategorien können spaltenweise kombiniert werden


 Gesamtkosten ergeben sich aus der Summe
 von variablen und fixen Kosten
 von Einzel- und Gemeinkosten, Einzelkosten werden lt. einer Stückliste ermittelt
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 36
1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Weitere Kostenkategorien

Relevante Kosten
 werden durch eine bestimmte Entscheidung über ein Maßnahme
ausgelöst und müssen daher bei Entscheidung berücksichtigt werden
 spezielle relevante Kosten sind z. B. Opportunitätskosten
 Kosten für eine entgangene Gelegenheit

Irrelevante Kosten
 fallen unabhängig von der Entscheidung an
 z. B. Fixkosten (in der kurzfristigen Betrachtungsweise)
 spezielle irrelevante Kosten sind z. B. sunk costs
 bereits in der Vergangenheit angefallen (oder vordisponiert)
 Höhe kann heute und in Zukunft nicht mehr geändert werden

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 37
1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Variable und fixe Kosten

Variable und fixe Kosten


 Kosteneinflussgröße
 Definition und Quantifizierung
 gängige Größe: Produktionsmenge (= Beschäftigung)

Variable Kosten
 abhängig von Kosteneinflussgrößen (Menge: Stück, l, cm)

Fixe Kosten
 unabhängig von Kosteneinflussgröße
 Beispiel für Nutz- und Leerkosten anhand eines selbst gewählten Bei-
spiels, auch aus der Dienstleistungsbranche;
 Nutzkosten
 Leerkosten des HochschullehrbeauftragtenHerrn Posner bezüglich seiner BahnCard 100, während der Covid
19 Krise aufgrund ausschl. virtueller Hochschullehre und somit fehlender Kostenerstattungen durch die FOM
Niederlassungen in M, S und N sowie von weiteren Hochschulen für die mtl. verauslagten Zugkosten in Form
der BahnCard 100.

Mischkosten (enthalten fixe und variable Anteile)


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1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Nutz- und Leerkosten

Aufteilung in Abhängigkeit vom Beschäftigungsgrad (Auslastung)

Kosten
BahnCard 100 Fixkosten
KF

KN (x) Le
er
ko
st
en

n
ste Nutzkosten KN
o
t zk
KL(x) Nu

Leerkosten KL

Auslastung
x 100 % dieser BahnCard 100
für Fahrten an Hochschulen

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1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Variable Kosten

Variable Kosten: unterschiedliche Verläufe

proportional
Kosten Kosten steigen um den
gleichen Betrag je Aus-
bringungseinheit

degressiv
z. B. Nutzung von Mengen-
e ar) rabatten
al (lin
i on
p ort
pro progressiv
Kosten steigen über-
regres
s iv proportional mit steigender
Ausbringungsmenge z. B.
durch erhöhten Energie-
verbrauch
Beschäftigungsgrad

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 40
1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Fixkosten: unterschiedliche Verläufe

Kosten absolut fix


Kosten fallen unabhängig
von der Beschäftigung an
z. B. Verwaltungskosten,
Mieten

sprungfix (intervallfix)
sprungfix ab einer bestimmten
Auslastung muss
beispielsweise eine
absolut fix zusätzliche Maschine /
zusätzlicher Lagerraum
o.ä. bezahlt werden

Beschäftigungsgrad / Auslastung: m, l, %

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1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Kostenremanenz

Auf- und Abbau von sprungfixen Kosten

Kosten

Kostenremanenz bei sprungfixe Kosten


Kapazitätsabbau können bei
Beschäftigungs-
rückgang in der
Regel nicht sofort
wieder abgebaut
Aufbau werden
sprungfixer Kosten
 Kostenremanenz

Beschäftigungsgrad

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1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Gesamtkosten

Exemplarischer linearer Gesamtkostenverlauf K(x)


 absolut fixe Fixkosten werden immer als Parallele zur x-Achse dargestellt
 proportionale variable Kosten

Kosten
K

Kostenfunktion
K(x) = Kf + kv·x

Gesamtkosten K bei Beschäftigung x


Fix- = Fixkosten Kf + variable Stückkosten kv · Stückzahl x
kosten
Kf

Beschäftigungsgrad
x = m Menge, km, l, t

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1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Weitere Kostenbegriffe

Stückkosten
 durchschnittliche Kosten eines Stücks

 kann weiter in variable und fixe


Stückkosten unterschieden werden

Grenzkosten
 wie stark steigen die Gesamtkosten des Unternehmens an, wenn die
Ausbringungsmenge um eins erhöht wird
 entspricht der Steigung (= 1. Ableitung) der Kostenfunktion,
der Wert kann sich im Verlauf ändern (je nach Kostenfunktion)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 44
1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Unterschiedliche Kostenverläufe

Gesamtkosten Stückkosten Grenzkosten


Kosten
Kosten k Kosten k

nal
rt i o
ropo
p konstant konstant

Menge
Menge Menge
Kosten Kosten k Kosten k

fixe null

Menge Menge Menge


Kosten Kosten k degr Kosten k
e
Sprü ssiv mi
ngen t
intervall-fixe
null mit Sprüngen

Menge Menge Menge


SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 45
1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Unterschiedliche Kostenverläufe

Gesamtkosten Stückkosten Grenzkosten

Kosten Kosten Kosten

Menge Menge Menge

Kosten Kosten Kosten

Menge Menge Menge

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 46
1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Einzel- (lt. Stückliste) und Gemeinkosten (lt. %-satz ermittelt aus dem BAB)

Kosten sind einem Bezugsobjekt (Verrechnungseinheit) direkt oder nur


indirekt zurechenbar:

Einzelkosten (lt. Stückliste: Fe Material u. Fe Löhne)


 direkte willkürfreie Zurechenbarkeit
 es gilt das Verursachungsprinzip

Gemeinkosten (lt. %-satz ermittelt aus dem BAB)


 nur indirekte, damit willkürliche Zurechenbarkeit
 bei Gemeinkosten kann das Verursachungsprinzip nicht (oder nur sehr
eingeschränkt) in Anspruch genommen werden

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1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Einzel- und Gemeinkosten

Wesentliche Bezugsobjekte (der Standardrechnung)


 Kostenträger / Produkte des Unternehmens
 wofür fallen welche Kosten an
 z. B. Produkte des Unternehmens

 (vier Haupt-) Kostenstellen: Mat. Bereich, Fertigungs Bereich


(Fertigungslöhne u. Maschinen- u. Automatenkosten) , Verwaltungs Bereich und

Vertriebs Bereich
 wo fallen welche Kosten an
 z. B. Abteilungen

 somit existieren
 Kostenträgereinzelkosten (auch nur Einzelkosten)
 Kostenträgergemeinkosten (auch nur Gemeinkosten)
 Kostenstelleneinzelkosten
 Kostenstellengemeinkosten
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1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Einzel- und Gemeinkosten

unechte Gemeinkosten
 faktisch Einzelkosten
 aus Vereinfachungs- und/oder Wirtschaftlichkeitsgründen nicht als
Einzelkosten erfasst
Sonderkosten
 können einzelnen Aufträgen zugerechnet werden
 je nach Zurechenbarkeit auf eine Leistungs- oder
Verrechnungseinheit oder auf mehrere Leistungseinheiten
Verrechnung als Sondereinzelkosten oder Sondergemeinkosten
 häufige Sonderkosten
 Sondereinzelkosten Fertigung (z.B. goldene Wasserhähne in der Yacht)
 Lt. Ermittlung HK i.S.v. § 255 II S. 2 HGB Dazu gehören die Materialkosten, die Fertigungskosten und
die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und
des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. 

 Sondereinzelkosten Vertrieb (z.B. Versandt per Flugzeug)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 49
1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Einzel- und Gemeinkosten

Kostenverrechnung
 verursachungsgerechte Zurechnung
 ideale Lösung für den Kostenrechner
 z. B. Einzelkosten

 Alternativen
 Durchschnittsprinzip
- Verteilung der Kosten anteilsmäßig auf die Kostenträger
 Tragfähigkeitsprinzip
- Verteilung der Kosten proportional zu den Marktpreisen, Erlösen oder
Deckungsbeiträgen
 beide Prinzipien sind ggf. nicht realitätsnah zur tatsächlichen
Kostenentstehung, aber dennoch plausibel
- häufig ist eine realitätsnahe Verrechnung auch nicht möglich

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 50
1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Übersicht Kostenkategorien

Kostenträgergemeinkosten lt. BAB


Kostenträger-
einzelkosten lt.
Stückliste variable Gemeinkosten fixe Gemeinkosten

variable Kosten fixe Kosten


(beschäftigungsvariabel) (beschäftigungsfix)

Beispiele: Beispiele: Beispiele:


 Rohstoffe  Hilfsstoffe  Fertigungsvorbereitung
(Ausnahme:  Energie und  Betriebsleitung
Kuppelprozesse) Betriebsstoffe  Zeitabschreibungen
 Verpackungskosten  Leistungsabschreibungen  Zeitlöhne
 Akkordlöhne  Verwaltung
 Provisionen  Raummiete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 51
1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Ist-, Normal- und Plankosten

Istkosten
 tatsächlich angefallene Kosten einer bestimmten Periode lt. Nachkalkulation

Normalkosten
 durchschnittliche Kosten der vergangenen n Perioden
 Normalisierung (z. B. über Mengenkomponenten der Istkosten der
Vergangenheit), um zufällige Schwankungen auszugleichen
 Kostenrechnungssysteme spezielle größerer Unternehmen beruhen auf
Normalkosten statt Istkosten

Plankosten
 prognostizierte Kosten zukünftiger Perioden
 werden in Plankostenrechnungssystemen verarbeitet parallel zu Ist- oder
Normalkostenrechnungen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 52
1.4 Übersicht Rechnungswesen – Kostenkategorien
Primäre und sekundäre Kosten

Primäre Kosten
 Verzehr von Gütern und Dienstleistungen aus der betrieblichen Umwelt (dazu
gehören auch Sicht des Unternehmens auch Mitarbeiter und Eigner)

Sekundäre Kosten
 innerhalb des Betriebs bezogene Güter oder Dienstleistungen

Aus Sicht des gesamten Unternehmens entstehen alle Kosten aus dem Bezug
von Gütern und Dienstleistungen aus dem Markt (der Umwelt) und sind somit
primäre Kosten
 Unterscheidung von primären und sekundären Kosten relevant für die Kosten
einer Kostenstelle
 sekundäre Kosten werden über die innerbetriebliche Leistungsverrechnung
(IBL) im Rahmen der Kostenstellenrechnung verrechnet

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 53
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

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1.5 Übersicht Rechnungswesen – Kostenrechnungssysteme
Voll- und Teilkosten

Kostenrechnungssystem
 auf Vollkostenbasis
 alle angefallenen Kosten (einschließlich der Fixkosten) werden auf
Kostenträgereinheiten (z. B. Produkte, Lose, Chargen) verrechnet
- Einzelkosten hierbei eindeutig zuordenbar
- Gemeinkosten werden willkürlich zugeordnet
 Vollkostenrechnung
 auf Teilkostenbasis
 es werden nur die Kosten einer Kategorie verrechnet
- in der Regel die variablen oder beschäftigungsabhängigen Kosten
- Fixkosten werden für den betrachteten Zeitraum als unveränderlich
angesehen
 die übrigen Kosten fließen in die Kostenträgerzeitrechnung ein
 Teilkostenrechnung
 können zu Ist- oder Normalkosten erfolgen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 55
1.5 Übersicht Rechnungswesen – Kostenrechnungssysteme
Plankostenrechnung

Plankostenrechnung
 Rechengrößen beruhen auf Berechnungen/Schätzungen/Prognosen
 Planung der erwarteten Verbrauchsmengen und Preise
 Plankostenrechnung auf Voll- oder Teilkostenbasis
(Grenzplankostenrechnung)
 läuft parallel zu Standardkostenrechnung

Ergänzende Systeme
 Prozesskostenrechnung
 statt Kostenstellen erfolgt die Verrechnung auf Basis von Unternehmens-
und Geschäftsprozessen
 Zielkostenrechnung (Target Costing)
 gehört zu den Kostenmanagementsystemen
 Vorgabe von Zielkosten
 …
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 56
Kapitel 1
Zusammenfassung

Was haben Sie gelernt?


 Einordnung und Gesamtkonzept des Rechnungswesens
 Zielsetzung und Aufgliederung des betrieblichen
Rechnungswesens
 Verständnis der Kostenkategorien und Kostenrechnungssysteme

Was können Sie damit anfangen?


 Prozesse und Daten des Rechnungswesens verstehen und
entsprechend einordnen
 Stromgrößen und deren bilanzielle Wirkung differenziert
darstellen
 Kostenverläufe differenzieren und interpretieren

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 57
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien


SS 2019 58
2 Grundlagen Kostenrechnung
Lernziele Kapitel 2: Grundlagen Kostenrechnung

Wesentliche Kenntnisse, die in diesem Themenblock vermittelt


werden:

 Aufbau und Ablauf der Vollkostenrechnung


 die grundsätzlichen Aufgaben der Kostenartenrechnung
 Kostenstellenrechnung und ihre Aufgaben und Instrumente
 die grundsätzlichen Aufgaben der Kostenträgerstück- und der
Kostenträgerzeitrechnung
 Einführung in die Standardrechnung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 59
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
Standardrechnung

Standardrechnung
 Aufgaben
 Kalkulation der betrieblichen Leistungen
 Kontrolle der Wirtschaftlichkeit
 Bereitstellen relevanter Informationen für Dispositionszwecke
 Daten für unternehmerische Entscheidungen

dreiteiliger Abrechnungsgang in Theorie und Praxis etabliert


 Kostenartenrechnung (abgeleitet aus den Aufwendungen lt. GuV § 275 II HGB GKV)
 Kostenstellenrechnung (Mat., Fe, Verw. oder Vertr. Bereich)
 Kostenträgerrechnung (Produkte)
 Hauptzweck der Kostenrechnung
 Kalkulation (Kostenträgerstückrechnung) lt. HK = Herstellungskosten i.S.v. § 255 II S. 2
bis 4 HGB = Spicker bzw. AK = Anschaffungskosten i.S.v. § 255 I HGB
- Kosten der einzelnen Leistungseinheiten
 kurzfristige Erfolgsrechnung (Kostenträgerzeitrechnung)
- Ermittlung des (kalkulatorischen) Erfolgs

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 60
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
Aufbau der Kostenrechnung

Kostenartenrechnung
Welche Kosten sind insgesamt
in welcher Höhe angefallen?

Kostenstellenrechnung
Wo sind welche Kosten in
welcher Höhe angefallen?

Kostenträgerstückrechnung Kostenträgerzeitrechnung
Wofür sind welche Kosten Welche Kosten (Leistungen) sind in
(Leistungen) in welcher Höhe der Periode für welche Kostenträger
angefallen? angefallen?

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 61
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung (ausgehend von der GuV und somit von
der Kostenartenrechnung)
Ablauf der Kostenrechnung

Kostenartenrechnung (Ausgangspunkt ist grds. die


GuV i.S.v. § 275 II HGB GKV
Gemeinkosten
lt. BAB z.B. Energie
Kostenstellenrechnung
Einzelkosten Mat., Produktions, Verw. u. Vertr.Berecih
fließen direkt in
die Kalkulation ein
%-sätze, Gemein-
lt. Stückliste
kostenzuschlagsätze
Kostenträgerstückrechnung
(Kalkulation i.S.v. § 255 II S. 2 bis 4 HGB)
Stückkosten

Kostenträgerzeitrechnung
(Betriebsergebnisrechnung z.B. Q 1 2021)

Leistungen / Erlöse

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 62
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 63
Kostenartenrechnung
Übersicht

Kostenarten- BAB = Kostenstellen- Kostenträger-


rechnung rechnung rechnung
1. Kostenträger-
Einzelkosten

einzelkosten

stückrechnung
& Sonder-

variabel

Kostenträger I
Kosten Erlöse
Betriebsabrechnungsbogen Kostenträger II
variabel
unechte

Kostenstellen
Gemeinkosten

Kosten Erlöse
Mat. Fertig. Verw. Vertr.
Kosten- Bereich Bereich Bereich Bereich

arten lt.
2. Kostenträger-
echte

GuV
fix

zeitrechnung
Σ Σ Σ
Anders- und Kosten Erlöse
Zusatzkosten

Welche Kosten Wo und in welcher Kosten- Wofür (für welchen


(Einzel- und stelle sind die Kosten Kostenträger) sind die
Gemeinkosten) angefallen? Hierfür sind GK- Kosten angefallen?
sind angefallen? Zuschlagsätze zu ermitteln
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 64
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
Kostenartenrechnung

 erster Teilschritt der Kostenrechnung


 Erfassung aller angefallen Kosten
 Differenzierung nach geeigneten Kriterien, z. B.

Kosten
Verbrauchte Betriebliche Abhängigkeit von Art der Ver-
Produktions- Funktionen der Beschäftigung rechnung
(Ausbringung)
faktoren (VWL) (Hauptkostenstellen)

 Materialkosten (lt.  Beschaffungs-  variable Kosten  Einzelkosten lt.


Materialentnahmeschein)
kosten  fixe Kosten Stückliste
 Personalkosten (lt.  Fertigungskosten
Stundenaufschreibung)  intervallfixe Kosten  Gemeinkosten lt.
 Dienstleistungs-  Verwaltungskosten (bei Teilkosten- BAB und die mit
kosten rechnung) Ihm ermittelten
Zuschlagsätze:
 öffentliche  Vertriebskosten
(werden nur zur  MatGK, FeGK,
Abgaben
Ermittlung der Verw.GK u. Vertr.GK
 kalkulatorische Selbstkosten  z.B. 40 % MatGK
Kosten berücksichtigt) Zuschlagsatz

 …  …

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 65
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
Kostenartenrechnung

Ziel der Kostenartenrechnung


 systematische, vollständige und überschneidungsfreie Erfassung der
in der Abrechnungsperiode angefallenen Kosten gegliedert nach den
verschiedenen Kostenarten

Information über
 absolute Höhe der einzelnen Kostenarten und/oder der
Gesamtkosten
 relativen Anteil einzelner Kostenarten an den Gesamtkosten
 Unwirtschaftlichkeiten (im Rahmen von Vergleichen)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 66
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
Kostenvergleich

Zeitvergleich
 Vergleich der Kostenart A in Periode 1 mit Kostenart A in Periode 2

Betriebsvergleich
 Vergleich der Kostenart A in Periode 1 in Betrieb 1 mit Kostenart A in Periode
1 in Betrieb 2

Soll-Ist-Vergleich
 Vergleich der angefallen Istkosten der Kostenart A in Periode 1 mit den
geplanten Kosten der Kostenart A in Periode 1

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 67
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
Grundsätze der ordnungsgemäßen Kostenrechnung

Vollständigkeit
 Erfassung aller Kosten

Reinheit
 nur eine Kostengüterart bestimmt Kostenart

Einheitlichkeit
 einheitliche und schnelle Zurechnung
 vergleichbar
 ggf. Nutzung von Kostenartenplänen

Wirtschaftlichkeit
 Untergliederung muss nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorgenommen
werden ( „sonstige Kosten“ für vernachlässigbare Kosten)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 68
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
Kostenarten

Erfassung der Kosten möglichst nur einmal für Finanzbuchhaltung


und Kostenrechnung
 Grundsatz der Einmalerfassung der Werteverzehre
 wirtschaftliches Vorgehen

Gliederungsempfehlung, z. B.
 Gemeinschaftskontenrahmen (BDI)
 Industriekontenrahmen (BDI)
 Kontenrahmen der DATEV

Abgrenzungsrechnung unternimmt und dokumentiert die


Abweichungen zwischen beiden Rechenwerken

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 69
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
Übergang Finanzbuchhaltung  Kostenrechnung

Neutraler
Zweckaufwand Finanzbuchhaltung
Aufwand

w
in ird
üb di n r
e r e K i ch
unveränderte neue
-
no o t Übernahme Wert
m Re tz
m
en
in die KoRe ansa

Anderskosten
Kostenrechnung Grundkosten - kalk. Zusatzkosten
Abschreibungen
- kalk. Zinsen

Hinzufügung
für die KoRe

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 70
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 71
Kostenstellenrechnung
Übersicht

Kostenarten- Kostenstellen- Kostenträger-


rechnung rechnung rechnung
1. Kostenträger-
Einzelkosten

einzelkosten

stückrechnung
& Sonder-

variabel

Kostenträger I
Kosten Erlöse
Betriebsabrechnungsbogen Kostenträger II
variabel
unechte

Kostenstellen
Gemeinkosten

Kosten Erlöse
Kosten-
arten
2. Kostenträger-
echte

fix

zeitrechnung
Σ Σ Σ
Anders- und Kosten Erlöse
Zusatzkosten

Welche Kosten Wo sind die Kosten Wofür sind die Kosten


sind angefallen? angefallen? angefallen?

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 72
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
Kostenstellenrechnung

Fragestellung: Welche Kosten sind in den Teilbereichen eines


Unternehmens angefallen (innerhalb der betrachteten Periode)?

Aufgaben der Kostenstellenrechnung


 Zurechnung der in der Kostenartenrechnung erfassten und nicht
direkt den Produkten oder Leistungen zurechenbaren Kosten
(Gemeinkosten) auf die Orte ihrer Entstehung (Kostenstellen)
 nur Einzelkosten können direkt den Kostenträgern zugerechnet werden

 Vorbereitung zur Weiterverrechnung auf die Kostenträger


 Ermittlung von Zuschlags- und Verrechnungssätzen

 Darstellung des Leistungsbeziehungen innerhalb des Unternehmens


 Kontrolle der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Kostenstellen
 ggf. Ermittlung von Kalkulationssätzen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 73
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
Kostenstellen

Kostenstellen
 abgegrenzte Teilbereiche (= Verantwortungsbereiche) innerhalb des
Unternehmens
 funktional
 organisatorisch
 andere Aspekte

selbstständige Verantwortungsbereiche
 verursachte Kosten werden geplant, erfasst und kontrolliert
 Kostenstellenleiter muss Höhe der Kosten seiner Stelle beeinflussen können

Ermittlung einer möglichst genauen Maßgröße für die


Kostenverursachung

Kostenstellenunterteilung unterliegt der Wirtschaftlichkeit

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 74
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
Abgrenzung der Kostenstellen

Räumlich- Kostenträger
Funktionale
geographische orientierte
Abgrenzung
Abgrenzung Abgrenzung

Materialbereich Filialen Produkte


Fertigungsbereich Niederlassungen Produktgruppen
Verwaltungsbereich Produktionsstätten …
Vertriebsbereich
Allgemeiner Bereich

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 75
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
Arten der Kostenstellen

Hauptkostenstellen Hilfskostenstellen
(Endkostenstellen) (Vorkostenstellen)

Hauptkostenstellen allgemeine Hilfskostenstellen


Nebenkostenstellen besondere Hilfskostenstellen

sind beteiligt an der erbringen nur


Erstellung oder innerbetriebliche
Verwertung der Leistungen, die
betrieblichen Leistung weiterverrechnet werden

z. B.: Material, Fertigung, z. B.: allgemeine: Kantine, Werksarzt,


Vertrieb, Verwaltung besondere Arbeitsvorbereitung,
Produktionsplanung, Druckerei

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 76
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
Hilfskostenstellen

 die Kosten der Hilfs- oder Vorkostenstellen müssen innerbetrieblich


auf die Haupt-, bzw. Endkostenstellen weiterverrechnet werden

 Aufgabe der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung (IBL)

 nach Abschluss der IBL sind alle Gemeinkosten auf die


Hauptkostenstellen verteilt

 im Rahmen IBL Ermittlung innerbetrieblicher Verrechnungspreise

 im Anschluss an die Verrechnung können z. B. Zuschlagssätze und


Verrechnungssätze ermittelt werden, die in der
Kostenträgerstückrechnung Anwendung finden

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 77
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 78
Kostenträgerrechnung
Übersicht

Kostenarten- Kostenstellen- Kostenträger-


rechnung rechnung rechnung
1. Kostenträger-
Einzelkosten

einzelkosten

stückrechnung
& Sonder-

variabel

Kostenträger I
Kosten Erlöse
Betriebsabrechnungsbogen Kostenträger II
variabel
unechte

Kostenstellen
Gemeinkosten

Kosten Erlöse
Kosten-
arten
2. Kostenträger-
echte

fix

zeitrechnung
Σ Σ Σ
Anders- und Kosten Erlöse
Zusatzkosten

Welche Kosten Wo sind die Kosten Wofür sind die Kosten


sind angefallen? angefallen? angefallen?

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 79
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
Kostenträgerrechnung

Kostenträgerrechnung

Kostenträgerstückrechnung Kostenträgerzeitrechnung
Wofür sind welche Kosten Welche Kosten (Leistungen) sind in
(Leistungen) in welcher Höhe der Periode für welche Kostenträger
angefallen? angefallen?

Bestimmung der Bestimmung des


Kosten der Erzeugnisse kurzfristigen Betriebserfolges
(Kalkulation i.S.v. § 255 II S. 2 ff HGB) (Betriebsergebnisrechnung)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 80
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
Kostenträgerstückrechnung

Kostenträgerstückrechnung
 Verteilung der angefallenen Kosten auf die einzelnen Kostenträger

Kostenträger
 sind betriebliche Leistungen, die den entstandenen Werteverzehr
ausgelöst haben
 müssen die durch sie verursachten Kosten tragen
 Beispiele
 betrieblich hergestellte Güter oder Dienstleistungen
 Aufträge
 Projekte

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 81
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
Aufgaben der Kostenträgerstückrechnung

 Bestimmung der Herstell- und/oder Selbstkosten der produzierten Güter und


Dienstleistungen
 HK = Herstellkosten i.S.v. § 255 II S. 2 ff HGB
 Kosten der Herstellung eines Kostenträgers
 in der Regel Material, Fertigung und gegebenenfalls auch VerwGK bei der Ermittlung /
Bewertung der Vorräte im JA = Jahresabschluss: Bilanz: B I Nr. 3 u. 2 HGB Vorräte Nr. 3
Fertige Erzeugnisse und Nr. 2 Unfertige Erzeugnisse)

 Selbstkosten in der Kostenrechnung zur Gegenüberstellung des am Markt


erzielbaren Preises
 Summe aller Einzel- und Gemeinkosten, die für einen Kostenträger anfallen
 erfolgt z. B. zur
 Bewertung der Bestände an halbfertigen/fertigen Erzeugnissen im Jahresabschluss
 Ermittlung von kurz- und langfristigen Preisuntergrenzen
 ggf. Ermittlung von innerbetrieblichen Verrechnungspreisen
 Ermittlung des Stückgewinns
 Unterstützung von bestimmten betrieblichen Entscheidungen
 Verfahren
 Zuschlagskalkulation, Divisionskalkulation, Äquivalenzziffernrechnung, Kuppelkalkulation

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 82
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
Kostenträgerzeitrechnung

Kostenträgerzeitrechnung
 Gegenüberstellung der gesamten Kosten und der gesamten Erlöse einer
Abrechnungsperiode
 Ermittlung des kurzfristigen Betriebserfolges (Betriebergebnisses)

Vergleichbare Zielstellung wie GuV im externen Rechnungswesen,


aber Abweichung der Erfolgsgrößen aus folgenden Gründen
 Gewinn- und Verlustrechnung ermittelt normalerweise jahresweise den
Jahresüberschuss, Kostenträgerzeitrechnung in der Regel unterjährig, häufig
monatlich
 Erfolgsermittlung in GuV über Aufwendungen und Erträge, in
Kostenträgerzeitrechnung über Kosten und Leistungen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 83
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

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2.5 Übersicht Standardrechnung
Übersicht über die Standardrechnung

 Vollkostenrechnung
 die gesamten Kosten werden auf die Kostenträger verrechnet

 eindeutige Zurechnung der Einzelkosten

 willkürliche Zurechnung der Gemeinkosten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 85
2.5 Übersicht Standardrechnung
Standardrechnung im Überblick

Kostenarten- Kostenstellen- Kostenträger- Erlös-(Leistungs-)


rechnung rechnung stückrechnung rechnung

Hilfs-
Gemeinkosten

Gesamte Gesamte Gesamte


Perioden- kostenstellen Periodenkosten Perioden-
IBL* %
kosten (nach (nach leistungen (nach
Kostenarten Haupt- Kostenträgern Produktarten
gegliedert) kostenstellen gegliedert) gegliedert)

Einzelkosten

Kalkulatorischer Kalkulatorischer Kalkulatorischer


Erfolg Produkt A Erfolg Produkt B Erfolg Produkt C
Kostenträger-
zeitrechnung
Kurzfristiges
Betriebsergebnis
* IBL = Innerbetriebliche Leistungsverrechnung

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Kapitel 2 – Grundlagen Kostenrechnung
Zusammenfassung

Was haben Sie gelernt?


 Methodik und Aufbau der Kosten- und Leistungsrechnung
 Ablauf der Kostenartenrechnung
 Prozess und grundsätzliche Aufgaben der
Kostenstellenrechnung
 Ziele der Kostenträgerrechnung

Was können Sie damit anfangen?


 Die wesentlichen Begriffe der Kosten- und
Leistungsrechnung definieren und einordnen
 Die Systematik der Vollkostenrechnung erläutern und
einsetzen
 Differenzieren verschiedener Kostensysteme
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Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 88
3 Kostenartenrechnung
Lernziele Kapitel 3: Kostenartenrechnung

Wesentliche Kenntnisse, die in diesem Themenblock vermittelt


werden:

 die Anwendung der Kostenartenrechnung bzgl. aller anfallenden Kosten


 die Systematik einer klaren Gliederungslogik der Kostenarten
 die Verbrauchs- und Bewertungsverfahren
 die Abschreibungsverfahren in der KLR
 Abgrenzung und Erläuterung der kalkulatorischen Größen in der KLR
 das Gesamtkonzept der Kostenartenrechnung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 89
3.1 Kostenarten
Kostenarten

 meist Gliederung nach verbrauchten Produktionsfaktoren


 Materialkosten
 Personalkosten
 …

 pagatorische Kosten
 zugrundeliegender Zahlungsstrom
- nicht notwendigerweise zeitgleich zur Kostenentstehung
 Beispiele
- Zahlung von Lohn und Gehalt
- Zahlung des Kaufpreises der Betriebs- und Geschäftsaustattung
- …

 kalkulatorische Kosten
 Anders- und Zusatzkosten
 kein Zahlungsstrom oder anderer Wertansatz
 Beispiele
- kalkulatorischer Unternehmerlohn
- kalkulatorische Miete
- kalkulatorische Zinsen
- kalkulatorische Abschreibungen
- kalkulatorische Wagnisse

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 90
3.1 Kostenarten
Beispiel Kostenartenplan

Quelle: Jórasz, Kosten- und Leistungsrechnung, 2003, S. 103

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Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 92
3.2 Materialkosten
Materialkosten

 Rohstoffe
 wesentliche Bestandteile

 Hilfsstoffe
 unwesentliche Bestandteile

 Betriebsstoffe
 gehen nicht direkt in das Produkt ein

 sonstige Waren
 gehen ohne weitere Verarbeitung in das Erzeugnis ein
 werden direkt weiterverkauft

Ablauf bei der Bestimmung der Materialkosten


 Bestimmung der Verbrauchsmengen
 Bewertung der Verbrauchsmengen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 93
3.2 Materialkosten
Bestimmung der Verbrauchsmengen

 Zugangsverfahren (oder Festwertverfahren)


 Materialverbrauch = Zugangsmenge

 Inventurverfahren
 Materialverbrauch = Anfangsbestand + Zugang – Inventurendbestand

 Fortschreibungsverfahren
 Materialverbrauch = Entnahme
 Kontrolle: Endsollbestand = Anfangsbestand + Zugang – Abgang

 retrogrades Verfahren
 Sollverbrauch = hergestellte Stück  Sollverbrauchsmenge/Stück
 Materialverbrauch = Sollverbrauch

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 94
3.2 Materialkosten
Bewertung der Verbrauchsmengen

Materialkosten = Menge · Preis

Verfahren zur Bewertung des Materialverbrauchs

Festpreis-
Istpreis-Verfahren
Verfahren
Verbrauchs- oder
Durchschnittsverfahren
Preisfolgeverfahren
Inventur- Fortschreibungs- Fortschreibungs-
Inventurmethode
methode methode methode

periodische permanente
periodisches permanentes
Durchschnitts- Forschreibungs-
FIFO FIFO
bildung methode
LIFO LIFO
HIFO HIFO
gewogener gleitender LOFO LOFO
Durchschnitt Durchschnitt

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 95
3.2 Materialkosten
Festpreisverfahren

 einfaches Verfahren, kann für Kalkulation genutzt werden

 d. h. zukunftsorientierte Betrachtung

 fixierte Preise, diese können sein

 Wiederbeschaffungspreise
- bei stark schwanken Preisen

 Durchschnittspreise der Vergangenheit oder Normalpreise


- bei geringen Änderungen zwischen den Perioden

 Planpreise
- bei Vorkalkulation oder allgemeiner Unternehmensplanung

 Preise auf Basis von Opportunitätskosten


- wenn es sich bei den Einsatzstoffen um Engpassfaktoren handelt

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 96
3.2 Materialkosten
Istpreisverfahren

 wiederbeschaffungsorientierte Bewertungspreise

 für Planung und Kalkulation

 anschaffungsorientierte Bewertungspreise

 für Nachkalkulation oder Betriebsergebnisermittlung

- betrachtete Periode liegt in der Vergangenheit

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 97
3.2 Materialkosten
Durchschnitts- und Verbrauchsfolgeverfahren

Durchschnittsverfahren
 Bewertung zu Durchschnittswerten

Verbrauchsfolgeverfahren
 FIFO: first in first out
 Der Gegenstand, der am längsten im Lager liegt, wird zuerst verbraucht.
 Anzuwenden bei verderblichen Güter oder wenn die Entnahmefolge nur so
möglich ist (z. B. Silo).
 LIFO: last in first out
 Der Gegenstand, der am kürzesten im Lager liegt, wird zuerst verbraucht.
 FIFO und LIFO sind zeitlich orientierte Verbrauchsfolgeverfahren.
 Da diese Verfahren oft nicht auf der realen Verbrauchsfolge beruhen
(diese kann meist nicht ermittelt werden), werden sie auch als
Verbrauchsfolgefiktion bezeichnet.

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 98
3.2 Materialkosten
Preisfolgeverfahren

 wertmäßig orientierte Verbrauchsfolgeverfahren

 HIFO: highest in first out

 Der Gegenstand mit dem höchsten Preis wird zuerst verbraucht.

 Tendenziell verbleibt Material zu niedrigen Preise im Lager.

 LOFO: lowest in first out

 Der Gegenstand mit dem niedrigsten Preis wird zuerst verbraucht.

 Tendenziell verbleibt Material zu höheren Preise im Lager.

 Beide Verfahren sind steuerlich und aktuell auch gemäß BilaMoG


nicht anerkannt, da sie einen zu großen Gestaltungsspielraum bieten.

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 99
3.2 Materialkosten
Periodische und permanente Anwendung

Alle Verfahren können periodisch oder permanent angewandt werden:

 periodisch

Bewertung des Abgangs und des Endbestands erfolgt einmal zum Ende der
Periode

 permanent

Bewertung des Abgangs erfolgt bei jedem Abgang; die Bewertung des
Endbestandes ergibt sich aus dem letzten Abgang

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 100
3.2 Materialkosten
Beispiel Materialentnahme

Stück AK [€/St.] Summe [€]


01.01. Anfangsbestand 100 10,00
01.05. Zugang 200 12,00
01.07. Abgang -250
01.10. Zugang 150 8,10
15.11. Zugang 100 9,50
01.12. Abgang -150
31.12. Endbestand 150

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 101
3.2 Materialkosten
Gewogener (periodischer) Durchschnitt

Stück AK [€/St.] Summe [€]


01.01. Anfangsbestand 100 10,00 1.000,00

Hinweis: Abweichungen durch andere Rundung möglich


01.05. Zugang 200 12,00 2.400,00
01.07. Abgang -250
01.10. Zugang 150 8,10 1.215,00
15.11. Zugang 100 9,50 950,00
01.12. Abgang -150
31.12. Endbestand 150
550 5.565,00
Kosten pro Stück: = 5.565,00 / 550  10,1182 €/St.
Kosten der Materialentnahme: (250+150) ∙ 10,1182  4.047,27 €
Kontrolle: Endbestand: 150  10,1182 = 1.517,73 €
Endbestand + Abgang = 1.157,73 + 4.047,27 = 5.565 € (Summe Anfangsb. + Zugänge)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 102
3.2 Materialkosten
Gleitender (permanenter) Durchschnitt

Stück AK [€/St.] Summe [€]


01.01. Anfangsbestand 100 10,00 1.000,00
01.05. Zugang 200 12,00 2.400,00

Hinweis: Abweichungen durch andere Rundung möglich


Zwischenbestand 300 11,3333 3.400,00
01.07. Abgang -250 2.833,33
Zwischenbestand 50 11,3333 566,67
01.10. Zugang 150 8,10 1.215,00
15.11. Zugang 100 9,50 950,00
Zwischenbestand 300 9,1056 2.731,67
01.12. Abgang -150 1.365,84
31.12. Endbestand 150
Kosten der Materialentnahme: 2.833,33 + 1.365,84 = 4.199,17 €
Kontrolle:
Endbestand: 150  9,1056 = 1.365,84 €
Endbestand + Abgang = 1.365,84 + 4.199,17  5.565 € (Summe Anfangsbestand + Zugänge)
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 103
3.2 Materialkosten
FIFO (periodisch)

Stück AK [€/St.]
01.01. Anfangsbestand 100 10,00 100 • 10,00
01.05. Zugang 200 12,00 + 200 • 12,00
01.10. Zugang 150 8,10 + 100 • 8,10
15.11. Zugang 100 9,50
31.12. Endbestand 150
Summe Abgang -400 4.210 €
Kontrolle:
Endbestand: 50  8,10 + 100  9,50 = 1.355 €
Endbestand + Abgang = 1.355 + 4.210 = 5.565 € (Summe Anfangsbestand + Zugänge)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 104
3.2 Materialkosten
FIFO (permanent)

Stück AK [€/St.]
01.01. Anfangsbestand 100 10,00 100 • 10,00
01.05. Zugang 200 12,00 + 150 • 12,00
01.07. Abgang -250 2.800,00 €
Zwischenbestand 50 12,00 50 • 12,00
01.10. Zugang 150 8,10 + 100 • 8,10
15.11. Zugang 100 9,50
01.12. Abgang 150 1.410,00 €
31.12. Endbestand 150

Summe Abgang 4.210 €


Kontrolle:
Endbestand: 50  8,10 + 100  9,50 = 1.355 €
Endbestand + Abgang = 1.355 + 4.210 = 5.565 € (Summe Anfangsbestand + Zugänge)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 105
3.2 Materialkosten
LIFO (periodisch)

Stück AK [€/St.]
01.01. Anfangsbestand 100 10,00
01.05. Zugang 200 12,00 + 150 • 12,00
01.10. Zugang 150 8,10 + 150 • 8,10
15.11. Zugang 100 9,50 100 • 9,50
31.12. Endbestand 150
Summe Abgang -400 3.965,00 €
Kontrolle:
Endbestand: 100  10,00 + 50  12,00 = 1.600 €
Endbestand + Abgang = 1.600 + 3.965 = 5.565 € (Summe Anfangsbestand + Zugänge)
Hinweis:
LIFO periodisch ignoriert, ob die Entnahme so tatsächlich möglich gewesen wäre.

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 106
3.2 Materialkosten
LIFO permanent

Stück AK [€/St.]
01.01. Anfangsbestand 100 10,00 + 50 • 10,00
01.05. Zugang 200 12,00 200 • 12,00
01.07. Abgang -250 2.900,00 €
Zwischenbestand 50 10,00
01.10. Zugang 150 8,10 + 50 • 8,10
15.11. Zugang 100 9,50 100 • 9,50
01.12. Abgang -150 1.355,00 €
31.12. Endbestand 150
Summe Abgang 4.255,00 €
Kontrolle:
Endbestand: 100  8,10 + 50  10,00 = 1.310 €
Endbestand + Abgang = 1.310 + 4.255 = 5.565 € (Summe Anfangsbestand + Zugänge)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 107
3.2 Materialkosten
Verrechnung der Materialkosten

 Rohstoffe
 als Einzelkosten

 Hilfsstoffe
 zuordenbar, aber häufig zu aufwendig
 daher: als „unechte“ Gemeinkosten

 Betriebsstoffe
 als Gemeinkosten

 Waren
 als Einzelkosten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 108
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 109
3.3 Personalkosten
Personalkosten

 arbeitsrechtliche Unterscheidung in
 Löhne (für Arbeiter)
- Zeitlohn, Stück- oder Akkordlohn
- Fertigungslöhne, Hilfslöhne
 Gehälter (für Angestellte)
- zeitabhängig
 Personalnebenkosten
 gesetzliche Personalnebenkosten (Sozialversicherung, Entgeltfortzahlung im
Krankheitsfall, Beiträge zur Berufsgenossenschaft)
 freiwillig oder tariflich vereinbarte Personalzusatzkosten (Urlaubsgeld,
Weihnachtsgeld, Beihilfen, Vermögensbildung, betriebliche Altersversorgung,
Zuschüsse)
 sonstige Personalnebenkosten (Anwerbungs-, Vorstellungs-, Umzugs-,
Abfindungskosten)
 Erfassung der Kosten durch Übernahme aus Buchführung
 Fertigungslöhne und -nebenkosten als Fertigungseinzelkosten
 in Beratungsunternehmen auch Stundensätze der Angestellten als Einzelkosten
 sonstige Personalkosten in der Regel als Gemeinkosten
 jährliche Sonderzahlungen werden auf das Jahr verteilt

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 110
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 111
3.4 Fremdleistungen
Fremdleistungskosten

 fremdbezogene Dienstleistungen
 Beratungs-, Reparatur-, Transportleistungen

 fremdbezogene Sachleistungen
 Telekommunikation, Versicherung, Reisekosten

 Rechte
 Patent- und Lizenzgebühren
 Miete, Pacht

 Verrechnung in der Regel als Gemeinkosten


 Ausnahme: Sondereinzelkosten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 112
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 113
3.5 Öffentliche Abgaben
Öffentliche Abgaben und Steuern

 Gebühren
 Abwasser-, Rundfunk-, Parkgebühren
 Beiträge
 Handwerkskammer, IHK
 Steuern
 berücksichtigt werden nur Steuern auf Kosten
- Verkehrssteuern (Kfz-, Grunderwerb-, Versicherungssteuer)
- Zölle
- Verbrauchssteuern (Mineralöl-, Tabak-, Getränkesteuer)
 Steuern auf Einkommen und Ertrag werden in der Kostenrechnung nicht
berücksichtigt
- Einkommen-, Körperschaft-, Gewerbeertragsteuer
 häufig keine getrennte Erfassung
 z. B. Versicherungssteuer
 Erfassung in der Regel als Gemeinkosten
 Ausnahme: bei Steuern auf Handelswaren oder Materialien

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 114
Unterkapitel 3.1 bis 3.5
Zusammenfassung

Was haben Sie gelernt?


 Differenzierung unterschiedlicher Kostenarten
 Einordnung von Material-, Fremdleistungs- und Personalkosten
 Einordnung von Verbrauchs- und Preisfolgeverfahren

Was können Sie damit anfangen?


 Anwendung und Differenzierung unterschiedlicher
Materialbewertungsverfahren
 Einordnung von Personalkosten, Fremdleistungen und
öffentlichen Abgaben

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 115
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

1 Übersicht Rechnungswesen
1.1 Aufbau
1.2 Strömungsgrößen
1.3 Aufwand und Kosten
1.4 Kostenkategorien
1.5 Kostenrechnungssysteme
2 Grundlagen Kostenrechnung
2.1 Aufbau und Ablauf der Kostenrechnung
2.2 Grundlagen Kostenartenrechnung
2.3 Grundlagen Kostenstellenrechnung
2.4 Grundlagen Kostenträgerrechnung
2.5 Übersicht Standardrechnung
3 Kostenartenrechnung
3.1 Kostenarten
3.2 Materialkosten
3.3 Personalkosten
3.4 Fremdleistungen
3.5 Öffentliche Abgaben
3.6 Kalkulatorische Kosten
3.6.1 Kalkulatorische Abschreibungen
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
3.6.5 Kalkulatorische Miete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 116
3.6.1 Abschreibungen
Übersicht Kalkulatorische Kosten

 Kosten, denen kein Aufwand (Zusatzkosten) oder Aufwand in anderer


Höhe (Anderskosten) gegenübersteht
 kalkulatorische Abschreibungen in der Regel
 kalkulatorische Zinsen Anderskosten

 kalkulatorische Wagnisse
in der Regel
 kalkulatorischer Unternehmerlohn Zusatzkosten
 (ausschließlich beim EU = Einzelunternehmer)

 kalkulatorische Miete

 Zusatzkosten
 keine pagatorischen Kosten
 Opportunitätskosten

 Verrechnung der (erwarteten) Werteverzehre unabhängig vom


Geldfluss

 Verrechnung in der Regel als Gemeinkosten


SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 117
Kalkulatorische Abschreibungen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 118
3.6.1 Abschreibungen
Werteverzehr

Kalkulatorische Abschreibungen
 Abbildung des tatsächlichen Werteverzehrs von langfristig nutzbaren
und betrieblich benötigten Vermögensgegenständen
 Beispiel: gleichmäßige Nutzung einer Maschine oder Omnibus über 5
Jahre ND  Verteilung der Anschaffungsausgabe über diesen Zeitraum, d.
h. 20% der Anschaffungsausgabe als jährliche Kosten
 Entwertung durch
 nutzungsbedingten Verschleiß durch Gebrauch oder Abbau
 natürlichen Verschleiß
 technischen Fortschritt
 wirtschaftliche Überholung
 Zeitablauf
 Festlegung
 des abzuschreibenden Betrages
 der Nutzungsdauer
 des Abschreibungsverfahrens
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 119
3.6.1 Abschreibungen
Kalkulatorische u. bilanzielle i.S.d. § 253 I S. 1 i.V.m. III HGB Abschreibungen

 abzuschreibender Betrag (Grundlage hierfür ist die Abschreibungs BMG = AK oder


HK i.S.v. § 255 I und II HGB bei der bilanziellen Abschreibung entsprechend dem GuV-Ausweis)

 in der Kostenrechnung orientiert sich die Abschreibung am WBW = Wie-


derbeschaffungswert, jedoch nur für d. kalkulatorische Abschreibungen
zutreffend, bei der bilanziellen Abschreibung sind ausschließlich, d.h. höch-
stens (nach § 253 I S. 1 HGB) die AK oder HK die Abschreibungs BMG
 Verwertungserlös kann in der Kostenrechnung in Abzug gebracht werden
 kalkulatorischer Ausgangswert – kalkulatorischer Verwertungserlös

 ND = Nutzungsdauer

 Ansatz der wirtschaftlichen sinnvollen Nutzungsdauer, nicht der technisch


möglichen (in der Regel länger)
 orientiert sich häufig an den für externe Rechnungslegung relevanten AfA-
Tabellen
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 120
3.6.1 Abschreibungen
Abschreibungsverfahren

 verursachungsgerechte Erfassung der Wertminderung

 leistungsbezogen (tatsächlich gefahrenen km)

 zeitbezogen
 linear: gleiche Anteile über Laufzeit
 degressiv
- geometrisch: Abschreibung eines festen Prozentsatzes
- arithmetisch: Verringerung des Abschreibungsbetrages um einen fixen
Betrag
 progressiv

 kombinierte Verfahren
 z. B. leistungsbezogen und Sockelbetrag linear

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 121
3.6.1 Abschreibungen
Lineare Abschreibung

 Die Abschreibungsbasis AB wird gleichmäßig auf die Laufzeit n


verteilt.
 Die Abschreibungsraten a sind gleich groß.


 BW – Buchwert am Ende der Periode t, WBW - Wiederbeschaffungswert

 Abschreibung auf Restwert (Verwertungserlös VE)

 Abschreibung auf 0

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 122
3.6.1 Abschreibungen
Geometrisch-degressive Abschreibung

 Die Abschreibungsraten verringern sich während der Laufzeit.


 Es wird immer ein gleich hoher Prozentsatz p des Buchwertes der Vorperiode
abgeschrieben.
 Die Abschreibung kann nur auf einen Restwert VE > 0 erfolgen.
 Der Startwert ist der Anschaffungswert, bzw. Wiederbeschaffungswert WBW.

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 123
3.6.1 Abschreibungen
Degressiv-lineare Abschreibung

 Kombination aus geometrischer-degressiver und linearer Abschreibung (im


externen ReWe aus steuerlichen Gründen)
 In den ersten Jahren erfolgt eine degressive Abschreibung zum Prozentsatz p.
 Sobald der lineare Abschreibungsbetrag über die Restlaufzeit höher ist als der
degressive Abschreibungsbetrag, erfolgt der Wechsel zur linearen
Abschreibung.
 Wechsel zur linearen Abschreibung

 Lineare Abschreibungsbeträge für die verbleibenden Jahre

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 124
3.6.1 Abschreibungen
Arithmetisch-degressive Abschreibung

 Die Abschreibungsraten verringern sich je Periode um einen konstanten


Betrag d.

 Bei Abschreibung auf 0 heißt diese Variante auch digitale Abschreibung.

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 125
3.6.1 Abschreibungen
Leistungsbezogene Abschreibung

 Die Abschreibungsbasis wird durch die Anzahl der während der


Nutzungsdauer zu erbringenden Leistungseinheiten LE geteilt.
 Die Abschreibung at einer Periode ergibt sich durch
Multiplikation mit den in der Periode t erbrachten
Leistungseinheiten LEt.

 Die Abschreibungsbeträge ändern sich in jeder Periode

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 126
3.6.1 Abschreibungen
Entwicklung des Restwerts je Abschreibungsmethode

Jahr 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
linear 100.000 92.000 84.000 76.000 68.000 60.000 52.000 44.000 36.000 28.000 20.000
geometrisch
100.000 85.134 72.478 61.073 52.531 44.721 38.073 32.413 27.595 23.492 20.000
degressiv

arithmetisch
100.000 85.455 72.364 60.727 50.545 41.818 34.545 28.727 24.364 21.455 20.000
degressiv

leistungsbezogen* 100.000 78.000 75.000 73.000 66.000 65.000 62.000 54.000 42.000 35.000 20.000

*leistungsbezogene Beträge willkürlich gewählt

120,000

100,000

80,000
linear
geometrisch
60,000 degressiv
arithmetisch degressiv
40,000
leistungsbezogen*
20,000

0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 127
3.6.1 Abschreibungen
Korrektur und Verrechnung von Abschreibungen

Korrektur von Abschreibungen durch außerordentlche

Ereignisse
 Fehler durch zu kurze (zu lange) Nutzungsdauer, durch zu
niedrige (zu hohe) Wiederbeschaffungskosten
 Korrektur durch Ansatz des „richtigen“ Werteverzehrs für die noch verblei-
benden Folgejahre !!!!
unabhängig von vollständiger Abschreibung des Abschreibungsbetrages
 hier Unterschied zu externem Rechnungswesen, hier ist gegebenenfalls noch
zusätzlich eine außerordentliche Abschreibung nach § 253 I S. 1 i.V.m. III S. 5
HGB zu machen, wenn durch die Korrektur der Abschreibung in den ver-
bleibenden Jahren nicht die vollen AK /HK abgeschrieben werden würden.

Verrechnung der Abschreibungen


 Abschreibungen werden als Gemeinkosten verrechnet
Ausnahme: leistungsbezogene können als variable Kosten auch als
Einzelkosten verrechnet werden (bei eindeutiger Zuordenbarkeit)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 128
3.6.1 Abschreibungen
Finanzierungseffekt von Abschreibungen

 Abschreibungen sind nicht auszahlungswirksam BS: Abschreibung / Omnisbus


 d. h. bei ausreichenden Umsätzen = Liquiditätszufluss
 „verdiente“ / erwirtschaftete Abschreibungen, d.h. wir sparen Liquidität in der Form,
dass die Abschreibungen als Kosten angesetzt werden
 externes Rechnungswesen
 Verteilung des Anschaffungs (-aufwandes) über die (ggf. steuerlich) vorgegebene
Nutzungsdauer (siehe AfA-Tabellen)
 d.h. die AK / HK = Anschaffungs-/ Herstellungskosten werden z.B. linear auf die ND
= Nutzungsdauer verteilt
 nomineller Kapitalerhalt
 Kostenrechnung
 Verteilung der Wiederbeschaffungskosten über die tatsächliche Nutzungsdauer
 ggf. unter Berücksichtigung eines sicheren Verwertungserlöses am Ende der
Laufzeit
 substantieller Kapitalerhalt

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 129
Kalkulatorische Zinsen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 130
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
Betriebsnotwendiges Kapital

 Kalkulatorische Zinsen = Anderskosten (ungleich Zinsaufwendungen für nur


FK = Fremdkapital lt. GuV i.S.v. § 275 II Nr. 13 HGB)
 Fremdkapitalgeber erhalten Zinszahlungen
 Eigenkapitalgeber erwarten Gewinnausschüttung = Zinsen an EK Geber
 kalkulatorische Verzinsung des gesamten betriebsnotwendigen Kapitals

 Betriebsnotwendiges Kapital

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 131
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
Nicht ausgewiesenes Vermögen und Abzugskapital

 nicht ausgewiesenes, aber notwendiges Vermögen


 bereits abgeschriebene, aber noch wirtschaftlich nutzbare Vermögensgegenstände
 selbst entwickelte Patente (siehe auch Zusatzleistung)

 Abzugskapital
 Kundenanzahlungen
 Lieferantenkredite (zinsfrei)
= Zahlungsziel
 scheinbar zinslose Kredite

 Abzugskapital wird in Abzug gebracht, und zum selbst zu finanzierenden


betriebsnotwendigen Kapital zu kommen (Capital employed)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 132
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
Umlauf- und Anlagevermögen

 Bewertung des betriebsnotwendigen Umlaufvermögens (Vorräte) als


Durchschnittsbestand der Periode

 Bewertung des betriebsnotwendigen Anlagevermögens


 nicht abnutzbares Anlagevermögen: Wert in voller Höhe
 abnutzbares Anlagevermögen (Omnibus)
 Durchschnittsverfahren

• hinzugerechnet werden muss ein beim abzuschreibenden Betrag in Abzug gebrachter


Verkaufserlös (Restwert) am Ende der Nutzungszeit
• dieser muss über die gesamte Zeit finanziert werden

 Restwertverfahren (Ermittlung des mittleren Buchwerts auf Jahresbasis)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 133
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
Unterschied Durchschnittsverfahren vs. Restwertverfahren

Durchschnittsverfahren Restwertverfahren

In Anlehnung an: Deimel/Isemann/Müller, Kosten- und Erlösrechnung, 2006, S. 137,138


K K Durchschnittliche
Kapitalbindung t=1
Durchschnittliche Durchschnittliche

Kalk. Ausgangswert
Kalk. Ausgangswert

Kapitalbindung Kapitalbindung t=2

Abnutzbarer Vermögensgegenstand t tn t
K
Kalk. Ausgangswert

Durchschnittliche
Kapitalbindung

Nicht abnutzbarer t
Vermögensgegenstand
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 134
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
Betriebsnotwendiges Kapital

vereinfache Ermittlung des ausgehend vom bilanziellen Gesamtvermögen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 135
3.6.2 Kalkulatorische Zinsen
Zinssatz

 Ermittlung des Zinssatzes – drei Varianten


 Orientierung am langfristigen risikofreien Kapitalmarktzins
(z. B. Bundesanleihen), in der Regel zuzüglich Risikoaufschlag
(Eigenkapitalzinssatz): für überwiegend EK-finanzierte Unternehmen
 Bewertung zum Sollzinssatz (Fremdkapitalzinssatz)
für überwiegend FK-finanzierte Unternehmen
 Mischzinssatz aus anteiliger Verzinsung Eigenkapital und Fremdkapital
vgl. WACC (Weighted Average Cost of Capital)

 Verrechnung als fixe Gemeinkosten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 136
Kalkulatorische Wagnisse

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 137
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
Übersicht kalkulatorische Wagnisse

Kalkulatorische Wagnisse

versicherbare und versicherbare, aber grundsätzlich nicht


versicherte nicht versicherte versicherbare
Wagnisse Wagnisse Wagnisse

allgemeine
Einzelwagnisse Einzelwagnisse Unternehmer-
wagnisse

Gewinnanspruch
Dienstleistungs- kalkulatorische
(nicht in KoRe
kosten Wagniskosten
berücksichtigt)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 138
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
Wagnisarten

 Bestände- / Lagerhaltungswagnis
 Wertminderungen der Vorräte durch technischen Fortschritt, Preissenkung,
Diebstahl, Verderb
 Anlagewagnis
 Verluste durch außergewöhnliche Beschädigungen der Anlagegüter und
Abschreibungsfehler
 Entwicklungswagnis
 Kosten für erfolglose oder verzögerte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten

 Fertigungswagnis
 Mehrkosten durch Arbeits- und Konstruktionsfehler, Ausschuss; Nacharbeit

 Gewährleistungswagnis
 Kosten für Gewährleistungen aufgrund eingegangener Garantieverpflichtungen

 Transportwagnis
 Verluste aus Transportschäden

 Vertriebs- / Finanzwagnis
 Verluste durch Forderungsausfälle, Kulanz, Währungsschwankungen,
Transportschäden
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 139
3.6.3 Kalkulatorische Wagnisse
Bezugsbasis und Wagnissatz

 Festlegung einer Bezugsbasis


 direkter Zusammenhang mit betrachtetem Risiko
 einfach bestimmbar
 z. B. durchschnittlicher Lagerbestand, Umsatzvolumen,
Fertigungskosten, …

 Ermittlung des Wagnissatzes


 durchschnittliche Konkretisierung des Wagnisses in der Vergangenheit
 unter Berücksichtigung von Statistiken, Erwartungen, Branchendaten

 Wagniskosten
= aktuelle Bezugsbasis · Wagnissatz

 in der Regel Verrechnung als Gemeinkosten


Ausnahme: Sondereinzelkosten (wenn auftragsbezogen)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 140
Kalkulatorischer Unternehmerlohn
und kalkulatorische Miete

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 141
3.6.4 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
Kalkulatorische Unternehmerlohn

 im Einzelunternehmen Vergütung der Inhaber nur durch variablen


Gewinnanspruch
 aus Sicht der Kostenrechnung Opportunitätskosten
 „auf was verzichte ich, wenn ich hier arbeite“
 Orientierung an Vergütung vergleichbarer Angestellter

 Verrechnung in der Regel als Gemeinkosten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 142
3.6.5 Kalkulatorische Miete
Kalkulatorische Miete

 unentgeltlich zur Verfügung gestellte Grundstücke, Räume oder Gebäude


 häufig bei Einzelunternehmen
 Höhe der kalkulatorischen Miete gemäß entsprechender Vergleichsmieten

 Verrechnung, sofern nicht einem Kostenträger zuordenbar, als fixe


Gemeinkosten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 143
3.6.5 Kalkulatorische Miete
Von der Buchhaltung zur Kostenrechnung

Rechnungskreis 1 Rechnungskreis 2

Konto 1 Abgrenzungsrechnung Kostenart 1

Konto 2
Kostenstellenrechnung
Konto 3 Kostenart 2 Kostenträgerrechnung
usw.
Konto 4 Kostenart 3

Konto 5 …

… Kostenart #
Finanzbuchhaltung Kostenartenrechnung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 144
Unterkapitel 3.6
Zusammenfassung

Was haben Sie gelernt?


 Differenzierung und Einordnung kalkulatorischer Kostenarten
 Abschreibungsarten und deren Berechnungen
 Berechnung und Einordnung des betriebsnotwendigen Kapitals

Was können Sie damit anfangen?


 Abschreibungszyklen berechnen und die unterschiedlichen
Methoden vergleichen
 Einordnung von kalkulatorischen Zinsen und
betriebsnotwendigem Kapital
 Differenzierung von Wagnisarten
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 145
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 146
4 Kostenstellenrechnung
Lernziele Kapitel 4: Kostenstellenrechnung

Wesentliche Kenntnisse, die in diesem Themenblock vermittelt


werden:

 Gesamtkonzept der Kostenstellenrechnung


 der Betriebsabrechnungsbogen als zentrales Instrument der
Kostenstellenrechnung
 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
 die Bildung von entsprechenden Kalkulationssätzen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 147
4.1 Kostenstellenrechnung – Begriffe
Kostenstellen

 Kostenstellenrechnung
 Zuordnung der Gemeinkosten zu den „Stätten der Entstehung“
 Bindeglied zwischen Kostenarten- und Kostenträgerrechnung

 Kostenstellen
 Betriebsabteilungen oder betriebliche Teilbereiche
 selbstständige Kontierungseinheiten
 Unterscheidung in Haupt- und Hilfskostenstellen
(auch End- und Vorkostenstellen)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 148
4.1 Kostenstellenrechnung – Begriffe
Primäre und sekundäre Kosten

 primäre Kosten
 aus Sicht des Unternehmens extern bezogene Leistungen
 alle in der Kostenartenrechnung erfassten Gemeinkosten

 sekundäre Kosten
 intern bezogene Leistungen
 Erfassung der Kosten zunächst auf Hilfskostenstellen
 Verrechnung auf die Hauptkostenstellen durch die innerbetriebliche
Leistungsverrechnung (IBL)

 Stellenkosten
 Kostenstelleneinzelkosten
direkt einer Kostenstelle zuordenbare Kosten
 Kostenstellengemeinkosten
nur indirekt mehreren Kostenstellen über einen Verteilungsschlüssel zuordenbar

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 149
4.1 Kostenstellenrechnung – Begriffe
Hauptkostenstellen

 direkte Beteiligung an der Erstellung der betrieblichen Leistung

 wesentliche Arten von Hauptkostenstellen


 Materialkostenstellen (Einkauf, Lager, …)
 Fertigungskostenstellen (Dreherei, Schlosserei, …)
 Verwaltungskostenstellen (Geschäftsführung, Rechnungswesen, …)
 Vertriebskostenstellen (Verkauf, Versand, …)

 Bezeichnung in der Literatur auch Endkostenstellen


 Unterscheidung dann in Hauptkostenstellen und Nebenkostenstellen
 Hauptkostenstellen zuständig für Verwertung der Hauptprodukte
 Nebenkostenstellen zuständig für Verwertung von Neben- und Abfallprodukten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 150
4.1 Kostenstellenrechnung – Begriffe
Hilfskostenstellen

 nur indirekt an der Erstellung der betrieblichen Leistung beteiligt


 Unterstützung anderer Kostenstellen (innerbetriebliche Leistungserbringung)
 Differenzierung in allgemeine und spezielle Hilfskostenstellen
 allgemeine Hilfskostenstellen unterstützen alle anderen Kostenstellen
 Fuhrpark
 allgemeine Reparaturstelle
 spezielle Hilfskostenstellen erbringen Leistung für wenige ausgewählte
Hauptkostenstellen
 Arbeitsvorbereitung
 Instandhaltung für Fertigungshauptkostenstelle
 Änderungsschneiderei für Verkaufsabteilung eines Textileinzelhändlers
 Bezeichnung auch Vorkostenstellen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 151
4.1 Kostenstellenrechnung – Begriffe
Kostenstellenplan

Gesamt-UN Gesamtunternehmen

Funktions-
gliederung Material Fertigung Vertrieb Verwaltung

Produkt-/
Regional- Mobil-
Tablets Europe RoW
gliederung telefone

Funktions- Vorbe- Qualitäts-


Montage
gliederung reitung sicherung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 152
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 153
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
Durchführung der Kostenstellenrechnung

 Kontenmäßige Abrechnung
 Erfassung direkt bei Buchführung
Soll: zugerechnete Kosten
Haben: Entlastung aus Verrechnung mit anderen Kostenstellen
 Nachteil: aufwendiges Verfahren

 Verrechnung in tabellarischer Form


 Betriebsabrechnungsbogen (BAB)
 Schema
primäre Kosten: Verteilung der Kostenstelleneinzelkosten
primäre Kosten: Verteilung der Kostenstellengemeinkosten
sekundäre Kosten: Durchführung der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung
Addition der in der jeweiligen Kostenstelle anfallenden Gemeinkosten
ggf. Zuschlagsrechnung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 154
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
Verteilung der Kosten

 Gemeinkosten der Kostenartenrechnung werden auf Kostenstellen verteilt


(Primärkosten)
 Kostenstelleneinzelkosten
können direkt den Kostenstellen zugeordnet werden
 Kostenstellengemeinkosten
indirekte Verteilung auf die Kostenstellen
Verteilungsschlüssel oder Umlageschlüssel

 Verteilung sekundärer Gemeinkosten


 innerbetriebliche Leistungsverrechnung (IBL)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 155
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 156
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
Schematischer Aufbau und Aufgaben des Betriebsabrechnungsbogen

(1) Die nach Kostenarten


differenzierten primären
Kostenstellen
Kostenarten
Gemeinkosten werden
Hilfskostenstellen Hauptkostenstellen
möglichst verursachungsgerecht
auf die Kostenstellen verteilt. 1. Verteilung der primären
primäre Gemeinkosten auf die
(2) Die in den Hilfskostenstellen Gemeinkosten Kostenstellen nach dem
(allgemeine Kostenstellen und Verursachungsprinzip
Fertigungshilfskostenstellen)
sekundäre 2. innerbetriebliche
entstandenen primären
Gemeinkosten Leistungsverrechnung
Gemeinkosten werden im
Rahmen der innerbetrieblichen 3. Bildung von
Leistungsverrechnung als Kalkulationssätzen
sekundäre Gemeinkosten auf
die Hauptkostenstellen verteilt.
4. Kostenkontrolle

(3) Zur Weiterverrechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger werden Kalkulationssätze ermittelt.

(4) Durch die Gegenüberstellung von geplanten Kosten und tatsächlich entstandenen Kosten werden
Abweichungen ermittelt (Über- und Unterdeckungen), die eine wirksame Wirtschaftlichkeitskontrolle
ermöglichen.

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 157
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
Betriebsabrechnungsbogen
Allgem.
Fertigung
Bereich Materia Ver- Ver-
Betrag
l waltung trieb
HiKo 1 HiKo 2 HiKo 3 HiKo 4 HauKo A HauKo B
Kostenarten
Fertigungsmaterial 10.000     10.000
Einzelkosten  
dienen  
zunächst  nur der  Information
   
EK

Fertigungslöhne 6.000           2.000 4.000    


Hilfs-, Betriebsstoffe 2.500 50 80 150 300 320 510 630 240 220
Primärkosten

Energie 500 30 60 80 50 40 60 80 50 50
Hilfslöhne 5.000 100 150 300 550 600 900 1.700 300 400
Gehälter 3.000 60 70 170 200 280 650 710 400 460
Abschreibungen 1.200 30 40 80 140 160 280 290 90 90
Sonstige 2.000 60 45 115 200 160 390 285 300 445
Summe GK1 14.200 330 445 895 1.440 1.560 2.790 3.695 1.380 1.665
Umlage allg. HiKo 1   33 66 66 33 33 66 33
Sekundärkosten

Umlage allg. HiKo 2   89 0 0 89 89 89 89


Zwischensumme       1.017 1.506 1.626 2.912 3.817 1.535 1.787
Umlage HiKo 3   502 1.004  
Umlage HiKo 4   813 813  
Summe GK2       1.017     4.227 5.634 1.535 1.787
kursiv – Hilfskostenstellen innerbetriebliche Leistungsverrechnung

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Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 159
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Verteilung sekundärer Kosten

 Verteilung sekundärer Gemeinkosten


 innerbetriebliche Leistungsverrechnung (IBL)
 Varianten der Verrechnung
Blockumlage-, Anbauverfahren
Stufenleiter-, Treppenumlage-,Treppenverfahren
Simulation-, Gleichungsverfahren

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 160
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Blockumlageverfahren oder Anbauverfahren

 einseitige, einstufige Leistungsabgabe

Hilfskosten- Hilfskosten Hauptkosten-


stelle 1 stelle 2 stellen

 innerbetriebliche Leistungsströme zwischen Hilfskostenstellen werden


vernachlässigt
 proportionale Verrechnung der Gesamtleistung der Hilfskostenstelle
(einschließlich der selbst genutzten und an andere Hilfskostenstellen
abgegebene) auf die Hauptkostenstellen
 einfaches Verfahren
 Nachteile:
 Kostenverzerrungen (Verrechnungssatz nur auf Basis der an die Hauptkostenstellen
abgegebenen Leistung)
 Fehler bei den Verrechnungssätzen der Hilfskostenstellen (insbesondere derer, die
viele innerbetriebliche Leistungen empfangen haben)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 161
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Stufenleiter-, Treppenumlage- oder Treppenverfahren

 einseitige, mehrstufige Leistungsabgabe

Hilfskosten- Hilfskosten Haupt-


stelle 1 stelle 2 kostenstellen

 berücksichtigt auch Leistungsbeziehungen zwischen Kostenstellen gleicher


Kategorie
 vollständige Verrechnung der Hilfskostenstellen in Reihenfolge der
Leistungsabgabe
 korrektes verursachungsgerechtes Verfahren, wenn nur einseitige
Leistungsbeziehungen bestehen
 Festlegung der Reihenfolge
 Kostenstelle mit wertmäßig höchster Abgabe an andere Hilfskostenstellen zuerst
abrechnen
 in der Praxis häufig angewandtes Verfahren, da Genauigkeit im Vergleich
zum Rechenaufwand vergleichsweise hoch ist
 Nachteil: bei gegenseitigem Leistungsaustausch können nicht alle
Leistungsströme abgebildet werden
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 162
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Simultanverfahren oder Gleichungsverfahren

 Gegenseitige Leistungsabgabe (Beispiel)


100 IT-Std.
Hilfskostenst. Hilfskostenst.
IT Reparatur
50 Reparaturst.
1.5 st .
0 p.-
0I
T-S 0 Re
td 80
.

Haupt-
kostenstellen

 Ermittlung der genauen Leistungsbeziehungen zwischen den


Hilfskostenstellen über ein Gleichungssystem
 simultane Ermittlung der Verrechnungssätze
 Verfahren liefert exakte Ergebnisse auch bei gegenseitigen
Leistungsbeziehungen
 Nachteil: mathematisch aufwendiges Verfahren, es müssen so viele (lineare)
Gleichungen gebildet werden, wie Verrechnungspreise gesucht werden
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 163
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Lösung über lineares Gleichungssystem

Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
 Primäre Kosten: Kosten die unmittelbar in den Kostenstellen (Abteilungen)
entstehen
 Sekundäre Kosten: Kosten, die durch empfangenden Leistungen entstehen

 Grundgleichung zur Ermittlung der innerbetrieblichen Verrechnungsätze

Primäre Kosten + Sekundäre Kosten = Wert der erbrachten Leistung

empfangene Leistung • Gesamtleistung •


Primäre Kosten + =
Verrechnungspreis Verrechnungspreis

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 164
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Anwendungsbeispiel lineares Gleichungssystem

Sie haben drei Abteilungen, die als Hilfskostenstelle betrachtet werden:


Energie, Reparatur und IT. Die Abteilung Energie liefert zum Beispiel
400 kWh an die Reparaturabteilung, 2.000 kWh an die IT Abteilung und
50.000 kWh an den Hauptbetrieb. Die primären Kosten der Abteilung betragen
4.140 €. Alle innerbetrieblichen Leistungsverpflechtungen werden in folgender
Tabelle wiedergegeben:
  Empfänger  
Gesamt- primäre
    Energie Reparatur IT Hauptbetrieb leistung Kosten
Lieferant

Energie (kWh) 0 400 2.000 50.000 52.400 4.140


Reparatur (h) 5 10 50 200 265 3.060
IT (h) 40 80 20 400 540 11.800

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 165
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Gleichungssystem und Matrizenform

Gleichungssystem
Energie
Reparatur
IT

Umformung und Kurzschreibweise


 alle p zusammengefasst und in die
gleiche Reihenfolge auf der linken
Seite gebracht
 Primärkosten auf die rechte Seite
der Gleichungen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 166
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Lösung des Anwendungsbeispiels

 Lösung

 Voraussetzung
 Summe der primären Kosten einer Hilfskostenstelle wird durch die Leistungen an
die Hauptkostenstellen gedeckt
 die erstellten Leistungen einer Abteilung (Hilfskostenstelle) vermindert um die
bezogenen Leistungen der anderen Hilfskostenstellen decken die primären
Kosten der Abteilung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 167
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Varianten der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung

Innerbetriebliche
Leistungsverrechnung

Ohne Hilfskostenstellen Mit Hilfskostenstellen

Einseitiger
Leistungsaustausch Gegenseitiger
Kostenartenverfahren
Leistungsaustausch
Anbauverfahren
Kostenstellen-
(einstufig) Simultanes
ausgleichsverfahren
Stufenleiterverfahren Gleichungsverfahren
(mehrstufig)

 in allen Varianten kann der Eigenverbrauch mengenmäßig ignoriert werden,


die Ergebnisse ändern sich dadurch nicht
 2019
SS Kosten werden immer über die& Buchführung
KOSTENRECHNUNG abgegebenen | BLiC Dipl.und abrechenbaren
Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 168
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 169
4.5 Kalkulationssätze
Kalkulationssätze

 Kalkulationssätze
 Ermittlung von Kalkulationssätzen im Anschluss an vollständige Verrechnung der
Gemeinkosten auf die Hauptkostenstellen

 Aufgaben
 Grundlage für die Weiterverrechnung auf Kostenträger (Zuschlagskalkulation)
 Kontrolle der Wirtschaftlichkeit (Vergleich Ist – Normal oder
Ist – Plan)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 170
4.5 Kalkulationssätze
Kalkulationssätze

 Zuschlagsatz
 Bezugsgröße: Wert (Material-, Fertigungskosten, …)

 Verrechnungssatz
 Bezugsgröße: Menge (Fläche, Maschinenstunden, …)

 Beispiele

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 171
4.5 Kalkulationssätze
Herstellkosten

 Herstellkosten der Produktion (HKP)


 Materialeinzelkosten (MEK)
 Materialgemeinkosten (MGK)
 Fertigungseinzelkosten (FEK)
 Fertigungsgemeinkosten (FGK)

 Herstellkosten des Umsatzes (HKU)


 korrigiert um Lagerentnahme und -aufbau
Fertigerzeugnisse und unfertige Erzeugnisse bewertet zu Herstellkosten der
Produktion
 Basis für Gemeinkostenzuschlag bei Verwaltungsgemeinkosten (VwGK) und
Vertriebsgemeinkosten (VtGK)

 Unterschied zu Herstellungskosten (HGB, Steuer)


gemäß §255 Abs. 2 HGB für den Jahresabschluss relevant
Achtung: ohne kalkulatorischen Kosten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 172
Kapitel 4 – Kostenstellenrechnung
Zusammenfassung

Was haben Sie gelernt?


 Definition und Differenzierung von Haupt- und Hilfskostenstellen
 Schema der Kostenstellenrechnung und des Betriebs-
abrechnungsbogens
 Unterschiedliche Verfahren der innerbetrieblichen
Leistungsverrechnung
 Bildung von Kalkulationssätzen auf Grundlage der
innerbetrieblichen Leistungsverrechnung

Was können Sie damit anfangen?


 Durchführung der Kostenstellenrechnung über den
Betriebsabrechnungsbogen
 Differenzierte Beurteilung und Durchführung der Verfahren
zur innerbetrieblichen Leistungsverrechnung
 Berechnung von Kalkulationszuschlagssätzen zur
Berechnung der Herstellkosten
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 173
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 174
Kapitel 5 und 6
Lernziele Kapitel 5 und 6

Wesentliche Kenntnisse, die in diesem Themenblock vermittelt


werden:

 Gesamtkonzept der Kostenträgerrechnung


 Differenzierung von Kostenträgerstück- und Kostenträgerzeitrechnung
 Divisionskalkulation
 Äquivalenzziffernrechnung
 Zuschlagskalkulation
 Kuppelkalkulation
 Differenzierung und Erläuterung von Gesamtkosten- und
Umsatzkostenverfahren

 Mängel und Gefahren der Vollkostenrechnung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 175
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Kalkulation

 Kalkulationsverfahren
 Kalkulationsverfahren wurden im industriellen Bereich entwickelt, sind aber
grundlegende Verfahren
 Anwendung daher auch im Bereich der allgemeinen Dienstleistungen
(Beratungsunternehmen, IT-Dienstleister)
 Art der Produktion (Fertigungsverfahren) und Anforderung an Exaktheit bestimmt
das verwendete Verfahren

 Einsatzmöglichkeiten der Verfahren


 Vorkalkulation
 Zwischenkalkulation
 Nachkalkulation
 Plankalkulation

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 176
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Kostenträgerstück- und -zeitrechnung

Kostenträgerrechnung

Kostenträgerstückrechnung Kostenträgerzeitrechnung

Kosten der Erzeugnisse Kosten der Rechnungsperiode


(Kalkulation) (Betriebsergebnisrechnung)

 Ermittlung derHerstell-/Selbstkosten
Ermittlung der Herstell-/Selbstkosten  Ermittlung der Erfolgsbeiträge
einzelner Produkte
 Bewertung der Bestände an halbfertigen/
fertigen Erzeugnissen  Ermittlung des kurzfristigen
(Betriebs-) erfolges
 Ermittlung von Preisuntergrenzen
(Betriebsergebnis)
 Ermittlung von innerbetrieblichen Auf den folgenden Seiten werden
Verrechnungspreisen verschiedene Kalkulationsverfahren
 Ermittlung des Stückgewinns zur Ermittlung der Herstell- bzw.
Selbstkosten vorgestellt.

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 177
Zuschlagskalkulation

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 178
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Zuschlagskalkulation

 Grundidee der Zuschlagskalkulation


 Die Gemeinkosten (GK) werden nach bestimmten Schlüsseln auf die einzelnen
Produkte (Kostenträger) verteilt.
 Voraussetzungen
 Trennung von Einzel- und Gemeinkosten
 Zurechnung der EK direkt aus Kostenartenrechnung gemäß Verursachungsprinzip
 Zurechung der GK über Zuschlagssätze (siehe Kostenstellenrechnung)

 summarische Zuschlagskalkulation
 Die Höhe der Einzelkosten (EK) eines Produktes dient als Maßgröße für die dem
Produkt anzulastenden GK
 In der einfachsten Variante (einstufige ZK) wird nur ein Zuschlagssatz errechnet
(Summe GK / Summe EK)
 Stückkosten: EK plus Zuschlag
 Vorteil: einfaches Verfahren, keine Kostenstellenrechnung notwendig
 Nachteil: fehlende verursachungsgerechte Zuordnung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 179
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Differenzierende Zuschlagskalkulation

 Grundidee der Zuschlagskalkulation


 Die Gemeinkosten (GK) werden nach bestimmten Schlüsseln auf die einzelnen
Produkte (Kostenträger) verteilt.

 Voraussetzungen
Material-GK-Zuschlagssatz =
 Trennung von Einzel- und Gemeinkosten
Summe der Material-GK
Summe der Material-EK  Zurechnung der EK direkt aus
Kostenartenrechnung gemäß
Verursachungsprinzip

Fertigungs-GK-Zuschlagssatz =  Zurechung der GK über Zuschlagssätze


(siehe Kostenstellenrechnung)
Summe der Fertigungs-GK
 differenzierende Zuschlagskalkulation
Summe der Fertigungs-EK
 Im Regelfall wird nach Material- und
Fertigungsbereich differenziert
 Die Verwaltungs- und Vertriebskosten
V&V-GK-Zuschlagssatz =
werden i.d.R. als einheitlicher Zuschlag
Summe der V&V-GK auf die Herstellkosten verrechnet
Herstellkosten  vgl. Kostenstellenrechnung
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 180
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Differenzierende Zuschlagskalkulation – Differenzierungsschema

Materialeinzelkosten
(MEK) Materialkosten
Materialgemeinkosten (MK)
(MGK)
Fertigungseinzelkosten
Herstellkosten
(FEK)
Fertigungsgemeinkosten Fertigungs- Selbstkosten
(FGK) kosten (FK)
Sondereinzelkosten der
Fertigung (SEKF)
Verwaltungsgemeinkosten (VwGK)
Vertriebsgemeinkosten (VtGK)
Sondereinzelkosten des Vertriebes (SEKV)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 181
Verrechnungssatz- und
Maschinenstundensatzkalkulation

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 182
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Maschinenstundensatzkalkulation

 Erhöhung der Kalkulationsgenauigkeit durch mengen- oder


zeitmäßige Bezugsgrößen (anstelle von wertmäßigen)

 Zuschlagskalkulation nach Maschinenstundensätzen


(Maschinenstundensatzrechnung)
 nach Maschinen gegliederte Gemeinkosten
 Aufteilung in laufzeitabhängige und -unabhängige Gemeinkosten
 Verteilung der laufzeitabhängigen GK auf die Maschinenstunden
 Verteilung des restlichen GK als Maschinenkostenzuschlag

 zunehmende Mechanisierung und Automatisierung der Fertigung fordert


differenzierte Zuschlagbasen
 Akkordzeiten
 Maschinenstunden
 Rüstzeiten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 183
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Verrechnungssatzkalkulation

 Verrechnungssatzkalkulation
 Nachteile der Zuschlagskalkulation
• einheitliche und nicht flexible Wahl der Bezugsgrößen
• Einzelkosten
• hohe Einzelkosten ergeben hohe Gemeinkosten

 Bezugsgrößen- oder Verrechnungssatzkalkulation


 jede Kostenstelle hat individuelle Bezugsgrößen
 Kostentreiber
 ggf. auch mehrere Bezugsgrößen pro Kostenstelle
 Bezugsgröße: in der Regel Menge
• Fläche
• Maschinenstunden
• …

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 184
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Ablauf der Verrechnungssatzkalkulation

 Festlegung der Kostentreiber und Bezugsgrößen pro Kostenstelle


 Erfassung der Gemeinkosten der Kostenstelle in Bezug auf die Kostentreiber
 Bestimmung der gesamten Anzahl der Bezugsgrößeneinheiten einer
Abrechnungsperiode
 Bestimmung der Verrechnungssätze

 Verrechnungssätze werden in der Kostenträgerstückrechnung genutzt

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 185
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Maschinenstundensatzkalkulation

 Anwendung der Verrechnungssatzkalkulation auf einzelne Kostenplätze


 z. B. Maschinen, Arbeitsplätze

 sinnvoll dann, wenn Kostenträger die Kostenplätze unterschiedlich stark in


Anspruch nehmen
 maschinenabhängige Kosten werden über Maschinenstunden-
(bzw.- minuten)satz berücksichtigt
 Abschreibungen
 Zins
 Strom
 Werkzeug
 Reparatur
 Instandhaltung
 Raumkosten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 186
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Maschinenstundensatzkalkulation

 Maschinenzeiten, aufteilbar in
 Nutzungszeit, auch Standzeit
Lastlaufzeit
Laufzeitabhängige Standzeit
Leerlaufzeit
Hilfszeit oder Rüstzeit Laufzeitunterbrochene Standzeit
 Instandhaltungszeit
 Ruhezeit
 Kosten müssen auf die geplante Laufzeit verrechnet werden

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 187
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Fertigungsstundensatzkalkulation

 Erweiterung der Maschinenstundensatzkalkulation


 Fertigungsstundensatz = Summe aus
 personalabhängigen Kosten (pro produktiver Stunde)
Fertigungslöhne, lohnabhängige Kosten
ggf. indirekte Fertigungslöhne und lohnabhängige Kosten
ggf. Fertigungsgehälter, gehaltsabhängige Kosten
 maschinenabhängigen Kosten (pro Stunde)
Abschreibungen, Instandhaltung, …
 Restgemeinkosten
ggf. als Zuschlagssatz hinzugerechnet

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 188
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Vor- und Nachteile der Verrechnungssatzkalkulation

 Kosten werden entsprechend  höherer Informationsbedarf,


der Inanspruchnahme der dadurch aufwendiger als
Kapazitäten verteilt Zuschlagskalkulation

 verursachungsgerechter als  genaue Beziehung zwischen


Zuschlagskalkulation Gemeinkostenhöhe und
Bezugsgröße oft dennoch nicht
zu ermitteln
 Verfahren tragen der
zunehmenden Automatisierung  Gefahr der Scheingenauigkeit
Rechnung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 189
Divisionskalkulation

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 190
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Divisionskalkulation

 einfache Bestimmung der Herstell- oder Selbstkosten durch Division der


gesamten Kosten durch die Anzahl der Kostenträger

 einstufiges Verfahren

 anwendbar nur bei Ein-Produkt-Unternehmen ohne Lagerbestandsänderung


(oder Ein-Produkt-Kostenstelle)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 191
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Divisionskalkulation

 zweistufiges Verfahren

 notwendig bei Bestandsänderungen Fertigerzeugnisse (FE)

 mehrstufiges Verfahren

 mehrstufige Produktion
 Bestandsänderungen bei FE und UE (unfertigen Erzeugnissen)
 ggf. zusätzlich Abgrenzung der Einzelkosten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 192
Äquivalenzziffernrechnung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 193
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Äquivalenzziffernrechnung

 Modifikation der Divisionskalkulation


 ermöglicht die Abrechnung für mehrere Produkte, bzw. i. d. R. Produktsorten
 Stückkosten einzelner Sorten stehen in einem festen Verhältnis zueinander
 ein- und mehrstufige Verfahren möglich

Äquivalenzziffer
 Relation der Stückkosten der jeweiligen Sorten untereinander
 Äquivalenzziffer kann in der Regel nur abgeschätzt werden

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 194
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Ablauf der Äquivalenzziffernrechnung

 es werden Stückkosten einer Einheitssorte bestimmt und die Kosten der


anderen Sorten in Relation zu dieser Sorte abgeschätzt (Äquivalenzziffer, ÄZ)
 ÄZ einer Sorte
= geschätzte Stückkosten dieser Sorte / Stückkosten der Einheitssorte

 nach Ablauf der Periode „Homogenisierung“ der Sorten


 Einheitsmenge einer Sorte (Rechnungseinheiten)
= ÄZ · Produktionsmenge dieser Sorte
 Rechnungseinheiten aufsummieren
 Stückkosten je Rechnungseinheit (= Stückkosten der Einheitssorte )
= Gesamtkosten / Summe Rechnungseinheiten

 Ermittlung der Stückkosten der übrigen Sorten


 Stückkosten einer Sorte
= ÄZ · Stückkosten der Einheitssorte

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 195
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Beispiel Äquivalenzziffernrechnung: Drei-Sorten-Produktion

Gesamtkosten/Periode von € 7.950

Sorte Produktionsmenge ÄZ (gegeben!)


A (Einheitssorte) 1.000 1
B 700 1,25
C 1.200 1,75

Sorte Produktions- ÄZ Rechnungs- Stückkosten


menge (x) einheiten (RE) je Sorte
ÄZ · x KRE · ÄZ
A 1.000 1 1.000  2·1 =2
B 700 1,25 875 2 · 1,25 = 2,5
C 1.200 1,75 2.100 2 · 1,75 = 3,5
Summe 3.975

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Kuppelkalkulation

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 197
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Kuppelkalkulation

 Kuppelkalkulation
 Produktionsprozess wirft gleichzeitig verschiedene Produkte in einem bestimmten
Verhältnis ab
 Kosten können nicht verursachungsgerecht den gekuppelten Produkten zugeordnet
werden
 Restwertmethode
 ein Hauptprodukt, mehrere untergeordnete Nebenprodukte
 ausschließlich Kalkulation des Hauptprodukts
 zu verrechnende Kosten = Gesamtkosten – Erlöse Verwertung Nebenprodukte +
ggf. Kosten für Entsorgung
 Verteilungs-/Marktwertmethode
 mehrere gleichwertige Hauptprodukte
 Kosten werden proportional zu Erlösen der Produkte verteilt
 entspricht Anwendung des Tragfähigkeitsprinzips
 kann kombiniert werden mit Restwertmethode
d. h. Verteilung der auf die Hauptprodukte entfallenden Kosten
kann bei Nebenprodukten mit der Restwertmethode kombiniert werden

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 198
Zusammenfassung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 199
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Fertigungsverfahren

Fertigungsverfahren

Einzelfertigung Mehrfachfertigung

Serienfertigung Massenfertigung Sortenfertigung

ohne mit
Nebenprodukte Nebenprodukten

Das Fertigungsverfahren
determiniert die Kuppel-
Kalkulationsmethode produktion

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 200
5.1 Kostenträgerstückrechnung
Anwendung der Kalkulationsmethoden

Divisions- Äquivalenzziffern- Zuschlags- Andere


kalkulation kalkulation kalkulation Verfahren
- Marktpreismethode
- Restwertmethode
- Kostenverteilungsm.

Serien-
Massen- Sorten-
fertigung
produktion fertigung Einzel- Kuppel-
(begrenzte
(Einprodukt- (Verwandte fertigung produktion
Anzahl glei-
betrieb) Produkte)
cher Produkte

z. B. Strom, z. B. Stahl z. B. Autos, z. B. Anlagen- z. B. Raffinerie,


Zement verschiedener Elektrogeräte Bau, Schiffbau, Kokerei, Chemie-
Qualität, Beratungs- industrie
Joghurts, unternehmen
Getränke

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 201
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 202
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
Kostenträgerzeitrechnung

 Kostenträgerzeitrechnung
 Ermittlung des Betriebsergebnisses einer Periode
Betriebsergebnis = Erlöse – Kosten
außerordentliche, betriebs- und periodenfremde Ereignisse werden nicht
berücksichtigt
 meist unterjährige (z. B. monatliche) Ermittlung
kurzfristige Erfolgsrechnung (KER)
 Überwachung der Wirtschaftlichkeit

 im Vergleich zu GuV
 gleichförmige und realistische Ergebnisse durch Ansatz von kalkulatorischen Kosten
 ggf. Ansatz zu (realistischen) Wiederbeschaffungspreisen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 203
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 204
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung

 Kritikpunkte an der Vollkostenrechnung


 willkürliche Schlüsselung der Gemeinkosten
 Stückkosten werden durch Division durch produzierte Menge erhalten: gibt
fälschlicherweise Fixkostenproportionalität vor
 Erfolgsgrößen werden verzerrt
 fehlende Aufteilung in fixe und variable Kosten
fixe Kosten sind für kurzfristige Zeiträume nicht entscheidungsrelevant, da sie
kurzfristig nicht veränderbar sind
 daraus sich ergebende Gefahrenquellen
 Fehler bei der Erfolgsplanung und -analyse durch Orientierung an
Nettostückgewinnen
 Gefahren für die Programmplanung und -analyse
 Gefahr von Fehlentscheidungen bei Make-or-buy-Analysen
 Problem des „Sich-aus-dem-Markt-Kalkulierens“
 keine Entscheidungshilfe für Zusatzaufträge
 keine Angabe über eine kurzfristige Preisuntergrenze
 kritischer Output kann nicht ermittelt werden

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 205
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung

 Vollkostenrechnung ist nicht entbehrlich und wird in folgendem Umfeld


benötigt
 zur Bewertung von Lagerbeständen für das externe Rechnungswesen
 zur Bestimmung von Angebotspreisen, insbesondere für die mittel- bis langfristige
Preispolitik
 für realitätsnahe Entscheidungen durch immer fixkostenintensivere
Produktionsverfahren und Erhöhung des Anteils von Dienstleistungen
 zur Durchführung aussagefähiger Betriebsvergleiche
 zur Ermittlung der Verrechnungspreise innerhalb multinationaler Konzerne

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 206
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung

 Vollkostenrechnung notwendiges Instrument im Zusammenspiel von


externem und internem Rechnungswesen
 als Standardrechnung eine Möglichkeit
 vor dem Hintergrund der eigentlichen Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung
 sofern man sich den Mängeln bewusst ist
 keine Eignung als Grundlage für wichtige unternehmerische Entscheidungen
(entscheidungsbezogene KLR)
 keine Eignung als kurzfristiges Entscheidungsinstrument
 nur begrenzt zur Preisfindung geeignet
 Eignung als (mittelfristiges) Kontrollinstrument
 sofern man sich den Mängeln bewusst ist

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 207
Kapitel 5 und 6
Zusammenfassung

Was haben Sie gelernt?


 Kostenträgerrechnung und Kalkulationsverfahren
 Einordnung und Bewertung der Verrechnungssatzkalkulation
 Einstufige und mehrstufige Divisionskalkulation und
Äquivalenzziffernrechnung
 Differenzierung von Gesamtkosten- und Umsatzkostenverfahren
 Kritische Bewertung der Vollkostenrechnung

Was können Sie damit anfangen?


 Berechnen der Stückkosten mit Hilfe der
Zuschlagskalkulation
 Berechnung der Divisions- und des
Äquivalenzziffernverfahren
 Beurteilung von Gesamt- und Umsatzkostenverfahren

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 208
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 209
7 Teilkostenrechnung
Lernziele Kapitel 7: Teilkostenrechnung

Wesentliche Kenntnisse, die in diesem Themenblock vermittelt


werden:

 Gesamtkonzept der Teilkostenrechnung


 Teilkostenrechnung als Voraussetzung für die entscheidungsorientierte
Kostenrechnung
 Kostenauflösung
 Wesen und Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 210
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
Einführung in die Standardrechnung auf Teilkostenbasis

 Standardrechnung auf Teilkostenbasis


 Vermeidung der Nachteile der Vollkostenrechnung durch Verzicht auf Zurechnung
von fixen Kosten bzw. Gemeinkosten auf die Kostenträger

 in der betrieblichen Praxis am häufigsten anzutreffende


Teilkostenrechnungssysteme
 ein- oder mehrstufige Deckungsbeitragsrechnungen
(direct costing oder stufenweise Fixkostendeckungsrechnung)
 basieren auf der Trennung von variablen und fixen Kosten

 Deckungsbeitragsrechnungen
 keine Proportionalisierung von fixen Kosten
 variable Gemeinkosten werden geschlüsselt (vgl. Kalkulationssätze)

 Verteilung der Kosten nach dem Verursachungsprinzip


 Trennung von fixen und variablen Kosten
 fixe Kosten dienen der Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 211
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
Begriffe und Symbole

Begriff Symbol Erklärung Dimension


Gesamtkosten K Gesamtkosten eines Betriebes für die € / Periode
Erstellung der betrieblichen Leistung GE / Periode
in einer Periode
variable Kosten Kv Kosten, die mit Erhöhung der € / Periode
Produktion (Ausbringungsmenge) GE / Periode
steigen und mit Verringerung
abnehmen
fixe Kosten Kf Kosten der Betriebsbereitschaft, die € / Periode
bei einer Änderung der GE / Periode
Ausbringungsmenge konstant bleiben
(Ausnahme: sprungfixe Kosten)
Stückkosten k € / Stück
(Durchschnittskosten) GE / Stück
variable Stückkosten kv € / Stück
GE / Stück
fixe Stückkosten kf € / Stück
GE / Stück
Grenzkosten K´ Zusätzliche Gesamtkosten bei € / Stück
Erhöhung der Produktions- GE / Stück
menge x um eine Einheit

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 212
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 213
7.2 Einführung Teilkostenrechnung
Ablauf der Vollkostenrechnung

Kostenartenrechnung

Gemeinkosten

Einzelkosten
Kostenstellenrechnung

% Gemeinkosten

Kostenträgerstückrechnung
(Kalkulation)
Stückkosten

Kostenträgerzeitrechnung
(Betriebsergebnisrechnung)

Erlöse

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 214
7.2 Einführung Teilkostenrechnung
Ablauf der Teilkostenrechnung

Kostenartenrechnung

variable Gemeinkosten

(Gemeinkosten)
Einzelkosten
Kostenstellenrechnung

Fixkosten
% variable Gemeinkosten

Kostenträgerstückrechnung
(Kalkulation)
variable Stückkosten

Kostenträgerzeitrechnung
(Betriebsergebnisrechnung)

Erlöse

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 215
7.2 Einführung Teilkostenrechnung
Besonderheiten der Teilkostenrechnung

 Kostenartenrechnung
 grundsätzlich keine
 ggf. Aufteilung der Kostenarten nach nur variablen, nur fixen und gemischten
Kostenarten
 Aufteilung der Primärkosten in variable und fixe Kosten

 Kostenstellenrechnung
 nur variable Kosten werden in der Sekundärkostenverrechnung berücksichtigt
 Fixkosten gehen direkt in Betriebsergebnisrechnung ein
 entsprechend berücksichtigen die Kalkulationssätze nur die variablen Kosten
 zur Wirtschaftlichkeitsanalyse der Kostenstellen sollten die Fixkosten auch in der
Kostenstellenrechnung mitgeführt werden

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 216
7.2 Einführung Teilkostenrechnung
Besonderheiten der Teilkostenrechnung

 Kostenträgerstückrechnung
 ausschließlich Verrechnung der variablen Kosten (= Einzelkosten + variable
Gemeinkosten) auf die Kostenträger
 Ermittlung der variablen Herstell- und Selbstkosten

 Kostenträgerzeitrechnung
 häufig Darstellung als Deckungsbeitragsrechnung
 Produktdeckungsbeitrag = Erlöse je Produkt – variable Kosten je Produkt
 Zusammenfassung der Deckungsbeiträge zum Gesamtdeckungsbeitrag
 anschließend Abzug der Fixkosten und Ermittlung des Betriebsergebnisses

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 217
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 218
7.3 Kostenauflösung
Kostenauflösung

 Kostenauflösung
 Aufteilung der Gemeinkosten in einen beschäftigungsabhängigen (variablen) und
einen (nicht beschäftigungsabhängigen) fixen Anteil
auch Kostenspaltung oder Kostentrennung
 idealerweise für jede Kostenstelle differenziert nach Kostenarten

 allgemeine Kostenfunktion (linearer Kostenverlauf)

K Gesamtkosten
Kf Fixkosten
kv variable Kosten je Beschäftigungseinheit
x Beschäftigungseinheit (z. B. Stückzahl)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 219
7.3 Kostenauflösung
Trennung von variablen und fixen Kosten

 wichtig ist die „korrekte“ Aufspaltung in fixe und variable Kosten


 mögliche Verfahren zur Aufspaltung
 analytisch, bzw. planmäßig
mögliches Problem: willkürliche Aufteilung

Nachteile und Probleme:


 statistisch nach dem Zweipunkteverfahren  vergangenheitsorientiert
 statistisch mittels der Regressionsanalyse  Behandlung intervallfixer Kosten
 Kostenremanenz
 angenähert graphisch

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 220
7.3 Kostenauflösung
Analytische Kostenauflösung

 basierend auf
 Rechnungen
 Messungen
 Vergleichen
 abhängig von eingesetzter Methode unterschiedlicher Genauigkeitsgrad erreichbar
 Vorteil: Ist-Daten bezogen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 221
7.3 Kostenauflösung
Analytische Kostenauflösung – praxisbezogene Vereinfachungen

 Kostenarten, die nur fixe Anteile enthalten (u.a.)


 Gehälter und Gehaltsnebenkosten
 Raumkosten
 kalkulatorische Zinsen Anlagevermögen
 Versicherungsbeiträge
 Steuern auf Kosten
 Kostenarten, die nur variable Anteile enthalten (u.a.)
 Lohnnebenkosten auf Fertigungslöhne
 Hilfs- und Betriebsstoffkosten
 kalkulatorische Zinsen Vorräte und Forderungen
 Gewährleistungskosten und Wagniskosten auf Forderungen
 „gemischte“ Gemeinkostenarten (u.a.)
 kalkulatorische Abschreibungen (ggf. auch nur fix)
 Instandhaltungskosten
 Löhne Lager, innerbetrieblicher Transport
 nur „gemischte“ Kostenarten werden der Kostenauflösung unterzogen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 222
7.3 Kostenauflösung
Statistische Verfahren: Zweipunkteverfahren

 Ableitung aus Kostendifferenz zweier unterschiedlicher Beschäftigungsgrade


 Ist-Kosten in Abhängigkeit von Ist-Beschäftigung (Stückzahlen, Maschinenstunden)
 möglichst weit auseinanderliegende Beschäftigungsgrade

 y-Achsenabschnitt (Schnittpunkt Gerade mit y-Achse) = Fixkosten Kf

 Steigung der Geraden = Höhe der variablen Kosten je Beschäftigungseinheit kv

K
 Rechnerische Bestimmung
K2

K1

Kf 

x1 x2 x

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 223
7.3 Kostenauflösung
Statistische Verfahren: Mehrpunkteverfahren (grafisch)

 Kombination von mehreren Kostenhöhe/Beschäftigungsgrad-Paaren


 ggf. Bereinigung und Umrechnung auf einheitliche Mengen- und Preisstruktur
 Eintragung einer Ausgleichsgeraden
Abstände nach oben und unten etwa gleichverteilt

 Bestimmung Kf und kv wie im Zweipunkteverfahren

K

  
 
 
  

Kf  

x

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 224
7.3 Kostenauflösung
Statistische Verfahren: Mehrpunkteverfahren (rechnerisch)

 Regressionsanalyse mittels der Methode der kleinsten Quadrate

 Vorteil gegenüber Zweipunktemethode


 Zufallsschwankungen werden geglättet

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 225
7.3 Kostenauflösung
Statistische Verfahren – Nachteile

 vergangenheitsbezogen
 intervallfixe bzw. sprungfixe Kosten können nicht korrekt
einbezogen werden
 ab einer bestimmten Auslastung kann es notwendig sein, die
Produktkapazität sprunghaft zu erhöhen
 Kostenremanenz führt zu möglichen Verzerrungen
 Kosten sinken nicht in dem Maße wie sie bei steigendem Beschäftigungsgrad
zunehmen
Kündigungsbestimmungen
Abnahmeverpflichtung gegenüber Lieferanten

 notwendig, vorher Daten zu bewerten und ggf. Ausreißer zu eliminieren

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 226
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 227
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
Deckungsbeitrag

 Deckungsbeitrag
 Differenz zwischen Preis/Stück p bzw. Erlösen E und variablen
Stückkosten kv, bzw. variablen Gesamtkosten (Erzeugniskosten) Kv

 Stückdeckungsbeitrag db

 Erzeugnisdeckungsbeitrag DB

 kann weiter auf Produktgruppe, Unternehmensbereiche und


Gesamtunternehmen bezogen werden
 Deckungsbeitrag  Marktorientierung
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 228
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
Einstufige Deckungsbeitragsrechnung

 Deckungsbeitragsrechnung, auch Grenzkostenrechnung oder Direct Costing


 Ablauf der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung
 Aufspaltung der Gesamtkosten/Periode in beschäftigungsvariable und -fixe
Kosten/Periode
 Ermittlung des Stückdeckungsbeitrages db und Erzeugnisdeckungsbeitrages
(db · Stückzahl x)
 Ermittlung des Betriebserfolges durch Subtraktion der Fixkosten vom
Gesamtdeckungsbeitrag
 Erlösausweis gemäß Umsatzkostenverfahren

Produkt A B C D
Erlöse 11.200 28.000 9.000 14.000
./. variable Selbstkosten 6.400 15.000 3.600 7.200
= Deckungsbeitrag 4.800 13.000 5.400 6.800

Gesamtdeckungsbeitrag 30.000
./. Fixkosten 13.400
kurzfristiges Betriebsergebnis 16.600

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 229
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
Einfache Deckungsbeitragsrechnung und Preisuntergrenzen

Einfache Deckungsbeitragsrechnung
   Umsatzerlöse
-  variable Kosten der (abgesetzten) Erzeugnisse
---------------------------------------------------------------------
=  Deckungsbeitrag 1
-  gesamte fixe Kosten der zu ermittelnden Periode
---------------------------------------------------------------------
=  Betriebsergebnis

 Langfristige Preisuntergrenze
= Betriebsergebnis null

 Kurzfristige Preisuntergrenze
= DB 1 null
(z. B. Auslastung freier
Kapazitäten bei Flugzeugen)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 230
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
Bewertung der Deckungsbeitragsrechnung

 Es verbleibt eine Schlüsselung von


GK, sofern diese variabel sind, damit
nicht vollständig verursachungsgerecht
 Beschäftigung (Menge) ist einzige
Kosteneinflussgröße
 Lieferung entscheidungsrelevanter
 Gleichsetzung variabler Kosten mit
Informationen 
Grenzkostenbetrachtung proportionales Kosten  Kosten-
sprünge bleiben unberücksichtigt
 Verzicht auf die Proportionalisierung
 Der Fixkostenblock wird nicht weiter
von Fixkosten
differenziert
 Kurzfristige Preisuntergrenze  Unterstellte Proportionalität der
= variable Stückkosten Preise ist nicht immer gegeben
 Langfristige Preisuntergrenze  Statische Rechnung
= gesamte Stückkosten (fixe und
variable Stückkosten)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 231
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung

 Differenzierung der Fixkosten, um den Erfolgsbeitrag einzelner


Unternehmenselemente zu ermitteln
Fixkostenschicht Beispiele
Produktfixkosten Patentgebühren für eine Produktart
zeitabhängige kalkulatorische Abschreibungen
Mieten oder kalkulatorische Abschreibungen einer Spezialmaschine
Produktgruppen- zeitabhängige kalkulatorische Abschreibungen, Mieten oder
fixkosten kalkulatorische Abschreibungen einer Universalmaschine
ggf. anteilige Gebäudekosten
Kostenstellenfixkosten Gehalt des Kostenstellenleiters
Raumkosten und Heizungskosten
Bereichsfixkosten Gebäudekosten
Gehälter für die Bereichsleitung
Lagerkosten
Unternehmensfixkosten Kosten der Geschäftsführung
Wachdienst
Grundsteuer

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 232
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
Beispiel mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung

Unternehmensbereich U1 U2
Erzeugnisgruppe A B C D
Erzeugnisart 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Erlöse 1.000 1.200 1.100 800 2.200 400 200 750 1.400
Variable Kosten 500 800 750 780 1.040 180 120 400 780
Deckungsbeitrag I 500 400 350 20 1.160 220 80 350 620
Erzeugnisfixkosten 150 220 280 100 400 100 20 100 210
Deckungsbeitrag II 350 180 70 -80 760 120 60 250 410

530 -10 880 720


Erzeugnisgruppenfixkosten 80 110 320 230
Deckungsbeitrag III 450 -120 560 490

330 1.050
Unternehmensbereichfixkosten 140 230
Deckungsbeitrag IV 190 820

1.010
Unternehmensfixkosten 400
Betriebsergebnis 610

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 233
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
Bewertung – Mehrstufige DBR vs. Vollkostenrechnung

 Für die mehrstufige DBR müssen die vorliegenden Kosteninformationen


aufgeschlüsselt werden in fixe und variable Kosten.
 Die Kalkulationsrichtung der DBR ist retrospektiv, Ausgangspunkt sind die
Nettoerlöse (anders Vollkostenrechnung, die prospektiv aufgebaut ist).
 Alle Produkte des Beispiels haben positiven Stück-DB, es sollten somit
alle Produkte weiterhin produziert werden. Das Produkt mit dem höchsten
Stück-DB sollte im Vertrieb gefördert werden.
 Die zusätzlichen DB geben Auskunft darüber, ob die von den einzelnen
Produkteinheiten erzielten Bruttoerfolge ausreichen, um die dem
Erzeugnis zurechenbaren Fixkosten abzudecken usw.

Die mehrstufige DBR bzw. stufenweise Fixkostendeckungs-


rechnung liefert im Vergleich zur Vollkostenrechnung erheblich
mehr Informationen über die Ergebnissituation!

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 234
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 235
7.5 Kostenträgerrechnung
Kostenträgerstückrechnung

 Bestimmung der Herstell- und Selbstkosten wie in der Vollkostenrechnung


 aber: nur Berücksichtigung der variablen Anteile
 fixe Kosten werden nicht auf die Kostenträger verrechnet
 Bestandteile daher: Einzelkosten und variable Gemeinkosten

 Preisuntergrenzen

liquiditäts-
langfristig kurzfristig
orientiert
ohne Engpass mit Engpass

variable Stück- und


variable und fixe variable auszahlungs-
Opportunitäts-
Stückkosten Stückkosten wirksame Kosten
kosten

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 236
7.5 Kostenträgerrechnung
Kostenträgerzeitrechnung

Schema Vollkostenrechnung

Gesamtkostenverfahren Umsatzkostenverfahren
Erlöse Erlöse
Bestandsveränderungen Gesamtkosten der abgesetzten
 –
zu vollen HK Einheiten
aktivierte Eigenleistungen zu
+
vollen HK
– Gesamtkosten der Periode
= Betriebsergebnis = Betriebsergebnis

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 237
7.5 Kostenträgerrechnung
Kostenträgerzeitrechnung

Teilkostenrechnung
 Bewertung von Bestandsänderungen und aktivierten Eigenleistungen zu
variablen Herstellkosten

Gesamtkostenverfahren Umsatzkostenverfahren
Erlöse Erlöse
Bestandsveränderungen variable Kosten der
 –
zu variablen HK abgesetzten Einheiten
aktivierte Eigenleistungen zu
+
variablen HK
– variable Kosten der Periode
Gesamtdeckungsbeitrag der Gesamtdeckungsbeitrag
= =
Periode der Periode
– Fixkosten der Periode – Fixkosten der Periode
= Betriebsergebnis = Betriebsergebnis

 Abweichung des Betriebsergebnisses im Vergleich zur Vollkostenrechnung


bei Bestandsänderungen und/oder aktivierten Eigenleistungen
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 238
7.5 Kostenträgerrechnung
Vollkosten- vs. Teilkostenrechnung

 Abweichung zwischen Voll- und Teilkostenrechnung im Betriebsergebnis bei


Lagerbestandsänderungen und aktivierter Eigenleistung

 Lagerbestandsänderungen und aktivierte Eigenleistungen werden zu variablen


Herstellkosten bewertet

 daraus resultierende Fixkosten werden der Abrechnungsperiode zugerechnet

 Beispiel
Stückerlös 30 €/St.
Herstellkosten 60.000 € davon fix: 18.000 €
Verwaltungs- und
Vertriebskosten 4.760 € davon fix: 3.360 €
produzierte Menge 3.000 Stück
abgesetzte Menge 2.800 Stück

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 239
7.5 Kostenträgerrechnung
Vollkosten- vs. Teilkostenverfahren

Umsatzkostenverfahren Gesamtkostenverfahren

kh = 60.000 € / 3.000 St. = 20 €/St.


kVtVw = 4.760 € / 2.800 St. = 1,70 €/St.
Vollkostenrechnung

ks = 21,70 €/St.

Umsatzkosten = 21,70 €/St. 2.800 St. = 60.760 € Bestandserhöhung = 20 €/St. · 200 St. = 4.000 €

Umsatzkosten Umsatzerlöse Umsatzerlöse


HK 60.000
60.760 84.000 84.000
Bestandserh.
VtVwGK 4.760
4.000

Ergebnis 23.240 Ergebnis 23.240

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 240
7.5 Kostenträgerrechnung
Vollkosten- vs. Teilkostenrechnung

Umsatzkostenverfahren Gesamtkostenverfahren

kh,v = 42.000 € / 3.000 St. = 14 €/St.


kVtVw,v = 1.400 € / 2.800 St. = 0,50 €/St.
kS,v = 14,50 €/St.
Teilkostenrechnung

KU,v = 14,50 €/St. · 2.800 St. = 40.600 € Kh,v = 14 €/St. · 3.000 St. = 42.000 €
Bestandserhöhung = 14€/St. · 200 St. = 2.800 €

var. Umsatzk. Umsatzerlöse Umsatzerlöse


var. HK 42.000
40.600 84.000 84.000
var. VtVwGK Bestandserh.
1.400 2.800

Fixkosten 21.360 Fixkosten 21.360

Ergebnis 22.040 Ergebnis 22.040

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 241
7.5 Kostenträgerrechnung
Ergebnis Vollkosten- vs. Teilkostenrechnung

 bei Bestandserhöhung
 Ergebnis in Vollkostenrechnung höher

 bei Bestandsminderung
 Ergebnis in Vollkostenrechnung niedriger

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 242
Kapitel 7
Zusammenfassung

Was haben Sie gelernt?


 Struktur und Besonderheiten der Teilkostenrechnung
 Verfahren zur Kostenauflösung von Fixkosten
 Bewertung der statischen Verfahren zur Kostenauflösung
 Vergleich von Vollkosten- und Teilkostenrechnung

Was können Sie damit anfangen?


 Durchführung der Teilkostenrechnung
 Berechnung und Bewertung von Deckungsbeiträgen und den
entsprechenden Preisuntergrenzen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 243
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 244
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
Lernziele Kapitel 8: Entscheidungsorientierte Kostenrechnung

Wesentliche Kenntnisse, die in diesem Themenblock vermittelt


werden:

 Einführung in die entscheidungsorientierte Kostenrechnung


 Stufenweise Fixkostendeckung
 Break-Even-Analyse
 Produktionsprogrammoptimierung
 Berechnung von Preisgrenzen
 Besonderheiten bei der Bewertung eines Zusatzauftrages
 Analyse von Make-or-Buy-Entscheidungen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 245
8.1 Einführung entscheidungsbezogene Kostenrechnung
Entscheidungsbezogene Kostenrechnung

 Fragen aus der betrieblichen Realität, u.a.:


 Soll ein bestimmtes/r Produkt/Artikel eliminiert werden?
 Bei welcher Kapazitätsauslastung geraten die einzelnen Produkte des
Unternehmens in den Verlustbereich?
 Wo existieren Ansatzpunkte für rentabilitätssteigernde Maßnahmen?
 Soll ein bestimmter Funktionsbereich ausgelagert werden?

 Kostenrechnung ist wichtiger und fundierter Datenlieferant solcher und


ähnlicher Entscheidungen

 Vollkostenrechnung als Standardrechnung ist eine berechtigte/notwendige


Alternative - bei entscheidungsbezogenen Fragestellungen birgt sie hier
aufgrund der aufgezeigten Mängel die erhebliche Gefahr einer
Fehlentscheidung in sich:
 Im Rahmen der entscheidungsbezogenen Kostenrechnung ausnahmslos mit
Teilkosten arbeiten!

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 246
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 247
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
Stufenweise Fixkostendeckungsrechnung

Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung

 differenzierte Kostenträgerzeitrechnung
 unverfälschte Aufzeigung des gesamten Betriebserfolges und der Erfolgsbeiträge
der einzelnen Hierarchiestufen

 sorgfältige Kostenschichtung erlaubt die Entscheidung über


 Ablehnung eines Verlustauftrages
 Nichtbelieferung eines verlustbringenden Kunden
 Nichtbelieferung eines verlustbringenden Absatzgebietes
 Eliminierung eines verlustbringenden Produktes
 Einstellung einer verlustbringenden Produktion
 Schließung eines verlustbringenden Betriebes

 vor Entscheidung Möglichkeit zur Erlössteigerung bzw. Kostensenkung sowie


mögliche Verbundeffekte berücksichtigen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 248
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 249
8.3 Break-Even-Analyse
Break-Even-Analyse

 Break-Even-Punkt (BEP)
 Konstellation von Absatzmenge und Verkaufspreis, ab der die erzielten Umsätze
den angefallenen Gesamtkosten (fixe und variable) entsprechen
 BEP repräsentiert die Gewinn- oder auch Nutzschwelle, ab welcher die Verlustzone
verlassen, bzw. die Gewinnzone erreicht wird

 zentrale Fragestellungen
 Bei welcher Absatzmenge (kritische Menge) decken die erzielten Erlöse die
angefallenen Kosten?
 Ab welchem Absatzpreis (kritischer Preis) decken die erzielten Erlöse die
angefallenen Kosten?

 ausgehend von einer bestimmten Kapazitätsauslastung können Erkenntnisse


über notwendige Beschäftigungssteigerungen oder auch maximal
verkraftbare -rückgänge gewonnen werden
 Break-Even-Punkt kann perioden- oder auch projektbezogen bestimmt werden

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 250
8.3 Break-Even-Analyse
Break-Even-Punkt

 kennzeichnet die Schwelle, an dem sowohl die fixen als auch die variablen
Kosten gedeckt sind
 Beispiel: Ein-Produkt-Betrieb mit linearem Kostenverlauf

Erlöse/
Kosten/ e
Deckungsbeitrag rlös
E Gewinn-
zone

tk osten
Gesam Sicherheits-
abstand

Verlust-
zone
Fixkosten
ten
le Kos
variab

Absatzmenge / Erlös
Break-Even-Menge

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 251
8.3 Break-Even-Analyse
Break-Even-Analyse

Break-Even-Analyse beantwortet Fragen wie:


 Wie verändert sich das Ergebnis bei einer bestimmten Veränderung des
Umsatzes?
 Welche direkte Auswirkung hat eine Kostenveränderung auf den zukünftigen
Gewinn?
 Welche Preiserhöhung ist notwendig, um eine Kostenerhöhung zu
kompensieren?
 Welche Absatzerhöhung ist bei einem Preisnachlass erforderlich, um den
gleichen Gewinn zu erzielen?
 Welchen Erlösrückgang kann das Unternehmen in Kauf nehmen, ohne dass
es in die Verlustzone gerät (Sicherheitsabstand: um wie viel Prozent darf die
Kapazitätsauslastung höchstens sinken, damit kein Verlust auftritt)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 252
8.3 Break-Even-Analyse
Formeln der Break-Even-Analyse

Break-Even-Menge xBEP

reak-Even-Umsatz EBEP

icherheitsabstand in %
Ei Ist-Erlöse
E

xi Ist-Menge

Cash-Point (bezogen auf zahlungswirksame Kosten)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 253
8.3 Break-Even-Analyse
Deckungsgradlinie

Abhängigkeit der Deckungsgradlinie von Änderung der Kosten


oder des Preises

Preiserhöhung oder Senkung kv


Betriebs-
ergebnis
Deckungsgradlinie
Preissenkung oder Erhöhung kv
Erhöhung der Fixkosten
Gewinn

0
Absatzmenge
Erlös

Fixkosten

Break-Even-Punkt
Verlust

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 254
8.3 Break-Even-Analyse
Break-Even-Analyse bei mehreren Produkten

 Break-Even Mengen können nicht addiert werden

 statt Break-Even-Menge Break-Even-Erlös


 keine eindeutige Kombination von Erzeugnissen
(theoretisch sind beliebig viele Erzeugniskombinationen möglich)

 bei konstantem Produktmix ergibt sich:

EBEP Break-Even-Erlös
DBU Deckungsbeitragsintensität

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 255
8.3 Break-Even-Analyse
Deckungsgradlinie bei mehreren Produkten

Betriebsergebnis in Abhängigkeit vom Umsatz

Betriebs- C Deckungsgradlinie
ergebnis
Reihenfolge der Produkte richtet
sich nach den einzelnen
Gewinn Deckungsbeitragsintensitäten

B
durchschnittliche
Deckungsgradlinie

0
Erlös

A
Fixkosten

Break-Even-Erlös
Verlust

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 256
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 257
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
Entscheidungsfindung – Produktprogrammoptimierung

 Ausgangsdaten
Gericht A Gericht B Gericht C
Erzeugnis Summe

Menge (St.) 4.000 St. 2.000 St. 5.000 St. 11.000 St.
Erlös 20.000 € 16.000 € 30.000 € 66.000 €
– variable Kosten 10.400 € 10.000 € 17.500 € 37.900 €
– fixe Kosten 7.280 € 7.000 € 12.250 € 26.530 €
Ergebnis 2.320 € -1.000 € 250 € 1.570 €

 1000 Stück können mehr abgesetzt werden


 Welches Erzeugnis soll produziert werden?
 Das mit dem höchsten Stückgewinn? Denken in Vollkosten!
Stückgewinn 0,58 €/St. -0,50 €/St. 0,05 €/St.
Ergebnissteigerung +2.400 €

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 258
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
Stückgewinn vs. Deckungsbeitrag

 Zur korrekten Entscheidung wird der Deckungsbeitrag benötigt


Denken in Teilkosten!
Gericht A Gericht B Gericht C
Erzeugnis

Erlös je Stück p 5,00 €/St. 8,00 €/St. 6,00 €/St.


variable Kosten kv 2,60 €/St. 5,00 €/St. 3,50 €/St.
Deckungsbeitrag db 2,40 €/St. 3,00 € /St. 2,50 €/St.
Ergebnissteigerung +3.000 €

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 259
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
Umsatzsteigerung

 Ziel: Zusatzumsatz von 6.000 €; Zusatzmenge von ? Stück?


 Welches Produkt soll produziert werden (keine Kapazitätsengpässe)?

Gericht A Gericht B Gericht C


Erzeugnis

zusätzliche Menge 1.200 St. 750 St. 1.000 St.


Deckungsbeitrag db 2,40 €/St. 3,00 €/St. 2,50 €/St.
Erlös je Stück p 5,00 €/St. 8,00 €/St. 6,00 €/St.
relativer db zu Preis 48,0 % 37,5 % 41,7 %
zusätzlicher DB 2.880 € 2.250 € 2.500 €
Ergebnissteigerung +2.880 €

 Nutzung der Deckungsbeitragsintensität


(relativer Deckungsbeitrag pro Umsatz, DBU)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 260
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
Ausgelastete Kapazitäten

 es besteht zusätzliche Nachfrage, aber Kapazitäten sind bereits ausgelastet


Gericht A Gericht B Gericht C
Erzeugnis Summe

Fertigungsminuten 6 min/St. 10 min/St. 5 min/St.


Nutzung des
Deckungsbeitrag db 2,40 €/St. 3,00 €/St. 2,50 €/St. relativen DB
relativer db je min. 0,40 €/min 0,30 €/min 0,50 €/min je Minute

Minuten bisher 24.000 min 20.000 min 25.000 min 69.000 min
Steigerung 6.000 St.
Gericht C um 20% – 5.000 min + 5.000 min
– 500 St. + 1.000 St.
Stückzahl neu 4.000 St.
= 1.500 St. = 6.000 St.
Minuten neu 24.000 min 15.000 min 30.000 min 69.000 min
DB neu 9.600 € 4.500 € 15.000 €
Ergebnis neu 2.320 € -2.500 € 2.750 € 2.570 €
Ergebnisänderung -1.500 € +2.500 € +1.000 €

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 261
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
Deckungsbeitrag und relativer Deckungsbeitrag

Einsatz der Deckungsbeitragsrechnung in der


Produktionsprogrammplanung
 Grundsätzlich werden alle Produkte mit positivem Deckungsbeitrag
produziert, da sie zur Deckung der Fixkosten beitragen.

Problem: Oft haben viele Produkte einen positiven Deckungsbeitrag, das


Unternehmen kann jedoch nur begrenzt produzieren (z. B. begrenzte
Maschinenkapazitäten, Personalengpass usw.).
 Es liegt eine Engpasssituation vor!
 Liegt ein Engpass vor, wird anhand des relativen Deckungsbeitrags (auch
Deckungsbeitragsintensität) entschieden, welche Produkte zuerst produziert
werden.

z.B. Inanspruchnahme
der knappen Maschinenzeit in
Minuten, Lagerfläche in m2,
Personal
SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 262
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
Mehrere Engpässe

Situation bei mehreren Engpässen


Eine simultane Engpassberücksichtigung ist beispielsweise dann erforderlich,
wenn zwei Produkte in zwei Kostenstellen bearbeitet werden, die Kapazitäten
dieser Kostenstellen nicht für die Produktion des maximalen Absatzes
ausreichen und jedes Produkt in der anderen Kostenstelle eine längere
Produktionszeit erfordert.

Beispiel Kostenstelle 1 Kostenstelle 2


Kapazität 25.000 min. Kapazität: 24.000 min.

Produkt 1 (db = 70 €/St.)


max. Absatz 1.000 St. 20 min./St. 10 min./St.

Produkt 2 (db = 60 €/St.)


max. Absatz 1.100 St. 12 min./St. 20 min./St.

Auslastung bei maximalem Absatz 33.200 min. 32.000 min.

!
Beide Kostenstellen repräsentieren Engpässe!

(Lösung per Simplex-Methode: 757  Produkt 1, 821  Produkt 2  max. DB = € 102.250)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 263
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
Produktsortiment

 Festlegung des gewinnoptimierenden Produktsortiments

 Entscheidungskriterien
 Deckungsbeitrag
 Mindest- und Höchstabsatzmengen
 betriebliche Gesamtkapazität
 ggf. Engpässe

 Ablauf der Planung ohne betriebliche Engpässe


 absoluter Stückdeckungsbeitrag eines Produkts negativ
Absenken der Produktion auf Mindestmenge, ggf. 0
 absoluter Stückdeckungsbeitrag eines Produkts positiv
Ausdehnung der Produktion bis Höchstmenge, bzw. Gesamtkapazität
bei gemeinsamer Kapazitätsnutzung Auswahl in Reihenfolge der
Stückdeckungsbeiträge (unter Berücksichtigung Mindestmenge)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 264
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
Produktsortiment

 Ablauf unter Annahme betrieblicher Engpässe


 z. B. ungleiche Beanspruchung der vorhandenen Kapazitäten;
Engpass bei Maschinen, Material, Personal, Räumlichkeiten
(wie Lager)
 Ermittlung der Engpassbelastung für die Produktion der Mindestmengen
 Ermittlung der frei verfügbaren Engpasskapazität
 Belegung der freien Kapazität in Reihenfolge der relativen Deckungsbeiträge und
Beachtung der Höchstmengen
 mehrere Engpässe erfordern aufwendigere Rechenverfahren
z. B. Simplexmethode

 langfristige Planung
 bedeutet Entscheidung über zukünftige Produkte und Technologien
 Aufgabe der strategischen Planung und Investitionsrechnung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 265
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 266
8.5 Preisgrenzen
Preisuntergrenze

 langfristig müssen Erlöse erzielt werden, die die gesamten Selbstkosten


abdecken
 langfristige Preisuntergrenze aus Vollkostenrechnung

 bei kurzfristiger Betrachtung (insbesondere Annahme eines


Zusatzauftrages) kann jeder Preis akzeptiert werden, der über den variablen
Kosten (Grenzkosten) liegt

 Unterbeschäftigung (d. h. nicht ausgelastet)

 Vollauslastung

 entgangener Gewinn (Deckungsbeitrag) sind Opportunitätskosten


 relative Deckungsbeiträge bei Auswahl berücksichtigen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 267
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

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8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
Zusatzauftrag

 Ziel des Entscheidungsproblems „Annahme oder Ablehnung eines


Zusatzauftrags“ ist die Beurteilung zusätzlicher Aufträge von Kunden unter
dem Gesichtspunkt der Erfolgsmaximierung

 bei Erhöhung des Erfolges ist der Zusatzauftrag lohnend und wird
angenommen, anderenfalls abgelehnt

 Entscheidungsproblem ist wiederum in Abhängigkeit der


Beschäftigungssituation zu lösen

 Auftragsannahme bei Unterbeschäftigung (kein Engpass)


 Erlös des Auftrags übersteigt die mit dem Auftrag verbundenen variablen Kosten
und ggf. zusätzlichen auftragsfixen Kosten (= positiver Deckungsbeitrag)

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8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
Zusatzauftrag

 Auftragsannahme bei Überbeschäftigung


 Vorhandene Kapazitäten sind erschöpft oder infolge des
Zusatzauftrages treten Engpässe ein
 zusätzliche Berücksichtigung der Opportunitätskosten
 Deckungsbeitrag des Zusatzauftrags ist mindestens so groß wie der kleinste
positive Deckungsbeitrag der bereits im Produktionsprogramm enthaltenden
Produkte/Aufträge
 marktstrategische Gründe sprechen allerdings häufig gegen die Eliminierung oder
Verzögerung bereits vorliegender Aufträge

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 270
Kostenrechnung & Buchführung – Teil Kostenrechnung
Modulgliederung

4 Kostenstellenrechnung
4.1 Begriffe
4.2 Durchführung der Kostenstellenrechnung
4.3 Betriebsabrechnungsbogen
4.4 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
4.5 Kalkulationssätze
5 Kostenträgerrechnung
5.1 Kostenträgerstückrechnung
5.2 Kostenträgerzeitrechnung
6 Abschließende Betrachtung der Vollkostenrechnung
7 Teilkostenrechnung
7.1 Einführung Teilkostenrechnung
7.2 Ablauf und Besonderheiten
7.3 Kostenauflösung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Kostenträgerrechnung
8 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.1 Einführung entscheidungsorientierte Kostenrechnung
8.2 Stufenweise Fixkostendeckung
8.3 Break-Even-Analyse
8.4 Produktionsprogrammoptimierung
8.5 Preisgrenzen
8.6 Annahme eines Zusatzauftrages
8.7 Make-or-Buy

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8.7 Make-or-Buy
Eigenfertigung oder Fremdbezug – Make-or-Buy

 Entscheidungsproblem „Eigenfertigung oder Fremdbezug“ (Make-or-buy)


stellt die Frage, ob benötigte Produkte oder Dienstleistungen künftig selbst
erstellt oder fremdbezogen werden sollen:
 Sollen bislang fremdbezogene Komponenten künftig selbst gefertigt werden?
 Soll ein Großhändler die Kantine seines Betriebs weiterhin selbst betreiben oder soll
er hierfür ein Cateringunternehmen beauftragen?
 Sollen angestellte Mitarbeiter die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten
übernehmen oder sollen Patente und Lizenzen am Markt erworben werden?
 Soll der Vertrieb eines Allfinanz- oder Immobilienmaklers durch angestellte
Mitarbeiter oder durch freie Handelsvertreter erfolgen?
 Soll die Instandhaltung der Produktionsanlagen durch selbständige Handwerker
oder durch die eigene Instandhaltungsabteilung realisiert werden?
 Soll die Personalselektion einer Bank weiterhin durch angestellte Mitarbeiter oder
über eine Personalberatungsagentur erfolgen?

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8.7 Make-or-Buy
Make-or-Buy

 Unterbeschäftigung
 Fremdbezug nur, wenn variable Kosten größer als Fremdbezugskosten

 Vollbeschäftigung
 Mehrkosten durch Fremdbezug müssen mit Deckungsbeiträgen der dann zusätzlich
absetzbaren Produkte verglichen werden
(Opportunitätskosten aufgrund entgangener Deckungsbeiträge)
 ggf. relative Deckungsbeiträge als Auswahlkriterium benutzen

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 273
8.7 Make-or-Buy
Make-or-Buy

 Kapazitätsengpass

 Auswahl aus mehreren Produkten, die fremdgefertigt werden können

 Mehrkosten in Höhe von


Kosten des Fremdbezugs / Stück – variable Kosten Eigenfertigung / Stück

 aber: gleichzeitig Entlastung des Engpasses

 daher Ermittlung des spezifischen Mehrkosten

 gibt an, welche spezifischen Mehrkosten bei Fremdfertigung entstehen, d. h., je


höher, desto eher sollte das Produkt in Eigenfertigung hergestellt werden

 daraus ergeben sich die Prioritäten für die Eigenfertigung

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 274
8.7 Make-or-Buy
Beispiel bei Kapazitätsengpass

 Ein Betrieb produziert vier verschiedene Produkte (A bis D). Alle Produkte
können zu einem höheren Preis auch fremdbezogen werden. Die Produkte
werden auf einer Produktionsanlage hergestellt, deren Periodenleistung mit
160 Stunden/Periode bzw. 9.600 Min./Periode begrenzt ist.
Variable Stück-
Bedarf/ Engpassbean- Kosten des Fremd-
Produkt kosten bei
Periode spruchung/Stück bezugs/Stück [€]
Eigenfertigung [€]

A 300 Stück 20 Minuten 40 30

B 250 Stück 12 Minuten 34 20

C 200 Stück 10 Minuten 42 18

D 100 Stück 8 Minuten 16 10

 Wenn alle benötigten Produkte selbst hergestellt würden, so würde dies mit
(300  20 + 250  12 + 200  10 + 100  8 =) 11.800 Minuten die maximale
Kapazität von 9.600 Minuten übersteigen.

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8.7 Make-or-Buy
Beispiel bei Kapazitätsengpass

 Im ersten Schritt werden die spezifischen Mehrkosten für die Produkte zu bestimmen. Er gibt
an, welcher Deckungsbeitrag je Engpassbelastung mit der Eigenfertigung mehr verdient wird
als bei Fremdbezug.

Engpass- Kosten Var. Stückk. Spezifische


Produkt Rang
beansp./Stück Fremdb./St. [€] Eigenfert. [€] Mehrkosten

A 20 Minuten 40 30 0,50 €/Min. 4


[(40 – 30) : 20 Min.]

B 12 Minuten 34 20 1,17 €/Minute 2


[(34 – 20) : 12 Min.]

C 10 Minuten 42 18 2,40 €/Minute 1


[(42 – 18) : 10 Min.]

D 8 Minuten 16 10 0,75 €/Minute 3


[(16 – 10) : 8 Min.]

 Das Produktionsprogramm lautet folglich zunächst: 200 Stück C, 250 Stück B und 100 Stück
D. Anschließend sind noch 9.600 Minuten – [200  10 + 250  12 + 100  8 Minuten =] 5.800
Minuten = 3.800 Minuten zur Produktion des Produkts A vorhanden. Bei 20 Minuten
Produktionszeit können somit 190 Stück hergestellt werden – die noch notwendigen 110 Stück
von A werden fremdbezogen.
 Hinweis: Wenn ein Produkt nicht fremdbezogen werden kann/soll, so wird der „normale“
relative DB als Vergleichsmaßstab herangezogen.

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 276
8.7 Make-or-Buy
Make-or-Buy

 langfristige Planung
 betrieblicher Bestand als Produktionsmittel veränderbar
 Fixkosten daher entscheidungsrelevant

 zwei Varianten in der langfristigen Planung


 Vergabe von bisher selbstgefertigten Produkten an externe Fertiger
Einbeziehung von Fixkosten, wie Personalkosten, Abschreibungen usw.
 bisher extern bezogene Produkte sollen selbstgefertigt werden
klassischer Fall für die Investitionsrechnung unter Einbeziehung von
kostenrechnerischen Aspekten

 bei Make-or-Buy-Entscheidungen grundsätzlich auch Aspekte wie Qualität,


Lieferzeit, Abhängigkeit von Lieferant berücksichtigen

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Kapitel 8
Zusammenfassung

Was haben Sie gelernt?


 Entscheidungsbezogene Kostenrechnung auf Grundlagen der
mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung
 Break-Even-Analyse als zentrales Entscheidungsinstrument
 Entscheidungsfindung in der Produktionsprogrammoptimierung
 Entscheidungsfindung bei der Annahme von Zusatzaufträgen
und in Make-or-Buy-Situationen

Was können Sie damit anfangen?


 Berechnung und Bewertung der zentralen Größen in der
Break-Even-Berechnung
 Durchführung einer Produktionsprogrammoptimierung mit
Hilfe von Deckungsbeitrag und Deckungsbeitragsintensitäten
 Berechnen von Preisgrenzen
 Make-or-Buy Entscheidungsfindung
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Modulabschluss

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 279
Abschluss: Reflektion, Modulziele und Lernergebnisse
Modulziele

Sie können nach erfolgreichem Abschluss des Moduls:


 grundlegende wirtschaftsmathematische Aufgabenstellungen lösen
 wirtschaftsmathematische Arbeitstechniken unterscheiden
 einfache ökonomische Sachverhalte mittels mathematischer Modellierung beschreiben
 die Kosten- und Leistungsrechnung als Datenbasis für wesentliche
unternehmerische Entscheidungen, wie der Programm-/Sortiments-
optimierung oder der Make-or-Buy-Entscheidung, nutzen
 erkennen, dass Kenntnisse in der Kosten- und Leistungsrechnung
unabdingbar für eine effiziente Unternehmensführung sind    
 die grundlegende Buchführungsmethodik diskutieren und auf konkrete
buchungsrelevante Fragestellungen aus der Unternehmenspraxis anwenden
 die grundlegenden ethischen Dimensionen von Kostenrechnung und Buchführung
skizzieren
 Grundzüge elektronischer Buchführungssysteme wiedergeben

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Abschluss: Reflektion, Modulziele und Lernergebnisse
Studentenevaluierung (1/2)

SS 2019 KOSTENRECHNUNG & Buchführung | BLiC Dipl. Betriebsw. (FH) B. Posner, Prien 281
Abschluss: Reflektion, Modulziele und Lernergebnisse
Studentenevaluierung (2/2)

Prof. Dr. Mustermann

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