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MODUL KLR

KOSTEN – LEISTUNGS
RECHNUNG
Maria-Luise Gerber
MODUL KLR

WIEDERHOLUNG
MASTERTITELFORMAT BEARBEITEN
BEGRIFFLICHKEITEN
DEFINITION KLR
Die Kosten- & Leistungsrechnung (KLR) bildet das interne Rechnungswesen und damit das Pendant zur Finanzbuchhaltung
(externes Rechnungswesen).

Sie beschäftigt sich mit der innerbetrieblichen Leistungserstellung und verfolgt unter anderem das Ziel, die Kosten und
Wirtschaftlichkeit einzelner Kostenträger zu ermitteln. Somit bezieht sie sich auf den Prozess der betrieblichen
Leistungserstellung. Außerbetriebliche Kosten und Leistungen sowie externe Faktoren werden nicht berücksichtigt.

Die Kosten- & Leistungsrechnung (KLR) teilt sich in drei Stufen auf: Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung und
Kostenträgerrechnung.

Die Kosten- und Leistungsrechnung zählt zu den wichtigsten Instrumenten des internen Rechnungswesens. Während die
Finanzbuchhaltung (externes Rechnungswesen) sämtliche unternehmerischen Aufwendungen und Erträge erfasst, ermittelt
die KLR lediglich den betrieblichen Gewinn oder Verlust.

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ZIEL DER KLR

Das Ziel der KLR besteht vor allem in der kurzfristigen Planung des Unternehmens, und zwar hinsichtlich der erreichten
Leistungen und der anfallenden Kosten.

Sie vergleicht Soll- und Ist-Daten und liefert eine aussagekräftige Übersicht über die Kosten und Leistungen im
Unternehmen. So lässt sich auf einem Blick die Wirtschaftlichkeit unterschiedlichster Abteilungen und Prozesse
erkennen. Die gewonnenen Informationen dienen weiteren unternehmerischen Entscheidungen und sind in ihrer
Relevanz kaum zu unterschätzen.

Einkäufe und externe Leistungen stellen für das Unternehmen finanzielle Aufwendungen dar. Doch auch intern
entstehen Kosten, und zwar durch den Einsatz von Ressourcen. Dazu zählen das Personal, der Betrieb der Maschinen
usw. Im Wertschöpfungsprozess (Erstellung oder Veränderung von Sach- und/oder Dienstleistungen) entstehen Kosten,
die mittels der KLR dem entsprechenden Verursacher zugeordnet werden.

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DARSTELLUNG DER KLAR

Bei der Kosten- und Leistungsrechnung


handelt es sich um einen Prozess der
Kostenkalkulation. Die KLR teilt sich dabei in
drei Teilbereiche auf, die wiederum die
unterschiedlichen Kalkulationsstufen
bilden.

Den ersten Teilbereich und damit die erste


Stufe bildet die Kostenartenrechnung. Sie
beantwortet die Frage „Welche Kosten sind
entstanden?“. Bei dem zweiten Teilbereich
und damit der zweiten Stufe handelt es sich
um die Kostenstellenrechnung. Diese
beantwortet die Frage „Wo sind die Kosten
entstanden?“. Der dritte Teilbereich
schließlich bildet die letzte Stufe und
beantwortet die Frage „Wofür sind die
Kosten angefallen?“.

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STUFEN DER KLR

Die im Unternehmen entstehenden internen Kosten werden anhand von drei Kriterien
unterschieden:

1. Kostenarten: In welche Kategorien werden die Kosten gegliedert?

2. Kostenstellen: In welchen Bereichen oder Abteilungen entstehen die Kosten und wo


werden die Leistungen erbracht?

3. Kostenträger: werden die Produkte hergestellt bzw. die Dienstleistungen zur Verfügung
gestellt?

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KOSTENARTENRECHNUNG

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KOSTENARTENRECHNUNG

Kostenarten sind spezifische Kostenkategorien, die entstehen, wenn in einem Unternehmen die Gesamtkosten nach
gewissen Kriterien aufgeschlüsselt werden. Diese Aufteilung dient der Transparenz in der Kosten- und
Leistungsrechnung, konkret der Kostenartenrechnung. Eine Kostenart beschreibt die Menge sämtlicher Kosten, die durch
ein bestimmtes Merkmal auf gleiche Weise gekennzeichnet sind.

Die Kostenartenrechnung ist die erste Stufe des internen Rechnungswesen, also der Kosten- und Leistungsrechnung.

Der Werteverzehr und der Wertzuwachs innerhalb der unternehmerischen Prozesse stellen die wichtigsten Aspekte der
Kosten- und Leistungsrechnung dar. Es sind vor allem die laufenden Kosten, die im Mittelpunkt des Interesses stehen. Die
benötigte Kostentransparenz baut auf das Wissen über die Höhe und den Verlauf der Kosten sowie auf die Art der Kosten
auf. Daher müssen die Gesamtkosten nach gewissen Kriterien in Kostenarten aufgegliedert werden.

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KOSTENARTEN
Löst ein Unternehmen die Gesamtkosten nach bestimmten Kriterien auf, entstehen Kostenarten, also
Kostenkategorien, die für die Kostenartenrechnung der Kosten- und Leistungsrechnung die Basis
bilden.

Eine Kostenart umfasst alle Kosten, die über ein bestimmtes Merkmal in gleicher Weise verfügen.

Im Zuge der Kostenartenbildung sind folgende Grundsätze zu beachten:

➢Grundsatz der vollständigen Erfassung


➢Grundsatz der bedarfsgerechten Untergliederung
➢Grundsatz der Vermeidung nicht notwendiger bzw. überflüssiger Einteilungskriterien
➢Grundsatz der Kostenunterteilung gemäß ihrer Weiterverrechnung
➢Grundsatz der Kennzeichnung kalkulatorischer Kostenarten

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KRITERIEN ZUR KOSTENEINTEILUNG

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KOSTENSTELLENRECHNUNG

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KOSTENSTELLENRECHNUNG
Sie folgt der Kostenartenrechnung, die die Kosten erfasst und gliedert. In der Kostenstellenrechnung
werden die im jeweiligen Zeitraum angefallenen Kosten auf die Verursacher, also die Kostenstellen,
verteilt. Damit lassen sich genaue Informationen für die Kostenkontrolle ermitteln, die wiederum
deutlichen Einfluss auf die Handlungsentscheidungen haben. Die Kostenstellenrechnung verbindet die
Kostenarten- mit der Kostenträgerrechnung.

Sie wertet die Gemeinkosten nach unterschiedlichen Gesichtspunkten aus und bringt sie in kleinere
Einheiten. Diese wiederum ermöglichen eine sinnvolle Sichtweise und sorgen dafür, dass die
Gemeinkosten effektiv überwacht werden können. Neben der Kostenträgerrechnung ist die
Kostenstellenrechnung eines der wichtigsten Controlling-Instrumente.

Die Kostenstellenrechnung übernimmt folgende Aufgabe: Sie verteilt die Gemeinkosten zur internen
Leistungsverrechnung auf die einzelnen Kostenstellen. Gleichzeitig ermöglicht sie die Kontrolle
der Wirtschaftlichkeit einzelner Abteilungen und Bereiche im Unternehmen.

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KOSTENSTELLENRECHNUNG

Bei der Kostenstelle handelt es sich um eine


organisatorische Einheit im Betrieb. Sie wird
in der Kostenstellenrechnung genutzt, um
Kosten und Leistungen korrekt zuzuordnen.
Die Gemeinkosten, die in Bezug zum
Produkt stehen, stehen auch in einem
direkten Zusammenhang zu den Abläufen in
den Kostenstellen.

In der Praxis sind es häufig die Abteilungen


oder andere Bereiche, die die Kostenstellen
bilden. Für die Zusammenfassung aller
Kostenstellen in einem Unternehmen wird
in der Regel ein Kostenstellenplan genutzt.

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KRITERIEN FÜR DIE KOSTENSTELLENBILDUNG
Grundsätzlich sollen alle Unternehmensbereiche durch Kostenstellen abgedeckt sein, da andernfalls die Gemeinkosten
bei der Zuordnung nicht vollständig berücksichtigt werden können. Auf „sonstige Kostenstellen“ ist tunlichst zu
verzichten. Jede Kostenstelle benötigt einen verantwortlichen Leiter. Randbereiche können denjenigen Kostenstellen
zugeordnet werden, die mit ähnlichen Aufgaben betraut sind. Alternativ können auch für diese verantwortliche
Mitarbeiter bestimmt werden.

➢Die Abteilungen und Stellen sind einem der fünf Kostenbereiche klar zuzuordnen: Verwaltung, Material, Fertigung,
Vertrieb, Allgemeiner Bereich.
➢Die Kostenstellen sind in Hauptkostenstellen, Nebenkostenstellen und Hilfskostenstellen zu gliedern, und zwar in
Hinblick auf den Prozess der Leistungserstellung. Dabei beziehen sich die Hauptkostenstellen auf die Leistung für die
Produkte, die Nebenkostenstellung auf die Nebenleistungen und die Hilfskostenstellen auf die indirekten
Leistungen für die Produkte.
➢Zeitgleich sind die Stellen in Vorkosten- und Endkostenstellen zu gliedern. Bei den Vorkostenstellen werden die
Kosten über andere Kostenstellen verrechnet, bei der Endkostenstelle direkt über Zuschlagssätze auf das Produkt.
➢Bei der Kostenstellenbildung ist darauf zu achten, dass die Vorgänge innerhalb einer Kostenstelle gleichartig sind. So
können zum Beispiel mehrere gleichartige technische Anlagen zusammengefasst werden, aber nicht Werkstatt und
Fuhrpark.

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VERTEILUNG DER GEMEINKOSTEN
Von den erzielten Erlösen sind auch die Gemeinkosten zu bezahlen. Daher ist es erforderlich, die Gemeinkosten so exakt
wie möglich auf die einzelnen Produktgruppen oder Produkte zu verteilen. Für die ideale Kostenverteilung ist die
Ermittlung geeigneter Bezugsgrößen eine notwendige Grundlage.

Die Arten der Bezugsgrößen

Direkte Bezugsgrößen:
können direkt aus den Bezügen für eine Leistung oder ein Produkt der jeweiligen Stelle hergeleitet werden und sind
messbar. Ein klassisches Beispiel ist mittels einer Anlage erzeugte Energie wie Strom und Wärme, die in kW/h gemessen
wird.

Indirekte Bezugsgrößen:
können nicht gemessen und müssen daher geschätzt werden. Die Leistung der Personalabteilung zum Beispiel lässt sich
weder messen noch in Einheiten darstellen.

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VERTEILUNG DER GEMEINKOSTEN
Stimmige Bezugsgrößen finden
Je stimmiger die Bezugsgrößen sind, desto realistischer ist die Kostenverteilung und desto höher ist deren
Qualität.

Bei der Auswahl der Bezugsgrößen sollte der Kostenrechner einige Regeln berücksichtigen:

➢Messbarkeit:
sowohl bei Erstellung der Leistung als auch im Verbrauch. Bei indirekten Bezugsgrößen reicht eine realistische
Schätzung oft aus.

➢Beeinflussbarkeit:
der Kosten und der Bezugsgröße, um die Höhe der Kosten bei Bedarf senken zu können.

➢Bezug zu Kosten und Leistung:


in einem eindeutigen Verhältnis: Ändert sich die Bezugsgröße, müssen sich die Kosten ebenfalls ändern.

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VERTEILEN DER HILFSKOSTENSTELLEN
➢Die Kostenstellenrechnung ermittelt Zuschlagssätze in der Kalkulation, die sich auf das Fertigungsmaterial,
die Fertigungslöhne und die Herstellungskosten beziehen. Die Hilfskostenstellen stehen jedoch nicht in Bezug
zum Lohn und/oder zum Material. Sie werden abgeschlossen, bevor die Zuschlagssätze ermittelt werden.

➢Die in den Hilfskostenstellen gesammelten Beträge werden nun auf die anderen Kostenstellen aufgeteilt. Hierzu
nutzt die Kostenstellenrechnung gewisse Verteilschlüssel, anhand derer die Leistungen der Hilfskostenstellen
den empfangenden Kostenstellen zugerechnet werden.

➢Ein typisches Beispiel ist der Fuhrpark als Hilfskostenstelle. Der Fuhrpark erbringt Leistungen für zahlreiche
andere Unternehmensbereiche. Die in der Hilfskostenstelle Fuhrpark gesammelten Beträge beziehen sich jedoch
nicht direkt auf die Löhne oder das Material. Zum Schluss der Rechnungsperiode ermittelt die
Kostenstellenrechnung die Höhe der dort angefallenen Kosten und nutzt als Verteilschlüssel die
Kilometerleistung.

➢Die Frage dazu lautet: Wie viele Kilometer sind die Fahrzeuge im Fuhrpark gefahren, um für anderen
Kostenstellen die notwendigen Leistungen zu erbringen? Diese Kosten werden dann entsprechend umgelegt
bzw. zugerechnet.

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VORGEHENSWEISE IN DER
KOSTENSTELLENRECHNUNG
Moderne Rechnungswesen-
Software ordnet die Kosten
Die Kostenstellenrechnung wird von der Buchhaltung sowie von der Kostenartenrechnung mit den Kostenstellen bereits in
Informationen über die dort gebuchten Kosten informiert – inklusive der Angaben über den Betrag der Buchhaltung zu. Dabei
zieht sie die notwendigen
und die Kostenart. Nachdem die Kostenrechnung die Einzelkosten herausgefiltert und in der
Informationen aus
Kostenträgerrechnung erfasst hat, bleiben die Gemeinkosten übrig. vorgelagerten Bereichen wie
beispielsweise den
Bestellungen aus dem
Sammeln der Gemeinkosten Einkauf. Die Entnahme
In der Regel greifen hier die Bezugsgrößen, über die die Gemeinkosten den Kostenstellen zugerechnet dieser Daten reduziert den
Buchungsaufwand in der
werden können. Dabei werden die Beträge aus der Kostenartenrechnung aufgeteilt und in der Kostenrechnung deutlich!
entsprechenden Kostenstelle gesammelt.

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BETRIEBSABRECHNUNGSBOGEN

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BETRIEBSABRECHNUNGSBOGEN (BAB)

Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) dient der internen Kostenverrechnung als Kalkulationsschema. Mit seiner Hilfe
werden die Einzelkosten erfasst und die Gemeinkosten auf die Kostenstellen verteilt. Für das Unternehmen wird so
ersichtlich, wo welche Kosten entstanden sind. Es kann Zuschlagssätze für die Selbstkostenkalkulation ermitteln und
erhält darüber hinaus eine Grundlage, um die Gemeinkosten zu analysieren und zu steuern.

Der Betriebsabrechnungsbogen ist das Instrument zur Ermittlung dieser Zuschlagssätze.

Beim Betriebsabrechnungsbogen handelt es sich um ein Kalkulationsschema. Es wird in der internen


Kostenverrechnung dazu genutzt, die Gemeinkosten zu verteilen sowie die entstehenden Kosten zu kontrollieren und zu
überwachen.

Zu den Gemeinkosten zählen all diejenigen Kosten, die den Kostenträgern nicht direkt zugerechnet werden können.
Üblicherweise handelt es sich bei den Kostenträgern um die gefertigten Produkte oder um Dienstleistungen, die das
Unternehmen anbietet.

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DIE ARTEN DER ZUSCHLAGSSÄTZE
Fertigungsgemeinkostenzuschlag:
orientiert sich am Anteil der Fertigungslöhne an den Produktkosten. Die Fertigungslöhne werden indirekt ermittelt. Alle
Gemeinkosten, die in den Kostenstellen der Fertigung anfallen, werden hier verteilt. Dabei können unterschiedliche
Zuschlagssätze ermittelt werden. Als Voraussetzung gilt die logische Einteilung der Fertigung in unterschiedliche Bereiche;
diese Unterteilung muss sich zwingend in den direkten Lohnkosten der Produktion wiederfinden.

Materialgemeinkostenzuschlag:
Die Materialgemeinkosten umfassen die Gemeinkosten, die bei Beschaffung und Lagerung der Materialen entstehen. Sie
werden aufgrund des Materialwertes verteilt, das im Produkt enthalten ist.

Vertriebsgemeinkostenzuschlag:
bezieht sich auf die Herstellkosten, die dazu im vorherigen Schritt ermittelt werden müssen. Der
Vertriebsgemeinkostenzuschlag bildet sozusagen die zweite Stufe der Zuschlagsermittlung nach der ersten Stufe für die
Zuschläge der Fertigungs- und Materialgemeinkosten.

Verwaltungsgemeinkostenzuschlag:
nutzt ebenfalls die Herstellkosten als Bezugsgröße. Es fehlt zwar hier grundsätzlich der Bezug zur Realität; die Wahl eines
besseren Schlüssels ist jedoch in den meisten Fällen mit einem zu hohen Aufwand verbunden und wirtschaftlich nicht
vertretbar.
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BAB

Der Betriebsabrechnungsbogen
dient vor allem den kleinen und
mittleren Unternehmen zur
verursachungsgerechten
Kostenverteilung im Betrieb
sowie zur nachträglichen
Kostenkontrollrechnung, und
zwar in Form einer
tabellarischen
Kostenstellenrechnung.

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DIE AUFGABEN DES BETRIEBSABRECHNUNGSBOGENS

➢der Abrechnung der Gemeinkosten


➢der Bildung von Kostensätzen
➢der Erfassung der Ist-Kosten
➢der vergangenheitsorientierten Norm-Kostenerfassung
➢der Übersicht über die Entstehung der Kosten sowie der Kostenkontrolle
➢der Vorbereitung auf Kalkulationen

Das heißt, der Betriebsabrechnungsbogen fungiert als verursachungsgerechte Kontrollinstanz für die im
Betrieb entstehenden bzw. entstandenen Kosten, und zwar im Sinne eines Kostencontrollings. Mögliche
Ausreißer werden erkannt und können unmittelbar überwacht und angepasst werden.

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KOSTENTRÄGERRECHNUNG

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KOSTENTRÄGERRECHNUNG
Als Kostenträger werden die Produkte und Leistungen eines Unternehmens bezeichnet, denen bestimmte
Kosten zugerechnet werden. Zu diesen Kostenträgern zählen im Allgemeinen die sogenannten
Absatzleistungen. Dazu gehören vor allem Erzeugnisse und Dienstleistungen jeglicher Art. Die
Kostenträgerrechnung ist nach der Kostenartenrechnung und der Kostenstellenrechnung die dritte Stufe der
betrieblichen Kostenrechnung.

Neben der Kostenartenrechnung und der Kostenstellenrechnung ist die Kostenträgerrechnung eine der drei
Bausteine der betrieblichen Kostenrechnung.

Aufgabe der Kostenträgerrechnung ist es, Auskunft darüber zu geben, wo genau im Unternehmen die
jeweiligen Kosten entstanden sind. Dabei bezieht sie sich nicht – wie die Kostenstellenrechnung – auf
physische Orte wie Abteilungen oder Gruppen, sondern auf Produkte, Dienstleistungen, Aufträge etc.

Mittels der Kostenträgerrechnung können Hersteller- und Selbstkosten ermittelt werden, was wiederum die
Basis für eine marktfähige Preiskalkulation darstellt.

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AUFGABEN DER KOSTENTRÄGERRECHNUNG
Um eine aussagefähige Kostenrechnung aufzustellen und marktfähige Preise optimal zu kalkulieren, ist die
Kostenverrechnung auf die jeweiligen Kostenträger zwingend notwendig.

Beantwortet wird die Frage: „Wofür sind die Kosten entstanden?“ So erhält der Unternehmer aussagekräftige
Informationen, anhand derer adäquate Verkaufspreise ermittelt werden können. Solch adäquate Verkaufspreise decken
nicht nur die Kosten des Unternehmens, sondern beinhalten zusätzliche Gewinne.
Inzwischen haben sich die Märkte jedoch eher käuferorientiert entwickelt, und für den größten Teil der Produkte werden
Marktpreise angesetzt, auf die der Unternehmer kaum noch Einfluss hat.

Die Kostenträgerrechnung besitzt daher häufig eine Kontrollfunktion, mit deren Hilfe sich wichtige Informationen ermitteln
lassen:

➢Ist der marktübliche Preis angemessen? (Werden Produkte und die dazugehörigen Kosten gegenübergestellt, sind diese
Informationen ersichtlich.)
➢Wie viel betragen die Selbstkosten im Rahmen öffentlicher Aufträge?
➢Wie hoch sind die Herstellkosten und wie sind sie zu bewerten?

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KOSTENTRÄGERRECHNUNG

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KOSTENTRÄGERSTÜCKRECHNUNG
In der Kostenträgerstückrechnung findet die Kalkulation statt. In deren Zuge Bei der Kalkulation wird zwischen zwei Verfahren unterschieden:
werden die Kosten pro Leistungseinheit berechnet. Solche Leistungseinheiten sind
beispielsweise die Stückzahl oder andere Mengeneinheiten, Aufträge oder Divisionskalkulation
Dienstleistungen. Dieses Verfahren ist nur dann sinnvoll, wenn das Unternehmen lediglich ein Produkt
in Massenfertigung herstellt. Die Kosten einer bestimmten Abrechnungsperiode
Je nach Kalkulationsart sind unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen: werden durch die Zahl der hergestellten Leistungseinheiten geteilt. Dies geschieht
entweder summarisch, also auf das gesamte Unternehmen bezogen, oder
Die Vollkostenkalkulation ist eine Vorkalkulation, das heißt, dass vor der differenziert, bezogen auf bestimmte Teilbereiche.
Leistungserstellung ein Angebot abgegeben wird.
Die Teilkostenkalkulation ist eine Zwischenkalkulation. Sie ist üblicherweise bei Eine verfeinerte Form der Divisionskalkulation ist die Äquivalenzziffernkalkulation.
komplexen Produktionen zu finden, beispielsweise bei Bauprojekten. Diese eignet sich unter anderem für den Einsatz bei der Sortenfertigung.
Schließlich gibt es noch die Nachkalkulation, in deren Zuge die Ermittlung der Ist-
Kosten nach der Leistungserstellung erfolgt. Zuschlagskalkulation
Weiterhin wird die Kalkulation anhand der jeweiligen Marktsituation durchgeführt: In der Einzel- und Serienfertigung wird bei der Kostenträgerrechnung die
Zuschlagskalkulation verwendet. Die Grundlage ist die Trennung von Einzelkosten
➢ Bei der progressiven Kalkulation richtet sich der Verkaufspreis nach den und Gemeinkosten, bezogen auf die jeweiligen Kostenträger. Mittels
entstandenen Kosten. Zuschlagssätzen werden die Gemeinkosten auf die Kostenträger verrechnet,
➢ Bei der retrograden Kalkulation erfolgt die Kostendeckung unter beispielsweise prozentual auf die Materialeinzelkosten oder Fertigungseinzelkosten
Berücksichtigung des Marktpreises. bezogen.
➢ Das Target costing ist ein Sonderfall, der beide Kalkulationsmodelle
zusammenführt.
➢ Für jedes Produkt wird Schritt für Schritt ein marktfähiger Preis kalkuliert.

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KOSTENTRÄGERZEITRECHNUNG
Mittels der Kostenträgerzeitrechnung wird die Leistung einer Abrechnungsperiode den Kosten derselben Periode gegenübergestellt und so
das kurzfristige Betriebsergebnis ermittelt.
Die Periode kann einen Monat, ein Quartal, ein Halbjahr oder ein Jahr umfassen; in der Regel wird die Kostenträgerzeitrechnung jedoch für einen Monat
verwendet.
Das Gesamtkostenverfahren ist kostenartenorientiert und stellt sämtliche
Das Umsatzkostenverfahren ist kostenträgerorientiert. Das heißt, dass die angefallenen Kosten einer Abrechnungsperiode den gesamten Leistungen derselben
Umsätze, also die am Markt abgesetzten Leistungen, den ihnen zuzurechnenden Abrechnungsperiode gegenüber.
Kosten gegenübergestellt werden. Zu den Leistungen zählen hier sowohl die Umsätze als auch die Lagerbestände an
fertigen und unfertigen Erzeugnissen.
Falls Kosten für eine Erhöhung des Lagerbestands an fertigen und unfertigen
Erzeugnissen entstanden sind, mindern diese die Kosten, die den Umsätzen Der Fall ist mit dem oberen Beispiel aus dem Umsatzkostenverfahren zunächst
gegenüberzustellen sind. Im umgekehrten Fall erhöhen die Lagerentnahmen von identisch:
fertigen und unfertigen Erzeugnissen die Kosten, die zu berücksichtigen sind.
Eine Großtischlerei fertigt innerhalb einer Abrechnungsperiode zwei gleiche, sehr Eine Großtischlerei fertigt innerhalb einer Abrechnungsperiode zwei gleiche, sehr
hochwertige Einbauküchen „von der Stange“ inklusive der üblichen Elektrogeräte. hochwertige Einbauküchen „von der Stange“ inklusive der üblichen Elektrogeräte.
Eine Küche wird für 22.000 € direkt verkauft, die andere wird eingelagert. Eine Küche wird für 22.000 € direkt verkauft, die andere wird eingelagert.

Die Gesamtkosten für beide Einbauküchen betrugen 22.500 €. Davon sind 2.500 € Die Gesamtkosten für beide Einbauküchen betrugen 22.500 €. Davon sind 2.500 €
dem Vertrieb zuzurechnen; die anderen 20.000 € sind Herstellungskosten. dem Vertrieb zuzurechnen; die anderen 20.000 € sind Herstellungskosten.

Ermittlung des kurzfristigen Betriebsergebnisses: Ermittlung des kurzfristigen Betriebsergebnisses:


Umsatzerlös für 1 Einbauküche 22.000 € Umsatzerlös für 1 Einbauküche 22.000 €
- Herstellungskosten für 1 Einbauküche 10.000 € + Bestandserhöhung durch Lagerzugang 10.000 €
- Vertriebskosten 2.500 € = Summe der Leistungen 32.000 €
= Betriebsergebnis 9.500 € - Herstellungskosten für beide Einbauküchen 20.000 €
- Vertriebskosten 2.500 €
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= Betriebsergebnis 9.500 €
GEGENÜBERSTELLUNG

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VOLLKOSTENRECHNUNG
Die Vollkostenrechnung ist Teil der Kosten- und Leistungsrechnung und Mit dem Begriff „Vollkostenrechnung“ werden sämtliche Kosten-
beschreibt ein Kostenrechnungssystem, das sämtliche angefallenen Kosten rechnungssysteme bezeichnet, die im Zuge der Kostenverrechnung alle
in der jeweils betrachteten Periode auf die Kostenträger verteilt. Kosten auf die Kostenträger verteilen – sowohl die Einzelkosten als
auch die Gesamtkosten.
Im direkten Gegensatz dazu steht die Teilkostenrechnung, die nur
diejenigen Kostenteile zurechnet, die sich direkt zuordnen lassen: die Während die Einzelkosten sich den jeweiligen Kostenträgern eindeutig
Einzelkosten. zuordnen lassen, wird für die Verteilung der Gesamtkosten ein
Verteilschlüssel benötigt.
Die klassische Vollkostenrechnung führt letztlich zur Ermittlung des
Betriebsergebnisses; sie umfasst die Kostenartenrechnung, die Mittels der Vollkostenrechnung werden demnach die entstandenen
Kostenstellenrechnung und die Kostenträgerrechnung. Kosten eines Kostenträgers ermittelt. Die Kosten können effektiv oder
planmäßig entstanden sein. Bei den Kostenträgern handelt es sich in der
Das Ziel der Vollkostenrechnung besteht darin, die planmäßig oder effektiv Regel um Produkte, Dienstleistungen und/oder Waren.
entstandenen Kosten eines Kostenträgers zu ermitteln. Gleichzeitig wird die
Wirtschaftlichkeit des Produktions- oder Dienstleistungsprozesses
kontrolliert und letztendlich eine Erfolgsrechnung ermöglicht.

Die Vollkostenrechnung liefert Werte für die Preiskalkulation von Produkten,


für die es keinen Marktpreis gibt. So eignet sich dieses Rechnungsverfahren
vor allem dann, wenn für Einzelfertigungen realistische Angebotspreise zu
kalkulieren sind.

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VOLLKOSTENRECHNUNG

Die typische Vollkostenrechnung wurde für bestimmte Zwecke konzipiert und hat in diesem Zusammenhang trotz aller
Kritik ihre Berechtigung:

➢Die Vollkostenrechnung ist ein langfristiges Planungsmittel

➢Die Kosten eines Unternehmens müssen dauerhaft gedeckt werden; sämtliche fixe Kosten müssen durch die verkauften
Produkte und Dienstleistungen getragen werden können. Unter starkem Wettbewerbsdruck kann das Unternehmen
dazu verleitet werden, die Preise so scharf zu kalkulieren, bis diese sich über einen längeren Zeitraum an der eigentlich
kurzfristig gedachten Preisuntergrenze bewegen.

➢Auch wenn die Kostenverrechnung eher grobe Ergebnisse liefert, so geben die ermittelten Selbstkostenpreise einen
wichtigen Anhaltspunkt, wo die ertragreichen Preise dauerhaft liegen sollten. Es ist daher empfehlenswert, die
unternehmerische Kostenrechnung sowohl nach den Methoden der Teilkostenrechnung als auch nach denen der
Vollkostenrechnung durchzuführen.

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VOLLKOSTENRECHNUNG
➢Die Vollkostenrechnung schließt Marktpreis-Lücken

➢Bei Sonder- und Einzelanfertigungen liegt in der Regel kein Marktpreis für das Produkt vor. In
diesen Fällen ist die Vollkostenrechnung das Mittel der Wahl, um ein wettbewerbsfähiges Angebot
zu erstellen. So können im Angebot zusätzlich zu den Einzelkosten die durchschnittlich anfallenden
Gemeinkosten aufgeführt werden, und zwar als prozentualer Aufschlag.

➢Für den (potenziellen) Käufer ist dieses Vorgehen grundsätzlich nachvollziehbar. Er kann davon
ausgehen, dass der an ihn weiterberechnete Anteil an Unternehmenskosten angemessen kalkuliert
und nicht willkürlich festgelegt wurde. Das dafür verwendete Rechenmodell entspricht dem LSP-
Kalkulationsschema für Angebote auf öffentliche Ausschreibungen (LSP = „Leitsätze für die
Preisermittlung auf Basis der Selbstkosten“).

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KRITIKPUNKTE DER VOLLKOSTENRECHNUNG

Ermittlung zu hoher Preise


Bei der Vollkostenrechnung kommt es vor, dass aufgrund der eigenen Kosten zu hohe Preise ermittelt
werden. Damit wird das Produkt zu teuer und vom Kunden nicht mehr abgenommen. Genau hier setzt der
eigentliche Zweck der Vollkostenrechnung an: Dieses Verfahren eignet sich nicht für Produkte, für die ein
Marktpreis vorhanden ist! In diesen Fällen kann die Vollkostenrechnung zu Kontrollrechnungen
herangezogen werden, nicht jedoch für die Preisbildung.

Kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Kosten und Kostenträger


Grundsätzlich ist dieses Problem bei allen Verrechnungssätzen im Vollkostenkalkulationsschema
vorhanden: Die Aufschlüsselung der Kosten auf die Kostenträger ist schwierig, denn es gibt keinen direkten
Zusammenhang. Vor allem zwischen den Herstellungskosten und Vertrieb/Verwaltung ist der fehlende
Zusammenhang deutlich erkennbar.

18.01.2023 35 KLR
KRITIKPUNKTE DER VOLLKOSTENRECHNUNG
Über- und Unterdeckung der Fixkosten
Die Zuschlagssätze der Gemeinkosten nehmen immer Bezug auf die abgesetzten Leistungseinheiten laut
Istkostenrechnung. Handelt es sich um geringe Mengen, sind die verrechneten Fixkosten niedriger. Sind die Mengen
größer, werden mehr Fixkosten verrechnet. Diese Proportionalisierung führt in der Regel zu Unter- und
Überdeckungen, denn die verrechneten Fixkosten entsprechen kaum den tatsächlich angefallenen Fixkosten.

Nicht für Produktentscheidungen geeignet


Wurde mittels der Vollkostenrechnung ein Produkt identifiziert, mit dem Verluste erwirtschaftet werden, ist die
Versuchung groß, dieses Produkt aus dem Sortiment zu entfernen. Im Zuge der Vollkostenrechnung wird sich das
Betriebsergebnis allerdings eher verschlechtern statt verbessern, denn es entfallen nur die Erlöse und die variablen
Kosten, während die Fixkosten bleiben und von den anderen Produkten aufgefangen werden müssen.

Nicht geeignet für Make-or-Buy-Entscheidungen


Unternehmen stehen gelegentlich vor der Entscheidung, ob sie ein Produkt selbst anfertigen oder von anderen
Unternehmen beziehen sollen. Die Vollkostenrechnung stellt für solche Entscheidungen keine geeignete Basis dar:
Fällt die Entscheidung zugunsten der Fremdfertigung, entstehen im eigenen Betrieb Leerkosten durch
Unterbeschäftigung.

18.01.2023 36 KLR
TEILKOSTENRECHNUNG
Bei der Teilkostenrechnung handelt es sich um ein Kostenrechnungsverfahren. Im Gegensatz zum Vollkostenverfahren
wird hier nur ein Teil der entstandenen Kosten berücksichtigt. Das können – abhängig vom genutzten Verfahren –
Einzelkosten plus variable Gemeinkosten oder die variablen, also mengenabhängigen Kosten sein. Mit der
Teilkostenrechnung werden die Deckungsbeiträge der jeweiligen Kostenträger ermittelt, ohne die Fixkosten
anzurechnen.

Die Teilkostenrechnung ist ein betriebliches Kostenrechnungssystem. Während bei der Vollkostenrechnung alle Kosten
berücksichtigt werden, wird in der Teilkostenrechnung nur ein Teil der innerhalb einer Abrechnungsperiode
angefallenen Kosten den jeweiligen Kostenträgern zugerechnet. Bei dem berücksichtigten Teil handelt es sich um
direkt zurechenbare bzw. variable Kosten.

Mittels der Teilkostenrechnung wird versucht, die Nachteile und Probleme der Vollkostenrechnung zu beheben. Dazu
zählt zum Beispiel die proportionale und verursachungsgerechte Zuteilung fixer Kosten bzw. Gemeinkosten. Bei der
Vollkostenrechnung wird ein Fixkostenanteil erhoben, und zwar unabhängig vom Grad der Beschäftigung. Werden die
Kosten einer beliebigen Ausbringungsmenge stückbezogen betrachtet, ist die Abnahme der fixen Kosten zu
beobachten, während die Menge ansteigt. Dies soll in der Teilkostenrechnung berücksichtigt werden.

18.01.2023 37 KLR
TEILKOSTENRECHNUNGSSYSTEM
Unterschieden werden folgende
Teilkostenrechnungssysteme:

➢relative Einzelkostenrechnung

➢Fixkostendeckungsrechnung

➢Grenzplankostenrechnung

➢Deckungsbeitragsrechnung

➢Direct Costing

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TEILKOSTENRECHNUNGSSYSTEM
relative Einzelkostenrechnung
Die relative Einzelkostenrechnung wurde vom deutschen Betriebswirt Paul Riebel entwickelt. Bei dieser Rechnung werden
die betrieblichen Entscheidungen als Kostenursache verstanden. In diesem Zusammenhang dürfen die Kosten den jeweils
daraus resultierenden Erlösen nur dann gegenübergestellt werden, wenn beide aus derselben Entscheidung entstanden
sind. Dabei werden alle Kosten als relative Einzelkosten definiert.

Fixkostendeckungsrechnung
Die Fixkostendeckungsrechnung wird auch als „Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung“ bezeichnet. Sie erweitert das
Direct Costing um eine weitere Schichtung der fixen Kosten, ausgehend von der Intensität ihres Bezugs zu einzelnen
Produkten.

So werden beispielsweise folgende Kosten gebildet:


• Erzeugnisfixkosten (z. B. Kosten für eine spezielle Fertigungsmaschine)
• Erzeugnisgruppenfixkosten (z. B. Kosten für eine Werbekampagne, die eine bestimmte Erzeugnisgruppe bewirbt)
• Erzeugnisspartenfixkosten (z. B. Kosten für den Spartenleiter)

Auf diese Weise können unterschiedliche Stufen von Deckungsbeiträgen ausgewiesen werden. Dies wiederum
ermöglicht bessere Einsichten in die Erfolgsstruktur eines Unternehmens.
18.01.2023 39 KLR
TEILKOSTENRECHNUNGSSYSTEM
Deckungsbeitragsrechnung
Die Deckungsbeitragsrechnung entstand aus der Erkenntnis, dass die Erfolge innerhalb einer Abrechnungsperiode nicht nur
von den Absatzzahlen, sondern auch von der Ausbringungsmenge abhängt. Der Grund dafür liegt im Fixkostenanteil im
Bereich der Lagerbestände: Je höher die Produktionsmenge ist, desto geringer ist der relative Fixkostenanteil pro Stück.

Der Deckungsbeitrag stellt ursprünglich die Differenz aus Erlösen und variablen Kosten dar. Unterschieden wird in
stückbezogene und erzeugnisbezogene Deckungsbeiträge.

Die Deckungsbeitragsrechnung existiert als einstufiges und mehrstufiges Verfahren und erlaubt folgende Erkenntnisse:

Auf welche Produkte oder Produktgruppe sollte das Unternehmen den stärksten Fokus legen?
Welche Produkte oder Produktgruppen sind nicht wirtschaftlich?
Wo liegt die absolute Preisuntergrenze?
Soll das Unternehmen bestimmte Produkte selbst fertigen oder einkaufen?
Sollen bestimmte Zusatzaufträge angenommen werden oder nicht?
An welchem Punkt ist die Gewinnschwelle erreicht?

18.01.2023 40 KLR
TEILKOSTENRECHNUNGSSYSTEM
Grenzplankostenrechnung

Bei der Grenzplankostenrechnung handelt es sich um ein Verfahren der Plankostenrechnung. Angewendet wird das System
des direct costing. Dieses System betrachtet und berücksichtigt sowohl variable als auch fixe Kosten.
Die variablen Kosten werden von den Produkterlösen abgezogen, während die Fixkosten nur im Block berücksichtigt und
nicht auf die einzelnen Kostenträger verteilt werden.

Direct Costing

Beim Direct Costing handelt es sich um eine Variante der Deckungsbeitragsrechnung, in deren Zusammenhang lediglich
die variablen Kosten von den Umsatzerlösen subtrahiert werden.
Die Fixkosten dagegen werden nur en bloc betrachtet und auch nicht weiter differenziert.

Literatur Nachweis
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18.01.2023 41 KLR
18.01.2023 42 KLR
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