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Text 1
Als man mir in meiner Heimatstadt eine neue Arbeitsstelle angeboten hat, kehrte ich mit
meiner Tochter aus Bremen nach Frankfurt zurück. Meine gute Freundin nahm uns auf,
natürlich nur für kurze Zeit. Ihr kleines Appartement war für uns auf die Dauer viel zu eng.
Ich ging sofort auf die Wohnungssuche. Kollegen rieten mir, dass ich es über die Zeitung
versuchen soll. Jeden Freitag stand ich also früh vor dem Kiosk, kaufte Zeitungen und schrieb
interessante Anzeigen aus. Mittags das gleiche Spiel, denn dann kam die zweite große
Zeitung auf den Markt.
Ich notierte mir alle Angebote mit Telefonnummern und rief der Reihe nach die Vermieter an.
Meistens merkte ich schon am "Besetzt" - Zeichen, dass die Jagd bereits begonnen hat. Es war
zeitraubend. In den nächsten Wochen kam ich ganz Frankfurt und Umgebung herum. Leider
ohne Erfolg.
Neue Hoffnung kam, als mir eine Kollegin erzählte, dass in der Siedlung, wo sie wohnt, im
Haus gegenüber eine Dachwohnung frei ist. Das Haus gehört einem kinderlosen Ehepaar. Die
Wohnung ist hübsch und das Haus liegt im Grünen.
Ich rief das Ehepaar an und verabredete mich mit ihm. Als sie tatsächlich bereit waren und
wollten diese Wohnung an mich vermieten, konnte ich mein Glück nicht fassen. Wir zogen
um und fühlten uns wie im Paradies. Aber mit der Zeit stellte sich heraus, dass unsere
Vermieter die großen Tyrannen waren.
Jeden Tag beschwerte sich die Hauswirtin wegen einer Bagatelle bei mir. Meine Tochter
konnte nicht im Garten spielen, und keine anderen Kinder mitbringen. Ich durfte keine
Wäsche auf dem Balkon trocknen. Den Hausflur wischte ich nicht gründlich genug, die
Haustür habe ich zu spät verschlossen. Dann hat mich der Vermieter über eine Mieterhöhung
informiert und so war ich wieder auf der Wohnungssuche.
Welche zwei Sätze stimmen mit dem Inhalt des Textes überein?
1
Text 2
Seit Jahren sind Frau Lübcke und ihre Enkelin Anne ein Herz und eine Seele. Für Anne ist
Oma Mutterersatz und Freundin zugleich. Anne hat sonst niemanden, dem sie über ihre
Alltagsprobleme erzählen kann. Ihre Eltern sind beide berufstätig.
Regelmäßig führt ihr Weg nach dem Unterricht zur Wohnung der Großmutter, wo sie zu
Mittag isst und dann ihre Hausaufgaben erledigt. An einem heißen Tag sagte Frau Lübcke:
"Ich steige schnell in die Badewanne, und mache mich frisch. Du hast mit deinen
Schularbeiten ja noch genug zu tun". Anne löste ihre Mathematikaufgaben, aber plötzlich
merkte sie, dass es seltsam still im Bad war. Sie lauschte, aber konnte nichts hören. Anne
wurde unruhig und ging zum Badezimmer. Doch die Tür war von innen verschlossen. Anne
klopfte angstvoll und rief laut: "Oma! Antworte doch!"
Aber Frau Lübcke antwortete gar nichts. Das Mädchen rannte ins Wohnzimmer, griff zum
Telefon und wählte die Notrufnummer. Der Notarztwagen und Polizei trafen fast zugleich vor
dem Haus ein. Ein Polizeibeamter brach die Badezimmertür auf. Frau Lübcke lag bewusstlos
unter Wasser in der Wanne. Sie war dem Ertrinken nahe, als Wiederbelebungsversuche
begannen.
In den Körper kehrte Leben zurück, der Kreislauf stabilisierte sich. Man brachte Frau Lübcke
mit Blaulicht ins Krankenhaus, wo die Ärzte feststellten, dass sie während des Badens eine
Herzattacke hatte. Anne hat ihrer Oma das Leben gerettet.
Welche zwei Sätze stimmen mit dem Inhalt des Textes überein?
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Text 3
Frau und Herr Busch sitzen am Abend am Küchentisch und haben eine Menge Reiseprospekte
vor sich. Sie studieren die schon eine Stunde lang und wissen immer noch nicht, wohin sie in
Urlaub fahren sollen.
„Wer die Wahl hat, hat die Qual" - meint sie. "Griechenland, Sizilien, Spanien... Und hier die
Bahamas und Ostafrika... Hier sogar Thailand und Japan... Mein Gott, das kostet doch eine
Menge Geld!“
„Hier sind billigere Reisen: Mallorca zum Beispiel, oder Ägypten. Aber mit meiner Angst vor
Flugzeugen! Das kommt gar nicht in Frage. Und noch diese Neuman von nebenan. Jedes Mal
ärgere ich mich, wenn sie mir erzählt, wo sie im Urlaub überall gewesen ist. Und dann zeigt
sie mir die Souvenirs oder wie man dazu sagt“. Da unterbricht sie ihr Mann:
„Helga, auf die Neumann musst du nicht hören. Die erzählt viel, wenn der Tag lang ist. Und
das Zeug, das sie dir zeigt, kriegst du auch bei uns im Kaufhaus. Was importiert man heute
denn nicht alles: indische Schals, japanische Vasen, persische Teppiche, französischer
Kognak, italienischer Wein und was es sonst nicht noch alles gibt. Eigentlich muss man
deswegen gar nicht verreisen.“
„Weißt du was, Helga. Wir fahren lieber wieder einmal an den Bodensee. Da können wir uns
richtig erholen, spazieren gehen und wandern. Und ins Ausland können wir dort auch, nach
Österreich und in die Schweiz. Und da kann man wenigstens überall mit jedem Deutsch
sprechen.“ Die Idee gefällt Frau Busch sehr gut und sie antwortet: "Du hast recht Helmut.
Fahren wir nach Bayern, wie immer".
15. Welche zwei Sätze stimmen mit dem Inhalt des Textes überein?