EDITORIAL
Es ist viele Jahre her, da war ich auf einem
Konzert von Barry McGuire. Ich mag sei-
ne Musik, aber ich liebe seine Geschichten.
Als letzte Zugabe erzählte er eine davon,
die mir bis heute im Gedächtnis ist. Darin
ging es um Licht und Finsternis in unserem
Leben. Er sagte: „Wenn der Heilige Geist
in dein Leben kommt, dann ist das so, als
ob das Licht in einem Zimmer angeschaltet
wird. Baammm! Es ist hell. Überall. Da flie-
gen keine kleinen Schatten mehr im Raum
herum.
Dieses Bild finde ich stark. Es gefällt mir.
Nur bin ich mir nicht so sicher, ob es auch
stimmt. Heißt „erfüllt mit dem Heiligen
Geist“, dass ich so voll bin damit, dass kein
Platz für etwas anderes in mir ist? Was ist
dann mit meiner Persönlichkeit? Was mit
meinen Gedanken, die oft herzlich wenig
mit Gott zu tun haben? Und was ist, wenn
sich plötzlich Schuld in meinem Leben breit-
machen möchte, so wie die fliegenden
Schatten, die es doch eigentlich gar nicht
geben dürfte? Es mag sich demütig und
geistlich anhören, wenn ich diesen Fragen
ausweiche und mich auf einen Allgemein-
platz wie „Sind wir nicht allzumal Sünder?“
zurückziehe. Nur leider verliert auf diesem
Weg mein Christsein erheblich an Substanz.
Andererseits frustriert es mich zutiefst,
wenn ich versuche, meine dunklen Seiten
zu ignorieren „ und doch so deutlich merke,
dass sie da sind.
Ein Leben erfüllt vom Heiligen Geist, wie
kann das aussehen? Gibt es das über-
haupt oder ist es eine Utopie, ein zwar
wünschenswertes, aber unerreichbares
Ziel? Was mache ich, wenn mein Chef mir
!mpulse 1/10
am Arbeitsplatz klarmachen möchte: „Ar-
beite lieber und denk nicht so viel an den
Heiligen Geist!“ Diese Erfahrung macht Jo-
hannes Euhus auf Seite 4 zum Ausgangs-
punkt seiner Gedanken über ein Leben im
Geist. Hermann Rohde begibt sich ab Sei-
te 10 mit uns auf die Spur einiger geister-
füllter Menschen in der Bibel. Und einige
Mitarbeiter von Campus für Christus ergän-
zen ihre Erlebnisse: Schweißtreibend wird
es bei Harry Härtel von Athleten in Aktion
(Seite 12), lebensrettend bei Monika Möhl-
mann (Seite 20) und befreiend bei Christa
Gibbischs Erfahrungen mit dem geistlichen
Atmen (Rückseite).
Ein Leben mit dem Heiligen Geist mag nicht
so einfach sein wie das Einschalten einer
Lampe, doch ich lebe lieber mit herumflie-
genden Schatten als ohne Licht.
Ich wünsche Ihnen gute Impulse durch
diese Impulse.
Ihr
Hauke Burgarth, Kommunikation
Campus für Christus
Wussten Sie schon, dass die Impulse auch
vollständig im Internet steht? Sie können
dort Artikel nachlesen oder auch einzeln
weitergeben. www.Campus-D.de/impulse
FOTO VON BARRY MCGUIRE: PROFILE_PRODUCTIONS
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