NZZ am Sonntag • 21.

März 2010

Österreich- Mode Wein

Spezial Nach Übervater Kreative Winzer in
Helmut Lang sind der Wachau legen
in Wien neue, grossen Wert auf
junge Designer Qualität und eine
auf dem Sprung eigene Handschrift

91
zum Erfolg

86
Tourismus
Salzburg bedeutet
nicht nur Mozart.
Viele Gäste stehen
auf andere Musik

84

Servus
Austria!
FOTOS: INTERFOTO, STEFAN WERMUTH / REUTERS, BILDAGENTUR WALDHÄUSL
84 NZZ am Sonntag  21. März 2010 NZZ am Sonntag v 21. März 2010 85

InSalzburg spieltdie Musik

Der Film «The Sound of Auf einen Blick

CINETEXT

DDP
Music» zieht fast so viele Sankt

Touristen nach Salzburg

Wolfgang
Salzburg
DEUTSCHLAND
Zu dieser Ausgabe wie Mozarts Geburtshaus Berchtesgaden

Links und rechts wird auf die «Cream colored ponies and crisp apple strudels ÖSTERREICH
Schweiz eingedroschen. Liebe / door bells and sleigh bells and schnitzel with
Salzach
statt Hiebe scheint es nur von noodles . . .» Jetzt singen sie mit, die vier Stu-
unseren geschätzten Nachbarn denten aus Texas und das Pärchen aus London Bad-
gastein
Hohe Tauern
aus dem Osten zu geben. Gute im kleinen «Sound of Music»-Rundfahrtenbus,
Freundschaften wollen bekannt- den Tour-Guide Peter über die hügelige Land-
lich gepflegt werden. Daher wid- schaft nach Salzburg zurück lenkt. Im CD-
men wir diese Ausgabe Öster- Schlitz steckt der Soundtrack zum Filmmusical Anreise: Von Zürich aus
reich und den Österreichern: Wir «The Sound of Music», das vor 46 Jahren mit fahren viermal täglich
werfen einen Blick auf die Mode- Julie Andrews und Christopher Plummer in die- direkte Züge der ÖBB
szene oder schauen zurück auf ser Landschaft gedreht wurde. in 51⁄4 Stunden nach Salzburg.
die Automobilgeschichte des «Schnitzel with noodles», wiederholt Peter Zwei Fahrten werden mit den
Landes. Wir feiern die 150 Jahre, mit ironischem Unterton und rückt die kulinari- neuen Railjets bestritten, die lu-
seit denen die Möbelmarke Tho- sche Welt wieder zurecht: «Schnitzel werden in xuriöse Premium-Abteile enthal-
net ihren «Wiener Kaffeehaus- Österreich nie mit Nudeln serviert.» Aber für ten. Wer sich dort verwöhnen
stuhl» produziert, stossen mit die Fans des Klassikers kommt es nicht auf Klei- lassen will (u. a. mit Getränken,
jungen Winzern aus der Wachau nigkeiten an. Das Stück stammt aus der Feder Häppchen und Zeitungen), zahlt
auf ihre Erfolge an oder betrach- der beiden Musical-Giganten Richard Rodgers Musicalstar Julie Andrews mit den singenden Filmkindern in «The Sound of Music». (1964) zusätzlich zum 1.-Klasse-Billett
ten die Tourismusstadt Salzburg und Oscar Hammerstein. 1959 wurde es am 39 Franken. Info und Buchung:
für einmal aus einer ganz ande- Broadway zum Hit, und die Filmversion räumte www.sbb.ch.
ren – anglo-amerikanischen – 1965 fünf Oscars ab. «The Sound of Music» ba-
Warte. Auf eine weiterhin gute siert zwar auf einer wahren Geschichte, doch Essen: Gasthof Schloss
Freundschaft! (zzs.) mit den Einzelheiten nahmen es die Musical- Aigen. Passt bestens
und Filmproduzenten nicht zu genau. zu einem «Sound of
Music»-Wochenende: traditio-
Eine wahre Geschichte nelle Gerichte mit Fleisch (wie
Sie dreht sich um die Familie des Barons von etwa zwölf verschiedene Tafel-
Trapp, eines Witwers mit sieben Kindern, der in spitz). Info und Reservierung:
der Zwischenkriegszeit die Novizin Maria aus www.schloss-aigen.at.
dem Salzburger Kloster Nonnberg heiratet. Die Restaurant m32. Sehr gute
neue Mutter bildet aus der Kinderschar einen Küche und wunderschöner Blick
kleinen Chor, der prompt Erfolg hat. Als die auf Stadt und Region. Im Mu-
Deutschen 1938 in Österreich einmarschieren, seum der Moderne. Info und
muss die Familie flüchten, weil sich der Baron Reservierung: www.m32.
und ehemalige U-Boot-Kommandant weigert,
in die deutsche Marine einzutreten. (Auch soll Unterkunft: Hotel
der Familienchor vor Hitler aufspielen, was Auersperg. Eine gelun-
dem monarchistischen Patrioten von Trapp ge- gene Synthese von Alt
gen den Strich geht.) Die Familie verarmte nach und Neu, ist das zentral gelegene
dem Konkurs der Hausbank zudem, doch dieser Viersternehaus die ideale Unter-
Aspekt wird in Musical und Film ausgespart. kunft in Salzburg. DZ ab 145 Euro
Auch wanderte die Familie nicht wie im Kino zu pro Person (mit grossem Früh-
Fuss über die Schweiz in die USA aus, sondern stücksbuffet). Tipp: Zimmer
über das faschistische Italien. in der Villa. Info und Buchung:
Musical und Film feierten in den sechziger Die Kinderschar des Barons als Marionetten: Das Puppenstück ist ein weltweiter Erfolg. www.auersperg.at.
Jahren jedenfalls grandiose Erfolge und gehören
in englischsprachigen Ländern noch heute zum von ihnen erlebt, zum Beispiel jene 19-Jährige, Salzburger, soll dank «Sound of Music» wohl- ner Show» geniessen. In der Sternbräu-Braue- Baron keineswegs ein Militärkopf gewesen, der Julie Andrews tanzt in der Anfangsszene von «The
Grundstock der TV-Familienunterhaltung. Un- die den Film täglich zweimal anschaut, seit sie habend geworden sein. rei wird dazu ein «Baron von Trapp»-Menu ser- seine Kinder drillte, wie im Stück gezeigt wird. Sound of Music» vor alpiner Kulisse. Auch diese
ser Guide Peter weiss, dass es Amerikaner gibt, 5 ist. Oder jene Frau, die ihren Kids zwar das Doch ist er nicht der Einzige, der vom Boom viert, das mit einer «traditionellen» Gemüse- Er sei von seinen Kindern geliebt und verehrt Aufnahmen wurden 1964 in der Region Salzburg
die das Stück «Edelweiss» aus dem Film für TV-Programm vorenthält, sie aber so viel profitiert. Ein erstaunlicher Erfolg ist den Auf- crème-Suppe startet und einem Stück Apfel- worden. «Maria, ihre Stiefmutter, hingegen, war gedreht. Touristen aus englischsprachigen Ländern
die österreichische Nationalhymne halten. Die «Sound of Music» schauen lässt, wie sie wollen. führungen von «Sound of Music» im Salzburger strudel endet (wie könnte es anders sein). eher die Managerin der Familie. Die Kinder fahren deshalb gern in die nahen Berge.
Reisen

20-jährige Stephanie aus Austin, Texas, sieht
sich, seit sie denken kann, jedes Jahr einmal den
Film an, «meistens zu Weihnachten». Auch ihre
Mutter sei ein riesiger Fan. Kristi, 19, sah den
Film erstmals als Kleinkind zusammen mit ihrer
Grossmutter. Die beiden Studentinnen sind mit
ihren Kollegen Ryker, 20, und Claire, 19, von
London nach Salzburg geflogen, «weil die Stadt
und Region so schön sind», sagt Ryker.
Das weiss er natürlich aus «Sound of Music».
Die vier Texaner, die ein Zwischensemester in
Oxford absolvieren, gehören zu den rund
300 000 Touristen, die jährlich wegen des Mu-
sicals nach Salzburg kommen. Einzig Mozart
lockt mehr Gäste. Tour-Guide Peter hat viele
Als Puppentheater ein Erfolg
So ist es kein Zufall, dass man an den Drehorten
des Films jahrein, jahraus Trauben von fotogra-
fierenden Touristen sieht: Im Mirabell-Garten
zum Beispiel, wo Mutter Maria mit den Kindern
das Lied «Do-re-mi» singt und auf der Stein-
treppe auf und ab hüpft. Oder im Park des
Schlosses Hellbrunn nahe Salzburg, wo ein
Glaspavillon steht, in dem die älteste Tochter
Liesl singend mit Rolf anbändelt, der sich später
als begeisterter Jungnazi erweist. Im Sommer
schickt das Busunternehmen Panorama Tours
täglich Hunderte von «SoM»-Fans auf Sightsee-
ing-Tour. Besitzer Stefan Herzl, unken einige
Marionetten-Theater beschieden. Seit zwei Jah-
ren wird das Stück zwischen Mai und Septem-
ber wöchentlich zwei- bis dreimal gegeben, auf
Englisch natürlich. «SoM» entwickelte sich zur
Cashcow des kleinen Theaters, wie Direktorin
Barbara Heuberger sagt. «Das Thema lag auf
der Hand, aber wir mussten darauf achten, dass
die Inszenierung nicht kitschig herauskommt.»
Das ist den zehn Puppenspielern gelungen. Das
Stück geht regelmässig auf Tournee und wird
unter anderem in den USA, England und Paris
vor vollen Zuschauerrängen gezeigt.
Die zu Gassenhauern gewordenen Stücke des
Musicals kann der des Englisch mächtige Tou-
rist auch in einer «The Sound of Salzburg Din-
Kochen wie bei Trapps
Da würde Johanna Raudaschl selig die Nase
rümpfen. Die echte Haushälterin der echten
von Trapps kochte echte regionale Spezialitäten
für die Familie wie eine saure Rahmsuppe,
Gerollter Lungenbraten oder Klosterkipferl.
Ihre gesammelten Rezepte wurden kürzlich von
ihrer Enkelin Irmgard Wöhrl in einem Buch
herausgegeben, das «ein realistisches Bild des
damaligen harten Lebens» zeichnen soll, sagt
Wöhrl. «Für meine Grossmutter war das eine
prägende Zeit», erzählt sie. Wöhrl rückt auch
gleich einige Charakterzüge zurecht, die den Fi-
guren im Film zugesprochen werden. So sei der
achteten sie.» Einige der Originalrezepte aus
dem «Trapp-Kochbuch» kann der «SoM»-Fan ANZEIGE
seit neustem im Hotel Altstadt Radisson Blu ge-
niessen. Die deftige Hausmannskost wird hier
in einer verfeinerten Form aufgetischt.
Einige Salzburger seufzen, wenn sie auf «The
Sound of Music» angesprochen werden. Im
Film kommt Salzburg zwar prominent vor, doch
zu viele Details im Film widersprechen der Rea-
lität. Schnitzel mit «noodles», nur weil es sich
auf «strudels» reimt? Und schliesslich ist es
nicht einfach zu verwinden, dass die vorbildli-
che Familie nach dem «Anschluss» in die USA
emigriert. Für Österreich ist das nur ein halbes
Happy End. Roberto Zimmermann

GPS Wien Austria News

Wer zum ersten Mal nach Wien Hotels Triest (5) (Wiedner Haupt- Geschäft (Schleifmühlgasse 23) leichte Tapas – ein idealer Ort für
Musik im Westen tin Sol Gabetta, der Mezzosopra-
g

reist, hält sich in der Regel im strasse 12), ein 300-jähriger eins- die Erzeugnisse aus der burgen- ein gepflegtes Chill-out mit Blick nistin Angelika Kirchschlager,
rin

Stephans-
platz
en

Zentrum (1. Bezirk) auf, macht tiger Pferdebahnhof. Das Hau- ländischen Sektkellerei zu Vor- auf den Burggarten. Nomen est Bregenzerwald – das bedeutet des Baritons Thomas Quasthoff,
ub

allenfalls einen Abstecher zum benrestaurant Collio verführt mit zugspreisen kaufen kann. omen: Eines der besten Wiener Skifahren im Winter, Wandern im aber auch die Streicher des
St

13 2
Naschmarkt (4. Bezirk) oder eine 12 schmackhaften Köstlichkeiten. Ausgehen: Bei schönem Wetter Schnitzel serviert der Hauben- Sommer, gut Essen durchs ganze Emerson-String-Quartetts und
kleine Reise zum Schloss Schön- Albertina- Das Café Catedral (6) (Schleif- trifft man sich zum Beispiel auf koch Helmut Österreicher im Ös- Jahr. Und Musik! In den maleri- des Artemis-Quartetts. Bregen-
e 11
Burggass
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platz Stadtpark
brunn. Wir haben einen Stadt- mühlgasse 6-8) war früher eine der lauschigen Terrasse des Re- terreicher im MAK (12) (Stuben- schen Ortschaften Schwarzen- zerwald-Tourismus bietet Ar-
Neubaugasse

Kirchenga

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Ope
rundgang zusammengestellt, in rnrin
g Kirche. Heute wird Pharisäer-Kaf- staurants Do & Co Albertina (11) ring 5, Tel. +43 1 714 01 21). Rie- berg und Hohenems findet die rangements mit Unterkunft und
dem traditionelle Adressen durch fee getrunken und sehr preiswert (Albertinaplatz 1, Tel. +43 1 532 sengross wie ein Pfannkuchen, alljährliche Schubertiade statt. Konzerteintritten an. (roz.)
3 Karls- ..................................................................
Ungewohntes ergänzt werden. Str. (für 7 Euro!) ein leckeres Paprika- 96 68). Serviert werden Klassiker aber hauchdünn, goldgelb und Sie hat sich neben den Bregenzer
sse

platz Schubertiade 2010 in Schwarzenburg (18.

lfer
Denn gerade in den Szenevierteln 7 ariahi Huhn oder Szegediner Gulasch der Wiener Küche, aber auch knusprig frittiert, mit gewölbten Festspielen (21. 7.–22. 8. 10) als bis 27. 6. 10 und 27. 8. bis 12. 9. 10) und
M tr.
r.

rS 5
ptst

Spittelberg-Neubau (7. Bezirk) aufgetischt. Teigluftpölsterchen und serviert grosse Klassikveranstaltung in Hohenems (7. bis 16. 5. 2010 und 14. bis
Do

1 orfe 10
na

d 17. 10. 2010). Infos auf www.schubertiade.at.

Hau

oder im Freihausviertel (4. Bezirk) pen 6 mit «Erdäpfelvogerl»-Salat. Vorarlberg etabliert. Heuer wird
u

Gum 4 Arrangements auf www.bregenzerwald.at.

haben sich zahlreiche Läden, Ate- Shopping: Freche Fa- in 70 Veranstaltungen gespielt und 1997 gebaut (und später
Wiedner

liers, Kunsthandwerkbetriebe,
Büchercafés, Galerien oder Klein-
theater etabliert, und abends trifft
man sich in atmosphärischen
Bars oder in einem der gemüt-
lichen «Beisl».
Anschauen: Da die
Sprengung des im Zwei-
ten Weltkrieg gegen Flie-
gerangriffe errichteten Flakturms
zu kostspielig und gefährlich war,
wurde das bullige Relikt der Ver-
gangenheit kurzerhand zum Haus
des Meeres mit dem Aqua Terra
9
8 shion zeigt der Fairtrade-
Pionier Disaster Clothing
Hotel: Kultstatus hat
das von Stararchitekt
und gesungen. Unter den Inter-
preten finden sich Namen wie Baden im Osten erweitert). Es zeichnet sich nicht
nur durch seine originelle Archi-
N 48°12'N 16°23'E 500 m (7) (Neubaugasse 7). Mode öster- Matteo Thun eingerich- die der Pianisten András Schiff Fans des Hundertwasser-Hauses tektur, sondern auch durch seine
reichischer Jungdesigner wie Di- tete Boutiquehotel Altstadt und Martin Stadtfeld, der Cellis- in Wien werden sich auch für das weitgehende Umweltfreundlich-
segual, Skunkfunk und smartes Vienna (13) (Kirchengasse 41). Rogner-Bad im steiermärkischen keit aus. Heisses Quellwasser
Zoo (1) (Fritz-Grünbaum-Platz 1) Cafés & Restaurants: Dkode-Schuhwerk wird angebo- Alle 28 Zimmer und 14 Suiten Bad Blumau «erwärmen» kön- liefert Strom und Wärme, auch
umgestaltet. Aquarien mit Piran- Einen Einspänner oder ten. Wie ökologisch Design aus sind stilecht mit erlesenem nen. Das Wellness-Resort wurde für die grosszügige Sauna- und
has, Haien und Schildkröten Fiaker trinkt man im ge- Abfallmaterialien sein kann, zeigt Mobiliar und Kunstobjekten von Friedensreich Hundertwasser Badelandschaft mit Salzgrotte
locken Gross und Klein an. Des selligen Wiener Kaffeehaus Café Gabarage (8) (Schleifmühlgasse ausgestattet. Thun lässt genial mit entworfen, und aus dessen und Felsensauna. «Eine utopi-
Kunstliebhabers Herz schlägt Sperl (3) (Gumpendorferstrasse 6). Hübsch ist die Auswahl nost- die Epoche der vorletzten Jahr- Quellen sprudelt bis zu 110 Grad sche, märchenhafte Zukunfts-
höher in der Albertina (2) (Alber- 11), bevor man sich gestärkt zum algischer, smarter Wiener Vintage hundertwende und die Ge- heisses Wasser. Die phantasie- vision» nannte der Künstler das
tinaplatz 1), Wiens meistfrequen- Degustieren von Wiener Schman- bei Flo Vintage (9) (Schleifmühl- schichten der Josefine Mutzen- volle Anlage ohne gerade Linie Bad. Besser kann man es nicht
tiertem Museum mit Wechsel- kerln auf dem Naschmarkt (4) im gasse 15). Ein paar Schritte weiter bacher aufleben: frivol, deka- und graue Farben wurde nach beschreiben. (roz.)
ausstellungen und wertvollen gra- Menschengewühl treiben lässt. befindet sich das Sektcomptoir dent, leichtlebig und mit einem den Plänen des österreichischen ..................................................................
fischen Sammlungen. Zum Apéritif lockt das Atrium des Szigeti (10), wo man im neuen Das Café Sperl in Wien. Hauch Erotik. Anita Geurts Kunstträumers zwischen 1993 www.blumau.com
86 NZZ am Sonntag " 21. März 2010

Stil-Radar
Gut behütet
« Hu-hu-hu-Hut, du
tust mir gu-huut. . .!»
Mit solchen oder
ähnlichen Parolen
könnten Mühlbau-
er-Kunden ihre
Zufriedenheit
ausdrücken.
Denn fröhliche
Hutkreationen sind die Speziali-
tät des seit 1903 tätigen Hut-
macher-Hauses aus Wien. Diese
Saison sind es winzige Damen-
Hütchen, Caps und Pillbox-
Modelle aus Stroh oder bunt
gestreifte Mützen und Cloches.
Für Herren sind Pork-Pies mit der
kurzen Krempe oder Panamahüte
in diversen Ausführungen erhält-
lich. Die Hüte der Unisex-Linie
Parasisol sind praktische Reise-
begleiter, die Knautsch-Stroh-
hüte passen in jede Tasche, ohne
dabei Schaden zu nehmen. (kid.)
..................................................................
Mühlbauer Hutmanufaktur, Seilergasse 10,
Wien, oder Universitätsplatz 11, Salzburg.
In der Schweiz in diversen Modegeschäften
erhältlich, Infos unter www.muehlbauer.at

Zwei aktuelle Looks aus der Kollektion des in Wien arbeitenden bulgarischen Modeschöpfers Petar Petrov.

Helmut Langs Kinder

Sisis Sterne
werden erwachsen
Die österreichische
STEFAN WERMUTH / REUTERS
Ein Österreich-Spezial ohne Sisi
wäre wie ein Schweiz-Spezial
ohne Heidi. Kaiserin Elisabeth ist Modeszene ist vielseitig.
seit Marie Antoinette unbestrit-
ten Austrias glamouröseste Frau- Doch auf den grossen
enfigur. Fast ebenso bekannt sind
die Stern-Juwelen, mit welchen Durchbruch warten
die Newcomer weiter
sich die junge Kaiserin für ein
Gemälde von Hofmaler Franz
Xaver Winterhalter schmücken
liess. Die Sterne kommen aus Müsste man der österreichischen Mode ein
dem Hause A. E. Köchert, wel- Gesicht geben, dann wäre jenes von Ute Ploier
ches bis 1918 als k. u. k. Hof- keine schlechte Wahl. Die 33-jährige Männer-
und Kammerjuwelier und Gold- mode-Designerin steht nicht gern im Rampen-
schmied der persönliche Aus- licht, obwohl sie dort eine gute Figur macht.
statter des österreichischen Kai- Spricht sie über ihre Kreationen, dann macht
sers und seines Hofes war. Die sie das konzentriert und unprätentiös. Am An-
Sterne werden seit einigen Jah- fang ihrer Karriere, sagt sie, standen Helmut
ren nach Originalzeichnungen Lang und Raf Simons. Damit ist sie in Öster-
aus dem Köchert-Archiv wieder reich nicht alleine: Der Österreicher und der
produziert und können als Bro- Belgier sind so etwas wie die Ahnherren der
schen, Anhänger und Haarnadeln jüngeren alpenländischen Mode. Was den Ers-
getragen werden. (kid.)
..................................................................
teren betrifft: Ohne Helmut Lang wäre Öster-
Zwischen 230 und 12 880 Euro; Neuer reich auf der Mode-Landkarte noch immer ein
Markt15, Wien, oder Alter Markt 15, Salzburg, weisser Fleck. Mit dem Aufstieg des minimalis-
mehr Details unter www.koechert.at tischen Designers in den Neunzigern erwachte
international das Interesse an österreichischer
Mode. Das gab es davor (mit Ausnahme des Links: Ein Entwurf der jungen Österreicherin
mittlerweile fast vergessenen Rudi Gernreich, Ute Ploier. Rechts: Designer Peter Pilotto zeigt
des Erfinders des Monokinis) noch nie. seine Shows in Rahmen der London Fashion Week.
Verjüngung der Klassik
Was aber hat Raf Simons mit der österreichi-
schen Modeszene zu tun? Der Belgier ist heute
Designchef bei Jil Sander und für seine konzep- fel komm raus beweisen muss, wie viel Mode in Tokio. Petrovs Beispiel macht deutlich, wie
tuelle, von Jugendkulturen und Kunstströmun- und Kunst miteinander zu tun haben. Aber auch wichtig gerade in Österreich der Blick über die
gen beeinflusste Mode bekannt. Und er hielt mit der ernüchternden Erkenntnis, dass sich Grenze ist. Die überschaubare Grösse und
von 2000 bis 2005 die Modeprofessur an der experimentierfreudige österreichische Mode- strukturelle Trägheit des nationalen Marktes
Grüsse aus Graz Wiener Hochschule für angewandte Kunst –
und formte dabei jene Talente, deren Entwürfe
labels wie Wendy & Jim oder Fabrics Inter-
season im harten Modegeschäft nicht halten
lässt ohnehin keine andere Wahl. Viele österrei-
chische Designer zieht es deshalb über kurz
Auch wenn der Name einen fran- jetzt in den internationalen Modestädten Beifall konnten. Die neue Generation versteht genau oder lang ins Ausland. Neben Devi Kroell in
zösischen Klang hat, die Brillen- ernten. Sie heissen Petar Petrov, Anna Aichin- so viel vom Schneiderhandwerk wie von Ver- New York (sie fing als Handtaschen-Designerin
marke Robert La Roche ist öster- ger und – genau – Ute Ploier. Alle drei zeigen marktungs- und Vertriebsstrategien. an und hat mittlerweile eine eigene Prêt-à-por-
reichisch. Die innovative Firma ihre Mode regelmässig in Paris. ter-Linie) sind es vor allem zwei Designer in
mit Hauptsitz in Graz hat sich Aichinger ist für ihre fliessenden Jersey-Klei- Zwischen Wien und Sofia London, die in den vergangenen Jahren Aufse-
einen Namen mit hochwertigen der bekannt, Petrov für seinen Mix aus ost- und Der in Wien lebende Bulgare Petar Petrov ist hen erregten: Der Gräco-Österreicher Marios
Brillenfassungen gemacht, die westeuropäischer Ästhetik und Ploier für ihre ein gutes Beispiel dafür. Auch er entwirft seine Schwab, einst Gewinner des Swiss Textiles
durch ihr Retro-Design und einen exquisite Männermode. Mittlerweile sind in Mode vorwiegend für Männer, in den vergange- Awards, mit seinen wunderbar strukturierten
futuristischen Finish auffallen. Ute Ploiers Entwürfen die Experimente in den nen Saisons ist allerdings auch eine kleine Kleidern (neuerdings auch für das US-Label
Jede Fassung wird 3-D-gefräst, Hintergrund getreten, ihre Kreationen sind ru- Frauenkollektion dazugekommen. Seinen Le- Halston) sowie Peter Pilotto.
Titan-Fassungen in Japan, die higer geworden, Sie arbeitet sich vor allem an bensmittelpunkt hat Petrov in Wien, produziert Zusammen mit seinem Partner Christopher
Mode

Kunststoff-Modelle in Österreich. einer Frage ab: Wie lassen sich die Klassiker der wird seine Mode aber von seiner Mutter in Bul- De Vos designt Pilotto filigrane Kleider, die in
Letztere werden aus eigens pro- Herrengarderobe verjüngen? Ute Ploiers Mode garien. Dieser Hintergrund hat seiner Karriere erster Linie durch ihre wilden Muster auffallen.
duzierten, laminierten Kunst- – sie unterrichtet übrigens am Institut für Mo- sicherlich entscheidend geholfen. Das österrei- Klimt war eine Inspirationsquelle für seine ers-
stoffplatten hergestellt und an- dedesign in Basel – erzeugt durch geometrische chisch-bulgarische Joint Venture macht sich ten Kollektionen, doch mittlerweile ist Pilotto
schliessend von Hand poliert. Schnitte den Eindruck, die Stoffe seien drapiert. aber auch anderweitig bezahlt: Die Designtradi- in Farben und Mustern zurückhaltender gewor-
Neuestes Projekt ist eine Zusam- Es ist eine erwachsene Kollektion und keine, die tionen beider Länder sind seinen Kreationen den. Das hat seinen Kreationen nicht geschadet,
menarbeit mit der Modedesigne- die Mode neu erfinden will. deutlich anzusehen. Petrov arbeitet für eine im Gegenteil: Im Herbst trug sogar First Lady
rin Lena Hoschek, die sowohl Nach Jahren, in denen die österreichische junge, urbane Zielgruppe, die genauso in Lon- Michelle Obama eine Bluse des österreichi-
Brillen wie Etuis und Brillen- Mode vor allem wegen ihrer avantgardistischen don wie in Sofia zu Hause ist. Dass das kein schen Designers. In der Alpenrepublik hat man
Putztücher entworfen hat. (kid.)
..................................................................
Ansätze geschätzt wurde, ist in den vergange- Widerspruch sein muss, beweisen seine engen das mit Genugtuung aufgenommen: Und wer
Kunststoff-Fassungen ab Fr. 450.– , nen Jahren mehr Ruhe eingekehrt. Das hat mit Samthosen oder silbernen, körpernahen An- weiss, vielleicht schafft es wieder einmal ein
Titan-Fassungen ab Fr. 780.–, bei ausgewähl- dem veränderten Selbstbewusstsein der jünge- züge. Österreichs kreative Jugend hat daran österreichischer Designer, richtig gross rauszu-
ten Optikern, www.robert-laroche.com ren Generation zu tun, die nicht mehr auf Teu- genauso Gefallen gefunden wie die Modefreaks kommen. Talent dazu gäbe es. Stephan Hilpold
 Einladung zum
Frühlingsfest

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Top
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Der
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86
von 100
Aus der
Familie des
prämierten
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Punkten Grand Duc

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88 Sonntag, 21. März 2010 ! Nr. 12 NZZ am Sonntag

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les Wien».* Nachmittags findet der Ausflug «Nördlicher Wie­ Fakultative Ausflüge sind nur an Bord buchbar. Nicht inbegriffen: Versicherungen, Getränke, Trinkgelder, Ausflü­
nerwald» statt (fak.). Am Abend Fahrt Richtung Ungarn. Programmänderungen vorbehalten. ge, Zuschlag ohne ½­Tax­Abo/GA 2. Kl. Fr. 65.–, 1. Kl. Fr. 90.–, Ta­
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NZZ am Sonntag " 21. März 2010
Zur Feier des 150-jährigen Bestehens des Stuhl-Klassikers « Nr. 214»
schrieb die Firma Thonet einen Fotowettbewerb aus. Über 300
Arbeiten wurden eingesandt.
Oben, v. l.: Fotografie von Uschi Simon, Frankfurt (Rang 4);
Jona Laffin, Hamburg (Rang 14).
Unten, v. l.: Fotografie von Maxime Delvaux, Brüssel (Rang 2);
Beat Stahlberger, Aesch (Rang 13);
Marcel Kabisch, Frankenberg (Rang 3).
Weitere Arbeiten sind auf www.thonet.de zu sehen.
Das tapfere Schreinerlein
und der Kaiser
« Nr. 214» von Thonet
ist der meistverkaufte
Stuhl der Welt
Können Stühle Nationalitäten haben? Und
wenn ja, wäre dann der Stuhl « Nr. 214» ein Ös-
terreicher, weil er in Österreich entworfen und
zum ersten Mal produziert wurde und weil er
bis heute auch unter dem Namen « Wiener Kaf-
feehausstuhl» bekannt ist? Oder wäre er viel-
leicht eher ein Deutscher, weil sein Erfinder Mi-
chael Thonet ein nach Wien ausgewanderter
Schreiner aus Rheinland-Pfalz war und weil die
Möbelfirma Thonet ihren Produktionshaupt-
sitz auch heute wieder in der deutschen Stadt
Frankenberg hat?
Egal. Denn Tatsache ist: Wenn man « Öster-
reich» sagt und im gleichen Satz « Design und
Möbel» , dann kommt den meisten Menschen
nicht etwa der gelungene Satyr-Sessel des jun-
gen Wiener Gestalterkollektivs Foruse in den
Sinn, sondern der Stuhl Nr. 214 von Thonet.
Wien, traditionsreiche Kaffeehäuser (das Café
Residenz im Schloss Schönbrunn, das Café
Griensteindl am Michaelerplatz) und der Tho-
netstuhl, das geht untrennbar zusammen. Der
Nr. 214, früher genauso trocken Nr. 14 genannt,
sei das meistverkaufte Möbelstück überhaupt,
lässt die Firma Thonet verlauten. Man glaubt es
dem Produzenten, denn anscheinend wurden
allein in den Jahren zwischen 1859 und 1930
rund 50 Millionen Stück des Stuhles hergestellt,
bis heute sind wohl noch einige Millionen dazu-
gekommen. Die Teile sind also alles andere als
rar, man könnte zum Beispiel problemlos den
gesamten Stuhlbestand aller 3 Millionen Haus-
halte der Schweiz plus das Sitzmobiliar in einer
stattlichen Zahl von Bürogebäuden durch Tho-
net-Stühle, Modell Nr. 214, ersetzen. Trotzdem
werden an Auktionen beachtliche Summen für
alte Originale geboten: Im Wiener Auktions-
haus Dorotheum etwa ging ein 214er aus dem
Jahr 1885, versehen noch mit einer damals auf-
gebrachten Thonet-Klebeetikette, für mehr als
1400 Franken weg. Natürlich darf der Stuhl auch
in keinem Museum fehlen, das MoMA in New
York besitzt einen, die Designsammlung des
Zürcher Museums für Gestaltung auch.
Noch heute wird Modell Nr. 214 gefertigt,
im deutschen Frankenberg, dorthin wurden
Firmensitz und Produktion nach dem Zweiten
Weltkrieg verlegt. Wäre Michael Thonet vor
fast 200 Jahren in Deutschland geblieben, hätte
89
Design
er seine Erfindung, die Bugholztechnik, nach
der auch Modell Nr. 214 gefertigt wird, weder
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perfektionieren noch zu Weltruhm bringen
können. Denn nur weil er in seiner Heimat kein
Patent für die Herstellung von Stühlen aus im
No.81
zingg-lamprecht
Mindset
Leimbad gekochtem und dann gebogenem Holz
erhielt, zog der Schreiner 1842 nach Wien, wo
er vom Kaiser das Privileg erhielt, « auch die
sprödeste Gattung Holz auf chemisch-mechani-
schem Wege in beliebige Formen und Schwei-
fungen zu bringen» . Dies tat Thonet gekonnt
und mit grossem Erfolg, bald eröffnete er in Gartenmöbel in vollendetem
Mähren eine Fabrik, in der vor 150 Jahren der Design, jetzt im Showroom von
erste Stuhl Nr. 14 produziert wurde.
Das Modell gilt heute als das gelungenste Zingg-Lamprecht in Brüttisellen <wm>10CAsNsjY0MDAx1TU0MDIzMAIAw4HFkA8AAAA=</wm>
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Industrieprodukt des 19. Jahrhunderts, denn zu sehen.
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es lässt sich mit geringem Aufwand seriell
fertigen, ist wertig und stabil. Der Stuhl Nr. 214
wird aus massivem gebogenem Holz gemacht,
die Hinterbeine und die Rückenlehne bestehen
aus einem Stück und können in Serie mit den
übrigen Teilen verschraubt werden. Ausserdem
Möbel- und Einrichtungshaus
lassen sich die zerlegten Stühle sowohl platz- am Stampfenbachplatz, CH-8006 Zürich
sparend transportieren, als auch vor Ort mon- Zentrum für Designmöbel und Firmeneinrichtungen
Stationsstrasse 1-3, CH-8306 Brüttisellen
tieren, was den Stuhl mit der Nummer 214 www.zingg-lamprecht.ch
schon im späten 19. Jahrhundert zu einem welt-
weiten Exportschlager machte und massgeblich
zu seinem Erfolg beitrug. Rebekka Kiesewetter
NZZ am Sonntag " 21. März 2010
Junge,wildeWinzer
Die grössten Weissweine
Österreichs stammen
aus der Wachau. Die
junge Generation tritt in
die Fussstapfen der Väter
Johann Donabaum ist Winzer, 31 Jahre jung,
selbstbewusst und besessen davon, Weine zu
produzieren. Nicht irgendwelche Weine, son-
dern einzigartige Tropfen, welche ihre Her-
kunft, ihren Boden und seine Handschrift wi-
derspiegeln. Donabaums Ambitionen kommt
entgegen, dass das Gut an bevorzugter Lage in
der niederösterreichischen Wachau liegt. Die
grandiose Weinlandschaft an der Donau – wohl
eine der schönsten weltweit – zählt zum
Unesco-Weltkulturerbe.
Seit Donabaum im Familienbetrieb mitarbei-
tet, hat sich fast alles geändert. Früher wurden
einfache, aber korrekte Weissweine angeboten
und im eigenen Heurigen Scharen von Touris-
ten und wenig anspruchsvollen Kunden liter-
weise ausgeschenkt und verkauft. Von der Mas-
se ist man trotz familiären Bedenken wegge-
kommen, denn die junge Generation hat sich
die Klasse auf die Fahne geschrieben. Die Fla-
schengrösse wurde von 2 Litern auf die übli-
chen 7,5 Deziliter verkleinert, die Preise stiegen
jedoch auf das Doppelte. Mit Folgen: 90 Prozent
der alten Kunden wendeten sich ab, neue ka-
men dazu. « Doch der Schritt von der Quantität
zur Qualität hat sich gelohnt» , blickt Donabaum
zurück, der im Keller das Zepter führt. Sein Va-
ter kümmert sich weiterhin um die Rebberge.
Langlebige Terroir-Weine
Der Youngster konzentriert sich im Wesentli-
chen auf die gebietstypischen Sorten Grüner
Veltliner (GV) und Riesling. Es sind eigenstän-
dige, Terroir-bezogene und in der Regel lang-
lebige Weisse, wie der GV Smaragd Berglage
2008 beweist (siehe Kasten). « Smaragd» ist
eine von der Vereinigung Vinea Wachau ge-
schaffene Klassifikation und bezeichnet die
qualitativ besten und kräftigsten Weine des
Gebietes. Dahinter folgen « Federspiel» (mittel-
schwer) und « Steinfeder» (leicht). Donabaum
punktet ebenso mit Riesling. Sein Smaragd
Setzberg 2007 wurde im letzten Jahr vom eng-
lischen Fachmagazin « Decanter» zum besten
Weisswein Österreichs erkoren.
Weniger radikal war der Wandel bei Leo
Alzinger junior. Der ebenfalls 31-jährige Winzer
identifiziert sich stark mit dem Familienbetrieb,
so dass die Handschrift jener seines Vaters äh-
nelt. Der heute 64-jährige Leo Alzinger war ei-
ner der Pioniere in der Wachau gewesen. Ihm
und anderen qualitätsbewussten Weinbauern
ist es zu verdanken, dass Österreich nach dem
unrühmlichen Weinskandal von 1985 die Quali-
tät der Produkte massiv gesteigert hat. Der Ju-
nior, der die Weinbauschule in Klosterneuburg
besucht und in anderen renommierten Betrie-
ben wie Müller-Catoir aus Deutschland oder
der Fromm Winery in Neuseeland Erfahrungen
gesammelt hat, will das zehn Hektaren grosse
Gut an der Spitze halten: « Stets gibt es kleine
Dinge zu verbessern, damit subtile, feine, fines-
senreiche Weine mit Struktur entstehen.»
Gradliniger Stil
Alle degustierten Alzinger-Weine gefallen
durch ihren gradlinigen Stil und widerspiegeln
perfekt die jeweilige Lage. Sie wirken trotz ihrer
Kraft und Dichte nie schwer. Der beste Wein-
berg ist wohl « Steinertal» . Von dort stammt der
grosse, gleichnamige Terroir-Wein aus der Sor-
te Grüner Veltliner. Den 2008er (44 Fr.) dürfte
man eigentlich nicht verpassen. Aber auch die
Gewächse aus der qualitativ tieferen Stufe Fe-
derspiel (siehe Kasten) brauchen sich nicht zu
91
Auslese
Wunderland
Im Wiener Freihausviertel, an der
Schleifmühlgasse 17, befindet
sich einer der schönsten Koch-
buchläden der Welt. Oder zumin-
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Supplément
Grenzenlos
Johann Donabaum aus der Wachau hat mit Erfolg den Familienbetrieb neu ausgerichtet.
Grosse Weissweine von grossen Könnern
Die Hauptsorten Grüner Veltliner Grüner Veltliner Smaragd Berg-
und Riesling finden in der Wach- lage 2008, Johann Donabaum:
au ein ideales Klima vor. Wir lagerfähiger Wein aus zwei Lagen,
haben aus dem Sortiment von intensive Nase (Aprikosen, Josef Zotter ist ein Bauernbub
Johann Donabaum, Leo Alzinger pfefferige Note), trocken, voller aus der Oststeiermark. Josef
und Lucas Pichler drei Beispiele Körper mit Tiefe, perfekte Säure, Zotter ist aber auch ein Schleck-
ausgewählt: langes Finale, viel Trinkvergnü- maul und ein umtriebiger und
gen, 17,5/20, Fr. 33.–, bei Martel, erfolgreicher Geschäftsmann,
Grüner Veltliner Federspiel St. Gallen, www.martel.ch. der von sich sagt, dass er seit
Hochstrasser 2008, Leo 1961 an der Sinnlichkeit der Welt
Alzinger: schönes, leicht mine- Riesling Smaragd Loibnerberg teilnimmt, also seit seiner Ge-
ralisches Bouquet mit toller 2008, Weingut F. X. Pichler: burt. Vor elf Jahren gründete er
Frucht, trocken, frisch dank komplexes Bouquet, Steinobst, in seiner Heimat die « Schokola-
lebhafter Säure, elegant, schöne mineralische Noten, trocken, den-Manufaktur Zotter». Seine
Länge, perfekter Apéro-Wein, präsente, reife Säure, dicht, handgeschöpften Kreationen
17 von 20 Punkten, Fr. 19.80, komplex, mit Finessen, viel fallen sowohl optisch durch die
Genuss
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, Haus Österreich, Luzern, auch geschmacklich, weil sie mit
www.haus-oesterreich.ch. (kep.) jedem Bissen beweisen, dass der
Schokoladenherstellung prak-
verstecken und überzeugen mit einem guten hat. Er baut auf kräftige Weine, die in alten gros- tisch keine Grenzen gesetzt sind.
Preis-Genuss-Verhältnis. sen Holzfässern mit einem Inhalt von 2000 bis So mischt Zotter zum Beispiel
Etwas tiefer in die Taschen greifen muss der 5000 Litern reifen. Den Grünen Veltlinern und Feinbitterschokolade mit ös-
Weinliebhaber für die Preziosen des Kult-Win- Rieslingen soll Zeit für die Entwicklung gelas- terreichischem Bergkäse, Wal-
zers Franz Xaver Pichler, kurz F. X. Pichler ge- sen werden. Es lohne sich, erste Flaschen des nüssen, Trauben und einem
nannt. Er zählt zu den Superstars der Wachau. neuesten Jahrgangs jeweils nach drei, vier Jah- Hauch von Apfelbalsamessig.
Sein 37-jähriger Sohn Lucas führt dieses Erbe ren zu öffnen, rät Lucas Pichler. 80 Prozent der Und neu im Sortiment sind die
in der fünften Generation weiter. Meinungs- gesamten Produktion sind Smaragd-Versionen. « Choco Shots»: Die Canaches
verschiedenheiten mit dem Vater, der weiterhin Sie verfügen locker über ein Lager-Potenzial werden in Spritzen gefüllt, damit
in den Rebbergen zum Rechten schaut, gibt es von 10 bis 15 Jahren, grosse Jahrgänge gar noch die weichen Füllungen pur genos-
gemäss seinen Aussagen selten. länger. Wer einmal solche Wachauer Monu- sen werden können. (chu.)
Der Stil der Pichler-Weine hat sich denn auch mente entdeckt hat, fühlt sich im (Wein-)Him- ..................................................................
nicht verändert, seit Lucas das Sagen im Keller mel auf Erden. Peter Keller www.zotter.at
Hommage an die Weinkunst.
Antenata. Vielleicht unser bester Wein. Ein reinsortiger, eleganter Merlot. Nur in herausragenden Jahren bereitet. In ganz kleinen Mengen.
Von glänzender rubinroter Farbe, dicht und vielschichtig. Im Gaumen entfaltet sich ein betörendes Bouquet. Lang anhaltend der Abgang. Rund <wm>10CAsNsjY0MDAx1jUxsDQyNQUAzFd8NQ8AAAA=</wm>
und vollmundig. Das Angebot ist auf 3 Flaschen pro Person beschränkt. Seit 50 Jahren bauen wir unseren eigenen Wein an. Seit 25 Jahren in
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Vallocaia in der Toscana. Zum Geburtstag unserer Famiglia dei Vini, bestehend aus 6 ausgezeichneten Weinen, verkaufen wir diesen Merlot
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Oper konzertant „Piramo e Tisbe“ von Johann Adolph Hasse; Fabio Biondi – Europa Galante <wm>10CEXKOQ6AMAwEwBfF2jXOAS5JUkUIAeL_TwHRUEw3Y3gUfNa2Xe1wAhYDYUr1oiaK7FTLUiwmx8SkIBaavsc4-__DWsMJdOAGZa_9AU6gSkhfAAAA</wm>

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NZZ am Sonntag " 21. März 2010
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Traum vom Automobil
Österreich ist ein Land
genialer Ingenieure.
Doch leider bauen die
Ösis keine Autos mehr
Als Papst Johannes Paul II. 1983 Österreich be-
suchte, hatte er natürlich das Papamobil dabei,
damals ein Geländewagen vom Typ Mercedes
G-Klasse mit einem verglasten Aufbau. Aller-
dings trug das Auto während der vier Tage in
Austria nicht den Mercedesstern auf dem Küh-
lergrill, sondern das grün-weisse Markenlogo
der österreichischen Firma Puch. Die Anekdote
zeigt exemplarisch das Dilemma der Auto-
industrie der Alpenrepublik: Einerseits ist die
Auto- und Zuliefererindustrie ein Pfeiler der
österreichischen Volkswirtschaft, andererseits
werden originär österreichische Modelle nur
noch in homöopathischen Dosen hergestellt.
Und im Zweifelsfall, wie bei der Geländewagen-
Gemeinschaftsentwicklung von Steyr-Puch und
Daimler-Benz aus den siebziger Jahren, erntet
die weltweit bekanntere Marke die Lorbeeren.
Immerhin: Arnold Schwarzenegger, in der Stei-
ermark geborener Gouverneur von Kalifornien,
fährt in alter Verbundenheit auch einen Puch G
– und damit vielleicht das einzige Puch-Auto in
den USA überhaupt.
Autos aus Österreich, das waren schon im-
mer besondere Typen. 1888 bereits liess der in
Wien lebende Siegfried Marcus eines der ersten
Benzin-Automobile überhaupt bauen. Die Ge-
brüder Franz, Heinrich und Carl Gräf ent-
wickelten in Wien 1898 das erste Auto mit
Frontantrieb. Und 1899 konstruierte der Öster-
reicher Ferdinand Porsche für die k. u. k.
Hofwagenfabrik Lohner ein Elektromobil, das
für viel Aufsehen auf der Weltausstellung in Pa-
ris im folgenden Jahr sorgte. Nach dem Ersten
Weltkrieg erlebte die österreichische Autoin-
dustrie ihre Blütezeit. Unternehmen wie die als
Waffenfabrik gegründeten Steyr-Werke, die
Puch-Werke in Graz oder Austro-Daimler, die
1934 zur Steyr-Daimler-Puch AG fusionierten,
Unverwüstlich: Das Pinzgauer-Modell von 1971.
bauten ebenso bekannte und vor allem tech-
nisch beachtenswerte Fahrzeuge. Nach dem
Zweiten Weltkrieg jedoch kam die alpenländi-
sche Autofabrikation nicht mehr in Schwung.
Verschwörungstheoretiker führen an dieser
Stelle gerne an, die US-Behörden, zu deren Be-
satzungszone Österreich gehörte, hätten mit
Blick auf die amerikanischen Autohersteller
den Neustart gebremst. Jedenfalls wurde in Ös-
terreich fortan vor allem im Fremdauftrag mon-
tiert – unter anderem Fiat-Modelle. Allerdings
entdeckte die Firma Steyr-Daimler-Puch eine
ebenso schmale wie lukrative Nische – nämlich
die der geländegängigen Militärfahrzeuge. Und
so zuckelte mit einer Höchstgeschwindigkeit
von 75 km/h ab 1959 das Modell Haflinger aus
den Werkshallen in Graz, das vor allem beim
österreichischen Bundesheer sowie bei der
Schweizer Armee in Dienst gestellt wurde.
Es gab natürlich auch zivile Ausführungen
des robusten Allradvehikels, das bei Bergret-
tern, Feuerwehren, Bauern oder Abenteurern
grössten Respekt einfuhr. Im Prinzip das glei-
che Auto, nur eine Nummer grösser, ist das seit
1971 produzierte Modell Pinzgauer, den es als
Zwei- oder Dreiachser gibt – und selbstver-
ständlich mit Allradantrieb. Der unverwüstli-
93
Motodrom
Mobil
Ein Peugeot
aus Graz
Austrias «Volkswagen»: Der Autozulieferer Magna Steyr
Der Steyr 50 wurde liefert nicht nur Bauteile an Pres-
ab 1936 verkauft. tigemarken in aller Welt, sondern
Steyr-Daimler-Puch baut auch selbst Autos, so wie
stellt davon bis 1940 jetzt gerade das Sportcoupé RCZ
13 000 Stück her. von Peugeot. Anfang dieses Jah-
res ist die Produktion in Graz an-
gelaufen. Mit dem RCZ hat PSA
Peugeot Citroën erstmals ein
Gesamtfahrzeugprogramm an
Magna Steyr vergeben. Dass
Magna das Auto baut, ist nur
logisch, schliesslich wurde das
Sportcoupé während rund zweier
Jahre von Magma entwickelt und
zur Serienreife geführt. Dabei
wurde der Prototyp weitgehend
virtuell gebaut, also ohne tat-
sächlich vorhandene Versuchs-
fahrzeuge. Magna Steyr will bis
2011 die jährlichen Stückzahlen
des Fahrzeugs auf 20 000 Ein-
heiten steigern. Der Peugeot RCZ
wurde letzten Herbst in Frankfurt
vorgestellt und kommt im April
2010 auf den Markt. (jvr.)
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Ab 39 600 Franken, www.peugeot.ch
Das Maximum
an Freiheit
Ein Austria-Special wäre, zumin-
dest aus Sicht der Mobilität, un-
vollständig ohne eine Würdigung
der Puch Maxi, dem legendären
«Töffli»von Steyr Daimler Puch,
das von 1965 bis und 1995 ge-
che Geländelaster wird noch
immer gebaut – von einem
baut wurde. Die Maxi wurde von
Freunden motorisierter 2-Takt-
Rüstungsunternehmen
Südafrika, das die Produk-
in Mobile geradezu kultisch verehrt
– vorausgesetzt, man war kein
tionsanlagen aufkaufte.
Jüngstes Beispiel der ös-
Popper und fuhr mit dem Ciao
von Piaggio. Wer dem Zweirad
terreichischen Ingenieurs- der Jugendtage noch einmal
Phantasie ist der huldigen möchte, den verweisen
Strassenrennwagen KTM wir gerne auf die wunderbar
X-Bow, das erste Auto des gemachte Publikation «2-Takt -
Motorradherstellers aus Mofakult: das Töfflibuch»von
Mattighofen im Innviertel. Nils Blättler, Filip Erzinger und
Doch gibt es in Österreich Daniel Infanger, das bereits 2005
Bestrebungen, die Herstellung bei Christoph Merian erschien
von Vierradfahrzeugen wieder und in geistreichen Texten und
aus der Exoten-Ecke hervorzuho- lustigen Bildern deutlich macht,
len. Eine Chance dazu soll die Neuorientierung wie viel Freiheit so eine Maxi (und
der Autoindustrie in Richtung Elektrofahrzeug andere Töffli) bedeuteten. Wer
bieten. Magna, der grösste österreichische Zu- statt zu lesen, lieber «the real
lieferer, wurde jüngst mit der E-Auto-Studie thing»möchte, der kann heute
Mila EV auffällig. Mit Blick auf den Lohner-Por- noch gebrauchte Maxis im Inter-
sche von 1899 merkt man: Die Geschichte wie- net ersteigern, sie kosten – unfri-
derholt sich manchmal. Jürgen Pander siert – ab ca. 500 Franken. (jvr.)
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 KUNST IM DIALOG.
www.austria.info/kulturgefluester

Festivals für die Sinne. Die österreichische Region Bodensee-Vorarlberg beeindruckt mit Spannendem für Augen und Ohren.
© Aida Foto Karl Forster, Bregenzer Festspiele

Bekannt ist die Region am Bodensee für ihre Festivals und die überraschend moderne Architektur. Diese zeigt sich in den
Städten und Dörfern, bei Hotelbauten und Kulturhäusern. Zum Beispiel beim Festspielhaus Bregenz, Schauplatz der Bregenzer
Festspiele (21.07. - 22.08.). Sie inszenieren auf der Seebühne Giuseppe Verdis Oper Aida. Ausserdem auf dem Programm:
satirische Oper, Konzerte, Theater und die Reihe „KAZ – Kunst aus der Zeit“.
Wenige Gehminuten vom Festspielhaus entfernt ist das Kunsthaus Bregenz (KUB), ein Blickfang. Der gläserne Kubus, entworfen
vom Schweizer Architekten Peter Zumthor, zählt zu den bedeutenden Ausstellungshäusern für zeitgenössische Kunst.
Im KUB bespielt jeweils ein Künstler das ganze Haus.
In diesem Jahr sind dies
Candice Breitz (06.02. - 11.04.2010), Roni Horn (24. 04. - 04.07.2010),
Cosima von Bonin (17.07. - 03.10.2010) und Harun Farocki (23.10. - 09.01.2011).

Info
Bodensee-Vorarlberg Tourismus
Postfach 16, 6901 Bregenz, Österreich
T +43 5574 434 43-0, F +43 5574 434 43-4
office@bodensee-vorarlberg.com, www.bodensee-vorarlberg.com

Linz leuchtet – Die Kulturhauptstadt Europas 2009 präsentiert sich strahlend und frisch.

©Lentosspiegelbild_Nacht_TVL-Röbl
Linz an der Donau hat sich zur bunten und hell leuchtenden Kulturmetropole entwickelt. Die Stadt ist attrak-
tive Destination für Städtereisende und vereint Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Linz lebt den Spirit der
Kulturhauptstadt Europas 2009 weiter und ist dieses Jahr Bühne für alte Klassiker, neue Rekorde, persönliche
Bestleistungen und kreative Köpfe. <wm>10CAsNsjY0MDAx1TU0MDEyNAEAt-LfQg8AAAA=</wm>

<wm>10CEXLOwqAMBBF0RUlvJm8fHTKfKogouL-l6LYWFw4zZ3TosdX7dvVDxOA0QmoQitKn1_QRFk8l5gMQZJCsAqVoYSs9h-uNncCA7ghfm_jAQS_Fn1hAAAA</wm>

Das Bruckner Orchester Linz unter der Leitung von Dennis Russell Davies verzaubert am 26.06.2010 am
Linzer Hauptplatz sein Publikum. Bei der Triennale Linz 1.0 von 03.06. - 26.09.2010 wird Linz zum Hotspot
für zeitgenössische Kunst. Im Landestheater Linz im Frühjahr am Programm: Romeo & Julia, Das Land des
Lächelns, Les contes d’Hoffmann uvm.
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Info
Tourismusverband Linz
Hauptplatz, 4010 Linz, Österreich
T +43 732 7070 2009, F +43 732 7070 54 2009
tourist.info@linz.at, www.linz.at/tourismus

Kleine Historische Städte – Stadterlebnis für Geniesser.

© KHS_Silberzeile

Kunst, Kultur, Architektur und Traditionen prägen die 18 Mitglieder der Kleinen Historischen Städte – dem Spezialisten für Kultur-
spaziergänge in Österreich. Die Kleinstädte präsentieren sich mit historischen Architekturschätzen, verwinkelten Gässchen und
romantischen Hinterhöfen. Die zahlreichen Veranstaltungen von gelebtem Brauchtum bis zu Festivals mit Theater, Oper und
Operette sowie die regionale Kulinarik machen die Städte zu Geheimtipps für Kulturfans und Geniesser. Hier trifft man Schritt
auf Schritt auf Geschichte und Nostalgie, gepaart mit moderner Lebensfreude. Wir empfehlen: 18 Kulturjuwele zwischen dem
Boden- und Neusiedlersee.
KHS-Special. Kurz mal weg – kurz mal ausspannen!
Historische Architektur, regionale Köstlichkeiten und österreichische Gastfreundschaft: 2 NÄ im DZ mit Frühstücksbüffet,
kulinarisches Schmankerl, Eintritt im örtlichen Museum und Erinnerungssouvenir (buchbar 01.05. - 20.10.2010)
im 4* Hotel p. Pers. Euro 149,00 / im 3* Hotel p. Pers. Euro 112,00

Info
Kleine Historische Städte
Stadtplatz 27, 4400 Steyr, Österreich
T + 43 7252 52290, F + 43 7252 53229-14
info@khs.info, www.khs.info
Buchungszentrale: Salzkammergut Touristik: T + 43 6132 24000-0

MITMACHEN UND GEWINNEN beim Kulturgeflüster Gewinnspiel.

Was macht Österreichs Lebenskultur aus? Es ist diese besondere Gewinnfrage: Wie heisst die legendäre Regisseurin, die den
Verbindung von Tradition und Innovation, von kulturellem Reichtum „Freischütz“ am Opernhaus Zürich inszenierte?
und moderner Architektur, von klassischer Küche und hippem Life- Informationen zu Werk und Besetzung finden
style, die Österreich zum Land der kultivierten Lebensfreude erklärt. Sie unter: www.opernhaus.ch
Stimmen Sie sich auf Ihren nächsten Kulturaufenthalt in Österreich
Senden Sie Ihre Antwort mit dem Kennwort „Kulturgeflüster“ und
ein.
Ihrer Adresse an: Österreich Werbung, Postfach, 8036 Zürich oder
Gewinnen Sie zwei Eintrittskarten in der ersten Kategorie für an zuerich@austria.info. Die Beteiligung ist auch online unter
„Der Freischütz“ (Vorstellungen am 20./23.06, 01./06. 07.2010) im www.austria.info/kulturgefluester möglich.
Opernhaus Zürich.

Einsendeschluss: 31.05.2010. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinne werden nicht bar ausbezahlt.
NZZ am Sonntag " 21. März 2010
Zurück zur
Präzision
Die Pulsomatic von
Hamilton ist eine
Neuinterpretation
der Pulsar von 1970.
Der Column-Wheel-
Chronograf von
Longines hat ein
Kaliber mit Säulenrad.
In Basel zeigen derzeit
die Uhrmacher ihre
Neuheiten. Viele setzen
auf klassische Eleganz
An der « Baselworld» packt einen abwechselnd
das nackte Grauen und pure Faszination. Zum
einen ist es immer wieder erstaunlich, dass of-
fenbar auch mit den abartigsten Spielarten des
ästhetischen Empfindens noch Geld zu verdie-
Hat das Stil?
Leser fragen, Stilfachmann Jeroen van Rooijen antwortet
Ich bin zu einer Hochzeit ein-
geladen, der Dresscode lautet
« black tie». Nun möchte ich in
einem schwarzen, langen Kleid
erscheinen. Geht Schwarz
an diesem Anlass in Ordnung?
Gilberte V., per E-Mail
Ich hoffe sehr, dass dieser
Dresscode nur für den abend-
lichen Teil des Hochzeitsfests
ausgegeben wurde. Und dass
nach der Kirche bzw. vor dem
Diner genügend Zeit ist, sich
umzuziehen. Denn sonst wä-
ren die Gäste genötigt, bereits
im Smoking bzw. im Abend-
kleid zur Trauung zu erschei-
nen, und das wäre fast noch
schlimmer, als wenn Sie
Schwarz tragen. Denn man
sollte wissen, dass man den
Smoking nie schon bei Tages-
licht trägt, sondern erst
abends. Doch zurück zum
Kern Ihrer Frage: Darf eine
Frau als Gast in Schwarz zur
Die Heritage Chrono
der Rolex-Tochter
Tudor erinnert an die
Oysterdate der 70er.
Beim Chronozoner F1
von Vogard wird die
Weltzeit durch Drehen
derLünette eingestellt.
nen ist – gerade im Bereich der « Fashion» -Uh-
ren ist das Bemühen um « Originalität» meist Baselworld 2010
grösser als die gestalterische Qualität. Zum an-
deren ist es packend, mit wie viel Verve, Krea- An der Leitmesse für Uhren und
tivität und Energie sich eine Industrie immer
wieder auf ein zehn Quadratzentimeter kleines
Schmuck in Basel zeigen rund
2000 Unternehmen aus der
Gerätchen stürzt, das die meisten Menschen
längst entbehren können. Doch bei den Uhren
Uhren- und Schmuckbranche
ihre Neuheiten. Die auch fürs
geht es längst um mehr als blossen Nutzen. Publikum zugängliche Leis-
Und so bekommt man an der « Baselworld» , tungsschau der Horlogers und
wo man zwischen meist mehrstöckigen Stand- Juweliere dauert noch bis zum
bauten auf butterweichen Teppichen flaniert, 25. März, Tageskarten sind für
allerhand Geschichten von Erfindergeist, Ge- 60 Franken erhältlich. (jvr.)
schichte und Tradition erzählt. Denn diese Sai-
Hochzeit erscheinen? Nach
ILLUSTRATION: JVR
alter Väter Sitte geht das
nicht, weil Schwarz mit To-
desfällen assoziiert wird. Das
ist aber aus heutiger Sicht, wo
Schwarz auch in der Tages-
und Business-Garderobe
üblich ist, ein eher ältlicher
Zopf. Ich meine: Ein schönes
schwarzes Kleid ist (abends)
oft viel eleganter und moder-
ner als alle diese schrecklich
süssen Beeren- oder morbiden
Blautöne, welche für festliche
Roben oft verwendet werden.
Wenn Sie also den Nerv dafür
haben: Tragen Sie in der
Ein schwarzes Kleid
ist oft viel eleganter
und moderner als
diese schrecklich
süssen Beerentöne.
95
Die neue El Primero
Striking 10th von
Zenith stoppt auch
Zehntelsekunden.
Uhren
son steht ganz im Zeichen der modernen Klassi-
ker. Die Uhren sollen, statt laut zu schreien,
wieder in einem angenehmen Kammerton spre-
chen und orientieren sich darum oft an grossen
Klassikern aus vergangenen Tagen.
Kaum eine Firma widersteht der Versuchung,
ihre Bestseller aus den fünfziger, sechziger oder
siebziger Jahren in leicht modifizierter Form
neu aufzulegen. Bei den Funktionen geht es
heuer weniger um Spielereien und auffällige
Komplikationen denn um Nutzen, etwa um
verlängerte Gangreserven, Kalenderfunktionen,
Weltzeitanzeigen oder sportliche Chronogra-
fen, also Stoppuhren. Jeroen van Rooijen
Kirche etwas Farbiges, aber nicht aus purer Verzweiflung,
setzen Sie für den Abend auf mit dem öffentlichen Verkehr
Schwarz. Kombinieren Sie al- oder gar zu Fuss unterwegs
lenfalls ein buntes Oversize- ist. Per pedes ist einfach nicht
Foulard dazu. Und Sie wissen der Lifestyle dieses Volkes!
sicher: Weiss kann Ihr Kleid Ebenso bekannt ist, dass Ita-
auch nicht sein, die Farbe ist liener extrem pingelige Men-
strikte für die Braut reserviert. schen sind, was ihr eigenes
Hab und Gut betrifft. Sie
Obwohl mein italienischer kennen sicher diese Plastic-
Schwiegervater meine Haltung Schutzhüllen für Ledersofas?
zu Autos kennt (auf Kurzdistan- Aus diesen beiden Erkennt-
zen ein No-go), holt er mich und nissen lässt sich ein Schlacht-
meine Familie immer wieder mit plan entwerfen: Reisen Sie das
dem Auto am Bahnhof ab, um nächste Mal, vorzugsweise bei
uns dann zum 200 Meter ent- Bisiwetter, in völlig versauter
fernten Haus zu fahren. Wie kann Outdoor-Bekleidung und mit
ich ihn endlich bekehren? schmutzigen Stiefeln an. Ihr
Gabriela D., Zürich
Ich weiss aus regelmässiger
Schwiegervater wird sicher
überglücklich sein, wenn Sie
Anschauung vor Ort, dass die nicht zu ihm ins Auto steigen,
Italiener schwererziehbar
sind, was Fragen des ökologi-
sondern Ihren geliebten Fuss-
weg autonom antreten.
schen Handelns betrifft. Sie ..................................................................
schütteln ungläubig den Kopf,
wenn man freiwillig, also
Ihre Fragen zum kultivierten Lebensstil
senden Sie direkt an jvr! nzz.ch.
 WO SELBST IN KLEINEN DÖRFERN
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Von Biodiversität bis Walserherbst. Feiern Sie mit uns das „Jahr der Biodiversität“ und den 10. Geburtstag des Biosphärenparks. Angebote
©Verein GWT Tourismus

wie z.B. der Tag der Schmetterlinge oder das Mikrotheater des Naturhistorischen Museum Wien lassen die Natur- und Pflanzenvielfalt hautnah
erlebbar werden. Ganz im Zeichen der Blasmusik steht das „1. Walser Blasmusiktreffen“ am 25.06.2010. Mit einem hochkarätig besetzten
Konzertprogramm wartet die Propstei St. Gerold auf. Ab August lädt der „Klangraum“ an der Echowand ein.
Das Walserherbst Festival vom 27. 08. -18.09.2010 bietet ungewöhnliche Veranstaltungen an ungewöhnlichen Orten. Klingende Kirchen und
Ausstellungen, literarische und kulinarische Begegnungen in Walser Urhäusern, Walser Filmtage mit neuen „Heimat“ Filmen, Stummfilmen
sowie Kinder- und Jugendfilmen, Workshops und aussergewöhnliche Musikveranstaltungen stehen auf dem Programm.

Info
Verein Grosses Walsertal Tourismus
Jagdbergstrasse 272, 6721 Thüringerberg, Österreich
T +43(0)5554 5150, info@walsertal.at, www.walsertal.at

Kulturgenuss & Bergerlebnis. Kuhglocken oder barocke Klänge? Wanderschuhe oder High Heels? Innsbruck ist Stadt UND Berg. Eben noch im Strassen-

© Innsbruck Tourismus
café mit Blick auf die mittelalterliche Altstadt, und keine halbe Stunde später geniesst man auf 2.000 Höhenmetern ein 360-Grad-Bergpanorama mit Wan-
deranschluss. Zum „Après-Berg“ trifft man sich in der vollkommen neu gestalteten Maria-Theresien-Strasse bevor man den Gourmethimmel in einem der
Haubenlokale erklimmt, himmlische Klänge bei den Festwochen der Alten Musik geniesst oder beim Tanzsommer Innsbruck internationale Stars bewundert.
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Innsbruck Tourismus
Burggraben 3, 6020 Innsbruck, Österreich
T +43 512 59850, F +43 512 59850 107
office@innsbruck.info, www.innsbruck.info <wm>10CAsNsjY0MDAx1TU0MDEyNAUAIdLYNQ8AAAA=</wm>

<wm>10CD3KOw6AMAwE0RMl2jV2EuEynypCCBD3PwqIgmKap5nTLeKr9u3qhxNQC4QKzYtoFGSnaI5FLTkWJgGxUkXViJf-P9QWTmAANxj3Nh753bfwXwAAAA==</wm>

Die Swarovski Kristallwelten – Eine Einladung ins Reich der Fantasie. Die Wandlungsfähigkeit von Kristallen ist unvergleichlich.
© A. JASIUTYN

So lebendig wie ihr Glanz, so lebendig präsentiert sich ihr mystisches Zuhause: die Swarovski Kristallwelten in Wattens/Tirol. Im Jahr 1995
anlässlich des hundertjährigen Firmenjubiläums eröffnet und seither zweimal verwandelt, hat das glitzernde Labyrinth bis heute mehr als
neun Millionen Besucher aus aller Welt verzaubert. Die Kristallwelten sind mehr als ein Ort, der durch seine Kunstschätze, Räume und seine
Architektur fasziniert. Ganzjährig finden spektakuläre Veranstaltungen statt. Ausstellungen gehören ebenso zum Programm wie Konzerte,
Lesungen und die Kristalline Werkstätte für Kinder. Mehrmals im Jahr sorgen bekannte DJs beim Clubbing im Riesen für Partystimmung.

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Kristallweltenstrasse 1, 6112 Wattens/Tirol, Österreich
T +43 5224 510 80, F +43 5224 510 80 - 3831
swarovski.kristallwelten@swarovski.com, www.kristallwelten.com

Graz is(s)t Genuss. Die grösste Bühne, auf der die Grazerinnen und Grazer ihr Leben inszenieren, ist das historische Zentrum mit seinem Renais-
© GrazTourismus

sance-Kern, der auch in das Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Dieser Leckerbissen mittelalterlichen Stadtflairs mit unverkennbar italienischem
Einfluss ist einfallsreich gewürzt mit zeitgenössischer Architektur. Lassen Sie sich von der Grazer Vielfalt überraschen und tauchen Sie ein – in die
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Graz Tourismus Information
Herrengasse 16, 8010 Graz, Österreich
T +43 316 80 75 0, F +43 316 80 75 55
packages@graztourismus.at, www.weekend.graz.at

Die Wiener Museumsmelange – das Kombi-Ticket für Wien Holding Museen. Mozarthaus Vienna, KUNST HAUS WIEN, Jüdisches Museum Wien & Haus der
© Mozarthaus Vienna

Musik – 2 von 4 Museen um Euro 15,00. Zur Wien Holding gehören vier spezielle Museen von int. Rang: das Mozarthaus Vienna mit der einzigen erhaltenen
Wiener Wohnung des Musikgenies, das Haus der Musik, ein interaktives Klangmuseum, das KUNST HAUS WIEN mit dem Museum Hundertwasser und das
Jüdische Museum Wien. Unter dem Titel „Wiener Museumsmelange“ bieten diese vier Häuser jetzt ein spezielles Kombi-Ticket an: Dabei kann man zwei aus
den vier Museen der Wien Holding zum besonders günstigen Kombi-Preis von Euro 15,00 besuchen. Erhältlich ist das Kombi-Ticket „Wiener Museumsmelange“
über Wien-Ticket unter www.wien-ticket.at, Tel.: +43 1 58885, in zahlreichen Hotels sowie direkt an den Kassen der vier Museen.

Info
Mozarthaus Vienna
Domgasse 5, 1010 Wien, Österreich
T +43 1-512 17 91 30, F +43-1-512 17 91-90
ticket@mozarthausvienna.at, www.mozarthausvienna.at

VIA IMPERIALIS – Schlösser, Burgen & Stifte im Herzen Europas. Elf der schönsten und historisch wertvollsten Burgen, Schlösser und
© Schloss Tratzberg

Stifte Österreichs gehören derzeit dem Verein zur Erhaltung und Förderung des europäischen Kulturgutes an. War es früher die Aufgabe der
Eigentümer der Burgen, Schlösser und Stifte, in den verschiedenen Bereichen kulturell, aber auch sozial tätig zu sein, so folgen sie heute dem
Wunsch der Gäste und Besucher aus dem In- und Ausland, in historischen Mauern die vielseitige und umfassende Geschichte Österreichs
kennen zu lernen.
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