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• Wohlfahrtstheorie: Der Staat wird als gegeben angesehen und es wird versucht die Wohlfahrt zu
optimieren. (akademisch)
• Politische Ökonomie: Sie stellt sich der Frage, warum es den Staat überhaupt gibt. Denn der
Staat sollte den Bürger und Bürgerinnen dienen. (umsetzungsorientiert)
Bezüglich der Realisierung gemeinsamer Anliegen, ist die Gefahr besonders hoch, dass Leute als
Aussenseiter trotzdem von der Leistung profitieren. Solange die Leute in einem Zustand leben, ohne
eine allgemeine Macht, befinden sie sich im Krieg jeden gegen jeden.
Beispiel
Dreissigjähriger Krieg
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Somalia
• Somalia hat seit 1991 keine anerkannte Regierung mehr, es herrscht Bürgerkrieg und die
wirtschaftliche Lage hat sich weiter verschlechtert
• Das BIP pro Kopf liegt bei 550$, was Platz 176 von 186 bedeutet.
• Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 56.3 Jahren.
• Pro 1‘000 Kinder sterben 8.26% davon.
Verfassungsvertag
Es bleibt die Frage offen, wie nun der Staat gegründet werden soll. Thomas Hobbs schlägt daher vor,
einen Unterwerfungsvertrag zu machen. Durch diesen Vertrag will man die Anarchie überwinden,
indem alle Individuen sich freiwillig einer absoluten Herrschergewalt unterwerfen, dem Leviathan.
Das Individuum gibt somit seine gesamte Freiheit auf. Das einzige Problem dabei ist, es bleibt offen,
wer den Leviathan beschränkt.
Durch den Verfassungsvertrag „Calculus of Consent“ wird der Kampf jeder gegen jeden überwunden,
jedoch wird man vom Leviathan nicht überbevorteilt. Die Individuen treten nur die Rechte ab, welche
dazu da sind, den Rechtsstaat aufrechtzuhalten. Es gab ein zweistufiges Verfahren, bei welcher
Einigkeit gefordert war, bei Entscheidungsfindungen im Rechtsstaat, jedoch keine Einigkeit mehr in
der Entscheidungsfindung im Leistungsstaat.
Der Rechtsstaat sorgt dafür, dass den Individuen ihre Rechte von Aussenstehenden nicht in Frage
gestellt werden. Während im Rechtsstaat noch die Einstimmigkeit oder die qualifizierte Mehrheit gilt,
reicht im Leistungsstaat die Mehrheitsabstimmung aus. Es wird also im Rechtsstaat einstimmig
beschlossen, dass im Leistungsstaat eine Mehrheitsabstimmung ausreichend ist.
Grundkonsens
Drei Merkmale zeichnen den Grundkonsens aus:
Beispielsweise die Sozialversicherung kann einstimmig beschlossen werden, wenn die Beteiligten
nicht wissen, ob sie oder ihre Nachkommen zu den Bevorzugten oder Benachteiligten gehören
werden.
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Politische Rechte und Institutionen
Die Anwendung des Grundkonsenses findet in folgenden Punkten statt.
Individuelle Grundrechte
Personen oder Gruppen können ihre Präferenzen im zukünftigen politisch-ökonomischen Prozess nur
dann zur Geltung bringen, wenn ihre individuellen Grundrechte gesichert sind. Der Staat dient
lediglich zur Durchsetzung der Rechtsnorm. Die Grenzen des Staates sind die Gewaltenteilung und
Dezentralisierung. Es gibt auch Übereinkünfte über das Ausmass der Mitbestimmung, wie zum
Beispiel Wahlen, Bürgerinitiativen oder Volksabstimmungen.
• Externe Kosten sind diejenigen Kosten, welche entstehen, wenn gegen den eigenen Willen
entschieden wurde. Bei einer Einstimmigkeit betragen sie 0 und wachsen danach exponentiell
an.
• Einigungskosten sind die Kosten, die nötig sind, um zu einer Einigung zu gelangen. Sie sind bei
einer Einpersonenregel gleich 0 und wachsen danach auch exponentiell an.
• Daraus resultieren die Gesamtkosten und es lässt sich schliessen, dass das optimale
Zustimmungserfordernis bei den minimalen Gesamtkosten liegt.
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Bezüglich dem optimalen Zustimmungserfordernis gelten folgende Dinge:
• Je steiler der Anstieg der Einigungskosten, desto tiefer liegt das optimale
Zustimmungserfordernis Z.
• Je steiler der Anstieg der externen Kosten, desto höher liegt Z
• Die Steigung der Kurven ist je nach Problembereich unterschiedlich
• Das optimale Z liegt nicht zwingend bei 50%
Staatsaufbau, Gewaltenteilung
Die grundlegenden Eigenschaften des Staatsaufbaus müssen in einer Demokratie mittels Konsens
geregelt werden. Nur dadurch kann verhindert werden, dass der Staat allmächtig wird und die
Präferenzen der Individuen und Gruppen missachtet. Dabei im Vordergrund stehen die
Gewaltenteilung und die räumliche Dezentralisierung.
In der klassischen Staatslehre wird von den drei Gewalten der Exekutive (vollstreckende), Legislative
(gesetzgebende) und Judikative (richterliche) gesprochen. Durch diese Trennung soll ein
Machtmonopol im Staat verhindert werden und den Freiheitsraum der Individuen bewahrt werden.
Diese Gewaltenteilung wird durch das „System of checks and balances“ kontrolliert und in Takt
gehalten.
Die Regierung wird sich allerdings gegen diesen Wettbewerb zwischen Gebietskörpern wehren, weil
sie dadurch kontrolliert werden und an Macht verlieren. Allerdings wird eine Harmonisierung der
Steuern eingeführt, das heisst dass ein minimaler Steuersatz festgelegt wird. Dies soll zur Folge
haben, dass Bürger in Gebiete ziehen, in denen die Steuern und die Leistungen tief sind. Auf
europäischer Ebene sollte aber auf diese Tendenz der Harmonisierung verzichtet werden.
In der ökonomischen Theorie wird nach der Determinanten des optimalen Zentralisierungsgrades
gesucht. Während sich die Dezentralisierung eher zur Bewältigung der Allokationsprobleme, eignet
sich die Zentralisierung eher zur Lösung von Stabilisierungs- und Verteilungsproblemen. Die
Entscheidung darüber findet auf der Ebene des Grundkonsenses
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Argumente für Dezentralisierung
• Besseres Eingehen auf die individuellen Präferenzen:
Die Nachfrage nach öffentlich bereitgestellten Gütern unterscheidet sich häufig stark in
regionaler Hinsicht, da die Wertvorstellungen durch die regionalen Traditionen geformt sind.
Zwei Gruppen mit homogenen Präferenzen für ein öffentliches Gut, mit den marginalen
Zahlungsbereitschaften N₁ und N₂. Die Produktionskosten sind konstant bei GK und unabhängig vom
Output Niveau. Ein Zentralstaat stellt die Menge Xz zur Verfügung. Wird der Zentralstaat in die zwei
Gruppen aufgeteilt, so können die individuellen Präferenzen besser befriedigt werden. Es wird also die
Menge Xa und Xb angeboten. Es entsteht ein Wohlfahrtsgewinn von ABC für N₁ bzw. DCE für N₂. Denn
die erste Gruppe wurde gezwungen, so viel zu konsumieren, dass die Grenzkosten den Grenznutzen
überschritten. Und für die zweite Gruppe war das Angebot zu klein.
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Argumente für Zentralisierung
Argumente für Allokation
• Spillovers sind positive oder negative räumliche externe Effekte. Das bedeutet, dass Nutzen und
Kosten öffentlicher Güter und Dienstleistungen sich nicht nur auf die Bewohner der dafür
verantwortlichen Gebiete beschränkt, sondern auch Bewohner anderer Gebiete betrifft. Erfährt
also ein Gebiet einen Nutzen aus dem Angebot einem anderen Gebiet, so besteht wenig Anreiz,
dieses Gut vollumfänglich bereitzustellen, da sie auch ohne Kosten von dieser öffentlichen
Leistung versorgt werden. Die Gebiete, die ein solches Gut bereitstellen, werden den Nutzen
anderer nicht berücksichtigen, da er auch nicht vergütet wird. Daher ist das Angebot nicht
pareto-optimal. Bei positiven Spillovers (Strassen, Oper) ist das Angebot zu gering, bei negativen
Spillovers (Umweltschutz)ist der Schaden zu hoch. Diese Ineffizienz spricht für die
Zentralisierung
• Unteilbarkeiten
in manchen Bereichen öffentlicher Tätigkeit (Kraftwerke) ist eine minimale Projektgrösse
erforderlich. Auch wenn sich regionale Ebenen nicht auf eine gemeinsame Bereitstellung einigen
können, drängt sich ein zentrales Angebot auf.
• Abnehmende Durchschnittskosten
Können durch eine optimale Betriebsgrösse Skalenerträge ausgenützt werden, liegt ein
gemeinsames Angebot für mehrere Regionen nahe. (Universitäten, Spitäler, Flughafen)
• Koordinationszwang
Die Mobilität der Bevölkerung und der Austausch von Waren kann zu einem so engen
Zusammenhang zwischen verschiedenen Gebieten führen, dass ohne Abstimmung der
öffentlichen Leistungen hohe Nutzeneinbussen entstehen. (Strassen-/Schienenverkehr)
• Mindestversorgung mit öffentlichen Leistungen
Eine minimale Versorgung jeder Gebietseinheit mit öffentlich angebotenen Gütern ist aus
folgenden Gründen sinnvoll. Das Individuum könnte in Zukunft das Gut einmal selbst in
Anspruch nehmen (Optionswert) und eine gleichmässige Verteilung kann Spannungen zwischen
Gebieten vermeiden.
• Einkommensverteilung
Eine Umverteilungspolitik muss weitgehend auf der Ebene des Zentralstaates durchgeführt
werden. Denn einzelne Gebiete haben nicht die Möglichkeit, notwendige Steuern von Leuten
mit höherem Einkommen zu erhalten, da diese leicht abwandern, sprich ausweichen können.
Wird eine Umverteilungspolitik mit Hilfe von Gütern und Dienstleistungen betrieben
(Sozialleistungen), so wandern Bürger zu, welche Anspruch auf diese haben, da sie ein geringes
Einkommen haben. Auf lange Sicht ist eine solche Politik nicht machbar.
• Stabilisierung
Eine wirkungsvolle Konjunkturpolitik lässt sich nur auf zentraler Ebene durchführen. Denn
betreibt ein einzelnes Gebiet eine expansive Politik, so geht ein grosser Teil der Wirkung
(Multiplikatoren Effekte) in Form von Spillovers an andere Gebiete über. Das Gegenteil, eine
restriktive Politik zur Inflationsbekämpfung, hat zur Folge, dass ein grosser Teil der Wirkung
anderen Gebieten zu Gute kommt. Daher wird die Stabilisierung von einzelnen Gebieten nicht
oder nur schwach angestrebt, viel eher versuchen sie die Position als Trittbrettfahrer
einzunehmen.
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Optimaler Zentralisierungsgrad
Wirtschaftspolitische Einflussnahme
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Vorlesung 2 Gesellschaftliche Entscheidungsmechanismen, Preis
Preismechanismus
Der Preismechanismus wird als Allokationssystem verwendet.
Vorteile
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Strukturänderungen und von organisatorischen Reformen. Jedes Individuum kann Gewinne
erzielen, wenn es produktive Neuerungen einführt und verkauft.
Nachteile
Beispiel: Erkennt ein Occasionshändler den Unterschied zwischen Autos, welche im guten Zustand
sind und welche in einem schlechten Zustand sind nicht, so wird er einen Durchschnittspreis beider
Qualitäten bezahlen. Die Folge daraus ist, dass nur noch Leute mit Autos von schlechter Qualität ihm
ihre Autos verkaufen werden. Weiter werden also nur noch schlechte Autos verkauft und gekauft,
was wiederum dazu führt, dass nur noch Risiken auf dem Markt vorhanden sind und der Markt
schliesslich zusammenbricht.
Die Divergenz zwischen privaten und sozialen Kosten trägt die Allgemeinheit. Häufiges Beispiel ist die
Umwelt, welche unter der Produktion von Industriekonzernen leidet, aber diese entschädigen die
Schäden an der Umwelt nicht, daher trägt die Allgemeinheit diese Kosten.
Angenommen neben einer bestehenden Siedlung wird eine Autobahn gebaut, es entsteht ein
externer Effekt. Externe Effekte sind Kosten der Produktion, welche nicht ausgeglichen werden.
(Lärm, Umwelt). Durch diesen externen Effekt zeigt der Preismechanismus nicht die Wahrheit
• Unvollständige Märkte
Eine pareto-optimale Allokation stellt sich nur in einem atomistischen Markt ein, das heisst
wenn die Zahl der Marktteilnehmer so gross ist, das der Einzelne den Marktpreis nicht mehr
beeinflussen kann. Sind nur wenige Anbieter oder Nachfrager oder sogar natürliche Monopole
auf dem Markt, verhindern diese eine effiziente Allokation der Ressourcen.
Ein natürliches Monopol entsteht, wenn zunehmende Skalenerträge vorhanden sind, das heisst
die GK liegen unter den DK, was wiederum bedeutet, dass bei einer Ausweitung der Produktion
die Kosten weiter sinken. Weiten alle Firmen ihr Angebot aus, entsteht ein Überangebot,
wodurch einige Firmen aus dem Markt scheiden. Im Extremfall sind die DK am geringsten bei
nur noch einem Anbieter. Das nennt man natürliches Monopol. Da nun für das Monopol aber
kein Anreiz vorhanden ist, den Preis gleich den GK zu setzen, entsteht wieder ein Anreiz für
Firmen in den Markt hineinzutreten, da ein Gewinn möglich ist.
• Externalitäten und öffentliche Güter
Die externen Effekte bewirken, dass Einheit von Nutzniesser und Kostenträger gestört wird.
Dritte, welche weder einen Beitrag leisten noch an der Entscheidung beteiligt sind, erhalten
einen Nutzen (positiver Effekt) oder bekommen Kosten (negativer Effekt) aufgedrückt. Diese
Differenz führt dazu, dass die tatsächlich angebotene Gütermenge im Vergleich zu einem
pareto-optimalen Zustand bei negativen externen Effekten zu gross und bei positiven externen
Effekten zu gering ist.
• Moralisches Risiko und negative Auslese
Es ist nicht möglich sich gegen alles zu versichern (Bankrott). Der Grund warum es nicht für alle
Ungewissheiten Versicherungsmärkte gibt, ist das moralische Risiko. Dieses entsteht für den
Anbieter der Versicherung dadurch, dass Individuen sich nach Abschluss anders verhalten
(risikofreudiger). Hinzu kommt die negative Auslese, bei der Informationsunterschiede zwischen
den an einem Versicherungsgeschäft beteiligten Parteien bestehen.
• Mangelnde Anpassungsgeschwindigkeit
Bei Änderung der Präferenzen oder Produktionsmöglichkeiten verstreicht oft geraume Zeit, bis
die durch die Preisänderungen vermittelten Anreize zu Anpassungen in den produzierten
Gütermengen führen und eine effiziente Allokation der Ressourcen erreicht ist.
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• Moralische Bedenken
Es gab schon immer Bereiche, die vom Preissystem ausgeschlossen waren. Gründe dafür waren,
weil eine Preissetzung ihren moralischen Wert mindern würde (Organhandel), Transaktionen
sind verboten, weil die Menschenwürde geschützt werden soll (Menschenhandel), gewisse
Transaktionen verletzen die Grundwerte der Demokratie (Kauf von Parlamentssitzen) oder es
geht um die Sicherung der Kompetenzen (Beamtenposten). Trotzdem wurden alle diese Dinge,
mit Hilfe des Preismechanismus gehandelt.
Auch bekannt ist, dass das Preissystem möglicherweise die intrinsische Motivation verdrängen
oder gar zerstören kann. Das heisst, dass durch Bezahlen (extrinsische Motivation) die
intrinsische Motivation, diese Tätigkeit auszuführen, zurückgeht.
• Einkommensverteilung
Das Preissystem garantiert keine gerechte Einkommensverteilung, denn pareto-Effizienz ist auch
mit einer extrem ungleichen Einkommensverteilung möglich. Der Preismechanismus garantiert
also keine faire Verteilung.
• Stabilisierung
Der Preismechanismus garantiert weder Vollbeschäftigung noch stabile Preise. Für
Veränderungen braucht es oft der Staat, welcher solche Interventionen durchführt. (Geld-
Fiskalpolitik
• Allokation
• Distribution
• Stabilisierung
Meritorische Güter könnten von der Privatwirtschaft zur Verfügung gestellt werden, sind jedoch für
die Allgemeinheit von so grosser Bedeutung, dass der Staat sie bereitstellt. Denn der Markt würde sie
nicht in ausreichender Menge bereitstellen.
Die Regulierung nimmt hingegen die monopolistische Situation als gegeben an, und versucht durch
Vorschriften zu erreichen, dass die Wünsche der Konsumenten stärker beachtet werden. Die
Deregulierung beseitigt Vorschriften, um den Wettbewerb zu fördern. Die Privatisierung hat den
gleichen Zweck und überführt staatliches Eigentum an private Unternehmen.
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Argumente für und gegen Wettbewerbspolitik
Notwendigkeit einer Wettbewerbspolitik
• Allokationseffizienz kann nur erreicht werden, wenn die Bedingungen des Wettbewerbs so weit
wie möglich realisiert sind. Nur dann werden Anreize vom Preissystem an die Unternehmen
vermittelt, das Angebot den Präferenzen der Individuen anzupassen
• Die technische Effizienz ist unter Konkurrenzbedingungen höher als auf monopolistischen
Märkten. (Güter werden kostengünstiger hergestellt)
• Der Zwang zur Entwicklung und Einführung technischer Neuerungen ist bei Wettbewerb höher
als bei monopolistischer Marktform
Der Verlust an Konsumentenrente ist der Wohlfahrtsverlust XmACXk abzüglich der eingesparten
Ressourcen dk*Pk.
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Regulierung
Erscheint Wettbewerb nicht möglich oder nicht effizient, kann eine staatliche Behörde versuchen, die
privaten Unternehmungen zu einem bestimmten Verhalten zu zwingen. Dies betrifft besonders die
natürlichen Monopole (Versorgung: Wasser, Gas, Strom, Verkehr), welche im Bereich zunehmende
Skalenerträge produzieren. Es können drei Ziele angestrebt werden:
• Netzbetreiber müssen ihre Leistungen ihren Konkurrenten zu fairen Bedingungen zur Verfügung
stellen.
• Die Konsumenten sollen gegen die Ausbeutung durch natürliche Monopole geschützt werden.
Als Instrumente kann ein angemessener Gewinn festgelegt werden.
• Regulierung übernimmt distributive Funktionen, die sonst durch die Finanzpolitik angestrebt
wird (mittels Steuern und Transfers). Ärmere Bevölkerungsschichten können durch tiefe
Produktions- bzw. Dienstleistungspreise begünstigt werden oder es werden Höchstpreise
festgelegt.
• Den Leitern der staatlichen Wettbewerbsbehörde ist sehr daran interessiert, Ansehen zu
gewinnen. Dies gelingt besonders gut, wenn sie ihre Bedeutung nach aussen dokumentieren,
indem sie Fusionen verhindern.
• Sie wird auch versuchen, die Konflikte mit anderen Handlungsträger zu minimieren, um nicht in
unnötige Schwierigkeiten zu gelangen. Dieses Ziel wird erreicht, wenn man das Verhalten der
anderen berücksichtigt. Insbesondre das Verhalten der Wirtschaftszweige, denn sie sind oft gut
organisiert und können sich wirksam zur Wehr setzen.
• Da die Bevölkerung keine Anreize hat, sich für die öffentlichen Güter der Wirtschaftspolitik
einzusetzen (durch Engagement einzelner, profitieren alle, Trittbrettfahrerproblem), hat auch
die Wettbewerbsbehörde kaum Anreize, die Anliegen der Bevölkerung zu verfolgen.
• Die Regierung muss sich überlegen, ob sich eine aktive Wettbewerbspolitik gegen die
Sonderinteressen der einzelnen Wirtschaftszweige lohnt.
• Sie kommt aber häufig zum Schluss, dass es ihnen schadet, gegen die Sonderinteressen der
Wirtschaftszweige entgegenzutreten.
• Die einzelnen Sektoren bemühen sich, eine für sie möglichst günstige Wettbewerbspolitik
herbeizuführen. Besonders geschützte Eintritts- und Investitionskontrollen, die einen
Marktzutritt von Konkurrenten erschweren, sind vorteilhaft. Auch werden sie die
Wettbewerbsbehörde dazu veranlassen, Substitute zu unterdrücken und komplementäre Güter
zu fördern.
• Hat die Wettbewerbsbehörde in dem Sinne einzelner Wirtschaftszweige gehandelt, so
verspricht diese der Regierung Unterstützung bei den kommenden Wahlen.
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Interaktionen lässt folgende Wettbewerbspolitik erwarten
• Die Monopolmacht wird in bestimmten Bereichen gestärkt, indem der Wettbewerb von Seiten
des Staates unterdrückt wird. Gefördert werden besonders die schrumpfenden oder armen
Bereiche (Landwirtschaft, Gewerbe). Sie tritt in eine enge Verbindung mit den Sektoren und
identifiziert sich mit deren Interessen.
• Zum Schutz ineffizienter Anbieter wird der Wettbewerb vermindert. Es werden
Eintrittsbarrieren geschaffen und bestimmte Formen des Wettbewerbs verboten (vergleichende
Preise und Preisnachlässe.
• Durch untersagen von Fusionen und aushändigen von Geldbussen für Preisabsprachen, wird der
Wettbewerb gestärkt.
Konsumentenpolitik
Dem Preissystem wird vorgeworfen, dass die Konsumenten deutlich schwächer gestellt sind, als die
Produzenten, da sie vom System nicht berücksichtigt werden. Folgendermassen kann die Stellung der
Konsumenten verbessert werden
Die Konsumenten können ihre Wünsche im Rahmen des Preissystems umso eher durchsetzen, je
besser sie über die Eigenschaften der angebotenen Güter informiert sind.
• Durch den Anbieter, indem er Auskunft gibt über Zusammensetzung, Frische und Qualität.
• Anhand Informationen und Vergleiche von Konsumentenorganisationen.
Da die Aktivitäten, welche zur Besserstellung der Konsumenten ein öffentliches Gut darstellt, habe
die einzelnen Konsumenten nur wenig Anreiz zu den Kosten beizutragen und tendiert eher zu einem
Trittbrettfahrerverhalten. Die Wahrscheinlichkeit also, dass eine solche Interessengruppe zu Stande
kommt ist sehr gering. Es kommt daher nur in folgenden Fällen zu einer kollektiven Allokation der
Konsumenten.
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Fremdorganisationen der Verbraucher
Kommt eine selbständige kollektive Allokation nicht zu Stande, so kann eine staatliche Finanzierung
in Betracht gezogen werden.
Diese rechtlichen Regelungen haben erst dann eine Wirkung, wenn sie ohne grosse Kosten
durchgesetzt werden können.
Strukturpolitik
Das Preissystem bewirkt eine bestimmte Zusammensetzung der Produktion und Beschäftigung nach
Wirtschaftszweigen und Regionen, welche durch die Strukturpolitik beeinflusst werden kann. Der
Strukturen Wandel ist eine Voraussetzung für das Wachstum der Wirtschaft. Ineffiziente
Wirtschaftszweige müssen absterben und dynamische sind zu fördern. Die Strukturpolitik kann auch
einen Beitrag zur Bewältigung anderer wirtschaftlicher Probleme leisten (Umweltqualität). Sie sind
aber verglichen mit dem Wirtschaftswachstum nicht so wichtig.
Instrumente
• Bei der Angebotsseite können der Arbeitseinsatz, technische Fortschritt und der Kapitaleinsatz
beeinflusst werden.
• Die Nachfrage kann durch Variation der Staatsausgaben verändert werden. Es werden direkte
Subventionen oder Steuererleichterungen verwendet. Aber auch Fest- und Mindestpreise,
staatliche Abnahmeverpflichtungen, gesetzliche Absatzgarantien (Sicherung des
Steinkohleeinsatzes), Schliessung von Märkten gegenüber potentiellen Anbietern oder Zölle sind
Möglichkeiten die Nachfrage zu verändern.
Das eigentliche Ziel der Strukturpolitik ist, die Anpassung an Strukturveränderungen zu erleichtern
und den Strukturwandel zu fördern. Allerdings weicht die tatsächlich durchgeführte Strukturpolitik
wesentlich davon ab. Häufig werden aufgrund verteilungspolitischen Gründen überholte
Wirtschaftsstrukturen erhalten.
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Vorlesung 3 Gesellschaftliche Entscheidungsmechanismen, Demokratie
Eine der wichtigsten Aufgaben auf der Ebene des gesellschaftlichen Grundkonsenses besteht darin,
sich auf die zu verwendenden demokratischen Entscheidungsmechanismen zu einigen. Es gibt eine
Reihe von verschiedenen Entscheidungsmechanismen. Unter dem direkte Verfahren steht die
Mehrheitsabstimmung im Vordergrund, hingegen das indirekte Verfahren ist durch Wahlen
gekennzeichnet, in denen die Repräsentanten gewählt werden. Nebenbei gibt es noch die
aleatorischen Abstimmung, welche zufälliger Art ist.
Mehrheitsabstimmung
• Einfache Mehrheit (mehr Stimmen als alle anderen Alternativen in ihrer Gesamtheit)
• Absolute Mehrheit (mehr Stimmen als alle anderen Alternativen in ihrer Gesamtheit unter
Berücksichtigung der Enthaltungen)
• Relative Mehrheit (mehr Stimmen als jeder Anteil für sich)
• Qualifizierte Mehrheit (festgelegter Stimmenanteil über 50%)
• Einstimmigkeit (Extremfall der qualifizierten Mehrheit)
• Jede Person hat eine Stimme. Diese Gleichheit entspricht dem demokratischen Ideal. Sie steht
damit im Gegensatz zum Preissystem, in dem die einzelnen Stimmen der – ungleich verteilten –
Kaufkraft entsprechen. Allerdings ist diese Gleichheit teilweise eingeschränkt, denn Kinder und
Jugendliche sowie Ausländer dürfen nicht an Abstimmungen teilnehmen. Auch ist die
Beteiligung von Leuten mit höherem Einkommen deutlich höher als bei Leuten mit tieferem
Einkommen.
• Das Prinzip der Mehrheitsabstimmungen wird oft als Inbegriff der Demokratie angesehen,
besitzt in der Bevölkerung eine besondere Legitimität. Es gilt, dass solche Mehrheitsentscheide
zu akzeptieren sind.
• Solange man sich bei einer Abstimmung auf nur zwei Alternativen beschränkt, sind
Mehrheitsabstimmungen ohne grosse grossen Aufwand durchzuführen. Werden es allerdings
mehr Alternativen, muss man vorher festlegen, welche Mehrheit nun gelten soll.
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Nachteile
Da oben gezeigt wurde, dass diese Anwendung der Mehrheitsabstimmung in einer zyklischen
Mehrheit endet, bietet es sich an, nach anderen Zyklen freien Abstimmungsverfahren zu suchen.
Kenneth J. Arrow hat aber gezeigt, dass es kein politisches Abstimmungsverfahren gibt, welches auf
ordinalen individuellen Präferenzordnungen basiert, zu einer transitiven gesellschaftlichen
Präferenzordnung führt und folgenden vier Bedingungen genügt:
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• D (keine Diktatur) Kein Individuum sollte befugt sein, ausschliesslich die Entscheidung für die
Gesellschaft zu treffen.
• I (Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen) Die gesellschaftliche Entscheidung zwischen
zwei Alternativen A und B soll nur von den relativen Wertschätzungen dieser beiden
Alternativen durch die Individuen abhängen und nicht von der Wertschätzung dritter
Alternativen, welche nicht für die Entscheidung relevant sind.
Beispiel
Streicht man nun die Alternative E von den Alternativen, wird plötzlich A
gewählt. Dies zeigt, dass eine Abhängigkeit besteht von irrelevanten
Alternativen.
• Verhältnisrecht (Proporz), nach dem die Zahl der Parlamentssitze gemäss der relativen Anzahl
der einer Partei zugekommenen Stimmen aufgeteilt wird.
• Mehrheitswahlrecht (Majorz) nach dem in jedem Wahlkreis der Parlamentssitz derjenigen Partei
zukommt, welche die relative Mehrheit der Stimmen erhält.
Die Regierung strebt die Erfüllung ihres eigenen Nutzen und nicht des Gemeinwohls. Die Bürger
(Prinzipalen) wählen Agenten in die Regierung und die Gefahr dabei ist, dass sie nicht über die
gesamte Amtszeit ihren Auftrag erfüllen, da sie nicht an die Prinzipale vertraglich gebunden sind,
aber sie sind an eine Partei gebunden. Die Partei ist dabei die Überwindung der
Informationsasymmetrie.
Drei Arten von Nebenbedingungen schränken das Handeln der Regierung ein.
• Die administrativ-legalen Nebenbedingungen geben den Einfluss der staatlichen Verwaltung und
der geltenden Gesetze wieder. Der Entscheidungsraum der Regierung wird dadurch wesentlich
eingeschränkt.
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• Die wirtschaftlichen Nebenbedingungen legen fest, auf welche Weise die wirtschaftspolitischen
Instrumente auf die Wirtschaft einwirken, welchen Budgetbeschränkungen die Regierung
unterliegt und inwieweit sie auf die Zahlungsbilanz-Situation Rücksicht nehmen muss.
• Am wichtigsten ist die politische Nebenbedingung. Eine demokratische Regierung will
grundsätzlich wiedergewählt werden. Und nur wenn sie durch die Wähler in ihren Ämtern
bestätigt werden, können sie ihre Ziele längerfristig verfolgen.
Darum wurde ein Modell eingeführt (Down-Modell), bei welchem folgenden Annahmen galten.
• Zwei Parteien
• Eindimensionale Parteiprogramme, eingipflige Wählerpräferenzen
• Permanente Wahlen
• Wahlbeteiligung 100%
• Vollständige Information
• Stimmenmaximierer (Interesse in Wiederwahl)
• Einfache Mehrheitsregel
Sind alle diesen Annahmen erfüllt, ergibt sich daraus Stabilität und Gleichgewicht beim Median.
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Hotelllings Gesetz sagt aus, dass sich sowohl Eisverkäufer wie auch Parteien stets Richtung Mitte
begeben um mehr Einnahmen oder Wähler zu gewinnen. Bezüglich den Parteien wird dieser Prozess
solange stattfinden, bis sie sich nicht mehr unterscheiden.
Zentrale Aussagen:
• Es existiert ein stabiles Gleichgewicht bei der jede Partei gleich viele Stimmen hat und der Zufall
entscheidet, welche Partei gewählt wird.
• Eine Partei die gewinnen will, darf nicht ideologisch sein. Viel eher muss man sich am Median
Wähler orientieren. Dies gilt jedoch nur im Modell mit zwei Parteien.
• Das Gleichgewicht ist kein Pareto-Optimum, denn was die Mehrheit präferiert muss nicht für ein
einzelnes Individuum gelten.
• Je grösser die Zahl der Abstimmenden, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass einer von
ihnen die entscheidende Stimme hat.
• Wähler sind rational ignorant und damit anfällig für Interessengruppen.
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Vorlesung 4, Gesellschaftliche Entscheidungsverfahren: Öffentliche Verwaltung
Parkinsons Gesetz
«Die Arbeit wird erweitert, um die für die Fertigstellung zur Verfügung stehende Zeit zu füllen.»
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oder Quantität gesteigert werden kann. Daraus folgt, dass die technische Rate des Fortschritts ist
beim privaten Sektor deutlich höher.
Um also die Qualität der Dienstleistungen aufrecht zu erhalten, müssen die Löhne im öffentlichen
Sektor mit den Löhnen im privaten Sektor mitthalten. Gleichzeitig wächst die Produktivität im
privaten Sektor dank dem technischen Fortschritt schneller als im öffentlichen Sektor. Diese beiden
Tatsachen nennt man die baumolsche Kostenkrankheit, denn die Preise steigen wegen zunehmender
Stückkosten im öffentlichen Sektor kontinuierlich an, ganz im Gegensatz zum privaten Sektor.
• Je höher der Output, desto höher ist ihr Lohn, sowie ihr Ansehen.
• Die Differenz zwischen den offiziell angegebenen Kosten und den tatsächlichen Kosten (Gewinn)
kann in zusätzliches Personal investiert werden, wodurch die Arbeitsbelastung reduziert wird.
Unter
Wettbewerbsbedingungen gilt,
die Grenzkosten sind gleich der
marginalen
Zahlungsbereitschaft, es wird
somit die Menge Xw
produziert. Die vom
Auftraggeber bereitgestellten
Mittel entsprechen der Fläche
0ACXw, die tatsächlich notwendigen Minimalkosten der Fläche 0BCXw. Den Überschuss (ABC) eignen
sich die Beschäftigten im öffentlichen Sektor auf indirektem Weg an. Es wird daher die allokative
effiziente Menge Xw zur Verfügung gestellt, aber sie wird ineffizient produziert.
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Wenn Manager nur aus produzierter Menge einen Nutzen ziehen:
Wird nun auf diesen Überschuss verzichtet, so wird die Menge Xn abgesetzt. Die
Zahlungsbereitschaft ist 0AEXn und die Kosten sind 0BDXn. Der Überschuss (ABC) wird nun
verwendet die zusätzlichen Kosten (CDE) zu decken. ABC und CDE sind gleich gross, daher wird
betrieblich effizient produziert, da sich die Firma auf der minimalen Grenzkostenkurve Kx(X) befindet.
Dagegen aber ist der Output zu hoch, es besteht allokative Ineffizienz.
Allgemein, Manager ziehen sowohl aus Menge als auch Überschuss Nutzen:
Die produzierte Menge liegt im Endeffekt zwischen Xw und Xn, was bedeutet es gibt betriebliche
sowie volkswirtschaftliche Ineffizienz. Soweit Regierung und Parlament in der Lage sind, die
öffentliche Bürokratie zu kontrollieren, werden sie versuchen den Gewinn möglichst zu reduzieren
und die produzierte Menge auf Xw zu begrenzen. Die Möglichkeiten dazu sind aber beschränkt, da
die Regierung nur annehmen kann, wie viel die Kosten der öffentlichen Firma sind, hingegen die
öffentliche Verwaltung kennt die Kostenfunktion. Daher muss die Regierung immer damit rechnen,
dass das öffentliche Gut zu viel oder zu teuer produziert wird.
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Kontrolle der öffentlichen Verwaltung
Vier Handlungsträger können die Verwaltung kontrollieren:
• Bevölkerung: Sie besitzt nur begrenzte Informationen über das Verhalten und die Effizienz. Da
der Versuch der Kontrolle der Verwaltung einem öffentlichen Gut ähnelt, haben einzelne Bürger
wenige Anreize dies zu tun. Möglich wäre durch die Massenmedien zu kontrollieren, oft wird
aber da nur einzelne Fälle kontrolliert und nur auf kurze Zeit. Auch als Wähler ist ihr Einfluss
gering, da Politiker ihre Versprechen (Kontrolle der Verwaltung) brechen können.
• Interessengruppen: Sie besitzen genügend Informationen, aber sie benötigen eine gute
Beziehung zur Verwaltung, damit sie ihre Interessen gut verfolgen können. Auch vertritt die
Verwaltung Teile ihrer Interessen.
• Parlamentarier: Sie benötigen von der Verwaltung Informationen, um sich über die Verwaltung
zu orientieren. Aber auch sie brauchen eine gute Beziehung zur Verwaltung, um ihre Pläne
durchsetzen zu können. Auch sind Staatsangestellte in dem Parlament vertreten.
• Regierung: Sie haben dasselbe Problem wie die Parlamentarier, aber sie sind auf die aktive
Mitwirkung der Verwaltung angewiesen. Es besteht also auch hier kaum einen Anreiz zur
Kontrolle.
Es gibt also nur schwache Kräfte, welche die staatliche Verwaltung kontrollieren. Daher braucht es
auf der Ebene des Grundkonsenses Regelungen, welche die öffentliche Verwaltung dazu veranlassen,
den Wählerwünschen zu folgen.
Exkurs
Öffentlichkeitsprinzip
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Ansatzpunkte
Einführung von Wettbewerb
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Vorlesung 5: Gesellschaftliche Entscheidungsverfahren, Wirtschaftliche
Interessengruppen
Wirtschaftliche Interessengruppen
Beispiel für eine Interessengruppe
Die Gefahr des Trittbrettfahrers ergibt sich immer dann, wenn ein öffentliches Gut bereitgestellt
wird. Denn ihre Tätigkeit, nämlich die politische Beeinflussung der Wähler, der Regierung und der
Verwaltung stellt ein öffentliches Gut dar.
• Kleine Gruppe
In einer kleinen Gruppe hat eine Beitragsverweigerung eines Einzelnen einen deutlich grösseren
Einfluss auf die Gruppe. Daher werden die Mitglieder auf die Nichtmitglieder Druck ausüben, so
dass für diese hohe Kosten entstehen können (bei Nichtbeitritt oder Austritt). Es besteht auch
ein sozialer Druck, da möglicherweise durch die Nichtteilnahme das öffentliche Gut nicht
bereitgestellt wird. Es ist auch schwieriger Free-Rider zu sein, da der Anteil eines Einzelnen sehr
gross ist
• Selektive Reize
Wenn nebst dem öffentlichen Gut auch noch ein privates Gut bereitgestellt wird, welches
ausschliesslich Mitgliedern zu Gute kommt(Streikgeld, Vergünstigungen, Freundschaft).
• Beitrittszwang
Dieser Zwang kommt daher, dass die Regierung einen offiziellen Gesprächspartner hat.
Es ist so, dass die Interessen der Produzenten stärker vertreten werden, als die der Konsumenten.
Ebenfalls werden die Interessen der Nachfrage stärker vertretet als die der Steuerzahler.
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Verhalten der wirtschaftlichen Interessengruppen
Vier Punkte für das Verhalten von Interessengruppen
• Stimmentausch
Eine Möglichkeit, mit der organisierten Gruppe ihre Anliegen im politischen Prozess
durchzusetzen, besteht in der gegenseitigen Zusage der Stimme. Die Gruppe verzichtet auf ein
für sie nachrangiges Ziel um dafür ein für sie wichtiges Ziel zu realisieren. Ein Stimmentausch
kann explizit passieren, indem Zusagen über das Stimmverhalten im Hinblick auf kommende
Abstimmungen gemacht werden. Häufiger ist aber der implizite Stimmentausch, indem eine
Abstimmungsvorlage bereits aus Teilelementen zusammengesetzt ist, so dass jede Gruppe ihre
wichtigsten Anliegen berücksichtig sieht und so eine Mehrheit gesichert ist. Ein solcher
Stimmentausch ist besonders gut möglich bei wenigen Entscheidungsträgern und geringen
Transaktionskosten
Beispiel:
Wenn ein Bauer seine Strasse sanieren muss, so kann er dies durch die Allgemeinheit finanzieren
lassen. Angenommen es gibt hundert Leute, die darüber abstimmen können, so braucht er lediglich
50 andere Bauern, die für die Sanierung seiner Strasse stimmen. Dadurch werden 49 Bauern
schlechter gestellt.
• Die Staatsausgaben werden ausgeweitet, denn durch den Stimmentausch werden von jeder
Gruppe, die für sie betrachtet wichtigen Projekte durchgeführt.
• Die am Stimmentausch nicht beteiligten Wähler werden ausgebeutet.
• Nach vollzogenem Stimmentausch können alle Gruppen schlechter dastehen, aufgrund des
Stimmentausch-Paradoxon. Denn jede Gruppe hat zwar einen Vorteil von dem
Stimmentausch, aber gehört jeweils auch zu den Leidtragenden.
• Selektive Informationsabgabe
Interessengruppen können sich auch dadurch Vorteile verschaffen, indem sie Mitglieder der
Gesellschaft (je nach Bedürfnis) nur positive oder negative Aspekte der Auswirkung hinweisen.
Nebenwirkungen auf andere Bevölkerungskreise werden nicht erwähnt.
• Partielle Unsichtbarkeit
Es ist von Vorteil für eine Interessengruppe, wenn ihre Aktivität nach aussen unsichtbar ist, weil
dadurch eine Opposition von anderen Interessengruppen vermieden werden kann.
• Vorschicken schwacher Mitglieder
Die Forderungen der Interessengruppen lassen sich besser begründen, wenn die Lage der
wirtschaftlich besonders bedürftigen Mitglieder hervorgehoben wird (Bergbauern anstatt
Grossbauern). Sie erhalten dadurch besondere Glaubwürdigkeit. Daher verzichten die Gruppen
auf eine Differenzierung der Mitglieder (z.B. nach Einkommen).
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Einfluss wirtschaftlicher Interessengruppen
Es gibt drei Ursachen für das Gewicht der wirtschaftlichen Interessengruppen:
• Information
Regierung und Verwaltung brauchen Informationen, welche die Gruppen besitzen. Diese
überlassen die Informationen der Regierung, wenn sie im Gegenzug etwas dafür erhalten.
• Marktmacht
Durch das benutzen ihrer Marktmacht können sie den Wirtschaftsablauf stören (Abnehmer oder
Lieferanten), wodurch Druck auf die Regierung ausgeübt wird.
• Finanzielle Unterstützung von Parteien und Politikern
Durch diese finanzielle Unterstützung werden die Parteien abhängig von den Interessengruppen
Auswirkungen
Rent-Seeking
• Der Versuch zusätzliches Einkommen in Form von Renten zu erzielen, indem ich mich als
Interessengruppe für folgendes einsetze Subventionen, Preisregulierungen,
Mengenbeschränkungen oder gesetzliche Absicherung von Kartellen.
• Verlagerung von produktiven zu politischen Tätigkeiten führt allenfalls zur rent-seeking society.
Die rentenstrebende Gesellschaft interessiert sich nicht für Innovation, sondern nur noch für die
Umverteilung der bereits verdienten Renten. Das hat zur Folge, dass das Wachstum nach unten
geht oder sogar stagniert oder die Strukturen sich festfahren.
Einflusskanäle
27
wodurch sie die Möglichkeit haben, die Information zu ihren Gunsten zu filtern, bevor sie die
Informationen der Verwaltung zu kommen lassen. Auch sind die Interessengruppen ein
Verhandlungspartner der staatlichen Verwaltung, denn sie äussern Wünsche von
Wählergruppen. Ihre Existenz erleichtert die Arbeit der staatlichen Verwaltung. Auch können die
Gruppen die Verwaltung durch finanzielle Unterstützung beeinflussen. Es gibt dabei aber
fliessende Übergänge zwischen Unterstützung und Bestechung.
28
Vorlesung 6, Wann handelt der Staat (Teil 1)
Marktversagenstheorie
Private Güter
Damit ist ein Gut als ein privates Gut betrachtet wird, müssen zwei Dinge gelten:
• Ausschliessbarkeit
Hier ist gefordert, dass der Eigentümer eines Gutes Aussenstehende davon abhalten kann,
dieses Gut ebenfalls zu nutzen.
• Rivalität
Diese herrscht, wenn ein Gut Individuum B gar nicht mehr zur Verfügung steht, da es von A
konsumiert wird.
Öffentliche Güter
Bei den öffentlichen Gütern gilt gerade das Gegenteil. Es gilt die Nichtausschliessbarkeit, denn von
Hochwasserschutzmassnahmen profitiert jeder, unabhängig davon, ob er einen Kostenbeitrag
geleistet hat oder nicht. Häufig ist Nichtausschliessbarkeit mit Nichtrivalität verbunden. Der Konsum
von A verhindert den Konsum von B nicht. Es profitieren alle von dem Damm, unabhängig ob 10 oder
100 Leute darauf stehen.
Es gilt die Präferenzverhüllung, das heisst dass der Markt schlecht oder gar nicht funktioniert. Dies
aufgrund des Freeriderverhaltens.
Ist ein öffentliches Gut bereits vorhanden, so soll der Marktpreis gleich 0 sein. Denn bei Nichtrivalität
können beliebig viele Nachfrager dieses Gut konsumieren. Der Genuss des Sonnenuntergangs sollte
allen zur Verfügung stehen.
Hier funktioniert der Nullpreis nicht mehr, denn eine Unternehmung, welche dieses Gut herstellt, hat
Kosten. Folglich kann auch der Nachfragepreis nicht 0 sein, da sich sonst Angebotspreis und
Nachfragepreis nie treffen würde. Das Problem im Gegensatz zu den privaten Gütern ist, dass ein
einzelnes Individuum kein Interesse daran hat, sich finanziell an dem Produkt zu beteiligen. Es wird
also bemüht sein, seine Präferenzen zu verhüllen und als Freerider vom Produkt zu profitieren. Da
nun alle Individuen so handeln werden, verunmöglichen sie die Bereitstellung der Güter. Es kommt
zum Marktversagen und der Staat springt in die Bresche um das Versagen zu beseitigen.
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Partialanalytische Ansatz
Welches ist das optimale Angebot an öffentlichen Gütern, Was kosten öffentliche Güter
Das optimale Angebot bei öffentlichen Gütern herleiten analog wie das optimale Angebot bei
privaten Gütern. Und das Marktgleichgewicht von Angebot und Nachfrage so verändern, dass den
spezifischen Eigenschaften öffentlicher Güter Rechnung getragen wird.
Private Güter
Öffentliche Güter
Der Preis hat bei den öffentlichen Gütern eine andere Funktion als bei den privaten Gütern.
• Private Güter: Ausdruck für beanspruchte Ressourcen, für alle Individuen gleich
• Öffentliche Güter: Lediglich Kostenbeitrag, Preis nicht zwingend für alle Individuen identisch.
Die Summe der Kostenbeiträge sollte den Grenzkosten entsprechen (Budgetausgleich). Doch was ist
nun das optimale Angebot an öffentlichen Gütern.
Das Angebot soll so weit ausgedehnt werden, bis Summe der marginalen Zahlungsbereitschaft
(=Wertschätzung) den Grenzkosten entspricht.
30
Marktversagenstheorie
Es gibt nebst den privaten und
den öffentlichen Gütern noch
sogenannte Mischgüter. Es geht
nun darum, zu betrachten, wie
sich das Marktversagen dort
ausdrückt.
Diese Kostenstruktur des natürlichen Monopols ist eine potentielle Rolle für den Staat.
Typische Mautgüter:
Gemilderte Mautgüter:
31
Möglichkeiten der Preisbildung im natürlichen Monopol
Die Grenzkosten sind daher sehr tief, da die Kosten gering sind, einen zusätzlichen Nutzer
anzuschliessen. Bei einem reinen Mautgut ohne jede Rivalität wären sie gleich 0. Die
Durchschnittskosten fallen durchgehend, aufgrund der hohen Fixkosten. Dies bedeutet, dass ein
einziger Produzent den Markt kostengünstiger beliefern kann als mehrere. Dies führt zu einem
natürlichen Monopol.
Zunächst könnte sich der natürliche Monopolist wie ein normaler Monopolist verhalten und bei der
Menge Grenzumsatz gleich Grenzkosten mit und den Preis P1 realisieren. Dieser Preis wird aber
Wettbewerber anlocken, was den Preis auf P2 drückt. Unterhalb des Preises P2 lassen sich die Kosten
nicht mehr decken. Das besondere ist, das am Ende immer nur ein Anbieter übrig bleibt, dieser aber
nicht in der Lage ist, einen Monopolpreis durchzusetzen. Die alleinige Androhung eines Markteintritts
reicht aus, um den natürlichen Monopolisten zum Preis P2 zu verkaufen.
Eine weitere Bedrohung liegt in den versunkenen Kosten. Für neue Markteintreter sind diese
Fixkosten zu bezahlen, sie erhalten sie aber bei einem Austritt nicht mehr wieder. Im
Konkurrenzkampf zählen aber nur noch die Grenzkosten. Dies wiederum bedeutet, dass der
etablierte Anbieter seinen Preis bis auf die Grenzkosten drücken kann. Diese Asymmetrie kann
potentielle Wettbewerber abschrecken.
Das Problem ist aber nun, dass noch Leute bereit sind, einen Preis zu bezahlen, der über den
Grenzkosten liegt. Das heisst ein effizienter Output ist erst bei der Menge X3 und P3 erreicht, doch
der Anbieter erzielt keine Deckung seiner Kosten mehr. Deshalb muss der Staat eingreifen und das
Defizit übernehmen.
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Allmendegüter (Gemeinschaftsgüter)
Beid den allmenden Gütern gilt die Nichtausschliessbarkeit und die Rivalität. Es geht dabei immer um
natürliche Ressourcen.
Bei den allmenden Gütern stellen die Kurven Grenzertrag (GE) und Durchschnittsertrag (DE) die
Fischgründe auf hoher See darstellen. Die Fischfangunternehmen werden sich nicht gleich verhalten
wie die Grundbesitzer, denn da war klar wem welches Land gehört. Denn dort entschied der
Grenzertrag über den Einsatz. Das Meer kann zwar aufgeteilt werden, aber die Fische werden sich
nicht daran halten. Deshalb nutzen die Fischer den Durchschnittsertrag, denn jeder Fischer hat die
gleiche Chance einen grossen Fischfang zu machen, es hängt nur vom Zufall ab. Es kommt deshalb
dazu, dass zuviel Arbeit eingesetzt wird, sprich zu einer Übernutzung des Fischgurndes bei L2. Da die
Regenation beim optimalen Output L1 vorhanden wäre und danach nicht mehr, erholt sich der
Fischgrund nicht mehr.
Der Staat kann nun mit einer Steuer t bewirken, dass der Output der Fische zurück auf L1 geht. Doch
dies führt möglicherweise zu Kartellen, da für weniger Output höhere Preise verlangt werden kann.
Allgemein gesagt, die Eigentumsrechte bei Allmendegüter sind nicht exklusiv zugeteilt
(Weideflächenn, Regenwälder, Hochseefischerei). Der Staat kann nebst der Steuer noch freiwillige
Vereinbarungen, Marktzutrittsbeschränkungen oder Fangqouten einführen.
Andere Allmendegüter sind Klima, Innenstadtstrassen und Umwelt als Ablagerungsmedium. Weiter
sind auch private Güter, welche ohne Zugangsbeschränkungen öffentlich bereitgestellt werden,
Allmendegüter (Hochschulen, Gesundheitsleistungen).
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Vorlesung 6, Wann handelt der Staat (Teil 2)
Grenzen der Marktversagenstheorie
Fall 1:
Marktversagen liegt vor, Staatseingriff findet statt (öffentliche Güter).
Fall 2:
Marktversagen liegt nicht vor, Staatseingriff findet nicht statt (private Güter).
Es gibt aber noch zu diesen beiden Fällen, zwei andere Fälle, bei welchen die Marktversagenstheorie
nicht funktioniert.
Fall 3:
Markversagen liegt vor, Staatseingriff findet nicht statt.
Beispielsweise werden in der Landwirtschaft private Güter hergestellt und obwohl kein
Marktversagen vorliegt, gibt es umfangreiche Staatseingriffe. Aber ein Ausgleich von einem
Marktversagen kann zu Staatsversagen führen. Denn der Staat handelt aufgrund von Kompromissen
mit einer schwerfälligen Bürokratie und zu hohen Kosten.
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Diese Methode ist effizient.
Jetzt heuert der Bürgermeister ein Flugzeug an und für einen Preis von 1‘000 Euro ist der Pilot bereit
die Schädlinge zu bekämpfen. Das heisst, dass jeder Einwohner 0.1 Euro beitragen muss. Nun droht
aber das Freifahrerproblem, da aber jedoch angenommen wird, dass alle Einwohner identische
Präferenzen haben und das voneinander wissen, kann niemand schummeln. Einstimmigkeit wird
erreicht und die Schädlinge werden bekämpft. Jeder Einwohner gewinnt eine Konsumentenrente
(durch Skalenerträge) in der Grösse der blauen Fläche. Es gibt also den Anreiz, einen kollektiven
Beschluss zu erreichen.
Fall 2: Privates Gut: Marktversagen liegt nicht vor, Staatseingriff findet nicht statt
Die Konsumentenrente wird kleiner und verschwindet schliesslich, wenn die Individuen auseinander
wohnen und die genannten Skalenerträge nicht mehr realisiert werden können. Die Kosten steigen
wieder auf 1 Euro. Ein Marktversagen liegt nicht vor, ein Staatseingriff findet nicht statt.
Die Bereitstellung durch den Staat wird durch die unsichtbare Hand geleitet.
Das Fazit daraus ist, dass es von den institutionellen Organisationen der Demokratie (Einstimmigkeit
oder Mehrheitsbeschluss) abhängt, welche Ergebnisse zustande kommen. Die Staatsaktivität
entsteht aus gemeinsamen Vorteilen und kollektiven Beschluss.
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Wie organisieren sich Gruppen von Nutzern eines Allmenden Gutes?
Bei der Alp Weide genügt eine nichtstaatliche Organisation, um eine Übernutzung zu verhindern.
Allgemein lässt sich sagen, dass eine nichtstaatliche Organisation zustande kommt, wenn folgende
Dinge gelten:
• Klare Aussengrenzen
• Bekannt, wer nutzungsberechtigt
• Kollektiv vereinbarte Regeln
• Gegenseitige Überwachung durch Agenten
• Sanktionssystem
• Geringe Vorteile bei Regelverletzung
• Geringe Transaktions- und Verhandlungskosten
• Reziprozität und Vertrauen
Es gibt aber auch sogenannte NIMBY-Probleme (Not in my back yard), bei solchen Problemen
(Fluglärm) gilt, dass zwar jeder den Flughafen möchte, aber niemand möchte den Fluglärm bei sich.
• Dienstverpflichtungen
Der Staat kann die Bürger verpflichten, das öffentliche Gut selbst herzustellen. (Schneeräumung,
Stimmenzähler bei den Wahlen)
• Kontrakten
Der Staat bezieht den Dienst von privaten Anbietern, deshalb wird keine unternehmerische
Leistung vom Staat erbracht. Das Argument, welches dafür spricht ist, dass durch die Vergabe
der Wettbewerb genutzt werden kann, um eine günstige Leistungserstellung sicherzustellen. Zu
unterscheiden sind aber die individuellen und kollektiven Kontrakte. Bei einem kollektiven
Kontrakt wird für alle Anwohner ein Vertrag ausgehandelt (Müllabfuhr). Bei den individuellen
Verträgen verteilt der Staat steuerfinanzierte Gutscheine über eine bestimmte Summe Geld an
die Einwohner mit der Auflage, diese zum Abschluss eines individuellen Kontrakts mit dem
Lieferunternehmen zu verwenden.
• Staatliche Eigenproduktion
Die Leistungen werden vom Staat selbst hergestellt (Schulen, Polizei, Feuerwehr).
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Zusammenfassung Wann handelt der Staat (VL6, VL7)
Marktversagen wird zur potentiellen Rolle für den Staat (öffentliche Güter, Allmendegüter,
Mautgüter)
Moderne Finanzwissenschaft: Verknüpfung der Theorie des Marktversagens und der Theorie
demokratischer Mehrheitsentscheidungen
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Vorlesung 8, Warum wächst der Staat
Wagners Gesetz
Das Gesetz der wachsenden Staatsausgaben sagt aus, dass der Staat in seiner absoluten und
relativen Bedeutung wachse. Eine immer grössere und wichtigere Quote der Gesamtbedürfnisse
eines fortschreitenden Kulturvolkes wird durch den Staat befriedigt statt durch andere
Gemeinschaften und Privatwirtschaften. Doch welche Faktoren sind die Treiber, welche die Bremser
des Wachstums der Staatsausgaben. Es hängt sicherlich von den Institutionen ab, denn dort wird
immer entschieden. Die direkte Demokratie bewirkt mit hohen Mehrheitsanforderungen ein
geringeres Wachstum als die flexiblere repräsentative Demokratie. Umgekehrt wird das Wachstum
der Staatsausgaben in der repräsentativen Demokratie durch die institutionellen Regeln
(Schuldenbremse) beeinflusst.
38
Das Wachstum der Staatsausgaben in der direkten Demokratie
In der direkten Demokratie bestimmt der Medianwähler den Umfang der Staatsausgaben.
𝐹𝑎𝑙𝑙𝑠 𝛽 > 0,
𝑊𝑎𝑐ℎ𝑠𝑡𝑢𝑚 𝑑𝑒𝑟 𝑁𝑎𝑐ℎ𝑓𝑟𝑎𝑔𝑒 𝑛𝑎𝑐ℎ ö𝑓𝑓𝑒𝑛𝑡𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒𝑛 𝐺ü𝑡𝑒𝑟𝑛 𝑚𝑖𝑡 𝑠𝑡𝑒𝑖𝑔𝑒𝑛𝑑𝑒𝑚 𝐸𝑖𝑛𝑘𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛 (𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑖𝑛𝑓𝑒𝑟𝑖𝑜𝑟𝑒𝑠 𝐺𝑢𝑡)
𝐹𝑎𝑙𝑙𝑠 𝛽 > 1
𝐷𝑖𝑒 𝑁𝑎𝑐ℎ𝑓𝑟𝑎𝑔𝑒 𝑛𝑎𝑐ℎ ö𝑓𝑓𝑒𝑛𝑡𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒𝑛 𝐺ü𝑡𝑒𝑟𝑛 𝑤ä𝑐ℎ𝑠𝑡 ü𝑏𝑒𝑟𝑝𝑟𝑜𝑝𝑜𝑟𝑡𝑖𝑜𝑛𝑎𝑙 𝑧𝑢𝑚 𝐸𝑖𝑛𝑘𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛 (𝑠𝑢𝑝𝑒𝑟𝑖𝑜𝑟𝑒𝑠 𝐺𝑢𝑡)
𝛽≈1
𝑆𝑡𝑒𝑖𝑔𝑒𝑛𝑑𝑒 𝑆𝑡𝑎𝑎𝑡𝑠𝑞𝑢𝑜𝑡𝑒 𝑙ä𝑠𝑠𝑡 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑑𝑒𝑚𝑛𝑎𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑑𝑢𝑟𝑐ℎ 𝑑𝑎𝑠 𝑠𝑡𝑒𝑖𝑔𝑒𝑛𝑑𝑒 𝐸𝑖𝑛𝑘𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛 𝑑𝑒𝑟 𝐼𝑛𝑑𝑖𝑣𝑖𝑑𝑢𝑒𝑛 𝑒𝑟𝑘𝑙ä𝑟𝑒𝑛
𝑛𝑎𝑐ℎ𝑓𝑟𝑎𝑔𝑒 𝑛𝑎𝑐ℎ 𝑠𝑡𝑎𝑎𝑡𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒𝑛 𝐿𝑒𝑖𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛 𝑠𝑡𝑒𝑖𝑔𝑡 𝑝𝑟𝑜𝑝𝑜𝑟𝑡𝑖𝑜𝑛𝑎𝑙 𝑚𝑖𝑡 𝑑𝑒𝑚 𝐸𝑖𝑛𝑘𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛
Fall 1:
Die Individuen verzichten nur ungerne auf die staatliche Leistung, obwohl die Kosten zunehmen und
damit gleichzeitig der Steuerpreis steigt. Dies liegt vor, weil der Staat besonders viele
Dienstleistungen anbietet, und dort nur sehr wenig technischer Fortschritt möglich ist. Denn die
Leistung besteht in der Arbeit selbst. Wenn nun die Löhne im öffentlichen Sektor gleich stark
wachsen wie im privaten Sektor, so steigen die Kosten bzw. Steuern überdurchschnittlich. Aufgrund
der niedrigen Preiselastizität sinkt die nachgefragte Menge nur unterproportional. Dies wiederum
kann sich in ein einer steigenden Staatsausgabenquote niederschlagen. Dieser Effekt nennt man
Baumolsche Kostenkrankheit.
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Fall 2:
Durch die Büroautomatisierung durch Computer und Digitalisierung sind die Kosten des Outputs
gesunken und preiselastischer Nachfrage leisten wir uns mehr davon. Die Verwaltung macht weniger
Fehler, somit gehen weniger Steuereinnahmen verloren.
Beide Fälle führen dazu, dass öffentliche Güter privaten Gütern relativ vorgezogen werden und die
Staatsausgaben anteilsmässig steigen.
Bevölkerungswachstum
∆𝑋/𝑋
𝛿=
∆𝐸/𝐸
Es ist nicht zwangsläufig so, dass eine wachsende Bevölkerung ein Wachstum der Staatsausgaben mit
sich zieht. Dies ist dann der Fall, wenn der Staat ausschliesslich reine öffentliche Güter bereitstellt.
Sie erzeugen keine Rivalität, sie sind von beliebig vielen Individuen nutzbar(keine Rivalität), das heisst
sie zeigen sich durch zunehmende Skalenerträge in der Nutzung aus. Ganz anders ist dies bei Absenz
von Skalenerträgen in der Nutzung. Unterliegen staatliche Leistungen einer Tendenz zur
Übernutzung, so herrscht Rivalität. So steht dem Individuum bei einer wachsenden Bevölkerung, nur
noch eine verminderte Menge, bzw. schlechtere Qualität zur Verfügung. Soll dieser Nachteil
ausgeglichen werden, müssen die Staatsausgaben steigen Übernutzung Autobahn, Ausbau
notwendig).
𝛿≈1
Nachfrage nach öffentlichen Gütern wächst proportional mit der Bevölkerung. Aber das
Bevölkerungswachstum alleine erklärt das Wachstum der Staatsquote nicht.
Intuitive Erklärung
Repräsentative Demokratie:
Mehr Spielraum für gewählte
Politiker, Staatswachstum höher als
Nachfrage des Medianwählers
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Erklärung des Staatsausgabenwachstums in einer repräsentativen Demokratie
1. Stimmentauschmodell (VL 5)
2. Theorie der Interessengruppen (VL 5)
3. Lobby-Theorie
Staatsausgaben und Steuern sind das Ergebnis von aufeinander prallenden Interessengruppen.
Lobbying Kosten für die Bereitstellung öffentlicher Güter ist geringer als für direkte Subventionen
(Unterstützung ist wahrscheinlicher für mehr Lehrstellen anstatt höherer Lehrergehälter)
Es gibt Meinungen, dass exogene Faktoren wie die Schuldenbremse erforderlich sind, um die
Ansprüche des Wagnerschen Gesetzes mit der Leistungskraft der Wirtschaft im Einklang zu halten.
Wiederum gibt es Leute, die sagen die Schuldenbremse braucht es nicht, denn solange der
Wirtschaft diese Ersparnisse (sparen fürs Alter) zur Verfügung stehe, und die Zinssätze daher niedrig
seien, gebe es keinen Grund die Staatsausgaben einzuschränken. Höhere Zinsen werden die Politiker
dann schon zu einer Einschränkung der Staatsausgaben zwingen.
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Staatsausgaben begrenzen
Mögliche Haltung: Status quo ist gewollt
• Keine Änderung
• Staatsausgaben sind Ergebnis der Demokratie unter den gegebenen Regeln
1. Direkte Demokratie
2. Neue Regeln innerhalb der parlamentarischen Demokratie z.B. Schuldenbremsen oder zeitlich
befristete Ausgabenprogramme (Sunset Legislation)
3. Aufteilung der Entscheidungsmacht (z.B. Föderalismus oder checks and balances
4. Kleine Regierung
Mehr Macht für den Finanzminister (Einnahmeminister) gegenüber Ausgabenminister
Summen der
gesamten Steuern
und Abgaben im
Verhältnis zum
Bruttoinlandprodukt
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Vorlesung 9, Grundregeln über Allokation, Umweltpolitik und Verteilung
Allokation und staatliches Verhalten
Der Markt- bzw. Preismechanismus weisen dann Allokationsmängel auf, wenn externe Effekte
auftreten oder wenn es sich um die Produktion öffentlicher Güter handelt oder bei unvollständigen
Märkten (eine Informationsasymmetrie). Mit Hilfe staatlichen Handelns kann versucht werden,
Verbesserungen in der Allokation herbeizuführen. Die Regierung verfügt über verschiedene
Instrumente für solche Eingriffe, besonders wichtig sind die Staatseinnahmen (Steuern) und die
Staatsausgaben. Teilweise wurde mehr als die Hälfte des BIP vom Staat beansprucht.
Das deutliche Ansteige des Staatsanteils am Sozialprodukt, die zunehmende Bedeutung des Staates
für die Allokation der Ressourcen sowie insbesondere die steigende Bedeutung der Übertragungen
werfen Fragen auf. Wurde damit den Wünschen der Bevölkerung entsprochen oder ist diese
Entwicklung viel mehr auf eine mangelnde Kontrolle von Regierung und Verwaltung zurückzuführen.
Hat die Bevölkerung wirklich eine Ausweitung staatlicher Aktivität zur Steuerung der Allokation
gewollt oder ist dass das Ergebnis autonomer Entscheidungen öffentlicher Instanzen, welche einen
Nutzen daraus ziehen wenn sich der Einflussbereich des Staates vergrössert.
Es gibt verschiedene mögliche Regelungen, die helfen, dass die staatlichen Handlungsträger
bezüglich der Höhe und Verwendung der öffentlichen Mittel einen Anreiz haben, verstärkt auf die
Präferenzen der Bürger einzugehen. Sie schliessen aber nicht aus, dass Regierung und Verwaltung
vermehrt zu staatlichen Aktivitäten ohne budgetäre Konsequenzen übergehen. Die folgenden
gesellschaftlichen Übereinkünfte zur Kontrolle des staatlichen Ausgabenverhaltens können sich auf
folgende Aspekte beziehen.
Wenn Regierung und staatliche Bürokratie versuchen, entsprechend ihren eigenen Vorstellungen die
Staatsausgaben immer weiter auszudehnen, stossen sie an eine Grenze, den Steuerwiderstand der
Bevölkerung. Je besser dieser Steuerwiderstand zur Geltung kommen kann, desto eher werde die
staatlichen Instanzen gezwungen sein, bei ihrem Ausgabenverhalten auf die Präferenzen der
Bürgerinnen und Bürger Rücksicht zu nehmen. Umgekehrt gilt, je schwächer dieser Widerstand ist,
desto einfacher können sie die Ausgaben ausweiten (Steuerwiderstand überwinden).
Der Steuerwiderstand hängt wesentlich von den institutionellen Bedingungen und damit von den
Regeln ab, welche auf der Ebene des Grundkonsenses festgelegt wurden. Die Bürgerinnen und
Bürger werden ihnen ungerechtfertigt erscheinende Ausgaben umso eher verhindern können, je
direkter sie auf die Steuer und Ausgabengesetzgebung Einfluss nehmen können. Umgekehrt werden
sie aber auch Steuererhöhungen zustimmen, wenn sie bestimmte Ausgaben als wichtig erachten und
die Staatsverschuldung vermeiden wollen.
Je direkter die Bürger jedoch auf den Budgetprozess Einfluss nehmen können, desto eher werden sie
sich über die langfristigen Konsequenzen einer Verschuldungspolitik informieren und desto stärker
werden sie auf einen Budgetausgleich (das Budget am Ende des Jahres muss ausgeglichen sein, oder
am Ende einer definierten Periode) drängen.
Die Regierung kann versuchen, den Steuerwiderstand zumindest zeitweise durch Kreditaufnahme zu
umgehen. Werden Staatsausgaben über Kredite anstatt über Steuern finanziert, so treten die Kosten
dieser Ausgaben zunächst nicht direkt in Erscheinung. Sie bestehen in verdrängter privater Nachfrage
und möglicherweise auch in späterer Inflation. Langfristig führt dies wegen der ansteigenden
Zinsbelastung zwar zu einer Einschränkung der Handlungsfähigkeit des Staates, aber kurzfristig
ermöglicht die Kreditaufnahme den Politikern und Bürokraten eine Ausweitung ihres
Handlungsspielraumes.
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Aushöhlung des Steuerwiderstandes durch kalte Progression
Der Steuerwiderstand kann aber auch durch eine progressive Belastung ausgehöhlt werden.
Wirtschaftswachstum und Inflation erhöhen bei progressiven Steuern den Anteil der Steuern am
Sozialprodukt, ohne dass hierzu eine Änderung der Steuergesetze notwendig wäre, der in einer
direkten Demokratie die Bürger zustimmen müssten. Dadurch kann die Regierung der Bevölkerung
von Zeit zu Zeit Steuergeschenke machen, indem im Rahmen einer Steuerreform durch Änderung des
Tarifs ein Teil dieses Gewinns wieder abgebaut wird. Die Regierung dürfte aber von sich aus nicht den
gesamten Progressionseffekt ausgleichen.
Eine Möglichkeit, auch bei progressiven Steuern diesen zusätzlichen Handlungsspielraum von
Regierung und Bürokratie zu beschneiden, besteht in der Indexierung der Steuern. Durch Koppelung
des Steuertarifs an die Lebenshaltungskosten kann zumindest die kalte Progression ausgeglichen
werden.
Ausweichreaktion
Bei gegebenen institutionellen Rahmenbedingungen kann der Steuerwiederstand umso stärker die
Wirkung kommen, je mehr die Individuen einer Steuer ausweichen können. Dies wiederum hängt
von der Bestimmung des Steuerobjektes ab, das heisst von jeder Grösse, an welcher die Steuerschuld
anknüpft. Ist dieses Steuerobjekt umfassend genug definiert, so können die Individuen einer Steuer
nur schwer ausweichen.
(Gäbe es neben einer Steuer auf das Erwerbseinkommen auch eine Freizeitsteuer, d.h. könnte auch
die Fähigkeit, Einkommen zu erzielen, besteuert werden, so könnte ein Individuum diese Steuer nicht
vermeiden, indem es teilweise oder ganz auf Arbeit verzichtet. Das höchstmögliche Aufkommen
einer „Einkommenssteuer“ würde dadurch stark vergrössert.)
Bei einer hohen Steuerbelastung wird vermehrt Arbeit in der Schattenwirtschaft angeboten und
nachgefragt. Leistungen in der Schattenwirtschaft sind alle Leistungen, welche gegen Barzahlung
erbracht werden aber im offiziellen Sozialprodukt nicht ausgewiesen werden. Es sind dies legale
Aktivitäten, die legal ausgeführt werden, aber der Erfassung der Steuerbehörde entzogen werden
(Steuerhinterziehung), legale Aktivitäten, die illegal ausgeführt werden (Schwarzarbeit) und illegale
Aktivitäten.
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Auch ist eine Substitution möglich durch andere Produkte bei der Konsumsteuern, das heisst es
werden die Produkte ausgewählt, welche schwächer besteuert werden. Auch können Produkte aus
dem Ausland importiert werden oder auf dem Schwarzmarkt erworben werden.
Schattenwirtschaft
Das Anwachsen der Schattenwirtschaft ist auch mit Nachteilen verbunden. Die Lasten auch für die
gesellschaftlich erwünschten Leistungen werden auf weniger Schultern verteilt, was zumindest von
denjenigen, die wenig oder keine Möglichkeiten zum Ausweichen haben, als ungerecht empfunden.
Es verteilt sich auf eine geringere Einkommenssumme, wodurch die Durchschnitts- und
Grenzbelastung des offiziell erworbenen Einkommens weiter steigt, was zusätzlich Anreize schafft,
sich der Besteuerung zu entziehen.
Es läuft eine gesellschaftliche Übereinkunft, sich auf illegale Weise der Besteuerung zu entziehen. Die
Gefahr entsteht, dass die Individuen in einem Bereich tätig werden, der sich jeder kollektiven
Regelung entzieht und in diesem Sinne in eine Anarchie abgleitet.
Es stellt sich wiederum die Frage, ob gesellschaftliche Übereinkünfte mittels Grundkonsens denkbar
sind, mit denen die staatlichen Handlungsträger veranlasst werden, die Staatseinahmen vor allem zur
Erfüllung der Präferenzen der Bevölkerung einzusetzen. Es gibt mehrere Möglichkeiten:
• Zweckbindung
Die Sicherstellung, dass Staatseinnahmen vor allem zur Erfüllung der Präferenzen der
Bevölkerung eingesetzt werden. Die Bürger haben die Möglichkeit, festzulegen, dass bestimmte
Steuern nur für bestimmte Zwecke verwendet werden. Es können dadurch positive Anreize
gesetzt werden. Die Regierung wird sich den Wählerwünschen hinsichtlich der Verwendung der
Steuereinnahmen fügen, wenn gleichzeitig der von ihnen selbst verwendete Teil der
Steuereinnahmen zunimmt, sie also gleichzeitig ihren eigenen Nutzen erhöhen, sobald sie die
Wählerpräferenzen beachten. Diese Koppelung ist dann gegeben, wenn das Steuerobjekt und
46
das Angebot der von den Wählern gewünschten Güter komplementär sind. Stellen die
staatlichen Entscheidungsträger die von den Wählern gewünschten Güter bereit, kann eine
Regelung dafür sorgen, dass das Steuerobjekt und damit die Steuereinnahmen zunehmen. Die
Regierung kann ihren Spielraum vergrössern, wenn sie die nachgefragten Güter herstellen. So
wird sichergestellt, dass die Interessen der politischen Anbieter und der individuellen Nachfrager
gleichgerichtet sind.
Eine Zuordnung kann auch dazu führen, dass unnötige Ausgaben getätigt werden, da das Geld
nicht anderweitig gebraucht werden kann. Es kann auch verhindern, dass dort Geld eingesetzt
wird, wo es am wichtigsten ist. Dieses Verfahren funktioniert nur dann, wenn die
Steuereinnahmen direkt vom entsprechenden Güterangebot abhängen.
• Gebühren (Äquivalenzprinzip)
Bei Gebühren wird für eine spezifische öffentliche Leistung bezahl, das heisst das Angebot der
staatlichen Entscheidungsträger und deren Einnahmen sind zumindest soweit die Gebühren
kostendeckend sind, vollständig komplementär.
• Sunset-Legislation
Gewisse Gesetze die nach einer bestimmte Zeit verfallen (Finanzordnung)
47
Bedingungen für verursachergerechtes Verhalten bei freiwilligem Tausch: Anlastung aller Nutzen
und Kosten einer Handlung
Für die Produktion von Gütern nicht nur die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital, sondern es
werden auch die Umweltmedien Luft und mit Wasser belastet. Dies geschieht häufig kostenlos und
wird von der Bevölkerung getragen
Unter Konkurrenzbedingungen
streben die Unternehmer den
Ausgleich ihrer privaten
Grenzkosten (GKpriv) mit dem
für sie vorgegebenen Preis. Im
Schnittpunkt A ergeben sich
Menge Xa und der Preis Pa. Dazu
kommen gesellschaftliche
Grenzkosten. Die gesamten
Grenzkosten (GKges) liegen über
den privaten. Gesellschaftlich
optimal wäre eine Produktion
bei C mit Xa‘ und die Pa‘. Es wird also gesamthaft zu viel produziert zu einem zu tiefen Preis.
Wenn man davon ausgeht, dass die gesellschaftlichen Zusatzkosten proportional zu der bei dieser
Produktion entstehenden Umweltbelastung sind, wird anstelle der optimalen Umweltbelastung in
Höhe von (BEFC) eine Umweltbelastung von (AEFD) hervorgerufen. Die zusätzliche Umweltbelastung
beträgt (ABCD), wovon ein Teil (ABC) als Konsumentenrente der zusätzlichen Umweltbelastung
gegenüber steht. Das andere Dreieck (ACD, Wohlfahrtsverlust) wird durch keinen solchen Nutzen
ausgeglichen. Dies entspricht der allokativen Ineffizienz.
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Auswirkungen negativer externer Effekte (neue Technologie)
Vorhin wurde die statische Ineffizienz besprochen, nun wird die dynamische Ineffizienz besprochen.
Angenommen es gibt eine alternative Produktionsmöglichkeit, mit höheren Kosten, aber mit
geringeren Umweltbelastungen und insgesamt geringeren gesellschaftlichen Grenzkosten
Ohne Internalisierung
der gesellschaftlichen
Zusatzkosten würden
sich beim Einsatz der
Technologie Menge Xn
und Preis Pn ergeben.
Da dieser Preis nicht
konkurrenzfähig ist, da
er über Pa liegt, wird er
auch nicht eingesetzt.
Werden aber die
gesellschaftlichen
Zusatzkosten
internalisiert, er ergibt sich die Menge Xn‘ beim Preis Pn‘. Die neue Technologie würde nun die alte
verdrängen, da der Preis niedriger ist als Pa‘. Dies würde trotz des jetzt wieder höheren Absatzes
(Xn‘>Xa‘) zu einer weiteren Verringerung der Umweltbelastung führen, die jetzt nur noch der Fläche
E’F’C’B‘ entspricht.
Solange die externen Effekte nicht internalisiert werden, bestehen keine Anreize neue Technologien
zu entwickeln, welche umweltschonender sind als die bisherigen. Einzig durch Zufall könnte sich eine
solch Technologie etablieren, wenn zusätzlich zur geringen Umweltbelastung auch geringe
Grenzkosten dazukommen.
Man nennt dies das Verursacherprinzip, und der Sinn dieses Prinzip ist folgendes. Nur dann, wenn
auch die gesellschaftlichen Zusatzkosten in die betriebswirtschaftlichen Kalküle eingehen, haben die
Unternehmen einen Anreiz, umweltschonende Technologien zu entwickeln und einzusetzen, und nur
dann, wenn die Konsumenten als eigentliche Verursacher der Umweltbelastung auch mit den
gesamten Kosten der von ihnen konsumierten Güter konfrontiert werden, haben sie einen Anreiz,
Güter, bei deren Produktion oder Konsum die Umwelt vergleichsweise stark belastet wird, durch
solche Güter zu substituieren, bei denen dies weniger geschieht. Eine Überwälzung der Kosten für die
Inanspruchnahme ist notwendig für eine wirksame Umweltpolitik.
Bei der Produktion und Konsum von Gütern entstehen negative externe Effekte, die zu
Umweltschäden führen. Dies einerseits weil Umweltgüter wie Luft und Wasser rivalisierend sind,
aber ohne staatliche Vorkehrung niemand davon ausgeschlossen werden kann. Dadurch offenbaren
die Individuen ihre wahren Präferenzen nicht und versuchen es als Trittbrettfahrer. Der Grund für die
fehlende Ausschlussmöglichkeit ist, dass die Eigentumsrechte kaum definiert sind. Sie werden daher
wie freie Güter behandelt. Dadurch sind die Grenzkosten gleich 0 und somit wird der Verbrauch bis
zu Grenznutzen von 0 ausgedehnt.
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Die drei Grundprobleme der Umweltpolitik
Transaktionskosten
Solange der Staat keine Umweltpolitik betreibt, bleibt das Eigentumsrecht der Umweltgüter bei den
Verbrauchern. Schliessen sich nun die negativ Betroffenen zusammen und wollen einen Vertrag mit
der Firma, welche momentan das Eigentum hat an der Luft, um der Unternehmung die saubere Luft
abzukaufen, so werden sich viele der negativ Betroffenen als Trittbrettfahrer verhalten und der
Vertrag wird nie zustande kommen. Der Staat muss also mit seiner Umweltpolitik diese
Transaktionskosten überwinden
Asymmetrische Informationen
Der Staat kann einerseits den Schadstoffausstoss beschränken oder es kann sich das Eigentumsrecht
an sauberer Luft beanspruchen und dann anhand einer Umweltsteuer sich die Luft abkaufen lassen.
Dadurch ist ein Vertrag zwischen Verbraucher und Betroffenen nicht notwendig,
Transaktionskostenprobleme sind überwunden. Dann tritt aber ein weiteres Problem auf, nämlich
weiss der Staat nicht wie viel die einzelne Unternehmung ausstossen darf, da ihm Informationen
fehlen bezüglich der Technologien. Auch haben die Unternehmungen wenig Interesse, Informationen
zur Technologie weiterzugeben, da sonst die Auflagen verschärft werden. Allerdings werden die
Mitarbeiter des Staates sich mit der Zeit diese Informationen aneignen. Allerdings gibt es noch einen
dynamischen Aspekt, nämlich der Übergang von einer alten zu einer neuen Technologie. Damit dies
aber geschieht, müssen diejenigen, die in der Lage sind solche Technologien zu entwickeln, auch
selbst ein Interesse haben an dieser Entwicklung. Zur Lösung dieses Problem eigenen sich Gebühren
und Abgaben viel besser als bürokratische Vorschriften. So kann statische Effizienz erreicht werden
und die Unternehmungen haben einen Anreiz, die Umwelt schwächer zu belasten. So braucht der
Staat keine Informationen zu den Technologien, sondern bestimmt die Höhe der Steuern.
Entwickelt nun eine Unternehmung eine solche neue Technologie, so entsteht Druck für die anderen,
die Umwelt auch weniger zu belasten um Konkurrenzfähig zu bleiben, da sie ansonsten aus dem
Markt ausscheiden
Da es aber für den Staat schwierig ist, die Differenz zwischen privaten und gesellschaftlichen
Grenzkosten zu erfassen, braucht es einen Ansatz. Dieser nennt sich Standard-Preis-Ansatz, und
dabei wird zuerst ein umweltpolitischer Standard definiert. Danach werden die Abgaben so
festgelegt, dass die Emission das maximale Limit nicht überschreitet.
Kontrollproblem
Da die Unternehmungen keinen Anreiz haben, sich an die Vorschriften zu halten, braucht der Staat
die Möglichkeit zur Kontrolle. Es müssen dabei die Kosten zur Kontrolle dem Nutzen der erwartenden
Verbesserung entsprechen. Auch müssen die Sanktionen (Kosten der Gesetzesüberschreitung)
grösser sein als der erwartete Nutzen aus der Gesetzesüberschreitung.
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Umweltpolitische Instrumente
Moralische Appelle und freiwillige Kooperation
Ist das Kontrollproblem nicht lösbar, versagen die Instrumente aus den anderen drei Gruppen. Es
verbleibt nur der Appell an die Einsicht und freiwillige Kooperation. Dies funktioniert nur, wenn die
Kosten für den Einzelnen sich daran zu halten gering sind. Auch möglich ist, dass plötzliche
Katastrophen genutzt werden um die erhöhte Hilfsbereitschaft der Bevölkerung zu nutzen.
Sind bei Verhandlungen zwischen Schädigern und Geschädigten viele beteiligt, wird kaum ein Vertrag
zustande kommen. International gesehen ist es möglich, einen Vertrag zu beschliessen von einer
bestimmten Umweltbelastung, von der nur wenige Staaten betroffen sind, aber alle Staate sich
besser stellen.
Auch ist es möglich, dass sich Unternehmungen zur Erreichung der Umweltziele verpflichten.
Allerdings ist dies meistens wirkungslos.
Diese Instrumente bieten sich besonders an, bei kontinuierlichen Emissionen, die bis zu einer
gewissen Grenze toleriert werden können. Bei Umweltsteuern bzw. Umweltabgaben werden
Abgaben proportional zum Ausmass der emittierten Schadstoffe erhoben. Mit Hilfe von
Subventionen können Umweltfreundliche Technologien verbilligt werden. Es muss aber gelten, dass
diese subventionierten Technologien wirksam betrieben werden können. Aber Subventionen führen,
dadurch dass unrentable Technologien rentabel werden, zu einem anderen, allokativen schlechteren
Ergebnis als Umweltsteuern. Während Umweltsteuern den Preis für die Umweltbelastung festlegen,
wird bei Umweltzertifikaten für jeden einzelnen Schadstoff die zulässige Belastung festgelegt. Durch
Depotgebühren, wie sind in Form von Flaschenpfand Anwendung finden, kann der Abfall, welcher in
der freien Natur deponiert wird, verringert werden.
Umwelthaftungsrecht
Auch wenn die Betreiber einer Anlage alle vorgeschriebenen Vorsichtsmassnahmen einhalten,
können Störfälle auftreten, welche mit erheblichen Schäden verbunden sind. Auch können
erhebliche Schäden auftreten, wenn neue Stoffe eingesetzt werden. Die Frage stellt sich dann, von
wem werden diese Schäden getragen und wie können Anreize geschaffen werden, dass solche
Schäden so selten wie möglichst auftreten. Es muss gelten, dass Betriebe haften und nicht der Staat,
auch wenn sie vorschriftsgemäss Schäden produziert haben, da ansonsten der Anreiz verloren geht.
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Internationale Umweltprobleme
Die Auswirkungen lassen sich häufig nicht lokal oder national abgrenzen. Damit ist für die
Umweltpolitik vor allem wichtig, wie die internationalen Verhaltensregeln lauten.
Treten auf nationaler Ebene Probleme öffentlicher Güter auftreten, ist es möglich durch staatliche
Eingriffe zu allokativ besseren Lösungen zu gelangen. Es gibt aber bei internationalen öffentlichen
Gütern keine vergleichbare Instanz (Staat). Vor allem die internationalen Eigentumsrechte der
Umweltmedien (Luft, Wasser) sind besonders schwierig zu definieren. Weiter sind auch nationale
politische Instrumente kaum anwendbar. Darum ist ein wichtiges Instrument die freiwillige
Verhandlung, jedoch ist das Abschliessen von einem Abkommen sehr schwierig. Es bietet sich daher
an, Paketlösungen zu vereinbaren. Und dennoch ist der Anreiz besonders stark, sich als
Trittbrettfahrer zu verhalten.
Gerechtigkeitsprinzip Chancengleichheit
• Einigung auf bestimmte Kriterien, gemäss denen nicht diskriminiert werden soll (Hautfarbe,
Geschlecht,…)
• Verteilungsgerechtigkeit ist gegeben, wenn Diskriminierung ausschliesslich allgemein
anerkannten Kriterien erfolgt (Ausbildung, Fähigkeiten,…)
Die Unterschiede in den Löhnen und in der Partizipationsrate von Männern und Frauen können
verschiedene Ursachen haben:
• Sie können auf freiwilligen Entscheidungen der Frauen beruhen, die – in deutlich stärkerem
Masse als die Männer – Heim und Familie den Vorzug geben und sich daher weniger stark im
Berufsleben engagieren.
• Sie können das Ergebnis einer niedrigeren Produktivität der Frauen gegenüber den Männern
sein die sich u.a. aus einer schlechteren Ausbildung und geringerer Arbeitserfahrung ergibt.
• Sie können schliesslich auf die unterschiedliche Behandlung von Männern und Frauen im
Arbeitsprozess zurückgehen.
Es spielen vermutlich alle drei Faktoren eine Rolle, wobei nur beim letzten von direkter
Diskriminierung gesprochen werden kann. Beim ersten Punkt handelt es sich um indirekte
Diskriminierung, denn wissen die Frauen, dass sie auf dem Arbeitsmarkt aufgrund ihres Geschlechts
diskriminiert werden, werden sie sich eher auf die Familie konzentrieren.
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Arbeitsangebot und Qualifikation von Männern und Frauen
Die schulische und betriebliche Ausbildung bestimmen wesentlich die Höhe des Einkommens. Im
Durchschnitt verfügen die Männer noch über eine bessere Ausbildung. Der Grund für die schlechtere
Ausbildung der Frauen wird häufig auf die gesellschaftliche Tradition zurückgeführt. Es kann aber
auch sein, dass sich – unter gesellschaftlichen Bedingungen –rational sein kann, dass Frauen für eine
kürzere Ausbildung entscheiden als Männer.
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Wiedereinstieg (Punkt C/D) eine geringere Produktivität aufweisen als ohne Berufsunterbrechung
und sie wird auch bis zum Ende der Berufstätigkeit kaum das gleiche Einkommensniveau erreichen.
Doch das Einkommen wird höher sein bei Zusatzqualifikation (Fall 2‘) als ohne Zusatzqualifikation
(Fall 1‘). Eine zusätzliche Ausbildung für eine Frau, die mit einer Berufsunterbrechung rechnen, lohnt
sich weniger als für einen Mann oder eine Frau, die keine solche Unterbrechung beabsichtigt.
Diskrete Diskriminierung
Soweit Frauen entsprechend ihrer Grenzproduktivität entlohnt werden und wegen ihrer im
Durchschnitt geringeren Ausbildung auch einen geringeren Lohn erhalten als Männer, liegt
zumindest keine direkte Diskriminierung vor. Von direkter Diskriminierung kann nur gesprochen
werden, wenn Frauen ausschliesslich aufgrund ihres Geschlechts schlechter bezahlt werden als gleich
qualifizierte Männer. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen.
• Die Arbeitgeber haben eine Abneigung dagegen, Frauen einzustellen, weil sie glauben, dass
Frauen weniger leisten.
• Die bereits beschäftigten Männer wehren sich gegen den Eintritt von Frauen.
• Kunden haben gewisse Vorstellungen, welche zu schlechteren Eintrittschancen führen (Pilot).
Statische Diskriminierung
Diskriminierung aufgrund eines Verhaltens, das im Mittel häufig gezeigt werden, aber im Einzelfall
nicht eintreten muss (Autoversicherung).
Fallbeispiel Uber
Im Wettbewerb ist Diskriminierung nicht mehr möglich, denn angenommen es gäbe nur dumme
Männer und intelligente Frauen, würden die Firmen die Frauen wählen, da sie sonst einen Nachteil
im Wettbewerb hätten.
Bei Uber wurde eine Lohndifferenz trotz einheitlicher Qualifikationsvoraussetzung zwischen den
Geschlechtern von 7% ermittelt. Es ist allerdings keine direkte Diskriminierung feststellbar, denn
Uber kann die Frauen nicht direkt diskriminieren. Es gibt drei Erklärungsfaktoren für
Lohnunterschiede:
• Männer fahren öfter in lukrativen Gegenden und zu gut bezahlten Zeiten (abends, nachts)
• Männer haben mehr Arbeitserfahrung (mehr Fahrten pro Tag) was dazu führt, dass ihre
Kenntnisse der Örtlichkeiten besser sind
• Männer fahren durchschnittlich 2.2% schneller als Frauen
• Eine Verschärfung des Wettbewerbs führt dazu, dass die Konkurrenz schärfer ist, wodurch
Arbeitgeber ihre Haltung aufgeben müssen, um nicht Verluste zu machen
• In Betrieben ohne Wettbewerb sind gesetzliche Diskriminierungsverbote unumgänglich.
• Beruht die Diskriminierung auf Präferenzen der Kunden, sind gesetzliche Vorschriften
wirkungslos. Da hilft alleine die Aufklärung der Präferenzen der Individuen.
• Die Berufstätigkeit für die Frau kann erleichtert werden, indem die Kindergärten längere Zeiten
anbieten, damit die Frau länger arbeiten kann.
• Umgekehrte Diskriminierung, indem Quotenregelungen veranlasst werden. Benachteiligte
Gruppen bei sonst gleicher Qualifikation zu bevorzugen
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Was ist Gerechtigkeit
• Leistungsgerechtigkeit: Ausstattungsfundierte Kriterien (N): Marktverteilung ist gerecht „Recht
an den Früchten der eigenen Anstrengung“
• Utilitarismus: Nutzenfundierte Kriterien (B): Maximierung des Gesamtnutzens „Grösstes Glück
der grössten Zahl“
• Bedarfsgerecht: Beschränkte Gleichheitskriterien (M): Bedarfsgerechtigkeit
• Maximin-Prinzip: Maximin-Kriterium (R): Gerecht: Verbesserung der Situation des am
schlechtesten gestellten Individuums.
N: Verteilung des
Markteinkommens
• Stärkere Ausweichmöglichkeiten
• Umverteilungsgebirge schrumpft
• Umverteilungsnormen verschieben sich auf rote Linie
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Minimallohn
Wirkung der Einführung eines Minimallohns
𝐷𝑒𝑟 𝐿𝑜ℎ𝑛𝑠𝑎𝑡𝑧 𝑓ü𝑟 𝑑𝑖𝑒 𝑛𝑜𝑐ℎ 𝐵𝑒𝑠𝑐ℎä𝑓𝑡𝑖𝑔𝑒𝑛 𝑠𝑡𝑒𝑖𝑔𝑡 𝑣𝑜𝑛 𝑤0 𝑎𝑢𝑓 𝑤𝑚𝑖𝑛
𝐷𝑖𝑒 𝑍𝑎ℎ𝑙 𝑑𝑒𝑟 𝐵𝑒𝑠𝑐ℎä𝑓𝑡𝑖𝑔𝑡𝑒𝑛 𝑓ä𝑙𝑙𝑡 𝑣𝑜𝑛 𝐵0 𝑎𝑢𝑓 𝐵𝑁
𝐷𝑖𝑒 𝑍𝑎ℎ𝑙 𝑑𝑒𝑟 𝐴𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑠𝑠𝑢𝑐ℎ𝑒𝑛𝑑𝑒𝑛 𝑠𝑡𝑒𝑖𝑔𝑡 𝑤𝑒𝑔𝑒𝑛 𝑑𝑒𝑠 𝑒𝑟ℎöℎ𝑡𝑒𝑛 𝐿𝑜ℎ𝑛𝑠𝑎𝑡𝑧𝑒𝑠 𝑣𝑜𝑛 𝐵0 𝑎𝑢𝑓 𝐵𝐴
𝐸𝑠 𝑒𝑛𝑡𝑠𝑡𝑒ℎ𝑡 𝐴𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑠𝑙𝑜𝑠𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 𝑖𝑚 𝑈𝑚𝑓𝑎𝑛𝑔 𝑣𝑜𝑛 𝐵𝐴 − 𝐵𝑁
Kreislaufeffekte und eine Änderung der Wirtschaftspolitik können dazu führen, dass sich die
Nachfrage nach Arbeit erhöht. Eine solche Veränderung ist in folgender Abbildung dargestellt.
Die Verschiebung der Nachfragefunktion von N0 nach N1 führt zu einem neuen Gleichgewicht
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Umverteilung nach Regeln
1. Gerechtigkeit innerhalb von Regeln
Gerechtigkeit gibt es nur innerhalb von Regeln. Von Gerechtigkeit ohne Regeln zu sprechen, wäre
sinnlos. Diese Regeln müssen ex ante (im Voraus) vereinbart werden und sind freiwillig (kein Zwang
zur Vereinbarung). Dies führt einem Verfassungsvertrag. Die gerechte Umverteilung basiert auf
einem Verfassungskonsens bezüglich der Regeln der Umverteilung. Im Sinne von vorvereinbarten
Regeln, denn im Nachhinein ist auch eine Zwangsumverteilung möglich
2. Konstitutionelle Umverteilung
• Staatliche Umverteilung als Schutz vor Kriminalität und als Garant des „sozialen Friedens“
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Vorlesung 10, Grundregeln über Stabilisierung
Übersicht Stabilisierung
Eine Stabilisierung des Preisniveaus und der Beschäftigung kann durch einen geeigneten
Grundkonsens gefördert werden. Es geht zunächst darum zu untersuchen, ob die Regierung und die
Notenbank (wirtschaftspolitische Instanzen) Interesse daran haben, stabilisierend in den
Wirtschaftsablauf einzugreifen (Theorie des politischen Konjunkturzyklus).
Auf den Konjunkturverlauf kann die Regierung von der Nachfrageseite mit den Mitteln der
Globalsteuerung einwirken. Dies mit den Instrumenten Fiskalpolitik (automatisch oder diskretionär
und Geldpolitik (vor allem Notenbank)
Gemäss Richard A. Musgrave ist Stabilisierung einer der drei Gründe für einen Staatseingriff
TTT
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Rückblick: Finanzpolitik in der Krise von 2008
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Der politische Konjunkturzyklus
Traditionelle Theorie der Wirtschaftspolitik
Gemäss der traditionellen Theorie der Wirtschaftspolitik handelt die Regierung wie ein
wohlwollender Diktator. Bezüglich der Stabilisierungspolitik bedeutet dies, dass die Regierung nach
Kräften versucht, eine möglichst hohe Beschäftigung bei stabilen Preisen zu erreichen und dabei
Konjunkturschwankungen so weit wie möglich auszugleichen.
Geht man von einem solchen Bild der Regierung aus, sind Verfassungsregeln für den Bereich der
Stabilisierungspolitik kaum notwendig. Es geht lediglich darum der Regierung die dafür notwendigen
Instrumente zu erklären.
Sie bestreitet eine stabilisierende Wirkung der Regierung, wobei die Geldpolitik der Fiskalpolitik
überlegen ist.
Hat die Regierung ein Interesse daran, Stabilisierungspolitik wirksam zu betreiben? Wird sie nicht
eher, die konjunkturpolitischen Instrumente zu ihrem eigenen Vorteil nutzen, um die Wiederwahl zu
erreichen.
Es wird im Folgenden auf die Frage der Theorie des politischen Konjunkturzyklus
Für das Verhalten sei unterstellt, dass sie am Ende der Legislaturperiode (4 Jahre) die Leistung der
Regierung bewerten werden. Sind sie mit der Leistung von der Regierung zufrieden und erwarten
auch in Zukunft gute Leistungen, weshalb sie die Regierungen wiederwählen werden. Ist dies nicht
der Fall werden sie für die Opposition stimmen oder sich enthalten. Die Leistung der Regierung hängt
insbesondere vom Verlauf der Arbeitslosenquote und der Inflationsrate ab. Angenommen wird, dass
Wähler weiter zurückliegende Ereignisse vergessen und deshalb weniger stark gewichten.
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ihren tiefsten Punkt, während die Inflationsrate bereits wieder im Steigen ist.
Ein diesem Modell entsprechender politischer Konjunkturzyklus ist in der obigen Abbildung
dargestellt, wobei eine vierjährige Legislaturperiode (T = 4) unterstellt wurde. Zum .Wahlzeitpunkt
befindet sich die Wirtschaft in Punkt D. Da dieser Punkt links der langfristigen
Phillips-Kurve liegt, ist er nicht stabil: Die Inflationsrate droht zu steigen. Um dagegen anzugehen,
betreibt die Regierung eine restriktive Wirtschaftspolitik, was zu einer Erhöhung
der Arbeitslosenquote führt. So wird im ersten Jahr der neuen Legislaturperiode der Punkt
A erreicht, der mit sehr hoher Arbeitslosigkeit verbunden ist. Da er sich jedoch rechts der
langfristigen Phillips-Kurve befindet, sinkt die Inflationsrate. Im zweiten Jahr kann - bei
immer noch sinkender Inflationsrate - die Arbeitslosenquote bereits wieder etwas gesenkt
werden (Punkt B). Im dritten Jahr kann die Arbeitslosenquote deutlich gesenkt werden,
wobei sich die Inflationsrate kaum erhöht (Punkt C). Durch eine weitere Senkung der
Arbeitslosenquote erreicht die Regierung bei steigender Inflation im Wahljahr schließlich
wieder Punkt D. Wie aus der Abbildung hervorgeht, hat die Regierung jetzt die höchstmögliche
Iso-Stimmenkurve erreicht.
Die Regierung erzeugt bewusst konjunkturelle Schwankungen, doch wenn die Bürger lernen, können
keine Zyklen erzeugt werden. Es treten gewisse Kritikpunkte auf:
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Geldpolitik und Zeitkonsistenz
Bei rationalen Erwartungen der Individuen ergibt sich darüber hinaus das Problem der
Zeitinkonsistenz. Um dies aufzuzeigen, verwenden wir wieder drei Akteure (Bevölkerung, Regierung,
privaten Wirtschaftssubjekte).
a) Entsprechend der Präferenzen der Bevölkerung (Wähler) wird eine spezifische Wahlfunktion
verwendet: 𝑊𝑡 = 𝛽0 − 𝛽1 𝜋𝑡2 − 𝛽2 𝑢𝑡2 , 𝛽1 , 𝛽2 > 0
b) Die Regierung maximiert diese Zielfunktion, indem sie optimale Kombination zwischen
Inflationsrate und Arbeitslosenquote anstrebt. max 𝑊𝑡 𝑡
∆𝑚𝑡
Die Regierung kann die Beziehung mittels Veränderung der Geldmenge die Inflationsrate genau
steuern. Das heisst, die erwartete Inflationsrate entspricht der erwarteten
Geldmengenänderung
c) Wirtschaftliches System 𝑢𝑡 = 𝑢̇ − 𝛼(𝜋𝑡 − 𝜋𝑡𝑒 ), 𝑢̇ , 𝑎 > 0
d) Handlungsmöglichkeiten der Zentralbahn 𝑝𝑡 − 𝑝𝑡−1 = 𝜋𝑡 = 𝑚𝑡 − 𝑚𝑡−1 = ∆𝑚𝑡
Wenn jemand erzählt er wird die Inflation vermindern, wird man ihm erst Glauben schenken, wenn
er im Amt ist, vorher glaubt man ihm nicht. Dieses Problem nennt man Zeitinkonsistenz.
Geldpolitische Strategien
Lösungen:
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Die Unabhängigkeit der Notenbank
Eine wichtige Möglichkeit zum Erwerb und Erhalt der Glaubwürdigkeit der Geldpolitik liegt in der
Abgabe der entsprechenden Kompetenz an eine spezielle Behörde, die Notenbank. Das Ziel dabei ist
die Geldwertstabilität zu garantieren. Dadurch wird die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik gestärkt. Die
Reputation einer unabhängigen Notenbank kann selbst eine Inflationsphase unbeschadet
überstehen, falls diese nicht von ihr zu verantworten ist.
Zwischen einer formal unabhängigen Notenbank und der Regierung kann es zu Konflikten über die
einzuschlagende Geldpolitik kommen. Und auch wenn eine Notenbank viel stärker in diesem Konflikt
ist, muss sie Rücksicht nehmen auf die Ziele der Regierung.
Denn der Leiter der Notenbank wird von der Regierung gewählt und die Notenbank kann ihre
Autonomie verlieren, wenn sie nur macht, was sie will.
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Währungswettbewerb
Auch bei einer unabhängigen Notenbank besteht die Gefahr, dass der Druck der Regierung dazu
führt, dass das Geldangebot übermässig ausgeweitet wird und dadurch der Inflation Vorschub
geleistet wird. Es wurde deshalb vorgeschlagen, dass ein Wettbewerb zwischen alternativen
Währungen etabliert wird.
Dies könnte dadurch passieren, indem privaten Banken erlaubt wird, Geld in Umlauf zu setzen. Denn
jede private Bank hätte Interesse daran, ihr Geldangebot zu beschränken, da nur dadurch der Wert
ihres Geldes gesichert würde. Die Banken würden die Kosten der Wertminderung selbst tragen und
deshalb würde inflationäre Politik unterstützt werden. Es gibt allerdings auch Probleme dabei:
• Die Transaktionskosten der Individuen und Firmen werden hoch sein, weil andauernd
Geldsorten miteinander verglichen und umgetauscht werden müssen.
• Die Informationskosten sind hoch. Jeder muss über die relativen Preise aller relevanten
Geldsorten informiert werden, um Verluste zu vermeiden. Da aber Anbieter vom Markt
verdrängt werden, welche ihren Wert der Geldsorte nicht konstant halten, werden sich
langfristig nur wenige Geldsorten durchsetzen.
Ein solches Vorhaben hat es in der Praxis noch nicht gegeben, aber in der Schweiz gilt die
Bankenfreiheit. Die Notenemission erfolgt durch private, im Wettbewerb stehende Privatbanken.
Jedoch ist durch das Aufkommen der Kryptowährung die Thematik des Währungswettbewerbs
wieder aktuell geworden.
Währungssubstitution
Die Idee ist, dass man die eigene Währung durch eine fremde Währung ersetzt. Dies geschieht bei
Vertrauensverlust oder Hyperinflation.
Beispiele:
• Deutsche Hyperinflation von 1923, Kurs der Reichsmark wurde in US-Dollar angegeben
• Kuba heute: Zwei offizielle Währungen, Peso cubano als eigentliche Währung, Peso convertible
als US-Dollar Ersatz.
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