Bundesrepublik Deutschland ein

Sozialer Rechtsstaat
 Rechtsstaat
• Die Idee eines Staates, der Rechtssicherheit
gewährt, stammt aus der griechischen Antike.
• Der Begriff des Rechtsstaats entstand in
Deutschland im 19. Jh. und spielt seitdem eine
zentrale Rolle in der Rechts- und
Verfassungsgeschichte.
 Grundprinzipien des Rechtsstaats
• Rechtssicherheit: Alles staatliche Handeln ist
an das Gesetz gebunden.
• Rechtsgleichheit: Vor dem Gesetz sind alle
gleich.
• Rechtsschutz: unabhängige Gerichte schützen
die Bürger vor willkürlichen Eingriffen des
Staates.
 Der liberale Rechtsstaat
• Der liberale Rechtsstaat entstand mit dem
wirtschaftlichen Aufstieg des Bürgertums.
• Danach soll der Staat sich darauf beschränken,
die politische Freiheit und ungehinderte
wirtschaftliche Betätigung der Bürger zu
garantieren.
 Wirtschaft und liberaler Rechtsstaat
In der Wirtschaft gilt nach den Grundsätzen des
liberalen Rechtsstaats:
• Produzenten und Konsumenten sollen ihre
wirtschaftlichen Interessen ohne staatliche
Eingriffe verfolgen können.
• Der Staat sorgt durch rechtliche Regelungen
nur für die Voraussetzungen:
– Garantie des Privateigentums, Gewerbefreiheit,
freier Wettbewerb, Vertragsfreiheit, freier Handel
 Rechtsstaat und soziale Frage
• Die Freiheits- und Rechtsgarantien des liberalen
Rechtsstaates sind wesentliche Bestandteile des
heutigen Rechtstaates.
• Aber: Ungehemmter Wirtschaftsliberalismus
fördert soziale Ungleichheit und soziale
Missstände.
• Das macht das Eingreifen des Staates notwendig.
• Das Grundgesetzt verknüpft dementsprechend
Rechtsstaat und Sozialstaat zum sozialen
Rechtsstaat.
 Gesetzesstaat und moderner
Rechtsstaat
• Die bloße formale Bindung der Staatsgewalt
an das Gesetz reicht nicht aus, um den
Rechtsstaat zu bewahren.
• Zusätzlich muss eine Bindung an eine
höherrangige Wertordnung erfolgen.
• Nach dem Grundgesetz ist die Würde des
Menschen der oberste Grundwert, dem alle
staatliche Gewalt verpflichtet ist.
Quelle: Pötzsch, H. (2009): Die Deutsche Demokratie. Bonn. S. 28-31