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2022
Verfassungsprinzip Bedeutung
Rechtsstaatsprinzip Bürger:innen genießen…
- Rechtssicherheit (das Wissen darüber, was Gesetz ist),
- Rechtsschutz (werden durch das Gesetz geschützt) und
- Rechtsschutz vor Willkür (Exekutive, Legislative und Judikative
müssen sich ebenfalls nach den Gesetzen richten)
Demokratieprinzip - „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“ → Volkssouveränität
- Es gibt Mehrheitsentscheidungen
- Pluralismus wird gewährleistet
- Es herrscht eine Gewaltenteilung
Bundesstaatsprinzip - 16 Gliedstaaten, die grundsätzlich dem Bundesstaat gesetzlich
unterliegen, aber:
- Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern
- Länder mit eigener Legislative (Landtag), Exekutive
(Ministerpräsident*innen etc.) und Judikative (Landgerichte,
Amtsgerichte etc.)
Sozialstaatsprinzip Der Staat sorgt für…
- soziales Handeln
- soziale Gerechtigkeit
- Sozialpolitik
Fürsorgeanspruch
Daseinsvorsorge
Gewaltenteilung - Die gesetzgebende (Legislative), ausführende (Exekutive) und
richterliche (Judikative) Gewalt sind voneinander getrennt
Beispiel: Der Bundeskanzler (Exekutive) kann nicht zugleich Richter am
Bundesverfassungsgericht (Judikative) sein, oder diese unter Druck
setzen, um ein Urteil nach seinen Wünschen zu verkünden
Widerstandsrecht Art. 20, 4 (GG)
„Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben
alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht
möglich ist“
➔ Das letzte Mittel, nachdem alle anderen Lösungsmöglichkeiten
erschöpft wurden und zu keinem Erfolg geführt haben
➔ Soll die freiheitlich-demokratische Grundordnung auch in
Krisenzeiten gewährleisten
→ Nähere Informationen findet ihr auch auf den „Was wir wissen“-Seiten im Buch (Politik & Co. 2 S.
201-202)
9d PW Büg Verfassungsprinzipien 08.11.2022
2. Was besagt die sogenannte „Ewigkeitsklausel“ und welche Artikel schützt sie?
➔ Als „Ewigkeitsklausel“ wird Art. 79, 3 GG bezeichnet. Dieser Absatz schützt die Gliederung
der Bundesrepublik in Bundesländer, die Mitwirkung dieser bei der Gesetzgebung sowie die
Art. 1 GG (Menschenwürde) und Art. 20 GG (Verfassungsprinzipien)
➔ Der Name „Ewigkeitsklausel“ deshalb, da diese Grundsätze dadurch „auf Ewigkeit“ bestand
haben sollen
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu
Artikel 1 GG
schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die
Artikel 3 GG
tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen
und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender
Nachteile hin.
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit,
Artikel 2 GG soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die
verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die
Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund
eines Gesetzes eingegriffen werden.
9d PW Büg Verfassungsprinzipien 08.11.2022
Anspruchsrecht:
- Als Anspruchsrechte werden die Rechte bezeichnet, die den Bürger:innen einen Schutz
durch den Staat garantieren sollen.
- Der Staat soll beispielsweise, niedergeschrieben in Art. 1 GG, die Würde eines jeden
Menschen schützen. Darauf haben die Bürger:innen also einen Anspruch.
Abwehrrechte:
- Als Abwehrrechte werden die Rechte bezeichnet, die den Bürger:innen einen Schutz vor dem
Staat garantieren sollen.
- Ein Beispiel dafür ist Art. 13 GG (Unverletzlichkeit der Wohnung), hier werden Bürger:innen
vor dem Staat geschützt, indem die Wohnung der Bürger:innen als unverletztliches Gut
angesehen wird und der Staat nur durch richterliche Beschlüsse, Gefahr im Verzug, etc.
dieses Grundrecht verletzen darf
- Ein anderes Beispiel wäre Art. 2 GG (persönliche Freiheitsrechte), diese Gesetz kann sowohl
als Anspruchs- als auch Abwehrrecht interpretiert werden (Anspruch auf die persönliche
Freiheit, Abwehr vor staatlichen Eingriffen in die persönliche Freiheit)
5. Welche Bedingungen müssen nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit erfüllt sein, um die
Grundrechte eines Menschen einzuschränken?
1. Legitimer Zweck: Das Ziel, das erreicht werden soll, muss legitim (gesetzlich anerkannt,
rechtmäßig) sein
2. Geeignetheit der Maßnahme: Das Mittel (die Einschränkung von einem oder mehreren
Grundrechten) muss geeignet sein, um das angestrebte (legitime) Ziel zu erreichen.
3. Erforderlichkeit der Maßnahme: Das Mittel muss erforderlich sein, es muss also überprüft
werden, ob es nicht ggf. ein anderes, milderes Mittel gibt, durch welches bereits das angestrebte Ziel
zu erreichen wäre.
4. Angemessenheit der Maßnahme: Das Mittel sowie der Zweck müssen miteinander abgewägt
werden. Ist es angemessen, ein oder mehrere Grundrechte (durch eine Maßnahme) einzuschränken,
um das angestrebte Ziel zu erreichen? Oder ist die nötige Einschränkung unvertretbar, sodass das
angestrebte Ziel vernachlässigt werden sollte bzw. muss?