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Grundrechte im Mehrebenensystem:
• National
o Bundesebene:
Grundrechte des GG
o Länderebene:
Grundrechte der Landesverfassungen
• Supernational
o Grundfreiheiten des AEUV
o Grundrechte (Grundrechte-charta der EU)
• International
o EMRK (Europarat)
o Weitere völkerrechtliche Abkommen ( z.B. UN-Menschenrechtspakte)
Systematisierung der Grundrechte I
Grundrechte
grundrechtsgleiche Rechte
Freiheitsrechte
o Handlungsfreiraum (positiv und negativ)
• Speziell : z.B. Art.1 I ; Art.2 II !; Art.12 I, Art. 14 I GG
• Allgemein : Art. 2 I GG
Gleichheitsrechte
o Gleichbehandlung
• Speziell : z.B. Art.3 II, III; Art.33 II GG
• Allgemein : Art. 3 I GG
Justizgrundrechte
o Rechtsschutz
• Z.B. Art. 19 IV; 103 GG
Grundrechtsfunktionen
A. Subjektiv-rechtliche Funktionen
B. Objektiv-rechtliche Funktionen
• Staatliche Schutzpflicht
a) Staat muss nacht nur eagene verfassungswadrage Eangraffe an
Grundrechte unterlassen, sondern auch dae Grundrechtstræger vor
Eangraffen von dratter Seate schützen ("Dreaeckskonstellataon")
• Deutschengrundrechte
i. -Stehen nur Deutschen iSv Art. 116 GG zu
ii. -Unionsbürger sind aufgrund des Diskriminierungsverbots aus Art.18
AEUV Deutschen gleichgestellt (bislang allerdings explizit nur für
juristische Personen vom BVerfG bestætigt; für natürliche Personen
noch str.)
iii. z.B. Art. 8 I, 9 I, 12 I GG
Grundrechtsberechtigung vor der Geburt und nach dem Tod
Grundrechtsmündigkeit
Grundrechtsverzicht
§ Ein Verzicht auf Grundrechtsschutz ist nicht möglich.
§ Ein "Verzicht" im Sinne einer Einwilligung in einen Eingriff ist dagegen
möglich.
§ Für eine wirksame Einwilligung, ist es erforderlich,
o dass diese freiwillig erfolgt und
o dass eine Grundrechtsposition verzichtbar ist (jedenfalls nicht bei Würde
oder Leben)
Grundrechtsverwirkung
§ Art.18 GG: Grundrechte können verwirkt werden, wenn sie zum Kampf gegen
die freiheitlich-demokraitsche Grundordnung missbraucht werden.
§ Über die Verwirkung entscheidet (allein) das Bundesverfassungsgericht (Art 18
II GG).
§ Bislang ist es noch kein einziges mal zu einer Entscheidung des BVerfG über
die Verwirkung von Grundrechten gekommen.
Grundrechtsverpflichtung
Ein (Freiheits-) Grundrecht ist verletzt, wenn durch das staatliche Handeln ein Eingriff
in den Schutzbereich eines Grundrechts vorliegt und dieser Eingriff nicht gerechtfertigt
ist!
I. Schutzbereich
II. Eingriff
III. Rechtfertigung
Schutzbereich
Persönlich
§ Wer wird geschützt?
§ Deutschengrundrecht oder Jedermanngrundrecht
§ Juristische Person nach Art. 19 III geschützt?
Sachlich
§ Welches Rechtsgut oder welches Verhalten wird von dem Grundrecht geschützt
(z.B. Würde, Leben, Wohnung, Eigentum)?
§ Begriffe auslegen!
Eingriff
Klassischer Eingriffsbegriff
§ Final und nicht als bloß unbeabsichtigte Nebenfolge
§ Unmittelbar, also ohne weitere Zwischenakte
§ Regelnd, also mit Rechtswirkung und nicht bloß faktisch
§ Imperativ, also mit Befehl und Zwang angeordnet und durchgesetzt
Moderner Eingriffsbegriff
§ Jedes staatliche Handeln, das die Grundrechtsausübung erschwert oder ganz oder
teilweise unmöglich macht.
§ Also auch nicht beabsichtigte, mittelbare oder faktische Maßnahmen umfasst
(Problem: Uferlosigkeit).
§ Bagatellschwelle (Eingriff- Belästigung)
Verfassungsrechtliche Rechtfertigung
Zweistufige Prüfung
• 1.Legitimer Zweck
• 2.Verhältnismäßigkeit (im weiteren Sinne)
A. Geeignetheit
B. Erforderlichkeit
C. Angemessenheit ("Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne")
Legitimer Zweck
• “Legitim ist grundsätzlich jedes öffentliche Interesse, das
verfassungsrechtlich nicht ausgeschlossen ist.„ (BVerfGE 124, 300, 331).
• Zweck ist durch Auslegung zu ermitteln
• Gesetzgeber verfügt über weiten Spielraum („Einschätzungsprärogative“)
Geeignetheit: Geeignet ist eine gesetzliche Regelung, wenn sie tauglich ist, das
erstrebte Ziel zu erreichen.
Angemessenheit: Angemessen ist die Regelung, wenn bei einer Abwægung zwschen
der Schwere des Eingriffs und dem Gewicht und Dringlickeit der ihn rechtfertigenden
Gründe die Grenze der Zumutbarkeit noch gewahrt ist.
Verfassungsrechtliche Rechtfertigung
Grundrechtsschranken
• Drei Arten von Grundrechtsschranken
o Einfacher Gesetzesvorbehalt
o Qualifizierter Gesetzesvorbehalt
o Verfassungsimmanente Schranke
Formelle Rechtmäßigkeit
• Ist ein formelles Gesetz erforderlich („durch Gesetz“) oder ist ein materielles
Gesetz ausreichend („auf Grund eines Gesetzes“)? Wichtig hierbei :
Wesentlichkeitstheorie!
• Zuständigkeit ( Art. 70 ff. GG)
• Verfahren (Art. 76 ff. GG bzw. Art. 80 GG)
• Form : Ausfertigung, Verkündung
• Verbot des Einzelfallgesetzes, Art.19 I 1 GG
• Zitiergebot, Art. 19 I 2 GG