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1.1 Rechtsquellen
- Geschriebenes Recht
Völkerrecht/Europarecht
Formelle Gesetze, d.h. Parlamentsgesetze (Gesetze die Gesetzgebungsverfahren
durchlaufen)
Materielle Gesetze: Rechtsverordnungen, Satzungen
- Ungeschriebenes Recht
Naturrecht, Gewohnheitsrecht, Richterrecht
1.2 Normenhierarchie
(1) Völkerrecht/Europarecht hat Anwendungsvorrang ggü.
(2) Bundesrecht (GG, formelle Bundesgesetze…) hat Geltungsvorrang ggü.
(3) Landesrecht (Landesverfassungsrecht, formelle Landesgesetze.
1.3 Straftat/Ordnungswidrigkeit
- Straftat:
Eingrenzung: Starkes von der Norm abweichendes Verhalten, welches
Straftatbestand erfüllt
Geregelt im StGB
Strafe: Freiheitsstrafe, Geldstrafe
- Ordnungswidrigkeit:
Eingrenzung: Alltäglich vorkommende Verhaltensfehler
Im OWiG geregelt
Buße: Geldbuße
1.5 Rechtsgebiete
- Privatrecht (Keine hoheitliche Macht)
- Öffentliches Recht (Regelt Verhältnis zwischen öffentlicher Gewalt und einzelnen
Rechtssubjekten)
- Strafrecht (Regelt Strafverfahren)
2. Juristische Methodik
2.1 Zitieren von gesetzlichen Vorschriften
- Unterscheidung zwischen Artikeln und Paragrafen
- Wichtig: Nicht die Bezeichnung des Gesetzes vergessen!
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(klassisch)
2.6 Analogie
- = Übertragung eines bestehenden Tatbestands auf einen nicht geregelten
Regeln: Kein Analogieverbot, Unbeabsichtigte Regelungslücke, Vergleichbarkeit
in allen maßgeblichen Punkten
3. Rechtsgebiete
- =Summe des Staats gerichteten Normen mit Wirtschaftsbezug
3.1 Staatsstrukturprinzipien
i. Republikprinzip (Bundespräsident als Staatsoberhaupt, keine Monarchie)
ii. Sozialstaatprinzip (Pflicht des Gesetzgebers zur gerechten, sozialen Ordnung und
Schaffung sozialer Sicherheit
iii. Bundesstaatsprinzip (Staat besteht aus mehreren Einzelstaaten, die selbst Staatsqualität
haben)
iv. Rechtsstaatsprinzip (Mäßigt Staatsgewalt und bindet es an das geltende Recht)
Gesetzmäßigkeit der Verwaltung: Vorbehalt des Gesetzes (Kein Handeln ohne
Gesetz) Vorrang des Gesetzes (Kein Handeln gegen das Gesetz)
Vertrauensschutz: Widerspruchsfreiheit der Rechtsordnung für die Bürger
Rückwirkungsverbot: Man kann sich auf das Gesetz verlassen und es gibt
Zulässigkeit der Rückwirkung nur bei Begünstigungen
Verhältnismäßigkeitsgrundsatz:
1. Legitimer Zweck (Jedes legale öffentliche Interesse)
2. Bestimmtheitsgebot (Klare Formulierung)
3. Geeignetheit (Förderung des angestrebten Ziels durch staatl. Maßnahme)
4. Erforderlichkeit (Wenn kein gleich geeignetes milderes Mittel vorliegt)
5. Angemessenheit (Nachteile nicht außer Verhältnis zu Vorteilen)
v. Demokratieprinzip (Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus)
4. Gesetzgebungskompetenz
1. Grundsatz: Länder haben Gesetzgebungskompetenz, solang diese nicht mit Bundesgesetzen
konkurrieren
2. Ausnahmen der Bundeskompetenz (Nur wenn sie dazu ermächtigt werden)
a) Ausschließliche Kompetenz des Bundes
b) Konkurrierende Gesetzgebung
c) Gesetzgebungskompetenz kraft Sachzusammenhangs (Wenn ein Bereich nicht
geregelt werden kann, ohne in einen anderen einzugreifen)
d) Gesetzgebungskompetenz kraft Annex (Wenn eine nicht erwähnte Regelung im GG
mit einer zugewiesenen Kompetenz zwingend verbunden ist)
6. Grundrechtslehre
6.1 Wichtige Grundrechtsfunktionen
(1) Abwehrrechte (Schutz vor staatl. Eingriffen)
(2) Objektive Werteordnung (Drittwirkung der Grundrechte im Verhältnis der Bürger
zueinander
(3) Leistungs- und Teilhaberecht (Anspruch auf jegliche staatliche Hilfe und Leistungen)
(4) Schutzpflichten (Schutz vor Übergriffen anderer)
7. Der Verwaltungsakt
- Merkmale: §35 VwVfG!
- Einteilung: Handlungsform der Verwaltung -> konkret Individuell -> Mit Außenwirkung ->
Rechtsakt -> Einseitig -> Verwaltungsakt (zweiseitig: öffentl. Rechtlicher Vertrag)
7.3 Fehlerhaftigkeit
(a) Rechtmäßigkeit, formale offenbare Unrichtigkeiten
(b) Rechtswidrigkeit, einfache Fehler (Heilung möglich), evtl. Unbeachtlichkeit
(c ) Nichtigkeit, schwere Fehler, spezielle Nichtigkeitsgründe
a und b = wirksamer Verwaltungsakt, c = unwirksam!
7.4 Rechtmäßigkeit
Satz: Ein VA ist rechtmäßig, wenn er sich auf eine taugliche Ermächtigungsgrundlage stützen
kann und diese sowohl formell als auch materiell rechtmäßig angewendet wurde
7.5 Entscheidungsformen
(a) gebundene Entscheidung: Formulierung „muss“ -> Rechtfolge tritt immer ein, wenn
Tatbestand erfüllt
(b) Ermessen „nach…“ „kann“ „darf“ -> Mehrere Entscheidungsmöglichkeiten (Wie, Ob)
8.4 Rechtsschutz
1. Allgemein:
- Klage vor dem Verwaltungsgericht (Arten: Anfechtungsklage, Verpflichtungsklage,
Leistungsklage)
- Bei Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen erst Widerspruch, falls erfolglos, dann Klage