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In der Klausur zumindest ein großes AT-Problem

Lehrbuch: Wssels/Beulke/Satzger AT

Alpmann-Skripte

Rengier-Lehrbücher

Zwei Probeklausuren

Strafrecht = Teil der Rechtsordnung, der Voraussetznungen und Folgen von Straftaten regelt

 Teilgebiet vom öffentlichen Recht, weil die Strafgewalt vom Staat im Über und
Unterordnungsverhältnis ausgeübt wird

(Staatsgewalt des Staates)

1. Materielles Strafrecht (Welche Handlungen sind strafbar? Wecleh Strafen gibt es


entsprechend?  StGB ((Kernstrafrecht), und Nebenstrafrecht)
2. Prozessuales Strafrecht (Wie wir das Vorliegen einer Straftat ermittelt und im Anschluss
daran durchgesetzt)/ formelles Strafrecht (Form in der staatl. Strafanspruch festgestellt und
durchgesetzt wird)  auch Strafprozessrecht

 Beide Bereiche sind Bestandteil des Staatesexamens (strafprozessuale Zusatzfrage)

3. Strafvollzugsrecht (nur Schwerpunkt)  Wie wird verhängte Freiheitsstrafe vollzogen


4. Jugendstrafrecht (nur Schwerpunkt)  Straftaten selbst keinen Unterschied, aber
Unterschied in Sanktionen und auch Strafverfahren in Teilen anders ausgestaltet (JGG)
5. Europäisches Strafrecht und Völkerstrafrecht (europ. Ebene/ int. Ebene) ebenfalls nur
Schwerpunkt
6. Kriminologie (empirische Fragen)  empirische Wissenschaft (nicht normative Fragen (Wie
soll Straftet gelten? Etc.),  Warum gibt es Straftaten? Gibt es Strafbedürfnisse
7. Strafrechtsgeschichte
8. Strafrechtsvergleich

Aufgabe des Strafrechts:

Rechtsgüterschutz  Schutz wichtiger Rechtsgüter

- Des Einzelnen (Individualrechtsgüter)


- Allgemeinheit (Kollektivrechtsgüter) z.B. Sicherheit des Straßenverkehr, Gerichte (gehären
nicht der Einzelnen), Umwelt

Vor Verletzungen und Gefährdungen durch Strafandrohungen geschützt


Schutz durch Abschreckung

Strafrecht ist nur als ultima ratio  Mittel besonders einschneidend und darf deshalb nur als Ultima
ratio eingesetzt werden, d.h. im Zweifel als letztes Mittel (Gewähren zivil-,polizei- oder
verwaltungsrechtliche Maßnahmen ausreichenden Rechtsgüterschutz, ist strafrechtlicher Schutz
nicht erforderlich)  Subsidiarität des Strafrechts

(Beurteilung durch demokratischen Gesetzgeber)

Warum begehen Menschen Straftaten?

Materielle Strafrecht = mit den Verhaltensweisen die mit Strafe bedroht sind  Materie, die das
Strafrecht behandelt

Folge: Strafrecht sanktioniert nicht alle Beeinträchtigungen von Rechtsgütern, sondern nur besonders
gravierende- fragmentarischer Charakter des Strafrechts

Strafarten:

Fahrverbot als allg. Nebenstrafe die im Zusammenhang mit einer anderen Strafe verhängt werden
darf

Freiheitsstrafe mind. 1 Monat, max. lebenslang

Freiheitsstrafe nach § 38 I StGB zeitlich begrenzt, wenn das Gesetz nicht ausnahmsweise lebenslage
Freiheitsstrafe androht

Lebenslang: nicht bis ans Ende seines Lebens, sondern BVerfG hat geurteilt, dass lebenslange
Freiheitsstrafe nur dann verfassungskonform ist, wenn der zu diese Strafe verurteile die Möglichkeit
hat bei entsprechender Verfügung

Durchschnittliche Verbüßungszeit knapp 20 Jahren

Zwei HauptstrafenW: Freiehietsstrafe nach § 38 I StGB zeitlich begrenzt und Geldstrafe nach
Tagessätzen im Sinne von § 40 I StGB

Fahrverbot: § 44 StGB

Besserungsfunktion als Unterfall der Spezialürävention

Theorie der negativen Generalprävention: Bestrafung dient der Verhinderung künftiger traftaten,
indem sie andere – potentielle Täter- von der begehung solcher Taten abschreckt

Straftaten werden begangen, dann wrid das Wertbewusstsein und das Vertrauen der Geltungskraft
der Rechtsordnung erschüttert  Gilt die Rechtsordnung überhaupt noch? 
Befriedigung des Opfergefühls  Kommunikation mit dem Opfer (expressive Theorie)  Bestrafung
dient der Kommunikation dem Opfer und der Gesellschaft

(Anerkenntnis, Dokumentation, dass Unrecht erfahren ist  als Gesellschaft anerkannt + damit
Botschaft auch geglaubt wird, muss durch die Strafe entsprechend beglaubigt und bekräftigt werden)

Bundesverfassungsgericht und BGH: Schwächen der einen Theorie mit den Stärken der anderen
Theorie kompensieren und zum Ausgleich bringen (Vereinigungstheorie)

 hM alle Theorien Berechtigungen  Grundlage ist die Schuld im Rahmen einer


Vergeltungskomponente  Resozialisierung, Abschreckung, Normstabilisierung,
Kommunikation mit dem Opfer

BT  regelt in §§ 80 – 358 BGB die einzelnen Delikte

AT: § 1 – 79b StGB: allgemeine Voraussetzungen, die für alle Straftaten gleichermaßen gelten

Allgemeine Strafbarkeitsvoraussetzungen  Strafbarkeit des Versuchs, Rechtfertigung durch


Notwehr, Ausschluss der Schuld

Rechtsfolgen: Ober- Untergrenze von Freiheits- und Geldstrafe, Kriterien der Strafbemessung,
Strafaussetzung zur Bewährung

(konkrete Strafe zwischen 5 und 15 Jahren: muss normiert werden  Regelungen der
Strafzumessung (Läuft bei jedem Delikt prinzipiell gleich  einheitlich geregelt)

Wann kann eine Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt werden?

Strafverfolgungsvoraussetzungen: Verjährung, Strafantragserfordernis

Grundgesetz beginnt mit Menschenwürdeprinzip

Eigentlich müssten die Delikte gegen die Menschen oder das Individuum beginnen  Aber beginnt
mit

StGB mit Delikte gegen den ganzen Staat  beginnt mit Staaatsschutzdelikten  nicht der einzelne
betroffen, sondern der gesamte Staat betroffen

Ohne einen funktionierenden Staat kann es keine


StGB geht imr Kern immer noch auf Reichsstrafgesetzbuch von 1871 zurück, welches wiederum auf
das preußische StGB zurückgeht  wenn auch erhebliche Reformen, so wurde die Grundsystematik
nie geändert

Tatbestände, die deliktischen Erfolg vorsehen  Bei Tötungsdelikten, dass Opfer tot ist; bei
Körperverletzungsdelikte  Opfer in Körper geschädigt

Erfolgsdelikte = Es muss ein vom Verhalten des Täters trennbarer Erfolg in der Außenwelt eintreten,
für dessen Eintritt das Verhalten des Täters auch kausal war

Tätigkeitsdelikte = ausreichend ist das bloße im Gesetz umschriebene Tätigwerden als solches ohne
dass es irgendeines konkreten Erfolges bedarf

Konkrete Gefährdungsdelikte = Es reicht die konkrete Gefahr einer Verletzung aus (ist Erfolgsdelikt 
konkrete Gefährdungslage ist von der Handlung zu unterscheiden und ist damit ein tatbestandlicher
Erfolg)

(§ 315c  Gefährdung des Straßenverkehrs)

 im konkreten Straftatbestand ist stets von der Gefahr gesprochen

abstrakte Gefährdungsdelikte (Tätigkeitsdelikte) = Es braucht weder zu einer Verletzung noch zu


einer konkreten Gefahr einer solchen kommen (§ 316 StGB: Trunkenheit im Verkehr)

Dauerdelikte = Nicht nur das Herbeiführen des widerrechtlichen Zustands, sondern auch sein
Fortdauernlassen verwirklicht den gesetzlichen Tatbestand

(zB. Freiheitsberaubung  Freiheitsberaubung kann immer weiter fortgeführt werden, wenn einmal
verwirklicht wird  Erst mit Freilassung ist Freiheitsberaubung beendet)

Beihilfe weiteres Beispiel  nicht nur bis zu dem Zeitpunkt in dem Opfer eingesperrt wird, sondern
auch dazu beiträgt, dass Opfer seiner Freiheit beraubt bleibt#

(Straftat ist bereits mit Eintritt des widerrechtlichen Zustands vollendet, jedoch erst mit seiner
Aufhebung beendet)

Zustandsdelikte = tatbestandliche Unrechtsgehalt erschöpft in Herbeiführung des widerrechtlichen


Zustands (Tat ist it Eintritt des Erfolges vollendet und idR auch beendet)

Allgemeindelikte = Straftatbestände, die den Täterkreis nicht näher einschränken und somit von
jedermann verwirklicht werden können

Sonderdelikte = Straftatbestände, die an den Täter spezielle Anforderungen stellen

(z.B. richten nur an Amtsträger)


 nicht nur Delikte, die jeder begehen kann, sondern auch Delikte, welche nur von bestimmten
Personen begangen werden können

Eigenhändige Delikte = Straftatbestände, bei denen der Täter die Ausführungshandlung persönlich
vollziehen muss (z.B. Meineid oder uneindliche Falschaussage)  nur derjenige, der selbst vor
Gericht entsprechende Falschaussage tätigt

Wie verhalten Straftatbestände zueinander?

 Aufgabe von Straftaten besteht prinzipiell im Schutz von Rechtsgütern

Grundtatbestand: enthält Mindestvoraussetzungen der Strafbarkeit, die einem Delikt sein typisches
Erscheinungsbild geben und sein Unrechtsgehalt bestimmen

Unselbstständige Abwandlungen: Erweiterung des Grundtatbestandes um spezielle Merkmale


((Tatzeit, Tatort, Begehungsweise, Verwendung bestimmter Tatmittel)  prinzipiell Grundfall, aber
z.B. Mitnahme einer Pistole

Qualifikation: wird eine im Vergleich zum Grundtatbestand strengere Rechtsfolge angeordnet

Privilegierung: e wird eine günstigere Rechtsolge angeordet (z.B: bei der Tötung auf Verlange nach §
216 StGB)

Qualifikationen und Privilegierungen knüpfen an den Grundtatbestand an  dieser muss erfüllt sein
= unselbstständige Abwandlung

Gesetzgeber verwirklicht unselbstständige Abwandlung, indem er pauschal auf den Grundtatbestand


verweist

Verselbstständigte Abwandlung: Die Abwandlung ist vom Grundtatbestand gelöst und zu einem
neuen Delikt mit eigenständigem Unrechtsgehalt ausgestaltet worden (Raub, § 249 StGB)

 Keine pauschale Verweisung auf anderes Delikt (= den Diebstahl)

Unterscheidung wichtig für die Prüfungsfolge in der Klausur

 Bei unverselbstständigte Abwandlung erst Grundtatbestand prüfen; bei verselbstständigte


Abwandlung

Schwerere Delikt zuerst


Regelbeispiele = gelten nicht als Qualifikationen oder Privilegierung, sondern reine
Strafzumessungsregeln (tatbestandliche Unrechtsgehalt eigentlich nicht verändert, sondern nur
besondere Beispiele für Situationen in denen Strafrahmen zu Unrechtsgehalt nicht passt)

 Regelbeispiele sind nicht zu unterteilen in Tatbestandsmäßigkeit, Rechtswidrigkeit und


Schuld, sondern erst ganz am Ende der Prüfung

z.B.:
I. TB

II.RW

III. Schuld

IV. besonders schwerer Fall (reine Strafzumessungsregelunn, die anders als Abwandlungen keine
zwingende und abschließende Regelung treffen)

 Es gibt Ausnahmen, sodass eine Einzelwertung vorzunehmen ist

Regelbeispiele begründen nur Vermutung

(Qualifiaktions- und Privilegierungstatbestände  Wenn Voraussetzungen vorliegen, muss


Qualifikation oder Privilegierung angewendet werden)

Regelbeispiele sind nicht abschließend

Strafbarkeitsprüfung

Straftat ist eine Handlung die tatbestandsmäßig, rechtswidrig und schuldhaft ist.

Handlung = menschliches Verhalten (reine Naturereignisse, Verhalten von Tieren, juristische


Personen mangels eigener Handlungsfähigkeit scheiden aus  wenn dann nur an ggf.
dahinterstehendem menschlichem Verhalten) + äußerlich erkennbares Verhalten+ willensgetragenes
Verhalten

Weil menschliches Handeln gebraucht = nicht juristische Personen strafrechtlich belangen

Ordnungswidrigkeit kann aber auch juristische Personen sanktionieren (Im dt. Strafrecht aber solche
Möglichkeit nicht)

Äußerlich erkennbares Verhalten (nicht: bloße Gedanken, Wünsche oder Absichten)

Willensgetragenes Verhalten

Nicht bei

- Verhaltensweisen im Zustand völliger Bewusstlosigkeit (Schlaf, Narkose, Ohnmacht), aber


ggf. Handlung als Vorverhalten
- Verhaltensweisen bei vis absoluta = absoluter Gewalt (Körperreaktion bei unwiderstehlicher
Gewalt = würde genauso bei leblosem Gegenstand stattfinden)
(Bei Androhung und folgend eigener Handlung  Strafbarkeit scheitert nicht, weil
menschliche Handlung)
- Reine Reflexbewegungen ohne willentlichen Steuerungsprozess (anders dagegen bei Affekt-
und Kurschlusshandlungen oder automatisierte Verhaltensweisen)

In der Klausur auf den Handlungsbegriff nur dann eingehen, wenn ein Problem vorliegt  Wenn aber
eindeutig, dann wird das einfach als selbstverständlich unterstellt

Fallschema: vollendetes vorsätzliches Begehungsdelit

I. Tatbestandsmäßigkeit
(1) Objektiver Tatbestand
a. Tätereigenschaft
b. Tatobjekt
c. Tathandlung
d. Taterfolg (bei Erfolgsdelikten)
e. Ursächlichkeit der Handlung für den Erfolg (bei Erfolgsdelikten)
f. Objektive Zurechnung (bei Erfolgsdelikten) (wertungsmäßiges Korrektiv der
Ursächlichkeit der Handlung)
1. Schaffung einer rechtlich missbilligten Gefahr
2. Realisierung dieser Gefahr im Erfolg
(2) Subjektiver Tatbestand
a. Vorsatz
b. Ggf. sonstige deliktspezifische subjektive Tatbestandsmerkmale (z.B. eine
bestimmte Absicht vgl. § 242 StGB
(3) GGf. objektive Bedingungen der Strafbarkeit als Tatbestandsannex)
II. Rechtswidrigkeit
(1) Ggf. objektive Voraussetzungen von Rechtfertigungsgründen
(2) Ggf. subjektive Rechtfertigungselement (Wusste Täter (1))

(Nur bei Problemen, sonst: Tatbestandsmäßigkeit indiziert die Rechtswidrigkeit

III. Schuld
(1) Schuldfähigkeit
(2) (potenzielles) Unrechtsbewusstsein
(3) Entschuldigungsgründe

(Nur bei Problemen, sonst: Rechtswidrigkeit indiziert die Schuld)

Objektive Zurechnung

Objektiv zugerechnet wenn,

durch dieses Handeln eine rechtlich missbilligte Gefahr geschaffen oder erhöht wurde
und gerade diese Gefahr sich im tatbestandsmäßigen Erfolg verwirklicht hat
(Gefahrenzusammenhang)

keine rechtlich missbilligte Gefahr:

- Allgemeines Lebensrisiko
- Erlaubtes Risiko (zB Fahren im Straßenverkehr mit dem Auto, Impfungen)
 Abgrenzungen sind nicht trennscharf, aber auch nicht wirklich relevant

Rechtlich missbilligtes Risiko geschaffen oder erhöht

 Bei Senkung eines Risikos nicht gegeben!


- Risikoverringerung

Vorsicht: Es muss dasselbe Risiko sein, dass vermindert wird  bestehendes Risiko allein durch
handeln nur dieses Risiko verringert  Wenn Risiko A durch geringeres Risiko B ersetzt wird, dann ist
das keine Risikoverringerung im Sinne keiner rechtlich missbilligten Gefahr!!!

(z.B. Kind aus Fenster werfen aus Schutz vor brennendem, fallendem Balken)

Problemfälle des Gefahrzusammenhangs:


- atypische Schadensfolgen: Vom Täter geschaffene Gefahr realisiert sich nur dann in dem konkreten
tatbestandlichen Erfolg, wenn dieser Erfolg ein typisches Ergebnis einer Gefahr darstellt

Beispiel: Bluterfall: Leichte Verletzung  Bluterkrankheit  verbluten  kein Gefahrzusammenhang


-> keine obj. Zurechnungsfähigkeit

- Geschehensabläufe außerhalb aller Lebenserfahrung: Schuss  Verletzung  Krankenwagen


 Unfall  Tod
Keine typische Folge von Schüssen bei anderen Personen: Geschehensabläufe außerhalb aller
Lebenserfahrung (schlicht und ergreifend unglückliche Verkettung von Zufällen im Rahmen
des Straßenverkehrs -> nchts mit den Risiken, die mit Schussverletzungen verbunden sind)
Anders: Wenn Krankenwagen mit erhöhter Geschwindigkeit gefahren wäre, infolge der
Schussverletzung (spezifische Risiko einer Rettungsfahrt hätte realisiert  Wenn man auf
eine andere Perso schißet, dann ist damit das Risiko verbunden, dass andere Person schwer
verletzt und nur dann gerettet, wenn auf schnellstem Weg in Krankenhaus --> typsiche
Risiken  Realisierung eines Risikos, dass im Schuss auf das Opfer angelegt gewesen wäre)

Auch nicht außerhalb aller Lebenserafhrung: Tod infolge leicht fahrlässigem Kunstfehler iR
einer Notoperation unter großem Zeitdruck

(Verwirklichung eines Risikos verbunden mit Schuss auf Menschen)


- Außerhalb des Schutzzwecks der Norm (z.B. Geschwindigkeitsbegrenzung  mit zu hoher
Geschwindigkeit verbundene Risiken auszuschließen, aber nicht: bestimmte Person zu
bestimmtem Zeitpunkt an bestimmtem Ort)
Fehlen des Schutzzweckzusammenhangs
(v.a. bei den Fahrlässigkeitsdelikten relevant)

- Fehlen des Pflichtwidrigkeitszusammenhangs: Erfolg wäre auch bei rechtmäßigem


Alternativverhalten eingetreten

(Nicht bereits bei Kausalität: )

hL: Knüpft nur an Handlung an

Rspr: Mitunter auch an Teilaspekten der Hanldung

 F+r RSpr ist Fehlen des Pflichtwidrigkeitszusammenhang zT schon Kausalitätsproblem (Wenn


man den Aspekt des Handelns wegdenkt, dann entfällt Erfolg nicht)

- Eigenverantwortliche Selbstgefährdung: Wenn Opfer selbst bewusst verletzt


(eigenverantwortliche Selbstschädigung)  Werk des Opfers selbst (StGB grds. nicht Aufgabe
den Einzelnen vor selbstgefährdenden und selbstverletztenden Handeln zu schützen)

Gefahrzusammenhang (+)

Eigenverantwortlichkeit  Einsichts- und Erkenntnisfähigkeit eines MJ?  Bei Neine: keine


Eigenverantwortlichkeit; bei ja: Eigenverantwortlichkeit (Einzelfallbetrachtung!)

Ungeschütztem GV mit HIV-Infizierten  Rspr: Wenn GV eigenverantwortlich vollzogen (= in voller


Kenntnis) und dadurch zu Übertragung des Virus  eigenverantwortliche Werk des Opfers

Nicht: - Selbstgefährdung ist nicht freiverantwortlich

- Retterstellung
- Einverständliche Fremdgefährdung (hM: einverständliche Fremdgefährdung 
Rechtfertigungsebene; ist trdz. Zurechenbar)

Eigenverantwortliches Dazwischentreten Dritter:

Gnadenschussfall  S entscheidet eigenständig für Schuss gegen Verletzten H + keine Anknüpfung an


spezifische Gefahren des 1.)

 Nur Gefahr realisiert, die durch den Dritten geschaffen worden sind (aber c-s-q-n, weil wenn
nicht verletzt in Ecke läge, dann keine Schussmöglichkeit)

Ausnahme: Verhalten des Dritten dient der Abwendung der vom 1. Geschaffenen Gefahr
(operierender Arzt)  mit 1. Gefahr eng verbunden  schwere Schussverletzungen tragen bzgl
Gefahr schwere Notoperationen in sich, die unter Zeitdruck Ärztefehlern/Flüchtigkeitsfehler enthält

- Fälle der kumulativen Kausalität  Gefahrzusammenhangv (Bestrafung aus Versuch nur


möglich)
Prüfung der objektiven Zurechnung

a) Schaffung bzw. Erhöhung einer rechtlich missbilligten Gefahr

Nicht:

a. Allg. Lebensrisiko
b. Erlaubtes Risiko
c. Risikoverringerung
b) Realisierung dieser Gefahr im Erfolge

Nicht:

a. Atypische Scahdensfolgen
b. Geschehensabläufe außerhalb aller Lebenserfahrung
c. Fehlen des Schutzzweckzusammenhangs
d. Fehlen des Pflichtwidrigkeitszusammenhang
e. Eigenverantwortliche Selbstgefährdung (nicht: nur einverständliche
Fremdgefährdun)
f. Eigenverantwortliches Dazwischentreten ßDritter (A: Das Verhalten des Dritten ist
gerade mit Ausgangsgefahr verbunden)
g. Kumulative Kausalität

Vorsatz: § 15 StGB

Vorsatz ist Wissen und Wollen der Tatbestandsverwirklichung

1. Wissens – und Willenselement


2. Prinzipiell auf alle Merkmale des objektiven Tatbestands erstrecken (§ 16 I 1 StGB: arg.e.c.)

(Wenn nicht Umstand kennt, dass auf einen Menschen schießt, dann kann man eine Person auch
logischerweise nicht wegen Tötungsmerkmales reicht)

3. Bereits die Unkenntnis auch nur eines Merkmals des objektiven Tatbestands schließt den
Vorsatzu aus

(zahlreiche irrtumskonstellationen)

§ 16 I StGB: Arg.e.c.  es muss ein Wissenselement geben

Vorsatz = Wissen und Wollen der Tatbestandsverwirklichung  Wissens- und Willeneselement (hM)

§ 16 I StGB e.c.  alle Merkmale des objektiven Tatbestands  bereits die Unkenntnis auch nur
eines Merkmals des obj. Tatbestandes schließt den Vorsatz aus.

Konsequenzen einer Fehlvorstellung

Dolus directus 1. Grades

Dolus directus 2. Grades

Dolus eventualis
Drei Formen: 1. Gezielt getötet den Onkel

2. weiß sicher (will trotzdem)  Vorsatz (Wissen und Wollen  dass Chaffauer nur Mittel zum Zweck
darf dabei nach Unrechtsgehalt nicht relevant ist)

3. nimmt billigend in Kauf dass Gefahr

Absicht: dolus directus 1. Grades: Täter hält den tatbestandlichen Erfolg für möglich
(Wissenskomponente) und es kommt ihm gerade darauf an, diesen Erfolg herbeizuführen
(Willenskomponente)

 Stark ausgeprägte Willenskomponente, während es nicht sicher sein muss, dass er weiß, er
muss es lediglich für möglich halten

Mr: Burnes zu töten

Nicht darauf ob bedauert, sondern obsich Folge bewusst ist und gröere Handlung

Wille = entschließt zur Handlung auch wenn sicher sieht

Billigend in Kauf = dolus eventualis

Wissenselemt und Wolleneselement schwach ausgeprägt:

Aber: Er sieht Gefahr, es ist ihm gleichgültiog  er nimmt billigend in Kauf

Handlungsziel nicht relevant

Eventualvorsatz (dolus eventualis) = Der Täter hält es ernstlich für möglich, dass sein Verhalten zur
Verwirklichung des gesetzlichen Tatbestandes führt (Wissenskomponente) und (hM) nimmt dies
billigend in Kauf (Willenskomponente)

Solange der Tatbestand keine besonderen Anforderungen an den Vorsatz stellt, dann reicht im
Prinzip dolus eventualis aus

Wider besseren Wissens = direkter Vorsatz 2. Grades (dolus directus 2. Grades) = §

Wie is der Absichtsbegriff einzuordnen?

§ 242 StGB oder § 267 StGB

Nach hM § 267 StGB: bei Urkundenausdruck reicht aus, wenn Täter voraussieht, dass vorhersehen
(dolus directus 2. Grades)

Bei § 242 StGB: dolus directus 1. Grades


Wenn Absicht Vorteil für den Täter  Erlangung Vorteil bei der Absicht = Dolus directus 1. Grades

Bei Nachteil für eine andere Person (Absicht)  dolus directus 2. Grades

Es kommt dabei nicht auf die Auslegung der Norm ab, sondern auf ihren Wortlaut

Wie unterscheidet man Eventualvorsatz von der bewussten Fahrlässigkeit

(Bewusst Fahrlässig = Sorgfaltspflichten, die man mitbekommt)

C und M

Zwei große Theoriestränge:

eA: Wissensseite: kognitive Theorien

- Möglichkeitstheorie: Eventualvorsatz, wenn der Täter die konkrete Möglicheit der


Rechtsgutsverletzung erkannt hat und dennoch handelt
- Wahrscheinlichkeitstheorie: Eventualvorsatz, wenn der Täter die Rechtsgutsverletzung für
wahrscheinlich, d.h. mehr als „Möglich“ und weniger als „überweigend wahrscheinlich“ hält
- Normative Risikolehren: Eventualvorsatz, wenn sich der Täter bewusst für ein Handeln
entscheidet, dass mit einer in der Rechtsordnung geltenden Risikomaxime unverträglich ist

Wollenselement:

Drei möglichkeiten:

1. Täter will gezielt


2. Täter ist egal
3. Täter will nicht/Vertraut darauf, dass nicht geschieht

Erstnahmetheorie: Eventualvorsatz, wenn der Täter den Erfolg für ernstlich für möglich hält und sich
um des von ihm erstrebten Zieles auch mit der Tatbetsandsverwirklichung abfindet

Billigungstheorie = Eventualvorsatz, wenn der Täter den Erfolg für möglich hält und ihn auch billigend
in Kauf nimmt

Billigend = Täter muss nicht gut finden, sondern es reicht auch, wenn er sich mit dem angestrebten
Erfolg abfindet

 Sprachlicher Unterschied, in der Sache kommen die beiden Ansätze stets zu demselben
Ergebnis

Grundsätze zur Abgrenzung Eventualvorsatz/bewusste Fahrlässigkeit bei Rspr. Und hL

Sowohl beim Eventualvorsatz als auch der bewussten Fahrlässigkeit hält der Täter den Eintritt des
tatbestandlichen Erfolges für möglich (Übereinstimmung auf der Wissensseite)
Der Unterschied liegt auf der Willensseite: Beim Eventualvorsatz findet er sich mit dem möglichen
Erfolgseintritt ab (Na wenn schon)

Bei der bewussten Fahrlässigkeit vertraut er ernsthaft und nicht bloß vage darauf,

Eigenrisiko schließt üblicherweise den Eventualvosatz aus und ist starkes Indiz dafür, dass der
Handelnde darauf vertraut, dass es schon gut gehen wird (Sonst würde er dieses Eigenrisiko nicht
eingehen)

In der Klausur stets dann, wenn nach allen Theorien der Eventualvorsatz vorliegt, möglichst knapp
halten

Es muss eine Möglichkeit geben sozusagen vom Vorsatz wieder zurückzusehen

Wenn Telefonanruf gelingt

Wenn Telefonanruf nicht gelingt

Muss bei Begehung der Tat über Vorsatz verfügen

Zeitpunit der Tat ist der Zeitpunkt der Tathandlung und nicht der Zeitpunktes der

Dolus antecendens: Tathandlung nur vorangehender, aber im Zeitpunkt der Tathandlung nicht mehr
aktueller Vorsatz  nur fahrlässige Tötung

Dolus subsequens = im Nachhinein Billigung einer fahrlässigen Tat  nicht einmal ein richtiger Wille,
geschweige denn ein Vorsatz

Sonderformen des Vorsatzes:

Dolus cumulatives = Es ist prinzipell möglich, dass der Täter mit einer einzigen handlung mehrere
Folgen herbeiführt und möchte dies auch  Eine Handlung kann mehrere Vorsätze verwirklichen
(mehrere tatbestandliche Erfolge)

Dolus alternativus = nicht mehrere tatbestandliche Erfolge können herbeigeführt werden, sondern
nur einer aus mehreren, der Täter weiß aber nicht welchen Tatbestand er herbeiführt

hM: Kumulationslösung = Auf alle Delikte Vorsatz  Wegen einem vollendeten Delikt und bei den
anderen wegen einem Versuch

Vollendungslösung: Zu bestrafen ist nur aus dem vollendeten Delikt, dass andere Delikt (Was wenn
kein tatbestandlicher Erfolg, wenn kein tatbestandlicher Erfolg, dann aus dem schwereren Delikt

P: Täter wird bei keinem Schaden schwerer bestraft, als wenn bei einem einzelnen Delikt

Schwerelösung = Zu bestrafen ist nur aus dem schwereren Delikt

P: Wiegt das Versuchsunreht schwerer, bleibt die tatsächlich eingetretene Rechtsgutsverletzung


unberücksichtigt
Wissensseite: Umfang des erforderlichen Wissens = Kenntnis aller Umstände, die den objektiven
Tatbestand der Strafvorschrift verwirklichen (Tätereigenscahft, Tatobjekt, Tathandlung, Taterfolg,
Kausalität, Zurechenbarkeit)(

Konkretheit des erforderlichen Wissens:

Kausalität: Es reicht aus, wenn Täter Kausalkette an sich zwischen Handlung und Erfolg kennt (Nur
ganz abstrakt, dass sein Handeln irgendwie zum tatbestandlichen Erfolg führt)

Täter muss Kausalverlauf in seinen wesentlichen Zügen erfasst haben muss

Kriterien: Wenn einem anderen ein bestimmtes Mittel verabreicht = biochemische Prozesse = an
dessen Ende der Eintritt der tatbestandlichen Erfolges steht

Tatobjekt: Es genügt die gattungsmäßige Bestimmung (z.B. das Wissen irgendeinen menschen zu
töten oder irgendeine Sache zu beschädigen)

Kausalität = Es genügt, wenn der Täter den Kausalverlauif in seinen wesentlichen Zügen vorhersieht

Intensität des erforderlichen Wissens = Ausreichend ist ein sachgedankliches Mitbewusstsein (=


aktuell zwar nicht reflektiertes, aber gleichwohl vorhandenes und ständig abrufbares Wissen)

(bewusste Fahrlässigkeit = „Es wird schon gut gehen“)

Heutige Einheit: Klausurträchtige Probleme

Zeitpunkt der Tat = Tathandlung und nicht Eintritt des relevanten Erfolges

(Tatvorsatz muss zum Zeitpunkt der Tat vorliegen)

§ 16 I StGB:

Irrtümer auf zwei Ebenen:


begriffliche Ebene = umfasst Ausdrücke und Begriffe, mittels derer der Gesetzestext auf bestimmte
Umstände der Wirklichkeit Bezug nimmt (Wort der Sache)

Tatsachenebene = umfasst Umstände der Wirklichkeit auf die der Gesetzestext mittels seiner Begriffe
Bezug nimmt

Um vorsätzlich zu handeln, muss der Täter wissen, dass die Umstände vorliegen auf die Gesetzestext
Bezug nimmt, muss aber nicht wissen, dass sie unter die Tatbestandsmerkmale fallen (d.h. Begriffe
der gesetzlichen Tatbestandes)
Muss nicht wissen, dass Umstände von Gesetz erfasst sind  bloßer sprachlicher Irrtum über die
korrekte Verwendung gesetzlicher Begriff (Subsumtionsirrtum = zutreffend erkannte Umstände, aber
wegen falschem Begriffverständnis nicht richtig unter Gesetz subsumiert) = lässt den Vorsatz nicht
entfallen

z.B. Katzenfall reiner Begriffsirrtums, der insofern unbeachtlich ist

Beschädigen = bestimmungsgemäße Brauchbarkeit muss mehr als nur unerheblich beeinträchtigt


sein

(Bei Fahrradreifen, dann Luft entlassen mehr als unerheblich, wenn Fahrradfahrer keine
Fahrradpumpe dabei hat)

Korrespondieren

Deskriptive Tatbestandsmerkmale (deskriptiv)

Normative Tatbestandsmerkmale

Deskriptive Tatbestandsmerkmale = bezeichnen natürliche Sachen, d.h. Objekte, Eigenschaften,


Handlungen etc., die es unabhängig von rechtlichen Regelungen gibt (z.B. Sache in § 313 oder rein
körperliche Gegenstände)

Normative Tatbestandsmerkmale (z.B: „fremd“ in § 303 StGB, weil auf den Begriff des Eigentums
abstellt)  bezeichnen rechtliche Tatsachen, d.h. Objekte, Eigenschaften, Handlungen, etc., die erst
durch bestimmte rechtliche Regeln erzeugt werden (Eigentum an einer Sache)

(nur Kenntnis auf der Tatsachenebene, nicht dagegen auf der Begriffsebene: Täter muss bestehende
Rechteslage, auf die normative Tatbestandsmerkmal des Straftatbestandes als Umstand Bezug
nimmt, zumindest im Großen und Ganzen erkannt haben, z.B. Parallelwertung in der Laiensphäre
(z.B. wissen, dass auf Sache nicht zugreifen darf)

Korrekte rechtliche Bezeichnung braucht er dagegen nicht zu kennen

Begriffsirrtum und tatbestandlicher Irrtum:

z.B. Buch gekauft aber noch nicht übereignet, dann einfach mitgenommen  Tatbestandsirrtum,
weil zwar Eigentum an sich kennt, aber Kenntnis der Umstände, die Fremdheit der Sache begründen

(Irrt er über einen begrifflichen oder einen tatsächlichen Umstand: auch normativ lösen  Darf das
ein Tatbestandsirrtum sein oder nicht)

Urkunde = verkörperte Gedankenerklärung, die geeignet und bestimmt ist

Urkunde ist normativer Begriffsteil

Funktion
Vollumfänglich

Irrt der Täter nur über ein einzelnes Wort, einen einzelnen Begriff oder einen gesamten Umstand,
eine gesamte Tatsache? (Oder: begeht Unrecht und versteckt hinter Begriff, oder weiß nicht einmal
das Unrecht begeht)

Natürliche Tatsachen

Rechtliche Tatsachen

Nicht jeder Irrtum auf der Umstandsebene ist automatisch auch ein Tatumstandseben iSv § 16 I StGB

Hat nicht geirrt über Sachbeschädigung, sondern über Sache im Einzelnen  darauf darf es aber
nach dem Schutzzweck des Eigentums nicht ankommen

Irrtum über Identität des Tatobjekts

(Normalerweise: Angriffs und Velretzungsobjekt sind identisch, aber irrt über die Identität des
Tatobjektes)

Unbeachtlicher Identitätsirrtum = Tatobjekt, dass getroffen ist, und Tatobjekt, dass subjektiv
vorgestellt hat, stimmen nach tatbestandlicher Beschreibung überein

Tatbestandliche Gleichwertigkeit = Das Tatsächlich betroffene Tatobjekt stimmt nach siener


tatbestandlichen Umschreibung mit dem irrtümlich vorgestellten Tatobjekt überein
(Tatbestandsirrtum -, Täter wird bestraft wegen vollendetem vorsätzlichem Delikt am tatsächlich
betroffenen Tatobjekt)

Tatbestandliche Ungleichertigkeit = das tatsächlich betroffene Tatobjekt stimmt nach seiner


tatbestandlichen Umschreibung mit dem irrtümlichen vorgestellten Tatobjekt nicht überein

Irrtum über den Geschehensablauf = Angriffs- und Verletzungsobjekt fallen auseinander (Unterschied
Identitätsirrtum Täter trifft Objekt, dass treffen will, aber irrt über Objekt, hier: Täter zielt auf Objekt
X, aber trifft Objekt Tat Y)

Tatbestandliche Gleichwertigkeit beim Fehlgehend er Tat.

eA: Tatbestandsirrtum nicht, denn der Täter trifft ein Objekt genau der Gattung, die er auch treffen
wollte  Täter wird bestraft wegen vollendetem vorsätzlichen Delikt am Verletzung
Bei einem anderen Objekt: Vorsatz hat auf ein ganz bestimmtes Objekt konkretisiert  Identität
spielt zwar keine Rolle, aber hier ein Vorsatz, welcher auf Person X konkretisiert hat (nicht mehr in
Vorstellung, dass neben Person X auch andere Person von Angriff getroffen werden kann)

Kausalverlauf zielgerichtet zum Tatobjekt und hat anders entwickelt

Gesetz verlangt Bewusstsein im Hinblick auf Verletzung auf ein Objekt  Gleichwertigkeit ganz
unproblematisch (visiert Tatobjekt an, von dem vorstellt, dass Voraussetzungen einer Sache erfüllt 
obj. Und subj. Alles gegeben, was gegeben sein muss)

In dieser Konstellation macht Unterschied, dass nicht entsprechendes Tatobjekt trifft, an das er nicht
gedacht hat.

Identitätsobjekt = trifft Gegenstand dass treffen wollte

Fehlgehen der Tat = trifft anderen, dritten Gegenstand, den gar nicht trreffen wollte

(= ist der Unterschied)

Obj. Und subj. Tatbestand müssen übereinstimmen

Begrifflicher Irrtum ggf. auf der Ebene der Schuld relevant

Für den Tatumstandsirrtum iSv § 16 I StGB

Nicht jeder Umstand darüber hinaus auch ein relevanter Tatbestandsirrtum

Error in persona ou objecto

Error in persona = Schießübungen in Wald, schießt in Vorstellung auf Baum, aber trifft tatsächlich
einen Menschen

Aberratio ictus = Angriffs- und Verletzungsobjekt fallen auseinander

Für Gesetz objektiv nur erforderlich, das Sache beschädigt wir –> Welche Sache ist irrelevant

Für den Vorsatz braucht der Täter entsprechend nur willen und wollen eine Sache zu beschädigen
(Identität einer Sache ist irrelevant)

 Selbiges gilt sogar für täterbezogene Mordmerkmale

Tatsächlich betroffene Verletzungsobjekt  Täter keine Vorstellung, wenn Angriffs- und


Verletzungsobjekt auseinander fallen

(Beim Identitätsirrtum: Vorsatzkonkretisierung erstreckt auf die Gattung  Angriffs- und


Verletzungsobjekt sind identisch  Konkretisierung ist insofern kein Problem)

Bei Auseinanderfallen: Vorsatzkonkretisierung schadet


Zusammengehen von Fehlgehen der Tat und einem Identitätsirrtum  nach aberratio ictus (Nur
Vorsatz in Bezug auf den Tatobjekt, dass tatsächlich nicht getroffen wird  insofern kein Erfolg 
tatsächlich betroffenene Tatobjekt)

Dogma vor Andeutungen des Professoren

OHNE BEGRÜNDUNG DER ABERRATION INICTUS UND DES IDENTITÄTSIRRTUMS GIBT ES KEINEN
EINZELNEN PUNKT  RECHENWEG UND NICHT ERGEBNIS

Absolute Klausurklassiker

Irrtum über den Kausalverlauf

Ausreichend ist, dass der Täter den Kausalverlauf in seinen wesentlichen Zügen richtig vorhersieht 
unwesentliche Abweichungen des tatsächlichen Kausalverlaufs vom vorgestellten Kausalverlauf
lassen den Vorsatz unberührt

Nach hM: Abweichung des tatsächlichen vom vorgestellten Kausalverlauf dann unwesentlich, wenn

- Sie sich noch in den Grenzen des nach allgemeiner Lebenserfahrung Voraussehbaren hlt
(wirft von Brücke zu ertrinken  schlägt tatsächlich gegen Brückenpfeiler, und bricht den
Schädel)
- Keine andere Bewertung der Tat rechtfertigt

(Solange sich das Opfer nicht grob fahrlässig verhält und Maßnahmen ergreift, die überhaupt nicht
nachvollziehbar sind)

Auf der Flucht sehr riskante Handlungen = nach allg. Lebenserfahrung noch nachvollziehbar

Formuliere kürzer, präziser und mehr aufs Wesentliche eingehen

In der Klausur in der Mehrheit der Fälle: Wenn objektive Zurechenbarkeit bejaht, dann wird im
subjektiven Tatbestand in der Regel eine unwesentliche Konstellation gegeben sein wird (Achtung A
z.B. Fall 26 oder 27)

Irrtum über den Kausalverlauf bei zweiaktigem Geschehen


1. Ansicht: Lehre vom dolus generalis: einheitliches Gesamtgeschene, das auch im 2. Twil noch
von einem Gesamttötungsvorsatz getragen wird
P: Täter hat ggf. gar kein Vorsatz im 2. Akt
2. Ansicht: Beide Handlungen sind getrennt zu handeln: Bei der ersten handlung liegt zwar der
Vorsatz vor, aber es fehlt der Erfolg
Bei der zweiten handlung tritt der Erfolg zwar ein, es fehlt jedoch nun der Vorsatz: Täter wird
bestraft wegen versuchtem Delikt in Tatmehrmehrheit mit fahrlässigem Delikt
P: Kann im Ergebnis nicht sein: Vorsatz der letztlich zum Taterfolg führt
Kausalität zum Erfolg ist aber eigentlich gegeben (Äquivalenztheorie)
Beide Handlungen ergeben nur in Verbidnung Sinn; Zweithandlung gibt nur nach
Ersthandlung Sinn  deshalb könnte man objektive Zurechnung bejahen
(Obwohl sich die in der ersten Handlung geschaffene Gefahr eigentlich nicht realisiert hat)
3. Ansicht: Unwesentlichkeitslösung: Maßgeblich ist die erste Handlung; im objektiven
Tatbestand: Kausalität und objektive Zurechnung
Im subjektiven Tatbestand: Vorsatz gegeben, da lediglich eine unwesentliche Abweichung
des tatsächlichen vom vorgestellten Kausalverlauf vorliegt
 Täter wird bestraft wegen vollendentem vorsätzlichen Delikt

Mittäter greift ein: Auch Argumentation, dass im Rahmen nach allg. Lebenserfahrung voraussehbaren
hält

Drei Lösungen auswendig lernen und darstellen

Lehre vom dolus generalis keine vertretbare Lösung  zwangsweise abzulehnen

Vorsatz  nur der Teil des subjjektiven, der sich auf Merkmale des objektiven Tatbestandes bezieht.

Rechtswidrigkeit der erstrebten Zuneigung (obj. Merkmal im subj. TB)

Delikte mit überschießender Innentendenz = Es gibt neben dem Vorsatz noch ein weiters subj.
Tatbestand (subj. Ist mehr erforderlich, als nur bezogen auf das objektive)

Objektive Bedingung der Strafbarkeit bei einigen Delikten = rein objektive Bedingung, weil nicht vom
Vorsatz erfasst sein muss (zB § 231 StGB)

 Es muss nur vorliegen, dass sich jemand an einer Schlägerei beteiligt für den Vorsatz

Bedingungen, die zwar objektiv vorliegen müssen, auf die sich aber der Vorsatz nicht zu erstecken
braucht  entweder nach dem subj. Tatbestand als Tatbestandsannex oder nach der Schuld geprüft

Unterscheidung Mensch und Ungeborenes  Ungeborene kann noch kein Mensch sein
Beginn des Menshcseins:

- Zivilrechtliche Lösung: Vollendung der Geburt (§ 1 BGB)


- Strafrechtl. Lösung (hM): Einsetzen der Eröffnungswehen (bzw. operative Entbindung mit
Öffnung Uterus)

Fahrlässige Schwangerschaftsabbruch gibt es nicht  zu eite Einschränkung der Schwangeren

Gerade während Geburt: Farhlässigkeit aber wichtig (Fehler Ärzte/Hebammen)  strafrechtlicher


Schutz unverzichtbar  Weil Ungeborenes auch geschützt werden muss, wird Schutzbereich der §§
211ff. StGB und damit auch fahrlässige Tötung auf Einsetzen der Eröffnungswehen ausgeweitet

Nach § 8 StGB: entscheidend ist der Zeitpunkt der Handlung und nicht der Eintritt des
tatbestandlichen Erfolges (es handelt sich um einen Schwangerschaftsabbruch, wenn man auf eine
Schwangere einschlägt (Wenn Möglichkeit gar nicht gesehen oder darauf vertraut, dass nicht eintritt
 dann evtl. nur nicht strafbarer fahrlässiger Strafbarkeitsvorwurf iVm strafberem Vorwurf der
Körperlverztung der Schwangeren)

hM: endgültige Erlöschen aller Gehirnfunktionv ist der Tod eines Menschen

Gesamtabwägungsinteresse: verfassungsrechtliche Ebene: verfassungsrechtlich geschützte


Rechtsgüter und

Schwerpunktsetzung ist wesentlich: mindestens 50 % der Zeit in einer Klausur müssen im Grunde
genommen auf die Schwerpunkte gezielt werden

Interessenabwägung ist schon erfolgt durch Behörden und Gesetzgeber

Das tatbestandsausschließende Einverständnis:

Bei bestimmten Deliten besteht der deliktische Carakter der Tat gerade in einem handeln gegen doer
ohne Willen des Rechtsgutsinhabers (z.B. Diebstahl, Freiheitsberaubung, Hausfreidensbruch)

 Zustimmung des Rechtsgutsinhabers lässt schon die Tatbestandsmäßigkeit der Tathandlung


entfallen

Wenn Wachleute jemanden auf das Gelände lassen in dem falschen Glauben sie würden zum
Personal gehören, dann liegt kein Hausfriedensbruch vor

 Ob Irrtümer vorliegen oder nicht spielt nach herrschender Meinung keine Rolle

Solche Delikte, die schon auf Tatbestandsebene gar nicht mit Willen des Rechtsgutsinhabers
begangen werden können (Diebstahl, Freiheitsberaubung, Hausfriedensbruch)
Aber auch Delikte, die nicht im Tatbestand gegen oder ohne Willen haben: Beleidigung,
Körperverletzung

Bei anderen Delikten kann die Rechtsgutsverletzung auch ohne Berücsichtigung einer
Willensbeeinträchtigung beim Rechtsgutsinhaber ebstimmt werden: Zustimmung des
Rechtstgutsinhabers ändert an der Tatbestandsmäßigkeit nichts

Zustimmung bewirkt aber einen unrechtsausschluss auf der Rechtfertigungsebene: rechtfertigende


Einwilligung

 Zustimmung des Rechtsgutsinhabers ändert an der Tatbestandsmäßigkeit nichts


  Zustimmung bewirkt dann aber einen Unrechtsausschluss auf der Rechtfertigungsebene:
rechtfertigende Einwilligung

Unterscheidung in tatbestandsauschließende und rechtfertigende Einwilligung

Fallschema: Einwilligung:

1. Verfügungsbefugnis
2. Einwilligungsfähigkeit
3. Ausdrückliche oder konkludente Erklärung spätestens bei Beginn der Tat
4. Keine wesentlichen Willensmängel
5. Handeln in Kenntnis der Einwilligung

1. Verfügungsbefugnis

Einwilligung kann nur vom Rechtsgutsinhaber (bzw. dessen Vertreter) erteilt werden

 Logische Konsequenz: Eine Einwilligung bei kollektiven Rechtsgütern scheidet von


vorneherein aus  möglich nur bei Delikten, die dem Schutz der Rechtsgüter des Einzelnen
dienen und nicht bei Delikten, die Rechtsgüter der Allgemeinheit schützen (z.B.
Falschaussage, auch wenn Angeklagter einwilligt  bei uneindlicher Falschaussage geht es
nicht primär um Belange des Angeklagten, sondern um Allgemeininteresse an
ordnungsgemäßen Funktionieren der Justiz)

Ausnahmen von der Verfügungsbefugnis bei Individualrechtsgütern:

Eine Stellvertretung ist grds. Bei der Einwilligung möglich: Vertretener kann nach freiem Belieben
auch disponieren

A: gesetzl. Vertreter muss am Wohl und Interesse des Vertretenen orientieren

z.B. Einwilligung von Eltern in notwendige Heilbehandlung eines Kindes

z.B. Nicht: Ein Kind spendet Niere für ein anderes

2. Einwilligungsfähigkeit
Einwilligungsfähigkeit des Rechtsgutsinhabers, wenn er nach seiner geistigen und sittlichen Reife
imstande ist, Bedeutung und Reichweite des Rechtsgutsverzichts zu erkennen und sachgerecht zu
beurteilen

 Maßgeblich ist die tatsächliche Einsichts- und Urteilsfähigkeit

(individuelle Betrachtung auf Grundlage von allgemeinen Erfahrungen)

2. Einwilligungserklärenung:

Form: Die Einwilligung muss spätestens bei Beginn der Tat vorliegen, d.h. nach hM ausdrücklich oder
zumindest konkludent erklärt worden sein (Nicht Rechtsgeschäftlich, d.h. kein Zugang notwendig;
Kenntnis des Täters spielt zunächst keine Rolle)

Fromulierung: Auf die Herbeiführung von Unrecht gerichtet

Die Einwilligung ist jederzeit frei wiederrufbar

Inhalt: Bei vorsätzlichen Erfolgsdelikten muss sich die Einwilligung sowohl auf die tatbestandliche
Handlung als auch auf den tatbestandlichen Erfolg beziehen

Formuliere noch schöner

Zwang ist ein Willensmangel

P: Irrtum bei einer Einwilligungserklärung

Zwang: Wesentlicher Willensmangel, wenn der Täter dem Rechtsgutsinhaber die Zustimmung durch
rechtswidrigen Zwang abnötigt

Rechtsgutsbezogene Fehlvrostellung (Irrtümer, die sich auf Art, Umfang, oder Gefährlichkeit der
Rechtsgutsverletzung beziehen, sind stets wesentlich, machend ie Einwilligung also immer
unwirksam

Str: Fehlvorstellung, die nur für das Motiv der Einwilligung maßgeblich sind

a) Rechtsgutslösung: stets unbeachtlich


b) Zwecklösung: stets beachtlich (darf keine wesentlichen Willensmängel aufweisen)
c) Zurechnungslösung: beachtlich, wenn sie dem Täter, etwa weil er den Einwilligenden
getäuscht hat, zugerechnet werden kann (Achtung: Täter und Profitierender können
verschieden sein)
Mutmaßliche Einwilligung: weiterer Rechtfertigungsgrund

Die Einwilligung des Rechtsgutsinhabers kann vor der Tat nicht eingeholt werden. Die Umstände
sprechen aber dafür, dass er zustimmen würde, wenn man ihn fragen könnte:

Prüfungsaufbau:

1. Verfügungsbefugnis
2. Einwilligungsfähigkeit
3. Keine Möglichkeit zum Einholen einer Einwilligung vor der Tat
4. Mutmaßliche Zustimmung des Rechtsgutsinhabers
5. Handeln in Kenntnis der mitm

Rechtfertigungsgrund: Erziehungsrecht

z.B. Freiheitsberaubung, welche durch das elterliche Erziehungsrecht gedeckt ist.

Erziehungsmaßnahmen dürfen aber jedenfalls keine entwürdigen Charakter haben

Elterliches Züchtigungsrecht gibt es nicht: § 1631 II BGB: Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie
Erziehung. Körperliche Bestrafung (…) sind unzulässig

nach § 1631 II BGB: Alle körperlichen Bestrafungen und andere entwürdigenden Maßnahmen sind
unzulässig  es zeigt sich, dass körperliche Bestrafungen alle entwürdigend sind

Züchtigungsrecht des Lehrpersonal gibt es nicht

Lies die gesamte Norm

Bezeichnung: taugliches Tatobjekt oder auch Tatopfer

Tathandlung: körerlcihe Misshandlung oder Gesundheitsschädigung

 Stets die Prüfung von beiden Tatvarianten erwartet, selbst wenn das erste geprüfte schon
bejaht worden ist

Unwirksamkeit der Einwilligung nach § 228 StGBe

Strafantagserfordernis nach § 230 StGB notwendig

Aber: kein absolutes Antragsdelikt (auch ohne Antrag verfolgbar, wenn ein besonderes öffentliches
Interesse im Hinblick auf die Strafverfolgung gegeben ist)

Andere Person = ein bereits geborener anderer Mensch (d.h. ungeborene Leben scheidet als
Tatopfer des § 223 StGB aus  wenn auf das ungeborene eingewirkt wird (wenn unter körperlichen
Beeinträchtigungen leidet)
Verletzung, die dem ungeborenen zugefügt wird, wirkt später noch fort, ist keine Körperverletzung

Ungeborenes scheidet als taugliches Opfer aus (selbst wenn körperliche Schädigungen später noch
fotbestehen)

Körperliche Misshandlung = jede üble, unangemessene Behandlung, die das körperliche


Wohlbefinden oder die körperliche Unversehrtheit nicht nur unerheblich beeinträchtigt

Üble, unangemessene Behandlung im Prinzip durch Handlung ersetzbar

Im Vergleich zu vor der Handlung verschlechtert: maßgeblich ob Status quo weiter verschlechter wird
(selbst wenn schon körperliches Wohlbefinden beeinträchtigt wird ist also eine körperliche
Misshandlung möglich)

Das körperliche Wohlbefinden beeinträchtigen Schmerzzufügungen, aber auch sonstige Störungen


des Wohlbefindens

Wohlbefinden z.B. Kopf auf nassen Asphalt für eine Stunde  ausreichend um die körperliche
Misshandlung zu bejahen

Verletzung der körperlichen Unversehrtheit = alle Substanzschädigungen, Verunstaltungen und


Funktionsstörungen

Verunstaltung hat Bagatellschwelle, aber z.B. schwer zu entfernende Ölschädigung

Muss Opfer Verletzung der körperlichen Unversehrtheit spüren

Für die Verletzung der körperlichen Unversehrtheit ist auch eine schmerzlose Verletzung möglich

Keine unerhebliche Beeinträchtigungen  eine gewisse Bagatellschwelle

Vokablur: strafwürdig, strafbedürftig

Es geht in Jura immer um Definitionen und das Spiel mit diesen Definitionen

Seelische Einschränkungen sind keine körperlichen Einschränkungen  eine seelische


Beeinträchtigung ist keine körperliche Misshandlung (es sei denn seelische Beeinträchtigungen
manifestieren sich in irgendeiner Weise körperlich)

Rein seelische Beeinträchtigungen nach § 223 StGB scheiden aus, es sei denn sie manifestieren sich
körperlich
Gesundheitsschädigun: die Herorrunfung, Steigerung oder Aufrechterhaltung eines pathologischen
Zustandes (eines vom Normalzustand der körperlichen Funktionen nachteilig abweichenden
krankhaften Zustandes) - pathologischer körperlicher Zustand

 Keine Schmerzempfindung erforderlich

Handlungsbedarf

Wenn Herbeiführung einer seelischen Störung  Wenn Selbstverletzung, die nicht freier
Willensbildung folgt  mittelbare Täterschaft möglich (Opfer als Werkzeug des Täters in
Selbstverletzung)

P: Infektion mit einem Virus

hM: pathologischer Zustand ist schon die Infektion mit einem Virus, nicht der Ausbruch

Der ärztliche Heileingriff:

a) Tatbestandslösung: ärztlicher Heileingriff erfüllt unter bestimmten Voraussetzungen schon


nicht den Tatbestand der Körperverletzung
a. Erfolgslösung: Keine Körperverletzung, wenn der Patient geheilt wird oder sein
zustand sich zumindest bessert  Tatbestandsmäßig ist nur der erfolglose Eingriff
b. Lösung des knstgerechten Eingriffs: Keine Körperverletzung, wenn die ärztliche
Maßnahme medizinisch indiziert ist und lege artis durchgeführt wird:
Tatbestandsmäßig nur der nicht indizierte oder nicht sachgerecht vorgenommene
Eingriff
c. Rechtfertigungslösung: Ärztlicher Heileingriff erfüllt stets den Tatbestand der
Körperverletzung

Falls Einwilligung nach § 630d BGB nicht erfolgt ist, z.B. weil unzureichende Information, dann wird
auf eine hypothetische Einwilligung abgestellt (Einwilligung an sich aber nur wirksam, wenn der Arzt
zuvor seine Aufklärungspflicht genüge getan hat)

Die hypothetische Einwilligung

Rechtswidrigkeit kann auch entfallen, wenn

- Die tatsächlich erteilte Einwilligung wegen eines Aufklärungsmangels unwirksam ist,


- Eine mutmaßliche Einwilligung wegen der Möglcihkeit den Berechtigten nach seiner
Zustimmun zu fragen, ausscheidet
- Aber dieser auch dann eingewilligt haben würde, wenn man ihn hinreichend aufgeklärt hätte
(hypothetische Einwilligung)

Aus dem Zivilrecht eine Figur übernommen, die eigentlich nur vor dem Hintergrund bestimmter
Haftungsregeln im Zusammenhang mit Ärzten ergibt
Kritik: Aushöhlung der Selbstbestimmungsfreiheit des Rechtsg

Es ommt bei anderen gefährlichen Werkzeuge nicht auf die abstrakte Gefährlichkeit, sondern auf die
konkrete Gefährlichkeit an  nicht erfasst sind abstrakt gefährliche Gegenstände, die konkret n
ungefährlicher Weise verwendet werden; erfasst wiederum sind abstrakt nicht gefährliche
Gegenstände, die konkret in gefährlicher Weise verwendet werden

(Im Gegenteil: die Waffe, bei der es auf die abstrakte technische Eignung ankommt: Bei Waffen auf
abstrakten, bei Werkzeugen auf konkreten Maßstab!)

Telos Werkzeug: Körperkraft über das normale Maß hinaus gesteigert  bei einer normalen
Prothese eher nicht der Fall, bei speziellen, besonderen Prothesen dann zu diskutieren und ggf. nach
Einzelfall zu entscheiden

Mittels = nach der Rspr., dass die Waffe oder das andere gefährliche Gegenstand unmittelbar auf den
Körper des Opfers eingewirkt worden ist

Bei obj. Zurechnung kommt es im Gegensatz zur weiten Lösung des § 224 I Nr. 5 StGB teilweise auf
die Einzelfallbetrachtung des Opfers an.

§ 226 I StGB: im Hinblick auf besondere Folge muss Täter nicht mit Vorsatz gehandelt haben  siehe
auf § 226 II StGB

Körperverletzung mit Todesfolge = Körperverletzungsvorsatz (aber nicht gedacht, dass etwas


passieren kann) und anschließende Todesfolge

Wenn Täter sieht Möglichkeit der Todesfolge und sagt: „ja wenn schon“ -> dann ist es wied

§ 225 StGB mit „Quälen“ hybrider Charakter zwischen Qualifikation (Bezug auf
Schmerzen/körperliche Leiden) und Grundtatbestand (psychische Leiden)

Einwilligung bei verabredeten Schlägereinen: Körperverletzung iSv § 223 StGB unter der Frage: sind
Körperverletzungen durch Einwilligung möglicherweise gerechtfertigt

BGH: Eskalationsgefahr ist zu berücksichtigen

Wenn es keine Mechanismen gibt, um das zu unterbinden, dann reicht die Eskalationsgefahr aus, um
wegen Sittenwidrigkeit eine Einwilligungsfähigkeit zu verneinen

Aber wenn es Regeln gibt und deren Gewährleistungen gesichert wird, dann ist es eine Frage der
Einzelfallbetrachtung

(so der BGH, aber ein solcher Fall mit Sittenwidrigkeit im Grund genommen beliebig begründbar)
In welchem Verhältnis stehen Körperverletzungsdelikte zu Tötungsdelikten:

Ganz hM: Körperverletzung notwendiges Durchgangsstadium zur Tötung

Ergo: Mit jeder Tötung dann eine Körperverletzung verbunden (obj. TB.)

Subj. TB: Jeder der Tötungsvorsatz hat, hat notwendigerweise auch einen Körperverletzungsvorsatz

Klausur: Immer dann wenn man ein vollendetes vorsätzliches Tötungsdelikt bejaht, dann
Körperverletzungsdelikt nur noch ganz kurz ansprechen

Feststellung: In Tötungsdelikt ist Körperverletzungsdelikt enthalten, dass dann hinter dem


Tötungsdelikt zurücktritt (max. zwei Sätze im Urteilsstil, bestenfalls noch welche genau verwirklicht
sind)

Auch § 227 StGB verwirklicht

Einfach drüber gehen, im Kopf prüfen und schnell hinschreiben, welche verwirklicht sind

Formulierung: Treten als notwendiges Durchgangsstadium hinter dem Tötungsdelikt zurück

Wenn nur fahrlässige Tötung in Betracht bei Körperverletzung:

Körperverletzung mit Todesfolge in Verbindung mit fahrlässiger Tötung: nach Tateinheit Bestrafung
nur nach Körperverletzung mit Todesfolge

Erst Tötungsdelikt, dann Körperverletzungsdelikt prüfen: schwereres Delikt zuerst prüfen, weil von
ihm im Zweifel die Strafe ausgeht

Objektive Bedingung der Strafbarkeit = Vorsatz des Täters muss sich nicht darauf beziehen, nicht
einmal Fahrlässigkeit wird benötigt

Fallschema: Beteiligung an einer Schlägerei, § 231 StGB

I. Tatbestansmäßigkeit
a. Objektiver TB
i. Schlägerei oder von mehreren verübter Angriff
ii. Sich-Beteiligten
b. Subjektiver Tatbestand
c. Objektiver Tatbestand
i. Tod eines Menschen oder schwere Körperverletzung
ii. Verursachung durch die Schkägerei bzw. den Angriff
II. RW
III. Schuld

Abstrakte Gefährungsdelikte = Handlung als solche abstrakt so gefährlich, dass Vornahme Handlung
pönalisieren
Schlägerei = mit gegenseitigen Körperverletzungen verbundene Auseinandersetzung, a der
mindestens drei Personen aktiv mitwirken

 Tätliche Auseinandersetzung zwischen drei Personen verliert ihre Schlägerei-Eigenschaft,


sobald einer der Beteiligten sich entfernt
 Ob die Beteiligten schuldhaft in den Streit verwickelt wurden, spielt keine Rolle. Auch der
Notwehrübende wird mitgezählt
 Nicht ausreichend, wenn Zweikampf Dritter anfeuert oder schlichtungswillige Personen vom
Einschreiten abhält

Von merhren verübten Angriff = die in feindseliger Willensrichtung unmittelbar auf den Krper eines
andere abzielende Einwirkung durch mindestens zwei Personen. Gegenseitige Tätlichkeiten sind hier
nicht erforderlich

Sich-Beteiligen: Wer am Tatort anwesend ist und am Fortgang der Auseinandersetzung aktiv Anteil
nimmt; eines Mitschlagens oder Mitangreifens bedarf es nicht

 Der Begriff der Beteiligung ist hier umgangsprl. Und nicht iSd der Beteiligungslehre zu
verstehen
 Nach hM nicht nur physische, sondern uach psychische Formen der Mitwirkung
 Nicht beteiligt, wer als Opfer duldet und auf reine Schutzwehr beschränkt. Gleiches gilt für
denjenigen, der ohne tätliches Eingriefen den Streit nur schlichten will

Objektive Bedingung der Strafbarkeit: Tat ist nur strafbar, wenn durch die Schläger der Tod oder die
schwere Körperverletzung eines Menschen verursacht wurde: Beteiligte macht sich auch dann
strafbar, wenn ihn im Hinblick auf die schwere Folge weder Vorsatz noch Fahrlässigkeit zur Last fällt

Genügt, wenn schwere Folge bei einem Unbeteiligten eintritt

Auch wenn die schwere Folge den Beteiligten selbst triff, schließt das nach hM seine Strafbarkeit
nicht aus

Es braucht kein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Tatbeitrag des einzelnen Beteiligten und
dem Eintritt der schweren Folge zu bestehen: es reicht aus, dass letztere auf dem Gesamtvorgang der
Schlägerei bzw. des Angriffs beruht

 Es kommt nicht darauf an, ob die Ursache für die schwere Folge vor während oder nach der
Beteiligung gesetzt wurde

Begründung: Wenn man zulässt, dass jemand der noch nicht oder nicht mehr beteiligt sind, nicht
bestraft werden, dann drohen umfangreiche Schutzbehauptungen (auch Absicht Gesetzgeber solche
Beweisschwierigkeiten mit umfasst werden) und das möchte man vermeide

Für objektive Bedingungen der Strafbarkeit nur relevant, ob Bedingungen eingetreten sind oder
nicht: Selbst wenn Tod oder schwere Körperverletzung durch Notwehrhandlung ist dennoch eine
Schlägerei

StGB-AT

Schuldprinzip ist verfassungsrechtlich verankert: Keine Strafe ohne Schuld


Strafbegründungsfunktion: Eine rechtswidrige Tat kann nur bestraft werden, wenn der Täter auch
schuldhaft gehandelt hat

Strafzumessungsfunktion = Schuld kann größer oder kleiner sein

 Bis zum 1. Staatsexamen nur die Strafbegründungsfunktion wichtig (und für die mündliche
Prüfung im Staatsexamen)
 Zumessung der einzelnen Strafe muss sich an der Höhe der konkreten Tatschuld orientieren,
vgl. § 46 I 1 StGB

hM: normativer Schuldbegriff = rechtswidrige Tat ist schuldhaft begangen, wenn sie dem Täter
persönllich vorgeworfen werden kann, weil er sich bei seiner Willensentschließung und
Willensbetätigung nicht von seinen rechtlichen Pflichten hat leiten lassen, obwohl ihm dies möglich
gewesen wäre: Schuld als „Andershandelnkönnen“

P: Kein Schuldausschluss wegen Krankheit, kein freier Wille

Deterministen: Mensch determiniert; kein freier Wille  Strafrecht nur Außenimpuls um Täter in
Dterminismus zu brechen

Agnostiker: Kann man nicht entscheiden, macht aber nichts, weil strafrechtliche Praxis gesellschafts-
und soziale Fiktion darstellt, die notwendig ist, um ein geordnetes Zusammenleben zu ermöglichen:

Staats- und gesellschaftliche notwendige Fiktion, dass Menschen Verantwortung haben

Schuldausschließungsgründe:

- Schuldunfähigkeit, §§ 19, 20 StGB, § 3 JGG


- Unvermeidbarer Verbotsirrtum, § 17 1 StGB
 Fälle fehlender Schuldzurchngungsfähigkeit

Entschuldigungsgründe

- Notwehrexzess, § 33 StGB
- Entschuldigende Notstand, § 35 StGB
- Übergesetzliche entschuldigende Notstand

Schuldfähigkeit Jugendlicher nach Einzelfallbetrachtung im Sinne von § 3 1 JGG la Schuldfähigkeit

 Schuldfähigkeit ist stets positiv festzustellen

Biologische Komponente:

1. Krankhafte seelische Störung


2. Tiefgreifende Bewusstseinsstörung
3. Intelligenzminderung
4. Schwere andere seelische Störung

Es steht im SV die Fallgruppe da, außer Volltrunkenheit oder schwere Drogenkomsunme sind
krankhafte seelische Störung

P: Durchbrechung des Konizidensprinzipes im Falle der actio libera in caus:

1. Ausnahmemodell: alic bildet eine gewohntheitsrechtlich bzw. richterrechtlich anerkannte


Ausnahme zum Grundsatz des § 20, dass die Schuld zum Zeitpunkt der Tat vorliegen muss
(Koinzidenzprinzip)
 Kritik: Verstoß gegen Art. 103 II GG

2. Ausdehnungsmodell: Bei Begehung der Tat in § 20 StGB ist so zu verstehen, dass hierunter
nicht erst die Vornahme der tatbestandsmäßigen Handlung, sondern bereits ein
schuldrelevantes Vorverhalten fällt (= das Sich-Versetzen in den Zustand der
Schuldunfähigkeit)
 Kritik Tat ist nach § 11 I Nr. 5 StGB nur eine solche, die den Tatbestand eines Strafgesetes
verwirklicht; Begehung der Tat´deshalb Vornahme der tatbestandlichen Handlung und nicht
Vollzug eines Vorverhaltens

3. Vorverlegungsmodell: Beginn der tatbestandsmäßigen Handlung ist bereits das


SichVersetzen in einer Zustand der Schuldunfähigkeit
 Kritik: Beginn der Tathandlung liegt nach § 22 StGB erst vor, wenn der Täter nach seiner
Vorstellung von der Tat zur Tatbestandsverwirklichung unmittelbar ansetzt

4. Versuchsbeginn in mittelbarer Täterschaft Modell der mittelbaren Täterschaft: alic ist


Sofnerfall der mittelbaren Täterschaft, weil der Täter sich als sein eigenes schuldunfähiges
Tatwerkzeug verwendet,
Ein mittelbarer Täter setzt bereits unmittelbar iSv § 22 StGB an, indem er das Geschehen aus
der hand gibt (= AUgeblick in dem er sihc berauscht und damit die Kontrolle über sich selbst
verliert)
Kritik: Verstoß gegen Art. 103 II GG, § 25 I 2 alt. StGB verlangt die Tatbegehung durch einen
anderen

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