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Einführung ins Recht

Rechtsquelle
Die Rechtsquellen der Schweiz benennen und in eigenen Worten beschreiben
können.
Das geschriebene Gesetz

Das geschriebene Gesetz ist fest und immer geltend. Gebrochen kann sie nicht werden. Z.B. man
darf nicht unter dem Einfluss (von Alkohol) fahren.

Das Gewohnheitsrecht

Ist in einem Fall kein geschriebenes Gesetz vorhanden, das die Situation auflöst, wird nach
Gewohnheitsrecht entschieden. Das Gewohnheitsrecht ist kein geschriebenes Recht, aber eine Sitte,
etwas, das man schon immer so gemacht hat. Ein Beispiel ist etwa, dass eine Familie für viele Jahre
das Grundstück des Nachbarn betreten durfte, um zu ihrem eigenen Haus oder Grundstück zu
gelangen.

Das Richterrecht

Hilft auch kein Gewohnheitsrecht weiter, gilt das Richterrecht. Beim Richterrecht entscheidet der
Richter, was im Fall gilt.

(Die unteren drei hier sind eigentlich gemeint 😊)

Verfassung

An höchster Stelle ist die Verfassung. Die Verfassung stellt die grundlegenden Vorschriften zum
Aufbau des Staats, Rechten und Pflichten der BürgerInnen dar. Diese Vorschriften müssen vom
Gesetz und der Verordnung eingehalten werden.

Gesetz

Das Gesetz ist eine nähere Ausführung der Rechten und Pflichten / der Verfassungsartikeln.

Verordnung

Die Verordnung ist die Detailbestimmung zu Gesetzen und Verfassung.

Allgemeine Rechtsgrundsätze
Die allgemeinen Rechtsgrundsätze (Rechtsgleichheit, Treu und Glauben,
Rechtsmissbrauchsverbot, Beweislast, guter Glaube) benennen, im Gesetz
finden und anhand eines konkreten, einfachen Sachverhalts anwenden
können.
Die Rechtsgleichheit (Art. 8 BV) besagt, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, niemand
nach persönlichen Werten, Eigenschaften, Nationalitäten, Behinderungen diskriminiert werden darf,
Mann und Frau rechtliche und tatsächliche Gleichstellung haben in Arbeit, Familie und Ausbildung
und, dass Massnahmen zur Beseitigung von Benachteiligungen der Behinderten vorgenommen
werden.
Mit Treu und Glauben (Art. 2 Abs. 1 ZGB und Art. 9 BV) wird verlangt, dass jede Person immer nach
bestem Wissen und Gewissen handelt. Jede Handlung soll also ehrlich und fair sein. Nur wenn man
davon ausgehen kann, dass man vom Gegenüber nicht belogen und betrogen wird, ist ein gutes
Zusammenleben möglich. Beispiel: Ein Kunde sagt zu, eine Ware abzuholen und dann zu bezahlen;
der Verkäufer kann dann von einem Kaufvertrag ausgehen, der vom Kunden erfüllt werden muss.

Das Rechtsmissbrauchsverbot (Art. 2 Abs. 2 ZGB) besagt, dass wenn jemand sein Recht offensichtlich
missbraucht, dieser Missbrauch dann nicht geschützt wird. Beispiel: Man darf kein Baum pflanzen,
dem sein einziger Zweck ist, das Sonnenlicht dem Nachbarn zu entnehmen und ihn somit zu ärgern.

Die Beweislast (Art 8 ZGB) besagt: Wer etwas behauptet und aus dieser Behauptung etwas zu seinen
Gunsten ableitet, muss eine Behauptung auch beweisen. Beweisen heisst: Man muss das Gericht
von der Richtigkeit einer behaupteten Tatsache überzeugen. Beispiel: Dass der Verdächtigte sich
zurzeit nicht am Tatort befand.

Alle (jedermann) müssen sich im Rechtsverkehr loyal und vertrauenswürdig (in gutem Glauben)
verhalten. Und: Man darf vermuten, dass sich alle im guten Glauben verhalten. Aber: Wenn ein
Zweifel an dieser Vermutung besteht, dann darf man selber nicht gutgläubig sein – sonst erhält man
keinen Rechtsschutz. Guter Glaube (Art. 3 ZGB).

Rechtsanwendung
Zwingendes und dispositives Recht unterscheiden.
Ein zwingendes Recht ist nicht verhandelbar. Sie gibt den gewährten Spielraum ausdrücklich vor.
Dispositives Recht gilt nur, wenn nichts anderes bestimmt wurde.

Tatbestandsmerkmale und Rechtsfolge ermitteln.


Die Tatbestandsmerkmale sind Bedingungen, bei deren Erfüllung der Gesetzesartikel angewendet
wird. Die Rechtsfolge ist die rechtliche Wirkung, also die Folge, des im Gesetzartikel umschriebenen
Tatbestands. (Bsp. Tatbestandsmerkmal: schwere Körperverletzung // Rechtsfolge: 10 Jahre
Haftstrafe)
Das Falllöseschema in vier Schritten erklären und anwenden.
Das Falllöseschema zeigt die Rechtsanwendung in vier Schritten. Erstens wird das Sachverhalt
analysiert, also wer ist beteiligt? Was ist passiert? Welche rechtlichen Fragen stellen sich? Wer
macht was geltend? Zweites wird die relevante Regel gefunden. Also welches Rechtsgebiet ist
betroffen? In welcher Rechtsvorschrift ist die Frage geregelt? (Welcher Artikel wird betroffen?)
Drittens analysieren wir die Regel. Welche Tatbestandsmerkmale müssen erfüllt sein und was sind
ihre Rechtsfolgen? Viertens wenden wir die Regel auf den Sachverhalt an und bestimmen die
Rechtsfolge. Sind die Voraussetzungen im Einzelfall erfüllt?

Rechtspflege
Den Instanzenzug bei einem Zivilprozess nennen.
0. Zuerst erfolgt ein Schlichtungsverfahren. Hier sollen die Parteien den Streit dem
Friedensrichter vorlegen. Bei Streitwerten unter CHF 2'000.- kann der Friedensrichter auf
Antrag der klagenden Partei einen kostenpflichtigen Entscheid fällen. Bei höheren
Streitwerten versucht er, zwischen den Parteien einen Urteilsvorschlag abzumachen. Wird
dieser innert einer Frist von 20 Tagen von keiner Partei abgelehnt, wird er zum Entscheid.
Lehnt eine Partei hingegen ab, stellt der Friedensrichter der klagenden Partei die
Klagebewilligung zu, die ihn berechtigt, an das Gericht der ersten Instanz zu gelangen.
1. Dann erfolgt das gerichtliche Verfahren der ersten Instanz. Sie heisst auch das Bezirks-,
Amts-, Kreis- oder Zivilgericht. Der Kläger kann (mit der Klagebewilligung) innert einer
gewissen Zeit eine Klage beim zuständigen Gericht einreichen. Auf diese sogenannte
Klagebegründung reagiert der Beklagte mir der Klageantwort. Oftmals findet noch ein
zweiter solcher Schriftenwechsel statt. Bei seinem Entscheid über den Fall heisst das Gericht
die erhobene Klage ganz oder teilweise gut oder es weist sie ab. Zum Urteil gelangt das
Gericht aufgrund seiner Würdigung (Überzeugung, Wertschätzung / Beurteilung) der
vorgelegten Beweise und der rechtlichen Beurteilung des Falles. Ihre Urteile können mit
Berufung, oder Beschwerde an das obere kantonale Gericht weitergezogen werden.

2. Werden die Urteile weitergezogen erfolgt die obere Instanz (Ober-, Kantons- oder
Appellationsgericht). Hier kann vom Gericht die korrekte Anwendung des rechts frei geprüft
werden, der von der Vorinstanz festgestellte Sachverhalt nur sehr beschränkt.

3. Das oberste schweizerische Gericht ist das Bundesgericht. Unabhängig vom Streitwert
beurteilt das Bundesgericht alle Fälle, in denen sich eine Rechtsfrage von grundsätzlicher
Bedeutung stellt. Eine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung entsteht, wenn ein
allgemeines Interesse besteht, eine umstrittene Frage im Sinne der einheitlichen
Anwendung und Auslegung des Bundesrechts höchstrichterlich zu klären und damit
Rechtssicherheit herzustellen.

Das Konzept von Antrags- und Offizialdelikten erklären, sowie Beispiele


nennen.
Ein Delikt ist eine Straftat.
Ein Antragsdelikt ist eine Straftat, die nur auf Antrag des in seinen Rechten Verletzten gerichtlich
verfolgt wird.
Ein Offizialdelikt ist eine Straftat, deren Verfolgung auf behördliche Anordnung eintritt / der von der
Staatsanwaltschaft von Amts wegen verfolgt wird.
Als Offizialdelikt bezeichnet man Straftaten, die so schwer sind, dass die staatlichen
Strafverfolgungsbehörden (Staatsanwaltschaft) die Straftat verfolgen, auch wenn du keine
Strafanzeige machst. Dazu gehören zum Beispiel Vergewaltigung und schwere Körperverletzung.
Das Konzept des Strafbefehls erklären.
Bevor ein strafrechtliches Hauptverfahren durchgeführt wird, kommt es zu einem Vorverfahren. Hat
eine Person in diesem Vorverfahren ihre Schuld eingestanden, oder ist die Schuld ausreichend
geklärt, so erlässt die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl, wenn sie eine Busse, Geldstrafe von
höchstens 180 Tagessätzen, gemeinnützige Arbeit von höchstens 720 Stunden oder eine
Freiheitsstrafe von höchstens 6 Monaten für ausreichend hält.

Zivil- und Strafprozess anhand der Beweislast unterscheiden.


Bei einem Zivilprozess liegt die Beweislast bei der Partei, die aus einer Tatsache Rechte für sich
ableitet.
Bei einem Strafprozess liegt die Beweislast ganz bei der Anklagebehörde.

Grundsätze des Rechtsstaates nennen, die bei einem Verwaltungsverfahren


eingehalten werden müssen.
Die wichtigsten Grundsätze des Rechtsstaates, die bei einem Verwaltungsverfahren eingehalten
werden müssen, sind: Gesetzmässigkeit der Verwaltung (Legalitätsprinzip), Schutz der Grundrechte
und Verhältnismässigkeit.
Einfache Sachverhalte dem Zivilprozess, Strafprozess oder
Verwaltungsverfahren zuordnen.
 Zivilprozess: Hier werden privatrechtliche Streitigkeiten entschieden.
- Streit um einen Schadenersatz wegen nicht richtig erfolgter Warenlieferung
- Vaterschaftsprozess
- Ehescheidung
Strafprozess: Hier werden Delikte (strafbare Handlungen) beurteilt.
- Diebstahl, Einbruch, Veruntreuung
- Ehrverletzung, Körperverletzung, vorsätzliche Tötung, Mord
- Verstösse gegen die Sittlichkeit, die öffentliche Ordnung (z.B. Strassenverkehr) oder den
Staat
Verwaltungsprozess: Hier werden Entscheiden der staatlichen Verwaltung beurteilt.
- Führerausweisentzug
- Rekurs gegen Steuerveranlagung

Personenrecht
Einführung – Öffentliches Recht und Privatrecht
Rechtsgebiete dem öffentlichen und privaten Recht zuordnen.
Öffentliches Recht regelt die Rechtsbeziehungen zwischen dem Staat und den einzelnen Bürgern:
- Staatsrecht
- Verwaltungsrecht
- Strafrecht
- Prozessrecht
- Schuldbetreibungs- und Konkursgesetz
- Kirchenrecht
- Völkerrecht

Privatrecht regelt die Rechtsbeziehung zwischen gleichwertigen Personen und Unternehmen:


- Personenrecht
- Familienrecht
- Erbrecht
- Sachenrecht
- Obligationenrecht

Rechtsobjekte und Rechtssubjekte definieren.


Rechtssubjekte können Rechte und Pflichten haben. Rechte und Pflichten haben bedeutet, dass man
am Rechtsleben teilnehmen kann. Zu den Rechtssubjekten zählen natürliche und juristische
Personen.

Unter Rechtsobjekt versteht man den Gegenstand, auf den sich das Recht bezieht (materielle Güter,
immaterielle Güter)

Merkmale des öffentlichen und privaten Rechts nennen.


Das öffentliche Recht umfasst jene Rechtsnormen, die mit dem Staat und seiner Tätigkeit zu tun
haben. Also:
- Die Beziehung zwischen Staat und Einzelpersonen
- Die Beziehung zwischen Staaten
- Die Organisation des Staates und seiner Einrichtungen.
Anders: Unterordnungsverhältnis: Staat -> Privatperson
Beispiel: Urteilung wegen einer Straftat

Das private Recht (Zivilrecht) regelt die Rechtsbeziehungen von Privatpersonen (natürlichen und
juristischen) unter sich.
Käufer - Verkäufer
Gläubiger - Schuldner
Arbeitgeber - Arbeitnehmer
Schädiger - Geschädigter
Aktionäre - AG
Mieter - Vermieter
Gleichstellungsverhältnis: Privatpersonen <-> Privatpersonen

Einfache Rechtsfälle dem öffentlichen und privaten Recht zuordnen.


Beispiele zu Privatrecht:
- Ein Lieferant und sein Kunde streiten darüber, wer die Transportkosten einer
Warenlieferung zu tragen hat.
- Zwei Erben geraten in Streit über den Nachlass ihres verstorbenen Vaters.

Beispiele zum öffentlichen Recht:


- Die Polizei entzieht einem Verkehrssünder den Fahrausweis wegen Fahrens im
angetrunkenen Zustand.
- Ein Mörder wird von einem Strafgericht zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Eigenschaften juristischer und natürlicher Personen nennen.


Natürliche Person:
- Ist ein Mensch
- Rechtsfähig
- Rechtssubjekt

Juristische Person:
- Rechtsfähig
- Rechtssubjekt
- Durch das Recht geschaffene, künstliche Gebilde (Fürsorgefonds, Pensionskassen, Stiftungen
für Preise (z.B. Nobelpreis), AG, GmbH, Genossenschaft, Verein)

Ermitteln, ob es sich um eine juristische oder natürliche Person handelt.


Ist es ein Mensch oder eine rechtlich geschaffene Person? Was sind ihre Eigenschaften? Sind sie
menschlich oder sind sie… juristisch?

Rechtsfähigkeit
Das Konzept der Rechtsfähigkeit erklären und den entsprechenden
Gesetzesartikel nennen.
Rechtsfähig zu sein heisst, dass man die Fähigkeit hat, Träger von Rechten und Pflichten zu sein. Das
heisst allerdings nicht, dass man sie begründen (=schaffen) kann. (Art. 11, 31, 52 und 53 ZGB)
Die Voraussetzungen der Rechtsfähigkeit für juristische und natürliche
Personen inklusive der Gesetzesartikel nennen.
Voraussetzungen:
- Man muss eine natürliche, oder juristische Person sein.
- Als natürliche Person muss man geboren sein, ausser es wird unter dem Vorbehalt
rechtsfähig, dass es lebendig geboren wird.
(Art. 11 und 31 ZGB)

Urteilsfähigkeit
Das Konzept der Urteilsfähigkeit erklären und den entsprechenden
Gesetzesartikel nennen.
Unter Urteilsfähigkeit versteht man den Sinn, die Beweggründe und die Folgen seines Handelns
richtig verstehen zu können. (Art. 16 ZGB)
Die Voraussetzungen der Urteilsfähigkeit inklusive der Gesetzesartikel
nennen.
Voraussetzungen: Fähigkeit, vernunftgemäss zu handeln, ausser sie ist eingeschränkt oder fehlt ganz,
bspw. Infolge:
- Kindesalters;
- Behinderung;
- psychische Störung;
- Rausch oder ähnlicher Zustände, die die Fähigkeit beeinträchtigen.
(Art. 16 ZGB)

Anhand des Gesetzes bestimmen, welche Rechtsgeschäfte als beschränkt


handlungsunfähige Person ohne Zustimmung durch gesetzliche Vertreter
vorgenommen werden können.
Was erlaubt ist:
(Art. 19 Abs. 3 ZGB) Konsequenzen aus unerlaubten Handlungen (z.B. durch wiederrechtliche
Handlungen schadenersatzpflichtig werden)
(Art. 19c ZGB) Ausübung von sogenannten "höchstpersönlichen" Rechten ohne Zustimmung
-> Religionszugehörigkeit (Selber bestimmen, an was ich glaube / welche Religion ich
habe), medizinische Behandlungen
(Art. 19 Abs. 2 lit. a ZGB) Erwerb von unentgeltlichen (= ohne Geld) Vorteilen: z.B. Erbe,
Schenkungen!! Auch wenn man kein Arbeitsvertrag eingeht, aber man zum Beispiel: "Freund
kommt und mäht dein Rasen für Geld", gilt das als Arbeitsverhältnis.Sofern man sich so
verhaltet wie, !!
(Art. 19 Abs. 2 lit. b ZGB) Rechtsgeschäfte für Angelegenheiten des täglichen Bedarfs: z.B.
Lebensmitteleinkauf

Beurteilen, ob eine Person handlungsfähig, beschränkt handlungsunfähig


oder voll handlungsunfähig ist und die entsprechenden Gesetzesartikel
nennen.
Handlungsfähig (Art. 12, 13, 14 und 16 ZGB) ist man, wenn man urteilsfähig (Art. 16 ZGB) und
volljährig (Art. 14 ZGB) ist.

Beschränkt handlungsunfähig (Art. 19 ZGB) ist man, wenn man urteilsfähig (Art. 16 ZGB), aber nicht
volljährig (Art. 14 ZGB) ist. Ausnahme ist bei volljährigen, die unter umfassenden Beistand sind. (Ein
umfassender Beistand ist die gesetzliche Vertretung für besonders hilfsbedürftige Personen. An der
Prüfung wird diese Ausnahme allerdings nicht abgefragt.)

Voll handlungsunfähig (Art. 17 ZGB) ist man dann, wenn man weder urteilsfähig (Art. 16 ZGB), noch
volljährig (Art. 14 ZGB) ist.

Das Konzept der beschränkten Handlungsunfähigkeit erklären.


Beschränkte handlungsunfähige Personen können grundsätzlich alle Rechtsgeschäfte selbstständig
vornehmen, solange der oder die gesetzliche Vertreter/in zustimmt (Art. 19 Abs. 1 ZGB). Bei Kindern
sind die gesetzlichen Vertreter meist die Eltern.

Die rechtlichen Folgen und der entsprechende Gesetzesartikel nennen, falls


eine beschränkt handlungsunfähige ein Rechtsgeschäft vornimmt, das sie
nicht darf.
Aus unerlaubten Handlungen wird man Schadenersatzpflichtig (Art. 19 Abs. 3 ZGB)
(Schadenersatzpflichtig wird der Tatooer)

Das heisst, wenn man etwas passieren lässt, muss man es auch selber dann wieder rückgängig
machen. (z.B. unerlaubt sich ein Tattoo stechen lassen, heisst Eltern könnten sie dazu zwingen, das
Tattoo loszuwerden).

Ausnahme:

Beispiel: Ein 15.-Jähriger geht mit einem gefälschten Ausweis Bier kaufen. Es kommt heraus. Wenn
der Ausweis auf ersten Blick gut und wahrhaftig aussieht, und der Verkäufer beweisen kann, dass er
somit nach gutem Glauben gehandelt hat, kann man den Verkäufer nicht beschuldigen.

Ausübung von sogenannten "höchstpersönlichen" Rechten ohne Zustimmung (Art. 19 lit. c ZGB)
 
-> Religionszugehörigkeit (Selber bestimmen, an was ich glaube / welche Religion ich habe),
medizinische Behandlungen

Erwerb von unentgeltlichen (= ohne Geld) Vorteilen: z.B. Erbe, Schenkungen


(Art. 19 Abs. 2 ZGB)

!! Auch wenn man kein Arbeitsvertrag eingeht, aber man zum Beispiel: "Freund kommt und mäht
dein Rasen für Geld", gilt das als Arbeitsverhältnis, sofern man sich so verhaltet wie. Also dürfte man
den Freund nicht für’s Rasenmähen regelmässig bezahlen !!

Rechtsgeschäfte für Angelegenheiten des täglichen Bedarfs: z.B. Lebensmitteleinkauf

(Art. 323 ZGB)

- Eigenes Vermögen, dass das Kind durch Arbeit erwirbt oder aus eigenem Vermögen von den
Eltern bekommt, steht zur Verwaltung.
 
- Rechtsgeschäfte, die mit dem eigenen Erwerbseinkommen (=Lohn), oder freiem
Kindervermögen (=Taschengeld) finanziert werden, dürfen ohne Erlaubnis eingegangen
werden.

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