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• Ethik: philosophische Disziplin oder einzelne Lehre, die das sittliche Verhalten des Menschen
zum Gegenstand hat; Sittenlehre, Moralphilosophie
• Sitte: für bestimmte Lebensbereiche einer Gemeinschaft geltende, dort übliche, als verbindlich
betrachtete Gewohnheit, Gepflogenheit, die im Laufe der Zeit entwickelt, überliefert wurde. Es
betrifft das „Forum externum“, also einen innerhalb einer Gruppe anerkannten Brauch
• Religion: (meist von einer größeren Gemeinschaft angenommener) bestimmter, durch Lehre und
Satzungen festgelegter Glaube und sein Bekenntnis
• Spielregel: Regel, die beim Spielen eines Spiels (1b, d) beachtet werden muss
• Technische Regel: Technische Regeln sind Empfehlungen und technische Vorschläge, die
einen Weg zur Einhaltung eines Gesetzes, einer Verordnung, eines technischen Ablaufes usw.
empfehlen. Sie sind keine Rechtsnormen und haben damit auch nicht zwangsläufig den
Charakter von gesetzlichen Vorschriften.
1) Als objektives R. Wird ein System zeitlich und räumlich tatsächlich geltender und garantierter
Rechtsnormen bezeichnet. Gegenüber der o.g. Allgemeinen Bedeutung von Recht handelt es sich
bei objektivem Recht um (i.d.R. Staatlich) erzwingbares, d.h. Mit legitimer Zwangsgewalt versehenes
Recht. Dieses vom modernen (Daseins- und Vorsage-) Staat garantierte Recht schafft eine
Rechtssicherheit, die einerseits immer komplizierter wird und mehr und mehr Lebensbereiche
umfasst (Verrechtlichung), anderseits trotzdem in einem dauernden Spannungsverhältnis zum
Prinzip der Gerechtigkeit steht.
2) Als subjektives Recht werden die gesetzlich geschützten (Bürger-) Rechte bezeichnet. Ich habe
ein Anspruch auf Recht. Dieses Recht steht mir zu!
3) Als materielles Recht werden alle Rechtsnormen bezeichnet, die sich auf das Verhältnis zwischen
den Individuen und zwischen Individuum Staat beziehen. Demgegenüber steht das formelle Recht,
das sich mit dem Verfahren (der Art und Weise, wie materielles Recht durchgesetzt wird) beschäftigt.
(Das Prinzip der Gerechtigkeit geht von der Gleichheit aller Menschen aus und leitet daraus die Pflicht zur
Gleichbehandlung ab. Es kommt bei der Zuteilung von Ressourcen zum Tragen.)
Rechtsnormen
• Rechtsnormen: (gewohnheitsrechtlich festlegende oder vom Staat festgesetzte) rechtlich bindende Norm.
• Norm: allgemein anerkannte, als verbindlich geltende Regel für das Zusammenleben der Menschen.
Es erlaubt einer Person von einer anderen Person etwas zu wollen. Wenn man einen Anspruch hat, kann man
etwas mit gerichtlicher Gewalt erzwingen. Man kann die Person erzwingen etwas zu tun, was er nicht tun
möchte.
Das Zivilrecht -auch Privatrecht genannt- regelt die Rechtsverhältnisse der Menschen (natürliche Personen)
und der juristischen Person (z.B. GmbH) untereinander. Die Parteien (klagende bzw. beklagte Partei) begegnen
einander im Zivilverfahren auf gleicher Stufe (im Unterschied zur Verwaltung)
• Allgemeines Privatrecht (Zivilrecht - BGB) vs. „Sonderprivatrecht“ für einzelne Gruppen (z.B. Handelsrecht
- HGB für Kaufleute)
• Tatbestand: Eine Rechtsnorm enthält einen Tatbestand und eine Rechtsfolge. Der Tatbestand bezeichnet
in sehr abstrakter Weise die Summe der Vorraussetzungen (Tatbestandsmerkmale), die vorliegen müssen,
damit die Rechtsfolge eintritt. Durch Subsumtion wird ermittelt, ob der Tatbestand gegeben ist. Ist auch
nur eine der Vorraussetzungen nicht erfüllt, dann tritt die Rechtsfolge nicht ein.
• Rechtsfolge: Eine Rechtsnorm enthält einen Tatbestand und eine Rechtsfolge. Die Rechtsfolge bezeichnet
die rechtliche Konsequenz, wenn der Tatbestand erfüllt ist. Ist z.B. der Tatbestand des Diebstahls erfüllt,
ein Strafverfahren eingeleitet und die Tat nachweisbar, ist die Rechtsfolge entweder eine Geldstrafe oder
Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren (§ 242 StGB). Die Rechtsfolge kann aber auch abstrakter sein, z.B. dass
eine Person ihr Eigentum verliert, z.B. beim gutgläubigen Erwerb durch einen anderen (Übereignung).
Was sind deskriptive bzw. Normative Tatbestandsmerkmale?
Liegt vor, wenn der Gesetzgeber mehr Spielraum für die Praxis offengelegen hat,
als nur einen Begriff. Auch hier sollen möglichst viele tatsächliche Situationen
von einer Rechtsnorm erfasst werden. Z.B. im Polizeirecht bezeichnet man als
Generalklauseln eine Ermächtigungsgrundlage, die auf unbestimmte
Rechtsbegriffe zurückgreift und deshalb ein weites Feld für Maßnahmen des
Staates eröffnet und legitimiert. Dazu gehört z.B. dass die Polizei alle
notwendigen Maßnahmen treffen darf, um eine im einzelnen Falle bestehende,
konkrete Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung (Gefahr) abzuwehren.
Subsumtion
Ein Gutachten enthält die Beurteilung eines Sachverhalts im Hinblick auf eine
Fragestellung oder ein vorgegebenes Ziel. Es tritt als verbindliche (z.B bezeugte
oder unterschriebene) mündliche oder schriftliche Aussage eines
Sachverständigen oder Gutachters auf.
Das Grundprinzip des Gutachtenstils zielt darauf ab, die Lösung eines rechtlichen
Problems zu strukturieren, indem stets erst die Begründung und dann die
Schlussfolgerung bzw. Das Ergebnis genannt wird.
Gesetze?
Urteil?
(Im Zivil- oder Strafprozess) richterliche Entscheidung, die einen Instanz ganz oder
teilweise abschließt.
2. Nach § 854 I ist Besitzer einer Sache, er die tatsächliche Gewalt über die Sache
ausübt.
3. B hat das Buch in sein Bücherregal gestellt; weil er weiß, wo es ist, kann er es
jederzeit benutzen, zerstören, weitergeben etc.
a) Teilen Sie die Norm in Tatbestand und Rechtsfolge, bringen Sie dann die
einzelnen Elemente in eine möglichst sinnvolle Reihenfolge und ordnen sie in
einem Schaubild an, das zeigt, wie die Elemente miteinander verknüpft sind.
Voraussetzungen:
1. Sache
a) weggenommen
oder
b) zerstört
oder
c) beschädigt
oder
2. Fluchtverdächtiger:
a) festgenommen
oder
b) Widerstand (gegen duldungspflichtige Handlung) beseitigt
und
4. Gefahr
a) der Anspruchsvereitelung
oder
b) der Erschwerung der Anspruchsdurchsetzung
und
Teil b):
Für § 823 I BGB, der die Pflicht zur Schadensersatzleistung von der Rechtswidrigkeit
der Rechtsgutsverletzung abhängig macht.
4. § 125 I StGB lautet wie folgt:
„(1) Wer sich an
1. Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder Sachen oder
2. Bedrohungen von Menschen mit einer Gewalttätigkeit,
die aus einer Menschenmenge in einer die öffentliche Sicherheit
gefährdenden Weise mit vereinten Kräften begangen werden, als Täter oder
Teilnehmer beteiligt oder wer auf die Menschenmenge einwirkt, um ihre
Bereitschaft zu solchen Handlungen zu fördern, wird mit Freiheitsstrafe bis zu
drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“
Wie viele Menschen braucht es für die Menschenmenge? Begründen Sie das
mit möglichst überzeugenden Argumenten (warum nicht mehr oder weniger?)
5. Ist ein Richter neben dem Gesetz auch an Urteile anderer Gerichte
gebunden? Welche Rolle spielen Urteile bei der Rechtsanwendung? Welche
Urteile sind dabei am wichtigsten und warum?
Rechtsetzungskompetenz in Deutschland
• Verfassung im formellen und im materiellen Sinn: Grundgesetz
• Ausschließliche Gesetzgebungszuständigkeit des Bundes: Der Bund hat das
alleinige Recht, Gesetze zu erlassen. Die Länder haben in diesem Fall die
Befugnis zur Gesetzgebung nur, wenn sie hierzu durch ein Bundesgesetz
ausdrücklich ermächtigt sind.
• Konkurrierende Gesetzgebungszuständigkeit des Bundes: Die Länder dürfen
nur dann gesetzgeberisch tätig werden, solange und soweit der Bund von
seiner Gesetzgebungszuständigkeit keinen Gebrauch gemacht hat.
Bewertung von Rechtsnormen
Formale Kriterien
• Einfache Orientierung innerhalb des Gesetzes durch logischen / sinnvollen
Aufbau. (Vgl. Klammerprinzip des BGB)
• Geschlechtergerechte Sprache
Bspw. §433 BGB
Inhaltliche Kriterien
• Gerechtigkeit
Bspw. Teilungsgerechtigkeit, Ausgleichungsgerechtigkeit
• Ökonomische Effizienz
bspw. Transaktionskosten. —> Führt eine Norm zur Senkung der
Transaktionskosten oder macht sie den Rechtsverkehr teurer? (Wenn man z.B.
bei der Gründung einer GmbH zum Notar muss oder wenn man beim Kauf einer
Immobilie zum Notar muss, dann werden diese entsprechenden
Rechtsgeschäfte zum einen schwerer, sie brauchen länger, da der Notar erstmal
ein Termin geben muss. Zudem kostet das Verfahren auch Geld, weshalb es
auch meistens sehr teurer wird. Dementsprechend sind das Normen die zu
Transaktionskosten führen. Bei der Immobile könnte man diskutieren, weshalb
man dafür einen Notar braucht, bei einer Gründung der GmbH wird dies jedoch
schwerer.
Auslegungspunkt jeder Auslegung: Wortlaut
• „positive“ Kandidaten: Fallen eindeutig unter den Wortlaut der Norm
Bsp: Stiefel des Gärtners, der im Schlamm stecken bleibt §95 BGB
• „Negative“ Kandidaten: Fallen eindeutig nicht unter den Wortlaut der Norm
Bsp. Einbetonierter Fahnemast §95 BGB
Systematische Auslegung
Betrachtung der Norm in der Gesamtschau mit anderen Vorschriften, die gemeinsam
einen Fragenkomplex regeln; Beantwortung der Frage nach ihrer Anwendbarkeit anhand
ihrer Stellung im Gesetz
(Bedarf ein Mietvertrag über ein Fahrrad der Schriftform gem. §550 1 BGB? -> Nein, die
Vorschrift ist nach ihrer systematischen Stellung nur auf Mietverhältnisse über
Wohnraum anwendbar!)
Historische Auslegung
• Betrachtung der Entstehungsgeschichte der Norm und Ermittlung des Willens des
historischen Gesetzgebers. (Quelle: Gesetzgebungsmaterialien)
Teleologische Auslegung:
• Frage nach dem Sinn und Zweck einer Norm (Für was wurde diese Norm eingesetzt,
wird die Norm für diesen Zweck angewendet?)
Teleologische Reduktion
• Gegenstück zur Analogie: Korrektur des zu weiten Wortlauts, der auch solche Fälle
einschließt, auf die die Norm nach ihrer zugrunde liegenden Wertung eigentlich nicht
passt.
Analogie:
• Korrektur des zu engen Wortlauts, der sich nicht auf einen „negativen Kandidaten“
erstreckt, obwohl dies wertungsmäßig der Fall sein müsste
(Die Gesetzliche Regelung ist lückenhaft)
Voraussetzung:
• Die gesetzliche Regelung ist lückenhaft
• Der Gesetzgeber hat die nicht geregelte Frage „übersehen“