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Das Recht ist eine Ordnung für das Zusammenleben der Menschen in der Gemeinschaft und kann mit
staatlichem Zwang durchgesetzt werden. Nicht durch staatliche Gewalt durchsetzbar sind:
Sitte: ein übliches gewohntes Verhalten
Moral: Gebote des eigenen Gewissens
Rechtsnormen sind Vorschriften für das Verhalten von Personen. Die Rechtsordnung ist die
Gesamtheit aller Rechtsnormen.
Rechtsquellen sind: Verfassung, Gesetzte, Gerichtsurteile, Verträge, Gewohnheitsrecht
Für wen gelten die Gesetze?
Für jede Person die sich auf Österreichischen Staatsgebiet aufhält
Muss man Gesetze gelesen haben, dass sie für einen gelten?
Unwissenheit schützt nicht vor Strafe
Wo kann man sie nachlesen?
Rechtsinformationssystemdesbundes www.ris.bka.gv.at, Bundesgesetzblatt, Landesgesetzblatt
Die Verfassung ist die oberste Rechtsgrundlage innerhalb eines Staates. Sie enthält die grundsätz-
lichen Regelungen über die Form des Staates und die Form der Beziehungen zwischen Staat und
Bürger. Sie stellt somit die Grundlage der staatlichen Ordnung dar. In den meisten Verfassungen
findet man:
Regiersform: Demokratie, Diktatur
Staatsform: Republik, Monarchie
Aufbau des Staates: Bundestaat, Zentralstaat
Staatsfunktionen: die gesetzgebende Gewalt (Legislative), die ausführende Gewalt (Exekutive)
und die Recht sprechende Gewalt (Judikative)
Grundrechte des einzelnen Menschen im Staat.
Die österreichische Verfassung in der heutigen Form stammt aus 1920/1929 von Hans Kelsen.
Der Staat ist ein Zusammenschluss von Menschen mit Herrschaftsgewalt und gliedert sich in die
3 Elemente:
Staatsvolk (Cidyzen, National People): Das Staatsvolk im engeren Sinne bilden die Staatsbürger.
Zum Staatsvolk im weiteren Sinne zählen auch Fremde (Ausländer, Staatenlose), die sich auf
dem Staatsgebiet aufhalten.
Staatsgebiet (National Territory): Unter Staatsgebiet versteht man jenes Gebiet, das der
jeweiligen Staatsgewalt unterworfen ist. Dazu zählen:
Erdoberfläche: innerhalb der Grenzen sowie der darüber befindliche Luftraum und das
Erdinnere.
Küstenmeer: bei an Meer grenzenden Staaten (12-Meilen-Zone = ca. 22km)
Staat
Die Rolle der Medien: Eine nicht unwesentliche Rolle bei der Verteilung der staatlichen Macht spielen
die Medien, von vielen deshalb als 4. Staatsgewalt bezeichnet, obwohl sie definitionsgemäß natürlich
keine Gewalt, sondern allenfalls Einfluss haben. Ihr faktischer Einfluss darf aber nicht unterschätzt
werden, sind doch die Parteien insb. bei der Wahlwerbung maßgeblich von den Medien abhängig.
Umgekehrt wird auch immer wieder versucht, die Medien wirtschaftlich unter Kontrolle zu bringen und
damit den freien Journalismus einzuschränken. Welche Rolle spielen dabei neue Netzwerke wie
Facebook oder Twitter?
Rechtlich gesehen ist der Staat eine juristische Person, die durch ihre verfassungsmäßigen Organe
handlungsfähig ist.
Die staatliche Souveränität bedeutet, dass der Staat seine Angelegenheiten im Inneren und seine
Beziehungen nach außen selbst regelt. Kein fremder Staat darf Herrschaftsrechte ausüben. Dies ist
jedoch durch die EU abgeschwächt.
Die Grundprinzipien der Bundesverfassung können nur durch eine Volksabstimmung geändert
werden
Das EU-Recht hat Anwendungs-Vorrang. Es ist eigentlich nicht übergeordnet, allerdings dürfen die
innerstaatlichen Maßnahmen dem EU-Recht nicht widersprechen. Es wird vom EU-Parlament
beschlossen.
Bundesverfassungsgesetze werden vom Nationalrat mit 2/3 Mehrheit beschlossen, wobei die hälfte
der Abgeordneten anwesend sein müssen.
Bundesgesetze werden vom Nationalrat mit, der hälfte Mehrheit beschlossen, wobei ein drittel
anwesend sein muss.
Verordnungen werden von der Verwaltungsbehörde innerhalb ihres Wirkungsbereich erlassen und
dienen der Präzisierung von Gesetzten
Bescheid ist eine Entscheidung im Verwaltungsverfahren und ist das erteilen oder untersagen eines
Rechts
Urteil Entscheidung am Ende eines Zivil - oder Strafprozess
Fundamental principles
Constitutional law
Federal law
Legal ordinance
Austria
3. Describe the fundamental principles by using the sentences below and find the German
expressions:
4. Connect the descriptions of the principles of electoral law with the expressions and find the
German expressions:
A. The votes of all voters have the same weight in respect of the outcome of the election. Nobody must
be accorded more than one vote on account of his/her higher tax payments or the possession of
several residences.
B. Voters are entirely free in their decision and must on no account be interfered with by threats or
pressure. There is a close connection between the free suffrage and the secret ballot.
C. Every person entitled to vote may elect Members of the National Council directly and without
intermediation.
D. Voters cast their ballots in person – in the presence of an election authority or a government organ. In
the case of postal voting, voters have to sign a solemn declaration that they have filled in the ballot
sheet personally and in the absence of any observers. And nobody can appoint another person to vote
for him or her by proxy.
E. All Austrian citizens are entitled to vote (active suffrage) and to be elected (passive suffrage) once
they have reached voting age, independently of gender, class, property, educational background,
religion etc. The only reason for exclusion is a court conviction carrying a sentence of more than one
year’s imprisonment.
F. A voter’s choice is nobody else’s business. The guarantee of a secret ballot makes sure that voters
can cast their vote without anybody observing them. They put their checkmark against the name of
their choice in a screened booth and place their ballot in an anonymous envelope, which is then put
into the ballot box. This ensures that the way an individual has voted cannot be reconstructed when
the votes are counted.
5. Gesetzgebung
5.1. Wahlrechtsgrundsätze (prinziple of Electual Law):
Allgemeines Wahlrecht (uninversial suffrage): alle Österreichischen Staatsbürger sofern sie das
Wahlalter erreicht haben und kein Wahlausschlussgrund vorliegt z.B.: mehr jährige Haftstraffe
Aktives Wahlrecht: Vollendung des 16 Lebensjahres am Tag der Wahl
Passives Wahlrecht: Vollendung des 18 Lebensjahres am Tag der Wahl (Bundespräsident 38)
Gleiches Wahlrecht (Equal sufferage): Jede Stimme zählt gleich unabhängig von den
persönlichen Verhältnissen des Wählers
Direktes Wahlrecht (Direct sufferage): Es wird unmittelbar ein Kandidat oder eine Partei gewählt
Geheimes Wahlrecht (Secret ballot): Schutz des Wahlgeheimnisses durch Wahlkabinen,
blickdichte Kuverts, Wahlsprengel
Freies Wahlrecht (Free sufferage): Die Stimmabgabe darf nicht beeinflusst werden und nicht mit
Konsequenzen verbunden sein
Persönliches Wahlrecht (Personal sufferage): Die Stimme muss persönlich abgegeben werden
und man kann sich nicht vertreten lassen
Briefwahl (Postal votes: Sie gefährdet Wahlrechtgrundsätze: Freies, geheimes, persönliches
3. Abstimmung:
Einfaches Bundesgesetz: mindestens ein drittel Anwesend und die Hälfte dafür
Bundesverfassungsgesetz: mindestens die Hälfte anwesend und zwei Drittel dafür
Beharrungsbeschluss: mindestens die Hälfte anwesend und zwei Drittel dafür
4. Mitwirkung des BR: Veto Recht binnen acht Wochen dieser Einspruch kann jedoch vom
Nationalrat durch einen Beharrungsbeschluss enthoben werden
5. Beurkundung durch den Bundespräsidenten: er bestätigt mit seiner Unterschrift das
Verfassungsmäßige Zusammenkommen des Gesetzes
6. Gegenzeichnung durch den Bundeskanzler
7. Kundmachung im Bundesgesetzblatt
5.8. Landesgesetzgebung
Einkammerngesetzgebung die Bundesregierung hat ein Vetorecht bei der Gefährdung der
Interessen des Bundes . Der Landtag kann einen Beharrungsbeschluss fassen wenn keine
finanzielle Interessen des Bundes betroffen sind.
6. Verwaltung
Verwaltung ist die Übertragung von Aufgaben aus der Bundes- und Landesverfassung, sowie der
Bundes- und Landesgesetze an staatliche Organe und Behörden. Man unterscheidet
Staatliche Verwaltung: Bundes und Landesverwaltung
Selbstverwaltung: Gemeindeverwaltung und Sozial Versicherung
Oberste Verwaltungsorgane:
Bundespräsident
I.BV M. Reiterer 22 23 Seite 10
Bundesregierung: Bundeskanzler, Bundesminister
Landesregierung: Landeshauptmann, Landesräte
7. Gerichtsbarkeit
Die Gerichtsbarkeit ist ausschließlich Bundessache. Die Justiz ist in allen Instanzen von der
Verwaltung getrennt.
Die Gerichte sind aufgrund der Gesetze eingerichtete staatliche Institutionen, die durch unabhängige,
unabsetzbare, unversetzbare, unparteiliche und nur an die Rechtsordnung gebundene Richter über
zivilrechtliche Ansprüche und Verpflichtungen sowie über strafrechtliche Anklagen nach einem
förmlichen Verfahren entscheiden.
Instanzenzug (Rechtsmittelverfahren): Die Parteien können die Entscheidung eines Gerichts durch
ein höheres Gericht (= nächste Instanz) überprüfen lassen.
Strafprozessordnung Zivilprozessordnung
Offizialprinzip (Grundsatz der öffentl. Anklage): Parteiendisposition: Die Parteien bestimmen über
Der Prozess wird von Amts wegen eingeleitet Einleitung, Gegenstand und Ende des
Verfahrens
Ankläger ist der Staat, vertreten durch den Kläger klagt Beklagten. Beide können sich durch
Staatsanwalt. Der Angeklagte wird durch einen einen Rechtanwalt vertreten lassen.
Verteidiger vertreten
Verurteilung mit Straffolgen oder Freispruch Urteil auf Leistung, Feststellung oder Änderung
eines Rechts
zB Schwere Körperverletzung: Der Täter wird im Strafprozess zu einer Strafe verurteilt. Im
anschließenden Zivilverfahren klagt das Opfer auf Schadenersatz.
Im Außerstreitverfahren gibt es nur einen Antragsteller und keinen Kläger und Beklagten. Diese
Verfahren wickeln Rechtspfleger unter Leitung eines Richters ab. Beispiele:
Todes und Kraftloserklärungen Pflegschaftssachen
Scheidung im Einvernehmen Grund und Firmenbuchsachen
Verlassenschaftsabhandlungen Beglaubigung
7.7. Exekutionsrecht
Die Exekution oder Zwangsvollstreckung dient der Durchsetzung von Ansprüchen, deren Richtigkeit
das Gericht oder eine Verwaltungsbehörde festgestellt hat.
Die betreibende Partei ist der Gläubiger und die verpflichtete Partei ist der Schuldner.
Exekutionsarten:
Zur Einbringung von Geldforderungen kann folgendes der Exekution zugeführt werden:
Fahrnisse (bewegliche Sagen)
Forderungen (Lohnpfendung)
Liegenschaften (unbewegliche Sachen)
Schuldet der Verpflichtete eine Handlung oder Unterlassung, so kann er durch Geld- oder sogar
Haftstrafen dazu gezwungen werden.