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Seminar: Steuerpolitik
Die politischen Systeme Europas und Amerikas
Republik Österreich
Schweizerische Eidgenossenschaft
Schweiz Österreich
1798 Zentralstaat 1814 Wiener Kongress: Deutscher Bund
republik. Verfassungsverständnis
1848 Revolution: Verfassung, Parlament
1803 Napoleon
Zentralstaat teilautonome Kantone 1866 Norddeutscher Bund
Doppelmonarchie Österreich-Ungarn
1814 Wiener Kongress
Staatenbund, „Ewiger Vertrag“ 1914 Beginn des Ersten Weltkrieges
Nicht-Regierungsparteien, Interessenverbände
Bundesrat Bundesversammlung
wählt wählt
Bundespräsident Bundesgericht
Nationalrat Ständerat
prüft
7 Bundesräte
wählt
Wahlvolk
(2) Überblick über das politische System Österreichs
ernennt,
schlägt vor, ernennt
entlässt Bundespräsident
schlägt vor
Bundesregierung Parlament
schlägt Verwaltungs-
wählt vor
Bundeskanzler gerichtshof
Vizekanzler Nationalrat Bundesrat
Minister
Staatssekretäre
Wahlvolk
Politikfeld:
(2) Steuerpolitik
Überblick über beide politische Systeme > Verfassungsordnung
Schweiz Österreich
Grundsätze Grundsätze
6 Grundelemente 8 Grundelemente
Schweiz Österreich
Regierungssystem Regierungssystem
- (freiwillige) Proporzdemokratie - präsidentiell-parlamentarisch
- präsidentiell-parlamentarische Elemente - Konkordanzdemokratie
- Konkordanzdemokratie - Proporzdemokratie
Staatsoberhaupt Staatsoberhaupt
Schweiz Österreich
Parlament Parlament
- zwei Kammern: Nationalrat und Ständerat
- 2 Kammern: Nationalrat und Bundesrat
Bundesversammlung
- „unechtes“ Zweikammersystem, da
- beide Kammern gleiche Aufgaben
Kompetenzen der beiden Kammern sehr
- Anregungs- und Initiativfunktion
verschieden sind
- Gesetzgebung (beide Kammern zusammen)
- Bundesregierung ist nur NR verantwortlich
- Budgetrecht
- Bundesregierung ist von Mehrheitsver-
- Oberaufsicht über Regierung + Verwaltung
hältnissen des NR abhängig
- Wahl des Bundesrates, Bundesgerichtes,
- NR hat ggü. dem BR bei der Gesetzgebung
Armeegenerals in Kriegszeiten
einen Durchsetzungsvorteil
- Arbeitsparlament
- Bundesrat ist nicht gleichberechtigt, sondern
- Milizenparlament
politisch eher „unwichtig“
- beide Kammern: direkte Wahlen auf 4 Jahre
Ständerat
Bundesrat
- kleine Kammer mit 46 Sitzen
- je nach Einwohnerzahl 3 bis 12 Sitze
- Vertretung der Kantone
- wird von Landtagen nach Stärkeverhältnis
2 Sitze je Vollkanton, 1 Sitz je Halbkanton
der Parteien in den Landesparlamenten
- Mehrheitswahl > 3 Parteien dominierend
zusammengesetzt
(FDP, CVP, SVP)
Politikfeld:
(2) Steuerpolitik
Überblick über beide politische Systeme > Herrschafts- und Regierungssystem
Schweiz Österreich
Parlament Parlament
Nationalrat Nationalrat
- große Kammer mit 200 Sitzen - 183 Sitze auf 4 Jahre direkt gewählt
- Volksvertretung - 4%-Hürde
- besetzt nach Stärkeverhältnis der Parteien - Gesetzgebungs- und Kontrollfunktion
bei Wahl - Klubs = Parteifraktionen
- Verhältniswahl mit Kumulieren, Panaschieren starker Fraktionszwang
proportionale Parteienverteilung - 1 Ausschuss pro Ministerium
Viel-Parteien-Parlament (Hauptausschuss: EU-Angelegenheiten)
- keine Sperrklausel - Präsidialkonferenz
- Oppositionsrechte:
- schriftliche Interpellation
- dringliche Anfrage
- mündliche Anfragen zu aktuellen Stunden
- Sonderprüfungen durch den Rechnungshof
- Gesetzesinitiativen über Volksbegehren
- Enquetrecht
- Auflösung durch BP oder sich selbst
- Aussprache d. Misstrauensvotum an Minister
Politikfeld:
(2) Steuerpolitik
Überblick über beide politische Systeme > Herrschafts- und Regierungssystem
Schweiz Österreich
Regierung Regierung
Bundesrat Bundesregierung
Schweiz Österreich
direkte Demokratie direkte Demokratie
obligatorisches Referendum nur möglich...
- bei Verfassungsänderungen, Gesetzes- - bei Gesamtänderung der Verfassung oder
nachentscheiden, Beitritt zu supranationalen einzelner Verfassungsprinzipien
Organ. und internat.Sicherheitsorganisationen - wenn 1/3 des NR eine Teiländerung der
- Doppelmehr (Kantone + Volk) notwendig Verfassung will
- über einen Mehrheitsbeschluss des NR, der
fakultatives Referendum Gesetzgebungskompetenz ans Volk abgibt
- bei Gesetzen, allgemein verbindlichen
Bundesbeschlüssen, unbefristeten/unkünd-
baren völkerrechtlichen Verträgen
- nötig: 50‘000 Stimmbürger müssen 3
Monate nach Beschloss Referendum ergreifen
- dann: einfaches Volksmehr notwendig
- ABER: Dringlichkeitsrecht des Parlamentes
Volksinitiative
- bei Aufhebung, Änderung, Neuschaffung von
Verfassungsartikeln
- nötig: 100’000 Stimmbürger
- dann: Beratung/Empfehlung von Parl. + BR
- danach: doppeltes Volksmehr notwendig
Zusatzmaterial: Referenden und Volksinitiativen 1848 – 2000 in der Schweiz
Schweiz Österreich
administr.
Ausarbeitung einer Vorlage Entscheidungs-
komplex pol. Interessenartikulation
Schweiz Österreich
- Gerichtsbarkeit auf Bundes-, kantonaler- - Rechtsprechung ist ausschließliche
und Gemeindeebene Ebene Bundeskompetenz
- weitere Aufgabe:
Weiterentwicklung des Rechts
(2) Überblick über beide politische Systeme > Wahlsystem
Schweiz Österreich
- gleiches, unmittelbares, geheimes, - gleiches, unmittelbares, geheimes,
persönliches Wahlrecht persönliches Wahlrecht
- generelles Verhältniswahlrecht
Schweiz Österreich
- viele Parteien vorhanden - hohes Maß an Parteistaatlichkeit
- keine starke Stellung:
- seit 1975: Parteiengesetz
- kein Parteiengesetz
regelt Rechtsordnung der Parteien
- keine Finanzierung durch Bund
- Vereinsform (Versammlung entscheidet)
Finanzierung:
- föderative Struktur
- auf unteren Ebenen wenig kohärent und
- Mitgliedsbeiträge
an Bundesspektrum gebunden
- Mitteln aus Bund, Ländern und Gemeinden
- Spenden
Finanzierung: über Beiträge an Fraktionen
- „Parteisteuer“
4 Lager: - Freisinn (FDP)
3 Lager: - sozialistisches Lager (SPÖ)
- Sozialdemokraten (SPS)
- christlich-konservative (ÖVP)
- Christdemokraten (CVP)
- deutschnationale (Freiheitliche)
- Volkspartei (SVP)
Schweiz Österreich
- ausgeprägtes Verbandssystem - ausgeprägtes Verbandssystem
(untere Ebenen + Dachverbände)
ABER: AN-Seite unterrepräsentiert - enge Verschränkung mit den Parteien
Vorteil: Staatsentlastung
Arten: Arten:
Schweiz Österreich
Schweiz Österreich
- Konkordanzdemokratie - Konkordanzdemokratie
Schweiz Österreich
Was Bund nicht regelt, bestimmen
die unteren Ebenen selbst. Bund
Bund
9 Bundesländer
20
Vollkantone 6
Halb-
84 Bezirke 15
kantone
Statutar-
Gemeinden städte
etwa 3000 Gemeinden
Schweiz Österreich
Ebenen 3 4
Gerichtswesen, Heimatschutz,
Kompetenzen Landesgesetzgebung, Schulen, Kultur,
Direktsteuererhebung, Gesundheits-
der Länder Staatsverträge (alles eingeschränkt)
Politik und andere „mächtige“ Felder
Österreich...
hat eine sehr junge föderale Struktur (von 1918), die nicht historisch gewachsen ist.
Länderbildung begann unabhängig von der damaligen Nationalversammlung. Länder
schrieben „Beitrittserklärungen“ zur Republik Österreich
Föderative System bis heute unterentwickelt stark zentralisiert; Bund besitzt zu viele
Mitspracherechte
Schweiz...
hat eine sehr alte föderale Struktur (von 1874), die historisch gewachsen ist (schon vor 18.
Jahrhundert)
Föderatives System stark ausgebildet, stark dezentralisiert; Bund besitzt im Verhältnis zum
Kommunen und Gemeinden nur wenige Kompetenzen
Aber: Trend zur Zentralisierung erkennbar Bund erhält immer mehr Kompetenzen
Politikfeld: Steuerpolitik
Literaturverzeichnis
Linder, Wolf (1999): Das politische System der Schweiz. In: Ismayr, Wolfgang (Hrsg.):
Das politische System Westeuropas. Opladen. S. 487 – 520.
Neidhardt, Leonhard (2002): Die politische Schweiz. Fundamente und Institutionen. Zürich.
Pelinka, Anton (1999): Das politische System Österreichs. In: Ismayr, Wolfgang (Hrsg.):
Das politische System Westeuropas. Opladen. S. 489 – 517.