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Staatskunde Zusammenfassung

Material: Staat Seiten 18 – 33, 38 – 40, 42 – 43 und Arbeitsblätter


Wichtig: Arbeitsblätter sind nicht alle berücksichtigt

1. Ich kann wichtige Grundrechte, staatsbürgerliche und politische Rechte


benennen und kenne die Funktionen der Schweizer Bundesverfassung.
Grundrechte: Recht auf Leben, Rechtsgleichheit, Diskriminierungsverbot, Meinungsfreiheit,
Religionsfreiheit, Recht auf Bildung (alle in der Bundesverfassung, z.T auch in der
europäischen Menschenrechtskonvention)
Auch «universelle Rechte» genannt, da sie für jeden Menschen gelten.
Staatsbürgerliche Rechte: Niederlassungsfreiheit, Bürgerrechte, Schutz vor Ausweisung,
Auslieferung und Ausschaffung (Ebenfalls in der BV, jedoch nur für Staatsbürger)
Politische Rechte: Stimmrecht, Wahlrecht, Referendumsrecht, Initiativrecht (Auch in der
BV, jedoch nur für handlungsfähige Staatsbürger), alles ab 18.
Funktion der Schweizer Bundesverfassung: Die BV schützt die Freiheit und die Rechte des
Volkes und wahrt die Unabhängigkeit und die Sicherheit des Landes. Sie fördert die
gemeinsame Wohlfahrt, die nachhaltige Entwicklung, den inneren Zusammenhalt und die
kulturelle Vielfalt des Landes.

2. Ich kenne verschiedene Wahlsysteme, die in der Schweiz Anwendung finden


(Proporz-und Majorzwahlen), sowie deren Vor - und Nachteile.
Majorzwahl: Auch Mehrheitswahl genannt. Die Person, die die absolute Mehrheit der
Stimmen hat, wird gewählt. Alle anderen zur Wahl stehenden Personen werden nicht
berücksichtigt. Dieses Wahlverfahren wird meist dann angewendet, wenn es um ein
Einzelämter geht, d.h wenn nur eine oder einige Personen gewählt werden sollten.
Majorzwahlen sind Persönlichkeitswahlen, sie werden also gezwungen, sich zu profillieren
und die Volksnähe zu suchen. Wie? Wenn jemand über 50% hat, wird er gewählt (absolutes
Mehr), wenn nicht, dann zählt das relative Mehr (wer also am meisten hat)
Beispiele: Bundesrat, Regierungsrat, Ständerat oder Mitglieder von Gemeindebehörden
Vorteil: Einfachheit Nachteil: Grosse Parteien haben meist im Vorteil, da sie bekannt sind.
Minderheiten haben oft Nachsehen
Proporzwahl: Auch Verhältniswahl genannt. D.h, dass die zu vergebenden Sitze im
Verhältnis zum Stimmenanteil der Parteien verteilt werden. Beispiel: Es gibt 12 Sitze zu
vergeben, 2000 Stimmen sind eingetroffen. Svp bekommt von diesen 500 Stimmen (25%),
d.h sie bekommt auch 3 Sitze (25%). Die Sp erzielt 1000 Stimmen und bekommt somit 6
Sitze. Die FDP erzielt ebenfalls 500 Stimmen. Es ergeben sich für die FDP 3 Sitze. Parteien
reichen ihre Wahlvorschläge ein, sie dürfen höchstens so viele Namen aufschreiben, wie Sitze
zu vergeben sind. Nur die Namen, die auf der Liste stehen, können auch dann das Amt
antreten.
Vorteil: Kleinere Parteien werden auch berücksichtigt, der Wahlwillen des Volkes wird
genauer wiedergegeben. Wird bei Parlamentswahlen angewendet: Nationalrat, Kantonsrat,
Grosser Gemeinderat usw.)
Nachteile: Meistens haben die Wähler keinen grossen Einfluss auf die Kandidaten, die die
Sitze erhalten, da diese meist von den Parteien selbst aufgestellt werden.
3. Ich kenne das neu eingeführte Wahlsystem des «Doppelproporz», das ab 2022 bei
den Kantonalen Wahlen in Graubünden zur Anwendung kommen wird.
Doppelproporz, auch Modell C genannt. Dieses Wahlverfahren garantiert doppelte
Proportionalität. D.h: Die Sitze der Parteien werden proportional zum Wähleranteil verliehen
(Oberzuteilung) und andererseits werden die Wahlkreise proportional zu den
Bevölkerungszahlen repräsentiert (Unterzuteilung). Als Wahlkreise bleiben die bisherigen 39
Wahlkreise. Gewählt werden nur Personen, die auf der Liste des entsprechenden Wahlkreises
stehen. Damit ein Sitz verliehen werden kann, muss man mindestens 3% erreichen.

4. Ich kenne unterschiedliche Regierungsformen und kann Merkmale


von Demokratien bzw. Diktaturen (am Bespiel Chinas) ausführen.
Einheitsstaat: Auch Zentralstaat, Der Staat wird von einer einzigen Regierung geführt.
Einzelne Regionen kennen keine Parlamente wie z.B Kantone oder Bundesstaaten Siehe
Frankreich
Staatenbund: Auch Konföderation. Lockerer Zusammenschluss selbständiger Staaten.
Zweck: gemeinsame Aufgaben zu lösen. Man kann aus dem Staatenbund austreten. Sieh
Nato, Eu.
Bundestaat: Föderation. Vereinigung von Teilstaaten zu einem, nach aussen einzigem Staate.
Aufgaben die im Gesamtinteresse liegen, löst der Gesamtstaat. Z.B das Schulwesen löst jeder
Teilstaat selbst. Siehe Schweiz, Deutschland
Einteilung nach dem Staatsaufbau

Monarchie: Alleinherrschaft. Die Macht hat eine Person, es gibt aber verschiedene Formen
der Machtausübung. Absolute Monarchie: Der Fürst hat uneingeschränkte Macht, Vatikan,
Saudi-Arabien. Konstitutionelle Monarchie: Der Herrscher teilt seine Macht mit dem
Parlament, Jordanien. Parlamentarische Monarchie: Parlament und Regierung teilen sich
die Macht. Der Monarch ist nur Repräsentant des Staates und Symbol der nationalen Einheit,
siehe Spanien, Schweden.
Republik: Das Staatsvolk oder ein Teil davon (z.b eine Partei, oder Vertreter der Parteien)
tragen die Staatsgewalt. Man unterscheidet zwischen 2 Ausformungen. Parlamentarische
Republik: Die Regierung ist auf die direkte oder indirekte Unterstützung durch das Parlament
angewiesen, siehee Deutschland. Präsidiale Republik: Das Staatsoberhaupt übernimmt auch
die Funktion des Staatschefs und ist relativ unabhängig vom Parlament, siehe USA.
Einteilung nach dem Staatsoberhaupt
Einteilung nach der Regierungsform

Demokratie: Volksherrschaft, die Macht im Staat wird vom Volk ausgeübt, oberster
Entscheidungsträger.
Diktatur: Gewaltherrschaft, die Staatsgewalt wird vom Einzelnen (Diktator, Führer) oder
einer Gruppe (Partei) ausgeübt.
Demokratie Diktatur
-Anerkennung der Menschenrechte, Rechtsstaat -Erkennt diese nicht an, z.B Folter
-Gewaltenteilung, Leg., Ex., Jud. -Alle 3 werden vom Regime kontrolliert
-Volkssouveränität: Freie Abstimm. Und -Scheinwahlen, Volk hat nichts zu sagen
Wahlen, Grundsätzlich entscheidet die Mehrheit
-Pluralismus: Vielfalt der Interessen und -Interessen bleiben gleich, Propaganda für den
Kulturen ist allgemein anerkannt, sie sollen im Führer, alleinherrschende Partei
politischen Prozess berücksichtigt werden
-Opposition: Nicht Regierungsparteien sind im - Unterdrückung der Opposition, Medienzensur
Parlament vertreten und können die Regierung oder Verbot (keine bis wenig Meinungs und
kritisieren (Presse und Meinungsfreiheit Pressefreiheit, gezielte Fehlinformationen durch
den Staat
Privatsphäre: Grundsätzlich mischt sich der -Polizeistaat, Bespitzelung durch Geheimpolizei
Staat nicht in das Privatleben seiner Bürger ein
Siehe noch Arbeitsblatt «Demokratie – Diktatur» und Seite 30 «Formen der Demokratie»

5. Ich kann das Prinzip der Gewaltenteilung am Beispiel des Schweizer


Bundesstaates erläutern.
Die Gewaltenteilung wird durch 3 geteilt. Diese sind unabhängig voneinander.
Exekutive: Die Regierung, ausführende Behörde, verwaltet, regiert. Im Bund, 7 Bundesräte.
Im Kanton, Regierungsrat oder Staatsrat, in der Gemeinde, Gemeinderat oder kleiner Stadtrat.
Legislative: Parlament. Gesetze erlassen, diese kontrollieren und die Ausführung überwachen.
Im Bund: Bundesversammlung, Nationalrat (200 Mitglieder), Ständerat (46 Mitglieder). Im
Kanton: Kantonsrat, Grosser Rat, Landrat. In der Gemeinde (grosser) Gemeinderat oder
Stadtrat, Gemeindeversammlung.
Judikative: Die richtende Gewalt, urteilen und richten. Strafen und schützen. Im Bund:
Bundesgericht, 35 – 45 vollamtliche Mitglieder. Im Kanton: Kantonsgericht oder Obergericht.
In der Gemeinde: Amts – oder Bezirksgericht, Friedensrichter
Es gibt de facto noch eine vierte Macht im Staat: Die Massenmedien. Diese informieren,
decken Missstände (oder verbreiten diese) und beeinflussen die Meinungsbildung der
Öffentlichkeit. Mittel: Radio, Fernsehen, Zeitungen, Internet.
6. Ich kenne verschiedene föderale Institutionen und kann Pro - und Contra-
Argumente zum Föderalismus nachvollziehen bzw. formulieren.
Föderalismus ist, wenn einzelne Gliedstaaten über eine begrenzte Eigenständigkeit und
Staatlichkeit verfügt, jedoch alle zusammen ein Gesamtstaat sind. Nach aussen treten sie als 1
Staat auf und nicht als einzelne Gliedstaaten. Siehe Deutschland, Schweiz, Indien, Brasilien.
Pro – Argumente des Föderalismus: Die zusätzliche Kontrolle zwischen Gesamtstaat und
Gliedstaaten bietet Schutz vor Machtmissbrauch. Durch Aufteilung in Gliedstaaten kann der
Bürger eher mitbestimmen, einer in Appenzell muss für ein Gesetz in Tessin nicht
entscheiden. Die Tessiner selbst können das. Politische Parteien können bevor sie auf
Bundesebene gelangen, ihre Qualitäten erproben. Die staatlichen Organe sind in regionalen
Konflikten eher näher als im Einheitsstaat. Die Bürgernähe, sie sind nahe zum Bürger, siehe
Chur, Gerichte, Politiker. Konkurrenz ist belebt, da die Gliedstaaten z.T konkurrieren
könnten. Durch die gegenseitige Kontrolle und Kompromisszwang wirkt es ausgleichend und
stabilisierend. Vielfalt.
Contra – Argumente des Föderalismus: Uneinheitlichkeit. Die Eigenständigkeit führt zu
Unterschieden, es können Schwierigkeiten entstehen (Theo spricht französisch und kommt
nach Chur…). Kompliziert. Es gibt viele Entscheidungszentren, diese kann man schwer alle
überschauen. Es ist zeitraubend, die verschiedenen Organe müssen lange Verhandlungen
führen, um zu Lösungen zu verlangen. Die einzelnen Parlamente, Regierungen und
Verwaltungen in Bund und Ländern werden teuer.

7. Ich kann Eigenheiten sowie Aufgaben des Schweizer Bundesrates


benennen
Oberste, leitende und vollziehende Behörde der Schweiz. Besteht aus 7 Mitgliedern. Stellt die
Regierung dar. Von der vereinigten Bundesversammlung werden diese für eine Amtszeit von
4 Jahren gewählt. Ein Bundesratsmitglied kann in seiner Amtszeit (Legislaturperiode) nicht
abgewählt werden, aber zurücktreten. Sie geniessen die Immunität. Anfangs setzte sie sich aus
den 4 Wählerstärksten Parteien zusammen. 2 SP, 2CVP, 2 FDP, 1 SVP. Es hat sich aber
einiges geändert. CVP heisst jetzt die Mitte, ausserdem sind «Die Grünen» die 4.
Wählerstärkste Partei, trotzdem setzt sich der Bundesrat aus 2 SVP, 2SP, 2FDP und 1 Mitte
zusammen.
Aufgaben: Bestimmung der Regierungspolitk, Ziele des staatlichen Handelns für eine
«bessere» Zukunft in einem Regierungsprogramm aufschreiben. Verwaltung der
Staatsfinanzen. Setzt Recht und sorgt für den Vollzug der Gesetze. Hat Initiativrecht. Sorgt
für äussere und Innere Sicherheit. Sie pflegen die Beziehungen zu den Kantonen,
beaufsichtigt die Bundesverwaltung. Pflegt Beziehungen zum Ausland.
Sonstige: Hauptamtlich, einmal wöchentlich eine Sitzung, der Bundespräsident hat den
Vorsitz (wird von der BV für 1 Jahr gewählt). Dieser hat keine besondere Macht, er
repräsentiert die Schweiz wie von Innen und Aussen. Kollegialregierung (Kollegialität).
Siehe auch noch AB «Der Bundesrat – die stabilste Regierung der Welt?»
8. Ich kenne die zentralen Aufgaben der Schweizerischen
Bundesversammlung und weiss, wie sie sich zusammensetzt.
Die Schweiz hat auf Bundesebene eine 2 Kammer – Parlament. Es ist die oberste
gesetzgebende Behörde (Legislative) Nationalrat (200 Mitglieder, repräsentiert das Volk) und
Ständerat (46 Mitglieder, vertreten die Kantone). Wenn diese im Nationalratssaal tagen, nennt
man das «vereinigte Bundesversammlung». Es zeigen sich 2 Prinzipien des Staatsaufbaus.
Das demokratische Prinzip, in dem die Mitglieder des Nationalrats im Verhältnis zur
Wohnbevölkerung der einzelnen Kantone bestimmt werden.
Das föderalistische Prinzip, in dem in der Regel je zwei Mitglieder des Ständerates einen
Kanton vertreten, damit auch die kleinen Kantone ein angemessenes Gewicht in der
Legislative haben.
Nationalrat: Abgeordnete im Verhältnis zur Wohnbevölkerung. Es muss mindestens 1
Nationalratssitz aus einem Kanton geben. Grösserer Kanton, grösseres Gewicht. Es sind alle
wahlberechtigten Bürger wählbar. Die Abgeordneten werden durch Proporzwahl für 4 Jahre
bestimmt, wobei jeder einzelne Kanton ein Wahlkreis bildet. Kantone mit nur einem Sitz
wenden das Majorzwahlverfahren an. Eine Wiederwahl ist möglich. Den Vorsitz hat der
Nationalratspräsident, es wird als höchstes Amt der Schweiz bezeichnet, hat jedoch keine
besonderen Machtbefugnisse.
Ständerat: 46 Mitglieder, alle Kantone stellen 2 Abgeordnete, ausser die Halbkantone, welche
je einen haben. Grösse der Kantone spielt also im Ständerat keine Rolle. Alle
wahlberechtigten Bürger sind wählbar. Es wird mit einer Amtszeit von 4 Jahren gewählt,
durch Majorzwahl, ausser der Kanton Jura mit Proporz. Der Ständerat tagt im Jahr während 4
Sitzungen zu 3 Wochen normalerweise in Bern. Vorsitz hat de Ständeratspräsident.
Aufgaben der BV:
Gesetzgebung – Erlassen Gesetze und Beschlüsse, genehmigen Staatsverträge, geben Anstoss
zu neuen Gesetzen.
Wahlen – BV wählt den Bundesrat, Bundesgericht und im Kriegsfall einen General.
Kontrolle – Kontrolle über Bundesrat, Bundesverwaltung und die Gerichte. Sie können Kritik
oder Empfehlung bei den Behörden abgeben.
Finanzen – Beraten das Budget des Bundes. Beschliessen Bundesausgaben, und nehmen die
vom Bundesrat vorgelegte Staatsrechnung des vergangenen Jahres ab.
Siehe auch noch das AB «Das Schweizer Parlament»

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