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Das österreichische Parlament besteht aus dem Nationalrat und dem Bundesrat. Diese werden auch als
die beiden „Kammern“ des Parlaments bezeichnet. „Parlament“ wird auch das Gebäude genannt, in
welchem der Nationalrat und der Bundesrat ihre Sitzungen abhalten. Im Parlament sitzen die
„ParlamentarierInnen“. Genauer gesagt sind dies im Nationalrat die Abgeordneten zum Nationalrat, im
Bundesrat die Mitglieder des Bundesrates.
Politische Parteien
Politische Parteien sind Vereinigungen von Menschen mit ähnlichen politischen Zielen. Sie haben im
Wesentlichen drei Aufgaben.
➔ Parteien wählen jene Personen aus, die in ihrem Namen in Parlamenten und anderen Institutionen
sitzen und dort Entscheidungen treffen. Sie rekrutieren das Personal (= Rekrutierungsfunktion).
➔ Parteien haben daneben die Aufgabe, verschiedene Interessen zu sammeln und dann weiterzuleiten,
damit diese Interessen in der Politik berücksichtigt werden können und damit Entscheidungen
getroffen werden. Sammeln bzw. anhäufen heißt auf Lateinisch aggregare, deshalb nennt man dies
Aggregationsfunktion.
➔ Parteien sollen dafür sorgen, dass Macht und Herrschaft in einem Staat rechtmäßig ausgeübt werden
und dass die politische Ordnung akzeptiert wird. Sie legitimieren die Machtausübung, d.h.
Legitimationsfunktion.
Die meisten politischen Parteien sind im 19. Jahrhundert entstanden. Auch die Wurzeln von SPÖ
(Sozialdemokratische Partei Österreichs), ÖVP (Österreichische Volkspartei) und FPÖ (Freiheitliche Partei
Österreichs) gehen in diese Zeit zurück. Sie hatten damals jedoch noch andere Namen. Die Grünen sind
eine relativ junge Partei – Grünparteien entstanden in vielen europäischen Ländern in den 1970er- und
1980er-Jahren (in Österreich kamen die Grünen 1986 erstmals in den Nationalrat – nachdem sie im Jahr
2017 an der Vierprozenthürde gescheitert waren, konnten sie 2019 erneut in den Nationalrat einziehen).
Seit 2013 sind auch NEOS (Das Neue Österreich) im Parlament vertreten, die erst kurz vor der
Nationalratswahl 2013 gegründet wurden.
Politische Parteien verwenden für ihre öffentlichen Auftritte Farben und Symbole (rot steht für
sozialistisch orientierte Parteien, schwarz für christlich-soziale Parteien und grün für Parteien, die dem
Umweltschutz Augenmerk schenken). Die Farben können trotzdem, je nach Landestradition, von Staat zu
Staat verschieden sein. In Österreich benützen die im Nationalrat vertretenen Parteien folgende Farben:
ÖVP: schwarz (seit 2017 schwarz und türkis), SPÖ: rot, FPÖ: blau, NEOS: pink, GRÜNE: grün
Regierungskoalitionen werden oft mittels Parteifarben bezeichnet, z.B. rot-schwarze Koalition.
(vgl. www.demokratiewebstatt.at, www.politik-lexikon.at)