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Die Nationalversammlung (vietnamesisch Quốc hội Việt Nam, französisch Assemblée nationale

vietnamienne) ist das Parlament im Einkammersystem von Vietnam und stellt somit
die Legislative des Staates dar.
Die 500 Abgeordneten der Nationalversammlung (NV) werden für eine Legislaturperiode von 5
Jahren gewählt. Sie müssen mindestens zweimal im Jahr eine Vollversammlung abhalten und
werden in den Zwischenzeiten von ihrem Ständigen Ausschuss (SANV) vertreten, welchen sie
jede Periode neu wählen. Die Nationalversammlung wählt des Weiteren den Staatspräsidenten;
auf dessen Vorschlag wählt sie den Premierminister, die Richter des Obersten
Volksgerichtshofes und die Strafverfolger der Volksanwaltschaft (Judikative). Die
Nationalversammlung hat seit den letzten Verfassungsänderungen stark an politischem Einfluss
gewonnen. Ihre Rechte umfassen nun die Änderung von Gesetzen und der Verfassung, sowie
die Möglichkeit Minister und Vorsitzende von Behörden mit Ministerialstatus zur Verantwortung
zu ziehen. Die größte politische Macht liegt jedoch nach wie vor bei der Kommunistischen Partei
Vietnams (KPV), welche durch die Vietnamesische Vaterlandsfront den Wahlprozess unter ihrer
Kontrolle hat. Die Kommunistische Partei stellt in der Nationalversammlung ca. 90 % der
Abgeordneten, womit durch den starken Fraktionszwang sichergestellt ist, dass auch alle hohen
Regierungsmitglieder und Richter Mitglieder der Partei, oder zumindest politisch Gleichgesinnte
sind. Die Partei bestimmt durch ihr Zentralkomitee und das Politbüro die Politik des Landes.

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