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Liberalismus

Liberal kommt vom lateinischen Wort "liber" und bedeutet so viel wie "frei". Im Gegensatz zum Liberalismus steht
der Totalitarismus. Hier haben sich die Individuen innerhalb eines Staates dem politischen Willen zu unterwerfen.
Individuelle Bedürfnisse und Meinungen werden nicht akzeptiert.

Grundsätzlich ist der Liberalismus eine politische Bewegung und ein Grundsatz, der auf dem Ziel beruht, Freiheit
für jeden Einzelnen zu gewährleisten. Dies soll zu Glück, einem harmonischen Zusammenleben und Erfolg in der
gesamten Gesellschaft führen.

Der Liberalismus stattet jedes Individuum nicht nur mit politischen Freiheiten wie Meinungs-, Bildungs-, Rede-
oder Pressefreiheit aus, sondern verfolgt auch das Ziel, persönliche Interessen und Ziele möglichst frei und einfach
gestaltbar zu machen.
Außerdem ist der Liberalismus die Grundlage für das Konzept der Gleichheit aller vor dem Gesetz. Das heißt, dass
jeder Einzelne das Recht auf soziale und politische Gleichbehandlung hat. Alle müssen dieselben Chancen
genießen können, unabhängig von jeglichen persönlichen Faktoren des Individuums wie Geschlecht, Alter oder
Herkunft. Dieser sogenannte Gleichheitsgrundsatz ist nicht nur die Basis für den Liberalismus, sondern auch für
die Demokratie, die mit dem Liberalismus eng in Verbindung steht und auf ihm aufbaut.

©: https://www.studysmarter.de/schule/wirtschaft/wirtschaftspolitik/liberalismus/ (bearb. MA, 2.5.23)


Wichtige Aspekte des Liberalismus:

•Individualismus

•Minimierung der Staatsgewalt

•Beschränkung des politischen Einflusses auf die Wirtschaft

•Forderung nach absoluter Chancengleichheit

•Demokratie

•Ablehnung gegen Staatsgläubigkeit

In der Praxis gehen aber die Meinungen über die „Freiheit“ weit auseinander:
Freiheit des Einzelnen (Selbstbestimmung – wo sind die Grenzen?) -> Freiheit der Berufswahl (Selbstverwirklichung –
Ist das wirklich erreichbar? ) -> Freiheit der Wirtschaft (Wirtschaftsliberalismus – s. nächste Seite)
Theoretische Grundlagen des Wirtschaftsliberalismus

Die Theorie des Wirtschaftsliberalismus wurde vom schottischen Philosophen und Ökonomen Adam Smith
(1723-1790) entwickelt.

Nach dieser Idee kann sich die individuelle Freiheit eines Menschen nur entfalten, wenn sich der Staat aus
weitgehend allen privaten Dingen heraus hält. Das heißt für den Markt, dass sich innerhalb dieses Marktes
Angebot und Nachfrage regulieren.

Nach Smith werden die verschiedenen Interessen der Akteure auf dem Markt, nämlich der Produzenten
(Angebot) und Konsumenten (Nachfrage) zusammen gebracht. Dabei ist das Ziel der Konsumenten, für die
Güter einen möglichst geringen Preis zu bezahlen und das der Produzenten, den größten möglichen Gewinn zu
erzielen.

In dieser Theorie geht man von rational handelnden Menschen aus. Diese haben jederzeit einen Überblick
über den gesamten Markt und besitzen Zugang zu offenen Märkten. Vor allem aber sollen sie in der Lage sein,
ihre Entscheidungen frei zu treffen. Wenn es staatliche Eingriffe gibt, wie sie zum Beispiel im Merkantilismus
oder durch Zünfte vorkamen, kann sich der Preis nicht regulieren. Der Staat hat in diesem System die Aufgabe,
die Infrastruktur und den militärischen Schutz gegenüber anderen Systemen zu stellen. Generell verteidigt
Smith das Produktionssystem der Arbeitsteilung, da diese seiner Auffassung nach ständig zum
gesellschaftlichen Wachstum des Reichtums beitrage.

©: https://www.abiweb.de/geschichte-zweite-industrielle-revolution-und-imperialistische-expansion/die-entwicklung-der-industrialisierung/der-wirtschaftsliberalismus.html
Pro- und Contra

Verfechter dieses Wirtschaftsliberalismus vertraten die Ansicht, dass Phasen der Arbeitslosigkeit und
Wirtschaftskrisen nie lange anhalten können, vorausgesetzt der Staat greift nicht in das System ein. Sie
begründen dies mit der Selbstheilungskraft des Preismechanismus, der von einer „unsichtbaren Hand“
reguliert wird (A. Smith).

Gegner des Wirtschaftsliberalismus werfen dieser Theorie vor, lediglich eine Ideologie zu sein, in der in der
Realität die schwachen Mitglieder des System immer schwächer werden und die Starken immer stärker.
Außerdem werfen Kritiker dem Modell vor, dass sich ein Markt mit komplett freiem Wettbewerb
irgendwann selbst zerstört und Monopole hervorbringt.

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