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1. Antiatom:
- Protest gegen den Bau von Atomkraftwerken und den Transport von Atommüll
- Demonstrationen dagegen sind vom Grundgesetz abgedeckt
- Demonstration an sich sind nicht linksextrem (Ablehnung des demokratischen Rechtsstaates oder
Etablierung einer Diktatur)
- auf solchen Demonstrationen können Linksextreme für ihre Zwecke werben und gewalttätig
eskalieren
- Beispiel: Castor-Transport: linksextreme demonstrieren nicht nur, sondern führe
Sachbeschädigung aus: Beschädigen das Gleisbett oder greifen Polizisten an
- Ziele von Angriffen können auch Unternehmen sein, welche Dienstleistungen für Castor-
Transporte anbieten, wie die Deutsche Bahn.
2. Antifaschismus:
- Ablehnung oder Bekämpfung des Faschismus oder Rechtsextremismus
- per se nicht nicht linksextrem
- marxistisch-leninistische Faschismustheorie: Faschismus als Ausdruck des Kapitalismus, der für
das Aufkommen entsprechender Bewegungen, Parteien oder Systeme direkt oder indirekt
verantwortlich sei.
- Linksextreme wollen auch den Kapitalismus überwinden
- alle bürgerlichen politischen Ordnungsvorstellungen sind betroffen
- also richtet sich der Linksextremismus auch gegen den demokratischen Verfassungsstaat
- dazu gehören auch gewalttätige Angriffe gegen Polizisten
- bürgerliche Ordnungsvorstellungen decken auch die Grundrechte von Neonazis ab
- wenn die NPD eine Demonstrationen anmeldet und von der Polizei geschützt wird
- somit könne auch die Polizei im Namen des Faschismus angegriffen werden
3. Antigentrifizierung
- Stadtsoziologie: soziale Umstrukturierung von Stadtteilen
- Künstler und Studenten ziehen in Stadtteile mit günstigen Mieten, meist bewohnt von Arbeitern
und Armen
- das Lebensgefühl der Künstler und Studenten steigert die Aufenthaltsqualität in diesen Stadtteilen
- Investoren machen sich diesen Prozess zu Nutze und kaufen ganze Häuserblocks, in Erwartung
einer hohen Rendite
- Mieten steigen und verdrängen die ursprüngliche Bevölkerung
- Aktivitäten von Linksextremisten: Besetzung von Häusern, Anwendung von Gewalt bei
polizeilicher Räumung (Steinwürfe gegen Beamte), Brandstiftung, Sachbeschädigung
- Angriffe auf teure Autos gingen aber nicht von der Autonomen-Szene aus, sondern von
Einzelpersonen ohne politische Zugehörigkeit
4. Antiglobalisierung
- Teilbereich des Antikapitalismus
- weltweites Agieren multinationaler Konzerne beuten direkt oder indirekt aus
- Regierungen orientieren sich in den Interessen der Unternehmen
- Orientierung der Regierung eine indirekte Gefahr für die Demokratie und die Volkssouveränität
- Proteste gegen Treffen von internationalen Regierungschefs eher nicht bedeutend für
Linksextremisten
- demokratische Mehrheitsgesellschaft bildet die Mehrheit bei Protesten gegen solche Treffen
- Erfolge wie eine Bündnispolitik zu den Demokraten und mehr öffentliche Wahrnehmung blieben
aus
- nach der Anwendung von Gewalt durch Linksextreme folgte eine spätere Distanzierung
5. Antiimperialismus
- Sonderform des Antikapitalismus
- allgemein Imperialismus: Eroberung oder Kontrolle eines Landes durch ein anderes Land
- Imperialismus laut Lenin: letztes Stadium des Kapitalismus.
- der Einmarsch sozialistischer Truppen in andere Länder ist davon ausgenommen
- Neoimperialismus: indirekt ökonomische Abhängigkeit trotz Entkolonialisierung
- das Fundament der Kritik ist nicht antidemokratisch, wenn friedlich
- berechtigte Kritik: Kooperation mit autoritären Regimen
- Beispiel Kuba: Forderung von Solidarität wegen des US-Embargo. Aber keine Kritik an den
Menschenrechtsverletzungen, sondern ständiger Verweis auf die sozialistischen Errungenschaften
6. Antikapitalismus
- Anarchismus und Marxismus wollen die Überwindung des Kapitalismus als Gesellschafts- und
Wirtschaftsform der Ausbeutung und der Ungleichheit
- demokratischer Verfassungsstaat wirtschaftspolitisch neutral
- die Ablehnung des Kapitalismus ist per se nicht extremistisch
- Wichtig: die eigentlichen Absichten, wie etwa die Errichtung einer Diktatur oder
Gewaltanwendung
- um die Akzeptanz für ihre extremen Vorstellungen zu erhöhen, nehmen Linksextreme an
kapitalismuskritischen Protesten teil
- Beispiele sind: Proteste für Arbeitszeitverkürzung und gegen Arbeitslosigkeit
- fehlende Abgrenzung kann Linksextreme dazu ermuntern sich bei den Protesten gegen die EZB zu
beteiligen und Gewalt (gleiche Beispiele wie oben) anzuwenden
7. Antimilitarismus
- Militarismus: Dominanz einer Denkweise, Gesellschaftsstruktur oder Staatsordnung, die von
Merkmalen Hierarchisierung geprägt ist
- die Ansicht die Bundesrepublik sei militaristisch habt keinen Boden
- Linksextreme unterstellen eine Kontinuität seit des Wilhelminischen Kaiserreichs
- Proteste gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr dienen als Ausgangspunkt für
Gewaltanwendung
- Friedensbewegung und allgemeine Forderungen nach Abrüstung demokratisch
- aber auch hier können sich Linksextreme beteiligen
- Linksextreme vertreten keinen pazifistischen Antimilitarismus
- Gewalt richtet die Polizei, Bundeswehr und private Firmen (Dienstleistungen, wie oben bei der
Bahn)
8. Antirepression
- Protest richtet sich gegen angebliches oder tatsächliches Agieren der Sicherheitsbehörden
- Repression im herkömmlichen Sinne: Unterdrückung und die damit verbundenen
Menschenrechtsverletzungen
- im Fall der Bundesrepublik ist Label nicht gerechtfertigt, weil hier einen Rechtsstaat gibt
- auch Linksextreme können ihre Grundrechte wahrnehmen
- einzige Einschränkung: die Anwendung von Gewalt ist ihnen verboten
- Repressionsvorwurf der Linksextremen sollte auf Überreaktion der Polizei beschränkt sein
- Linksextreme wollen die staatlichen Sicherheitsbehörden und demokratischenVerfassungsstaat
delegitimieren
- sie bilden Netzwerke um sich gegenseitig zu unterstützen: Geld und juristische Beratung für
gewalttätige Aktivisten
- Angriffe auf Justiz-, Ordnungs- und Sicherheitsbehörden, körperlich gegen Polizisten
- Angriffe auf Polizeiwachen im Namen der „Antirepression“
9. Antizionismus
- Agitation gegen die Politik des Staates Israel
- Antizionismus im engeren Sinne: Forderung nach einer Auflösung des Staates Israel
- im weiteren Sinne: fundamentale Kritik an der Außen- und Innenpolitik Israels
- laut KPD sei Israel als Repräsentant „amerikanischen Imperialismus
- Araber und Palästinenser als Unterdrückte, „angeblich schwächere Gegner Israels“
- KPD 19670er: Forderung nach der Zerschlagung Israels
- Israels Sicherheitsinteressen spielten keine Rolle
- einseitig pro-arabische Rolle
- die „Antideutschen“ vertreten das Gegenteil, pro-Israel
- deswegen gibt es Konflikte mit den anderen Strömungen des Linksextremismus