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Zusammenfassung Vergleichende Politikwissenschaft

1. Was sind kausale Theorien?

- Erzeugung von Hypothesen


- „Wenn-Dann“- oder „Je-Desto“-Sätze
- Ursache-Wirkung-Erklärung: x (Ursachenvariable) und y (Effektvariable)

2. Theorieüberprüfungsmöglichkeiten?

- Experiment
 Zufällige Verteilung, Experimental- und Kontrollgruppe
 in der vergleichenden Politikwissenschaft: gezielte Zuordnung, kein Treatment
 Eliminierung nicht plausibler Erklärungen

3. Quasi- oder natürliches Experiment?

- Bewusste Auswahl theoretisch relevanter Eigenschaften


 aktive Manipulation der UV
- Ermittlung notwendiger und hinreichender Bedingungen des Auftretens der
abhängigen Variablen
- Deterministische Aussagen (keine Ausnahmen)
- Wenige Fälle

4. Notwendige Bedingung?

- Y ist nur dann beobachtbar, wenn X auch vorhanden ist.

5. Hinreichende Bedingung?

- Wenn X auftritt, ist Y immer beobachtbar

6. Nicht notwendige Bedingung?

- Wenn X auftritt, aber Y nicht auftritt, ist X keine notwendige Bedingung.

7. Nicht hinreichende Bedingung?

- Y kann auch auftreten, wenn X nicht auftritt.

8. Notwendige und hinreichende Bedingung?

- Nur wenn X auftritt, folgt auch Y.


- Wenn X nicht auftritt, folgt niemals Y.
9. Wie würden Sie in einem quasi-experimentellen Forschungsplan die Hypothese
prüfen, dass „gescheiterte Staaten“ („failed states“) die Entwicklung terroristischer
Organisationen auf ihrem Territorium begünstigen?

- Quasiexperiment: aktive Manipulation von X, bewusste Auswahl der Merkmale.


- „failed state“ = X, Entwicklung von Terrororganisationen Y. Prüfen: Bilden sich in
normalen Staaten keine Terrororganisationen?

10. Bei welchen Kombinationen von Ursache (C) und Wirkung (E) ist das Merkmal
„gescheiterter Staat“ (a) eine notwendige, (b) eine hinreichende und (c) eine
notwendige und hinreichende Bedingung für die Etablierung terroristischer
Organisationen?

- Notwendig: Gescheiterter Staat (C)  Terrororganisationen (E). E dann, wenn auch


C. E aber nicht, wenn kein C. Wenn C, zwangsläufig aber kein E.
- Hinreichend: C tritt auf, E immer vorhanden. Kein C, trotzdem E möglich.
- Notwendig und Hinreichende: Wenn C, dann auch E. Kein C, kein E.

11. Beschreiben Sie ein empirisches Beispiel aus dem Bereich der Politik für eine
notwendige (aber nicht hinreichende) Bedingung.

- Volljährigkeit (UN) ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung der
Wahlteilnahme (E), nur weil man die Volljährigkeit besitzt, heißt das noch nicht, dass
man auch an der Wahl teilnimmt.

12. Beschreiben Sie ein empirisches Beispiel aus dem Bereich der Politik für eine
hinreichende (aber nicht notwendige) Bedingung.

- Ablauf der Amtsperiode (UH) der Regierung ist eine hinreichende Bedingung für
Neuwahlen (E). Es kann aber auch aufgrund eines Misstrauensvotums, Sturz der
Regierung, Todesfall etc. zu Neuwahlen kommen

13. Beschreiben Sie ein empirisches Beispiel aus dem Bereich der Politik für eine
notwendige und hinreichende Bedingung.

- Ein Monarch ist eine notwendige und hinreichende Bedingung einer Monarchie. Da
ohne einen Monarchen keine Monarchie existieren kann.

14. Geben Sie ein weiteres Beispiel aus dem Bereich der Politik für eine Variable, die
weder notwendige noch hinreichende Bedingung ist.

- ???

15. Methode der Übereinstimmung?

- Vergleicht Fälle, die im Hinblick auf das zu erklärende Phänomen (Y)


übereinstimmen

16. Methode der Differenz?


- Vergleicht Fälle die sich im Hinblick auf das zu erklärende Phänomen (Y)
unterscheiden

17. Most Similar Systems Design (Differenzmethode)

- Alle unabhängigen Variablen (X) bis auf die Erklärende (Y) sind konstant.
- Man wählt Fälle, welche sich sehr ähnlich sind und möglichst nur in der unabhängigen
Variable unterscheiden = vergleichende Methode.
 Ziel: Etwas über die Effekte dieser unabhängigen Variable sagen können.

18. Most Different Systems Design (Übereinstimmungsmethode)

- Alle unabhängigen Variablen (X) bis auf die Erklärende (Y) sind verschieden.
- Man wählt Fälle, welche sehr unterschiedlich sind und sucht nach Gemeinsamkeiten.
 Ziel: Frage beantworten: Wieso haben so unterschiedliche Fälle so ähnliche
Konsequenzen?

19. Was ist mit Überdetermination gemeint?

- Mehrere, unabhängige, gleichzeitig auftretende Ursachen für ein Ereignis – zu viele


mögliche Erklärungsfaktoren, zu wenig Fälle.

20. Probleme der Millschen Methode?

- Deterministische und keine probabilistischen Aussagen


- Interaktionseffekte dürfen nicht auftreten
- Kein Diffusionsprozess darf entstehen = kein Lernen (Galtons Problem)
- Alle Ursachen müssen identifiziert werden/sein

21. Was versteht man unter „Galtons Problem“ und warum gefährden Diffusionsprozesse
die Aussagekraft vergleichender Studien?

- Diffusion: Verbreitung politischer Phänomene durch Kontakt unter Menschen 


Lerneffekt, durch funktionale Zusammenhänge.
- Galtons Problem: Diese Diffusion beruht nicht auf funktionalen Zusammenhängen,
sondern auf dem beobachteten Phänomen in beiden Gesellschaften auf einer
gemeinsamen Ursache.

22. 5 Staatsformen

- Absolute Monarchien
- Konstitutionelle Monarchien
- Föderationen
- Staaten entstanden durch Eroberung
- Staaten entstanden durch Unabhängigkeitserklärung
23. Wie würden Sie „defekte Demokratien“ von Demokratien und autoritären Systemen
abgrenzen?
- Demokratien: Volkssouveränität, universelles Wahlrecht, Herrschaft bei demokratisch
legitimierten Institutionen, Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit, eng begrenzter
Herrschaftsanspruch.
- Autokratien: eingeschränktes Wahlrecht, Herrschaft bei Führern/ Oligarchen (über
Mentalitäten legitimiert und durch Repression abgesichert), weitgehend
eingeschränkte Gewaltenteilung, umfangreicher Herrschaftsanspruch, repressive
Herrschaftsweise.
- Defekte Demokratien: Formale Demokratien, denen es trotz relativ freier Wahlen an
der hinreichenden Durchsetzung der pol. & bürgerl. Freiheitsrechte oder einer
effektiven Gewaltenteilung mangelt (z.B. Brasilien, Russanld, Türkei).

24. In welcher Hinsicht kann das nationalsozialistische Regime 1933-45 in Deutschland


als „totalitäres System“ charakterisiert werden?

a. Ideologie: einheitlich, durchdringt alles, auf verpflichtendes Zukunftsideal


ausgerichtet
b. Einparteienherrschaft: mit herausgehobenem Führer, verschmilzt mit
Staatsverwaltung
c. Herrschaftsstruktur: monotheistisch; keine Gewaltenteilung, -hemmung und -
kontrolle
d. Terrorsystem: terroristisches Polizeisystem und totale Kontrolle
e. Medienmonopol: gleichgeschaltete, kontrollierte Medien, monopolisiert zur
Kontrolle der Bevölkerung
f. Waffenmonopol: militärisches Potenzial zur machtpolitischen Sicherung der
Herrschaft
g. Staatlich kontrollierte Wirtschaft: zentrale Lenkung und bürokratische
Gleichschaltung

25. Wann und wo haben die drei „Wellen“ der Demokratisierung stattgefunden?

a. Huntingtons erste “Welle” der Demokratisierung – und erste “Umkehrwelle“

 1828-1926: Erste ‘lange’ Welle (long wave)


Demokratisierung der USA, Großbritanniens, Frankreichs,
Deutschlands (Weimarer Republik), Italiens, Argentiniens und der
meisten britischen ‘Domänen’ (dominions)
 1922-1942: Erste ‘Umkehrwelle’ (reverse wave)
Demokratische Regimezusammenbrüche unter anderem in Argentinien,
Brasilien, Deutschland und Italien

b. Huntingtons zweite “Welle” und “Umkehrwelle” der Demokratisierung

 1943-62: Zweite, ‘kurze’ Welle


Etablierung demokratischer Regimes und Wiedereinrichtung
demokratischer Regimes in der Bundesrepublik Deutschland, Indien,
Israel, Italien und Japan
 1958-1975: Zweite ‘Umkehrwelle’
Demokratische Regimezusammenbrüche unter anderem in Argentinien,
Brasilien und Chile

c. Huntingtons dritte „Welle“ der Demokratisierung

 Seit 1974: Dritte Welle


Demokratisierung einer großen Zahl von Länder einschl. Argentinien,
Brasilien, Chile, Portugal, Spanien, Griechenland, Russland, Mittel-
und Osteuropa, Südostasien
Weniger Veränderungen in Afrika und im Nahen-/ Mittleren- Osten
(Niederschlagung und Scheitern des Arabischen Frühlings)
Ist eine dritte Umkehrwelle wahrsch.?  democratic backsliding

26. Überlegen Sie auf der Grundlage eigener Nachforschungen, ob Sie seit 2010 von einer
neuen `Umkehrwelle' der Demokratieentwicklung in der Welt sprechen würden

- Anzahl freier Staaten stagniert seit 2000


- Anzahl nicht-freier Staaten stagniert ebenfalls
- Viele Staaten sind in der Mittelkategorie teilweise freier Staaten zu finden
- Rechtsruck in einigen Staaten der Welt und Europa erkennbar

27. Inwieweit sind die vorgestellten Typologien von Regimen trennscharf?

- Personalisierte Diktatur (monarchisch Auftretende, Monarchien, Populisten)


- Militärdiktatur (teils zivile Regime unter den Fittichen des Militärs)
- Einparteienherrschaft (NS, kommunistische Staaten, Regime der dritten Welt)

28. Nach welcher Methodik werden die Freiheitsindizes von Freedom House gebildet?

Zwei Hauptdimensionen:
o Zehn Fragen, die von Länderexperten jährlich jeweils mit Werten zwischen 0
und 4 kodiert werden:

• Wird der Regierungschef eines Landes in freien und gleichen Wahlen gewählt?
• Haben Bürger das Recht, sich politisch zu organisieren?
• Existiert eine Opposition, die im Wettbewerb zur Regierung steht?
• Ist Korruption weit verbreitet?
• Haben Minderheiten ein ausreichendes Maß an Autonomie?
 Maximal 40 Punkte, die dann in eine Skala der Politischen Rechte von 1
(maximale Rechte) bis 7 (keine Rechte) umgerechnet werden.
Bürgerliche Freiheiten
o 15 Fragen, die von Länderexperten mit Werten zwischen 0 und 4 kodiert
werden:

• Sind die Massenmedien frei und unabhängig?


• Existieren freie religiöse Organisationen?
• Sind Bürger vor dem Gesetz gleich?
• Haben Bürger das Recht, Privateigentum zu besitzen?
• Existiert eine unabhängige Gerichtsbarkeit?
 Maximal 60 Punkte, die dann ebenfalls in eine Skala der Bürgerlichen
Freiheiten von 1 (maximale Freiheit) bis 7 (keine Freiheit) umgerechnet werden

29. 3 grundsätzliche Methoden der Demokratisierung im Hinblick auf Validität und


Reliabilität?

- Umfragegestützte Indizes zur Demokratiezufriedenheit


- Objektiv bestimmbare, „prozessgenerierte“ Daten (Wähleranteil einer Partei)
- Experteneinschätzungen (Freedom House, Polity IV, Bertelsmann Transf. Index

 Validität (Gültigkeit): In unserem Zusammenhang sind die theoretischen


Annahmen zentral, die den Checklisten zugrunde liegen.
 Reliabilität (Reproduzierbarkeit): Bei Expertenratings wie Freedom House besteht
die Gefahr, dass unterschiedliche Rater die Checklisten unterschiedlich
Interpretieren.

30. Definition Pfadabhängigkeit?

- Institutionelle Entwicklung, kollektives Handeln, Asymmetrien der Macht und die


Komplexität von Weltanschauungen
- Ereignisse zu Beginn eines Prozesses (Staatenbildung) auftreten haben großen
Einfluss auf die Entwicklung der genannten 4 Komponenten, selbst wenn sie zu einem
späteren Zeitpunkt gar nicht mehr effizient sind.

31. Wirkung von Pfadabhängigkeit Beispiel.

- Die PA könnte erklären, weshalb einige politische Systeme durch ihre Ausgangslage
zum Zeitpunkt der Entstehung geprägt bleiben (GB, USA, D, Schweiz) und auch
- Weshalb keine Konvergenz für ein ideales System beobachtbar ist.

32. Mechanismus im sozialwissenschaftlichen Sinne?

???

33. Modernisierung im Sinne der soziologischen Modernisierungstheorie?

Modernisierungstheorien erklären Unterschiede im Demokratisierungsgrad (abhängige


Variable) als Folge des sozio-ökonomischen Entwicklungsstands (unabhängige
Variable). Ein einfacher Test bestätigt diese These allerdings nicht ohne
Weiteres.
34. Welche Mechanismen bestimmen nach Lipset den Zusammenhang des
sozioökonomischen Entwicklungsstands und dem Ausmaß politischer Freiheit eines
Landes?

a. Ausdifferenzierte und dezentrale Wirtschaft und damit dezentrale Verteilung


gesellschaftlicher Macht.
b. Hohe Investitionen in Bildung und Humankapital und damit relativ große,
gebildete und politisch gemäßigte Mittelschicht.

Der grundlegende Kausalzusammenhang, den Lipset postuliert, liegt auf der


Makroebene gesellschaftlicher Entwicklungen: (Sozio-)ökonomische Entwicklung
begünstigt Demokratie. Die sozioökonomische Entwicklung eines Staates nach
Lipset führt also dazu, dass eine Reihe von strukturellen Veränderungen
angestoßen werden, die ihrerseits Auswirkungen auf die Einstellungen und das
Verhalten der Bürger haben und damit zur Herausbildung einer demokratischen
politischen Kultur und der Mäßigung des Klassenkonflikts beitragen.

35. Wesentlicher Unterschied zwischen der soziologischen Modernisierungstheorie der


Demokratisierung und institutionellen Erklärungen der Demokratisierung?

36. Welche politischen Mechanismen entscheiden nach Merkels Modell darüber, ob eine
Transition zur Konsolidierung einer Demokratie führen kann?

Die Institutionalisierung, also die Herausbildung demokratischer Systemstrukturen


(wie Verfassungsorgane, territoriale Repräsentanten  Parteien und funktionale
Repräsentanten  Verbände) und die Konsolidierung. Die erste Ebene der
Konsolidierung bezieht sich auf die zentralen politischen Verfassungsinstitutionen wie
Staatsoberhaupt, Regierung, Parlament, Judikative und das Wahlsystem5
(Makroebene: Strukturen).
Die Konsolidierung der zweiten Ebene betrifft die territoriale und funktionale
Interessenrepräsentation, d. h. vor allem Parteien und Interessenverbände (Mesoebene:
Akteure).
Die Verhaltenskonsolidierung auf der dritten Ebene betrifft die „informellen“, d. h. die
potenziellen politischen Akteure wie Militär, Großgrundbesitzer, Finanzkapital,
Unternehmer, radikale Bewegungen und Gruppen (Mesoebene: informelle politische
Akteure).
Die vierte Ebene ist dann schließlich die Konsolidierung des demokratischen
politischen Systems.
 Erst wenn alle vier Ebenen konsolidiert sind, kann von einer weitgehend
krisenresistenten Demokratie gesprochen werden. Demokratische Konsolidierung ist
kein irreversibler Endzustand, sondern ein relativ stabiles Equilibrium der
definierenden Bestandteile eines demokratischen Systems.

37. In welcher Hinsicht können demokratische politische Institutionen in der


Wirtschaftsentwicklung einen Vorteil gegenüber Diktaturen bieten?

Institutionen und wirtschaftspolitische Maßnahmen beeinflussen die Länder mit der


Fähigkeit ihre Potentiale zu nutzen. Institutionen werden nach Olsen als
Regelungsaspekte definiert. Sie wirken v.a. durch eine Sicherung von
Eigentumsrechten durch Rechtsstaatlichkeit, einer Machtbegrenzung und Ablösbarkeit
der Herrschenden und der Inklusivität der pol. Institutionen.
Politisch sind Institutionen dann, wenn sie der autoritativen Konfliktregelung dienen
und außerdem einen Apparat zu deren Durchsetzung bereithalten.

38. Könnten zentrale wirtschaftliche Wachstumsvoraussetzungen wie die Garantie von


Eigentumsrechten nicht auch in undemokratischen Regimen gewährleistet werden?

In einer Demokratie sind alle an den institutionellen Rahmen gebunden, so kann ein
Eigentumsrecht garantiert werden, da nicht die Gefahr besteht, dass jemand die Regeln
verletzt.
In einer Autokratie steht jedoch der Autokrat/Diktator über allen Anderen und es
besteht die Gefahr, dass dieser die Regeln des institutionellen Rahmens verletzt.
Solange sich die Autokraten also verpflichten, sich freiwillig an den institutionellen
Rahmen halten, können auch in einem nicht-demokratischen Regime Eigentumsrechte
garantiert werden  ist aber unwahrscheinlich!

39. Prinzipal-Agent-Theorie (Partei-Agenten-Theorie)

Die Prinzipal-Agenten-Theorie geht von Subjekten aus, die in ihrer


Entscheidungsfindung eingeschränkt sind, etwa durch asymmetrische
Informationsverteilung. Sie verfügen nur über unvollständige Informationen, wenn sie
das Handeln anderer beurteilen sollen.
Nach enger Definition gibt es einen Auftraggeber (Prinzipal), der einen
Auftragnehmer (Agent) im gegenseitigen Einvernehmen gegen Entlohnung mit einer
Aufgabe betraut. Da die beiden unterschiedliche Ziele verfolgen können, kann es zu
Konflikten kommen

40. Wenn ein Land einen vom Volk gewählten Präsidenten hat, ist das Regierungssystem
immer ein präsidentielles. Richtig oder falsch – und warum?

Falsch. Ein präsidentielles System zeichnet sich nicht nur durch den separat gewählten
Präsidenten, sondern vielmehr durch die strikte Trennung von Parlament und
Regierung aus.

41. Wie beurteilen Sie die Trennschärfe und Nützlichkeit der Klassifikation in
präsidentielle, semipräsidentielle und parlamentarische Systeme?

Vorteil: stellt die Funktionslogiken heraus, zentrale Unterschiede erkennbar.


Nachteil: semipräsidentielle Systeme sind Mischsysteme und beinhalten Komponenten
beider Systeme, d.h. oft ist eine Einzelfallbetrachtung nötig
(Problemfall: Schweiz)
Alternativvorschlag von Soldner, Markus (2010)  Unterscheidung zwischen
premier-präsidentiellen und präsidentiell-parlamentarischen Systemen.

42. Als welchen Regimetyp würden Sie das politische System der Weimarer Republik
einstufen – und warum?

- Semipräsidentiell, da
o Stellung des Reichspräsidenten:
 Der Reichspräsident kann den Reichstag auflösen.
 Der Reichspräsident hat den Oberbefehl über die gesamte Wehrmacht
des Reichs.
 Notverordnungen.
 Der Reichskanzler und auf seinen Vorschlag die Reichsminister werden
vom Reichspräsidenten ernannt und entlassen.
o Möglichkeiten des Reichstags:
 Regierungsmitglieder bedurften des Vertrauens des Reichstages und
konnten somit von ihm jederzeit abgewählt werden, auch einzeln Der
Reichstag durfte die Verordnungen des Reichspräsidenten außer Kraft
setzen.
 Der Reichstag konnte den Reichspräsidenten stürzen.
 Der Reichspräsident wurde unmittelbar vom Volk für jeweils sieben
Jahre gewählt.
43. Worin unterscheiden sich der russische und französische Semipräsidentialismus?

- Frankreich: Premier-präsidentiell (Nach der Verfassung ist die Regierung


ausschließlich vom Parlament abhängig; größerer Spielraum der Regierung in Zeiten
von Kohabitation)
- Russland: Präsidentiell-parlamentarisch (Abhängigkeit der Regierung vom Vertrauen
des Parlaments sowie vom Vertrauen des Präsidenten)

44. Politisches System der Türkei vor und nach der Verfassungsreform von 2017/2018?

- Vor der Reform: Republik, parlamentarische Demokratie, 3x Militärputsch.


- Nach der Reform: Amt des Ministerpräsidenten, Ministerrat, Misstrauensvotum
wurden abgeschafft, Macht des Präsidenten wurde erweitert (Befugnisse des
Ministerrats), Abschaffung der Militärgerichte. Hybrid aus präsidentiellem und
parlamentarischem Regierungssystem,
45. Regierungssysteme

- Präsidentielle Systeme: v.a. Südamerika, Zypern, USA


o Wähler wählt Präsidenten direkt. Kongress ist exekutiv für Gesetzgebung und
Kontrolle des Präsidenten verantwortlich. Präsident kommuniziert direkt mit
dem Wähler. Nur im Falle des „Impeachments“ ist eine Auflösung möglich.
- Parlamentarische Systeme: Deutschland, Belgien, Australien
o Regierung geht aus dem Parlament hervor, Führung der Mehrheitspartei(en),
Möglichkeit des Misstrauensvotums, Kommunikation mit Wählern.
- Semipräsidentielle Systeme: Frankreich, Russland
o Premier wird vom Präsidenten (gewählt) ernannt, ist Präsident und Parlament
zu Rechenschaft verpflichtet. Präsident kann Parlament auflösen.
- Direktionalverfassung: Schweiz

46. Warum zählen Wahlsysteme zu den politisch wichtigsten Merkmalen politischer


Systeme?

Wahlsysteme haben Einfluss auf das Parteiensystem.


Die Struktur des Parteiensystems beeinflusst die Form der Regierung und damit
schließlich auch die Politik der Regierung.

47. Welche systemische Wirkungen werden Verhältniswahlsystemen zugeschrieben?

a) Alle Meinungen und Interessen haben eine Chance, im Parlament im Verhältnis zu


ihrer Stärke unter der Wählerschaft repräsentiert zu sein.
b) Mehrparteiensysteme werden begünstigt (Erfordert oft Koalitionsverhandlungen)
c) Allzu „künstliche“ politische Mehrheiten, werden vermieden
d) Die parlamentarische Vertretung gesellschaftlicher Wandlungen und neuer
politischer Strömungen wird erleichtert.
e) Extreme politische Umschwünge, werden vermieden.
f) Die Herausbildung von Kartellen etablierter Parteien oder sogenannter dominanter
Parteiensysteme wird vermieden.
48. Welche systemische Wirkungen werden Mehrheitswahlsystemen zugeschrieben?

a. Kleine Parteien haben geringe Chancen, zahlreiche Parlamentsmandate zu


erreichen.
b. Die Förderung der Parteienkonzentration in Richtung auf die Herausbildung
eines Zweiparteiensystems begünstigt die Bildung stabiler
Mehrheitsregierungen.
c. Zugleich fördert die Parteienkonzentration politische Mäßigung: Die
miteinander konkurrierenden Parteien kämpfen um die gemäßigte
Wählerschaft der Mitte, die sie sich gegenseitig streitig machen müssen. Die
Parteien müssen also ihr Programm an der gemäßigten Wählerschaft und an
dem Machbaren ausrichten.
d. Geringe Veränderungen in den Stärkeverhältnissen der Parteien nach
Wählerstimmen können große Veränderungen nach Mandaten auslösen. Dies
begünstigt den Wechsel in der Regierungsausübung.
e. Wenn zu Zweiparteienwettbewerb führt: Entscheidung über
Regierungsführung direkt durch Wähler und nicht durch die Parteien in
Koalitionsverhandlungen  erhöht die Legitimität der Regierung.

49. Beschreiben Sie in Stichworten, welches Wahlsystem Sie im Falle einer


Verfassungsreform für ein ethnisch heterogenes Land wie Belgien oder Irak wählen
würden und begründen Sie ihren Vorschlag.

Verhältniswahlsystem  gewährleistet höhere Proportionalität  Alle


Meinungen und Interessen haben eine Chance, im Parlament im Verhältnis zu
ihrer Stärke unter der Wählerschaft repräsentiert zu sein (Repräsentation aller
wichtigen ethnischen Gruppierungen im Parlament), trotzdem werden
Mehrparteiensysteme begünstigt.

50. Bei Listenwahlsystemen können die Stimmenanteile auf verschiedene Arten in


Sitzanteile umgerechnet werden. Nennen Sie bitte zwei sogenannte
„Divisorenverfahren“ und zwei „Wahlzahlverfahren“.

- Divisorenverfahren: Die Zahl der Stimmen für eine Partei wird durch eine Reihe von
Zahlen in aufsteigender Größe dividiert, um Quotienten zu errechnen. Die Sitze im
Parlament werden dann den Parteien mit dem größten Quotienten zugeteilt.
Bsp. D´Hondt Verfahren, Sainte-Lague-Verfahren.
- Wahlzahlverfahren: Eine Wahlzahl ist eine Mindeststimmanzahl, die einer Partei in
einem Wahlkreis einen Sitz garantiert.
Nach dem Hare Verfahren: Zahl der abgegebenen Wählerstimmen / Zahl der zu
vergebenden Parlamentssitze.
Nach dem Droop Quota Verfahren: Zahl der abgegebenen Wählerstimmen / Zahl der
zu vergebenden Parlamentssitze + 1.
51. Erklären Sie, wie im deutschen Wahlsystem Überhangmandate zustande kommen.

Erhält eine Partei in einem Bundesland mehr Direktmandate durch Erststimmen als ihr
nach Zweitstimmenanteil zustehen würden, so erhält die Partei diese überschüssigen
Mandate als zusätzliche Mandate (im Bundestag).

52. Beschreiben Sie kurz die wichtigsten Änderungen in der deutschen Wahlsystemreform
von 2013.

Ein Hauptanliegen der Wahlrechtsreform ist die Änderung des


Sitzzuteilungsverfahrens mit dem Ziel, das sogenannte negative Stimmgewicht zu
beseitigen.

53. Unterschied Wahlsystem Bayerischer Landtag und deutscher Bundestag?

Erststimme spielt in Bayern eine größere Rolle als nur das Direktmandat. In Bayern
werden (nachdem die 90 Direktmandate gewählt sind) Erst- und Zweitstimme
zusammengezählt. Nach dem Grundsatz der Verhältniswahl werden dann die
restlichen Mandate für das Landesparlament verteilt.

54. Was ist ein Parlament?

- Repräsentations-, Legislativ- und Kontrollorgan


- Stellung und Funktion im politischem System abhängig von Regimeform
- Kommunikation mit Wählern und Staatsoberhaupt
- Parlamentarisch oder Präsidentiell (Parlament oder Kongress)

55. In welcher Hinsicht sind Abgeordnete in parlamentarischen Regierungssystemen


gleichzeitig Agenten und Prinzipale?

o Prinzipal = Auftraggeber; Parlament ist Prinzipal, weil es den Regierungschef


wählt.
o Agent = Beauftragter; Parlament ist Agent, weil es vom Wähler gewählt wird.

56. Benennen Sie die Hauptunterschiede zwischen Parlamenten und Kongressen und
illustrieren Sie Ihre Antwort an geeigneten Beispielen.

- Parlament: Vertrauensbeziehung zwischen Legislative und Exekutive


(Gewaltenverschränkung, gegenseitige Abhängigkeit)
 Deutschland
- Kongress: Unabhängigkeit zwischen Legislative und Exekutive (strikte
Gewaltenteilung)  USA
57. Wie würden Sie „symmetrischen“ und „asymmetrischen“ Bikameralismus definieren?

- Bikameralismus: z.B. in England, USA, Deutschland


- Kriterium: Machtverteilung zwischen den beiden Kammern.
o Im symmetrischen Bikameralismus sind beide Parlamentskammern
gleichberechtigt.
o Im asymmetrischen Bikameralismus sind die Parlamentskammern
unterschiedlich stark.

58. Weshalb könnte der deutsche Bikameralismus als „asymmetrischer“ Bikameralismus


beschrieben werden?

Machtverteilung zwischen dem Kammern ist asymmetrisch, die Rechte beider


Kammern sind ungleich verteilt.
o Deutscher Bundestag ist stärker als der Bundesrat, da der Bundesrat nur
zustimmungspflichtigen Gesetzen zustimmen muss.
o Bei Gesetzen, die zu ihrem Inkrafttreten nicht die Zustimmung des
Bundesrates benötigen, hat der Bundesrat weniger Einfluss, da sein Votum
vom Bundestag überstimmt werden kann.
o Ein Einspruch des Bundesrates kann vom Deutschen Bundestag überstimmt
werden.
59. Von welchen Faktoren hängt der Einfluss der Opposition in parlamentarischen
Regierungssystemen ab?

- Mehrheitsstatus der Regierung.


- Schutz von Minderheitsrechten der Opposition durch Verfassung und
Parlamentsgeschäftsordnungen.
- Verzögerungsmöglichkeiten durch die Opposition
- Fähigkeit zur Nutzung des Parlaments und der Medien als Tribüne öffentlicher Kritik
an der Regierung und Einfluss auf die öffentliche Meinung
- Stellung der Oppositionsparteien in zweiten Kammern
- Klagerechten bei Verfassungsgerichtshöfen
- Möglichkeit der Initiierung eines Volksbegehrens durch parlamentarische
Minderheiten

60. Identifizieren und beschreiben Sie Fälle, in denen die Fraktionsversammlung zum
„Fegefeuer“ des Kanzlers oder der Kanzlerin gewesen sein könnten.

Fraktionen überprüfen die Argumente des Kanzlers genau, setzen ihn unter Druck,
zwingen ihn zur Begründung der eigenen Position, sodass der Auftritt des
Regierungschef in der Fraktionsversammlung zuweilen als Eintritt ins Fegefeuer
charakterisiert wurde.  Agenda 2010, Gerhard Schröder.

61. Wovon hängt die Fähigkeit der Regierungsfraktion(en) zur „parlamentarischen


Mitsteuerung“ der Regierungspolitik durch informale Einflussnahme ab?

- Grundsatz des freien Mandats; Abgeordnete sind ein repräsentatives Element der
modernen Parteiendemokratie.
- Fraktionen sind "Teile der Parteien im Parlament"
- Parteien wirken über die Fraktion auf Willensbildung und Entscheidungsfindung von
Parlament und Regierung ein.
- Es gibt Regeln des Parlaments und der Fraktionen, die das Verhalten der
Abgeordneten beeinflussen:
o Geschäftsordnungen und andere Regeln legen fest, wer im Parlament wann
sprechen darf.
o Fraktionen und Fraktionsführer entscheiden unter Umständen, wer sprechen
darf und wie viel Freiheit die Abgeordneten haben, nach ihrem eigenen Willen
zu Stimmen  Fraktionsdisziplin.
o Fraktionen sind oft arbeitsteilige Organisationen, in denen nur
Fraktionsexperten zu bestimmten Themen sprechen.

62. Von welchen Faktoren hängt nach Sieberer grundsätzlich die Fähigkeit des Parlaments
zur Ausübung von ex-post-Kontrolle der Regierung ab?

- Ausschüsse:
Können Ausschüsse Regierungsmitglieder zur Auskunft zwingen und die
Offenlegung von Dokumenten verlangen?
- Plenum:
Wie stark sind die parlamentarischen Fragerechte ausgebaut?
- Parlamentarische Infrastruktur
Differenzierungsgrad des parlamentarischen Ausschusssystems
Größe des Mitarbeiterstabs der Parlamente
Informationen Dritter: Rechnungshöfe und Ombudsstellen

63. Unter welchen Bedingungen haben Abgeordnete Anreize, sich in der Ausschussarbeit
zu engagieren?

- Mittel der Informationsgewinnung für die gesamte Kammer und die Öffentlichkeit
- Informationsvorsprung und somit Karrieremöglichkeiten für Fraktionsexperten
- Starke Einflussmöglichkeiten von Interessensgruppen: Wahlkreisinteressen im
Gesetzgebungsprozess durchsetzen.
- Personelle Verzahnung von Fraktions- und Parlamentsexperten gibt den Fraktionen
Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten.

64. „opposition mode“ in der Beziehung zwischen Exekutive und Parlament?

Öffentlichkeitswirksamer Wettbewerb zwischen Regierungs- und


Oppositionsparteien

65. „adverse selection“ und „moral hazard“

- Adverse Selection: Prozess, in welchem es aufgrund asymmetrischer Informationen zu


Ergebnissen kommt, die nicht pareto-optimal sind
- Moral Hazard: Personen oder Unternehmen können sich aufgrund ökonomischer
Fehlanreize verantwortungslos oder leichtsinnig verhalten und damit ein Risiko
auslösen oder verstärken. Ebenfalls Resultat von Informationsasymmetrie.
Individuelles Risiko wird kollektiviert  moralisches Risiko ist die Förderung
kriminellen Verhaltens.

66. Beschreiben Sie kurz, warum mit Max Webers Theorie der Begriff der hierarchischen
Steuerung der Verwaltung/Exekutive verbunden ist.

- Der reinste Typus der legalen Herrschaft ist diejenige mittelst bürokratischen
Verwaltungsstabs.
- Nur der Leiter des Verbandes besitzt seine Herrenstellung entweder Kraft
Appropriation oder Kraft einer Wahl oder Nachfolgerdesignation.
- Die Gesamtheit des Verwaltungsstabes besteht im reinsten Typus aus
Einzelbeamten, welche:
a) persönlich frei nur sachlichen Amtspflichten gehorchen,
b) in fester Amtshierarchie,
c) mit festen Amtskompetenzen, angestellt sind,
d) eine Laufbahn: “Aufrücken” je nach Amtsalter oder Leistungen oder
Beidem, abhängig vom Urteil der Vorgesetzten, vor sich sehen und
e) einer strengen einheitlichen Amtsdisziplin und Kontrolle unterliegen.
67. Beschreiben Sie die wichtigsten Ursachen interministerieller Steuerungsprobleme in
Regierungen.

- Ressortpartikularismus:
o Einzelne Ministerien einer Regierung agieren oft unabhängig
voneinander und versuchen, ihre eigenen Prioritäten und Positionen im
Wettbewerb mit anderen Ministerien durchzusetzen.
Häufig sind die Präferenzen der Regierungsmitglieder uneinheitlich
und von opportunistischen Erwägungen beeinflusst
 Dies kann bei Koalitionsregierungen noch verstärkt werden.

- Ursachen für Ressortpartikularismus


o Unterschiedliche Präferenzen der Minister
o Ministerielle “Subkulturen” mit unterschiedlichen ressortbezogenen
Denkstrukturen, insbesondere unter den Fachbeamten.
o Minister, die lange im Amt sind.
o Nähe der Ministerien zu bestimmten Interessengruppen.

68. Beschreiben Sie die wichtigsten institutionellen Vorkehrungen zur Reduktion


interministerieller Steuerungsprobleme.

- Hierarchische (vertikale Steuerungsmechanismen):


o Institutionelle und organisatorische Machtfülle des Regierungschefs,
“Richtlinienkompetenz” in Deutschland, Organisationsgewalt und
Zuschnitt der Ministerien (u.U. durch Koalitionsverhandlungen),
Ernennung und Patronagemacht (Grenzen), Verbindung von
Regierungs- und Parteiführung
o Regierungszentralen (z.B. Bundeskanzleramt)
“Spiegelreferate” zur Überwachung der Fachministerien,
Informationspflicht der Ministerien
o In Koalitionen:
Koalitionsvereinbarungen, Koalitionsausschüsse.

- Horizontale Steuerungsmechanismen oder Verzicht auf Steuerung:


o Kabinettssitzungen (allgemein ungeeignet)
o Interministerielle Arbeitsgruppen (z.B. Deutschland)
o Kabinettsausschüsse (z.B. Großbritannien)

69. Beschreiben Sie die möglichen Agenturprobleme im Verhältnis von Regierung und
Verwaltung innerhalb von Ministerien.

- Agenturprobleme entstehen dann, wenn ein Auftraggeber einen Auftragnehmer


nicht vollständig an ein gewünschtes Verhalten binden kann.
- Beamte haben selbst politische Präferenzen, die sich von denen der Politiker
unterscheiden können.
 Bei unterschiedlichen Präferenzen bestehen Anreize für den Agenten (die
Verwaltung), seinen Informations- und sachpolitischen Kompetenzvorsprung
für seine eigenen Zwecke – und gegen die Präferenzen des eigentlich
weisungsbefugten Prinzipals (des Politikers) – auszunutzen.
- Quellen bürokratischen Informationsvorsprungs:
o Sachliche Kompetenz des Beamten
o Dauerhaftigkeit der Beschäftigung
- Informationsvorsprung zugunsten eines eigenen bürokratischen Einflusses
verwerten:
o Bürokratisches Agenda-Setting – wenn die politischen Akteure
Probleme nicht wahrnehmen oder aufgreifen, können Bürokraten die
politische Agenda setzen.
o Strategische Interaktion – Bürokraten beeinflussen von Politikern
initiierte politische Programme durch Ausnutzung ihrer Struktur- und
Sachkenntnisse und Koordination ihrer Aktivitäten.
o Bürokratischer ‘Drift’ – Bürokraten nutzen die notwendige
Interpretationsoffenheit von Gesetzen und den ihnen gewährten
Handlungsspielraum bei der Implementation, um von den Intentionen
des Gesetzgebers abzuweichen.

70. Unter welchen Bedingungen können Präferenzunterschiede zwischen Ministern und


Spitzenbeamten entstehen?

- Ressortpartikularismus
- Koalitionen und Koalitionskompromisse
- Quellen der Präferenzheterogenität

71. Welche Kontrollen stehen Ministern vor der Delegation zur Verfügung, wenn sie
Agenturprobleme bei Ministerialverwaltungen begrenzen wollen?

- Screening und Auswahl von Beamten


o Ernennung hochrangiger politischer Beamter
o Einsetzung von Staatsministern
- Vertragsgestaltung
o Delegation von Exekutivbefugnissen an Agenturen
o Erneuerbare Zeitverträge für Führungspersonal, die an die Erreichung
der Ziele gekoppelt sind
o Flexiblere Bezahlung

72. Welche Kontrollen stehen Politikern nach der Delegation zur Verfügung, wenn sie
Agenturprobleme bei Ministerialverwaltungen begrenzen wollen?

- Berichts- und Auskunftspflicht von Agenten durch Rechenschaftsberichte


- Überwachung und Kontrolle bürokratischer Agenten durch “police patrols”:
o Regierungszentralen oder Querschnittsministerien mit Spiegelreferaten
o Parlamentsausschüsse
o Rechnungshöfe und Rechnungsprüfungsausschüsse
o Gerichte
o Medien
73. Definieren Sie den politikwissenschaftlichen Begriff „Implementation“.

Mit der Implementation ist die Durchführung (bzw. Anwendung) der im Prozess der
Politikentwicklung entstandenen Gesetze und andere Handlungsprogramme gemeint.

74. Informieren Sie sich über das Spannungsverhältnis von Kanzler-, Ressort- und
Kabinettsprinzip in Artikel 65 des Grundgesetzes.

- Kanzlerprinzip
o Kompetenz, die Richtlinien der Politik zu bestimmen.
- Ressortprinzip
o Höchstmögliche Eigenverantwortung der Minister im
Rahmen ihrer Zuständigkeit. Die Minister haben die
Organisationsgewalt für ihre Ressorts.
- Kollegialprinzip/Kabinettsprinzip
o Alle wichtigen Fragen werden im gesamten Kabinett entschieden.

Das Kanzlerprinzip steht in einem Spannungsverhältnis zum Ressort- und


Kabinettsprinzip.
Je komplexer die Sachzusammenhänge, desto leichter kann es zu einem
Spannungsverhältnis zwischen Kanzlerprinzip und Ressortgesichtspunkten kommen,

75. Wie würden Sie „Föderalismus“ definieren?

Der Föderalismus ist eine pol. Organisation, in der die Regierungsaktivitäten so


zwischen Regionalregierungen und einer Zentralregierung aufgeteilt sind, dass jede
Art von Regierung bestimmte Aktivitäten hat, an denen sie endgültige Entscheidungen
trifft.
Die einzelnen Gliedstaaten verfügen im Föderalismus über eine begrenzte
Eigenständigkeit und Staatlichkeit, sind aber zu einer übergreifenden Gesamtheit
(Gesamtstaat) zusammengeschlossen.
Der Gesamtstaat entscheidet über alle Fragen von Einheit und Bestand des Ganzen,
Gliedstaaten haben Selbstbestimmungsrecht in ihren Kompetenzbereichen.
Die Gliedstaaten besitzen eigene politische Organe und eigene Kompetenzen zur
Regelung ihrer Angebote und leiten diese Rechte nicht vom Einheitsstaat ab.

76. Wie würden Sie „Unitarismus“ definieren?

- Als Unitarismus bezeichnet man das politische Ziel, die zentrale Macht eines
Staates weiter zu stärken.
- Organisationsprinzip eines politischen Gemeinwesens, dass sich durch eine
zentralistische Gewalt in einem vertikal durchstrukturierten Einheitsstaat
auszeichnet.
- Die öffentliche Gewalt ist entweder bei Zentralbehörden zusammengefasst
oder zum Teil Selbstverwaltungskörperschaften übertragen, die der Aufsicht
der Zentralbehörden unterstehen (dezentralisierter Einheitsstaat)

77. In welchen Fällen ist es schwierig, föderale und unitarische Systeme klar voneinander
abzugrenzen?
- Vier Kategorien:
o Unitarisch – zentralisiert (Frankreich, Italien)
o Unitarisch – dezentralisiert (Dänemark, Finnland)
o Föderal – zentralisiert (Österreich)
o Föderal – dezentralisiert (USA, Deutschland)
o Semi-föderal (Israel, Spanien)

78. Erklären Sie den Begriff „institutionelle Kongruenz“ in Bezug auf föderale Systeme.

In einer Gebietskörperschaft (Gemeinde, Bundesland, Staat) fallen zusammen:


- Steuerzahler
- Entscheidungsträger
- Nutznießer

Die Bürger einer Gebietskörperschaft tragen selbst die Kosten für die Leistungen,
die sie in Anspruch nehmen und sie entscheiden auch selbst darüber, in welchem
Umfang sie gemeinsam solche Leistungen bereitstellen wollen. Es gilt das Prinzip von
„Steuern als Preisen“; wenn die Bürger mehr nachfragen, müssen sie auch höhere
Steuern und andere Abgaben tragen (mehr Nachfrage  mehr Abgaben). Es
herrscht fiskalische Äquivalenz, das Äquivalenzprinzip von Leistung gleich
Gegenleistung wird örtlich erfüllt; jede Bürgerschaft trägt die Kosten ihrer
Entscheidungen.

79. Erklären Sie den Begriff „institutionelle Inkongruenz“ in Bezug auf föderale Systeme.

In einer Gebietskörperschaft (Gemeinde, Bundesland, Staat) fallen…


- Steuerzahler
- Entscheidungsträger
- Nutznießer
nicht zusammen!

Eine Vielfalt von Leistungen wird bereitgestellt. Jeder bezahlt für Jeden. Vor Ort
werden Steuern eingezogen, diese werden teilweise oder ganz an Bund und Land
überwiesen und von dort an die Gemeinden zurückverteilt. Jede Ebene erhält so aus
dem Steuertopf ferner zweckgebundene Transferzahlungen. Wer aber netto aus dem
Gewirr von Steuern und Subventionen profitiert, ist kaum zu erkennen. Daher
hat jeder einen Anreiz, auf Kosten des anderen zu leben  Anreiz der
Eigenleistung geht zurück, die Volkswirtschaft stagniert.

80. Unter welchen Bedingungen kann Föderalismus zu Blockaden führen?


- Föderalismus kann vor allem dann zu Blockaden führen, wenn eine
überwiegend kompetitive Entscheidungslogik auf der parlamentarisch-
politischen Ebene mit enger Koppelung zwischen Bund und Gliedstaaten
kombiniert wird (wie in D).
- Steuerungsprobleme können aber auch auftreten, wenn die Gliedstaaten
hochgradig kompetitiv sind und durch lose Kopplung nur schwache
Koordination möglich ist.

81. Was ist mit „Politikverflechtungsfalle‘“ gemeint?

Politikverflechtung:
- wesentliche öffentliche Aufgaben werden im Verbund unter Beteiligung von
Akteuren mehrerer Ebenen, bzw. in Zusammenarbeit wahrgenommen.
Verflechtungsfalle:
- In den Verflechtungsstrukturen
o liegt eine Blockadesituation in Sachentscheidungen vor
o sind institutionelle Änderungen unmöglich, da bei einer anstehenden
Verfassungsänderung solche Akteure als potenzielle Vetospieler
auftreten, die von der Verflechtung profitieren.
Normative Nachteile:
- wenig effiziente Entscheidungsfindung, da aufgrund der häufigen Blockaden
eine Status-Quo-Orientierung existiert.
Normative Vorteile:
- „Checks and Balances“ gegen leichtfertige Verfassungsänderungen und für
Kontinuität einer demokratischen politischen Ordnung.
Strategien zur Überwindung (Arthur Benz):
- „Level shifting“
- „Einrichtung von Parallelinstitutionen“
- „Opting-out-Klauseln“

82. Erarbeiten Sie sich unabhängig die Geschichte und Bedeutung des Begriffs „volonté
générale“ für die moderne Demokratietheorie. Wie hängt diese Idee mit der
territorialen Zentralisierung demokratischer Staaten zusammen?

„Volonte generale“ beschreibt den Gemeinwillen eines Volkes und ist der
Schlüsselbegriff in der Demokratietheorie von Jean-Jacques Rousseau.
Rousseau grenzt diesen Gemeinwillen gegenüber der volonté de tous, der Summe der
Einzelinteressen, ab. Der Staat dient als Ausdruck des Willens der Gesamtheit der
Bürger als unteilbare Einheit.
Bei Einheitsstaaten handelt es sich um ein Organisationsprinzip eines politischen
Gemeinwesens, dessen territoriale Struktur durch eine starke Dominanz des
politischen Zentrums in dem Staatswesen gekennzeichnet ist.
83. Erarbeiten Sie sich unabhängig den Unterschied zwischen ‘Bundesstaat’ und
‘Staatenbund’ und benennen Sie Beispiele.

Der Unterschied zwischen Staatenbund und Bundesstaat ist, dass im Bundesstaat der
Bund Inhaber der Souveränität ist, während es im Staatenbund die einzelnen
Staaten sind.
Bundesstaat: Der Gesamtstaat entscheidet über alle Fragen von Einheit und Bestand
des Ganzen, die Gliedstaaten haben das Selbstbestimmungsrecht in ihren
Kompetenzbereichen (z.B. Kulturhoheit der deutschen Bundesländer).
Die Gliedstaaten besitzen eigene pol. Organe und eigene Kompetenzen zur Regelung
ihrer Angelegenheiten. Sie leiten diese Rechte nicht vom Einheitsstaat ab.
Im Gegensatz zum Staatenbund besitzt der Gesamtstaat im Föderalismus auch
eigene Kompetenzen, die er ohne die Zustimmung der Gliedstaaten regeln kann
84. Erarbeiten Sie sich unabhängig Strategien zur Überwindung von Politikblockaden im
deutschen Föderalismus.

- Verlagerung der Gesetzgebungskompetenz auf Bundesebene.


- Aufwertung der Stellung des Bundesrates.
- Ausweitung der Bundeskompetenzen zu Lasten der Länder und den hierzu
notwendige Grundgesetzänderungen.
- weitreichende Selbstkoordination zwischen den Bundesländern sowie
zwischen Bund und Ländern durch Staatsverträge, Verwaltungsabkommen,
Konferenzen.

85. Duvergers Gesetz?

Vermutete Gesetzmäßigkeit, dass ein Mehrheitswahlsystem zu zur Bildung eines


Zweiparteiensystems führt und ein Verhältniswahlsystem zu einem
Mehrparteiensystem.
- Mehrheitswahl  Stimmen für die Kandidaten mit den besten Chancen.
- Verhältniswahl  Stimme für die Partei, die mir persönlich taugt.

86. Beschreiben Sie die Entstehung der verschiedenen sozialen Spaltungslinien


(„cleavages“), die sich in europäischen Gesellschaften zwischen dem 16. und dem 19.
Jahrhundert entwickelten. Illustrieren Sie Ihre Antwort mit selbstg ewählten
Beispielen

Ausgangspunkt: Revolutionen, welche die Entwicklung des modernen Europas geprägt


haben: nationale und industrielle Revolution
 Jede dieser Revolutionen zog zwei fundamentale Cleavages nach sich:
- Nationale Revolution:
o Zentrum und Peripherie (Bayernpartei)
o Nationalstaat und (katholischer) Kirche (CDU)
- Industrielle Revolution:
o Landbesitzer (Aristokratie, Bauern) und der Industrie (Bsp. SPD, FDP)
o Unternehmer vs. Arbeiter

87. Was ist im Zusammenhang mit den Funktionen von Parteien mit dem Begriff
„linkage“ gemeint?
Bindeglied zwischen dem politisch-administrativen System und der Gesellschaft.
Rückkopplung der Politik der Eliten an die Präferenzen der Bürger.
 kommunikative Scharnierfunktion.

88. Was ist im Zusammenhang mit den Funktionen von Parteien mit dem Begriff
„Interessenaggregation“ gemeint?

Artikulierte Interessen aus verschiedenen Verbänden und Interessengruppen


werden in Parteien zusammengeführt, gebündelt und dann durch die Parteien an die
Regierungen weitergegeben.

89. Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Eliten-, Massen-, Volks- und
Kartellparteien? Bennen Sie Beispiele für jeden Typ aus der deutschen
Parteiengeschichte.

- Elitenpartei: Angehörige der Elite als einzige Mitglieder: Nationalliberale


Partei
- Massenpartei: große und homogene Mitgliedschaft, Führung ist formell den
Mitgliedern verantwortlich: Sozialdemokratische Partei vor dem
Godesberger Programm
- Volkspartei: entwickelte sich aus bestehenden Parteien, Heterogene
Mitgliedschaft primär zur Bejubelung der Parteieliten: SPD und CDU/CSU
- Kartellpartei: entwickelte sich aus bestehenden Parteien, Unterscheidung zw.
formalen Mitgliedern und Anhängern verschwimmt: Parteien-Kartell als
Idealtypus.

90. Wie kann nach Sartori bei der Parteiensystemanalyse zwischen relevanten und
irrelevanten Parteien unterschieden werden? Verwenden Sie britische Parteien als
Beispiele.

- Koalitionspotential: Parteien können in Parteiensystemanalysen als


„irrelevant“ behandelt werden, wenn sie niemals für die Koalitions- oder
Mehrheitsbildung im Parlament gebraucht werden, selbst dann, wenn sie
relativ groß sind. Umgekehrt müssen selbst sehr kleine Parteien als relevant
berücksichtigt werden, wenn sie eine Chance haben, zur Regierungs- und
Mehrheitsbildung benötigt zu werden.  LibDems bis 2010
- „Erpressungspotential“: Nicht koalitionsfähige Parteien müssen allerdings
dann in die Analyse mit einbezogen werden, wenn ihre Existenz und ihr
Verhalten signifikanten Einfluss auf den Wettbewerb zwischen den
anderen Parteien haben, und zwar insbesondere auf die „Richtung“ des
Parteienwettbewerbs  Green Party of England and Wales.

91. Pro: deutsche Parteien sind Kartellparteien.

- Milieuprägung wurde schwächer, Verlässlichkeit der Wähler abhängig von


post-materialistischen Werten.
- Veränderung auf themenspezifische Projektorientierung.
- Heterogenisierung der Parteien

92. Contra: deutsche Parteien sind Kartellparteien.


- Mitgliederprinzip
- Priore gesellschaftliche Verbindungen der Parteien bleiben bestehen
- Keine kategorische Ausgrenzung neuer Parteien (Grundgesetz).

93. Wie würden Sie ‘authoritarian backsliding’ definieren?

- Signifikanter Rückgang der politischen Rechte und bürgerlichen Freiheiten


in einer neuen Demokratie.
 Weg vom demokratischen Übergang zur demokratischen Konsolidierung
war weder gleichmäßig noch stabil.
Oft wurden die individuellen Freiheiten begrenzt, die Ergebnisse von freien
Wahlen missachtet und die Rechtsstaatlichkeit behindert.

94. Abnehmende Integrationskraft von Parteien etablierter Demokratien?

- Entkopplung von Liberalismus und Demokratie


- Postdemokratie
- Angriff auf demokratische Institutionen
- Erosion der Vermittlungsfähigkeit der Parteien

95. Inwieweit sind zentrale Fragen der Politik dem Parteienwettbewerb und der
demokratischen Delegationskette entzogen?

- Institutionen greifen tief in innerstaatliche Souveränität ein


- Grenzüberschreitende Probleme erfordern internationale Lösungen
- Einfluss nicht-gewählter Institutionen nimmt zu
- Staaten delegieren an Institutionen
- NGOs überwachen Staaten
 internationale Gerichte entscheiden bei Normverletzungen

96. Inwiefern tragen internationale Institutionen zur Krise der liberalen Demokratie bei?

- Rechtfertigung autoritärer Regime


o Reformen, die die Demokratie „verbessern“
 Druck auf die Presse
 Oppositionsschwächung
 Schlüsselpositionen werden gezielt besetzt

97. 3 größten Probleme moderner Demokratien?

- Multinationale Konzerne können der Souveränität eines Staates entkommen


- Unfähigkeit sozio-ökonomisch schwacher Gruppen eine eigene politische
Agenda zu definieren
- Politische Klasse ist immer stärker den Unternehmensinteressen zugewandt
und weniger den der schwachen Klassen (z.B. Bürger) und so entsteht eine
Welt ohne die Bevölkerung.

98. Nennen Sie Beispiele dafür, wie neue Verteilungsprobleme über territoriale Grenzen
oder Generationen hinausgreifen und damit die Wirksamkeit traditioneller Formen
politischer Beteiligung und Verantwortlichkeit untergraben.

- Klimawandel und Globalisierung erfordert die Zusammenarbeit von


verschiedenen Ländern, Kontinenten und Institutionen. Über Generationen
hinweg könnten Differenzen entstanden sein, welche allerdings zum
Allgemeinwohl überwunden werden müssten. Die traditionelle Form der
Beteiligung am politischen Diskurs ist durch die nicht-Beachtung der
unteren Klassen erschwert und der Einfluss wenig signifikant.
Verantwortlich ist weniger der Staat, als transnationale Konzerne.

99. Inwieweit untergräbt die gestiegene Bedeutung von Identitätsfragen den Konsens in
modernen Demokratien.

- Bedeutung gesellschaftlicher Homogenität wurde unterschätzt


- Masseneinwanderung hat zur Zunahme von Minderheiten geführt, welche
gleiches Partizipationsrecht fordern
- Populistischer Parteien generieren Stimmen aus Abwehrmechanismen der
Bürger
- Internet hilft Populisten zu kommunizieren und sich zu verbreiten

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