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2. Theorieüberprüfungsmöglichkeiten?
- Experiment
Zufällige Verteilung, Experimental- und Kontrollgruppe
in der vergleichenden Politikwissenschaft: gezielte Zuordnung, kein Treatment
Eliminierung nicht plausibler Erklärungen
4. Notwendige Bedingung?
5. Hinreichende Bedingung?
10. Bei welchen Kombinationen von Ursache (C) und Wirkung (E) ist das Merkmal
„gescheiterter Staat“ (a) eine notwendige, (b) eine hinreichende und (c) eine
notwendige und hinreichende Bedingung für die Etablierung terroristischer
Organisationen?
11. Beschreiben Sie ein empirisches Beispiel aus dem Bereich der Politik für eine
notwendige (aber nicht hinreichende) Bedingung.
- Volljährigkeit (UN) ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung der
Wahlteilnahme (E), nur weil man die Volljährigkeit besitzt, heißt das noch nicht, dass
man auch an der Wahl teilnimmt.
12. Beschreiben Sie ein empirisches Beispiel aus dem Bereich der Politik für eine
hinreichende (aber nicht notwendige) Bedingung.
- Ablauf der Amtsperiode (UH) der Regierung ist eine hinreichende Bedingung für
Neuwahlen (E). Es kann aber auch aufgrund eines Misstrauensvotums, Sturz der
Regierung, Todesfall etc. zu Neuwahlen kommen
13. Beschreiben Sie ein empirisches Beispiel aus dem Bereich der Politik für eine
notwendige und hinreichende Bedingung.
- Ein Monarch ist eine notwendige und hinreichende Bedingung einer Monarchie. Da
ohne einen Monarchen keine Monarchie existieren kann.
14. Geben Sie ein weiteres Beispiel aus dem Bereich der Politik für eine Variable, die
weder notwendige noch hinreichende Bedingung ist.
- ???
- Alle unabhängigen Variablen (X) bis auf die Erklärende (Y) sind konstant.
- Man wählt Fälle, welche sich sehr ähnlich sind und möglichst nur in der unabhängigen
Variable unterscheiden = vergleichende Methode.
Ziel: Etwas über die Effekte dieser unabhängigen Variable sagen können.
- Alle unabhängigen Variablen (X) bis auf die Erklärende (Y) sind verschieden.
- Man wählt Fälle, welche sehr unterschiedlich sind und sucht nach Gemeinsamkeiten.
Ziel: Frage beantworten: Wieso haben so unterschiedliche Fälle so ähnliche
Konsequenzen?
21. Was versteht man unter „Galtons Problem“ und warum gefährden Diffusionsprozesse
die Aussagekraft vergleichender Studien?
22. 5 Staatsformen
- Absolute Monarchien
- Konstitutionelle Monarchien
- Föderationen
- Staaten entstanden durch Eroberung
- Staaten entstanden durch Unabhängigkeitserklärung
23. Wie würden Sie „defekte Demokratien“ von Demokratien und autoritären Systemen
abgrenzen?
- Demokratien: Volkssouveränität, universelles Wahlrecht, Herrschaft bei demokratisch
legitimierten Institutionen, Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit, eng begrenzter
Herrschaftsanspruch.
- Autokratien: eingeschränktes Wahlrecht, Herrschaft bei Führern/ Oligarchen (über
Mentalitäten legitimiert und durch Repression abgesichert), weitgehend
eingeschränkte Gewaltenteilung, umfangreicher Herrschaftsanspruch, repressive
Herrschaftsweise.
- Defekte Demokratien: Formale Demokratien, denen es trotz relativ freier Wahlen an
der hinreichenden Durchsetzung der pol. & bürgerl. Freiheitsrechte oder einer
effektiven Gewaltenteilung mangelt (z.B. Brasilien, Russanld, Türkei).
25. Wann und wo haben die drei „Wellen“ der Demokratisierung stattgefunden?
26. Überlegen Sie auf der Grundlage eigener Nachforschungen, ob Sie seit 2010 von einer
neuen `Umkehrwelle' der Demokratieentwicklung in der Welt sprechen würden
28. Nach welcher Methodik werden die Freiheitsindizes von Freedom House gebildet?
Zwei Hauptdimensionen:
o Zehn Fragen, die von Länderexperten jährlich jeweils mit Werten zwischen 0
und 4 kodiert werden:
• Wird der Regierungschef eines Landes in freien und gleichen Wahlen gewählt?
• Haben Bürger das Recht, sich politisch zu organisieren?
• Existiert eine Opposition, die im Wettbewerb zur Regierung steht?
• Ist Korruption weit verbreitet?
• Haben Minderheiten ein ausreichendes Maß an Autonomie?
Maximal 40 Punkte, die dann in eine Skala der Politischen Rechte von 1
(maximale Rechte) bis 7 (keine Rechte) umgerechnet werden.
Bürgerliche Freiheiten
o 15 Fragen, die von Länderexperten mit Werten zwischen 0 und 4 kodiert
werden:
- Die PA könnte erklären, weshalb einige politische Systeme durch ihre Ausgangslage
zum Zeitpunkt der Entstehung geprägt bleiben (GB, USA, D, Schweiz) und auch
- Weshalb keine Konvergenz für ein ideales System beobachtbar ist.
???
36. Welche politischen Mechanismen entscheiden nach Merkels Modell darüber, ob eine
Transition zur Konsolidierung einer Demokratie führen kann?
In einer Demokratie sind alle an den institutionellen Rahmen gebunden, so kann ein
Eigentumsrecht garantiert werden, da nicht die Gefahr besteht, dass jemand die Regeln
verletzt.
In einer Autokratie steht jedoch der Autokrat/Diktator über allen Anderen und es
besteht die Gefahr, dass dieser die Regeln des institutionellen Rahmens verletzt.
Solange sich die Autokraten also verpflichten, sich freiwillig an den institutionellen
Rahmen halten, können auch in einem nicht-demokratischen Regime Eigentumsrechte
garantiert werden ist aber unwahrscheinlich!
40. Wenn ein Land einen vom Volk gewählten Präsidenten hat, ist das Regierungssystem
immer ein präsidentielles. Richtig oder falsch – und warum?
Falsch. Ein präsidentielles System zeichnet sich nicht nur durch den separat gewählten
Präsidenten, sondern vielmehr durch die strikte Trennung von Parlament und
Regierung aus.
41. Wie beurteilen Sie die Trennschärfe und Nützlichkeit der Klassifikation in
präsidentielle, semipräsidentielle und parlamentarische Systeme?
42. Als welchen Regimetyp würden Sie das politische System der Weimarer Republik
einstufen – und warum?
- Semipräsidentiell, da
o Stellung des Reichspräsidenten:
Der Reichspräsident kann den Reichstag auflösen.
Der Reichspräsident hat den Oberbefehl über die gesamte Wehrmacht
des Reichs.
Notverordnungen.
Der Reichskanzler und auf seinen Vorschlag die Reichsminister werden
vom Reichspräsidenten ernannt und entlassen.
o Möglichkeiten des Reichstags:
Regierungsmitglieder bedurften des Vertrauens des Reichstages und
konnten somit von ihm jederzeit abgewählt werden, auch einzeln Der
Reichstag durfte die Verordnungen des Reichspräsidenten außer Kraft
setzen.
Der Reichstag konnte den Reichspräsidenten stürzen.
Der Reichspräsident wurde unmittelbar vom Volk für jeweils sieben
Jahre gewählt.
43. Worin unterscheiden sich der russische und französische Semipräsidentialismus?
44. Politisches System der Türkei vor und nach der Verfassungsreform von 2017/2018?
- Divisorenverfahren: Die Zahl der Stimmen für eine Partei wird durch eine Reihe von
Zahlen in aufsteigender Größe dividiert, um Quotienten zu errechnen. Die Sitze im
Parlament werden dann den Parteien mit dem größten Quotienten zugeteilt.
Bsp. D´Hondt Verfahren, Sainte-Lague-Verfahren.
- Wahlzahlverfahren: Eine Wahlzahl ist eine Mindeststimmanzahl, die einer Partei in
einem Wahlkreis einen Sitz garantiert.
Nach dem Hare Verfahren: Zahl der abgegebenen Wählerstimmen / Zahl der zu
vergebenden Parlamentssitze.
Nach dem Droop Quota Verfahren: Zahl der abgegebenen Wählerstimmen / Zahl der
zu vergebenden Parlamentssitze + 1.
51. Erklären Sie, wie im deutschen Wahlsystem Überhangmandate zustande kommen.
Erhält eine Partei in einem Bundesland mehr Direktmandate durch Erststimmen als ihr
nach Zweitstimmenanteil zustehen würden, so erhält die Partei diese überschüssigen
Mandate als zusätzliche Mandate (im Bundestag).
52. Beschreiben Sie kurz die wichtigsten Änderungen in der deutschen Wahlsystemreform
von 2013.
Erststimme spielt in Bayern eine größere Rolle als nur das Direktmandat. In Bayern
werden (nachdem die 90 Direktmandate gewählt sind) Erst- und Zweitstimme
zusammengezählt. Nach dem Grundsatz der Verhältniswahl werden dann die
restlichen Mandate für das Landesparlament verteilt.
56. Benennen Sie die Hauptunterschiede zwischen Parlamenten und Kongressen und
illustrieren Sie Ihre Antwort an geeigneten Beispielen.
60. Identifizieren und beschreiben Sie Fälle, in denen die Fraktionsversammlung zum
„Fegefeuer“ des Kanzlers oder der Kanzlerin gewesen sein könnten.
Fraktionen überprüfen die Argumente des Kanzlers genau, setzen ihn unter Druck,
zwingen ihn zur Begründung der eigenen Position, sodass der Auftritt des
Regierungschef in der Fraktionsversammlung zuweilen als Eintritt ins Fegefeuer
charakterisiert wurde. Agenda 2010, Gerhard Schröder.
- Grundsatz des freien Mandats; Abgeordnete sind ein repräsentatives Element der
modernen Parteiendemokratie.
- Fraktionen sind "Teile der Parteien im Parlament"
- Parteien wirken über die Fraktion auf Willensbildung und Entscheidungsfindung von
Parlament und Regierung ein.
- Es gibt Regeln des Parlaments und der Fraktionen, die das Verhalten der
Abgeordneten beeinflussen:
o Geschäftsordnungen und andere Regeln legen fest, wer im Parlament wann
sprechen darf.
o Fraktionen und Fraktionsführer entscheiden unter Umständen, wer sprechen
darf und wie viel Freiheit die Abgeordneten haben, nach ihrem eigenen Willen
zu Stimmen Fraktionsdisziplin.
o Fraktionen sind oft arbeitsteilige Organisationen, in denen nur
Fraktionsexperten zu bestimmten Themen sprechen.
62. Von welchen Faktoren hängt nach Sieberer grundsätzlich die Fähigkeit des Parlaments
zur Ausübung von ex-post-Kontrolle der Regierung ab?
- Ausschüsse:
Können Ausschüsse Regierungsmitglieder zur Auskunft zwingen und die
Offenlegung von Dokumenten verlangen?
- Plenum:
Wie stark sind die parlamentarischen Fragerechte ausgebaut?
- Parlamentarische Infrastruktur
Differenzierungsgrad des parlamentarischen Ausschusssystems
Größe des Mitarbeiterstabs der Parlamente
Informationen Dritter: Rechnungshöfe und Ombudsstellen
63. Unter welchen Bedingungen haben Abgeordnete Anreize, sich in der Ausschussarbeit
zu engagieren?
- Mittel der Informationsgewinnung für die gesamte Kammer und die Öffentlichkeit
- Informationsvorsprung und somit Karrieremöglichkeiten für Fraktionsexperten
- Starke Einflussmöglichkeiten von Interessensgruppen: Wahlkreisinteressen im
Gesetzgebungsprozess durchsetzen.
- Personelle Verzahnung von Fraktions- und Parlamentsexperten gibt den Fraktionen
Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten.
66. Beschreiben Sie kurz, warum mit Max Webers Theorie der Begriff der hierarchischen
Steuerung der Verwaltung/Exekutive verbunden ist.
- Der reinste Typus der legalen Herrschaft ist diejenige mittelst bürokratischen
Verwaltungsstabs.
- Nur der Leiter des Verbandes besitzt seine Herrenstellung entweder Kraft
Appropriation oder Kraft einer Wahl oder Nachfolgerdesignation.
- Die Gesamtheit des Verwaltungsstabes besteht im reinsten Typus aus
Einzelbeamten, welche:
a) persönlich frei nur sachlichen Amtspflichten gehorchen,
b) in fester Amtshierarchie,
c) mit festen Amtskompetenzen, angestellt sind,
d) eine Laufbahn: “Aufrücken” je nach Amtsalter oder Leistungen oder
Beidem, abhängig vom Urteil der Vorgesetzten, vor sich sehen und
e) einer strengen einheitlichen Amtsdisziplin und Kontrolle unterliegen.
67. Beschreiben Sie die wichtigsten Ursachen interministerieller Steuerungsprobleme in
Regierungen.
- Ressortpartikularismus:
o Einzelne Ministerien einer Regierung agieren oft unabhängig
voneinander und versuchen, ihre eigenen Prioritäten und Positionen im
Wettbewerb mit anderen Ministerien durchzusetzen.
Häufig sind die Präferenzen der Regierungsmitglieder uneinheitlich
und von opportunistischen Erwägungen beeinflusst
Dies kann bei Koalitionsregierungen noch verstärkt werden.
69. Beschreiben Sie die möglichen Agenturprobleme im Verhältnis von Regierung und
Verwaltung innerhalb von Ministerien.
- Ressortpartikularismus
- Koalitionen und Koalitionskompromisse
- Quellen der Präferenzheterogenität
71. Welche Kontrollen stehen Ministern vor der Delegation zur Verfügung, wenn sie
Agenturprobleme bei Ministerialverwaltungen begrenzen wollen?
72. Welche Kontrollen stehen Politikern nach der Delegation zur Verfügung, wenn sie
Agenturprobleme bei Ministerialverwaltungen begrenzen wollen?
Mit der Implementation ist die Durchführung (bzw. Anwendung) der im Prozess der
Politikentwicklung entstandenen Gesetze und andere Handlungsprogramme gemeint.
74. Informieren Sie sich über das Spannungsverhältnis von Kanzler-, Ressort- und
Kabinettsprinzip in Artikel 65 des Grundgesetzes.
- Kanzlerprinzip
o Kompetenz, die Richtlinien der Politik zu bestimmen.
- Ressortprinzip
o Höchstmögliche Eigenverantwortung der Minister im
Rahmen ihrer Zuständigkeit. Die Minister haben die
Organisationsgewalt für ihre Ressorts.
- Kollegialprinzip/Kabinettsprinzip
o Alle wichtigen Fragen werden im gesamten Kabinett entschieden.
- Als Unitarismus bezeichnet man das politische Ziel, die zentrale Macht eines
Staates weiter zu stärken.
- Organisationsprinzip eines politischen Gemeinwesens, dass sich durch eine
zentralistische Gewalt in einem vertikal durchstrukturierten Einheitsstaat
auszeichnet.
- Die öffentliche Gewalt ist entweder bei Zentralbehörden zusammengefasst
oder zum Teil Selbstverwaltungskörperschaften übertragen, die der Aufsicht
der Zentralbehörden unterstehen (dezentralisierter Einheitsstaat)
77. In welchen Fällen ist es schwierig, föderale und unitarische Systeme klar voneinander
abzugrenzen?
- Vier Kategorien:
o Unitarisch – zentralisiert (Frankreich, Italien)
o Unitarisch – dezentralisiert (Dänemark, Finnland)
o Föderal – zentralisiert (Österreich)
o Föderal – dezentralisiert (USA, Deutschland)
o Semi-föderal (Israel, Spanien)
78. Erklären Sie den Begriff „institutionelle Kongruenz“ in Bezug auf föderale Systeme.
Die Bürger einer Gebietskörperschaft tragen selbst die Kosten für die Leistungen,
die sie in Anspruch nehmen und sie entscheiden auch selbst darüber, in welchem
Umfang sie gemeinsam solche Leistungen bereitstellen wollen. Es gilt das Prinzip von
„Steuern als Preisen“; wenn die Bürger mehr nachfragen, müssen sie auch höhere
Steuern und andere Abgaben tragen (mehr Nachfrage mehr Abgaben). Es
herrscht fiskalische Äquivalenz, das Äquivalenzprinzip von Leistung gleich
Gegenleistung wird örtlich erfüllt; jede Bürgerschaft trägt die Kosten ihrer
Entscheidungen.
79. Erklären Sie den Begriff „institutionelle Inkongruenz“ in Bezug auf föderale Systeme.
Eine Vielfalt von Leistungen wird bereitgestellt. Jeder bezahlt für Jeden. Vor Ort
werden Steuern eingezogen, diese werden teilweise oder ganz an Bund und Land
überwiesen und von dort an die Gemeinden zurückverteilt. Jede Ebene erhält so aus
dem Steuertopf ferner zweckgebundene Transferzahlungen. Wer aber netto aus dem
Gewirr von Steuern und Subventionen profitiert, ist kaum zu erkennen. Daher
hat jeder einen Anreiz, auf Kosten des anderen zu leben Anreiz der
Eigenleistung geht zurück, die Volkswirtschaft stagniert.
Politikverflechtung:
- wesentliche öffentliche Aufgaben werden im Verbund unter Beteiligung von
Akteuren mehrerer Ebenen, bzw. in Zusammenarbeit wahrgenommen.
Verflechtungsfalle:
- In den Verflechtungsstrukturen
o liegt eine Blockadesituation in Sachentscheidungen vor
o sind institutionelle Änderungen unmöglich, da bei einer anstehenden
Verfassungsänderung solche Akteure als potenzielle Vetospieler
auftreten, die von der Verflechtung profitieren.
Normative Nachteile:
- wenig effiziente Entscheidungsfindung, da aufgrund der häufigen Blockaden
eine Status-Quo-Orientierung existiert.
Normative Vorteile:
- „Checks and Balances“ gegen leichtfertige Verfassungsänderungen und für
Kontinuität einer demokratischen politischen Ordnung.
Strategien zur Überwindung (Arthur Benz):
- „Level shifting“
- „Einrichtung von Parallelinstitutionen“
- „Opting-out-Klauseln“
82. Erarbeiten Sie sich unabhängig die Geschichte und Bedeutung des Begriffs „volonté
générale“ für die moderne Demokratietheorie. Wie hängt diese Idee mit der
territorialen Zentralisierung demokratischer Staaten zusammen?
„Volonte generale“ beschreibt den Gemeinwillen eines Volkes und ist der
Schlüsselbegriff in der Demokratietheorie von Jean-Jacques Rousseau.
Rousseau grenzt diesen Gemeinwillen gegenüber der volonté de tous, der Summe der
Einzelinteressen, ab. Der Staat dient als Ausdruck des Willens der Gesamtheit der
Bürger als unteilbare Einheit.
Bei Einheitsstaaten handelt es sich um ein Organisationsprinzip eines politischen
Gemeinwesens, dessen territoriale Struktur durch eine starke Dominanz des
politischen Zentrums in dem Staatswesen gekennzeichnet ist.
83. Erarbeiten Sie sich unabhängig den Unterschied zwischen ‘Bundesstaat’ und
‘Staatenbund’ und benennen Sie Beispiele.
Der Unterschied zwischen Staatenbund und Bundesstaat ist, dass im Bundesstaat der
Bund Inhaber der Souveränität ist, während es im Staatenbund die einzelnen
Staaten sind.
Bundesstaat: Der Gesamtstaat entscheidet über alle Fragen von Einheit und Bestand
des Ganzen, die Gliedstaaten haben das Selbstbestimmungsrecht in ihren
Kompetenzbereichen (z.B. Kulturhoheit der deutschen Bundesländer).
Die Gliedstaaten besitzen eigene pol. Organe und eigene Kompetenzen zur Regelung
ihrer Angelegenheiten. Sie leiten diese Rechte nicht vom Einheitsstaat ab.
Im Gegensatz zum Staatenbund besitzt der Gesamtstaat im Föderalismus auch
eigene Kompetenzen, die er ohne die Zustimmung der Gliedstaaten regeln kann
84. Erarbeiten Sie sich unabhängig Strategien zur Überwindung von Politikblockaden im
deutschen Föderalismus.
87. Was ist im Zusammenhang mit den Funktionen von Parteien mit dem Begriff
„linkage“ gemeint?
Bindeglied zwischen dem politisch-administrativen System und der Gesellschaft.
Rückkopplung der Politik der Eliten an die Präferenzen der Bürger.
kommunikative Scharnierfunktion.
88. Was ist im Zusammenhang mit den Funktionen von Parteien mit dem Begriff
„Interessenaggregation“ gemeint?
89. Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Eliten-, Massen-, Volks- und
Kartellparteien? Bennen Sie Beispiele für jeden Typ aus der deutschen
Parteiengeschichte.
90. Wie kann nach Sartori bei der Parteiensystemanalyse zwischen relevanten und
irrelevanten Parteien unterschieden werden? Verwenden Sie britische Parteien als
Beispiele.
95. Inwieweit sind zentrale Fragen der Politik dem Parteienwettbewerb und der
demokratischen Delegationskette entzogen?
96. Inwiefern tragen internationale Institutionen zur Krise der liberalen Demokratie bei?
98. Nennen Sie Beispiele dafür, wie neue Verteilungsprobleme über territoriale Grenzen
oder Generationen hinausgreifen und damit die Wirksamkeit traditioneller Formen
politischer Beteiligung und Verantwortlichkeit untergraben.
99. Inwieweit untergräbt die gestiegene Bedeutung von Identitätsfragen den Konsens in
modernen Demokratien.