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Politische Freiheit

 Motivation
o Ausgangslage
 „Der Mensch ist frei geboren, und überall liegt er in Ketten. Einer hält sich für
den Herrn der anderen und bleibt doch mehr Sklave als sie. Wie ist dieser
Wandel zustande gekommen? Ich weiß es nicht. Was kann ihm
Rechtmäßigkeit verleihen? Diese Frage glaube ich beantworten zu können.“
(Rousseau)
 Antwort  Gesellschaftsvertrag, also Übereinkunft der Bürger über
Abgabe bestimmter Freiheiten zugunsten von Sicherheit
 „Das wichtigste von ihnen [den Grundproblemen unserer Welt] ist heute [im
Jahr 1958, AK] der offene Konflikt, der zwischen zwei Ideensystemen
ausgetragen wird, die unterschiedliche und widerstreitende Antworten auf
die seit eh und je zentrale Frage der Politik geben – auf die Frage von
Gehorsam und Zwang. ‚Warum soll ich (oder sonst jemand) einem anderen
gehorchen?‘ – ‚Warum soll ich nicht so leben, wie es mir gefällt?‘ – ‚Muss ich
gehorchen?‘ – ‚Darf, wenn ich nicht gehorche, Zwang gegen mich ausgeübt
werden? Von wem, in welchem Maße, in wessen Namen und um
wessentwillen?‘“ (Berlin)
o Negative Freiheiten
 Abwehrrechte gegen „den Staat“ (Schutz der Gewissensfreiheit, der Freiheit
der Lebensführung, der Privatsphäre)
 Abwehrrechte gegen Übergriffe anderer Mitglieder der Gesellschaft
o Positive Freiheiten
 Selbstbestimmung (Autonomie) des Kollektivs
 Alle Macht geht vom Volke aus
 Keinen Zwang bezüglich nicht-autorisierter Formen des Zwangs
 Herrschaft der Gesetze
 Freiheitskonzepte der politischen Philosophie
o Politische Freiheiten
 Freiheit der Lebensführung
 Seine eigenen Werte wählen, Partnersuche, sein eigenes Geschlecht
bestimmen
 Wird garantiert in Form von negativen Freiheiten
 Freiheit von Willkürherrschaft
 Bürger haben Schutz, nicht willkürlich von Straße gezogen/verhaftet
zu werden
 Freiheit zur Vergesellschaftung
 Gemeinschaftsrechte (Demonstrieren, Vereinigungen gründen, …)
 Politische Selbstbestimmung
 Bürger müssen nur den Gesetzen gehorchen müssen, denen sie sich
via Akzeptanz unterwerfen würden
 Positive und negative politische Freiheit (Berlin)
o Es wird nie absolute Freiheit im Staat geben
o Konflikt besteht in Frage nach Gehorsam und Zwang
o Negative politische Freiheit
 Freiheit der Moderne
 Antwort auf die Frage: „In welchem Bereich muss (oder soll) man das Subjekt
– einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen – sein und tun lassen,
wozu es imstande ist, ohne dass sich andere Menschen einmischen?“
 Freiraum des Individuums zur uneingeschränkt eigenen Lebensführung
 Garantiert durch Freizügigkeit, Freiheit der Meinungsäußerung,
Religionsfreiheiten, …)
 Eigenschaften
 Ist der Bereich, in dem sich ein Mensch ungehindert durch andere
bestätigen kann
 Unterscheidung: Abwesenheit von Zwang und „bloßes Unvermögen“
(=Unfreiheit)
o Zwang  andere hindern mich, etwas zu tun, was ich sonst
tun könnte
 Nicht naturwüchsige Freiheit, die in „gesellschaftlichem Chaos“
enden würde; sondern: gesetzlich eingegrenzter, bestimmter
persönliche Freiraum
 Die Grenze zwischen Privatleben und öffentlicher Gewalt ist nicht
festgelegt, sondern muss ausgehandelt werden
 Freiheit muss durch Gerechtigkeit eingegrenzt und bestimmt werden
 Aber: Freiheit darf nicht aufgeben werden zugunsten von
Gerechtigkeit; „Wir müssen uns einen Bereich persönlicher Freiheit
bewahren, wenn wir uns nicht selbst erniedrigen und verleugnen
wollen. Wir können nicht absolut frei bleiben und müssen einen Teil
unserer Freiheit aufgeben, um den Rest zu bewahren.“
 Zentrale Frage: Worin besteht dieses Minimum, das wir nicht
aufgeben dürfen?
o Positive politische Freiheit
 Freiheit der Antike
 Antwort auf die Frage: „Von was oder von wem geht die Kontrolle oder die
Einmischung aus, die jemanden dazu bringen kann, dieses zu tun oder zu sein
und nicht jenes andere?“
 Freiheit zur politischen Selbstbestimmung
 Politische Partizipation, in der Folge unterwirft sich die Bürgerin Gesetzen,
denen sie zustimmen kann, da sie von ihr autorisiert sind
 Eigenschaften
 Leitet sich aus dem Wunsch des Individuums ab, sein eigener Herr zu
sein.
 „Ich will jemand sein, nicht niemand; ein Handelnder – einer, der
Entscheidungen trifft, nicht einer, über den entschieden wird, ich will
selbstbestimmt sein […].“
 „Aber historisch haben sich der ‚positive‘ und der ‚negative‘
Freiheitsbegriff – nicht immer in logisch schlüssigen Schritten – in
entgegengesetzte Richtungen entwickelt, bis sie zuletzt direkt in
Konflikt miteinander gerieten.“
 Kritik des politischen Paternalismus = vormundschaftliche Form der
Herrschaft
 [Ist Freiheit zur politischen Selbstbestimmung; modellhaft entwickelt
in Theorien der Demokratie]
 Ein System der Freiheiten?
o Die beiden wichtigsten Grundsätze
 Jede Person hat das gleiche Recht auf das umfassendste System gleicher
Grundfreiheiten, das mit einem ähnlichen System von Freiheiten für alle
vereinbar ist.
 Soziale und ökonomische Ungleichheiten sind zulässig, wenn sie (a) zum
größten zu erwartenden Vorteil für die am wenigsten Begünstigsten und (b)
mit Positionen und Ämtern verbunden sind, die allen unter Bedingungen
fairer Chancengleichheit offenstehen.“
o Problematisierung und Kritik
 Der politische Liberalismus konzentriert sich auf die negative Freiheit.
 Genaue Abgrenzung beider Freiheiten voneinander.
 Negative Freiheiten schützen was und gegen wen?
 Wie können Freiheiten garantiert werden? Einsicht, dass Freiheiten stets
verteidigt werden müssen!!!
 Welche institutionellen Vorkehrungen könnten sichern, dass auch bei Verlust
von Freiheit das Recht auf Freiheit einklagbar bleibt.
 Wie gehen wir mit Freiheitskollisionen um?

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