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Die freie Marktwirtschaft

Die freie Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsordnung, die von großem individuellem Freiraum
gekennzeichnet ist. Hinter der freien Marktwirtschaft steckt die Leitidee des Individualismus, d.h.
der Einzelne steht im Mittelpunkt, strebt nach Erfolg und bringt auf diese Art und Weise die
Gemeinschaft nach vorne. Kennzeichen der freien Marktwirtschaft sind beispielsweise, dass sich
Produktionsmittel im Privateigentum (nicht im Eigentum des Staates bzw. der Gemeinschaft)
befinden. Die Rolle des Staates in der freien Marktwirtschaft ist nur eine Nebenrolle. Der Staat
gibt den gesetzlichen Rahmen vor, innerhalb dessen sich die Wirtschaft frei entwickeln kann. Der
Staat schützt die wichtigsten Grundrechte der Bürger und agiert ansonsten im Hintergrund. Diese
Handlung wird auch als Nachtwächterstaat bezeichnet. Ein Wirtschaftsplan wird dezentral durch
Unternehmen und Haushalte entwickelt, die Preisfestsetzung geschieht auf dem Markt durch
Angebot und Nachfrage. Das erklärte Ziel von Unternehmen ist die Gewinnmaximierung. Ein
weiteres Kennzeichen der freien Marktwirtschaft ist die dazu passende Staatsform der
Demokratie.

Die Planwirtschaft
Im Gegensatz zur freien Marktwirtschaft steht in der Wirtschaftsordnung der
Zentralverwaltungswirtschaft nicht das Individuum, sondern die Gemeinschaft im Vordergrund.
Die Leitidee der Planwirtschaft ist folglich mit dem Begriff "Kollektivismus" gut zu beschreiben. In
der Zentralverwaltungswirtschaft gilt: Geht es der Gemeinschaft gut, geht es auch dem Einzelnen
gut; das Gesamtinteresse steht über dem Einzelinteresse. Daher gehören in der
Zentralverwaltungswirtschaft die Produktionsmittel der Gemeinschaft und werden zentral vom
Staat verwaltet. Daraus ergibt sich eine uneingeschränkte wirtschaftliche und politische Macht
des Staates. Die Rolle des Staates in der Zentralverwaltungswirtschaft ist folglich eine sehr
mächtige. Einen Wirtschaftsplan stellt ebenfalls der Staat (die Planbehörde) auf. Diese Behörde
schätzt den Bedarf an Produkten ein und erfragt das Produktionsvermögen der einzelnen
Betriebe. Daraufhin wird der Plan erstellt. Das unternehmerische Produktionsziel liegt in der
Erfüllung des Plans. Mit der Planwirtschaft geht in der Regel die Staatsform der Diktatur einher.

Die soziale Marktwirtschaft


Die soziale Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsordnung, die grundsätzlich zwischen den
Wirtschaftsordnungen freie Marktwirtschaft und Planwirtschaft liegt. Je nach Land, Art und
Ausprägung nähert sich die soziale Marktwirtschaft eher der freien Marktwirtschaft oder eher der
Zentralverwaltungswirtschaft an. Diese Wirtschaftsordnung folgt der Leitidee "so viel Markt wie
möglich, so viel Staat wie nötig" und ist nach gesellschaftlichen, ökonomischen oder politischen
Veränderungen anpassbar. Im Grund gilt hier die Freiheit des Individuums. Das Grundprinzip der
sozialen Marktwirtschaft ist der freie Wettbewerb, der durch staatliche Regulierung und
Wettbewerbspolitik geschützt wird. Durch die ständig präsente Konkurrenz ist die konstante
Entwicklung neuer Dienstleistungen und Produkte möglich. Auch in der sozialen Marktwirtschaft
bestimmt sich der Preis durch das System aus Angebot und Nachfrage. In der sozialen
Marktwirtschaft hält der Staat eine etwas größere Rolle als in der freien Marktwirtschaft. Er gibt
seinen Bürgern Rechtssicherheit, wirkt einer Ausnutzung zu großer wirtschaftlicher Macht
entgegen und schützt seine Bürger mit einem mehr oder weniger stark ausgeprägten sozialen
Sicherungssystem aus Pflege-, Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung.

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