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Verringerung der Informationsdisparität unter den Marktteilnehmern
(Sicht eines Ökonomen): Regulierung dient Informationsvorsprünge
auszugleichen einen Level paying field erreichen. Insider Deal ist
daher ein Risiko vgl. Art. 53 Kotierungsreglement:
Informationspflicht bei Kursrelevanten Tatsachen (ad-hoc
Publikationspflicht)
Individual- und Systemschutz (Sicht eines Juristen)
Individualschutz: Schutz von Anleger/ Gläubiger/Konsument
von Finanzdienstleistung
Systemschutz: Sicherstellen der Funktionsfähigkeit des
Finanzsystems, Vertragswidrigkeit und guter Ruf des
Finanzplatzes
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Fehlende demokratische Legitimation nur Gesetzgeber kann die
Interessen der Anspruchsgruppen und das öff. Interesse autoritativ
gegeneinander abwägen
Drittinteressen werden nicht berücksichtigt (keine Vernehmlassung)
Mangelnde Kohärenz (punktuelle Regulierung ohne Systematik)
Mangelnde Transparenz des Verfahrens unter Privaten
Anreiz minimal zu regulieren (tiefst mögliche Regulierung)
Interessenkonflikt
Mangelnde Rechtsicherheit
o Vorteile Selbstregulierung:
Know-how/Fachwissen
Flexibilität: kein Gesetzgebungsverfahren nötig, schnelle Reaktion auf
Gegebenheiten
Internationale und technisch anspruchsvolle Phänomene besser
erfassbar
Praxisnah, Gestaltungsfreiheit erhöht Akzeptanz bei Betroffenen,
höhere Differenzierungsgrad möglich (Branchenspezifisch)
o Unterschiedliche Selbstregulierung:
Echte Selbstregulierung: entsteht rein privatautonom: IFRS
(Rechnungslegung) kann als Mindeststandard anerkannt werden
durch die FINMA (FINMAG 7 III). Durch Anerkennung wird sie für die
übrigen Branchenmitglieder verbindlich. Die Durchsetzung wird von
FINMA und Selbstregulierungsorgan überwacht und durchgesetzt. z.B.
Vereinbarung über die Standesregeln zur Sorgfaltspflicht der Bank
(VSB 20)
Staatlich gesteuerte Selbstregulierung (unechte): durch staatlichen
Impuls z.B. durch Rahmengesetz mit Delegationsnorm und
Genehmigung der FINMA z.B. FinfraG 27 Kotierungsreglement von
SIX
o Vorgehen gegen Anerkennung von Selbstregulierung:
Anerkennung ist eine Verfügung i.S.v. Art. 5 VwVG, da Anordnung
einer Behörde gestützt auf öff. Bundesrecht (FINMAG 7 III) und Rechte
und Pflichten begründet. Kann beim Bundesverwaltungsgericht
angefochten werden (VGG 31).
Vereinsrechtliche Möglichkeiten, da Bankiervereinigung ein Verein ist.
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von Emittenten, jedoch Intransparenz der Bewertung und Interessenkonflikt
(Auftrag vom Emittenten)
Öffentliches Bankenrecht
o Individualschutz: Schutz einzelner Anleger
Gläubigerschutz: Deckung der Kundeneinlagen Liquidität- und
Eigenmittelvorschriften (Fokus: Kreditgewährung und
Zinsdifferenzgeschäft)
Anlegerschutz: Anleger sollte als Kunde einer Finanzdienstleistung
geschützt werden, nicht vor Verlusten: Schutz vor unlauterem
Verhalten von Finanzintermediären Treue- und Sorgfaltspflichten
(z.B. Aufklärungspflichten, Kundenrisiko kennen, Risikoeigenschaften
kennen) (Fokus: bilanzindifferente Anlagegeschäfte: Kommissions-
oder Dienstleistungsgeschäfte, die keinen unmittelbaren Einfluss auf
die Bilanz der Bank haben)
o Funktionsschutz: Kapitalmarkt im Fokus Schutz des Anlegerpublikums
Funktionsbedingungen eines effizienten Kapitalmarkts zu
gewährleisten: effiziente Preisbildung, Liquidität der Märkte,
Transparenz, zuverlässige Handels- und Abwicklungssystem
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o Individualschutz und Funktionsschutz sind nicht Gegensätze, sondern greifen
ineinander und bedingen sich gegenseitig Ziel: Funktion des Kapitalmarkts
z.B.: Vertrauen von Anleger in Marktintegrität ist Voraussetzung und Folge
der Funktionsfähigkeit des Marktes
Europakompatibilität
o Frage der Europakompatibilität für alle Finanzgesetze (Konkurrenzdruck)
o Gewisser autonomer Nachvollzug des EU-Rechts
o FinfraG 35 I II: trägt internationalen Standards Rechnung
Verfassungsgrundlagen
o Regulierung im Finanzmarktbereich als Eingriff in die verfassungsmässig
garantierte Wirtschaftsfreiheit.
o BV 98: Banken und Versicherungen: Der Bund kann von der
Wirtschaftsfreiheit abweichen, solange diese Massnahmen grundsatzkonform
sind, d.h. sie sollen den freien Wettbewerb nicht behindern (BV 94 IV).
Schutz der Anleger und Funktionsschutz rechtfertigen Eingriff
Wettbewerbsneutralität: Gleichbehandlungsgebots auf direkte
Konkurrenten (gleiches Angebot, gleiche Branche, Gleiche Bedürfnisse,
gleiches Publikum). „
o BV 100: Konjunkturpolitik, Ziel: eine ausgeglichene konjunkturelle
Entwicklung, Kriterien: Vollbeschäftigung und Preisstabilität, Inflation und
Deflation verhindern. Ziel Teuerungsbekämpfung
Beachte BV 100 III
Nationalbank
o BV 99: verfassungsrechtliche Grundlage
o Aufgaben der SNB: NBG 5
Art. 11 NBG; SNB darf nur gegenüber Sicherheit dem Bund Kredite
gewähren
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P: umstrittene Massnahmen z.B. Mindestkurs festgelegt und dann
aufgehoben (sehr umstritten)
P: zwei Direktoren der SNB treffen eine grundlegende
konjunkturpolitische Entscheidung
P: mehr Mitsprache seitens Regierung/Parlamente Unabhängigkeit
beeinträchtigen
o Einschränkung der Unabhängigkeit: Rechenschaftspflicht und Information
(NBG 7)
Jahresrechnung und Jahresbericht muss durch BR genehmigt werden
(Abs. 1)
zuständiger Kommission im Parlament regelmässig die Wirtschaftslage
und ihre Geld- und Währungspolitik erläutern (Abs. 2)
Öffentlichkeit über ihre Geld- und Währungspolitik informieren und
ihre geldpolitischen Absichten bekannt machen (Abs. 3 und 4)
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Instrumente der Geld- und Währungspolitik der SNB
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Währungsreserven: Aktiven, die für internationale Zahlungszwecke
verwendet werden können.
Devisenreserven: grösstenteils Leitwährungen wie Euros oder US-
Dollars, die im Falle einer Frankenschwäche am Markt gegen Franken
verkauft werden können, um den Aussenwert der Währung zu
stützen.
Gold: nicht für Interventionen einsetzbar, trägt zur Diversifikation der
Aktiven bei.
o Gewinnverteilung NBG 31
NBG 30 I: gesetzliche Pflicht zur Bildung von Rückstellungen
Stabilität der Währungsreserven (Geld und währungspolitisch
erforderliche Höhe), Festlegung der Höhe der Währungsreserven =
Eigene Kompetenz der NB
Dividenden von höchstens 6% (NBG 31 I)
Verteilung restlicher Bilanzgewinn (NBG 31 II)
1/3 an den Bund,
2/3 an die Kantone
Regulierungsgrundsätze
o FINMAG 7 I lit. a Verordnungen, lit. b Rundschreiben
o Abs. 2: Regulierung ist kein Selbstzweck.
o FINMAG 7 II lit. a-d:
o FINMAG 7 IV: Transparenter Regulierungsprozess möglichst früh über
hängige Regulierungsprojekte und deren Fortschritte informieren, öff.
Anhörungen mit Erläuterungsbericht
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o sich in erheblichem Umfang bei mehreren nicht massgebend an ihnen
beteiligten Banken refinanzieren (Finanzierung der Ausleihungen an Kunden
durch die Kreditaufnahme bei anderen Banken), um damit auf eigene
Rechnung eine unbestimmte Zahl von Personen oder Unternehmen mit
denen sie keine wirtschaftliche Einheit bilden, auf irgendeine Art zu
finanzieren (gewerbsmässiges Aktivgeschäft) (BankG 1a lit. c)
mehr als 5 Banken; Systemrisiko
o Gewerbsmässigkeit (BankV 6): wer dauernd mehr als zwanzig
Publikumseinlagen entgegennimmt (100 Millionen) sich öffentlich zur
Entgegennahme von Publikumsanlagen empfiehlt
„sich öffentlich dafür empfehlen“ Gewerbsmässigkeit liegt auch
dann vor, wenn nur die Absicht besteht, Geld gewerbsmässig
entgegenzunehmen: z.B.: öffentlicher Werbung
Privatbankiers
o Rechtsformen: Einzelfirmen, Kollektivgesellschaft, Kommanditgesellschaft
personenbezogene Struktur
o Sofern Privatbankiers nicht öffentlich zur Annahme fremder Gelder
empfehlen (z.B. Werbung), sondern sich auf die Anlageberatung und
Vermögensverwaltung beschränken (Zweckbegrenzung), profitieren sie von
Erleichterungen:
keine Zwischenabschlüsse erstellen und keine öffentliche Rechnung
ablegen. Privatbankiers unterstehen auch nicht der
Verantwortlichkeitsbestimmung von BankG 39 sondern den
einschlägigen Bestimmungen des OR.
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Kantonalbanken BankG 3a
o Kantonaler Errichtungsakt
o Kontrolle mind. 1/3 des Kapitals und 1/3 der Stimme (BankG 3a)
o «Kann» Haftung übernehmen: Der Kanton haftet für die Verbindlichkeiten der
Kantonalbanken, sofern diese ihre Zahlungspflichten nicht mehr nachkommen
können (subsidiäre Haftung).
o Z. T. beschränkte Staatsgarantie haftet subsidiär und bis zu bestimmter
Höhe/für ein bestimmtes Segment.
o Die Geschäftstätigkeit reicht weit über den gesetzlichen Leistungsauftrag
hinaus. Sie beschränken auch ihre Tätigkeit nicht mehr auf das Kantonsgebiet.
o Historisch: Kreditinstitute für die gewerblichen und bäuerlichen
Kleinunternehmer: Staatsbanken sollten insb. Hypotheken zu günstigen
Zinskonditionen an Schuldner innerhalb des Kantons gewähren und den
Sparwillen der Bevölkerung durch Entgegennahme von Spareinlagen fördern.
o Rechtliche Lage
keinen bankgesetzlichen Sonderregeln
Nur Sonderbehandlung, wenn die KB über eine Staatsgarantie
verfügen
gesetzlicher Leistungsauftrag z.B.: Zürcher Kantonalbank Art. 2: Lösung
der volkswirtschaftlichen und sozialen Aufgaben im Kanton
beizutragen. Sie unterstützt eine umweltverträgliche Entwicklung im
Kanton. Sie soll auch Wohneigentum und preisgünstigen
Wohnungsbau fördern.
Dieser Leistungsauftrag bleibt bestehen, obwohl die ZKB private
banking betreibt und als systemrelevant eingestuft wird.
Wirtschaftsverfassungsrechtlich ist eine privatwirtschaftliche und
gewinnorientierte Tätigkeit des Gemeinwesens nur dann zulässig,
wenn sie im öffentlichen Interesse liegt.
kontrovers, ob ein öffentliches Interesse an einen Leistungsauftrag für
die Kantonalbanken noch besteht, genug andere Banken, die die
Bedürfnisse der Kundschaft abdecken fragwürdig, ob KB noch
erforderlich sind, damit das öffentliche Interesse gewahrt wird.
Sinnkrise/Sinnfrage
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Einheitslizenz: BankG 3 Banken aller Kategorien brauchen zur Aufnahme der
Geschäftstätigkeit eine Bewilligung der Finma kategorieunabhängige
Einheitslizenz. (siehe: Eigenart der Bewilligung)
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o Eine ausländische Bank (ABV-FINMA 1 I) bedarf einer Bewilligung der
FINMAG, wenn sie in der Schweiz Personen beschäftigt, die für sie dauernd
und gewerbsmässig in der Schweiz oder von der Schweiz aus:
Geschäfte abschliessen, Kundenkonten führen oder sie rechtlich
verpflichten (Zweigniederlassung) (Abs. 1 lit. a)
in anderer Weise als nach Buchstabe a tätig sind, namentlich indem sie
Kundenaufträge an sie weiterleiten oder sie zu Werbe- oder anderen
Zwecken vertreten (Vertretung) (Abs. 1 lit. b)
Reine cross-border Geschäft (grenzüberschreitendes Anbieten
von Bankdienstleistungen) nicht bewilligungspflichtig.
o Ausländisch beherrschte Banken bedürfen auch einer Bewilligung. BankG
3bis I: zwei zusätzliche Voraussetzungen
Lit. a Gewährleistung des Gegenrechts
Lit. b eine Firma zu führen ohne schweizerischen Charakter
o BankG 3ter: nachträgliche, ausländische Beherrschung oder Wechsel der
ausländischen Person mit massgeblicher Bewilligung: neue Bewilligung der
Finma einzuholen
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BankG 3 II lit. a, BankV 11 II: Funktionstrennung: obere Exekutive
unterteilen (Personalunion von CEO und VR verboten)
Geschäftsführung
Oberleitung/Aufsicht/Kontrolle (VR bei der AG)
o Risikomanagement BankV 12 II: Bank muss die Grundzüge des
Risikomanagements sowie die Zuständigkeit und das Verfahren für die
Bewilligung von mit Risiko verbundene Geschäfte in einem Reglement oder in
internen Richtlinien regeln.
o Internes Kontrollsystem: BankV 12 IV
o Audit Committe und je nach Kategorie Risikoausschuss (FINMA RS 2017/01
Corporate Governance Banken)
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o Risikokontrolle: Bestandteil des internen Kontrollsystems, Nimmt die
notwendige Überwachung vor und erstellt Risikoberichte.
o Externe Revision: verlängerter Arm der FINMA
o Interne Revision: (BankV 12 IV):
Interne Revision rapportiert an das Audit Committee oder den
Prüfungsausschuss des Verwaltungsrats (Risikobeurteilung)
Ist eine von der Geschäftsführung unabhängige Stelle (BankV 12 IV),
welche nicht in die laufende Geschäftstätigkeit integriert sein darf
Sie überprüft die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems (IKS)
sowie weitere Prüfungen im Auftrag des Verwaltungsrates bzw. des
Audit Committee vornimmt.
Ist der Oberleitung der Bank (VR oder BR) oder dem
Prüfungsausschuss unterstellt und nimmt von diese Instruktionen
entgegen (Ziff. 87 und 95 FINMA RS 2017/1)
Uneingeschränkte Prüfrechte (Bankunterlagen), umfassende
Risikobeurteilung, Informationspflicht, jährlicher Prüfungsbericht
Übertragung an Dritte oder Muttergesellschaft möglich, sofern ein
beaufsichtigter Finanzintermediär ist.
Mind. jährliche Risikobeurteilung unter Berücksichtigung externer
Entwicklungen und interner Faktoren (Prüfungsbericht und
Prüfungstätigkeit
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Institutsbetrieb bilden. Dabei beinhaltet das IKS nicht nur Aktivitäten der
nachträglichen Kontrolle, sondern auch solche der Planung und Steuerung.
o Bestandteile:
Risikokontrolle:
überwacht als unabhängige Kontrolle das eingegangene
Risikoprofil der Bank
stellt die für die Risikoüberwachung notwendigen
Risikoinformationen bereit
legt die Grundlagen der unternehmerischen Risikopolitik, der
Risikobereitschaft und der Risikolimiten fest, die vom VR zu
genehmigen sind
Vorgabe und Anwendung von Grundlagen und Methoden für
die Risikomessung
zum Beispiel Bewertungsmethoden, Überwachung
angemessener Systeme für die Einhaltung von Eigenmittel-
Risikoverteilung- und Liquiditätsvorschriften
erstattet der Geschäftsführung mindestens halbjährlich einen
Bericht über die Risikopositionen der Bank. Bei besonderen
Entwicklungen informiert sie unverzüglich die
Geschäftsführung und die interne Revision
Erstattet dem VR mind. einmal jährlich über die Risikolage der
Bank Bericht.
Compliance:
Unterstützung und Beratung der Geschäftsleitung und
Mitarbeiter bei der Durchsetzung Überwachung der
Compliance
Dazu gehört die Ausbildung und Information der Mitarbeiter
bezüglich der Compliance
mindestens jährliche Einschätzung des Compliancerisikos der
Geschäftstätigkeit der Banken
zeitgerechte Berichterstattung an die Geschäftsleitung über
wesentliche Veränderungen in der Einschätzung von
Compliancerisikos und über die Feststellung von
schwerwiegenden Verletzungen
jährliche Berichterstattung an den VR über die Einschätzung
des Compliancerisikos und die Tätigkeit der
Compliancefunktion.
Risikokontrolle und Compliance sind innerhalb der
Gesamtorganisation der Bank einzugliedern (daher intern)
unabhängig von ertragsorientierten Geschäftstätigkeiten,
haben umfassendes Auskunfts-, Einsichts- und Zugangsrecht
Interne Revision: (siehe oben)
Personelle Anforderungen
o BankG 3 II lit. c: eine Bewilligung an eine Bank nur erteilt, wenn die mit der
Verwaltung und der Geschäftsführung der Bank betrauten Personen einen
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guten Ruf geniessen und Gewähr für eine einwandfreie Geschäftstätigkeit
bieten (Gewährsartikel).
Die einwandfreie Geschäftstätigkeit erfordert fachliche Kompetenz
und ein korrektes Verhalten im Geschäftsverkehr. Unter korrektem
Verhalten im Geschäftsverkehr ist in erster Linie die Beachtung der
Rechtsordnung, d.h. der Gesetze und der Verordnungen, namentlich
im Banken- und Börsenrecht, aber auch im Zivil- und Strafrecht, sowie
der Statuten und des internen Regelwerkes der Bank zu verstehen
Bank muss die Bewilligungsvoraussetzung erfüllen; Adressat der
Verfügung
FINMA leitet ein Verfahren gegen das Institut ein
Bank ist Partei beim Gewährsverfahren, nicht Mitglied des
Bankorgans (Gewährsträger). Bank muss Voraussetzung der
Gewährserfordernisses erfüllen.
Bank wird die Person entlassen, da sonst die
Bewilligungsvoraussetzungen nicht erfüllt sind
Sobald das Arbeitsverhältnis mit dem Bankier aufgelöst ist,
stellt die Finma ihr Verfahren ein wegen Gegenstandlosigkeit
Wenn der Bankier eine Tätigkeit wiederaufnehmen möchte,
nimmt die Finma das Verfahren wieder auf. Der Bankier hat
keinen Anspruch auf Durchführung des Verfahrens (keine
Parteistellung). Verwaltungsrechtlich unbefriedigend
faktisches Berufsverbot
Oftmals: Strafverfahren und FINMA-Untersuchung gleichzeitig:
Spannungsverhältnis: Mitwirkungspflicht und keine
Selbstbelastungspflicht
o Betreffende Personen (Gewährsträger)
Gewährsträger sind insbesondere Bankorgane, wie Verwaltungsrat
und Mitglieder der Geschäftsleitung. Zudem sind qualifizierte
Beteiligte Gewährsträger
Alle Personen, deren Funktionen und Kompetenzen innerhalb der
Bank zu einer Gefährdung der Bank führen könnten massgeblich
Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der Bank
Beeinflussungsrisiko bei qualifizierter Beteiligung: bedeutende
Aktionäre (nach 3 II lit. cbis BankG), intensiven
Abhängigkeitsverhältnisses zwischen Beeinflussenden und
Beeinflussten, das persönlicher oder finanzieller Art sein kann.
Auch die Möglichkeit des Einflusses ausreichend z.B.
Aktionärbindungsvertrag
o Wohnsitzerfordernis – BankG 3 II lit. d, BankV 10 (tatsächliche Leitung von der
CH aus)
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o Verletzung der von der FINMA als Mindeststandard anerkannten
Selbstregulierung
o Verletzung arbeitsvertraglicher Pflichten gegenüber Bank
o Verletzung von Vertragspflichten gegenüber Kunden (Treuepflicht):
Eindeutige, schwere, wiederholte Verletzung z.B. offensichtliche
Interessenkonflikte z.B. Verschleierung von Verlusten, Treuanlagen bei
einer verbundenen ausländischen gefährdeten Bank, Retrozessionen
o Verletzung sonstiger Vorschriften der Rechtsordnung (z.B. GwG)
Risiken im Bankgeschäft
o Gefahr als negative Seite und Chance als positive Seite
o Gemessen wird das Risiko mit der Wahrscheinlichkeit des Eintrittes einerseits
und der Höhe der möglichen negativen Abweichungen andererseits.
o Dreieck der Finance; Risikominimierung, Liquiditätsmaximierung,
Rentabilitätsmaximierung Dilemma der Bankpolitik: risikominimale
Anlagen sind weniger rentabel, rentable Anlage sind risikoreich, liquide
Anlagen erzielen i.d.R. nur eine geringe Rendite, mit mehr Ertrag können
Reserven gebildet werden (Risikominimierung)
Risikokategorien
o Kredit- und Ausfallrisiko: Ausfall eines ausgeliehenen oder der Bank auf
andere Art und Weise zustehenden Betrages. Kunde ist zahlungsunfähig oder
-unwillig
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Risikominimierung
Verleihen Ratings verleihen und überprüfen diese periodisch
Risikokonzentrationen vermindern
Wertberichtungen und Rückstellungen (Risiko in Büchern der
Bank bereits abgebildet.)
o Marktrisiko: Schwankung der Zahlungsströme und des Eigenkapitalwerts der
Bank in Folge von Marktsituation und umfassen (geologische, politische,
wirtschaftliche Veränderung z.B. Inflation Leitzinsänderung)
o Abwicklungsrisiko: Abwicklung oder Erfüllung einer geschuldeten Leistung
gegen Zahlung erfolgt nicht zeitgerecht Zinsverlust,
Schadenersatzansprüchen, Totalverlust der bereits geleisteten Zahlungen
oder der gelieferten Positionen führen (zB beim Konkurs der Gegenpartei).
Risikominimierung
Verbesserung der Abwicklungs- und Settlementsysteme
Automatisierten Systeme führen Lieferungen gegen Zahlung
beidseitig aus
o Liquiditätsrisiko: zeitlicher oder betragsmässiger Inkongruenz bei der
Liquiditätsplanung und bei der Mittelbeschaffung infolge Zahlungsverzug des
Schuldners, Bankrun, die Verletzung der Liquiditätsvorschriften.
Das Halten von ausreichenden Liquiditätsreserven schützt zwar vor
Liquiditätsengpässen, aber schmälert zugleich die Rentabilität.
o Refinanzierungsrisiko: Erschwerung, Verteuerung oder Verunmöglichung der
Refinanzierung, wird vor allem durch eine Konzentration auf einzelne
Kreditgeber erhöht.
Risikominimierung
BankG 4bis und 95 ff ERV: Klumpenrisiken auf der Passivseite.
Meldepflicht an Revisionsstelle sofern innerhalb eines
Monats Verpflichtung gegenüber einem Kunden 10% der
gesamten innerhalb dieses Monats fälligen Verpflichtungen der
Bank übersteigen.
Bank: Verpflichtungen gegenüber Grosskunden regelmässig
erfassen und überwachen.
Revisionsstelle: Struktur der kurzfristigen Verpflichtungen
prüfen und im Revisionsbericht zu den Klumpenrisiken Stellung
nehmen.
o Strategische Risiken bzw. Gefahr von strategischen Entscheiden. Lassen sich
im Gegensatz zu den anderen Risiken kaum quantifizieren. Beeinflussen die
Erfolgsrechnung nicht direkt, sondern ggf. schleichend über die Jahre.
o Image-Risiken: haben oft keine eigene Ursache, sondern verwirklichen sich als
Folge anderer Risiken. Der gute Ruf der Bank wird beeinträchtigt, was die
Attraktivität der Bank im Markt sinken lässt.
o Rechtliche Risiken:
bei ungenügender Legitimation der Gegenpartei (fehlende
Legitimation zur Vertragsunterzeichnung)
Vorliegen rechtlich nicht vollständig durchsetzbarer Verträge
unsicherer Gesetzgebung
regulatorischen (aufsichtsrechtlichen) und die steuerlichen Risiken.
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o Systemrisiko: Dominoeffekt bei Bankenzusammenbrüchen in Folge einer
Konzentration eines massgeblichen Teils des Geschäftsvolumens bei einzelnen
wenigen Banken.
o Operationelle Risiken: Infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von
internen Verfahren oder Mitarbeitern, Systemen oder in Folge externer
Ereignisse können Verluste eintreten.
Settlement-Risiko (Mensch)
Regulatorisches Risiko (externe Einflüsse)
EDV-Risiko (Mensch und externe Einflüsse)
Massnahmen zur Bewältigung von operationellen Risiken
o Interne Kontrollen
o Einrichtung von Frühwarnsystemen
o Qualitätsmanagement
o Sicherheitsvorkehrungen
Nach den Vorschriften von Basel III müssen sich Banken
gegen operationelle Risiken mit genügend EK absichern.
Basel II und III: Drei-Säulen Konzept
Eigenkapitalanforderungen
o Verfügbare Eigenmittel/ Risikogewichtete Aktiva [Kreditrisiko + Marktrisiko +
operat. Risiko] = Eigenkapitalquote (mind. 8% ERV 42).
o Risikogewichtete Aktiven: Aktiva der Bank multipliziert mit ihren jeweiligen
Risikofaktoren (Risikogewichten).
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o BankG 4 IV Beschränkung der Beteiligungen an Unternehmen ausserhalb des
Finanz- und Versicherungsbereichs. Damit soll sichergestellt werden, dass sich
die Banken auf den streng regulierten Finanzsektor konzentrieren. Keine
grossen Beteiligungen ausserhalb des Sektors, wo allenfalls andere Risiken
bestehen.
Kernkapital: «Tier 1» -
o Kernkapital nach ERV 18 ist Kapital, das der Bank unbefristet und gesichert zur
Verfügung steht. Anforderungen nach ERV 20.
o Kernkapital muss in drohendem Konkursfall vor allem
Verlusttragfähigkeitskriterien erfüllen.
o Hybrides Kapital: Zwischenform von Schulden und Eigenkapital. Konnte man
sich unter dem Begriff von Kernkapital anrechnen lassen, sofern es der Bank
unbefristet zur Verfügung der Bank stand. Mit Basel III nicht mehr möglich.
o Gewinn des laufenden Geschäftsjahres nach geschätzter Ausschüttung auch
nicht mehr anrechenbar nach Basel III
o Hartes Kernkapital «Common Equity Tier 1/CET1» (ERV 21 ff.)
einbezahltes Gesellschaftskapital
offenen Reserven
Reserven für allg. Bankrisiken nach Abzug der latenten Steuern
Gewinnvortrag
Ergänzungskapital (Tier 2)
o Anrechenbarkeit ERV 30
Erfüllung der Anforderungen gem. Art. 20 und 29 ERV
Ursprungslaufzeit von mind. 5 Jahren
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Rückzahlungsbefugnis der Bank frühestens nach 5 Jahren
Transparenz über Auflagen der FINMA
Auflagen betreffend Ausschüttung
o Besteht aus nachrangigen Anleihen mit einem Endverfallsdatum
Erforderliche Eigenmittel
o Mindestanforderungen – 42 ERV (Säule 1)
o zusätzliche Eigenmittel – 45 ERV (Säule 2)
o Offenlegungsvorschriften – 16 ERV (Säule 3)
Kreditrisikopositionen
o ERV 49 II: Forderungen, Aussenbilanzgeschäfte, Zinsinstrumente
Beteiligungstitel.
Berechnungsmethode für das Kreditrisiko (Basel III)
o Internationaler Standardansatz (SA-BIZ) (ERV 50 I lit. a 63-76): verwendet
externe Bonitätseinstufungen (Ratings) und legt die Risikogewichtung der
Kredite den Massstab fest. Gilt für Kredite an Staaten, Banken, Unternehmen.
Richtet sich an der Bonität des Schuldners aus
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o IRB-Ansatz: (Internal ratings based approach) (ERV 50 I lit. b, 77): Beurteilung
erfolgt nach einem internen Rating: Die Bank beurteilt die wichtigsten Risiken
selbst, die dann als Grundlage dienen für die Berechnung des notwendigen
Eigenkapitals.
Einfacher Ansatz: Bank ermittelt Ausfallwahrscheinlichkeit
fortgeschrittener Ansatz: Bank ermittelt Ausfallhöhe, Ausfallzeitpunkt
und Ausfallwahrscheinlichkeit
Bewilligung der FINMA erforderlich (ERV 50 III).
o Netting: (Verrechnung gegenseitiger Positionen): stellt eine Massnahme zu
Abdeckung der Kreditrisiken derivativer Finanzinstrumente bei Banken dar,
indem aufgrund bestehender gesetzlicher Vorschriften oder vertraglicher
Bestimmungen angestrebt wird, möglichst viele Forderungen zur Verrechnung
zu bringen. Senkung der Eigenmittelanforderung
Marktrisikopositionen:
o ERV 80 I: Zinsinstrumente und Beteiligungstitel, Devisen-, Gold- und
Rohstoffpositionen
Berechnungsmethode für das Marktrisiko (ERV 82):
o De Minimis Ansatz (spezifisch als Supplement, Swiss Finish: ERV 83). Die
Banken, die bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten, dürfen die
erforderlichen Eigenmittel für die Zinsinstrumente und Beteiligungstitel nach
derselben Berechnungsmethode ermitteln, die sie auch in Bezug auf die
Eigenmittelunterlegung für Kreditrisiken anwenden. Hintergrund: möglichst
einfache Lösung für kleine Institute
o Standardansatz (ERV 82 I lit. b, 84 ff.) Definiert bestimmte Prozentsätze für die
Eigenmittelunterlegung von Zinsinstrumente, Aktieninstrumente Devisen,
Gold und Rohstoffpositionen, auf die man abstellen muss.
o Modellansatz (ERV 82 I lit. c, 88) Risikoaggregationsmodell: Verwendung
mathematisch-statistischer Verfahren zur Ermittlung potenzieller
Wertveränderungen von Portfolios (Value at risk): Für bestimmte Zeitspannen
werden maximal zu erwartende Verlusthöhen aufgrund statistischer
Erhebung berechnet. ERV 88 I Bewilligung der FINMA nötig
o Bei beiden Ansätzen müssen die Banken offenlegen, welche Messmethoden
sie für welches Portfolio verwenden und wie die Eigenkapitalunterlegung der
Marktrisiken ausgestaltet ist.
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o Alternativer Standardansatz: wie Standardansatz, jedoch andere Berechnung
bei privatem Kundengeschäft und Firmenkundengeschäft (Institutsspezifische
Ansätze ERV 94 I)
o Fortgeschrittenes Messverfahren: Bankinterne Entwicklung von eigenen
Bewertungsmethoden (institutsspezifische Messverfahren) gestützt auf
externe und interne Daten uns Szenarioanalyse (nur mit Bewilligung der
FINMA ERV 94 II).
Klumpenrisiken
o Risikoverteilungsvorschriften sind sowohl einzeln als auch auf konsolidierter
Ebene (konzernweit) einzuhalten.
o 95 ERV: Klumpenrisiko ab 10% der anrechenbaren Eigenmittel
o 97 ERV: Obergrenze für einzelne Klumpenrisiken: 25% den Eigenmitteln
o 100 ERV: vierteljährliche Meldung der Klumpenrisiken an die Prüfgesellschaft
(die als verlängerter Arm der Finma Aufsichtsfunktionen wahrnimmt). Die
Prüfgesellschaft überwacht die bankinterne Kontrolle der Klumpenrisiken und
würdigt deren Entwicklung (ist am nächsten am Bankgeschäft dran).
o 101 ERV: Die Meldung von Überschreitung der Obergrenze von einzelnen
Risikopositionen an die Prüfgesellschaft und die FINMA.
o 4 I BankG: Beteiligung in angemessenem Verhältnis zu den eigenen Mitteln
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Liquiditätsplans: bei Transaktionsabschlüssen müssen die
Auswirkungen auf die zukünftigen Zahlungsströme erfasst werden (zB
Rückzahlung von ausstehenden Krediten müssen antizipiert werden).
Finma vorgelegt, geprüft und genehmigt.
Neben den Liquiditätsrisiken andere Risikoarten (Marktrisiken,
Kreditrisiken) einbezieht
Ziel: Liquiditätsrisikomanagement, das die jederzeitige
Zahlungsfähigkeit einer Bank unter einem Stressszenario sicherstellt.
Risikotoleranz definieren (z.B. festhalten, dass die LCR nie
unter 120% fallen soll)
Operationalisierung des Liquiditätsrisikomanagements
Schaffung einer effektiven Governance die durch die
Geschäftsleitung festzulegen ist und vom VR zu genehmigen
und zu überwachen ist.
Dann erfolgt die Konkretisierung (Risikotoleranz erst
strategische Vorgabe) auf einzelne Geschäftsarten durch
bestimmte Limiten, die das Management vorgibt, z.B.
Anlagelimiten im Handelsgeschäft.
Implementierung der Risikosteuerung und Kontrollprozess:
sicherstellen, dass die Limiten eingehalten werden, welche
Meldungspflichten bestehen. Indikatoren zur Gewährleistung
der Einhaltung der vorgegebenen, die z.B. bei 110% einer
festgelegten Limite liegen. Als Risikotoleranz die Bank z.B.
120% vorgegeben. Bevor 120% erreicht, kann ein Frühindikator
definiert werden, der bereits zu bestimmten Massnahmen
Anlass gibt (Interventionsstufen). Eskalationsverfahren, wenn
die Grenze überschritten wird (Meldepflicht an die
Geschäftsleitung, an die Audit Committee, VR). Der Notfallplan
bestimmt im Eskalationsverfahren zu informierenden Stellen
und zu treffenden Massnahmen. Mögliche Vorkehrungen:
Verkauf von leicht liquidierbaren Aktiven.
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Definition der Systemrelevanz eines Unternehmens BankG 7 I
o Unternehmen erbringt Leistungen, die für die Volkswirtschaft zentral sind und
auf die grundsätzlich nicht verzichtet werden kann
o Andere Marktteilnehmer können die systemrelevanten Leistungen des
Unternehmens nicht innerhalb der Frist ersetzen, die für die Volkswirtschaft
tragbar ist.
Einstufung durch die SNB nach Anhörung der FINMA durch Verfügung
BankG 8 III.
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im Prüfungsausschuss sein und nicht Vorsitzender des Risikoausschusses. Er
darf jedoch Mitglied im Risiko-, Vergütungs-, und Nominationsausschuss sein.
o Total Loss-Absorbing Capacity (TLAC): Systemrelevante Banken müssen über
ausreichend Kapital verfügen, um Verluste aus laufender Geschäftstätigkeit
decken zu können (Going concern-Anforderung). Für den Fall, dass ein
systemrelevantes Institut in finanzielle Schieflage gerät, so dass die
Fortführung der normalen Geschäftstätigkeit nicht mehr möglich ist, müssen
global systemrelevante Banken vorsorglich zur Sanierung oder geordneten
Abwicklung zusätzliches verlusttragendes Kapital bereitstellen (Gone concern-
Anforderung). Going concern-Anforderung und Gone concernAnforderungen
ergeben zusammen das Total des verlusttragenden Kapitals, die sog. «Total
Loss-Absorbing Capacity»
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Konsolidierte Überwachung von Finanzgruppen (24 BankV)
o Mutterbanken und Aufsichtsbehörden des Mutterlandes überwachen die
Risiken der Banken oder Bankengruppen sowie die Angemessenheit ihres
Eigenkapitals auf der Grundlage der Gesamtheit der Geschäfte.
o BankG 3b: Konsolidierte Aufsicht als Bewilligungsvoraussetzungen.
o BankV 24: Inhalt der konsolidierten Aufsicht. Alle Kriterien die für ein
Einzelinstitut gelten, sind auch auf konsolidierter Eben zu überwachen.
Erstellung der Konzernrechnung nach BankV 33 als Teil der
konsolidierten Aufsicht
Pflicht zur Erstellung einer Konzernrechnung: BankV 34. ERV 7: Banken
müssen Eigenmittel- und Risikoverteilungsvorschriften ebenfalls
konsolidiert erfüllen.
o Zusammenarbeit mit ausländischen Stellen: FINMAG 42, 43
Überwachung international organisierter Banken durch
Aufsichtsbehörden auf konsolidierter Basis erfordern eine
Zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden.
Finma möchte supervisory colleges etablieren, die sich mit der
Aufsicht über die Grossbanken beschäftigen jährliche Treffen mit
ausländischen Aufsichtsbehörden organisieren
o Weiterleitung von Informationen an die Muttergesellschaft BankG
4quinquies gesetzliche Grundlage zur Verletzung des Bankgeheimnisses
(BankG 47).
Lit. a: Spezialitätsprinzip
Lit. b, c: Vertraulichkeitsprinzip
o BankG 3 VII: Meldung bei Errichtung einer ausländischen Einrichtung
29
vorschreiben, kann aber einer Prüfgesellschaft die Bewilligung
verweigern. Motivation nicht streng zu prüfen.
o Prüftätigkeit ist aber ausschliesslich im öffentlichen Recht angelegt und eine
öffentliche Aufgabe
Integrierte Finanzmarktaufsicht
o Zunehmende Konvergierung des Marktes: Unterschiedliche Anbieter, wie
Banken, Versicherungen und Vermögensverwalter bieten heute ähnliche
Produkte an und sind dadurch von denselben Risiken ausgesetzt. FINMA soll
daher eine einheitliche Regulierung dieser Risiken nach dem Grundsatz «same
business, same risks, same rules» schaffen
früher: mikroprudentielle Aufsicht: separate branchenspezifische
Aufsicht über jeden Sektor
heute: integrierte Aufsicht: Sektoren sind der gemeinsamen Aufsicht
der FINMA unterstellt.
o Weitere Ziele:
30
möglichst effizient erfüllen zu können. FINMAG enthält nur wenige
Vorgaben in FINMAG 8 ff. Regelung einem Organisationsreglement
liegt in der Kompetenz des VR der FINMA.
o Funktionelle Unabhängigkeit
FINMA soll ihre Aufgaben effizient ohne sachfremde Einflüsse
wahrnehmen können. Selbständige Ausübung der Aufsichtstätigkeit,
weisungsfreies Handeln: Beurteilung der Aufsichtstätigkeit der FINMA
gehört nicht zu den Prüfungsaufgaben der Eidgenössischen
Finanzkontrolle. Oberaufsicht durch die Bundesversammlung
(parlamentarische Oberaufsicht bezieht sich auf gesamte Exekutive,
bildet also keine spezifische Kontrolle der FINMA)
o Finanzielle Unabhängigkeit: von anderen Bereichen nicht weisungsgebunden
Budgethoheit des Verwaltungsrates (FINMAG 9 I lit. j)
Finanzierung der FINMA durch Gebühren und Abgaben der
Beaufsichtigten führt zur finanziellen Unabhängigkeit
FINMAG 15 ff.: Finanzierung Mit eigenfinanziellen Ressourcen kann
die FINMA flexibler und rasch auf sich verändernde Anforderungen an
die Aufsichtstätigkeit reagieren.
Eigene Rechnung: FINMAG 5 III FINMA führt eine eigene Rechnung,
fällt als Verwaltungseinheit der dezentralen Bundesverwaltung nicht
unter den Geltungsbereich des Finanzhaushaltsgesetzes, nicht
Bestandteil der Staatsrechnung des Bundes. (konsolidierte Rechnung
hingegen umfasst auch die dezentralen Verwaltungseinheiten mit
eigener Rechnung
o Einflussmöglichkeiten des Bundesrates: nicht an öff. Finanzen gebunden
Erlass der Vorgaben in den Bundesgesetzen und Verordnungen des
Bundesrats (Ausführungsbestimmungen zur Finanzierung der FINMA
und Genehmigungsvorbehalt für die FINMA-Personalverordnung)
legen den Rahmen fest, in dem sich die FINMA bewegen darf. (Art. 6
FIMAG)
FINMAG 9 I lit. a: Genehmigung der strategischen Ziele, die vom VR
formuliert werden durch BR
FINMAG 9 I lit. g Genehmigung der Wahl des Direktors und wählt den
Präsidenten, den Vizepräsidenten und die Mitglieder des
Verwaltungsrates
Im Rahmen der Eignerstrategie des Bundes finden jährlich Gespräche
zwischen dem Bundesrat und dem Verwaltungsrat der FINMA zur
Aufsichtstätigkeit sowie zu aktuellen Fragen der Finanzplatzpolitik statt
FINMA ist dem Bundesrat im Rahmen ihres jährlichen
Geschäftsberichts rechenschaftspflichtig
31
o FINMA hat sich in Ausübung ihrer Organisationsautonomie (Teil der
institutionellen Unabhängigkeit) organisiert.
o Anlehnung an rechtl. Organisation der AG
o Prinzip des check und Balances
o Strikte personelle Trennung (keine Personalunion bei Mitgliedern der
Geschäftsleitung/des VR)
o Direktion hat das Zepter in der Hand, der VR übt die Aufsichtsfunktion aus
o Nebenamtlich tätige VR-Mitglieder überlastet
o Prüfungsausschuss kann in einem gewissen Grad eigenverantwortlich die
interne Revision mit der Durchführung von Prüfungen beauftragen und selbst
gewisse Untersuchungen durchführen. Das sind aber keine echten
Entscheidungskompetenzen.
o Nominationsausschuss = Entschädigungsausschuss: nominiert Personen für
die obersten Führungspositionen und befasst sich mit der Entschädigung der
Führungsorgane Vorschlag zuhanden des gesamten VR
o Fachreferenten: Fachreferenten haben einen vertieften Einblick in bestimmte
Regulierungsprojekte und begleiten diese Regulierungsarbeiten in einem sehr
frühen Stadium, bringen ihre spezifischen Fachkenntnisse ein (Recht,
ökonomische Fragen, bankenspezifische Fragen).
o Geschäftsleitung = Direktion (FINMAG 10), operatives Führungsorgan
Kompetenzvermutung zugunsten der Geschäftsleitung. Diese
Kompetenzvermutung zu Gunsten der Geschäftsleitung wird im Verhältnis
zum Verwaltungsrat insoweit relativiert, als dieser über Geschäfte von grosser
Tragweite entscheidet und selbst bestimmen kann, welche Geschäfte unter
diese Kategorie fallen (FINMAG 9 I lit. b, 2 III Finma Reglement):
o Enforcement-Ausschuss (Eigenheit): entscheidet unter dem Vorbehalt der
Zuständigkeit des VR bei Geschäften von grosser Tragweite über eingreifende
Verfügungen. Davon ausgenommen sind die Entscheide in Übernahmewesen
(Kompetenz des Übernahmeausschusses des VR).
o Die Revisionsstelle (FINMAG 12): Eidgenössische Finanzkontrolle ist die
externe Revisionsstelle, gehört im engeren Sinne nicht zur inneren
Organisation der FINMA, erstattet dem VR und dem BR einen Prüfungsbericht
über das Ergebnis (FINMAG 12) BR hat sich Einflussmöglichkeit
32
vorbehalten, prüft Rechnungslegung, Jahresrechnung, richtiges Funktionieren
der Planung, Steuerungs- und Kontrollsysteme der FINMA
34
UB keine Verfügungsbefugnis/hoheitliche Kompetenzen trifft nur
faktische Anordnungen (verfügungsfreies Verwaltungshandel in Form
von Realakten) Anspruch auf Erlass einer anfechtbaren
Feststellungsverfügung, wenn sie von einem Realakt betroffen wird
(VwVG 25a I lit.a) Beschwerde ans Bundesverwaltungsgericht
o Bewilligungsentzug = Liquidation (ultima ratio) FINMAG 37 Bei Banken:
Liquidation (BankG 23quinquies und FINIG 66)
Allgemeinen Verfassungs- und Verwaltungsgrundsätze zu beachten:
Verhältnismässigkeit, Willkürverbot, Rechtsgleichheitsgebot, Treu und
Glauben Bewilligung ausgestellt oder Teilliquidation
Bei Überschuldung und dauernder Zahlungsunfähigkeit Konkurs zu
eröffnen.
Rechtsschutz
o FINMA trifft Anordnungen und Aufsichtsmassnahmen durch Verfügungen
o Verfahren nach VwvG.
o FINMAG 30: Anzeige der Eröffnung eines Verwaltungsverfahrens an die
Parteien
o Beschwerde an Bundesverwaltungsgericht (volle Kognition) Beschwerde
ans BGer (beschränkte Kognition Kontrolle der Rechtsanwendung)
o Mitwirkungs- (VwVG 13) und Auskunftspflichtig (FinfraG 146) gilt im
Strafverfahren nicht.
o Ausnahme Verfügung in der internationalen Amtshilfe (siehe unten)
o Ausnahme Verfügung in Übernahmesache: Übernahmekommission (FinfraG
138 I): Verfügungskompetenz Beschwerde an FINMA (innert 5 Börsentagen
FinfraG 140 I) Beschwerde an BVerwG (innert 10 Börsentagen, volle
Kognition FinfraG 141) Bundesverwaltungsgericht entscheidet
abschliessend
hoher zeitlicher Druck, erforderliches spezifisches Fachwissen und
dynamischer Prozess ein potentieller Weiterzug an Bundesgericht
führt zur faktischen Blockade von Übernahmen
Fristenstillstand ausgeschlossen
Verwaltungsstrafverfahren
36
o Im Strafbereich ist das EFD zuständig
o Subsidiäre Unternehmenshaftung StGB 102 I Ein Verbrechen kann keiner
bestimmten natürlichen Person zugerechnet werden kann
(Organisationsmangel: muss alle organisatorischen Vorkehrungen treffen, um
Straftaten zu verhindern, dazu gehört auch Privatbestechung).
o Verfahrensablauf: FINMA stellen Verstoss fest beim EFD Strafanzeige
EFD prüft begründeter Verdacht Verwaltungsstrafrechtsverfahren:
Strafrechtliche Verfahrensgarantien der EMRK gelten (anders als im FINMA-
Sanktionen-Verfahren) Strafbefehl Einsprache gegen den Strafbefehl
EFD erlässt eine Strafverfügung Akzeptiert der Beschuldigte die
Strafverfügung nicht gerichtliche Beurteilung durch das Bundesstrafgericht
Beschwerde ans BGer
Verfahrensgrundsätze
o Kostengünstig oder kostenlos, unbürokratisch, fair, rasch, unparteiisch
Entspricht den internationalen Standards
o Anforderung an Vermittlungsgesuch (Art. 75 Abs. 4 FIDLEG):
Vorgabe gem. Verfahrensreglement
Finanzdienstleister wurde informiert, Einigungsversuch gescheitert
Nicht offensichtlich missbräuchlich
Keine andere Instanz mit der Streitsache befasst
o Art. 76 FIDLEG: Unabhängigkeit des Vermittlungsverfahrens vor der
Ombudsstelle vom Zivilverfahren
Ausnahme Abs. 2: Klagende Partei kann einsichtig auf die
Durchführung des Schlichtungsverfahrens (ZPO 197 ff.) verzichten
nach der Durchführung eines Ombudsverfahrens.
o Grundsätzlich Vermittlungs- und keine Entscheidungskompetenz (Art. 75 Abs.
6 FIDLEG), aber Einschätzung möglich (Art. 75 Abs. 8 FIDLEG): kritisiert,
weil Aussagen und Vorbringen der Parteien nicht in einem anderen Verfahren
verwendet werden dürfen, wie ist dann eine Empfehlung möglich?
o Verhältnis zu anderen Verfahren: Art. 76 FIDLEG
37
Ombudsstelle ist kein staatliches Gericht oder Schiedsgericht Keine
Rechtshängigkeit, keine Unterbrechung der Verjährung, Vergleich im
Ombudsverfahren = privatrechtlichem Vertrag kritik in der Lehre:
Schlichtungsverfahren zweiter Klasse, aber internationale Praxis
Voraussetzungen für die Anerkennung der Ombudsstelle durch das EFD (Art. 84 Abs.
2 FIDLEG):
o Ombudsstelle ist organisatorisch und finanziell unabhängig, unparteiisch,
transparent, effizient und nimmt keine Weisungen entgegen
o Mit Vermittlung beauftragte Personen verfügen über erforderliche
Fachkenntnisse
o Ombudsstelle verfügt über die notwendigen Reglemente
(Organisationsreglement, Verfahrensreglement)
o Ombudsstelle verfügt über eine Beitrags- und Kostenordnung
38
der Notwendigkeit, schwerwiegende kriminelle Aktivitäten
aufzudecken, wenn diese unmittelbar mit Erfüllung von
aufsichtsrechtlichen Pflichten zusammenhängen.
Amtshilfeverfahren
o Auskunftsverfahren: FINMA versucht gestützt auf die allgemeinen
Auskunftsklauseln, die von der ausländischen Aufsichtsbehörde gewünschten
Informationen zu erhalten (FINMAG 42).
o Übermittlungsverfahren: Informationen werden an die ausländische Behörde
übermittelt.
o Weiterleitungsverfahren: Informationen werden an andere Behörden
weitergeleitet.
Betreffend die von der FINMA zu übermittelnden kundenbezogenen
Daten gilt das VWVG (FINMAG 42a II). Dieses verpflichtet die Finma
die Weiterleitung der kundenbezogenen Daten in einer dem Kunden
zu eröffnenden Verfügung anzuordnen. Ausnahme nach FINMAG 42a.
Diese Verfügung kann mit Beschwerde ans Bundesverwaltungsgericht
weitergezogen werden (5 VWVG). Kunde ist Partei,
Finanzinstitution keine Parteistellung
Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet letztinstanzlich (BGG 83
lit.h).
39
o Kundenbezogene Daten: Daten, die unter das Bank- und
Effektenhändlergeheimnis fallen und die sich auf eine andere als die
beaufsichtigte Person beziehen.
40
berechtigt. Bank, als Aufbewahrer ist nicht legitimiert, wirt. Berechtigter ist
nicht legitimiert.
o Weiterzug ans BGer zulässig, wenn der Entscheid eine Auslieferung,
Übermittlung von Informationen aus dem Geheimbereich betrifft (84 BGG). Es
muss ein besonders bedeutender Fall sein. BGer: ein besonders bedeutender
Fall liegt vor, wenn Gründe für die Annahme bestehen, dass elementare
Verfahrensgrundsätze verletzt worden sind oder das Verfahren im Ausland
schwere Mängel aufweist (restriktiv)
41
o Schlagen die Massnahmen fehl, kann ein Bewilligungsentzug seitens der
Finma verfügt oder eine Zwangsliquidation nach 33 ff BankG angeordnet
werden.
Konkursverfahren/Liquidation/Insolvenz
o BIV-FINMA und BankG, subsidiär SchKG
o Bankenkonkurs: BankG 33 ff., BIV-FINMA 11 ff.
FINMA ordnet Liquidation an, falls Sanierung aussichtslos/gescheitert
BankG 33 I: Bewilligungsentzug, Anordnung der Konkursliquidation,
öfftl. Bekanntmachung
BankG 33 II: Ernennung von Liquidatoren
BankG 34 - 197 SchKG Anordnung der Liquidation entspricht
Konkurseröffnung: die Aktiven sind festzustellen, zusammenzuführen
und zu verwerten und dann Schulden zu liquidieren.
Konkursverfahren nach SchKG 221 ff. Unter Vorbehalt des
Bankgesetzes (34 I und II BankG). Im Unterschied zum ordentlichen
Konkursverfahren findet keine Gläubigerversammlung statt, ausser die
Liquidatoren würden es für notwendig erachten (35 BankG)
Verfahrensbeschleunigung, wäre nicht praktikabel angesichts der
vielen Gläubiger und der Komplexität des Verfahrens Gläubiger
(Bankkunden) sind nicht schlechter gestellt: ihre Rechte werden durch
die Liquidatoren gewahrt
42
Schlussbericht an FINMA + Veröffentlichung Abschluss
o Neuerungen (seit Bankinsolvenzverordnung):
Gebot der Gläubigergleichbehandlung
In- und ausländische Gläubiger bleiben gleichgestellt
Beschleunigung des Verfahrens kann die Finma die betroffenen
Personen mittels öffentlicher Bekanntmachung statt durch persönliche
Anschrift informieren (ab einer bestimmten Frist kann man davon
ausgehen, alle seien informiert).
Nicht auf dem reellen Namen lautende Forderungen, Pseudonymen,
Nummerkonten gelten nicht als Einlagen und profitieren deshalb nicht
von dieser Privilegierung.
Schutzbestimmungen
o Aufsichtsrecht
o Sorgfalts-, Aufklärungs-, und Treuepflichten
o Konsumkreditgesetz
o Einlagensicherung und privilegierte Einlagen (BankG 37a und 37b)
43
o Aussonderungsmöglichkeiten im Konkurs (BankG 37d i.V.m. BankG 16 und OR
401)
o Beschränkung der Weiterverpfändung (BEG 17; ZGB 887)
44
Tatbestand, auf welchen allenfalls eine C.I.C-Haftung abgestützt
werden kann.
BGer: offengelassen: Entweder aus allg. Bankvertrag oder CIC/Delikt
Auslegungsgrundsätze
o Ungewöhnlichkeitsregel: bei der Globalübernahme durch einen
geschäftsunerfahrenen Kunden werden diejenigen Klauseln nicht zum
Vertragsinhalt, die ungewöhnlich sind und auf die der Kunde nicht spezifisch
hingewiesen wurde. Um ungewöhnliche Klauseln einzuführen, muss die Bank
den Kunden darauf hinweisen (fett oder ankreuzen). Unübliche
Bestimmungen muss der Kunde nicht gegen gelten lassen.
o Unklarheitsregel: Führt die Auslegung einer Klausel in den AGB nicht zu
einem eindeutigen Ergebnis, so ist sie in dem für den Kunden günstigeren
Sinne auszulegen. Unklarheiten gehen mithin zu Lasten der Bank, welche die
AGB aufgesetzt hat. (in dubio contra stipulatorem)
o UWG 8 : «Unlauter handelt insbesondere, wer allgemeine
Geschäftsbedingungen verwendet, die in Treu und Glauben verletzender
Weise zum Nachteil der Konsumentinnen und Konsumenten ein erhebliches
und ungerechtfertigtes Missverhältnis zwischen den vertraglichen Rechten
und den vertraglichen Pflichten vorsehen.»
Rechtsfolge: BGer hat die Frage offengelassen
Lehre: Unwirksamkeit missbräuchlicher Klauseln.
45
Bei Verschulden von Bankorganen kann die Freizeichnung nach dem
Ermessen des Richters als nichtig betrachtet werden (OR 100 II),
wegen obrigkeitlich konzessionierten Gewerben (=Bankgeschäft)
Bei Hilfspersonen ohne Organfunktion ist es auch im Bereich der
obrigkeitlich konzessionierten Gewerbe zulässig, die Haftung für
leichtes Verschulden auszuschliessen (OR 100 III)
Genehmigungsfiktion
o Zusendung von Bank- und Kontoauszügen rechtstechnisch als Antrag auf
Abschluss eines Schuldanerkennungsvertrages (17 OR)
o Mit der Genehmigungsfiktion vereinbaren die Parteien, dass passives
Verhalten des Kunden als Annahme gilt
o Abweichung vom Grundsatz, dass ein Schweigen eine Ablehnung bedeutet.
o Fiktionsklausel als besonderer Umstand nach OR 6.
o Genehmigungsfiktion wird vom BGer als zulässig erachtet. Trägt den
Besonderheiten des Bankgeschäfts Rechnung. Es entspricht der
Rechtsicherheit und den berechtigten Interessen der Bank, rasch eine klare
Rechtslage und Sachlage zu schaffen. Eine andere Lösung gem. BGer wäre mit
einem geordneten Geschäftsverkehr nicht zu vereinbaren.
46
o Richtlinien für Vermögensverwaltungsaufträge (Standesrecht)
selbstregulatorische Regeln erlassen, die die Sorgfaltspflicht der Bank
regeln
enthalten Regeln zu den Verhaltenspflichten in Bezug auf
Vermögensverwaltungsaufträge
Kunden vertrauen Schweizer Banken ihr Geld an und sollen sich darauf
verlassen können, dass ihr Vermögen professionell verwaltet wird in
ihrem Interesse, auch wenn sie der Bank keine speziellen Weisungen
erteilen
Richtlinien haben keine direkte private Auswirkung auf das
zugrundeliegende Verhältnis Bank-Kunde, kommen indirekt zur
Anwendung bei der Auslegung der aufsichtsrechtlichen
Sorgfaltspflichten. Zur Konkretisierung der Voraussetzung der
einwandfreien Geschäftstätigkeit greift man auf die Standards zurück.
Die Vorgaben der Bankiersvereinigung stellen die erwartete Praxis
(best practice) dar.
o Verhaltensregen für Effektenhändler
o Strafrecht
StGB 305ter + GWG 3 ff.. Bei Finanzgeschäften kann die mangelnde
Sorgfalt bei der know your customer rule einen Straftatbestand
begründen.
Gleichbehandlungspflicht?
47
o keine Gleichbehandlungspflicht im Privatbankrecht.
o Börsenrecht
Wettbewerbsneutralität level playing field: Alle Akteure sollen mit
gleich langen Spiessen agieren: Anliegen im öffentlich-rechtlichen
Bereich.
FinfraG 1 II verlangt die Gleichbehandlung der Anlegerinnen und
Anleger.
FinfraG 34 I: Gleichbehandlung bei der Zulassung
FinfraG 28: Reglement zur Organisation eines geordneten und
transparenten Handelns
Kotierungsreglement 53 IIII: Pflicht zur Ad Hoc Publizität:
Informationspflicht bei potenziell kursrelevanten Tatsachen
informationelle Gleichbehandlung unter Marktteilnehmern. Dient dem
Level Playing field: Ausgleich von Wissensgefällen.
Ausstrahlung des FIDLEGs ins Privatrecht Richter soll bei Auslegung
der Sorgfaltspflicht berücksichtigen (Botschaft FIDLEG)
Bankgeheimnis Bankkundengeheimnis
o Verschiedene Rechtsgrundlagen 3 Säulen
Vertrag (Zivilrecht; Auftragsrecht): Im Auftragsrecht wird das
Bankgeheimnis aus der Treuepflicht abgeleitet. Ergibt sich auch aus
der vereinbarten Vertraulichkeit.
Persönlichkeitsschutz: ZGB 27: schützt die vermögensrechtliche
Geheimsphäre, BV 13: Schutz der Privatsphäre
3. Strafrecht StGB 162
48
o Auskunftspflicht gegenüber FINMA, SNB und bankengesetzlicher
Prüfgesellschaft (BankG 47 V)
o SchKG: Konkurs- oder Pfändungsverfahren oder Nachlassstundung
o Auskunftspflichten des materiellen Privatrechts: Erbrecht, Einwilligung,
Vollmacht, Eltern, Ehegatten bei Güterverbindung
o Meldepflicht gegenüber Meldestelle für Geldwäscherei GWG 9
o Zeugnispflichten des Prozessrechts
Geschichte Bankgeheimnis
o Liberales Staatsverständnis (Schutz der Privatsphäre, Vertrauen des Staates in
den Bürger als Voraussetzung)
o Nicht um totalitäre Regime zu bekämpfen oder Steuerhinterziehung Vorschub
zu leisten
49
o Amtshilfe = Grenzüberschreitende Beistandsleistungen von
Verwaltungsbehörden der Vertragsstaaten in Steuerangelegenheiten
Steuerhinterziehung
o Rechtshilfe = Grenzüberschreitender Informationsaustausch unter
Strafverfolgungsorganen zur Förderung von Justizverfahren Steuerbetrug
o Für die Steuerhinterziehung wird grds. keine Amtshilfe gewährt. Für
Abgabebetrug wird Amtshilfe geleistet
o Doppelbesteuerungsabkommen (DBA)
Grundlagen für Kollisionsregeln (wo und wie werden EinkuÃànfte,
ZinsertraÃàge steuerbar) und für den Informationsaustausch
betreffend Fiskaldelikte
DBA werden zwischen zwei Staaten individuell abgeschlossen
OECD hat ein Musterabkommen für DBA erstellt (Ziel:
Harmonisierung). OECD-Mitgliedstaaten haben die Systematik des
Musterabkommens übernommen für die bilateralen Abkommen.
Art. 26. OECD Musterabkommen 2014 geregelt, dass sowohl kleine
als auch grosse Amtshilfe geleistet wird Schweiz hatte Vorbehalt
bzgl. Grosser Amtshilfe: damit wurden Auskunftserteilung bei
Steuerhinterziehung verhindert unter Druck der USA, EU, OECD
Vorbehalt zu Art. 26 OECD fallengelassen
Kleine Amtshilfe: Informationsaustausch zur Durchführung des
jeweiligen DBA, keine Amtshilfe hinsichtlich der Umsetzung
ausländischen nationalen Steuerrechts.
Grosse Amtshilfe: Informationsaustausch zur Durchführung
des jeweiligen DBA und zur Durchführung des innerstaatlichen
Steuerrechts der Vertragsstaaten
50
o Funktionsweise des AIA: Kontonummer, Name, Adresse, Geburtsdatum,
Steueridentifikationsnummer, Zinsen, Dividenden, Einnahmen aus
bestimmten Versicherungsverträgen, Guthaben auf Konten, Erlöse aus der
Veräusserung von Finanzvermögen
51
o Girovertrag: bildete die rechtliche Grundlage für den bargeldlosen
Zahlungsverkehr (nach Auftragsrecht insb. Sorgfaltspflicht.)
Pflicht zur Identifizierung des Kunden und des WB (zentrale Pflicht bei Eröffnung)
o Prüfung der Identität des Vertragspartners/Kunden und
o Feststellung allfälliger wirtschaftlichen Berechtigten
know your customer/client
o BGer Def.: Wirtschaftlich Berechtigter ist derjenige, der über die
Vermögenswerte faktisch bestimmen kann, dem sie aus wirtschaftlicher Sicht
gehören.
Wer ist Kunde? GwG 3, VSB 4
Ist der Kunde der wirt. Berechtigte? GwG 4/5, VSB 20
Was sind die wirt. Hintergründe und der Zweck der Transaktion bzw.
Geschäftsbeziehung? GwG 6
Stehen die Vermägenswerte in Zusammenhang mit einem
Verbrechen? GwG 9 I
Vermutung, dass Kunde mit wirt. Berechtigten identisch ist
o Verletzung von GwG 4 aufsichtsrechtliche Sanktionen
o Verletzung von Vereinbarung über die Standesregeln zur Sorgfaltspflicht der
Banken Konventionalstrafe bis zu 10 Mio
o Erfüllung des Straftatbestands der mangelnden Sorgfalt bei Finanzgeschäften
(StGB 305ter) Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe
Kontoarten
o Gemeinschaftskonten Bankkonto für mehrere Personen gemeinsam.
Gesamthandkonto: Alle an einem Konto Beteiligten können nur
gemeinsam über die Vermögenswerte verfügen ("Und-Konto")
Compte-joint/joint account: Jeder Beteiligte kann ohne Mitwirkung
der anderen über das Guthaben verfügen. ("Oder-Vertrag")
o Escrow-/Sperrkonto: Gesamthandkonto Der Käufer eines Unternehmens
bringt bei einer Bank Vermögenswerte ein, die dann durch die
Gesamthandabrede (escrow agreement) solange gesperrt bleiben, bis der
Verkäufer die vertraglich vereinbarte Übertragung der Aktien erfüllt hat. Auch
beim Liegenschaftskauf geht man so vor. Inhaber (z.B. Anwalt) des Escrow-
accounts verwaltet das Konto treuhänderisch (für Dritte).
52
o Nummernkonto: auf dem Namen des Inhabers lautendes Konto, das mit einer
Nummer gekennzeichnet ist nicht der ganzen Belegschaft bekannt
Überblick Bankgeschäfte
o Passivgeschäft bezieht sich auf die Entgegennahme von Kundengeldern - die
Bank wird Schuldnerin. schlägt sich auf der Passivseite nieder z.B.
Verpflichtungen aus Einlagegeschäften, Verpflichtungen aus Re-
Finanzierungsgeschäften, Eigenkapital
o Aktivgeschäft: Kreditgewährung (Bank ist Gläubigerin). Kreditgeschäft gehört
zum Kerngeschäft der Bank. schlägt sich auf der Aktivseite nieder z.B.
Kreditforderungen, Forderungen aus anderen Finanzierungsgeschäften,
Forderungen aus «Nastro-Geschäften» =Eigenhandel: auf eigene Rechnung
(der Bank) getätigte Anlagen und Handelsgeschäfte.
o Indifferentes Bankgeschäft:
Geschäfte, die nicht in der Bilanz unmittelbar zum Ausdruck kommen,
man nennt sie auch bilanzneutrale Geschäfte. Sie sind das Entgelt für
Dienstleistungen, welche in der Erfolgsrechnung der Bank erscheinen.
Beispiele sind Gebühren und Kommissionen für Anlageberatung,
Vermögensverwaltung, Zahlungsverkehr, Depotgeschäft,
Schrankfachgeschäft, Bankauskunft und Raterteilung, Finanzplanung,
Investment Banking und Handelsgeschäfte.
Aktivgeschäft: Kreditgewährung
o Kreditvertrag Innominatvertrag OR-AT-Bestimmungen, Darlehen und
Auftragsrecht einschlägig, oft als Rahmenvertrag abgeschlossen
o Kreditprüfung - Grundlage für eine Kreditgewährung
Kreditwürdigkeit: Wille des Kunden, den Kredit zurückzubezahlen
(subjektiv). Kriterien: Verhalten im Geschäftsverkehr, Erfahrung,
Ausbildung, Ansehen
Kreditfähigkeit: finanzielle Situation des Kunden Kriterien:
Ertrag/Einkommen, Vermögen und der Liquiditätsverhältnisse
(Bonität) Track Records (bei Startups schwierig).
Bankkredit - Kreditgewährung
o Geldkredit
Darlehen: (OR 312 ff.) fester Betrag für eine feste Laufzeit
Kontokorrentkredit: wenn der Kunde sein Konto überzieht. Im
Gegensatz zum Darlehen kann der Schuldner im Umfang der ihm
eingesetzten Kreditlimite das Geld jederzeit beziehen oder
zurückzahlen oder gar nicht in Anspruch nehmen.
o Besondere Formen
Konsumkredit: Verwendungszweck: Private Personen für Konsumgüter
und Dienstleistungen.
Baukredit: grundpfandgesicherter Kontokorrentkredit (mit
Liegenschaft). Umwandlung in Hypothekarkredit, wenn das
Bauprojekt fertig ist
53
Hypothekarkredit: grundpfandgesichert auf der Liegenschaft,
Kauf/Nutzung von Grundstücken/Renovation
Konsortialkredit: gemeinschaftliche Krediterteilung, mehrere Banken
erteilen gemeinsam Kredit Risiko wird diversifiziert z.B. bei
grösserer Unternehmenstransaktion. Mehrere Banken bilden eine
einfache Gesellschaft.
Lombardkredit: Realkredit, z.B. Kredit gegen Verpfändung von
Wertpapieren. Aktienkauf über Kredit der Bank Aktien werden der
Bank als Pfand gegeben.
Zessionskredit: Forderungsabtretung an eine Bank zur Sicherung einer
Forderung.
Exportkredit: mittel bis langfristiger Kredit zur Finanzierung von
Lieferungen, Projekten und Dienstleistungen ins Ausland.
o Verpflichtungskredit (=Haftungskredit): Bank übernimmt im Auftrag des
Kunden eine Verpflichtung gegenüber einem Dritten. Sie stellt ihren Ruf dem
Kreditnehmer zur Verfügung. Sie haftet erst, wenn der Kunde seine
Verpflichtung gegenüber dem Dritten nicht erfüllt
Kautionskredit: Bank geht im Auftrag eines Kunden im Rahmen einer
Kreditlimite bestimmte Eventualverbindlichkeiten mit einem Dritten
ein.
Akzeptkredit: die Bank erklärt sich aufgrund des Kreditvertrags mit
dem Kreditnehmer bereit, die von ihm ausgestellten und auf die Bank
gezogenen (unterschriebenen) Wechsel zu akzeptieren.
Rembourskredit: Spezialform des Akzeptkredits. Wenn der
Akzeptkredit die Funktion einer Warenimport- oder
Exportfinanzierung übernimmt.
Sicherheiten - Kreditsicherung
o Realsicherheiten: zusätzliches Haftungsobjekt: Sicherungszession,
Sicherungsübereignung, Grundpfand, Faustpfand.
o Personalsicherheiten: zusätzliches Haftungssubjekt: weitere nat./jur. Person
steht für die Rückzahlung des Kredits ein z.B. Bürgschaft (hängt von der
Hauptschuld ab), Garantie (unabhängig von der Hauptschuld ist eine
bestimmte Leistung geschuldet), Kumulative Schuldübernahme,
Patronatserklärung (konzernverbundene Konstellationen)
Passivgeschäft
o Kundengelder auf Sicht und Zeit
o Bankkreditoren auf Sicht und Zeit
o Pfandbriefgelder
o Anleihen und Kassenobligationen
o Verpflichtungen aus Geldmarktpapieren
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o Kundengeld auf Zeit (Bsp: Festgelder/Termineinlagen): Kundeneinlagen, über
welche die Banken in Form eines Kontokorrents mit einer bestimmten
Kündigungsfrist verfügen oder mit einem festen Verfalltermin operieren
Anlageberatung
o Aktive Mitwirkung der Bank bei der Planung einer Investition
o Kunde erhält vom Berater Vorschläge zur Anlage aber entscheidet in der Folge
über die Einlage selbst (entscheidendes Kriterium, anders:
Vermögensverwaltung: Kunde erteilt Pauschalauftrag)
o Haftung der Bank im Anlagegeschäft: Anlageberater schuldet dem Kunden
kein Erfolg. Haftung nur wenn Aufklärungs-, Sorgfalts-, oder Treuepflicht
verletzt wurde ( Verletzung der Pflicht, Schaden, Kausalzusammenhang)
Exkulpationsbeweis möglich
Vermögensverwaltung
o Aufgabe des Vermögensverwalters ist die dauernde Überwachung des
Vermögens, die Umschichtung des Vermögens und das neue Einlegen liquider
Mittel
o Sorgfalts- und Treuepflicht aus Depotvertrag: Know your customer rule,
kundenspezifische Situation kennen, zentral: Risikofähigkeit und -bereitschaft,
Anlageziele und -horizonte
Externe Vermögensverwaltung
o externe Vermogensverwalter, mit denen die Banken zusammenarbeiten
o "Unabhängig": Vermogensverwalter sind nicht Teil der Bank selbst. Vorteil:
arbeiten mit verschiedenen Banken und Produkten, können bestes Produkt
anbieten
o Zwischen Kunde und externen Verwalter: Vermögensverwaltungsvertrag
o Zwischen Bank und externen Verwalter: evt. Zusammenarbeitsvertrag
o Zwischen Bank und Kunden: Kontokorrent- und Depotvertrag
o Externer Vermögensverwalter ist Selbstregulierungsorgan angeschlossen
55
o Vermögensverwalter primär on Kunden entschädigt, früher auch
Retrozessionen
Retrozessionen
o ist eine Sammelbezeichnung für Zahlungen oder sonstige geldwerte
Leistungen, die Banken, ein Vermögensverwalter oder Anbietern von
Finanzprodukten (Absatzmittler) gestützt auf einer Vereinbarung von Dritten
als Anteil der vereinnahmten Kommission zufliessen zufliessen.
o BGE 132 III 460 (2006): Retrozessionen, die Banken an Vermogensverwalter
ausrichten, sind dem ursprünglichen Auftragsgeber (Kunden) weiterzugeben.
o BGE 137 III 393 (2011): ein Verzicht auf die Herausgabe von Retrozessionen
voraussetzt, dass der Kunde den Umfang sowie die Berechnungsgrundlagen
der Retrozessionen kennt, wobei die Angabe von Prozentbandbreiten genügt
o In 4A_127/2012 bzw. 4A_141/2012 vom 30. Oktober 2012 hielt das
Bundesgericht fest, dass die Grundsätze zur Herausgabepflicht für
Retrozessionen auch für Banken gelten, die als Vermögensverwalterinnen für
ihre Kunden tätig sind. Von der auftragsrechtlichen Herausgabepflicht sind
auch Vertriebsentschädigungen betroffen, die der Bank von ihren
Konzerngesellschaften zufliessen.
o In 4A_508/2016 vom 16. Juni 2017 hat das Bundesgericht schliesslich
entschieden, dass die Herausgabepflicht für Retrozessionen der zehnjährigen
Verjährungsfrist unterliegt, weil es keine periodischen Leistungen sind viele
Banken haben immer noch Rückstellungen
o Mitteilung an Kunden: Verfahren richtet sich grundsätzlich nach dem VwVG
(FINMAG 53). Bei einer Mitteilung handelt es sich um einen Realakt und nicht
um eine Verfügung i.S.v. Art. 5 VwVG. Die Bank hat die Möglichkeit gemäss
Art. 25a VwVG bei der FINMA eine Verfügung zu verlangen, wenn
schutzwürdige Interessen bestehen, gegen welche sie gemäss Art. 31 VwVG
mit Begründung der Verletzung der Wirtschaftsfreiheit, beim
Bundesverwaltungsgericht Beschwerde einreichen kann.
o FINMA stützt sich auf das Gewährserfordernis (BankG 3).
Art. 7 Abs. 1 lit. a FINMAG: wo Finanzmarktgesetz zum Erlass eine
Verordnung ermächtigt.
Gewährserfordernis: offener Rechtsbegriff keine hinreichende
Gesetzesnorm und die Grenzen der Rechtsetzung und
Rechtsanwendung werden verwischt
Genügt weder dem Verfahren für Rechtsetzungsakt noch dem
rechtlichen Gehör beim Rechtsanwendungsakt, weil die Anordnung
keine individuell-konkrete Verfügung ist.
56
Einheitliche Prospektanforderungen
Basisinformationsblatt
Basisinformations- und Erkundigungspflichten
Stärkung der Ombudsstelle
FIDLEG
o Angemessenheitsprüfung: Art. 11 FIDLEG: Bei reinen
Transaktionsberatung
o Eignungsprüfung Art. 12 FIDLEG nur bei Anlageberatung unter
Berücksichtigung von Kundenportfolios und Vermögensverwaltung
o Ausnahme von der Prüfpflicht Art. 13 FIDLEG professionelle Kunden (Abs.
3)
o Nicht beurteilbare oder fehlende Angemessenheit oder Eignung: Art. 14
FIDLEG
o Dokumentation: Art. 15 FIDLEG
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o Rechenschaft: Art. 16 FIDLEG
Geldwäschereibekämpfung
o Placement: platzieren. Deliktisches Bargeld in weniger auffälliges Buchgeld
umwandeln.
o Layering: Die Herkunft dieses Buchgeldes wird durch eine komplexe Abfolge
von Finanztransaktionen mit Überwindung der Landesgrenzen und dem
Gebrauch von Unternehmensstrukturen verschleiert.
o Integration: Das nicht mehr offenkundig kriminelle Geld kann im Wege der
Integration wieder in den sichtbaren Wirtschaftskreislauf eingeführt werden.
o Geldwäschereibekämpfung zielt darauf ab, die Struktur zu schaffen, um
solche Transaktionen zu kontrollieren. Kriminelles Geld soll aufgespürt und
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dem Zugriff der kriminellen Organisationen entzogen werden Bekämpfung
organisierter Kriminalität.
Internationale Standards
o UNO, FETF/GAFI
o Wolfsberg-Gruppe: Selbstregulierungsmassnahme Standards zu
Geldwäschereibekämpfung, Korruption und Terrorismusfinanzierung z.B.
know your customer: Konkretisierung ist auf diese Gruppe zurückzuführen)
FATF 40 + 9 Empfehlungen
o Kriminalisierung von Geldwäscherei und organisiertem Verbrechen
o Zu ergreifende Massnahmen für Finanzinstitute
o Einrichtung neuer Überwachungsinstrumente mit spez. Befugnissen
o Internationale Kooperation
o Einführung ins CH-Recht Revision VSB, 2 BG zur Umsetzung der
Empfehlungen
CH-Geldwäschereigesetzgebung
o StGB 305bis, 305ter, 360ter (Beteiligung an einer kriminellen Organisation).
360quinquies (Finanzierung des Terrorismus)
o Geldwäschereigesetz (GWG)
o Geldwäschereiverordnung der FINMA (GwV-FINMA)
o Standards: z.B. (VSB 16)
Verhaltenspflichten
o Sorgfaltspflichten
Identifizierung der Vertragspartei (KYC)
Feststellung des wirtschaftlich Berechtigten während der ganzen
Vertragsdauer
Vornahme besonderer Abklärungen
Dokumentierung
Organisation / Ausbildng
o Meldepflicht GwG 9
Meldung beim MROS erstatten
Vermögensperre bis zu 5 Tage GwG 10
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