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Vorbemerkung:
Die Zusammenfassung basiert auf der Vorlesung und dem dazugehörigen Foliensatz
von Prof. Heinemann. Die Zusammenfassung zum allgemeinen Gesellschaftsrecht
(60% der Gewichtung an der Prüfung) befindet sich in einer separaten
Zusammenfassung zum Gesellschaftsrecht I.
Wettbewerbsbegriff
Im KG findet sich keine Legaldefinition des Wettbewerbs. Dies weist auf eine
wichtige Problematik im Wettbewerbsrecht hin. Es werden wirtschaftswissen-
schaftliche Begriffe verwendet, die juristisch ausgelegt werden müssen, um im
Einzelfall Fragen beantworten zu können. Zum Wortlaut, der historischen Auslegung,
der Systematik und Sinn und Zweck muss also auch eine wirtschaftliche Auslegung
erwogen werden.
Art. 96 Wettbewerbspolitik
1Der Bund erlässt Vorschriften gegen volkswirtschaftlich oder sozial schädliche
Auswirkungen von Kartellen und anderen Wettbewerbsbeschränkungen.
2 Er trifft Massnahmen:
a. zur Verhinderung von Missbräuchen in der Preisbildung durch marktmäch-
tige Unternehmen und Organisationen des privaten und des öffentlichen
Rechts;
b. gegen den unlauteren Wettbewerb.
Aus
Art. dieser
97 Formulierung der Verfassungsgrundlage
Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten folgt, dass der Gesetzgeber
nicht
1 Derermächtigt ist, bestimmte
Bund trifft Massnahmen Formen
zum Schutz von Wettbewerbsbeschränkungen
der Konsumentinnen und Konsumenten. per se zu
verbieten. Lediglich volkswirtschaftlich oder sozial schädliche Auswirkungen
2 Er erlässt Vorschriften über die Rechtsmittel, welche die Konsumentenorganisa- von
Wettbewerbsbeschränkungen können bekämpft
tionen ergreifen können. Diesen Organisationen stehenwerden.
im Bereich der Bundes-
gesetzgebung über den unlauteren Wettbewerb die gleichen Rechte zu wie den
BV 96 umreisst
Berufs- bereits die drei Hauptregelungsgegenstände des Kartellrechts
und Wirtschaftsverbänden.
Wirksamer Wettbewerb
Indizien:
ð Offene Märkte
ð Alternativen der Abnehmer
o Wenn das gegeben ist, ist wirksamer Wettbewerbs anzunehmen
Geltungsbereich des KG
Das KG gilt gemäss KG 2 I für Unternehmen des privaten und des öffentlichen
Rechts, die Kartell- oder andere Wettbewerbsabreden treffen, Marktmacht ausüben
oder sich an Unternehmenszusammenschlüssen beteiligen.
Wenn es um den Staat geht müssen wir immer unterscheiden, ob wir im Kernbereich
hoheitlicher Gewalt sind oder in der wirtschaftlichen Betätigung des Staates (z.B.
Swisscom)
KG 2 I enthält die drei Pfeiler des Kartellrechts. Teil des sachlichen Geltungsbereichs
sind
(I) Wettbewerbsabreden;
(II) der Missbrauch von Marktmacht;
(III) Unternehmenszusammenschlüsse.
Gemäss KG 2 II ist das KG auf Sachverhalte anwendbar, die sich in der Schweiz
auswirken, auch wenn sie im Ausland veranlasst werden. Es wird vom sog. Aus-
wirkungsprinzip gesprochen. (Ort des Unternehmenssitzes ist nicht Anknüpfungs-
punkt)
(KG 3 I)
Missbrauch
Unzulässige Abreden (KG 5)
marktbeherrschender
Stellung (KG 7)
- Mengenabreden
- Gebietsabreden
Nicht den Preisbereich
- Kundenabreden
betreffende Missbrauchsfälle
Preismissbrauch Preismissbrauch
Durch Abreden durch marktbeh.
(KG 5 III lit. a) Unternehmen
(KG 5 IV) (KG 7 II)
ð Wettbewerbsabreden, KG 5
o Mind. zwei Unternehmen
o Preiskartelle Verhaltenskontrolle
ð Missbrauch marktbeherrschender Stellung, KG 7
o Ein Unternehmen genügt
o Nur auf bestimmte Weise qualifizierte Unternehmen können
gegen KG 7 verstossen, i.e. marktbeherrschende Unternehmen
o Novartis verlangt für patentiertes Medikament exorbitanter Preis
(Monopolpreis)
ð Fusionskontrolle, KG 9-11
Strukturkontrolle
o Fusion von Airbus u. Boeing
Wettbewerbsabreden
Unerhebliche Beseitigung
Erhebliche Wettbewerbs-
Wettbewerbs- wirksamen
beschränkung
beschränkung Wettbewerbs
ð lit. a: Preiskartelle/Preisabsprachen
o Direkte Preisfestsetzung: 2000 .- pro Kilo Chemikalie
o Indirekte Preisfestsetzung: Bestimmung durch Festlegung der
Kalkulationsmethode
o Für KG 5 III unerheblich, ob direkte oder indirekte Preisfestsetzung
stattfindet
ð lit. b: Mengenbeschränkungen
o Verringerung des Angebots führt zu Erhöhung des Preises
ð lit. c: Marktaufteilung
o Kein Wettbewerb in den bestimmten Gebieten mehr
o Absolute Gebietsabsprachen
Darf man dann noch prüfen, ob die Abrede durch Gründe der wirtschaftlichen
Effizienz gerechtfertigt ist? NEIN, darf man nicht, weil das ist die Variante mit
der höchsten Eingriffsintensität, wo das Gesetz in KG 5 I die Möglichkeit einer
Effizienzrechtfertigung nicht erwähnt.
1. Vertikale Preisbindung
a. Hardcore-Kartell
b. Hersteller macht seinem Händler Vorgaben über Preise, die er seinen
Abnehmern in Rechnung stellen wird
c. P verkauft an G für 60 je Einheit und verpflichtet diesen, für mind. 80 an
die Einzelhändler weiterzuverkaufen
d. Nur Mindest- oder Festpreise, nicht aber Höchstpreise
e. Intrabrand-Wettbewerb wird durch vertikale Preisbindung eingeschränkt
f. Interbrand-Wettbewerb ist nicht relevant bzgl. vertikaler Preisbindung
2. Absoluter Gebietsschutz
a. Aktiver und passiver Verkauf
i. Aktiv: Werbung schalten und Kunden abwerben
ii. Passiv: Konsumenten kommen auf Verkäufer zu
b. Relativer Gebietsschutz: nur aktive Verkäufe in den Territorien
der Anderen werden verboten => von KG 5 IV nicht erfasst
c. Absoluter Gebietsschutz: auch passive Verkäufe werden verboten
=> von KG 5 IV erfasst
d. Behinderung ≠ Ausschluss: Verbot, in andere Gebiete zu liefern
e. Absoluter Gebietsschutz liegt vor, wenn nicht nur der aktive Verkauf
in andere Gebiete untersagt wird, sondern auch der passive
f. Absoluter Gebietsschutz bedeutet, dass in der CH kein Intrabrand-
Wettbewerb mehr stattfinden kann
KG 4 I, Vertrag von Abrede erfasst; Begriff der Abrede geht weiter als Vertrag
i.S. des OR
Es gibt keine Abreden, die gegen das KG verstossen und rechtlich erzwingbar sind,
weil Abreden, die gegen das KG verstossen, nach OR 20 nichtig sind.
Nach h.L. ist es für KG 5 III u. IV ist nicht notwendig, relevante Märkte zu definieren
Prüfungsschema von Wettbewerbsabreden
Geltungsbereich KG?
Es ist von der obengenannten Definition von KG 4 I auszugehen und die einzelnen
Elemente durchzuprüfen.
ð Zwei oder mehrere Unternehmen?
ð Gleicher oder verschiedener Marktstufen?
ð Erzwingbare oder nicht erzwingbare Vereinbarung?
ð Aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen
o D.h. bewusstes und gewolltes Zusammenwirken
ð Bezwecken oder Bewirken einer Wettbewerbsbeschränkung?
Wettbewerbsbeseitigung?
ð Horizontale Wettbewerbsabreden (KG 5 III)
ð Vertikale Wettbewerbsabreden (KG 5 IV)
Relevanter Markt
Im Zuge der Prüfung ist eine Abgrenzung des relevanten Marktes vorzunehmen
Preisabsprachen
ð direkt
ð indirekt
Mengenabsprachen
ð Produktion
ð Lieferung
Gebietsabsprachen
ð geographisch
ð Geschäftspartner
Vertikale Preisbindung
Absoluter Gebietsschutz
Vermutungen
Vermutungsbasis
ð Liegt der Tatbestand von KG 5 III oder KG IV vor?
Vermutungsfolge
ð Wenn ja, kann die dadurch hervorgerufene Vermutung
der Beseitigung wirksamen Wettbewerbs widerlegt werden?
Vermutungsbasis
Marktabgrenzung
Innenwettbewerb
Innenwettbewerb ist der Restwettbewerb der von den Unternehmen ausgeht, die an
der Abrede beteiligt sind. Die Abrede besteht zwar, wird aber in Wirklichkeit nicht ver-
folgt; oder Der Wettbewerb in Bezug auf nicht gebundene Parameter besteht fort
Gebiet B
Gebiet A
Gebiet C
Aktueller potenzieller Wettbewerb ist gegeben, wenn in absehbarer Zeit mit dem
Marktzutritt neuer Konkurrenz zu rechnen ist. (Bsp. Aldi und Lidl kündigen an, in 5-6
Monaten erste Filialen zu eröffnen)
Beweislast
KG 5 III u. IV regeln die Beweislast (Folgen der Beweislosigkeit). Sie obliegt den an
der Wettbewerbsbeschränkung beteiligten Unternehmen. Das gilt im Verwaltungs-
und im Zivilverfahren. Davon zu unterscheiden und nicht zu verwechseln ist die
Beweisführungslast.
Beweisführungslast
Im Verwaltungsverfahren gilt die Untersuchungsmaxime. Die Weko muss von Amtes
wegen prüfen, ob (zugunsten des beschuldigten Unternehmens) die Vermutungs-
widerlegung gelingt. Allerdings besteht gemäss VwVG 13 I lit. c u. KG 40 eine
Mitwirkungspflicht der Parteien. Bei internen Informationen müssen die Unternehmen
einen erheblichen Beitrag leisten.
Arten
ð Horizontal
ð Vertikal?
Vertikale Preisbindung
ð Unverbindliche Preisempfehlung (UVP): In Ordnung
o Z.B. Uhr Y. für X. CHF
o Sobald man Druck aufsetzt etc. ist man
nicht mehr im Bereich der unverbindlichen
Preisempfehlung
ð Echte Preisbindung: KG 5 IV
o Vermutung zu widerlegen ist mühsam
und kann gefährlich werden
Kernbeschränkungen
ð Diese Vereinbarungen sind unabhängig von den Marktanteilen der betroffenen
Unternehmen immer untersagt
Die WEKO hat horizontale Abreden nicht geregelt, wohl aber vertikale Wettbewerbs-
abreden (Vertikalbekanntmachung der WEKO). Dies, weil der Interbrand-Wettbewerb
wichtiger ist als der Intrabrand-Wettbewerb.
Rechtfertigungsgründe nach KG 5 II
Wie eingangs erwähnt sind nicht alle Wettbewerbsabreden unzulässig. Sie können
auch gerechtfertigt werden. Eine Rechtfertigung gestützt auf Argumente der
wirtschaftlichen Effizienz ist möglich.
Allgemeines
Eine Vertikalbekanntmachung ist ein rein behördeninterner Text, in dem die Behörde
angibt, wie sie das Gesetz auslegt. Hier KG 5 IV.
Noch nie hat der BR aber von seiner Kompetenz kraft KG 8 Gebrauch gemacht
Auch nicht bei der politisch umstrittenen Buchpreisbindung.
Fall zu KG 5
P verpflichtet sich, für jeden dieser Sektoren nur an den jeweiligen Grosshändler
zu liefern. Im Gegenzug verpflichten sich die Grosshändler, weder in die anderen
Sektoren zu liefern, noch über das Internet zu verkaufen.
FALLLÖSUNGSSKIZZE
Geltungsbereich
Persönlicher Geltungsbereich
Gemäss KG 2 I gilt das KG für Unternehmen des privaten und des öffentlichen
Rechts, die Kartell- oder andere Wettbewerbsabreden treffen, Marktmacht ausüben
oder sich an Unternehmenszusammenschlüssen beteiligen. KG 2 Ibis definiert als
Unternehmen sämtliche Nachfrager oder Anbieter von Gütern und Dienstleistungen
im Wirtschaftsprozess, unabhängig von ihrer Rechts- oder Organisationsform. P. ist
ein Unternehmen, das Computerchips produziert. Der persönliche Geltungsbereich
ist erfüllt.
Sachlicher Geltungsbereich
Gemäss KG 2 I gilt das KG für Unternehmen des privaten und des öffentlichen
Rechts, die Kartell- oder andere Wettbewerbsabreden treffen, Marktmacht ausüben
oder sich an Unternehmenszusammenschlüssen beteiligen. KG 4 I zufolge gelten als
Wettbewerbsabreden rechtlich erzwingbare oder nicht erzwingbare Vereinbarungen
sowie aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen von Unternehmen gleicher oder
verschiedener Marktstufen, die eine Wettbewerbsbeschränkung bezwecken oder
bewirken. P. und die Grosshändler in den entsprechenden Gebieten schliessen
Exklusivverträge ab. Damit ist eine rechtlich erzwingbare Wettbewerbsabrede zu
bejahen.
Fazit: Der sachliche Anwendungsbereich ist erfüllt.
Räumlicher Anwendungsbereich
Gemäss KG 2 II ist das KG auf Sachverhalte anwendbar, die sich in der Schweiz
auswirken, auch wenn sie im Ausland veranlasst werden. Es gilt das sog.
Auswirkungsprinzip. Aufgrund fehlender anderweitiger Angaben im Sachverhalt ist
davon auszugehen, dass der Fall in der Schweiz spielt und die Auswirkungen der
Wettbewerbsabreden in der Schweiz sich manifestieren.
(Hinweis für die Prüfung: Der Geltungsbereich ist in kurzen Sätzen abzuhandeln.
Der Aufgabensteller will nicht, dass sie dazu viel Tinte vergeuden, wenn es dafür
gar keine Probleme gibt)
Obersatz:
(III) Gemäss SV verpflichtet sich P, für jeden dieser Sektoren nur an den jeweiligen
Grosshändler zu liefern. Im Gegenzug verpflichten sich die Grosshändler, weder in
die anderen Sektoren zu liefern, noch über das Internet zu verkaufen. Darin kann
eine Abrede in Vertriebsverträgen über die Zuweisung von Gebieten ersehen
werden. Sog. absolute Gebietsabrede. Das Verbot des Internetverkaufs kommt einer
absoluten Gebietsabrede gleich.
Fazit: Es ist die Vermutung zu machen, dass eine absolute Gebietsabrede und damit
eine unzulässige Wettbewerbsabrede vorliegt.
Rechtfertigung
KG 5 II (-)
ð Marktbeherrschung, KG 4 II
ð Missbrauch, KG 7 II (nicht abschliessend)
Relevanter Markt
In einem ersten Schritt erfolgt die Abgrenzung des relevanten Markts. In einem
zweiten Schritt wird die Beherrschung dieses Marktes überprüft.
Je enger der relevante Markt abgegrenzt wird, desto wahrscheinlicher ist das
Bestehen einer marktbeherrschenden Stellung und umgekehrt je weiter der
relevante Markt abgegrenzt wird, desto unwahrscheinlicher ist das Bestehen
einer marktbeherrschenden Stellung.
Relevantes Kriterium ist die Austauschbarkeit aus der Sicht der Marktgegenseite.
ð Substitutionskriterien
ð Markt-Verständnis
ð Interbrand-Wettbewerb
ð Intrabrand-Wettbewerb
Wie bereits in den Ausführungen zu KG 5 erwähnt enthält VKU 11 III lit. a eine
Definition des sachlich relevanten Marktes. Hernach umfasst der sachlich relevante
Markt alle Waren oder Leistungen, die von der Marktgegenseite hinsichtlich ihrer
Eigenschaften und ihres vorgesehenen Verwendungszwecks als substituierbar
angesehen werden. (Austauschbarkeit)
ð Ausweichmöglichkeiten?
ð Anbieter oder Nachfrager?
ð Regionale Besonderheiten?
ð Sprachen?
ð Internationalisierung?
Wie bereits in den Ausführungen zu KG 5 erwähnt enthält VKU 11 III lit. b eine
Definition des räumlich relevanten Marktes. Hernach umfasst der räumlich
relevante Markt das Gebiet, in welchem die Marktgegenseite die den sachlichen
Markt umfassenden Waren oder Leistungen nachfragt oder anbietet.
ð Saisonale Güter
ð Exklusivereignisse
ð Immaterialgüterrechte
Je geringer die Haltbarkeit eines Gutes, desto kleiner ist der räumlich relevante
Markt.
Je verderblicher ein Gut, desto kleiner ist der räumlich relevante Markt.
Je höher die Transportkosten für ein Gut sind, desto kleiner ist der räumlich relevante
Markt.
Der zeitlich relevante Markt ist im Prüfungsfall i.d.R. nicht von zentralem Interesse
und in 1-2 Sätzen abzuhandeln. Der Vollständigkeit halber ist er jedoch zu erwähnen.
Die Abgrenzung des relevanten Marktes ist eine Kombination und Abwägung
verschiedener Faktoren, die berücksichtigt werden. In der Prüfungssituation ist
besonderes Gewicht darauf zu legen, dass jedes Element des SV für die Bestim-
mung des relevanten Markts herangezogen wird. (vgl. schon beim Elmex
-Fall die verschiedenen Angaben und Tabellen, welche Argumentationsmaterial
bieten)
Als ein Beispiel zum potenzieller Wettbewerb kann die Akquisition von Denner
durch Migros genannt werden. Hier kaufte der grösste Detailhändler den
drittgrössten Detailhändler der Schweiz. Die WEKO argumentierte, dass der
Markteintritt von Lidl und Aldi in absehbarer Zeit erfolgen würde und deshalb
eine allzu starke Konzentration der Marktmacht bei Migros und Coop durch
neue Wettbewerber ausgeglichen werden kann.
Die Abgrenzung des relevanten Marktes muss allerdings durch Übungen erlernt
und vertieft werden. (vgl. dazu die Übungen von Prof. Heinemann)
ð Gewöhnlicher Markteinfluss
ð Marktmacht
ð Marktbeherrschung
o Einfache Marktbeherrschung
o Qualifizierte Marktbeherrschung
ð Unternehmensstruktur
o Finanzkraft
§ Kriegskasse
§ Zugang zu Fremdfinanzierung
o Technologischer Vorsprung
§ Schutzrechte des geistigen Eigentums
o Markenportfolio
§ Sehr wichtig bei Konsumgüterunternehmen
ð Historisches Marktverhalten
o Umstritten, ob anwendbar
Dabei wird nach herrschender Lehre ein Marktanteil (i.e. Anteil am relevanten Markt)
von 40% u. mehr als ein Indiz für eine marktbeherrschende Stellung herangezogen.
Je grösser der Abstand zur Konkurrenz, desto mehr gilt dies als Indiz für eine
marktbeherrschende Stellung.
Nachfragemacht
ð Problematik
o Nur Staat darf im grossen Stil Waffen nachfragen
o Lebensmittelhandel Coop, Migros/Denner = gemeinsam
kollektive marktbeherrschende Stellung
ð Anbietersicht/Spiegelbildtheorie
o Es kann genauso missbräuchlich sein von den Kunden zu hohe Preise
verlangen, wenn man extrem niedrige Preise seinen Lieferanten bietet
o Wiederum: Bestehen Ausweichmöglichkeiten?
o Wenig überzeugend, ist nach h.L. abzulehnen
ð Substituierbarkeit der Absatzkanäle
ð Vgl. pro memoria KG 4 II „oder Nachfrager“
ð Einzelmarktbeherrschung
o Coca-Cola auf dem Markt der Cola-Getränke
ð Voraussetzungen eines Oligopols / Oligopolfriede
o Kollektive marktbeherrschende Stellung
ð Einheitliches Verhalten
ð Abgrenzungen
o Konzern
o Reaktionsverbundenheit
o Wettbewerbsabrede
o Lizenzvergabe
Eine kollektive Marktbeherrschung kann bestehen, auch wenn keines der einzelnen
Unternehmen eine Einzelmarktbeherrschung hat
ð Arten
o Behinderung
§ Gegenüber Marktteilnehmern gleicher Marktstufe
§ Konkurrenten
§ KG 7 lit. a, b, d, e u. g
o Ausbeutung
§ Gegenüber Marktteilnehmer anderer Marktstufe
§ Kunden, Lieferanten
§ KG 7 II lit. c u. f
ð Wirkungen
o Direkte Wirkung
o Indirekte Wirkung
Ausbeutung:
Benachteiligung der Marktgegenseite (Abnehmer oder Lieferanten), z.B. durch
missbräuchliche Preise oder Konditionen (andere Marktstufe)
Behinderung:
Potentiellen oder aktuellen Wettbewerbern wird die Aufnahme oder Ausübung des
Wettbewerbs missbräuchlich erschwert (gleiche Marktstufe)
Unzulässige Verhaltensweisen
ð Neue Produkte
o Produktänderungen
o Produkteinformation
§ Gegenüber Wettbewerbern
§ Gegenüber Nachfragern
ð Wenn Zeit zwischen Ankündigung und Veröffentlichung des Produkts zu lange
ist, dann kann Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung gegeben sein
ð Marktstrukturmissbrauch
Behinderungstatbestände
Behinderungsmissbrauch
Ausbeutungstatbestände
Kostenmethode
Rechtsfolgen von KG 7
ð Unzulässigkeit
ð Negativ: Unterlassung
ð Positiv: Kontrahierungszwang (vgl. KG 13 lit. b)
o KG 7 II lit. a i.V.m. KG 13 lit. b
Fall zu KG 7 (Leergutautomaten)
1) Relevanter Markt
2) Vorliegen einer marktbeherrschenden Stellung
3) Missbrauch der vorliegenden marktbeherrschenden Stellung.
Relevanter Markt
ð Marktanteil
o 61%
ð Marktstruktur
ð Unternehmensstruktur
ð Historisches Marktverhalten
KG 7 II lit. d (Behinderungsmissbrauch)
ð Kampfpreisunterbietung in Verdrängungsabsicht
o Kann sowohl gegen das UWG als auch gegen das KG verstossen
o Entsprechend ergeben sich auch verschiedene Rechtsfolgen
Aufgreifkriterien
Aufgreifkriterien
Zusammenschluss
ð Fusion
o Absorptionsfusion
o Kombinationsfusion
ð Kontrollwerb
ð Gründung eines Vollfunktionsunternehmen (VKU 2)
Eingreifkriterien
Unternehmenszusammenschlüsse
Gemäss VKU 1 erlangt ein Unternehmen i.S.v. KG 4 III lit. b die Kontrolle über ein
bisher unabhängiges Unternehmen, wenn es durch den Erwerb von
Beteiligungsrechten oder auf andere Weise die Möglichkeit erhält, einen
bestimmenden Einfluss auf die Tätigkeit des anderen Unternehmens ausüben zu
können. Mittel zur Kontrolle können, einzeln oder in Kombination, insbesondere sein
Nach VKU 2 I stellt ein Vorgang, durch den zwei oder mehr Unternehmen
gemeinsam die Kontrolle über ein Unternehmen erlangen, das sie bisher nicht
gemeinsam kontrollierten, ein Unternehmenszusammenschluss im Sinne von
KG 4 II lit. b dar, wenn das Gemeinschaftsunternehmen auf Dauer alle
Funktionen einer selbständigen wirtschaftlichen Einheit erfüllt.
ð Fusion
ð Kontrollerwerb
ð Gemeinschaftsunternehmen (joint venture)
Fusion
Hier greifen das FusG, das KG und die VKU als zum KG gehörende
Rechtsverordnung ineinander.
ð Fusion i.w.S.
o Aktientausch
o Übernahme Aktiven/Passive
Der Kontrollerwerb geschieht in 90% der Fälle durch share deal und in 10% durch
asset deal (Vermögenswerte werden gekauft). Share Deals sind Transaktionen, bei
denen das Unternehmen indirekt über die Veräusserung der Anteile der das
Unternehmen haltenden Gesellschaft veräussert wird. Asset Deals sind dagegen
Transaktionen, bei denen die Aktiven und Passiven des Unternehmens direkt
veräussert werden.
Die gewählte Transaktionsart ist aus der Sicht des Wettbewerbsrechts nicht relevant.
Kontrollerwerb
Bereits die Möglichkeit der Kontrolle reicht aus. Anders beim Konzern i.S.v. OR 663e
I, wo tatsächlich eine einheitliche Leitung gegeben sein muss.
ð Beteiligungserwerb
o Einfluss Geschäftsführung
o Einfluss Geschäftspolitik
ð Vertragsabschluss
o Kontrolle über Stimmrechte
o Kontrolle über Geschäftsführung
Gemeinschaftsunternehmen
ð Gemeinsamer Kontrollerwerb
o Gemeinsame Kontrolle + Vollfunktionsunternehmen
ð Neugründung
o Gemeinsame Kontrolle + Vollfunktionsunternehmen
o Einfliessen von Geschäftstätigkeiten
Ein Vollfunktionsunternehmen muss am Markt alle Funktionen ausüben können.
Wenn ein joint-venture etwa nur für ein bestimmtes gemeinsames Forschungsprojekt
gegründet wird, stellt es kein Vollfunktionsunternehmen dar.
Meldepflicht
ð Aufgreifkriterien (KG 9)
o Normalfall
o Banken/Versicherungen
o Vorhandende Marktmacht
ð Eingreifkriterien (KG 10)
Schwellenwerte
UND
Für Banken und Versicherungen gelten nach KG 9 III besondere Regeln bzgl.
Umsatzzahlen, da gerade im Bankgeschäft (Handel etc.) die hohen Umsätze
als Referenzwert nicht taugen.
Von grosser Bedeutung ist KG 9 IV wonach die Meldepflicht ungeachtet der Absätze
1-3 besteht, wenn am Zusammenschluss ein Unternehmen beteiligt ist, für welches
in einem Verfahren nach diesem Gesetz rechtskräftig festgestellt worden ist, dass es
in der Schweiz auf einem bestimmten Markt eine beherrschende Stellung hat und der
Zusammenschluss diesen Markt oder einen solchen betrifft, der ihm vor- oder
nachgelagert oder benachbart ist. Ein solches Beispiel ist Swisscom auf dem Markt
des Funkverkehr (Festnetz und Mobilfunk)
Eingreifkriterien
ð Aufgreifkriterien
ð Eingreifkriterien
o Markbeherrschende Stellung
§ Relevanter Markt
§ Marktmachtbegriff
o Begründung/Verstärkung
o Keine Wettbewerbsverbesserung
Qualifizierte Marktbeherrschung
ð Marktbeherrschende Stellung
o KG 7
ð Gefahr der Beseitigung wirksamen Wettbewerbs
o KG 10 IV
ð Keine überwiegenden Vorteile auf einem anderen Markt
Hauptteil
Wettbewerbsrecht
Kriterien der qualifizierten Marktbeherrschung
ð Hoher Marktanteil
ð Hohe Marktzutrittsschranken
ð Finanzkraft
ð Innovationskraft
ð Stellung der Marktgegenseite
ð Substitutionswettbewerb
ð Potenzieller Wettbewerb
ð Marktstrukturmissbrauch
ð Keine zumutbaren Ausweichmöglichkeiten
Failing Company Defense
Sonderfall Sanierungsfusion
Fiele ohne die Fusion eine der Gesellschaften in Konkurs, ist die Fusion nicht kausal
für die Beseitigung wirksamen Wettbewerbs.
ð Sanierungsbedürftigkeit
o Kein Vortäuschen o.Ä.
ð Ohne Fusion fielen die Marktanteile ohnehin dem übernehmenden
Unternehmen zu
ð Keine wettbewerbsverträglichere Alternative
o Es darf kein anderer Investor zur Verfügung stehen, der genauso gut
das sich Insolvenzgefahr befindliche Unternehmen übernehmen
könnte, bei dem aber nicht so grosse wettbewerbsmässige Bedenken
bestehen.
Folgende Elemente werden bei der Prüfung der Zulässigkeit einer Sanierungsfusion
ebenfalls herangezogen:
Rechtsfolgen
ð Varianten
o Zulassung
§ Wenn Aufgreifkriterien erfüllt sind, muss Fusion genehmigt
werden, i.e. es besteht ein Anspruch auf Zulassung
o Zulassung unter Auflagen und/oder Bedingungen
§ Häufigster Fall: Verpflichtung zum Verkauf gewisser
Produktionsstätten oder Marken
o Untersagung
§ Wenn es nicht gelingt, eine Fusion durch eine Auflage oder
Bedingung zu retten, dann muss sie untersagt werden
Bei der Bedingung wird der Entscheid der WEKO erst rechtswirksam, wenn die
Bedingung eingetreten ist.
Die Auflage hat keinen Einfluss auf die Rechtswirksamkeit des Entscheids der
WEKO, sie verpflichtet zu einem zusätzlichen Tun.
Vgl. dazu KG 11 u 36
ð Gründe
ð Zuständigkeit
ð Vorgehensweises
Aufgaben
ð Entscheide zu
o Wettbewerbsabrede
o Marktmächtige Stellung
o Unternehmenszusammenschluss
o vgl. KG 18 III
ð Allgemeine Bekanntmachungen
ð Empfehlungen
o KG 45 ff.
ð Stellungnahmen
ð Gutachten
o Zivilverfahren
o Private
ð Letter of Comfort
ð Information
Vorsorgliche Massnahmen
ð Zuständigkeit
ð Voraussetzungen
o Günstige Prognose
o Erheblicher Nachteil
o Dringlichkeit
o Verhältnismässigkeit
ð Massnahmen
o Beseitigung
o Unterlassung
o Beweissicherung
ð Meldung gemäss KG 9
ð Vorprüfungsverfahren
ð Hauptprüfung
Die Zusammenschlüsse sind ab der Signing-Phase meldefähig und aber der Closing-
Phase meldepflichtig. (präventive Fusionskontrolle). Vgl. KG 34 bzgl. der
Rechtsfolgen.
Fusionskontrollverfahren
Phase 1
Die WEKO muss innerhalb eines Monats mitteilen, ob eine Prüfung durchzuführen
ist, KG 32. (In 90% der Fälle werden die Zusammenschlussvorhaben in Phase 1
genehmigt, weil die Eingreifkriterien nicht erfüllt sind.)
Phase 2
Die WEKO führt innerhalb von vier Monaten die Prüfung durch.
Wichtig: Der Ablauf der genannten Fristen führt zur Genehmigungsfiktion
(von KG 34)
Verfahren
Verfahrensgrundsätze
ð Sachverhaltsermittlung
o Untersuchungsprinzip
Grundlage bildet das öffentliche
o Auskunftspflicht
Prozessrecht
o Untersuchungsmassnahmen
VwVG, VGG, BGG i.V.m. KG
o Amtshilfe
ð Amts- und Geschäftsgeheimnis
o Phase vor Veröffentlichung, in der mit
den betreffenden Unternehmen geschaut
wird, was Geschäftsgeheimnis ist und was nicht
ð Akteneinsichtsrecht
ð Parteirechte
ð Begründungspflicht
Im Gegensatz zum zivilrechtlichen Verfahren trägt der Beschwerdeführer im
verwaltungsrechtlichen Verfahren weder Prozessrisiko noch Beweislast. In den
meisten Fällen wird daher tendenziell das verwaltungsrechtliche Verfahren dem
zivilrechtlichen Verfahren vorgezogen.
WEKO = Gericht? NEIN, Verwaltungsbehörde. (Kritisch wegen EMRK 6)
Aber: Überprüfung durch BVGer als Tatsachen- und Rechtsinstanz und
anschliessend BGer
Rechtsschutz
Fall Swisscom
Per Verfügung der WEKO wird die Swisscom mit einer Busse über 333 Mio.
CHF belegt. Die Verfügung unterliegt gemäss VGG 32 lit. f der Beschwerde ans
Bundesverwaltungsgericht. Die Swisscom ficht die Verfügung an. Die Busse wird
durch das Bundesverwaltungsgericht aufgehoben. Gemäss BGG 86 I lit. a beurteilt
das Bundesgericht Beschwerden gegen Entscheide des Bundesverwaltungsgericht.
Gegen diesen Entscheid ruft die WEKO als Partei das Bundesgericht an mit der
Forderung, es sei die Aufhebung der Busse zu widerrufen und die Verfügung der
WEKO zu bestätigen. Das Bundesgericht weist die von der WEKO erhobene
Beschwerde ab, soweit es darauf eintritt. Die Swisscom wird von der Busse
befreit und der Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts bestätigt.
Sanktionen
ð Verletzungsverhandlungen
o Verstösse
o Widerhandlungen
ð Rechtsfolgen
o Verstösse
o Widerhandlungen
ð Verfahren
Sanktionsarten
Direkte Sanktion:
Indirekte Sanktion:
Weitere Verwaltungssanktionen
Zivilrechtliche Ansprüche
Überblick KG 12
ð Beseitigungsanspruch
ð Unterlassungsanspruch
ð Schadenersatz/Genugtuung
ð Gewinnherausgabe
Zivilverfahren
ð Gefahr in Verzug
ð Erfolgswahrscheinlichkeit in der Hauptsache
ð Einhaltung des Verhältnismässigkeitsprinzips
Vorteile
ð Kein Opportunitätsprinzip
o Behörden sind dazu verpflichtet, ein Verfahren einzuleiten
ð Verfügbarkeit von Schadenersatz
o Bei KG 49a gehen Strafen in den Bundeshaushalt nicht an die
Kartellopfer
Nachteile
ð Beweisschwierigkeiten
o Parteien müssen Beweise vorbringen
o Keine Behörde, die Vorabklärungen trifft wie im Verwaltungsverfahren
o Beweisregeln nach allgemeinem Zivilprozessrecht
ð Kostenrisiko
ð Prozessrisiko
Fall Blue-Ray-Abspielgeräte
Anspruchsgrundlage
Aktivlegitimation
Passivlegitimation
Hauptfrage: Kann sich der X. mit dem Argument verteidigen, dass das Opfer des
Kartells, nämlich der A, beim Weiterverkauf der Kartellware einen höheren Preis
erzielt hat? Der Kartellschaden also an die nächste Stufe der Wertschöpfungskette
weitergereicht worden ist.
Passing-on-Einwand
Eingangs stellt sich die Frage, ob sich Kartelltäter darauf berufen können, dass
Kartellopfer die rechtswidrig erhöhten Preise auf die nächste Marktstufe abgewälzt
haben und ihnen letztlich kein Schaden verblieben ist.
Nach Schweizer Recht ist diese Einwand möglich. Nach h.L. soll jeder
Marktteilnehmer genau den Schaden ersetzt verlangen können, der tatsächlich bei
ihm verblieben ist. Werden aber die kartellbedingten Aufpreise vollständig auf die
Konsumenten abgewälzt, scheitern die Ansprüche der zwischengelagerten
Marktstufen am Passing-on-Einwand und die Ansprüche der geschädigten
Konsumenten an der Versagung der Aktivlegitimation.
Daraus folgt, dass A zwar einen Anspruch gegen X hat, allerdings von 0.-
i.e. A kann keinen Schadenersatz von X verlangen.
E7-Stamm-Fall ist der erste Fall, in dem in der Schweiz eine direkte Sanktion
verhängt worden ist. (sog. Submissionskartell, auch: Rotationskartell)
Ruhen der zivilrechtlichen Verjährung solange ein Verfahren vor der WEKO läuft
ð Status Quo: Verjährungsrisiken
PREISÜBERWACHUNGSRECHT
ð Angemessene Preise
ð Keine Monopolgewinne
ð Gesamtwirtschaftliche Existenz
o Allokativ
o Technisch
o Quantitativ
ð Bewusste Wohlfahrtsverschiebung
ð Preisfestsetzung
ð Preiskontrolle
ð Preisüberwachung
ð Preisbeeinflussung
o Direkt
o Indirekt
Preisregulierungsmodelle
Sachlicher Geltungsbereich
ð Positiv:
o Waren
o Dienstleistungen
o Kredite
ð Negativ:
o Löhne (Arbeitsrecht)
o Kredite SNB
o Behördlich festgesetzte Preise
o Miete und Pacht
o Immaterialgüterrecht
o Öffentliche Abgaben
Räumlicher Geltungsbereich
ð nur Schweiz
Zeitlicher Geltungsbereich
ð keine Abweichungen
Persönlicher Geltungsbereich
Preisüberwacher
ð Konzept
ð Profil
o Hauptaufgabe: Verhinderung oder Beseitigung der missbräuchlichen
Erhöhung und Beibehaltung von Preisen, PüG 4 II
ð Ernennung
ð Organisation
ð Verwaltungsrechtliche Stellung
ð Zusammenarbeit
ð Informationsaustausch
ð Konsultation
ð Kompetenzabgrenzung
Verfahren
Preismissbrauch
ð Wettbewerbspolitisches Konzept
ð Wirksamer Wettbewerb
o Keine gesetzliche Definition des wirksamen Wettbewerbs
o Der Wettbewerb ist als wirksam anzusehen, wenn er als Verfahren zu
Entdeckung von Tatsachen, Kenntnissen u. Arbeitsweisen dient,
welche sonst verborgen blieben. (Definition der Lehre)
ð Substitutionsmöglichkeit
ð Kostensockelüberprüfung
o PüG 13 II
ð Ziel ist keine planwirtschaftliche Festlegung der Preise durch eine staatliche
Instanz
Beurteilungsverfahren
PüG 13 I
ð Besondere Marktverhältnisse
o Besondere Unternehmerleistungen, lit. d
o Besondere Marktverhältnisse, lit. e
ð Kostenkontrollmethode
ð Gewinnerzielungsmethode
ð Vergleichsmarktmethode
o Geografischer Vergleichsmarkt (Italien, Schweiz)
o Zeitlicher Vergleichsmarkt
o Preise vergleichbarer Produkte (Gas, Heizöl)
ð Wettbewerbssimulation
o „Als-Ob-Wettbewerb“
ð Preissockel
ð Koppelung Kosten/Preis
ð Kostenzuordnung
ð Abschreibungen
ð Margen
ð Beispiele von Untersuchungen
ð ceteris paribus
ð Vergleichsmethoden
o Sachlich
o Räumlich
o Zeitlich
ð Beispiele von Untersuchungen
„Behördliche“ Preise
ð Anhörung
ð Verfahrensaspekte
ð Transparenzschaffung
ð Moralisches Gewicht der Empfehlungen
Verfahrensfragen
MERKE:
LAUTERKEITSRECHT
Entwicklungsstufen
Das UWG schützt die Qualität, das KG die Quantität (den Bestand) des
Wettbewerbs. Das KG und das UWG ergänzen sich gegenseitig, denn beide
Gesetze wollen das gute Funktionieren des Wettbewerbs als zentrales
Steuerungsinstrument in einer freien Marktwirtschaft sicherstellen.
Zu beachten ist aber die unterschiedliche Durchsetzung. Das KG wird wie gesehen
i.d.R. im verwaltungsrechtlichen Verfahren durchgesetzt. Es herrscht ein Primat des
Verwaltungsrechts. Zivilrechtliche Sanktionen existieren, aber haben keine grosse
Bedeutung.
Damit liegen zwei Schwesterdisziplinen vor, die komplett anders angewandt werden.
Vgl. dazu BGer v. 2.5.2011 – Le Corbusier Möbel III, vgl. Urteilkommentar auf
Hawi.uzh.ch
Das UWG schützt nicht einen Erfinder für die Qualität seiner Erfindung. Das UWG
schützt nicht einen Urheber für dessen Werk, sondern das UWG schützt gegen
bestimmte Modalitäten der Übernahme fremder Leistungen. Das UWG soll nicht
bestimmte Leistungen als solche schützen, sondern gegen bestimmte, als unlauter
qualifizierte Formen der Übernahme fremder Leistungen wirken.
ð BGE 127 III 33: Kumulative Anwendung von MSchG und UWG
von BGer bejaht
ð BGE 129 III 353: Das BGer hielt fest, dass eine Partei unlauter handelt, wenn
sie nach dem Auseinanderbrechen einer partnerschaftlichen Kooperation ein
von der anderen Partei zuerst verwendetes Zeichen als Marke hinterlegt und
gebraucht und damit die Gefahr der Verwechslung mit den Leistungen oder
dem Geschäftsbetrieb der Partei schafft, welche das Zeichen zuerst benutzte.
Bemerkung
Für die restlichen Ausführungen zum UWG sei auf die Schemata zum
Wettbewerbsrecht I verwiesen. Auch sind die aktualisierten Foliensätze
zum UWG für allfällige Fragen heranzuziehen.