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Immaterialgüterrecht
Handels- und
Vertragsrecht und
Gesellschaftsrecht
(Fragen) Wettbewerbsrecht
(Erläuterungen)
(Fälle)
Probeklausur
Frage 1
Im Zivilrecht/ Vertragsrecht gilt der Grundsatz, dass Schweigen keine Willenserklärung ist.
b. Warum gilt dies bei der sog. „konkludenten Willenserklärung“ nicht, obwohl
nichts gesagt wird. Was sind die Voraussetzungen der konkludenten
Willenserklärung.
hier kommt der Wille auch zum Ausdruck aber durch non-verbaltes Verhalten
- Schlüssiges Verhalten
- Dem der Rechtsverkehr (per Angabe oder Gewohnheit) eine bestimmte
Aussage entnimmt – d.h. sozialtypisches Verhalten
- Lässt auf einen Rechtsbindungswillen schließen
Antwort
c. Nennen Sie eine Ausnahme von diesem Grundsatz (a) im Handelsrecht (HGB)
und erläutern Sie diese.
Das Kaufmännische Bestätigungsschreiben = Die schriftliche Bestätigung eines
mündlichen Vertragsabschlusses unter Kaufleuten.
*Gewohnheitsrechtliche anerkannt* - ist ein Handelsbrauch, § 346 HGB (“Unter Kaufleuten
ist in Ansehung der Bedeutung und Wirkung von Handlungen und Unterlassungen auf die
im Handelsverkehr geltenden Gewohnheiten und Gebräuche Rücksicht zu nehmen.“)
ODER
Schweigen als Annahmen bei der Besorgung von Geschäften im Rahmen einer
bestehenden Geschäftsverbindung, § 362 HGB
Frage 2
2. AGBs
Erläutern (entscheiden und begründen) Sie die Wirksamkeit der folgenden (fiktiven) AGB Klauseln:
(jeweils (2))
a. Klein gedruckt auf einer Billie Eilish-Konzertkarte - „Diese Eintrittskarte darf nicht weiterveräußert
werden.“
b. Bedingungen einer Montagefirma, die Montagen für das Möbelhaus „IKEA“ vornimmt - „Zahlung hat
21 Tage vor dem Montagetermin zu erfolgen.“
d. Bestellung eines Frischekorbs (Obst und Gemüse aus der Region), beigelegte AGB - „Der Preis des
Korbes kann sich am Tag der Lieferung um bis zu 30% erhöhen.“
Antwort – Wissen
d. Bestellung eines Frischekorbs (Obst und Gemüse aus der Region), beigelegte AGB
- „Der Preis des Korbes kann sich am Tag der Lieferung um bis zu 30% erhöhen.“
überraschende Klausel (§ 305c BGB)?
§ 309 Nr. 1 BGB?
Frage 3
Gesellschaften
1. Erläutern Sie den Unterschied zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften und wo diese
rechtlich verankert sind. (2)
2. Beschreiben Sie wie die Gesellschafter der folgenden Gesellschaften haften:
a. Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) (1)
b. Offenen Handelsgesellschaft (oHG) (1)
c. Kommanditgesellschaft (KG) (1)
3. Erläutern Sie in diesem Zusammenhang die Funktion der GmbH & Ko. KG (2)
1. Grundlagen – Gesellschaften im BGB
KG
Kommanditist
Die Gesellschafter der KG
Die Erbin von John Lennon, Yoko Ono (YO), hat auch in Deutschland den Namen „John Lennon“
als Wortmarke für sämtlich Artikel – T-Shirts, Baseball-Kappen – eintragen lassen.
Die zwei Studierenden A und B wollen nachhaltige Kleidung produzieren und verkaufen. Sie sind
inspiriert von dem John Lennon Lied „Imagine“. Als erstes Produkt bringen sie ein gelbes T-Shirt
an den Markt. Dieses trägt den Schriftzug „John Lemon“ und verkauft sich gut! „John Lemon“
wollen sie sich auch demnächst als Marke eintragen lassen.
YO ist empört. Kann Sie gegen A und B vorgehen? Prüfen Sie die relevante Norm.
§ 14 MarkenG
Ausschließliches Recht des Inhabers einer Marke, Unterlassungsanspruch, Schadensersatzanspruch
(1) Der Erwerb des Markenschutzes nach § 4 gewährt dem Inhaber der Marke ein ausschließliches Recht.
(2) 1Dritten ist es untersagt, ohne Zustimmung des Inhabers der Marke im geschäftlichen Verkehr in Bezug auf
Waren oder Dienstleistungen
1. ein mit der Marke identisches Zeichen für Waren oder Dienstleistungen zu benutzen, die mit denjenigen
identisch sind, für die sie Schutz genießt,
2. ein Zeichen zu benutzen, wenn das Zeichen mit einer Marke identisch oder ihr ähnlich ist und für Waren
oder Dienstleistungen benutzt wird, die mit denjenigen identisch oder ihnen ähnlich sind, die von der
Marke erfasst werden, und für das Publikum die Gefahr einer Verwechslung besteht, die die Gefahr
einschließt, dass das Zeichen mit der Marke gedanklich in Verbindung gebracht wird, oder
3. ein mit der Marke identisches Zeichen oder ein ähnliches Zeichen für Waren oder Dienstleistungen zu
benutzen, wenn es sich bei der Marke um eine im Inland bekannte Marke handelt und die Benutzung des
Zeichens die Unterscheidungskraft oder die Wertschätzung der bekannten Marke ohne rechtfertigenden
Grund in unlauterer Weise ausnutzt oder beeinträchtigt.
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Prüfung
I. Voraussetzung?
II. Rechtsfolge: Unterlassen und ggf. Schadensersatz (wenn YO einen Schaden nachweisen kann)
Frage 5
III. Wettbewerbsrecht (Fall „die gute Milch“)
Gehen Sie davon aus, dass in Deutschland drei Supermarktketten „E“ „R“ und „A“ Marktanteile von: E 40% und A
und R von jeweils 30% haben. Sie nehmen als Verkäufer und Nachfrager (Kauf von Produzenten und Großhändlern)
von Lebensmitteln eine dominante Rolle ein.
„E“ möchte etwas für die Umwelt tun und Anreize für seine Kunden (Verbraucher) setzen, um haferbasierte
Milchprodukte zu kaufen. Er möchte das Exklusivrecht erwerben, um in Deutschland die Hafermilchmarke O zu
vertreiben, scheitert aber bei Verhandlungen mit dem Produzenten O. Stattdessen verlangt E, dass O seine
Hafermilch an keinen anderen Supermarkt für einen günstigeren Preis verkaufen darf. Auch die Konkurrenten A und
R sehen das als positive Entwicklung für ihren Verkauf und die Umwelt.
Das Produkt verkauft sich allerdings schlecht. E vermutet, dass die Verbraucher sich zu stark an den Preisen für
Kuhmilchprodukte orientieren. Darauf hin beschließt E für ein Jahr die Hafermilch O für einen Preis, der unter dem
Einkaufspreis liegt und mit den Kuhmilchprodukten gleichauf ist zu verkaufen. R und A ziehen nach.
Ist das Verhalten der „E“ wettbewerbswidrig? Prüfen Sie die relevanten Normen. (jeweils 3P für die Voraussetzungen
und 3P für die Argumentation)
Voraussetzungen (Kartellverbot)
Voraussetzungen:
1. Mehrere Unternehmen oder eine Unternehmensvereinigung
2. Absprachen oder abgestimmte Verhaltensweisen
3. Das Bezwecken oder Bewirken der Verhinderung, Verfälschung oder
Einschränkung des Wettbewerbs
Rechtsfolge:
Vereinbarung ist Nichtig; Bußgeld und Abstellungsanordnung nach §§ 81 ff. GWB;
Kartellschadensersatzverfahren durch die betroffenen Wettbewerber oder
Konsumenten
1. Verstoß gegen § 1 GWB
1. Mehrere Unternehmen oder eine Unternehmensvereinigung
E, R und A; alles Supermärkte, alles unabhängige wirtschaftliche Akteure, sogar
Wettbewerber
2. Absprachen oder abgestimmte Verhaltensweisen
Keine direkte Absprache, aber ermöglicht das Verhalten von E ein Preiskartell?
Wichtig: hier agieren sie als Nachfrager – sie nehmen O die Freiheit seine Produkte für
günstiger zu verkaufen, beeinflussen damit aber auch den Preis der Endverbraucher.
Wenn keine Absprache, dann zumindest eine abgestimmte Verhaltensweise.
3. Das Bezwecken oder Bewirken der Verhinderung, Verfälschung oder
Einschränkung des Wettbewerbs
Verhindert Preiswettbewerb unter den Supermärkten sofern es um dieses Produkt
geht.
Fall Hotelbuchung
„HRS“
4. Best-Preis-Garantie und Garantie bezüglich
Verfügbarkeit
Art 19 Abs. 2 2. Entgelte oder sonstige Geschäftsbedingungen fordert, die von denjenigen
abweichen, die sich bei wirksamem Wettbewerb mit hoher
Wahrscheinlichkeit ergeben würden; hierbei sind insbesondere die
GWB Verhaltensweisen von Unternehmen auf vergleichbaren Märkten mit
wirksamem Wettbewerb zu berücksichtigen;