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Recht
( Rechtsordnung, Summe aller
Gesetze die in Deutschland gelten )
2. Buch: Schuldrecht
Vielzahl von Verträgen mit Bestimmungen geregelt
Kaufvertrag: Pflichten von Käufer/ Verkäufer
Mängel der Ware
Mietverträge: Pflichten und Rechte der Mieter/ Vermieter
Werkvertrag: Aufgaben/Gewährleistungsansprüche
Ungerechtfertigte Bereicherung:
Rückabwicklung gescheiterter Verträge: Vertrag ist unwirksam ( z. B. Subjekt ist nicht
geschäftsfähig) und wird rückabgewickelt
Unerlaubte Handlungen:
z.B. Beule im Auto, wie kann ich Schadensersatz geltend machen und in welchen Umfang
3. Buch: Sachenrecht
Es gibt zwei Fragen die hier entscheidend sind:
1.) Wie werde ich Eigentümer einer beweglichen Sache?
Wie werde ich Eigentümer eines Grundstückes/Immobilie?
2.) Wie kann ich Eigentum belasten? ( Hypothek)
Zu 1.) Grundbuchamt: Wechsel an Grundstücken mit Notar, im Schuldrecht ist der Vertrag
formlos. Im Sachenrecht muss der Vertrag schriftlich festgelegt werden ( Formvorschrift).
Der Grund für diese Vorgehensweise ist, das eventuell mehr als zwei Personen an diesem
Grundstück beteiligt sind. ( Hypothek, Wegerecht,....)
Bei der Hypothek wird ein Eintrag in das Grundbuch getätigt-
Eigenerfindungen von Verträgen ( z.B. Leasing ) werden nicht in das Grundbuch eingetragen.
1. Formvorschriften
2. Typengebunden ( keine neuen Vertragsarten)
3.Buch: Familienrecht
Im Familienrecht sind unter anderem folgende Vorgange festgehalten:
- Schließung einer Ehe
- Name der Eheleute
- Vermögensregelung am Anfang der Ehe eingebracht
- Angehäuftes Vermögen während der Ehe
- Unterhaltverpflichtung: Kinder, Eheleute
- Scheidung: Unterhalt von Geschiedenen
Es gibt ein Familienrecht, da dieses separat behandelt werden muss weil man sich nicht wie
im normalen Kaufvertrag die Vertragspartner aussuchen kann.
Was passiert wenn man die Unterhaltszahlung an Eheleute/ Kinder etc.. nicht vornimmt?
Diese Leute würden staatliche Hilfe in Anspruch nehmen ( BaföG, Sozialhilfe etc...). Damit
der Staat dieses Geld sparen kann gibt es das Familienrecht. Er schützt sich damit vor diesen
Zahlungen.
5. Buch: Erbrecht
Im Erbrecht ist enthalten:
- Wie mache ich ein Testament?
- Wer wird Rechtsnachfolger ohne Testament des Verstorbenen?
- Wieviele machen ein Testament? ( Es darf nur eine Person ein Testament verfassen)
- Was ist bei unklarer Verfassung? ( 2 Häuser zu vererben aber nur ein Haus wird im
Testament erwähnt)
- Regelung bei keinem Testament?
- Wie ist die Handhabung wenn kein Vermögen, sondern Schulden vererbt werden?
Wer kommt für die Schulden auf?
Schuldrecht
Allgemeiner Teil [(Schu-Allg. Teil ( Miet-,Kauf-....vertrag)] Sachenrecht, Familienrecht, Erbrecht
Das Schuldrecht gilt nur für bestimmte Verträge, nicht aber für Sachenrecht, Familienrecht
und Erbrecht. Das Schuldrecht ist nochmals Binnengegliedert:
- allgemeiner Teil des Schuldrechts
- besonderer Teil des Schuldrechts ( die einzelnen Vertragstypen befinden sich hier)
Die Vorlesung Privatrecht befasst sich nur mit den Büchern 1 – 3 des BGB.
Methodik der Fallbearbeitung
Bsp. : M ( Mieter einer Wohnung) fällt die Treppe im Haus seines Vermieters V herunter und
verletzt sich und kommt in das Krankenhaus. Hausmeister H hat den Teppich auf der Treppe
nicht repariert.
Welche Ansprüche hat M ?
M V auf Schadensersatz aus §
M V auf Schmerzensgeld aus §
M H auf Schadensersatz aus §
M H auf Schmerzensgeld aus §
Fallfragen:
Bestehen Ansprüche: die Antwort muss sich aus dem BGB ergeben ⇒ Anspruchsgrundlage
⇒ Paragraphen ( z. B. Vermieter
ist zu Schadensersatz verpflichtet wenn das Treppenhaus unsicher ist)
Wenn es keine Anspruchsgrundlage gibt, so ergibt sich kein Anspruch und damit auch kein
Geld.
Vorlesung Privatrecht 08.05.2002
Man braucht Norm, aus der sich angestrebte Rechtsgrundlage ergibt (Rechtsfolge).
A verkauft B ein Auto und hat dieses auch geliefert. Nun wartet er auf sein Geld.
§ 433 Abs.2 BGB „Der Käufer ist verpflichtet, dem Verkäufer den vereinbarten Kaufpreis zu
zahlen und die gekaufte Sache abzunehmen.“
Beispiel für eine Anspruchsgrundlage. Es ergibt sich eine genaue Rechtsfolge. Es besteht ein
Anspruch des A gegen B.
Was für ein Vertrag liegt in meinem Fall vor? Inhaltsverzeichnis des BGB gibt Auskunft.
Verträge sind unter dem besonderen Schuldrecht geregelt. §§ 433ff
Beispiel
K kauft von V einen Gebrauchtwagen. Der Wagen wird geliefert und bezahlt. K merkt, dass
das Auto einen Motorschaden hat. Was kann K machen? K möchte einen Teilbetrag zurück
und den Wagen dafür zur Reparatur bringen. Hat K gegenüber V einen Anspruch auf
Kaufpreisminderung?
Anspruchsgrundlage
- vertraglich
- Kaufvertrag
- § 433 BGB „...Sache zu übergeben...Eigentum...zu verschaffen....frei von Sach- und
Rechtsmängeln zu verschaffen.“ sagt nur etwas über die Lieferung
„Ist die Sache mangelhaft, kann der Käufer, wenn die Voraussetzungen der
- § 437 Nr.2
folgenden Vorschriften vorliegen und soweit nicht ein anderes bestimmt ist, ...oder nach
§ 441 BGB den Kaufpreis mindern...“
GESETZLICHE ANSPRUCHSGRUNDLAGEN
Die folgenden drei gesetzlichen Anspruchsgrundlagen reichen für 99% der Fälle aus.
4.) Subsumtion, stimmt mein Gefühl der Anspruchsgrundlage, passt sie auf die geplante
Norm?
Beispiel
E hat einen Kleintransporter. Sein Freund F will umziehen und sich dafür den Transporter von
Freitag bis Montag leihen. Bevor der Freund umziehen kann passiert ein Unfall. Der Wagen
kommt in die Werkstatt und F muss für den Umzug einen Wagen mieten. Kann er diese
Mietkosten beim Schädiger S geltend machen?
1. Rechtsgutsverletzung -
2. Widerrechtlich +
3. Vorsatz/ Fahrlässigkeit/ Schuldhaft +
4. Schaden +
Es liegt keine Rechtsgutsverletzung vor, da der Transporter nicht im Eigentum des F steht und
somit kein Anspruch auf Schadensersatz aus § 823 I besteht. Durch das Mieten hat er auch
kein sonstiges Recht, da ein Recht auf Autonutzung ein relatives Recht ist und die werden im
§ 823 nicht geregelt.
Reparaturkosten 250 €
1. + 1. +
2. + 2. +
3. + 3. +
4. + 4. -
Bei den 250 € besteht kein Anspruch, da E das Auto in diesem Zeitraum eh nicht hätte nutzen
können. Somit bekommt er kein Geld und hat keinen Anspruch aus § 823 I. Hätten E und F
gerade telefoniert und F wäre auf dem Weg gewesen das Auto zurückzubringen, hätte es Geld
gegeben. Ist das Auto über den Montag hinaus in der Werkstatt, hat E einen Anspruch auf
Entschädigung für die entgangene Nutzung in dieser Zeit.
Hier besteht ein unklarer Sachverhalt, der auslegungsbedürftig ist. Was habe die beiden
gemeint, als sie den Vertrag abgeschlossen haben? Wie legt man Erklärungen aus? (§ 133
BGB allgemeiner Teil)
B wollte von A etwas leihen und war bereit dafür zu zahlen. Auch die Umgangssprache
spricht bei mieten von leihen. Bei dem Vertrag handelt es sich eigentlich um einen
Mietvertrag. Deshalb besteht ein Anspruch gemäß § 535 II BGB.
Subsumtion: Das Problem besteht darin, dass nicht immer alles passt, weswegen es einer
Auslegung bedarf.
Wie lege ich den Sachverhalt jetzt aus. Passt er unter die Norm. Das ist unsicher.
1. Wortlaut -> wie versteht Otto-Normal den Begriff
2. geschichtlich -> was wollte Normgeber bei Erlass bezwecken
3. Sinn und Zweck -> halte ich Tier, eröffne ich Gefahrenquellen, Tierhalter im beruflichen
Sinne sind zur Haltung gezwungen, weshalb bei ihnen die Regeln etwas weniger scharf sind
Das Tier muss in diesem Fall aus beruflichen Gründen nicht in der Badewanne schlafen.
Daher hat er keine Privilegierung und muss zahlen.
Mit dieser Verfahrenstechnik kann man an alle juristischen Fälle herangehen. Man sollte sich
allerdings an ein bestimmtes Schema halten. Eine gewisse Ordnung halten.
Ausgangspunkt des Privatrechts: Es ist gekennzeichnet durch Privatautonomie. Jeder hat das
Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Ich kann meine Beziehungen zu anderen
gestalten wie ich will. Will ich in die Rechtsbeziehung eintreten oder Verträge schließen
(vermieten oder nicht und egal zu welchem Preis). Ich kann meine Vertragspartner ohne
Rechenschaft wählen. Es sei denn Sondervorschriften regeln etwas anderes.
§ 134
allgemeiner Teil Grenzen der Privatautonomie
§ 138
Beispiel
§ 134 „Ein Rechtsgeschäft, das gegen ein gesetzliches Verbot verstößt, ist nichtig, wenn sich
nicht aus dem Gesetz ein anderes ergibt.“
Ein Arbeitnehmer hat einen Vertrag für eine 40h Woche. Der Arbeitgeber hat Personalmangel
und bietet eine 60h Woche für 80% mehr Geld an. Arbeitnehmer willigt ein. Arbeitszeitgesetz
sagt aber, dass die wöchentliche Arbeitszeit 48h nicht überschreiten darf. Es ist somit
verboten. Die Regelung dient dem Gesundheitsschutz und entspricht einem gesetzlichen
Verbot aus § 134.
Beispiel
Ein 17jähriger will etwas Geld in den Ferien verdienen. Er und seine Eltern sind
einverstanden. Der Junge will & Wochen am Fließband Schrauben montieren. Das Gesetz
sagt aber, dass Jugendliche keine Fließbandtätigkeit ausführen dürfen.
Beispiel
§ 138 „(1) Ein Rechtsgeschäft, das gegen die guten Sitten verstößt, ist nichtig. (2) Nichtig ist
insbesondere ein Rechtsgeschäft, durch das jemand unter Ausbeutung der Zwangslage, der
Unerfahrenheit, des Mangels an Urteilsvermögen oder der erheblichen Willensschwäche eines
anderen sich oder einem Dritten für eine Leistung Vermögensvorteile versprechen oder
gewähren lässt, die in einem auffälligen Missverhältnis zu der Leistung stehen.“
Typischerweise bei Banken der Fall
Der Vater hat ein Geschäft, dass schlecht geht. Gegen den Zusammenbruch will er 1.000.000€
Kredit aufnehmen. Auf dem Haus liegt schon eine Hypothek. Als Bürgen überredet er seine
18jährige Tochter. Ein halbes Jahr später ist er doch pleite und die Tochter hat 1.000.000 €
Schulden. Sie muss nicht zahlen. Die Bürgschaft ist nichtig, da sie durch Ausnutzung ihrer
Unerfahrenheit zustande kam. Der Vater hat auf seine Tochter Druck ausgeübt.
Das Instrument, dass die Rechtsordnung zur Verfügung stellt, ist das Rechtsgeschäft. Dadurch
gestalte ich meine Beziehungen zu anderen.
Rechtsgeschäft: Tatbestand, der als wesentlicher Bestandteil eine oder mehrere Willenserklä-
rungen enthält und auf Grund dessen eine Rechtsfolge entsprechend dem Inhalt der
Willenserklärung(en) eintritt.
Der einfachste Fall ist der Kaufvertrag. Einer will kaufen und einer verkaufen. Einer liefert
und der andere zahlt.
Willenserklärung = Vertrag
Rechtsgeschäft
einseitig zweiseitig
Kündigung/ Anfechtung von Willenserklä- Verträge (hier kann ich mich schützen, da ich
rungen auch einverstanden sein muss, unterschreibe)
Beispiel
Ich habe eine Wohnung für 250 € gemietet. Nachdem sie renoviert ist, verlangt der Vermieter
plötzlich 500 € oder ich muss aus der Wohnung raus. In diesem Fall liegt eine einseitige
Willenserklärung vor. Ich kann mich nicht schützen oder verteidigen. Für diesen Fall gibt es
im Gesetz Sonderregelungen, die einen gewissen Schutz bieten -> Kündigungsfrist § 573c
BGB
Willenserklärung
2002-05-15
Fall 7. )
C A auf 99€ aus §631 BGB
Unterschrift auf dem falschen Papier reicht aus objektiver/ subjektiver Sicht eine
Willenserklärung auszumachen
Verträge
Arten von Verträgen
Durch den Kaufvertrag selbst wird man noch nicht Eigentümer. Erst durch die Übergabe des
Verkäufers geht der Gegenstand in den eigenen Eigentum über.
( Abstraktheit des dinglichen Rechtsgeschäfts )
Man ist solange an ein Angebot gebunden bis mit einer Antwort zu rechnen ist.
Rechtssubjekte
( Rechts – und Geschäftsfähigkeit )
1.) Rechtsfähigkeit: Die Fähigkeit, Träger von Rechten und Pflichten zu sein
2.) Geschäftsfähigkeit: Fähigkeit, selbständig Rechtsgeschäfte vornehmen zu können
Ausnahme § 1 BGB:
I.) § 1923 BGB : derjenige der gezeugt aber noch nicht geboren ist kann erben
II.) § 844 BGB Ersatzansprüche Dritter bei Tötungen ;Zahlung des Verschuldete von
Verpflichtungen des Toten.Der Schädiger muss bezahlen, wenn die geschädigte
Familie ohne Unterhalt verbleibt. Sogar bereits gezeugte, aber noch nicht geborene
Geschädigte können Ansprüche geltend machen.
III.) Schädigung eines Ungeborenen
Arbeitnehmerin ist schwanger und bekommt durch die Arbeit unter den Einfluss von
Chemikalien. Diese führen zur Behinderung des Kindes.
Definition des § 823 I BGB Schadensersatzpflicht
....oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt......
hierzu zählt auch die ungeborene Person
Eltern schenken Kind aus steuerlichen Gründen ein Haus mit drei Mietparteien:
- Die Schenkung ist rechtlich vorteilhaft
- Nachteile nur aus Folgen ( Miete, Steuern, etc... )
Nachträgliche Genehmigung:
Vertrag ist ohne Wissen der Eltern abgeschlossen worden. Es gibt zwei Möglichkeiten:
1.) Genehmigung: Vertrag ist von anfang an gültig
2.) Keine Genehmigung: Vertrag ist von Anfang an üngültig
Die Zeit dazwischen bezeichnet man als „ schwebend unwirksam“
Willensmängel ( Anfechtung )
Geregelt § 119 ff. BGB
Worum geht es?
Problem: Man hat objektiv etwas erklärt was man subjektiv nicht wollte.
Bsp: Weinversteigerung
Anfechtung
Irrtum Täuschung / Drohung
Anfechtungsgründe Inhaltsirrtum: Arglistige Täuschung:
§ 119 I 1. Alt. BGB § 123 I 1. Alt. BGB
Erklärungsirrtum: Widerrechtliche Drohung:
§ 119 I 2. Alt. BGB § 123 I 2. Alt. BGB
Eigenschaftsirrtum:
§ 119 II BGB
Botenirrtum:
§ 120 BGB
Anfechtungsfrist § 121 BGB § 124 BGB
Anfechtungserklärung § 143 BGB
Anfechtung muss ausdrücklich erklärt werden
Rechtsfolge § 142 BGB
Schadensersatz § 122 BGB -----
1. Inhaltsirrtum: z.B. Weinversteigerung: er will nicht das erklären was er objektiv
durch das Handheben erklärt
2. Erklärungsirrtum: „... oder eine Erklärung dieses Inhalts überhaupt nicht abgeben
wollte“ ; Er will nicht was er sagt, d.h. verschreiben, verrechnen. Hier ist die
Anfechtung möglich
3. Botenirrtum: Regelung nicht mehr allzu relevant § 120 BGB
4. Eigenschaftsirrtum: verkehrswesentliche Eigenschaft einer Person: z.B. Alter
Jugendlicher mit 17 ½ Jahren wird in einem Betrieb für das Fließband eingestellt.
Nach Einstellung wird das Alter bekannt. Der Vertrag ist anfechtbar, da die Person in
diesem Alter noch nicht am Fließband arbeiten darf.
Bsp. 2: Vorstrafen: bei Verschweigen der Vorstrafen bei der Einstellung ist der
Vertrag anfechtbar.
Bei der Anfechtung gibt es keinen Unterschied zwischen Privat oder Unternehmern.
Inhalt –
Erklärungs –
Eigenschaft – - irrtum: gilt nicht weil man wusste was man wollte
Boten –
Rechtsfolgenirrtum
Arglistige Täuschung
Kenntnis der Situation wenn man nicht täuscht kommt es nicht zum Vertrag
z.B. Autokauf: Frage auf Unfall wurde verneint
Auto hatte Unfall Anfechtbar
Bsp 2: keine Frage nach Unfall wurde unterlassen
Täuschung durch Unterlassen wenn man verpflichtet die andere Person zu informieren
20 Jahre alter Golf : Unfall kann angenommen werden
4 Monate alter Golf: Unfall kann nicht angenommen deshalb Informationspflicht
Rechtsfolge: § 142 I BGB bei Anfechtung eines anfechtbaren Vertrages ist der Vertrag von
Anfang von nichtig
Schadensersatz
§ 122 BGB Vertrauensschaden wird angenommen
Beispiel: Ein Auto wird für 5000 € angeboten was per Liste eigentlich 6000 € kostet. Man
schließt einen Kaufvertrag und will das Geld am nächsten Tag bringen. Am nächsten Tag
fährt man mit der BVG für 2,50 € zum Verkäufer. Der hat am Vortag das Auto an jemand
anderes verkauft der das Geld bar hatte. Wie ist der Anspruch.
Schadensersatz
Negative Interesse ( Vertrauensschaden) Positives Interesse ( Erfüllungsschaden)
Als hätte man den anderen nie kennengerlernt Beispiel: von Auto von 5000 € das einen Wert
hätte; von 6000 € hat.
Hier 2,50 € BVG – Ticket für die Fahrt zum Positives Interesse: 1000 €
Verkäufer
Täuschung / Drohung
Schadensersatz:
Anfechtung wegen Täuschung:
Es gibt kein Schadensersatz an den Anfechtenden da dieser nicht bestraft werden darf dafür,
das er getäuscht wird.
Irrtum Täuschung
Anfechtung sofort Hier hat man ein Jahr Zeit
Hier droht Schadensersatz Keine Schadensersatzansprüche
Der Sachverhalt ist oft kompliziert, deshalb kann man Fälle oft aus 2 Sichten behandeln:
Vorstellungsbeispiel: Person sagt das man ein Diplom hat, was aber nicht stimmt. Man sagt
dass man es nachreicht, was aber nie geschieht.
Es ist beides möglich, arglistige Täuschung ist empfehlenswert da man ein Jahr hat die
Person zu beobachten und danach keine Schadensersatzansprüche fürchten muss.
Vertretung
Normalerweise gibt man seine Willenserklärung selbst ab
Es gibt aber zwei Arten der Stellvertreter:
1. gesetzlicher Stellvertreter: Eltern schließen für minderjährige Kinder Willenserklärung
ab; Gesellschaftsrecht ( Vereine; GmbH): Vertreter durch Vorstand
2. rechtsgeschäftliche Stellvertretung ( § 164 ff. BGB )
- Kassiererin des Supermarktes
- Auftrag: Kaufe Gut XYZ für mich ein!
§ 164 BGB einleitende Erklärung des Vertreter:
- Folgen unmittelbar für und gegen den Vertretenden
Voraussetzungen:
§ 164 I 1 BGB:
- Willenserklärung des Vertreters
- Handeln im fremden Namen
- Es steht der Person eine Vertretungsmacht zu
Bote Vertreter
Fremde Willenserklärung Eigene Willenserklärung
„ laufender Brief“ Eigene Entscheidung
Fall 1:
a.) Bote: fremde Willenserklärung von C
b.) Stellvertreter
§ 165 BGB beschränkt geschäftsfähige Vertreter
Bsp:
Vertreter:
Kind mit 6 Jahren bekommt von den Eltern gesagt: Hier hast du Geld, geh und kauf dir
irgendetwas Süßes
Hier ist die Willenserklärung nicht wirksam
Bote:
Geh und hole eine Tüte XYZ.
Hier ist die Willenserklärung wirksam da es nur den einen Auftrag erfüllt.
BGB Allgemeiner Teil – Vertretung – und Schuldrecht Allgemeiner Teil
2002-06-05
Handeln in fremden Namen: Setzt eine Offenkundigkeitsregelung voraus so das der Vertrags-
partner darüber bescheid weiß.
Die Stellvertretung muss offen dargelegt werden.
Ausdrückliche Erklärung oder den Umstand der Situation ( Bedienung im Restaurant brauch
nicht darauf hinweisen, dass sie für den Chef einen Bewirtungsvertrag abschließt)
Fall 4 )
Keine Vollmacht im Innen – und Außenvollmacht
Auch keine Duldungsvollmacht da A von nichts weiß.
Anschein der Vollmacht ist in der Verantwortung von A, da er die Blankounterschriften offen
liegen gelassen hat.
Anscheinvollmacht
§ 164 f. BGB schuldhaft den Anschein einer Vollmacht gemacht
Fall 5 a,b )
a.) K will das Auto für 1500.- kaufen. Hat A eine wirksame Willenserklärung abgegeben?
Er hat nicht im Rahmen der Vollmacht gehandelt, d.h. es fehlt an einer Willenserklä-
rung und der Vertrag ist ungültig
b.) A hat innerhalb der Vollmacht gehandelt und der Vertrag ist gültig
Eine Vollmacht muss immer eindeutig ausgedrückt sein. ( Gegenbeispiel: Kaufe ein Auto in
einer schönen Farbe: hier liegt keine eindeutige Einschränkung vor)
Prokura
§ 48 HGB ff.
Eine Prokura kann nur von Inhaber eines Gewerbebetriebes ausgestellt werden.
Fall 6:
Ein Prokurist darf einen Darlehensvertrag schließen, aber § 181 BGB sagt, dass auf beiden
Vertragsseiten nicht die gleiche Person stehen darf.
zu 1.)
K kann von S Erfüllung des Vertrages oder Schadensersatz fordern
Schadensersatz im positiven Interesse
z.B. Kauf eines Opels für 5000€ obwohl ein Golf gekauft werden sollte. Verweigerung der
Genehmigung: jetzt hat K jemand der Opel nur noch für 4000€ kaufen würde. Der Schadens-
ersatz wäre 1000€.
Zu 2.)
Ersatz des Schadens welchen anderer Teil erleidet durch Vertrauen in Vertretungsmacht.
Negatives Interesse: als wenn man die Person nie kennen gelernt hätte.
SCHULDRECHT
ALLGEMEINER TEIL
§ 241 BGB ff.
Wie entstehen Schuldverhältnisse?
§ 241 I 1 BGB
Schuldverhältnisse berechtigt nicht eine Leistung zu verlangen
Anspruch gegen jemand anderen
Ansprüche ergeben sich aus Verträgen ( z.B. Kaufvertrag) oder Gesetzen ( § 823 BGB )
99 % aller Schuldverhältnisse kommen aus Verträgen und Gesetzen zustande.
1 % ist die 3. Art des Schuldverhältnisses: vorvertragliches Schuldverhältnis bei Vertragsan-
bahnungen
Fall:
Mieter M wohnt im Haus von Vermieter V
H ist der Hausmeister und verletzt seine Pflichten
Folge: M bricht sich im Treppenhaus ein Bein
Zu 3.)
§ 278 BGB
V sagt, dass H für den Zugang zur Wohnung des Hauses verantwortlich ist.
V ist nach § 278 BGB verantwortlich, und hier gibt es keine Abwendung des Schadensersatz-
anspruches. Aus der vertraglichen Haftung für einen sicheren Weg zur Wohnung kommt V
nicht raus.
Aus Verträgen ergeben sich nicht nur Pflichten ( z.B. beim Kaufvertrag: Lieferung der Ware
), sondern auch sogenannte Nebenpflichten ( z.B. Unversehrtheit bei Erfüllung eines Vertra-
ges)
Beispiel:
Im Biergarten kippt die Bedienung ein Bier über die Jacke. Die Bedienung hat kein Geld um
dem Schadensersatz zu entsprechen. Der Inhaber kann durch die Verletzung der Nebenpflicht
in Anspruch genommen werden.
§ 241 II BGB: Rücksicht auf Rechtsgüter des anderen zu nehmen ( hier im Beispiel: die Klei-
dung des Gastes )
Schuldverhältnisse
2002-06-12
Verkauf von Anlage zum Betonmischen; Maschine arbeitet auf einer Baustelle
Nach einiger Zeit fallen Risse im Beton auf und ein Schaden von Millionen ist aufgekommen.
Problem: ab gewisser Temperatur muss ein neues Mischungsverhältnis eingesetzt werden
Frage: Hat der Verkäufer Pflichten verletzt darauf hinzuweisen das ab einer bestimmten
Temperatur die Heizung des Gerätes anzustellen
Hauptpflicht: Lieferung; ist erfüllt
Nebenpflicht: Hinweis auf Heizung¸
Verletzung der Nebenpflicht ⇒ Verkäufer konnte belangt werden
Beispiel:
Anruf wegen eines Zentners Kartoffeln ⇒ Holschuld
Zwei Varianten:
1.) Bevor er etwas getan hat: Blitz schlägt vor dem Herausstellen des Sackes ein ⇒ dann
gibt es einen Ersatzanspruch
2.) Verkäufer hat den Kartoffelsack herausgestellt und dann schlägt der Blitz ein: V hat
alles erforderliche getan ⇒ kein Ersatz
Der Punkt 2 ist eine Konkretisierung auf einen Sack Kartoffeln
AGB’s
I.) Elektrofachmarkt ⇒ neuer Flachbildschirm als Monitors
Zwei Varianten:
1.) 36 Monate Garantie 999 €
2.) keine Garantie 899€
Nach 3 Monate ist der Bildschirm defekt
II.) Abwandlung: keine Abfrage der Garantie: 899 €
Nach 3 Monaten kaputt
⇒ Gewährleistungspflicht: das Geschäft weist darauf hin das keine Gewährleistung
gegeben wird
§ 309 I BGB: kurzfristige Preiserhöhung: keine Erhöhung wenn die Regelung nur in den
AGB steht
§ 309 VIII b, bb BGB: Man kann keine Gewährleistungen ausschließen
Im Fall:
1. Frage: Sind die AGB wirksam erklärt worden? Sind sie wirksam/Zulässig?
⇒ dann § 308/309 BGB prüfen
Wenn die Klauseln gefunden werden, dann gilt diese nicht
Erlöschen von Schuldverhältnissen
§ 362 ff. BGB
1.) Erfüllung des Schuldverhältnisses § 362 I BGB
2.) Aufrechnung des Schuldverhältnisses § 387 ff. BGB
- Dient zur Vereinfachung des Zahlungsverkehrs
- Privatvollstreckung ohne gerichtliche Hilfe
Wann kann man aufrechenen?
Man braucht:
a.) Aufrechnungslage( bestimmte Vorraussetzungen müssen gegeben sein)
b.) Aufrechnungserklärung ( „ man ist quit“ – Erklärung )
Zu a.) § 387 BGB
Vorraussetzungen: gegenseitig
500 €
→ 500 € 500 €
A B nicht A→B→C
←
500 €
Wenn die Forderung nicht erzwingbar ist, dann kann sie nicht aufgerechnet werden
→
verjährt
A B
←
Fälligkeit der Gegenforderung:
Man kann nicht heute ( 12.06. ) mit einer späteren Forderung ( vom 01.07 ) aufrechnen
Wenn man diese Punkte vorliegen kann man nach § 388 BGB die Aufrechnung erklären ⇒
kann man machen
Wirkung der Aufrechnung § 389 BGB
1000
€
01 keine
.01.
Zinsen
→
A B
←
1000€
mit
01.02.
Zinsen
10 %
3.) Rücktritt
Gesetzliche Rücktrittsrechte:
§ 323 BGB nicht erbrachte Leistung
§ 437 II BGB Rechte des Käufers bei Mängeln
§ 634 III BGB Rechte des Bestellers bei Mängeln
VN Versicheru
→
ngsvertrag
Versicherer
„Ehe“
Versicherungssumme
Begünstigte/r
Eltern ( Käufer ) Kaufvertra
g → Verkäufer
Tochter / Sohn
Der Dritte erlangt unmittelbaren Anspruch:
- Leistungsanspruch
- Mängelgewährleistungsansprüche
Gewährleistungen gelten für alle Verträge nach genauer Prüfung des Bereiches der
Schutzwirkung
500€
CNeugläubiger
Vorraussetzungen:
1.) Vertrag zwischen A und C; B ist aus rechtlicher Sicht nicht einzubeziehen
2.) Forderung muss bestehen
3.) Übertragbarkeit der Forderung: Negativregelung § 399 BGB
Beispiel: Inhaltsänderung
Arbeitgeber AN
500€
Gläubiger1 200€
Gläubiger2 100 €
Gläubiger3
Die Abtretung geht nicht wenn AN und AG von vornherein geklärt haben, das keine
Abtretung möglich ist
5000 €
AGläubiger B(Alt-)Schuldner Es muss eine Genehmigung von A geben ⇒ A muss
von dem Vertrag zwischen B und C informiert
§ 415 BGB werden.
C
Gesamtschuldner ( § 421 BGB f. )
Bsp: Bürgschaft
80000€ Bürge 1
100000 €
Darlehensgeber Darlehensschuldner 30000€
20000 € Bürge 2
Jeder Bürge hat sich zu einer Zahlung von 100000 € verpflichtet wenn der Schuldner nicht
bezahlt. Der Gläubiger kann die 100000 € nach seinen Belieben von den Bürgen holen.
6000 € S2 4000 €
1000 € S3
§ 840 I BGB: Haftung mehrer ⇒ Gesamtschuldner nach § 421 BGB
Drittschadenliquidation
Mehrer Gruppeneinteilung:
V § 433 BGB K
Speditionsfirma
Kauf eine TV, Spedition liefert defekten TV, da er heruntergefallen ist
Keine Ansprüche gegen V ⇒ da er TV ordnungsgemäß verpackt hat
Keine Ansprüche gegen S ⇒ da V und nicht K der Vertragspartner ist
Leistungsstörungen
Nachträglich Anfänglich
nach Ver- ursprünglich
trags-schluß Vor Vertrag
z.B. Auto z.B. Auto
wird nach geklaut
Vertrags-
schluss gegen
einen Baum
gefahren
b.) Bei einem Sturm fällt ein Baum auf das Auto ⇒ höhere Gewalt
Rechtsfolge:
§ 280 I 2 BGB: ( Dies gilt nicht, wenn der Schuldner die Pflichtverletzung nicht zu vertreten
hat.) kein Schadensersatz ⇒ wenn der Schuldner nichts dafür kann
§ 284 BGB ? ist an dieser Stelle zu prüfen
§ 285 BGB (+)
§ 326 I BGB: keine Zahlung nötig
§ 326 III BGB: wie oben
§ 326 V BGB: wie oben
c.) Gläubiger leiht sich vorzeitig ( 27.06.) das Auto und produziert einen Totalschaden.
Rechtsfolge:
§ 280 I 2 BGB: ( Dies gilt nicht, wenn der Schuldner die Pflichtverletzung nicht zu vertreten
hat.) kein Schadensersatz
§ 284 BGB (-)
§ 285 BGB (+)
§ 326 II BGB: („ Ist der Gläubiger für den Umstand, auf Grund dessen der Schuldner nach §
275 I – III BGB nicht zu leisten braucht, allein oder weit überwiegend verantwortlich oder
tritt dieser vom Schuldner nicht zu vertretende Umstand zu einer Zeit ein, zu welcher der
Gläubiger im Verzug der Annahme ist, so behält der Schuldner den Anspruch auf die Gegen-
leistung.“) ⇒ Anspruch auf die Gegenleistung
§ 326 V BGB ( +)
anfängliche / ursprüngliche Unmöglichkeit
§ 311a I BGB: Der Wirksamkeit eines Vertrags steht es nicht entgegen, dass der Schuldner
nach § 275 I – III BGB nicht zu leisten braucht und das Leistungshindernis schon bei Ver-
tragsschluss vorliegt.
§ 311a II BGB: Der Gläubiger kann nach seiner Wahl Schadensersatz statt der Leistung oder
Ersatz seiner Aufwendungen in dem in § 284 BGB bestimmten Umfang verlangen. Dies gilt
nicht, wenn der Schuldner das Leistungshindernis bei Vertragsschluss nicht kannte und deine
Unkenntnis auch nicht zu vertreten hat.
Rechtsfolgen:
Schuldner kennt das Hindernis:
§ 311a II 1 BGB: ⇒ kann Schadenersatz fordern oder Aufwendungsersatz verlangt werden
§ 326 I BGB: von Leistungspflicht befreit
§ 326 V BGB: Rücktritt ⇒
Schuldner kennt das Hindernis nicht:
§ 326 I BGB: von Leistungspflicht befreit
§ 326 V BGB: Rücktritt
Schlechtleistung
spezielle Regelung Keine spezielle Regelung
§ 437 BGB: Möglichkeiten speziell bezogen § 280 I BGB ⇒ Schadensersatz; Schuldner
auf Kaufvertrag: muss verschulden vertreten
1.) Nacherfüllung § 282 BGB ⇒ Schadensersatz für Verletzung
2.) Rücktritt vom Vertrag oder einer Nebenpflicht ( § 241 II BGB )
Preisminderung § 326 V BGB ⇒ Rücktritt vom Vertrag
3.) Schadensersatz / Aufwendungs-
ersatz
§ 536 BGB Mietvertrag: Mietminderung
§ 634 BGB Werkvertrag: Rechte des Bestellers
bei Mängeln:
1.) Nacherfüllung
2.) Ersatz von Aufwendungen
3.) Rücktritt vom Vertrag
Verzug
Schuldnerverzug ( § 286 BGB ff. ) Gläubigerverzug ( § 293 BGB ff. )
Vorraussetzungen: § 293 BGB: Annahmeverzug: „ Der Gläubi-
Eine Leistung muss fällig sein um in Verzug ger kommt in Verzug, wenn er die ihm ange-
zu kommen botene Leistung nicht annimmt.“
§ 271 BGB Leistungszeit: normalerweise so- Man benötigt um in Verzug zu kommen ein
fort, sofern nichts anderes vereinbart wurde ordnungsgemäßes Angebot mit
Grundsätzlich muss zuerst eine Mahnung ge- ⇒ vernünftiger Zeit ( nicht um 2 Uhr
schickt werden. früh)
Ausnahme der Mahnung ⇒ am Rechten Ort
(§ 286 II Nr. 1–4 BGB ) § 294 BGB: Die Leistung muss dem Gläubi-
1.) Leistung nach Kalender bestimmt ger so, wie sie zu bewirken ist , tatsächlich
2.) Zeitraum bestimmt nach Kalender z.B. angeboten werden.
zwei Wochen nach der WM
3.) Wenn Schuldner ernsthaft und endgül- Rechtsfolgen:
tig verweigert § 300 I BGB: Der Schuldner hat während des
4.) Aus besonderen Gründen unter Abwä- Verzuges des Gläubigers nur Vorsatz und
gung der beiderseitigen Interessen der grobe Fahrlässigkeit zu vertreten ⇒ Wenn das
sofortige Eintritt des Verzugs gerecht- Auto nicht abgeliefert werden kann ( Verzug
fertigt ist. des Gläubigers) ⇒ bei Schaden des Autos
§ 286 IV BGB: Der Schuldner kommt nicht in muss der Gläubiger die Verantwortung über-
Verzug, solange die Leistung infolge eines nehmen
Umstands unterbleibt, des er nicht zu vertre-
ten hat. § 304 BGB Ersatz von Mehraufwand:
Rechtsfolgen: „Der Schuldner kann im Falle des Verzugs
§ 280 II BGB: Schadensersatz wegen Verzö- des Gläubigers Ersatz der Mehraufwendungen
gerung der Leistung kann der Gläubiger nur verlangen, die er für das erfolglose Angebot
unter Vorraussetzung des § 286 BGB verlan- sowie für die Aufbewahrung und Erhaltung
gen. des geschuldeten Gegenstandes machen muss-
§ 288 I BGB: Verzugszinsen te.“
Der Verzugszinsatz beträgt für das Jahr fünf ⇒ Verkäufer kommt zum Haus des Käu-
Prozentpunkte über dem Basiszinssatz fers, der nicht da ist. Er fährt durch die
§ 288 II BGB: Rechtsgeschäfte ohne ganze Stadt nach Hause und parkt das Au-
Verbraucher( §13 BGB ): Zinssatz ist acht to aus Sicherheitsgründen in einem be-
Prozentpunkte über dem Basiszinssatz wachten Parkhaus. ⇒ Für diese Kosten
§ 288 III BGB: Gläubiger kann aus anderen muss der Käufer dann aufkommen
Gründen einen höheren Zinssatz verlan-
gen ⇒ der Schaden muss dann aber nachge-
wiesen werden ( z.B. Höhe des Dispokredits
von 14%)
Schadensersatz verlangen oder
§ 323 BGB ⇒ Rücktritt vom Vertrag
§ 323 II BGB keine Fristsetzung bei:
- ernsthafter und endgültiger Verweige-
rung
- Terminleistungen
- Besondere Umstände die im beidersei-
tigen Interesse den sofortigen Rücktritt
rechtfertigen
Sonderfälle
§ 311 II BGB Ein Schuldverhältnis entsteht auch durch Aufnahme von Vertragsverhandlun-
gen ⇒ Betreten eines Kaufhauses ⇒ Ausrutschen auf einer Bananenschale
§ 280 I BGB Schuldverhältnisse nicht nur durch Verträge, sondern auch vorher
Es gelten nur außergewöhnliche Umstände ( wie oben) um Wegfall der Grundlagen zu bewir-
ken ⇒ hier Giftmüll
Die Steigerung der Preise durch die Inflationsraten ist im Vergleich kein Grund.
Schuldrecht – Besonderer Teil
2002-07-03
§ 433 – 853 BGB
Verträge:
Frei erfundene Verträge:
1.) gemischte Verträge aus zwei oder mehr im BGB geregelten Verträgen
- Besuch im Kino: Mietvertrag für den Sitz; Werksvertrag für Vorführung des
Filmes
- Besuch in einer Gaststätte: Dienst –, Miet – und Kaufvertrag
Was passiert bei Mängeln?
wichtig ⇒ in welchem Teil des Mischvertrags ( Dienst-, Miet-, oder Kaufvertrag) ein
Mängel auftaucht ( z.B. defekte Heizung ⇒ Mietvertrag )
2.) nicht durch Zusammensetzung von Verträgen zu erklären: z.B. Leasing
Klassische Vertragstypen sind nicht anwendbar bei Mängeln ⇒ muss vorher abgesprochen
werden ( z.B. in den AGB )
Mängelgewährleistung:
Sachemangel: § 434 BGB
Haben die Parteien eine Beschaffenheit vereinbart oder nicht?
Beispiel:
Auto verbraucht 5 l auf 100 Km; ⇒ wenn 4,5 l pro 100 Km vereinbart sind dann ist dies ein
Sachmangel
§ 434 I Nr. 2 BGB: Funktion die man erwarten kann z.B. Fernseher: sollte Ton und Bild
haben, ist zu erwarten
übertriebene Werbung ist kein Sachmangel: „ Nur Fliegen ist schöner“
§ 434 II BGB: IKEA – Paragraph ⇒ Montage
§ 434 III BGB: Bei Lieferung einer anderen Sache ( grünes anstatt eines rotes Auto ) ist ein
Sachmangel
§ 435 Rechtsmangel: frei von Rechtsmängeln wenn Dritte kein Rechte geltend machen
können gegenüber Käufer; z.B. Belastung eines Grundstückes einer Bank wenn vereinbart das
nicht belastet.
§ 437 BGB Rechte des Käufers bei Mängeln
1.) Nacherfüllung: § 439 BGB
§ 439 III BGB : Nacherfüllung wegen unverhältnismäßiger Kosten eingeschränkt:
Einbauküche ⇒ eine Tür klemmt ⇒ kein Austausch der gesamten Küche ⇒ da
unverhältnismäßig gegenüber der einfachen Reparatur
2.) Rücktritt/ Minderung::
§ 440 BGB Rücktritt: bei zweifachen Auftritt des gleichen Fehlers ist Rücktritt möglich
bei Weigerung des Verkäufers auf Nacherfüllung
§ 441 III BGB Minderung: Kaufpreis muss in Verhältnis gesenkt werden
Pr eis nach der Minderung Wert mit Mangel
=
vereinbarter Pr eis Wert ohne Mangel
Wert mit Mangel * vereinbarter Pr eis
Pr eis nach Mangel :
Wert ohne Mangel
A B
Wert ohne Mangel: 10000 10000
Vereinbarter Preis: 9000 11000
Wert mit Mangel: 8000 8000
Minderung
8000 * 9000 8000 * 11000
A) = 7200€ B) = 8800 €
10000 10000
Schadensersatz: § 280 und § 440 BGB
Verlängerter Eigentumsvorbehalt
unbedingter Kaufvertrag
§433 BGB mit Eigentumsvorbehalt
Hersteller Händler Käufer
bedingter Übereignungsvertrag
§ 929 i.v.m.§158 BGB;
§ 185 I BGB Verfügung eines
Nichtberechtigten
§ 398 BGB Abtretung
künftiger Forderungen
hier wären die Forderungen des Käufers gemeint die bis zu einem bestimmten Betrag X
gezahlt werden
§ 185 I BGB : Eine Verfügung, die ein Nichtberechtigten über einen Gegenstand trifft ist
wirksam, wenn sie mit Einwilligung des Berechtigten erfolgt.
Deshalb kann der Händler die Sachen, die noch Eigentum von dem Hersteller sind, an K
verkaufen
Mit Herstellervereinbarung
Rohstofflieferant Hersteller Händler Käufer
§950 BGB Verarbeitung
Die anderen Regelungen gelten auch hier für die hinzugefügten Stufen
§ 950 BGB: Wer durch Verarbeitung oder Umbildung eines oder mehrerer Stoffen eine neue
bewegliche Sache herstellt, erwirbt Eigentum an der neuen Sache.
Da der Rohstofflieferant Geld bekommen möchte vereinbart er mit dem Hersteller, dass er im
Auftrag die Rohstoffe verarbeitet ⇒ dadurch bleibt R der Eigentümer
Damit hat man über drei Stufen hinweg die Regelung der Einkommensverhältnisse geschaffen
bis es zur Bezahlung kommt.
Verbrauchsgüterkauf
§ 474 BGB ff.
§ 474 BGB: „ Kauft ein Verbraucher ( § 13 BGB ) von einem Unternehmer ( § 14 BGB )
eine bewegliche Sache ( Verbrauchsgüterkauf ) gelten ergänzend die folgenden Vorschriften.
Dies gilt nicht für gebraucht Sachen, die in einer öffentlichen Versteigerung verkauft werden,
an der der Verbraucher persönlich teilnehmen kann“
§ 475 I BGB Abweichende Vereinbarungen:
Auf eine vor Mitteilung eines Mangels an de4n Unternehmer getroffene Vereinbarung die
zum Nachteil des Verbrauchers kann der Unternehmer sich nicht berufen.
K kauft im Laden des V ein. K sagt: „ Ich verzichte auf die Gewährleistung dafür möchte ich
10 % Preisnachlass“
⇒ Vereinbarung keiner Gewährleistung geht nicht
§ 475 II BGB: Verkürzung der Verjährungsfrist ( 2 Jahre §479 BGB ) ist nicht möglich
Eine Abweichung der Gewährleistungsfrist nach unten ( < 2 Jahre) ist nicht möglich, jedoch
ist die Verlängerung ( > 2 Jahre ) gegen einen Aufpreis möglich
§ 478 I BGB: „ Wenn der Unternehmer die verkaufte neu hergestellt Sache als Folge ihrer
Mangelhaftigkeit zurücknehmen musste oder der Verbraucher den Kaufpreis gemindert hat,
bedarf es für die in § 437 BGB bezeichneten Rechte des Unternehmers gegen den
Unternehmer, der ihm die Sache Verkauft hatte ( Lieferant ) , wegen des vom Verbraucher
geltend gemachten Mangels einer sonst erforderlichen Fristsetzung nicht.“
Großhändler Händler Käufer
Der Schaden kann nach hinten weitergegeben werden. Alle Mängel sammeln sich bei dem
Hersteller ohne den Einfluss auf den Verkauf.
Mietvertrag
§ 535 BGB
2002-07-10
§ 535 BGB Mietvertrag; gültig für:
1.) allgemein bewegliche Sachen
2.) Grundstücke
3.) Wohnraum
4.) Gewerberaum
Die Kündigungsfrist muss abhängig von der Dauer und dem Objekt des Mietvertrages sein.
Allgemeine Vorschriften für Mietverhältnisse
§§ 535 – 548 BGB
Mietverhältnisse über Wohnraum
§§ 549 – 577 BGB
Mietverhältnisse über andere Sachen
§ 578 BGB
Wohnung wurde als Single gemietet. Kann der Vermieter den Einzug eines neuen
Lebenspartners/in verbieten?
Veränderung der Höhe bei Beginn des Mietverhältnisses: Betriebskosten § 556 BGB
§ 557 BGB Höhe frei vereinbar
Veränderung der Miethöhe während des Mietvertrages:
Schutz des Staates: bei Abschluss des Vertrages
§ 557a BGB Staffelmiete: schriftlich vereinbart über Höhe der Veränderung über einen
bestimmten Zeitraum
§ 557b BGB Indexmiete: Die Parteien können schriftlich vereinbaren, dass die Miete durch
den vom Statistischen Bundesamt ermittelten Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten
Haushalte in Deutschland bestimmt wird.
Vertragspartnerwechsel:
- Tod des Vermieters: An die Stelle des Vermieters treten die Erben
- Verkauf von Vermieter: § 566 I BGB „ Kauf bricht nicht die Miete“
- Tod des Mieters: § 563 BGB Lebenspartner tritt in Mietverhältnis
ein
- Tod eines Mieters: § 563a BGB Fortsetzung mit überlebenden
Mietern; Weiterführung bei Tod eines Mieter von mehreren Mietern
Nichterfüllung / Schlechterfüllung der Pflichten des Vermieters:
§ 536 c BGB Pflicht des Mieters Mängel unverzüglich zu melden
1.) Recht des Mieters ⇒ Erfüllungsanspruch an die Mängelbeseitigung § 535 I BGB
2.) Mietminderung bei Unterlassung des Vermieters
Die Minderung ist abhängig vom Mangel
Gar keine Nutzung möglich ⇒ keine Miete
Eingeschränkt ⇒ prozentuale Mietminderung
Mietminderung von 100 % bei:
- Totalausfall der Heizung im Winter
- Totalausfall der Elektrizität
3.) Schadensersatz § 536a I BGB
Dach undicht ⇒ schimmliger Raum ⇒ Feuchte Wand ⇒ Tapete/Teppich durch Schimmel
kaputt ⇒ Schadensersatz wenn entweder Vermieter den Schaden zu vertreten hat oder er
im Verzug kommt
Aufwendungsersatzanspruch § 536a II BGB: „ Der Mieter kann den Mangel selbst
beseitigen und Ersatz der erforderlichen Aufwendungen verlangen, wenn der Vermieter
mit der Beseitigung des Mangels in Verzug ist oder die umgehende Beseitigung des
Mangels zur Erhaltung oder Wiederherstellung des Bestands der Mietsache notwendig
ist.“
§ 543 BGB Außerordentliche Kündigung aus wichtigem Grund
⇓
Frist
Widerspruch des Mieters § 574 BGB ist möglich:
Dabei geht es um die Härte die der Mieter spürt die unter Würdigung der berechtigten
Interessen des Vermieters nicht zu rechtfertigen ist.
Der Widerspruch macht den Eigenbedarf quasi unwirksam
§ 568 II BGB: Der Vermieter darf das Widerspruchsrecht nicht unter den Tisch fallen lassen,
er muss den Mieter auf dieses Recht hinweisen.