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1) Definitionen – Wiederholung
• Schuldverhältnis = ein Rechtsverhältnis zwischen mind. zwei Personen, auf
Grund dessen die eine Person (Gläubiger*in) einen Anspruch auf Leistung
gegen eine*n andere*n (Schuldner*in) hat; entstehen meist durch Verträge
o mögliche Schuldverhältnisse: Kaufvertrag (KV), Schenkung,
Leihvertrag, Darlehnsvertrag, Mietvertrag, Dienstvertrag, Werkvertrag,
…
o Pacta sunt servanda = Verträge sind einzuhalten; wer sich im Rahmen
eines Schuldverhältnisses zu einer Leistung verpflichtet, muss diese
auch erbringen, und zwar so, wie Treu und Glauben mit Rücksicht auf
die Verkehrssitte es erfordern (vgl. §242 BGB)
• Subsumtion = Prüfung, ob der vorliegende Fall alle Tatbestandsmerkmale einer
Norm erfüllt
• Gutachtenstil = Formulierungsstil bei der Prüfung einer Anspruchsgrundlage
(Prüfungspunkte werden in Konjunktiv formuliert, Subsumtion im Indikativ,
Obersatz (Wer will was von wem woraus) wird durch die Prüfung aller
Tatbestandsmerkmale beantwortet
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Recht der Leistungsstörung - Zusammenfassung
Pflichtverletzungen
Eine Pflichtverletzung ist gegeben, wenn die tatsächliche Leistung objektiv (oder auch
subjektiv – S. Sachmangel) von der geschuldeten Leistung abweicht. Liegt eine der
oben aufgeführten Pflichtverletzungen vor, kann der*die Gläubiger*in verschiedene
Ansprüche geltend machen. An erster Stelle steht aber immer der Anspruch auf
Erfüllung der ursprünglich geschuldeten Leistung!
Weitere Ansprüche können sein:
• Rücktritt vom Vertrag
• Schadensersatz neben der Leistung
• Schadensersatz statt der Leistung
• Nacherfüllung
• Kaufpreisminderung
• etc.
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Recht der Leistungsstörung - Zusammenfassung
Fallbeispiel „Citybike“: Tom möchte etwas für seine Fitness tun und kauft sich daher für 600
€ im Geschäft „Citybike“ ein Fahrrad und bezahlt es sofort. Im KV wird festgehalten, dass das
Fahrrad drei Tage später, am 25.4., abholbereit ist. Als Tom an
diesem Tag erscheint, ist das Fahrrad nicht fertig. Tom erklärt dem
Händler, dass er das Fahrrad spätestens in 2 Tagen abholen möchte.
Als das Rad am 27.4. noch immer nicht fertig ist, erklärt Tom, dass er
vom Vertrag zurücktritt und verlangt sein Geld zurück. Der Händler
weigert sich, Tom den Kaufpreis zu erstatten. (Quelle: Buchner Verlag (2016),
WR Q12, S. 115)
Erarbeite mit Hilfe des §323 die Tatbestandsmerkmale, um von einem Vertrag
zurückzutreten. Markiere den § im BGB und unterstreiche die Tatbestandsmerkmale mit
Bleistift.
(Hinweis: das finale Prüfungsschema findest du am Ende der Zusammenfassung auf den
entsprechenden Seiten, aber nicht vorher schon mogeln und nachschauen. Immer erst selber
denken!)
Prüfe nun Toms Fall und ob er sein Rücktrittsrecht geltend machen kann.
(Überprüfe anschließend deine Lösung im Buch S. 117)
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Recht der Leistungsstörung - Zusammenfassung
Definitionen:
Beim Schadensersatz neben der Leistung (gem. §280 I) erhält der*die Gläubiger*in
zusätzlich zu einer vertraglich vereinbarten Leistung Schadensersatz.ABER nur, wenn
durch die Pflichtverletzung auch ein Schaden entstanden ist.
Ermittelt mit Hilfe des §280I die nötigen Tatbestandsmerkmale, um einen Anspruch auf
SE neben der Leistung geltend machen zu können. Markiert wieder den § farbig und
unterstreicht die Merkmale mit Bleistift.
(Hinweis: das finale Prüfungsschema findest du am Ende der Zusammenfassung auf den
entsprechenden Seiten, aber nicht vorher schon anschauen. Denk nach!)
Prüfe, ob der Autohändler von seinem Lieferanten SE neben der Leistung verlangen
kann.
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Recht der Leistungsstörung - Zusammenfassung
Fallbeispiel „Werte unserer Zeit“: Der Filialleiter F einer Bank erwirbt für 20.000€ in einer
Galerie das Acrylglas-Mosaik „Die Werte unserer Zeit“ von Künstler K, das für die Montage an
der Wand vorgesehen ist. Die Installation des Mosaiks im Kundenbereich der Bank will der
Künstler persönlich vornehmen, um die Raumwirkung der Installation und der Ausleuchtung
berücksichtigen zu können.
Am Tag nach dem Aufbau stellt F fest, dass scharfkantige Elemente des Kunstwerkes in den
Kundenbereich ragen und zudem unzureichend befestigte Stromkabel der Beleuchtung ein
erhebliches Gefahrenpotential darstellen. F fordert K daher auf, diese Gefahrenquellen
innerhalb der nächsten Tage zu beseitigen. K kommt dieser Aufforderung nicht nach (weigert
sich), da er sein Gesamtkunstwerk gefährdet sieht. F erklärt daraufhin gegenüber K, dass er
unter diesen Umständen keinerlei Interesse mehr an dem Mosaik habe. Nachdem K das Werk
wieder abgeholt hat, beauftragt F ein Unternehmen damit, die durch die Montage beschädigte
Wand zu renovieren.
Ermittle mit Hilfe der §§280, 281I die Tatbestandsmerkmale für den Schadensersatz statt
der Leistung. Markiere die §§ im BGB und unterstreiche die Merkmale mit Bleistift.
(Hinweis: das finale Prüfungsschema findest du am Ende der Zusammenfassung auf den
entsprechenden Seiten, aber du weißt doch, dass du erst selber denken sollst ;)!)
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Recht der Leistungsstörung - Zusammenfassung
Fallprüfung:
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Recht der Leistungsstörung - Zusammenfassung
I) Obersatz: Tom könnte gem. §323I ein Rücktrittsrecht gegenüber Citybike geltend
machen. (=Wer will was von wem woraus)
1) Hierfür müsste zunächst ein gegenseitiger Vertrag zwischen Tom und Citybike
vorliegen.
2) Es müsste eine Pflichtverletzung (PV) gem. §323I durch Citybike vorliegen.
3) Tom müsste Citybike eine angemessene Frist zur Nacherfüllung gesetzt haben.
4) Die Frist müsste erfolglos verstrichen sein.
5) Falls keine Frist gesetzt wurde: Die Frist könnte gem. §323II entbehrlich sein.
6) Die Pflichtverletzung müsste erheblich gem. §323V S.2 sein.
7) Das Rücktrittsrecht dürfte gem. §323VI nicht ausgeschlossen sein.
8) Der Rücktritt müsste gem. §349 erklärt worden sein.
I) Obersatz: X könnte ggü. Y einen Anspruch auf SE neben der Leistung i.H.v. XX€
gem. §280I haben.
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Recht der Leistungsstörung - Zusammenfassung
I) Obersatz: X könnte gegenüber Y einen Anspruch auf SE statt der Leistung i.H.v.
XX€ gem. §§280I, III, 281 I haben.
Rechtsfolge: Anspruch auf SE statt der Leistung gem. §§ 280I, III, 281 I besteht /
besteht nicht (Art und Umfang des SE ergibt sich aus §249)
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Recht der Leistungsstörung - Zusammenfassung
4) Rücktritt
I) Obersatz: X könnte gegenüber Y ein Recht auf Rücktritt gem. §§ 323I, 286
haben.
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Recht der Leistungsstörung - Zusammenfassung
1) SV?
2) PV → Verzögerung der Leistung trotz Möglichkeit
3) Verzögerungsschaden, sprich Schaden muss durch Verzögerung = PV
entstanden sein
4) Voraussetzungen des Verzugs:
a) Nichtleistung trotz Fälligkeit (§271)
b) Mahnung gem. §286I (evtl. entbehrlich gem. §286II)
5) Vertretenmüssen gem. §276
1) SV?
2) PV → Verzögerung der Leistung trotz Möglichkeit
3) Verzögerungsschaden, sprich Schaden muss durch Verzögerung = PV
entstanden sein
4) Voraussetzungen des Verzugs:
a) Nichtleistung trotz Fälligkeit (§271)
b) Mahnung gem. §286I (evtl. entbehrlich gem. §286II)
5) Setzen einer angemessenen Frist gem. §281 I sowie erfolgloses Verstreichen
bzw. Entbehrlichkeit gem. §281II
6) Vertretenmüssen gem. §276
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Recht der Leistungsstörung - Zusammenfassung
1) SV?
2) PV, hier IMMER der Sachmangel gem. §434? → genau nennen welcher und
begründen, warum es dieser ist
3) Verbrauchsgüterkauf gem. §474?
4) Sachmangel war bei Gefahrübergang gem. §446, evtl i.V.m. §§447, 475II
vorhanden?
Rechtsfolge: Anspruch besteht / besteht nicht; bei einem Anspruch auf Nacherfüllung
hat der*die Gläubiger*in gem. §439I die Wahl zwischen der Beseitigung des Mangels
oder der Lieferung einer mangelfreien Sache; zu beachten sind auch:
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Recht der Leistungsstörung - Zusammenfassung
1) SV?
2) PV, hier IMMER der Sachmangel gem. §434? → genau nennen welcher und
begründen, warum es dieser ist
3) Verbrauchsgüterkauf gem. §474?
4) Sachmangel war bei Gefahrübergang gem. §446, evtl i.V.m. §§447, 475II
vorhanden?
5) Erfolglose Fristsetzung zur Nacherfüllung gem. §323I?
6) Falls keine Frist gesetzt wurde: Entbehrlichkeit einer Frist gem. § 475dI?
7) Kein Ausschluss des Anspruchs durch §323V S. 2?
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Recht der Leistungsstörung - Zusammenfassung
I) Obersatz: X könnte gegenüber Y einen Anspruch auf Rücktritt gem. §§434, 437
Nr.2, 323 haben.
1) SV?
2) PV, hier IMMER der Sachmangel gem. §434? → genau nennen welcher und
begründen, warum es dieser ist
3) Verbrauchsgüterkauf gem. §474?
4) Sachmangel war bei Gefahrübergang gem. §446, evtl i.V.m. §§447, 475II
vorhanden?
5) Kausaler Schaden (= Schaden, der aus der Pflichtverletzung entstanden ist)
gem. §280I?
6) Vertretenmüssen der PV gem. §§276, 278?
Rechtsfolge: Anspruch besteht / besteht nicht; Wenn Anspruch, dann richtet sich der Umfang
des SE nach §§249ff.
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