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Rechtsfähigkeit
Mit der Rechtsfähigkeit erwirbt man Rechte + Pflichten. Diese können nach dem deutschen Recht
nicht mehr verloren gehen (in Österreich schon, wenn man z.B. Mönch wird).
„Die Rechtsfähigkeit des Menschen beginnt mit der Vollendung der Geburt.“ § 1 BGB
„Wer zur Zeit des Erbfalls noch nicht lebt, aber bereits gezeugt war,
gilt als vor dem Erbfall geboren.“ § 1923 (2) BGB
Beispiel: Eine Frau ist von ihrem Ehemann schwanger. Dieser fällt im Gefecht
--> Fötus ist in diesem Falle nach § 1923 (2) BGB Teil der Erbfolge
Rechtsfähigkeit
Handlungsfähigkeit
Was? Die Fähigkeit, den eigenen Willen in der Welt zu manifestieren.
Wer? Juristische Personen, Geschäftsleitung
Nicht: Vereine, GmbH als Unternehmen
Bsp. 3-jähriges Kind greift im Supermarkt nach einer Chipstüte.
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Von Anfang an nichtig.
Sachenrecht
§ 90 BGB Körperliche Gegenstände: Dinge, die eine Ausdehnung im 3-Dimensionalen-Raum haben.
Es gibt einen Fall, bei dem die Sache ein wesentlicher Bestandteil einer anderen Sache ist: § 94 BGB
Solche, die nicht zerstörungsfrei wieder getrennt werden können. Rechtliche Folge: Das
eigenständige Recht der unwesentlicheren Sache geht unter und verbindet sich mit dem Hauptteil.
Fallbeispiele:
(1) Trafohäuschen
Wurde mit Muttern und Schrauben befestigt, hätte man aber mit enormen Aufwand
dennoch bewegen können. Rechtsstreit: Stromgesellschaft wollte das Häuschen bei
Grundstücksverkauf abbauen. Das Trafohäuschen gehörte dennoch zum Grundstück, obwohl
es eigentlich beweglich war.
(2) Gebäude
Jeder Stein wird wesentlicher Bestandteil des neuen Grundstückes. Auch die Dachziegel
gehören dazu, da Dachziegel zur Herstellung des Gebäudes gehören, obwohl sie nicht richtig
befestigt sind. Haustechnik wird ebenfalls wesentlicher Bestandteil des Gebäudes (z.B.
Heizkörper, Wasserrohre, bewegliches Zubehör [welches erkennbar zum Einsatz eines
bestimmten Grundstückes dienen soll; z.B. Pflug eines Landwirtes, der auf dem Acker
gelagert wird --> geht Eigentum des Grundstückes auf einen anderen über, so erwirbt der
neue Eigentümer den Pflug mit]).
Der ursprüngliche Eigentümer hat Anspruch auf Wertersatz (§ 951), aber kann nicht den
eigentlichen, alten Heizkörper wieder wegnehmen.
§ 1006: Besitz ist ein Ausweis für das Eigentum, allerdings nur ein Vorläufiger. Von dem Besitzer wird
vermutet, dass er auch der Eigentümer sei. Allerdings dann nicht, wenn der Besitzer dem Eigentümer
die Sache gerade weggenommen hat. In allen anderen Fällen schon. D.h. wer jetzt behauptet, der
Besitzer ist nicht der Eigentümer, muss einen Anspruch nach § 985 gelten machen, wonach der
Eigentümer die Sache vom Besitzer herausverlangen kann (Kläger muss beweisen, dass er der
eigentliche Eigentümer ist).
Fallbeispiele:
(1) Wenn der Erwerber des Eigentums die Sache bereits im Besitz hat („Auto geleast und
entschließen isch nach Ablauf der Grundwerbzeit das Auto als Eigentum zu erwerben. Sie
sind schon Besitzer des Eigentums, dann gehört nur noch der Vertrag über Eigentum (Willst
du Eigentümer werden? Ja, ich will).
(2) § 929 a: Bei Schiffsneubau genügt der reine Konsens -> Grund: Der erste Reeder 4 trägt das
Schiff in Hamburg ein, danach gehört das Schiff zur dt. Handelsflotte und darf die
entsprechende dt. Handelsflottenflagge führen. Bei Veräußerung des Schiffes wird der neue
Eigentümer im Flaggenregister an Stelle des Ersten vermerkt (wie bei Grundbuch).
Nach Ablauf des Mietvertrages kann man die Herausgabe des Eigentumes verlangen (§ 985).
Die Übergabe wird ersetzt durch die Abtretung eines Herausgabeanspruches. Es gibt also einen
Dritten, der an die Sache herankommen möchte. Z.B. Antike Uhr wurde gekauft, wurde beim
Uhrenmacher repariert. Der Antiquitätenhändler hat einen Reparaturschein 7 erhalten, mit dem eine
Abtretung möglich ist. Bei richtigen Partitionspapieren reicht das Papier allein z.B. Frachtbrief.
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Wer ein Schiff im eigenen Namen zu Eigentum hat und im eigenen Namen betreibt.
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Unentgeltliche Gebrauchsüberlassung
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Entgeltliche Gebrauchsüberlassung, muss nicht mit Geld gezahlt werden: z.B. Wagen als Anschauungsobjekt
-> 4 neue Winterräder
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Beweiszeichen, könnte aber auch verloren gegangen und gefunden worden sein.
Leistungsort
§ 269 Leistungsort für eine Warenleistung
Ist regelmäßig am Sitz des Schuldners (Wohnsitz oder Sitz der gewerblichen Niederlassung)
Holschuld
Internationale Handelskammer in Paris8: INCO-Therms EXW (ex works, ab Werk)
Ab 2020 neue INCO-Therms: EXW soll abgeschafft werden, wegen des Unions-Zoll-Kodexes
Schickschuld
Im Fall zwischen Kaufleuten: Werkzeugmaschine aus Dresden wird per Spedition verschickt.
Der Leistungsort/Erfüllungsort ist nach § 269 (3) BGB weiterhin am Sitz des Warenschuldners
(Verkäufers) – hier z.B. Dresden. Gilt auch, wenn die Transportkosten der Verkäufer trägt.
Was ist, wenn die Maschine während des Transportes zu Schaden kommt / ganz zerstört wird, auf
Grund von höherer Gewalt9? Gefahrübergang auf den Käufer bei der Übergabe der Fracht an
Spediteur -> Untergang der Maschine geht zu Lasten des Käufers -> Verkäufer hat trotzdem das
Recht auf Zahlung der Rechnung § 433 (2) HGB
Verbrauchervertrag
Vertrag zwischen Unternehmer und Verbraucher (§ 12 BGB), z.B. Amazonbestellung eines Hobels.
Lieferung erfolgt über die Firma Dictum in München. Amazon ist hier quasi ein Spediteur, mit Sub-
Unternehmen DHL. Dieser DHL-Bote hat einen Unfall -> Leistungsort ist immer noch München (Sitz
von Dictum) -> Sonderregelung § 474 BGB für Verbraucherverträge: Erfüllungsort ist zwar München,
dennoch geht die Gefahr erst über, wenn die Ware beim Verbraucher ankommt
Verbraucher: Rechnung braucht hier nicht bezahlt zu werden -> Erst Hobel, dann Zahlung
Diese Regelungen können unter Unternehmern abgeändert werden. Statt der Hol- bzw. Schickschuld
kann man auch eine Bringschuld vereinbaren. Dann ist der Erfüllungsort der Leistungsort des
Empfängers der Ware. Dies kann ohne Weiteres im Vertrag geregelt werden.
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Sind nur 11 Empfehlungen für Geschäftsbedingungen
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Keiner der Beteiligten hat den Untergang der Maschine zu vertreten
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Was sind AGBs?
Vertragsklauseln, die einseitig von einer Partei im Vorhinein formuliert worden sind, um in einem
Vertrag einzufließen. Normalerweise erstellt man die AGB selbst: z.B. Liefer-, Einkaufsbedienungen.
Es gibt auch AGB, die von dritter Seite aus erstellt worden sind, z.B. von einem Berufsverband wie
den Allgemeine Deutsche Spediteurbedingungen.
Dabei kommt es nicht auf die Art der Formulierung oder die Form des Vertrages an.
Selbst wenn das Verkaufspersonal handschriftlich etwas hinzufügt, dann zählt das als AGB.
Am Ort des Vertragsabschlusses muss vor dem Abschluss angegeben sein, wo man die AGB ggf.
nachlesen kann. Ist dies nicht der Fall, so fließen diese auch nicht in den Vertrag mit ein.
In der Handelsbranche werden auf AGBs verwiesen. „Wir bestellen zu unseren Allgemeinen
Einkaufsbedingungen.“ -> Auftragsbestätigung (Annahme eines Kaufantrags) -> Maschinenfabrikant
würde reinschreiben „Wir bestätigen Ihre Bestellung zu unseren Lieferbedingungen.“
(Lieferbedingungen sind auf dem Formular aufgedruckt). PROBLEM: § 306 BGB
§ 474 BGB gilt für Verträge, deren Vertragspartner zumindest auf einer Seite ein Verbraucher ist. Der
Verbraucher muss also die Ware nur bezahlen, wenn er die Ware bekommen hat. Geht sie beim
Transport unter14, so muss er dafür nicht zahlen: § 320 BGB
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Keine Bezugnahme auf allgemeine AGBs
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Zu den Erfüllungsorten
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Nimmt auf keine eigenen AGB bezug
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Kommt in der Praxis nicht vor: Sonst müsste man sich mit fremden AGBs rumschlagen. Lieber
widersprüchliche AGBs -> § 269 BGB (Aufhebung). Man versucht dem Vertragspartner möglichst wenige Rechte
zuzugestehen.
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Durch höhere Gewalt
§ 306 BGB Wichtig zu merken: Eine Aufgabe in der Klausur