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Probeklausur Grundlagen des Unternehmensrecht


Sommersemester 2021

 Beantworten Sie alle sechs Fragen (I. 1.-3.; II., III.; Abwandlung).
 Sie können die Fragen in diesem Dokument beantworten. Bitte achten Sie darauf, dass Sie das
Dokument zwischengespeichert haben.
 Verwenden Sie nur folgende Gesetze: BGB, HGB, GmbHG, MarkenG, GWB.
 Jegliche Zusammenarbeit und das Anfertigen eines Plagiats sind untersagt.

I. Fragen

1. Vertragsrecht und Handelsrecht

Im Zivilrecht/ Vertragsrecht gilt der Grundsatz, dass Schweigen keine Willenserklärung ist.

a. Erläutern und begründen Sie diesen Grundsatz.


b. Warum gilt dies bei der sog. „konkludenten Willenserklärung“ nicht, obwohl nichts gesagt
wird. Was sind die Voraussetzungen der konkludenten Willenserklärung.
c. Nennen Sie eine Ausnahme von diesem Grundsatz (a) im Handelsrecht (HGB) und erläutern
Sie diese.

(8 Punkte)

2. AGBs

Erläutern (entscheiden und begründen) Sie die Wirksamkeit der folgenden (fiktiven) AGB Klauseln:

a. Klein gedruckt auf einer Billie Eilish-Konzertkarte -

„Diese Eintrittskarte darf nicht weiterveräußert werden.“

b. Bedingungen einer Montagefirma, die Montagen für das Möbelhaus „IKEA“ vornimmt -

„Zahlung hat 21 Tage vor dem Montagetermin zu erfolgen.“

c. § 16a „Allgemeine Geschäftsbedingungen“ eines Wohnungsmietvertrags -

„Diese Wohnung wird nur an Einzelpersonen oder Paare ohne Kinder vermietet.“

d. Bestellung eines Frischekorbs (Obst und Gemüse aus der Region), beigelegte AGB -

„Der Preis des Korbes kann sich am Tag der Lieferung um bis zu 30% erhöhen.“

(8 Punkte)
3. Gesellschaften

Bei der Wahl einer Gesellschaftsform geht es oft um Haftungsrisiken.

1. Erläutern Sie den Unterschied zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften und wo diese
rechtlich verankert sind.
2. Beschreiben Sie wie die Gesellschafter der folgenden Gesellschaften haften:
a. Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
b. Offenen Handelsgesellschaft (oHG)
c. Kommanditgesellschaft (KG)
3. Erläutern Sie in diesem Zusammenhang die Funktion der GmbH & Ko. KG

(8 Punkte)

II. Markenrecht (Fall „John Lemon“)

Die Erbin von John Lennon, Yoko Ono (YO), hat auch in Deutschland den Namen „John Lennon“ als
Wortmarke für sämtlich Artikel – T-Shirts, Baseball-Kappen – eintragen lassen.

Die zwei Studierenden A und B wollen nachhaltige Kleidung produzieren und verkaufen. Sie sind
inspiriert von dem John Lennon Lied „Imagine“. Als erstes Produkt bringen sie ein gelbes T-Shirt an
den Markt. Dieses trägt den Schriftzug „John Lemon“ und verkauft sich gut! „John Lemon“ wollen sie
sich auch demnächst als Marke eintragen lassen.

YO ist empört. Kann Sie gegen A und B vorgehen? Prüfen Sie die relevante Norm.

(8 Punkte)

III. Wettbewerbsrecht (Fall „die gute Milch“)

Gehen Sie davon aus, dass in Deutschland drei Supermarktketten „E“ „R“ und „A“ Marktanteile von: E
40% und A und R von jeweils 30% haben. Sie nehmen als Verkäufer und Nachfrager (Kauf von
Produzenten und Großhändlern) von Lebensmitteln eine dominante Rolle ein.

„E“ möchte etwas für die Umwelt tun und Anreize für seine Kunden (Verbraucher) setzen, um
haferbasierte Milchprodukte zu kaufen. Er möchte das Exklusivrecht erwerben, um in Deutschland
die Hafermilchmarke O zu vertreiben, scheitert aber bei Verhandlungen mit dem Produzenten O.
Stattdessen verlangt E, dass O seine Hafermilch an keinen anderen Supermarkt für einen günstigeren
Preis verkaufen darf. Auch die Konkurrenten A und R sehen das als positive Entwicklung für ihren
Verkauf und die Umwelt.

Das Produkt verkauft sich allerdings schlecht. E vermutet, dass die Verbraucher sich zu stark an den
Preisen für Kuhmilchprodukte orientieren. Darauf hin beschließt E für ein Jahr die Hafermilch O für
einen Preis, der unter dem Einkaufspreis liegt und mit den Kuhmilchprodukten gleichauf ist zu
verkaufen. R und A ziehen nach.

Ist das Verhalten der „E“ wettbewerbswidrig? Prüfen Sie die relevanten Normen.

(12 Punkte)

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