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Zivilrecht Fragen 3

1. Eduard Dachstein ist Dachdeckermeister und als Einzelunternehmer tätig. Der


Kunde Johann Meise möchte sein Einfamilienhaus renovieren und bittet
Dachstein um ein Angebot über die Dachsanierung. Dachstein erstellt ein
Angebot am 15.06.2020 und übersendet es an Meise.

a) Dachstein hat sich über einen Rechtsanwalt Allgemeine


Geschäftsbedingungen für sein Unternehmen erstellt lassen. Diese AGB
möchte er mit Meise vereinbaren. Wie werden die AGB in den Vertrag
einbezogen?
b) Meise ist mit dem Angebot zufrieden und erklärt am 18.06.2020 gegenüber
Dachstein die Annahme des Angebots. Welche Art von Vertrag wurde
geschlossen?
c) Dachstein führt die Arbeiten vom 26.06.2020 bis 03.07.2020 aus. Am
06.07.2020 findet eine förmliche Abnahme statt. Welche Rechtsfolgen löst die
Abnahme aus?
d) Sollte sich nach der Abnahme herausstellen, dass sich Mängel an den
Dacharbeiten zeigen, welche Rechte stehen Meise dann nacheinander zu?
e) Wann sind die Ansprüche des Kunden Meise verjährt?
f) Wann sind die Ansprüche des Unternehmers Dachstein verjährt?

2. Dachstein hat einen 17-jährigen Sohn Oliver. Oliver sieht aus, als wäre er
schon mindestens 20 Jahre alt. Oliver schließt einen Kaufvertrag über eine
Schneefräse zu einem Kaufpreis von 2.300,00 €. Hinsichtlich des Kaufpreises
hat er mit dem Verkäufer Ratenzahlung vereinbart in Höhe von 50,00 €
monatlich. Diesen Betrag will er von seinem Taschengeld (80,00 € monatlich)
bezahlen.

a) Wie ist die Rechtslage?


b) Dachstein ist mit dem Kaufvertrag nicht einverstanden. Wie ist die
Rechtslage?
c) Oliver hat die Schneefräse kurz nach Erhalt ausprobiert und dabei
beschädigt. Der Verkäufer verlangt von Oliver Schadenersatz. Wie ist die
Rechtslage?
d) Wie ist die Rechtslage, wenn ein beschränkt Geschäftsfähiger einen
schwebend unwirksamen Vertrag geschlossen hat und er dann volljährig
wird.
3. Geben Sie an, ob es sich um einen nichtigen Vertrag oder um einen
Anfechtungsgrund handelt:

Sachverhalt Nichtiger Vertrag Anfechtungsgrund


Sittenwidriger Vertrag
Scheingeschäft
Inhaltsirrtum
Zwingende
Formvorschrift ist nicht
beachtet
Vertragspartner wurde
bei Abschluss des
Vertrages bedroht
Rauschgiftkauf
Erklärungsirrtum
Vertragspartner wurde
bei Abschluss des
Vertrages arglistig
getäuscht

4. Dachstein hat ein Ledersofa eines italienischen Herstellers in rosa bei


Unternehmer Sommer bestellt. Das Ledersofa in rosa ist eine
Spezialanfertigung und muss im Herstellerwerk noch produziert werden. Da
kommt es zu einem Vulkanausbruch und das Herstellerwerk wird vollständig
mit Lava bedeckt. Dachstein verlangt von Sommer die Lieferung des Sofas.
Wie ist die Rechtslage?

5. Malermeister Müller hat bei seinem Lieferanten Meise ein neues


Farbspritzsystem zum Preis von 1.500,00 € bestellt. Meise übergibt das
Farbspritzsystem an den Spediteur. An einer Raststätte wird der Spediteur
überfallen und das Farbspritzsystem gestohlen. Muss der Kaufpreis gezahlt
werden? Begründen Sie Ihre Antwort.

6. Wäre die Rechtslage anders, wenn Müller als Verbraucher den Kaufvertrag
abgeschlossen hätte?

7. Geben Sie die jeweils erforderliche Form an:

Vertrag Form

Ehevertrag
Kaufvertrag über Pkw
Werkvertrag einschließlich Abnahme
Erbvertrag
Pachtvertrag
Mietvertrag länger als 2 Jahr
Mietdauer
Kaufvertrag über ein Grundstück
befristeter Arbeitsvertrag
Bürgschaft des Kaufmanns
Bürgschaft des Verbrauchers

8. Dachstein hat blaue Dachpfannen beim Dachdeckereinkauf Zumstein gekauft.


Im Kaufvertrag wurde Eigentumsvorbehalt vereinbart.

a) Was bedeutet das? Wie wird ein Eigentumsvorbehalt vereinbart.


(Formulierung)
b) Zumstein liefert die Dachpfannen zur Baustelle des Kunden Brause.
Dachstein legt die Dachpfannen auf das Haus des Kunden Brause auf.
Wie ist die Rechtslage hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse.

9. Ergänzen Sie die nachfolgenden Sätze:


a) BGB ist die Abkürzung für
___________________________________________________________

b) Rechtsfähigkeit ist die Fähigkeit

___________________________________________________________

c) Geschäftsfähigkeit ist die Fähigkeit

__________________________________________________________

d) AGB ist die Abkürzung für

___________________________________________________________

e) Unter Eigentum versteht man

__________________________________________________________

f) Unter Besitz versteht man

__________________________________________________________
g) Pacht ist die Gebrauchsüberlassung einer Sache mit

___________________________________________________________

h) geschäftsunfähig sind Minderjähre im Alter von _____ bis ______ Jahren.


i) Ein Mensch ist rechtsfähig von

__________________________________________________________

j) Ein Verbrauchsgüterkauf liegt vor, wenn ein Unternehmer eine bewegliche

Sache __________________________________________________

10. Dachstein möchte sind verändern und sucht neue Gewerberäume. Er findet
eine eingerichtete Halle für seinen Gewerbebetrieb.

a.) Welche Art von Vertrag schließt er über die Halle?


b.) Wäre es ein Unterschied, wenn die Halle leer wäre?
c.) Gibt es Unterschiede bei den Formvorschriften?

11. Erläutern Sie die Unterschiede zwischen einem Miet- und einem Pachtvertrag.

12. Dachstein stellt fest, dass der Rechtsanwalt bei der Erstellung der
Allgemeinen Geschäftsbedingungen für sein Unternehmen viele Fehler
gemacht hat. Daher macht sich Dachstein selbst Gedanken über neue AGB.
Dabei stellt er folgende Überlegungen an:

a) Ist die Abkürzung AGB für Allgemeine Geschäftsbedingungen richtig?


b) In welchem Gesetz findet er Regelungen über Allgemeine
Geschäftsbedingungen?
c) Wer soll mit den Regelungen geschützt werden?
d) Geben Sie eine kurze Definition für AGB.

13. Dachstein benötigt nach der Verlegung seines Gewerbebetriebs in neue


Räumlichkeiten einen Kredit von der X-Bank. Die X-Bank verlangt eine
Sicherheit. Geben Sie vier mögliche Sicherheiten an.

14. Dachstein hat einen Patenonkel Ludwig. Der Patenonkel wäre bereit, für
Dachstein zu bürgen. Die Bank wäre mit der Bürgschaft einverstanden.
Welche Bürgschaftsart wird die X-Bank wählen und erläutern Sie diese.
15. Dachstein räumt seinen Schreibtisch auf und findet am 22.08.2021 eine
Rechnung, die bis zum 18.05.2020 fällig war. Die Abnahme der
abgerechneten Arbeiten war am 13.05.2020.

a) Er fragt sich, ob die Rechnung schon verjährt ist? Prüfen Sie die
Verjährung.
b) Sollte die Rechnung noch nicht verjährt sein, was sollte Dachstein jetzt für
Schritte einleiten, um die Rechnungssumme zu erhalten?
c) Wie hoch ist der Zinssatz, den Dachstein ab Verzug von seinem Kunden
fordern kann?

16. Welche Verträge sind wirksam, welche sind unwirksam?

Sachverhalt wirksam unwirksam Schwebend


unwirksam

Otto ist 6 Jahre und


kauft von seinem
Taschengeld ein
Eis.
Paul ist 19 und
kauft von seinem
Taschengeld ein
Eis.
Gustav ist 99 Jahre
alt und kauft von
seinem
Taschengeld ein
Eis.
Klaus ist 16 und
kauft von seinem
Taschengeld auf
Raten einen
Computer.
Maria legt im Laden
ein Eis auf die
Theke, gibt dem
Verkäufer wortlos
1.50 € und verlässt
den Laden.
Rüdiger ist 8 Jahre
und bekommt von
der Nachbarin ein
Meerschweinchen
geschenkt.
17. Erläutern Sie die Eigentums- und Besitzverhältnisse bei einem Leihvertrag.

18. Was bedeutet Sicherungsübereignung?

19. Was bedeutet Pfandrecht.

20. In welchem Zeitraum besteht die Rechtsfähigkeit?


Ludwig Lehmann

Brause GmbH

Geschäftsführer der Brause GmbH

Katze Mausi

Inhaber der Mausi e.K.

21. Kreuzen Sie die unzutreffende Aussage an:

a) Ein Verbrauchsgüterkauf über ein Gebäude ist nicht möglich.


b) In den ersten 12 Monate der Verjährungszeit der Sachmängelansprüche
muss der Käufer bei einem Verbrauchsgüterkauf nicht beweisen, dass der
Mangel bei Übergabe vorgelegen hat.
c) Ein Verbrauchsgüterkauf kann nur mündlich geschlossen werden.
d) Der Verbrauchsgüterkauf ist im BGB geregelt.

22. Dachstein hat Dachpfannen beim Dachdeckereinkauf Sauer bestellt. Die


Dachpfannen werden jedoch zum vereinbarten Zeitpunkt nicht von Sauer
geliefert. Wie ist die Rechtslage. Kreuzen Sie die zutreffende Aussage an:

a) Dachstein kann sofort die Dachpfannen bei einem anderen Großhändler


bestellen, weil er an den Vertrag mit Sauer nicht mehr gebunden ist.
b) Dachstein muss Sauer unter Nachfristsetzung zur Lieferung auffordern und
kann erst nach Fristablauf den Verzugsschaden fordern und ggfls.
kundigen.
c) Dachstein muss Sauer mindestens 3 Fristen setzen, bevor er
Schadenersatz verlangen kann.
d) Dachstein ist in keinem Fall an den Vertrag gebunden.
23. Kreuzen Sie die unzutreffende Aussage an.

a) Die ordentliche Gerichtsbarkeit baut sich auf in Amtsgericht. Landgericht,


Oberlandesgericht, Bundesgerichtshof. Dabei gibt es zwei Eingangsinstanzen,
das Amtsgericht für Forderungen bis 5.000,00 € und das Landgericht für
Forderungen über 5.000,00 €.
b) Beim Amtsgericht besteht kein Anwaltszwang.
c) In der Zivilgerichtsbarkeit trägt jede Partei ihre Kosten selbst.
d) Wenn der Kläger nach einem obsiegenden Urteil immer noch keine Zahlung
vom Beklagten erhält, wird die Zwangsvollstreckung erforderlich.

24. Kreuzen Sie die unzutreffende Aussage an:

a) Ein Kaufvertrag ist unwirksam geschlossen, wenn kein Kaufpreis vereinbart


wurde.
b) Ein Mietvertrag, der über einen Zeitraum von 4 Jahren geschlossen werden
soll, ist mündlich möglich.
c) Ein Werkvertrag ohne Vereinbarung eines Werklohnes ist wirksam
geschlossen, weil dann die ortsübliche Vergütung geschuldet wird.
d) Ein Pachtvertrag über 3 Jahre kann wirksam mündlich geschlossen werden.

25. Geben Sie je ein Beispiel für Verträge, in denen

- keine Form einzuhalten ist


- Textform erforderlich ist
- Schriftform erforderlich ist
- notarielle Beurkundung erforderlich ist

26. Welche Aussage ist nicht zutreffend? Kreuzen Sie die richtige Aussage an.

a) Anfechtung wegen arglistiger Täuschung ist möglich, wenn der Verkäufer


bewusst eine fehlerhafte Angabe zum Zustand der Ware macht.
b) Ein Motivirrtum liegt vor, wenn man ein Geburtstagsgeschenk für einen
Freund gekauft hat und dann doch nicht zur Geburtstagsfeier eingeladen
wird.
c) Eine Anfechtung wegen Erklärungsirrtums ist möglich, wenn man sich bei
der Abgabe der Willenserklärung verschrieben oder verrechnet hat.
d) Eine Anfechtung wegen Erklärungsirrtums ist möglich, wenn man sich bei
der Kalkulation auf alte Lieferpreise verlassen hat.
27. Welche Aussage ist nicht zutreffend? Kreuzen Sie die richtige Aussage an.

a) Ein Widerruf eines Verbrauchers erfordert die Textform


b) Luise hat einen Ring gekauft und sich vorgestellt, er wäre aus Weißgold.
Tatsächlich ist es ein Silberring. Es ist keine Anfechtung möglich
c) Klaus ist Kaufmann. Er hat sich für seinen Privatbereich im Internet eine
Kaffeemaschine gekauft. Er ist rechtlich immer ein Kaufmann.
d) Ein Rechtsgeschäft kann auch wegen Drohung angefochten werden.

28. Ein Notar hat viel zu tun. Bei welchem Vertrag muss er nicht beteiligt werden?

a) Gesellschaftervertrag einer GmbH


b) Vertrag eines Verbrauches über die Errichtung einer schlüsselfertigen
Immobilie durch einen Unternehmer ohne Grundstück
c) Übertragungsvertrag einer Immobilie von Mutter auf den Sohn
d) Vertrag zwischen Eheleuten zur Vereinbarung eines vertraglichen
Güterstandes.

29. In einem Schaufenster stellen Sie Waren zum Verkauf aus. Ein Kunde kommt
in ihren Laden und sagt, die Hose aus dem Schaufenster für 150,00 € kaufe
ich. Ist ein wirksamer Vertrag geschlossen worden?

30. Geben Sie an, ob die Aussagen zutreffend oder unzutreffend sind:

Schweigen eines
Verbrauchers ist
Ablehnung.
Schweigen eines
Kaufmanns beim
Handelskauf ist
Zustimmung
Ein Verbraucher, der im
Internet einen Vertrag
geschlossen hat, hat ein
gesetzliches
Widerrufsrecht
Das Widerrufsrecht des
Verbrauchers hat eine
Frist von 4 Wochen
Im Internet ausgestellte
Ware ist nur die
Aufforderung zur Abgabe
einer Willenserklärung
Ein Vertreter, der seine
Vertretungsmacht aus
dem Innenverhältnis
übersteigt, schließt
gegenüber dem
Vertragspartner wirksame
Verträge
Ein Unternehmer kann
Verträge, die er im
Internet geschlossen hat,
innerhalb von 14 Tagen
widerrufen.

31. Ein Unternehmer hat mit seinem befreundeten Rechtsanwalt für sein
Unternehmen Allgemeine Geschäftsbedingungen entworfen. Der
Rechtsanwalt erklärt ihm, dass Allgemeine Geschäftsbedingungen für eine
Vielzahl von Vertragen vorformulierte Vertragsbedingungen sind, die der
Verwender dann im Vertrag mit dem Kunden vereinbaren will. Der
Gesetzgeber hat im BGB Regelungen erlassen, damit der wirtschaftlich
schwächere Kunde vor unangemessener Benachteiligung durch den
wirtschaftlichen stärkeren Verwender geschützt wird.
Welche der nachfolgenden Klauseln wäre nach den gesetzlichen Regelungen
zur Inhaltskontrolle unwirksam:
a) Der Verwender zahlt als Schadenersatz einen Betrag von 50,00 €
b) Im Fall der Nacherfüllung bei gekauften Gegenständen hat der Verkäufer das
Recht der Beseitigung des Mangels
c) Individuelle Vereinbarungen gehen den AGB-Regelungen vor
d) Gerichtsstand ist für den Fall, dass der Vertragspartner ein Kaufmann ist,
Dortmund

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