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2002:
1.) Die Bad Eisenkappler Thermenbetriebsgesellschaft m.b.H benötigt dringend für den
Ausbau ihrer Anlage einen Kredit in der Höhe von 700.000.- und setzt sich mit der
Alpen Adria Bank AG in Verbindung. Nach einigen intensiven wochenlangen
Gesprächen kommen die beiden einen Vertragsabschluss immer näher. Seitens der Bad
Eisenkappler Thermenbetriebsgesellschaft m.b.H wird ein besonders hohes Interesse am
Vertragsabschluß gezeigt, was bei der Alpen Adria Bank AG die Überzeugung eines
sicheren Geschäftes hervorruft. Es wird ein Termin für die feierliche Unterzeichnung
des Kreditvertrages vereinbart und hiefür wird von der Alpen Adria Bank AG ein
Buffet bei der Gusto Catering AG bestellt. Am Tag des vereinbarten Termins teilt die
Eisenkappler Thermenbetriebsgesellschaft m.b.H der Alpen Adria Bank AG mit, sie
habe am
Abschluss des Vertrages kein Interesse mehr habe. Die Alpen Adria Bank AG muss für
die Abbestellung des Buffets der Gusto Catering AG eine Pönale in der Höhe von
3.000.- leisten. Erläutern Sie die rechtliche Beziehung zwischen der Bad Eisenkappler
Thermenbetriebsgesellschaft m.b.H und der Alpen Adria Bank AG? …/3
2.) Knut ist ein begnadeter Skifahrer und möchte sich auch dieses Jahr ein neues
Carvingmodel kaufen. Zu diesem Zweck besucht er den Sporthändler Franz Klanger,
der mit einem tollen Angebot aufwarten kann: Model WCX zum Preis von 250.-. Beide
einigen sich über dieses Angebot und es wird zusätzlich folgendes vereinbart: Da das
Model nicht lagernd ist müsse Knut den Kaufpreis erst in sechs Wochen bezahlen und
er könne das Model aber bereits in einer Woche abholen. Als Knut die Skier pünktlich
abholen will, verweigert Franz Klanger die Herausgabe des Models, da ihm am Vortag
zu Ohren gekommen ist, dass Knut zahlungsunfähig ist. Knut klagt Franz Klanger auf
Herausgabe der Ski. Wie ist die Rechtslage? …/3
Der zur Vorleistung Verpflichtete Franz Klanger, kann seine Leistung (Übergabe Schi-9 bis
zur Bewirkung der Sicherstellung der Gegenleistung verweigern, wenn diese durch schlechte
Vermögensverhältnisse d. Knut gefährdet ist, die im zur Zeit des Vertragsabschlusses nicht
bekannt waren.
- Kreditkauf
- kurzfristiger Eigentumsvorbehalt
3.) Der Student Gustav wollte schon immer ein eigenes Auto haben und stattet der
Gebrauchwagenhändlerin Susanne einen Besuch ab. Dort steht ein blauer VW Käfer
Cabrio zum Preis von 5.000.-, den Gustav sofort kaufen möchte. Susanne möchte aber
Sicherheiten haben und fordert für die Kaufpreisforderung zumindest einen Bürgen.
Heinz, der wohlhabende Onkel von Gustav, verbürgt sich rechtsgültig für die 5.000.-.
Als Gustav den VW Käfer Cabrio abholen will, sieht er aber dort einen roten Käfer
Cabrio gleichen Typs und das zum selben Preis. Da Rot nun einmal seine Lieblingsfarbe
ist, möchte er nun diesen haben. Susanne hat nichts dagegen und willigt ein. Welches
Rechtsinstitut liegt hier vor und muss, im Falle der der Zahlungsunfähigkeit von Gustav,
sein Onkel
Heinz haften? …/2
"schlichte Schuländerung"
4.) Alain verkauft Bertrand seinen alten Kombi um 5.000,-. Bezahlen soll Bertrand
den Wagen erst drei Monate später. Kurz darauf braucht Alain Geld und tritt die
Kaufpreisforderung der Banque Commerciale ab, wofür er 4.700,- erhält. Kurz
darauf verkauft er die Forderung um 4.750,- nochmals an die Banque Populaire, was
er Bertrand mitteilt. Zum Fälligkeitszeitpunkt verlangt die Banque Commerciale vom
völlig überraschten Bertrand ebenso Zahlung wie die Banque Populaire. Da sich
mittlerweile herausgestellt hat, dass Bertrand wegen gravierender Mängel am Auto den
Kaufvertrag wandeln kann, verweigert er die Bezahlung. Gegen wen haben die Banque
Populaire und die Banque Commerciale Ansprüche und in welcher Höhe? …/4
Grundsätzlich handelt es sich hier um eine stille Zession lt. §1392, da der Betrand nicht von
dieser Forderungsabtretung verständigt wurde.
Der Alain haftet lt. §1397 für:
-Richtigkeit
-Einbringlichkeit der Forderung bis zum Betrage der Übernehmer erhalten hat
Das bedeutet, dass Alain für die Ansprüche Banque Populaire und Banque Commerciale
haften muss, für beide jeweils also für 4.750,-. Da Alain nicht richtig gehandelt hat.
Andere Version:
5.) Emma erzählt ihrer Freundin Berta, dass sie sich vom Fliesenlegermeister Carl ihren
ebenerdigen Abstellraum neu verfliesen lassen möchte. Berta betreibt im gleichen Haus
eine Fleischerei und möchte die günstige Gelegenheit zur Neuverfliesung ihres
Lagerraums nützen. Carl misst tags darauf die beiden Räume aus und schickt den
beiden Damen wenige Tage später jeweils einen Kostenvoranschlag. Für Emmas
Abstellraum veranschlagt er 2.000,- und für Bertas Lager 3.500,-. Bei Durchführung
der Arbeiten stellt sich heraus, dass – unter den alten Fliesen für niemanden
vorhersehbar – der Untergrund etwas brüchig ist. Die Ausbesserungen erhöhen Carls
Aufwand, sodass er schließlich Emma 2.100,- und Berta 3.800,- in Rechnung stellt.
Die Damen sind empört, wer muss wie viel bezahlen? …/4
Emma:
Es wird angenommen, dass es bei Emma um ein Verbrauchergeschäft handelt, so gilt der
Kostenvoranschlag lt §5 Abs2 KSchG als Kostenvoranschlag mit Gewähr, da im Vertrag
nichts gegenteiliges steht. Da er Fliesenleger somit an diesem Vertrag gebunden ist, muß
Emma nicht mehr zahlen als es im ursprünglichen Kostenvoranschlag steht.->2.000,-
Berta:
Da die Berta ein Unternehmen betreibt, und die Fliesen Ihren Betrieb zu Gute kommt, handelt
es sich nicht um ein Endverbrauchergeschäft nach KSchG.
-Laut Skriptum Schuldverträge Seite 78unten ist im Zweifel ein Kostenvoranschlag ein mit
Gewähr.
-Falls es aber ohne Gewähr sein sollte, dann musste Sie Abweichungen bis 30% von
ursprünglichen Kostenvoranschlag hinnehmen lt. §1170a Abs 2.
6.) Herr Müller hat einen Neuwagen mit Airbag bestellt, Lieferung in fünf Wochen ab
Bestellung, mit einem Kaufpreis von 30.000,--. Als er das Fahrzeug nach fünf Wochen,
am 2.12.2002, vom Autohändler “Rasant” abholen will, muß er feststellen, dass dasselbe
Modell – aber ohne Airbag – zur Auslieferung bereitgehalten wird. Obwohl der Händler
versichert, er werde den Airbag beim 1.000 km-Service nachträglich einbauen, bleibt
Herr Müller hart und weigert sich, das Auto zu nehmen. Der Händler vermeint, dies sei
nicht möglich, da der Wert des Airbags im Verhältnis zum gesamten Kaufpreis des
Fahrzeuges außer Verhältnis steht. Außerdem würde ein sofortiger Einbau des Airbags
nur fünf Tage dauern. a.) Verweigert Herr Müller die Übernahme zu Recht? …/1
Herr Müller muss nicht annehmen, weil der Autohändler nicht das richtige Modell wie es im
Vertrag steht geliefert hat. Somit gerät der Autohändler in Schuldnerverzug §918. Der
Verkäufer trägt die Preisgefahr.
b.) Herr Müller hat das Vertrauen in den Autohändler verloren und möchte den
Vertrag rückgängig machen. Kann er das? .../1
In diesem Fall kann er unter Setzung einer angemessenen Nachfrist vom Vertrag zurücktreten
§918.
c.) Nach vier Tagen, am 6.12.2002 erhält Herr Müller ein Schreiben von Rasant, wonach
der Airbag nun eingebaut sei und er das Fahrzeug abholen solle. Muß Herr Müller das
Fahrzeug annehmen? Welche Folgen treten ein, wenn Herr Müller das Fahrzeug nicht
abholt? .../1
Dadurch, dass der Autohändler innerhalb der angemessenen Nachfrist den Mangel behebt,
muß Herr Müller doch das Auto holen §918.
7.) Der Kunstsammler Still hat am Naschmarkt in Wien ein Gemälde entdeckt, welches
mit “Rainer” signiert ist. Auf Nachfrage erklärt ihm der Verkäufer Carl, dass das Bild
300,-- koste und ganz und gar echt sei. Freudig über den günstigen Preis erwirbt Still
das Bild. Als er bei nächster Gelegenheit dem Künstler Rainer das Bild zeigt, erklärt
dieser, dass das Bild nicht von ihm stamme, da er niemals über seine Signatur malen
würde. Eine Fälschung wäre höchsten 50,-- wert. Still möchte das Bild dem Verkäufer
Carl zurückgeben. Welche Rechtsbehelfe stehen ihm zur Verfügung? .../7
Ein Terminsverlust muss vertraglich vereinbart werden. Der Vertragspartner hat das Recht im
Falle der Nichtzahlung geschuldeter Teilleistungen des anderen, die sofortige Entrichtung der
noch offenen Schuld zu fordern. Hier genügt objektiver Verzug > kein Verschulden
notwendig!
Wirksamer Terminsverlust stellt die gesamte Restschuld fällig, löst aber nicht den gesamten
Vertrag auf (§13 KSchG)
9.) Der Bienenzüchter Emsig möchte einen seiner (langgedienten) Bienenstöcke durch
einen neuen ersetzten. Da er sich bei Handwerkern nicht gut auskennt, beauftragt er
seine Schwiegertochter Sabine mit der Suche nach einem geeigneten Tischler, wobei der
Bienenstock speziell angepasst und ganz nach besonderen Wünschen von Emsig
hergestellt werden soll. Aus den von der Sabine vorgeschlagenen Tischlereien bestellt
Emsig den Bienenstock schließlich am 10.1.2002 bei dem bekannten Möbeltischler Eder,
der gemeinsam mit seinem Gesellen Leopold jedes Stück in Handarbeit herstellt, um
einen Fixpreis von EUR 4.000,-. Liefertermin ist der 31.3.2002. Für jede angefangene
Kalenderwoche Verzug vereinbaren die Parteien, dass dem Tischler Eder EUR 200,-
vom Fixpreis abgezogen werden. Da Eder im Frühjahr 2002 kurzfristig ausgelastet ist,
beauftragt er seinen ehemaligen Chef Leitner mit der Montage und Lackierung der
Holzteile. Am 31.3.2002 ist der Bienenstock dennoch nicht fertig, obwohl Leitner die
Lackierung zeitgerecht fertiggestellt hat. Er wird, weil Eder den dreiwöchigen
Osterurlaub seines Gesellen Leopold bei der Arbeitseinteilung übersehen hat, erst am
10.4.2002 übergeben. Bei Emsig verursacht das aber keinen Schaden, da das Bienenvolk
ohnedies erst Mitte April den Stock beziehen soll. a.) Um welche Art von Vertrag
zwischen Emsig und Eder handelt es sich? Warum? …/0,5
b.) Ist Tischler Eder berechtigt, Leitner mit der Montage und Lackierung zu
beauftragen? Welche Bestimmungen des ABGB sind einschlägig? .../0,5
Nach § 1165 ABGB hat der Unternehmer das Werk persönlich oder unter seiner persönlichen
Verantwortung auszuführen (Beiziehung von Erfüllungsgehilfen)
Kommt es auf die persönlichen Eigenschaften des Unternehmers an, darf er die Arbeit nicht
delegieren. Ansonsten ist auch Übertragung an Subunternehmer möglich, mit denen der
Unternehmer einen weiteren Werkvertrag schließt.
1) Eder hat das Werk persönlich herzustellen, da es auf die persönlichen Eigenschaften des
Unternehmer ankommt > der Bienenstock soll von Eder hergestellt werden soll, einem
bekannt Möbeltischler, der seine Werke in Handarbeit herstellt
Tischler Eder ist nicht berechtigt, Leitner mit der Montage und Lackierung zu
beauftragen.
2) Eder beauftragt seinen ehemaligen Leitner mit der Montage und Lackierung, hier kommt es
nicht auf die persönlichen Eigenschaften des Unternehmers an.
Leitner ist also Subunternehmer des Eder (mit dem Eder einen weiteren Vertrag
schließt)
c.) Hat Emsig Ansprüche gegen seine Schwiegertochter Sabine? Begründen Sie! …/1
Hier liegt kein Vertrag zwischen Emsig und Sabine vor > also grundsätzlich keine Ansprüche.
(Hier handelt es sich um einen Auftrag (man könnte Sabine aller höchstens vorwerfen, dass
sie einen Möbeltischler ausgewählt hat, der unzuverlässig ist, da er auf den Urlaub seines
Gehilfen vergessen hat))
d.) Wie viel muss Emsig für den Bienenstock bezahlen? Begründen Sie! .../2
Es liegt Schuldnerverzug des Eder vor (subjektiver Schuldnerverzug, weil ihm die
Späterfüllung subjektiv vorwerfbar ist)
> ausgemacht waren EUR 4000,- Fixpreis. Im Falle des Verzugs jedoch wurde vereinbart,
dass für jede angefangene Kalenderwoche EUR 200,- vom Fixpreis abgezogen werden.
Also muss Emsig nur noch EUR 3600,- zahlen (2 angefangene Kalenderwochen * EUR 200)
Im Sommer 2004 erkennt Emsig, dass am Bienenstock Bretter lose werden und
Feuchtigkeit eindringt. Der Bienenstock wird unverzüglich über Auftrag von Emsig
vom ortsansässigen Tischler repariert, da er in diesem Zustand eine Gefahr für die Güte
des Honigs darstellt. Für die Reparatur der – wie ein Gutachten feststellt – „äußerst
schlampigen Montagearbeiten“ fallen Kosten in Höhe von EUR 1.000,- an. Außerdem
muss Emsig zwei mit Honig gefüllte Waben vernichten (Wert: EUR 50,-), weil der darin
befindliche Honig trotz äußerster Sorgfalt durch die Reparaturarbeiten verunreinigt
wurde. e.) Prüfen Sie Ansprüche von Emsig gegen Eder wegen der Reparaturkosten in
Höhe von EUR 1.000,-. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Kann Emsig
überhaupt Geldersatz verlangen? .../1,5
Vorraussetzungen:
♦ Ein Mangel einer Sache muss schon vor Übergabe vorliegen!
♦ Übernehmer der Sachen bemerkt den Mangel erst nach Übergabe
(Vor Übergabe > Verzug!)
Emsig kann keinen Geldersatz verlangen, da er sich zuerst den primären Rechtsbehelfen
bedienen muss (Austausch oder Verbesserung)
Rangordnung der Rechte aus der Gewährleistung: § 932 ABGB
Nur wenn einer von diesen 2 Behelfen nicht angewandt werden kann, kann Emsig
Preisminderung begehren!
f.) Prüfen Sie Ansprüche von Emsig gegen Eder wegen der zerstörten Waben im Wert
von EUR 50,-? …/1,5
Hier handelt es sich um den Mangelfolgeschaden. Dies ist jener Schaden, der durch den
Mangel zusätzlich erstanden ist. Diese können nur dann ersetz werden, wenn die
tatbestandlichen Vorraussetzungen des Schadenersatzes erfällt sind, also insbesondere
Verschulden des Schuldners vorliegt. Die Gewährleistungsansprüche als solche decken keine
Mangelfolgeschäden.
Eder hat Mangelfolgeschaden zu tragen, d.h. er muss die EUR 50,- zahlen.
g.) Haben Emsig oder Eder auch Ansprüche gegen Leitner? …/1
Emsig hat keine Ansprüche gegen Leitner, da er keinen Vertrag mit ihm abgeschlossen hat.
Der Besteller Emsig hat seine Schuld nur dem Generalunternehmer Eder gegenüber, nicht
aber dem Subunternehmer Leitner zu entrichten.
Jedoch hat Eder sehr wohl Ansprüche gegen Leitner, da Leitner ihm als Subunternehmer
haftet. Eder bleibt mit allen Folgen alleiniger Schuldner des Bestellers, d.h. dessen Ansprüche
wegen Leistungsstörungen sowie Schadenersatzansprüche richten sich nur an den
Unternehmen Eder.
1. Der Baumeister Bertram Brunner errichtet für Anton Auer ein Einfamilienhaus. Zur
Kontrolle des Baufortschritts besucht Auer gelegentlich die Baustelle. Bei einem dieser
Besuche unterhält er sich gerade mit Brunner, als dessen Angestellter Curt Constantini
durch ein Missgeschick Auer mit einer Leiter, die er gerade vorbeiträgt, am Kopf trifft
und ihm eine Platzwunde zufügt. Auers neuer Designer-Hut fällt durch den Schlag zu
Boden und wird stark verschmutzt. Zeitgleich hantiert auch Constantinis Kollege Daniel
Deissler mit einer Leiter, die ihm ungeschickterweise entgleitet und den auf dem
Gehsteig vorübergehenden Passanten Erich Ernst an der Schulter verletzt. Ein weiterer
Angestellter des Brunner, Fritz Fröhlich, beobachtet das Geschehen. Er möchte zu Hilfe
eilen und sichert deshalb den von ihm bedienten Kran schlampig. Das Kranseil löst sich
und eine Ladung Bretter geht mit einem lauten Knall zu Boden. Die Bretter bleiben
unbeschädigt. Susanne Sehrschön, die gerade ihren Fernseher in ihren vor der Baustelle
geparkten Wagen lädt, lässt diesen vor Schreck fallen. Der Fernseher ist kaputt. Welche
Ansprüche haben Auer, Ernst und Sehrschön? Gegen wen? .../7
♦ Verschulden: Missgeschick
♦ Verursachung: hätte Constantini Leiter nicht unvorsichtig an Auer vorbei getragen,
wäre Platzwunde nicht entstanden
♦ Rechtswidrigkeit: Leichte Fahrlässigkeit
♦ Schaden: Platzwunde, Designerhut verschmutzt
Brunner muss Hut ersetzen, sofern man diesen nicht reinigen kann
Für die Platzwunde muss er Schmerzensgeld zahlen
Hat der Geschäftherr den Schaden ersetzt, so kann er vom Erfüllungsgehilfen Regress
verlangen (§ 1313 ABGB).
Besteht zwischen dem Geschäftsherrn Brunner und dem Geschäftigen (hier Ernst) keine
Sonderbeziehung, also kein Schuldverhältnis, so haftet der Geschäftsherr für sein verhalten
seines Gehilfen nach § 1315 ABGB.
Ernst ist also Besorgungsgehilfe des Brunner.
§ 1315 ABGB gilt im deliktischen Bereich, aber auch für Schäden, die anlässlich der
Erfüllung eines Schuldverhältnisses entstehen. Der Geschäftsherr haftet nur, wenn er sich
einer untüchtigen oder wissentlich eines gefährlichen Person zur Besorgung seiner
Angelegenheiten bedient.
♦ Verschulden: Missgeschick
♦ Verursachung: wäre Leitner nicht ungeschickterweise die Leiter entgleitet, hätte er
Ernst nicht an der Schulter verletzt
♦ Rechtswidrigkeit: Leichte Fahrlässigkeit
♦ Schaden: Verletzung an der Schulter
Fraglich ist hier jedoch, ob Leitner untüchtig ist, da ihm ja „nur“ die Leitner
ungeschickterweise entglitten ist. Meiner Meinung nach haftet Brunner nicht für seinen
Besorgungsgehilfen Leitner.
Besteht zwischen dem Geschäftsherrn Brunner und dem Geschäftigen (hier Schönherr) keine
Sonderbeziehung, also kein Schuldverhältnis, so haftet der Geschäftsherr für sein verhalten
seines Gehilfen nach § 1315 ABGB.
Schönherr ist also Besorgungsgehilfe des Brunner.
§ 1315 ABGB gilt im deliktischen Bereich, aber auch für Schäden, die anlässlich der
Erfüllung eines Schuldverhältnisses entstehen. Der Geschäftsherr haftet nur, wenn er sich
einer untüchtigen oder wissentlich eines gefährlichen Person zur Besorgung seiner
Angelegenheiten bedient.
♦ Verschulden: Missgeschick
♦ Verursachung: hätte Fröhlich den Kran nicht schlampig gesichert, wären die Bretter
nicht so laut zu Boden gefallen und Susanne wäre nicht erschreckt worden
♦ Rechtswidrigkeit: Leichte Fahrlässigkeit
♦ Schaden: Fernseher defekt
Fraglich ist hier wiederum jedoch, ob Fröhlich untüchtig ist. Meiner Meinung nach schon, da
er den Kran sehr schlampig gesichert hat.
Da man normalerweise nicht damit rechnen muss, dass eine Ladung Bretter mit einem sehr
lauten Knall zu Boden fallen, haftet Brunner für Susanne’s defekten Fernseher. Er muss ihn
ersetzen.
2. Andreas hat eine in drei Monaten fällige Forderung von 50.000,- gegen Bea. Als
Andreas dringend Geld benötigt, tritt er diese Forderung gegen Bezahlung von 47.000
an die Credit-Bank AG ab. Kurz darauf vereinbart er auch mit der Discont-Bank AG
die Abtretung der Forderung, wofür er ebenfalls 47.000,- erhält. Bea wird von diesen
beiden Geschäften nicht verständigt. Wer kann bei Fälligkeit Zahlung von Bea
verlangen? Welchen Anspruch hat die Erwerberin der Forderung gegen Andreas, wenn
Bea zum Fälligkeitszeitpunkt zahlungsunfähig ist? .../3
Debitor Cessus, also Beate, muss nicht zustimmen, soll aber verständigt werden. Vor
Verständigung darf sie mit schuldbefreiender Wirkung an den Zedenten = Andreas zahlen.
Es liegt hier eine mehrfache Abtretung vor, da Andreas die Forderung sowohl an die Credit-
Bank als auch an Discont-Bank abgetreten hat. Hier erwirbt der erste Zessionar die Forderung
(Credit-bank), weil niemand mehr Rechte abtreten kann als er hat.
Deswegen kann bei Fälligkeit der 1. Zessionar Zahlung von Bea verlangen.
Gewährleistungsregel: Der Zedent haftet für die Richtigkeit und Einbringlichkeit der
Forderung (aber nur bis zur Höhe des erhaltenen Entgelts). Falls Bea zum Fälligkeitszeitpunkt
zahlungsunfähig ist, hat die Credit-Bank, die Erwerberin der Forderung, Anspruch gegen
Andreas.
3. Der Dieb Dieter Dreier stielt dem Kunstsammler Emil Ernst ein Bild des berühmten
Malers Flinkenreich-Tausenwasser. Der Galerist Gustav Gross kauft das Bild von
Dreier, obwohl er vom Diebstahl Kenntnis hat. Auf einer Antiquitätenmesse erwirbt der
arglose Kurt Krumm das Bild von Gross. Wer ist Eigentümer des Bildes? .../2
Dieter Dreier ist gemäß § 326 unredlicher Besitzer, da er weiß, dass die in seinem Besitze
befindliche Sache einem anderen gehört. Dasselbe gilt für Gustav Gross.
Kurt Krumm erwirbt aufgrund § 367 gutgläubig Eigentum von Gustav Gross, da dieser einer
zu diesem Verkehre befugter Gewerbsmann (=Galerist) ist. Krumm ist somit der Eigentümer
des Bildes.
Variante:
Was ändert sich, wenn Gross und Krumm einen Ratenkauf vereinbaren und Gross sich
das Eigentum am Bild bis zur letzten Ratenzahlung vorbehält? .../2
Eigentümer ist grundsätzlich Emil Ernst, da Gross unredlicher Besitzer ist. Hierbei handelt es
sich im einen Kauf unter Eigentumsvorbehalt, der Verkäufer hat vor Kaufpreiszahlung bloß
die Innehabung und das Anwartschaftsrecht bezüglich des Eigentums zu verschaffen, weil der
Leistungserfolg (=Eigentumsübergang) von der Kaufpreiszahlung abhängt.
Sobald also Krumm die letzte Rate bezahlt hat wird er Eigentümer des Bildes.
4. Sabine nimmt zur Finanzierung eines Immobiliengeschäftes einen Kredit in Höhe von
100.000,-- auf. Als sie mit der Zahlung der Kreditraten in Rückstand gerät, bezahlt ihr
besorgter Onkel Otto die ausständigen Raten für Sabine. Hat Otto einen Anspruch
gegen Sabine? .../3
5. Anton Wolf hat mit der Fluggesellschaft Luft AG einen Beförderungsvertrag für
einen Linienflug Wien-London vereinbart. Der Abflug soll am 25.5.2002 um 9.00 Uhr
Früh erfolgen. Anton Wolf bestellt zu diesem Zweck ein Taxi der Schnell & Co. KG und
vereinbart die pünktliche Abholung von seinem Wohnort am 25.5.2002 um 7.00 Uhr
Früh. Als am Abflugstag das Taxi um 8.00 Uhr noch immer nicht erschienen ist, fährt
Anton Wolf mit seinem eigenen Pkw zum Flughafen. Aufgrund des
Verkehrsaufkommens verpasst Anton Wolf seinen Flug. In der Garage am Flughafen
muss Anton 400 bezahlen. Welche Ansprüche hat die Fluggesellschaft Luft AG gegen
Anton Wolf? Welche Ansprüche hat Anton Wolf gegen die Schnell & Co KG? Welche
Ansprüche hat die Schnell & Co KG gegen Anton? .../5
7. Gustl hat in der malerischen Gemeinde Brunn am Gebüsch am 5. 1. 2002 vom Bauern
Brandauer um 100.000,- ein Grundstück erworben, wo er seinen lang ersehnten
Traum von einem eigenen Haus erfüllen will. Das Grundstück ist genau so, wie Gustl es
sich immer vorgestellt hat, er ist rundum glücklich. Nicht wissen konnten Brandauer
und Gustl aber, dass früher einmal ein Autohändler auf einem Teil des Grundstücks
giftige Lacke vergraben hat. Der Bau des im Park „Rote Pfütze“ ausgewählten
Fertigteilhauses schreitet zügig voran, noch im April 2002 kann Gustl einziehen. Der
von Gustl beauftragte Elektriker Paul hat jedoch einige Kabel sehr schlampig verlegt.
Im Mai 2002 ist die Gartenidylle jäh zu Ende. Da an einer Stelle des Gartens das
Gemüse einfach nicht wachsen will, lässt Gustl den Boden untersuchen. Es zeigen sich
Verunreinigungen durch giftige Lacke, und Gustl muss aufgrund eines behördlichen
Auftrags 10.000,- für das Abtragen und Entsorgen des Erdreichs bezahlen. Außerdem
kommt es im Haus wegen der schlampig verlegten Kabel zu einem Kabelbrand. Die
Küche brennt ab (Wert 3.000,-) und neue Kabel (Kosten 1.000,-) müssen verlegt
werden. Welche Ansprüche kann Gustl gegen Brandauer und Paul erheben? Falls
mehrere Anspruchsgrundlagen in Betracht kommen, prüfen Sie bitte alle! .../5
bei der Gewährleistung erbringt der Schuldner zwar die Leistung, diese ist jedoch mangelhaft;
beim Verzug geht es um die Nichterbringung/-annahme einer Leistung (S. 36 Schuldrecht allg.
Teil)
echte Garantie ist im § 880 geregelt, ist unabhängig vom Verschulden des Veräußerers ?????
c) von Schadenersatzansprüchen
10. Kann ein die Vertragsstrafe übersteigender Schaden geltend gemacht werden? .../0,5
grundsätzlich nein, wenn dann nur über die Schiene des Schadenersatz (§ 1336) (laut Aussage
eines Jusstudenten, der fast fertig ist), was mich jedoch wundert ist dann die Aussage auf S.
14 Schuldrecht allg. Teil, dass es nur bei besonderer Vereinbarung (zB Vereinbarung der
Konventionalstrafe als „Mindestersatz) möglich ist; ist meiner Meinung nach somit
Auslegungssache…
11. Bleibt eine Vertragsstrafe weiterhin aufrecht, wenn der Vertrag erfolgreich wegen
Irrtums angefochten wird? Begründen Sie Ihre Antwort. .../0,5
1.) In welchen Fällen kommt die Organhaftung nach dem OrgHG und in welchen Fällen
die Amtshaftung nach dem AHG zur Anwendung?
…/ 2 Punkte
Das OrgHG regelt die Ersatzpflicht für Schäden, die Organe in Vollziehung der Gesetze dem
Rechtsträger zufügen. [Skript GSV S. 49, 2a; §1(1) OrgHG]
Das AHG regelt den Ersatz von Schäden, die ein Organ in Vollziehung der Gesetze durch
rechtswidriges und schuldhaftes Verhalten einem Dritten zufügt. Für diese Schäden haftet der
Rechtsträger nach ABGB, das Organ haftet dem Geschädigten nicht. [Skript GSV S.46, aa; §1
AHG]
Organ ist dabei jede physische Person, die in Vollziehung der Gesetze handelt, wobei es auf
die Art und Dauer der Bestellung nicht ankommt.
Rechtsträger sind die Gebietskörperschaften, sonstige öffentlichrechtliche Körperschaften und
die Sozialversicherungsträger. [Skript GSV S. 46, bb]
2.) Hanni Huber fährt mit ihrem Auto ins schöne Waldviertel. Plötzlich sieht sie an der
rechten Straßenseite die Tramperin Trude Trampitsch, welche offensichtlich für eine
Mitfahrgelegenheit per Anhalter Ausschau hält. Hanni Huber hat schon des Öfteren
jemanden von der Straße aufgelesen, ohne dafür etwas zu verlangen und nimmt
schließlich auch Trude Trampitsch unentgeltlich einige Kilometer mit. Da Hanni Huber
um einiges zu schnell unterwegs ist und Trude Trampitsch sie überdies durch das
Anzünden einer Zigarette stört, muss Hanni Huber das Fahrzeug verreißen und fährt
gegen einen Baum. Trude Trampitsch erleidet dadurch einenBeinbruch und muss eine
Woche im Krankenhaus verbringen. Die gesamten Kosten und Schmerzengeld belaufen
sich auf etwa 5.500,-. Aufgrund welcher Rechtsgrundlage könnte Trude Trampitsch in
diesem Fall Ersatz verlangen? …/ 5 Punkte
Schaden: Ein Schaden ist vorhanden, „im Wert“ von 5.500,- (Beinbruch und Schmerzen)
Kausalität: Das Verhalten des Ersatzpflichtigen muss kausal für den Schaden sein. (Hanni
fuhr „um einiges zu schnell“, ist also gegeben.)
Adäquanz: Nach der Adäquanztheorie ist jedes Verhalten kausal, wenn es eine Bedingung für
den Schadenseintritt darstellt.
In diesem Fall ist es adäquat das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit, und somit Hanni,
kausal mit dem Schaden in Verbindung zu bringen.
Nicht adäquat wäre zB den Hersteller des Autos mit dem Schaden in kausale Verbindung zu
bringen.
Rechtswidrigkeit: Rechtswidrig ist ein Verhalten, wenn es gegen Gebote und Verbote der
Rechtsordnung verstösst.
Hanni verstösst durch zu schnelle Fahrweise gegen die StVO, Rechtswidrigkeit ist somit
gegeben.
Keine Haftung gibt es nach EKHG. Hier ist die Haftung im Fall eines Autostopps
ausgeschlossen. [Skript GSV S.53, bbb; §3 Z.2 EKHG]
3.) Konrad Knast, Herbert Häfen und Claudio Celle haben einen Plan. Da sie schon
lange einmal Adrian Auer eines „auswischen“ wollten, spannen sie auf dessen
Trainingsstrecke (Mountainbikestrecke) ein Stahlseil über diesen Waldweg auf. Als
Adrian Auer dort vorbei kommt, stürzt dieser und verletzt sich schwer. Adrian Auer
verklagt bloß Konrad Knast auf den gesamten entstanden Schaden und Schmerzengeld
in der Höhe von 15.000,- und bekommt schließlich auch Recht. Was würden Sie
Konrad Knast empfehlen und wie könnte der Schaden grundsätzlich geteilt werden? …/
2 Punkte
- Grundsätzlich gibt es 2 Arten der Haftung: deliktisch und vertraglich (vertraglich besser weil
Beweislastumkehr und 1313a)
- ist ein Vertrag mit SCHUTZWIRKUNG zu Gunsten Dritter (ist was anderes als ein
normaler Vertrag zu Gunsten Dritter), da die Mieterin in der Interessensspähre bzw. im
Nahebereich des Vertragspartners (Wohnungseigentümerin) ist darf die Mieterin zwar nicht
Leistungen aus dem Vertrag verlangen, sehr wohl aber darf sie DIREKT
Schadenersatzansprüche geltend machen, und zwar vertragliche!!!
- nach 1313a Haftet der Geschäftsherr auch für seinen Erfüllungsgehilfen
- Nicole darf die 3000,- gegen den Unternehmer geltend machen, es gilt Beweislastumkehr
5.) Christian Cerny erwirbt am 3.5.2003 im Buchgeschäft des Ferdinand Flick den an
diesem Tag neu erschienenen Roman „Das siebente Element“ seines
Lieblingsschriftstellers um 58,- und erhält ein noch in Plastik verpacktes Exemplar.
Als er am Abend das Buch lesen möchte und die Verpackung öffnet bemerkt er, dass
jede zweite Seite nicht bedruckt ist, sodass der Text nicht fortlaufend ist und er nur die
Hälfte des Romans erhalten hat. a) Was kann Christian Cerny von Ferdinand Flick
begehren? …/ 3 Punkte
b) Aufgrund eines Kabelbrandes im Lager des Ferdinand Flick verbrennt der gesamte
von ihm besorgte Vorrat des Romanes „Das siebente Element“. Christian Cerny besteht
auf der Erfüllung seines Vertrages. Zu Recht? …/ 2 Punkte
- sowohl Verbesserung als auch Austausch unmöglich, daher Recht auf Preisminderung
- wenn ein nicht geringfügiger Mangel (hier der Fall) vorliegt darf auch Wandlung
(bereicherungsrechtliche Rückabwicklung) verlangt werden
6.) Alexander Almer hat an Rosa Rainer ein knallrotes Plüschsofa am 28.2.2003 um
700,- verkauft und übergeben. Als Alexander Almer bei der Übergabe Zahlung begehrt,
erklärt Rosa Rainer, dass sie leider nicht über soviel Bargeld verfüge. Sie sichert jedoch
zu, dass sie spätestens 3.5.2003 den Kaufpreis vollständig zahlen wird. Alexander Almer
ist damit einverstanden. a) Wann tritt die Fälligkeit des Kaufpreises ein? …/ 1 Punkt
b) Wie nennt man die Vereinbarung zwischen Alexander Almer und Rosa Rainer,
wonach Rosa Rainer den Kaufpreis bis spätestens 3.5.2003 bezahlen kann? …/ 1 Punkt
- reine Stundung
c) Am 15.3.2003 erhält Alexander Almer von der P-Leasing GmbH eine Mahnung über
offene Leasing-Raten in Höhe von insgesamt 600,-. Da Alexander Almer über keinerlei
Bargeld verfügt, bietet er der P-Leasing GmbH seine Kaufpreisforderung gegen Rosa
Rainer an. Die PLeasing GmbH ist einverstanden. Wie nennt man die Vereinbarung
zwischen Alexander Almer und der P-Leasing GmbH? …/ 1 Punkt
- stille Zession, weil der debitor cessus (Rosa) nicht verständigt wurde)
d) Rosa Rainer ruft am 31.3.2003 Alexander Almer empört an und erklärt, dass die
Federkerne des Sofas offensichtlich defekt sind. Rosa Rainer möchte daher lediglich
500,- für das Sofa bezahlen. Alexander Almer erwidert, dass er das Sofa selbst erst neu
gekauft und nie benutzt hatte und es daher keinerlei Abnutzungserscheinungen
aufweisen könne. Er besteht auf der Zahlung von 600,-. Was macht Rosa geltend? Wie
ist die Beweislage? …/ 2 Punkte
e) Am 15.4.2003 erhält Rosa Rainer plötzlich ein Schreiben der P-Leasing GmbH,
welche sie auffordert den an Alexander Almer geschuldeten Kaufpreis unverzüglich an
die P-Leasing GmbH zu bezahlen. Welche rechtliche Wirkung hat das Schreiben? …/ 1
Punkt
f) Rosa Rainer möchte an die P-Leasing GmbH nicht bezahlen. Was raten Sie Rosa
Rainer? …/ 2 Punkte
- Rosa stehen gegen den neuen Gläubiger alle Einwendungen zu die ihr auch gegen den alten
zugestanden währen (Beispiel: Gewährleistung)
- Sie muss aber Beweisen dass der Mangel bei Übergabe vorhanden war (6 Monatsfrist
verstrichen)
g) Die P-Leasing GmbH besteht auf der Zahlung von 600,-. Was raten Sie der P-
Leasing GmbH? …/ 2 Punkte
- Der Zedent (Alex) haftet für die Richtigkeit und Einbringlichkeit der Forderung bis zur
Höhe des erhaltenen Entgelts
- wenn der Zedent schuldhaft handelt wird er überdies auch Schadenersatzpflichtig!
7.) Phillip Pustl möchte von Helmut Heine eine Kiste französischen Bordeaux um
insgesamt 90,- kaufen. a) Formulieren Sie ein Anbot als ausdrückliche
Willenserklärung. …/ 1 Punkt
Helmut, ich möchte von dir eine Kiste franz. Bordeaux um Euro 90,- kaufen.
8.) Gabriele Geiger hat ein Seidenkleid bei ihrer Schneiderin Frieda Fritz bestellt. Bei
der letzten Anprobe erzählt Gabriele Geiger stolz, dass sie das Seidenkleid gleich am
10.5.2002 anlässlich der Taufe ihrer Nichte tragen wird. Daher vereinbaren Gabriele
Geiger und Frieda Fritz, dass die Schneiderin das Kleid nochmals
aufbügelt und spätestens bis 10.5.2003 um 13.00 Uhr direkt nach Hause zu Gabriele
Geiger bringt. Am 10.5.2003 wartet Gabriele Geiger vergeblich auf die Schneiderin,
welche den Termin aufgrund von Arbeitsüberlastung übersehen hat. a) Welche
rechtlichen Wirkungen hat das Versäumnis von Frieda Fritz im Hinblick auf die
vertraglichen Pflichten zwischen den beiden? …/ 2 Punkte
Es handelt sich lt. § 919 ABGB um ein Fixgeschäft. Da Frieda Fritz zum vereinbarten
Zeitpunkt nicht leistet, gerät sie in subjektiven Schuldnerverzug (sie ist selbst an der
Nichterfüllung schuld). Hier kommt es weder zu einer Nachfristsetzung noch zur Erklärung
des Rücktritts. Die Verbindlichkeit ist mit dem 10.5.03 (Fälligkeitszeitpunkt) erloschen.
Wenn Gabriele sofort erklärt, dass sie das Kleid noch möchte, dann liegt ein relatives
Fixgeschäft vor.
b) Als Gabriele Geiger von Frieda Fritz am 13.5.2003 eine Rechnung erhält möchte sie
diese nicht bezahlen, solange sie das Kleid nicht erhalten hat. Was raten Sie Gabriele
Geiger? …/ 1 Punkt
Gabriele kann unter setzen einer Nachfrist vom Vertrag zurücktreten. Leistet Frieda dann
noch immer nicht, kann Gabriele vom Vertrag zurücktreten.
Eine andere Möglichkeit für Gabriele wäre, weiterhin Erfüllung zu verlangen und erst bei
Erhalt des Kleides zu zahlen.
9.) Hans Hauer verkauft seinen gebrauchten Porsche (Wert: 40.000,-) am 5.5.2003 (mit
schriftlichem Kaufvertrag) um 50.000,- an Ute Ulmer. Tags darauf verkauft Hans
Hauer den Porsche (mündlich) um denselben Preis an Dietmar Dreier und übergibt ihm
das Auto. Dabei vergisst er auch, dass er sich vor einem Jahr gegenüber Robert Reich
verpflichtet hat, diesem das Auto zu verkaufen, sollte es einmal zum Verkauf stehen.
Wer ist nun Eigentümer des Porsche? Hans Hauer, Ute Ulmer, Dietmar Dreier, Robert
Reich, mehrere zusammen oder gar niemand? Begründen Sie! …/ 1 Punkt
Da das Auto zuerst an Dietmar Dreier übergeben wurde, ist er Eigentümer des Porsches.
a.) Haben jene Personen, die nicht Eigentümer geworden sind, Ansprüche gegen Hans
Hauer? Wenn ja, in welcher Höhe? Prüfen Sie jede Person einzeln und begründen
Sie. …/ 3 Punkte
Hans hat lt. §430 Ute zu haften, sofern Verschulden vorliegt, d.h. dass er wusste, dass er das
Auto bereits verkauft hat.
Wusste Dietmar, dass das Auto bereits verkauft war, hat Ute Schadenersatzansprüche gegen
Dietmar. D.h. nach §1323 kann Ute die Herausgabe des Wagens verlangen
(Naturalrestitution).
Robert hat in den Fall die selben Ansprüche wie Ute, da die mündliche Verpflichtung einem
Vorvertrag gleichkommt, der auch schon gültig ist.
10.) Leopold Lechner betreibt ein Gasthaus im Wiener Prater. Die schmutzigen
Tischtücher werden aufgrund einer Vereinbarung täglich von Volker Veigl abgeholt,
der ein Reinigungsunternehmen betreibt. Pro Tag ist ein Preis von 80,- pauschal für
die Reinigung aller anfallenden Tischtücher (einschließlich Abholung und
Rücktransport) vereinbart. Am darauf folgenden Tag werden die Tischtücher stets
blitzsauber geliefert. Das ist für Leopold Lechner auch wichtig, denn die Plastiktische in
seinem Gastgarten sind äußerst schäbig und unappetitlich anzusehen. Am 6. Mai 2003
werden die schmutzigen Sachen jedoch nicht abgeholt. Volker Veigl Arbeiter befinden
sich nämlich im Streik gegen die Pensionsreform. Die Folgen für Leopold Lechner am
nächsten Tag sind gravierend. Er hat nämlich keine sauberen Tischtücher, und viele
Gäste verlassen beim Anblick der Plastiktische entsetzt den Gastgarten. Sie gehen lieber
ins Schweizerhaus. Am Monatsende verlangt Volker Veigl auch für den 6. Mai 2003 sein
Entgelt ( 80,-). Für den Streik könne er schließlich nichts. Leopold Lechner solle sich
doch „an den ÖGB oder die Regierung wenden“. Leopold Lechner umgekehrt hat durch
das Ausbleiben der Gäste etwa einen Einnahmenausfall von 1.000,- hinnehmen müssen.
Auch er will das Geld ersetzt erhalten. Kann Volker Veigl von Leopold Lechner Entgelt
verlangen? Bekommt Leopold Lechner Ersatz für seinen Einnahmenausfall? Begründen
Sie Ihre Antwort.…/ 3 Punkte
2.) Anton sieht auf der Straße, wie die betagte Frau Huber auf dem Gehsteig stürzt und
bewusstlos liegen bleibt. Pflichtbewusst ruft er die Rettung. Als er die Rechnung der
Rettung über 76,-- erhält, möchte er diese von Frau Huber ersetzt erhalten. Zu
Recht? …/3
3.) Ludwig betreibt auf seinem eigenen Grundstück eine Pizzeria, welche er jedoch
aufgeben möchte. Er schließt mit dem Interessenten Otto einen Vertrag ab. Beide
vereinbaren, dass Otto in Hinkunft monatlich 730,-- für die Benutzung des
Grundstückes zahlen soll und verpflichtet sich Otto gleichzeitig, die Pizzeria zu
betreiben. Welcher Vertrag liegt vor? Begründen Sie Ihre Lösung. …/3
4.) Victoria möchte ihre Wohnung während ihres Urlaubs renovieren. Zu diesem Zweck
bestellt Sie den Malermeister Bunt für das Ausmalen der Räumlichkeiten, der einen
Kostenvoranschlag über 2.100,-- gelegt hat. Als Bunt am vereinbarten Montag, den
24.11.2003 nicht erscheint, teilt ihm Victoria telefonisch, mit, dass er spätestens am
nächsten Tag anfangen müsse, da er sonst gar nicht mehr kommen brauche. Bunt
erscheint auch nicht am Dienstag, jedoch erhält Victoria am Mittwoch eine Rechnung
über den Kostenvoranschlag in Höhe von 120,--. Besteht noch ein aufrechtes
Vertragsverhältnis zwischen Victoria und Bunt? Muß Victoria für den
Kostenvoranschlag bezahlen? …/4
5.) Tante Mitzi hat ihrem Neffen Ulrich am 1.10.2001 eine Eigentumswohnung
geschenkt. Als die Tante erfährt, dass ihr Neffe nachweislich eine wertvolle Brosche aus
ihrem Wandsafe gestohlen und an einen Juwelier verkauft hat, fordert sie ihren Neffen
am 1.2.2003 auf, die Eigentumswohnung sofort zurückzugeben.
Ulrich benutzt die Wohnung noch bis 1.10.2003, bevor er reuig die Wohnung
zurückstellt. Konnte Tante Mitzi die Wohnung rechtmäßig zurückfordern? Kann Tante
Mitzi für die Benutzung der Wohnung durch Ulrich ein Entgelt fordern? …/4
Schenkung:
= Konsensualvertrag, durch den jemand verpflichtet wird, einem anderen eine Sache
unentgeltlich zu überlassen (§ 938)
1) Schenkungswiderruf:
§ 946: in der Regel: kein Widerruf möglich
Ausnahmen (dh: ein Widerruf ist möglich):
unter anderem bei groben Undank des Beschenkten
=> Diebstahl der Brosche ist eine strafbare Handlung und führt zu einer Verletzung am
Vermögen des Schenkers => Schenkungswiderruf wegen groben Undankes ist somit also
möglich.
ob sie für den Zeitraum zwischen dem Widerruf bis zum 1.10.2003 Benützungsentgelt
fordern kann, hab ich leider nicht herausgefunden.
6.) Max Mann, Angestellter der Kreditabteilung in der X-Bank, soll einen Kreditvertrag
mit dem Ehepaar Bernd und Bianca über 70.000,-- für die Bank abschließen. Als
Sicherheit soll das Gehalt von Bianca dienen als auch eine Bürgschaft des Siegfried, ein
guter Freund des Ehepaares. Was muß Max Mann beachten
- beim Abschluß des Kreditvertrages?
- beim Abschluß des Bürgschaftsvertrages?
- bei der Verpfändung des Gehaltes von Bianca? …/3
Bürgschaft:
• Formpflicht (dh. muss schriftlich sein; Ausnahme: Bürge = Vollkaufmann im Betriebe
seines Handelsgewerbes)
• Aufklärungspflichten des Gläubigers (beim Verbraucherkredit trifft den Kreditgeber
die Verpflichtung, den Interzedenten auf die wirtschaftl. Lage des Schuldners
hinzuweisen, wenn er erkennt oder erkennen muss, dass der Schuldner seine
Verbindlichkeit aller Voraussicht nach nicht oder nicht vollständig erfüllen wird)
Verpfändung: hier hab ich in den skripten nichts dazu gefunden und mir ist nicht ganz klar
welche antwort sie gerne hätten-aber im Kejci steht zur Verpfändung folgendes:
Rechtsgeschäftliche Verpfändung:
Titel = Pfanbestellungsvertrag
Modus = Pfandvertrag + Übergabe bei beweglichen Pfändern bzw. Eintragung ins Grundbuch
oder Hinterlegung der Pfandbestellungsurkunde bei unbeweglichen Pfandsachen; bei
Verpfändung von Forderungen genügt formlose Vereinbarung und
Drittschuldnerverständigung
7.) Toni Theodor beschließt am Abend zu dem Restaurant Fein Food zu gehen. Als er
dort vor der Menüauswahl steht und überlegt, was er sich wohl bestellen werde, eilt die
Angestellte des Restaurants Doris Demmner vorbei und schüttet Toni Theodor einen
Becher brennend heißen Kaffee über den Arm. Toni Theodor ist am Arm verletzt und
seine Kleidung ist beschädigt. Als Doris Demmner Toni Theodor helfen möchte, reißt sei
die Eingangstüre zum Restaurant auf und stößt dabei den unbeteiligten, am Gehsteig
gehenden Herbert Habermann um. Herbert Habermann verletzt sich am Kopf. Von
wem können Toni Theodor und Herbert Habermann Schadenersatz verlangen und auf
welcher Rechtsgrundlage? …/4
Schadenersatz:
Verschuldenshaftung:
1295: Jedermann ist berechtigt, vom Schädiger den rechtswidrig und schuldhaft
verursachten Schaden ersetzt zu verlangen.
=> Kriterien für Verschuldenshaftung:
o Schaden
o Kausalität
o Adäquanz
o Rechtswidrigkeit
1) §1313a Erfüllungsgehilfenhaftung :
der Geschäftsherr haftet für das Verschulden seines Erfüllungsgehilfen
Erfüllungsgehilfe ist jemand, dessen sich der Geschäftsherr zur Erfüllung eines
Schuldverhältnisses bedient ( es muss für die Erfüllungsgehilfenhaftung also ein Vertrag
oder ein vorvertragliches Schuldverhältnis zw. dem Geschäftsherrn und dem geschädigten
Dritten bestehen);
der Geschäftsherr kann beim Erfüllungsgehilfen regressieren
2) §1315 Besorgungsgehilfenhaftung:
besteht zw. dem Geschäftsherrn und dem geschädigten Dritten kein Schuldverhältnis,
haftet der Geschäftsführer nur, wenn er sich einer untüchtigen oder wissentlich einer
gefährlichen Person zur Besorgung seiner Angelegenheiten bedient.
3) Gehilfenhaftung:
der Gehilfe selbst haftet dem Geschädigten, wenn er rechtswidrig und schuldhaft handelt
8.) Werner Wurm ruft den Abflussdienst Rein Rohr, weil das Kanalrohr von seinem
Einfamilienhaus verstopft ist. Rein Rohr überträgt den Auftrag aber an einen seiner
Geschäftspartner, den Installateur Hans Heinzl. Als ein Angestellter von Hans Heinzl
bei Werner Wurm ankommt sagt ihm dieser, dass er ihn nicht mehr brauche, da er die
Verstopfung bereits selbst behoben habe. Um was für einen Vertrag handelt es sich im
vorliegenden Fall? Kann Rein Rohr die Arbeiten ohne Zustimmung des Werner Wurm
an einen Dritten übertragen? Kann Rein Rohr das Entgelt in Höhe von 150,- am Ende
fordern? …/4
9.) Gustav ist leidenschaftlicher Sammler von Glasvasen. Eines Tages entdeckt er bei
einem seiner samstäglichen Besuche am Flohmarkt ein besonders hübsches Exemplar
um 1000,--. Sandra, die sich an diesem Tag einen Stand am Flohmarkt gemietet hat,
um einige aus ihrem Hausrat ausrangierte Gegenstände „loszuwerden“, rechtfertigt den
Preis unter Hinweis darauf, dass es sich bei der Glasvase um eine solche aus echtem
Murano- Glas handle und deshalb eben auch ein wenig teurer sei. Sie selbst hat zwar
keine Ahnung von Murano- Glas, kann sich aber noch gut daran erinnern, dass ihr
damals die Verkäuferin beim Kauf der Vase dies so erklärt hat. In Wahrheit aber
handelt es sich um eine „normale“ Glasvase, deren Wert nur bei 600,-- liegt. Zuhause
angekommen, zeigt Gustav die Vase seiner Frau. Diese ist entsetzt: als Glaskennerin
kann sie mit Sicherheit sagen, dass es sich hierbei nicht um eine Vase aus Murano- Glas
handelt. Welche Rechtsbehelfe stehen Gustav gegen Sandra zu? Geben Sie die
Voraussetzungen hiefür an. Gehen Sie auf alle durch den Sachverhalt begründeten
Möglichkeiten ein. Begründen Sie Ihre Antwort! …/7
Thema: Willensmangel beim Vertragsabschluss
Der rechtsgeschäftliche Wille muss „frei“ gebildet sein geregelt im §869 ABGB, dies fehlt
aber beim Tatbestand „Irrtum“, er ist eine falsche Vorstellung von der Wirklichkeit.
Irrtum: Es handelt sich um einen Geschäftsirrtum, weil es sich um ein entgeltliches
Geschäft handelt und es betrifft den Gegenstand des Geschäftes, das ist hier die Vase. Der
wesentliche Geschäftsirrtum ist beachtlich.
Beachtlichkeit: Der wesentliche Geschäftsirrtum ist beachtlich §871, wenn eine der
Voraussetzungen gegeben ist:
Die „Anfechtungstatbestände“ entsprechen der Vertrauenstheorie
- Der Irrtum ist vom anderen Teil veranlasst worden, dh. der Vertragspartner hat soviel
zur Entstehung des Irrtums beigetragen, dass er nicht schutzwürdig ist
- Der Irrtum hätte dem anderen Teil auffallen müssen, dh, dass er bei verkehrsüblicher
Sorgfalt den Irrtum seines Gegners hätte erkennen müssen
- Der Irrtum wurde rechtzeitig aufgeklärt: Rechtzeitigkeit ist gegeben, wenn der
Vertragspartner des Irrenden noch keine wirtschaftlichen oder rechtlichen
Dispositionen im Vertrauen auf die Gültigkeit des Geschäftes gesetzt hat (res-integra-
Lehre).
- Bei gemeinsamen Irrtum: Diese Alternative ist nicht dem § 871 zu entnehmen,
sondern wurde von der Lehre und Rechtssprechung entwickelt. Es ist strittig, ob ein
gemeinsamer Irrtum eine Vertragsanfechtung rechtfertigt. Das Gesetz sagt dazu nichts
Ausdrückliches. Das Vertrauen des Anfechtungsgegners ist auch dann schutzwürdig,
wenn er selbst geirrt hat. Bezüglich dieses Falles liegt ein gemeinsamer Irrtum vor.
Rechtsfolge: Beim wesentlichen Irrtum hätte der Erklärende ohne Irrtum das Geschäft gar
nicht geschlossen, deshalb Anfechtung des gesamten Vertrages.
Gerichtliche Geltendmachung: Die hM verlangt, dass die Irrtumsanfechtung gerichtlich durch
Klage oder Einrede geltend gemacht wird.
Der Anfechtungsanspruch verjährt in 3 Jahren ab Vertragsabschluss § 1487.
10.) Alexander hat gegen Peter eine Forderung über 15.000,- aus einem Kaufvertrag,
die am 12.11.2003 fällig wird. Alexander gerät in Geldnöte. Daher möchte er bei der
Zweite Bank einen Kredit aufnehmen. Als die Zweite Bank Sicherheiten für den Kredit
verlangt, tritt Alexander am 1.4.2003 die Forderung gegen Peter aus dem Kaufvertrag
über 15.000,- an die Zweite Bank zur Besicherung des Kredits ( 18.000,-), den er in
der Folge von der Zweite Bank erhält, ab. Es wird zwischen der Zweite Bank und
Alexander vereinbart, dass Peter von der Abtretung an die Zweite Bank nach seiner
Rückkehr aus den USA am 2.5.2003 verständigt werden soll. Am 22.4.2003 benötigt
Alexander plötzlich dringend Bargeld und verkauft und überträgt einfach die
Forderung aus dem Kaufvertrag gegen Peter über 15.000 nochmals an Christian um
14.800. Nach seiner Rückkehr aus den USA am 2.5. 2003 wird Peter weder durch die
Zweite Bank, noch durch Alexander, noch durch Christian von den Geschäften
verständigt, weil alle darauf vergessen. Am 13.11.2003 meldet sich Christian bei Peter
und fordert die Überweisung der 15.000 auf ein Konto des Christian. Peter überweist
am nächsten Tag 15.000, auf das Konto des Christian. Nachdem Alexander den Kredit
nicht zurückzahlen kann, fordert die Zweite Bank am 19.11.2003 15.000,- von Peter.
Welche Rechte hat die Zweite Bank? …/5
Thema: Zession, sie ist eine Forderungsabtretung und sie ist geregelt im § 1392
Stille Zession: Der Schuldner wird vor der Abtretung nicht informiert, und muss
auch nicht informiert werden.
Mehrfachzession: Wenn ein Gläubiger seine Forderung zweimal zediert.
Haftung: Gewährleistung §1397: Alexander, er steht ein für die Richtigkeit und für die
Einbringlichkeit der zedierten Forderung aber nur für die Höhe, die er selbst bekommen hat –
hier 15.000.
RF der Mehrfachzession:
Zediert ein Gläubiger eine Forderung zweimal, so erwirbt nur der 1. Zessionar (Ngl.) die
Forderung.
Christian ist erster Zessionar von 14.800 und die zweite Zession an die Bank ist somit
wirkungslos, da die Forderung nicht mehr Bestandteil des Vermögens des Zedenten (Altgl.)
Alexander ist. Nach dem Satz „nemo plus iuris transfere potest quam ipse habet“ kann sie
dem zweiten Zessionar nicht mehr übertragen werden.
Wird der(Sch)Peter nicht von der ersten, sondern nur von der zweiten Zession verständigt, so
kann Peter schuldbefreiend an den zweiten Zessionar (Ngl.)Christian leisten.
Dem ersten Zessionar (Ngl.)Bank steht gegen den zweiten Zessionar Christian ein
Verwendungsanspruch § 1041 zu, da eine ihm zugewiesene Sache zum Nutzen des
(Scheingläubigers)Christian verwendet worden ist.