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Geschäftsraum-Mietvertrag
Dieses Vertragsformular wurde mit größter Sorgfalt erstellt, erhebt aber keinen
Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Es ist als Checkliste mit
Formulierungshilfen zu verstehen und soll nur eine Anregung bieten, wie die typische
Interessenlage zwischen den Parteien sachgerecht ausgeglichen werden kann. Dies
entbindet den Verwender jedoch nicht von der sorgfältigen eigenverantwortlichen
Prüfung. Aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung wird auf die Nennung der drei
Geschlechter verzichtet, wo eine geschlechtsneutrale Formulierung nicht möglich
war. In diesen Fällen beziehen die verwendeten männlichen Begriffe die weiblichen
und diversen Formen ebenso mit ein. Der Mustervertrag ist nur ein Vorschlag für
eine mögliche Regelung. Viele Festlegungen sind frei vereinbar. Der Verwender
kann auch andere Formulierungen wählen. Vor einer Übernahme des unveränderten
Inhaltes muss daher im eigenen Interesse genau überlegt werden, ob und in welchen
Teilen gegebenenfalls eine Anpassung an die konkret zu regelnde Situation und die
Rechtsentwicklung erforderlich ist. Auf diesen Vorgang hat die Industrie- und
Handelskammer natürlich keinen Einfluss und kann daher naturgemäß für die
Auswirkungen auf die Rechtsposition der Parteien keine Haftung übernehmen. Auch
die Haftung für leichte Fahrlässigkeit ist grundsätzlich ausgeschlossen. Falls Sie
einen maßgeschneiderten Vertrag benötigen, sollten Sie sich durch einen
Rechtsanwalt Ihres Vertrauens beraten lassen.
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Ergänzende Erläuterungen zu Mediations- und Schiedsgerichtsklauseln:
Auch der Umgang mit einem möglichen Konflikt sollte im Vorfeld bedacht und im
besten Fall vertraglich geregelt werden. Denn nicht immer ist der Gang zu den
staatlichen Gerichten sinnvoll. Im Streitfall ist die Gegenseite jedoch häufig nicht
mehr bereit, auf andere Vorschläge des Vertragspartners einzugehen.
Eine besonders effektive, schnelle und kostengünstige Art der Konfliktlösung ist die
Durchführung eines Mediationsverfahrens. Bei der Mediation erarbeiten die
Parteien die Lösung ihres Konfliktes selbstständig und eigenverantwortlich. Sie
werden dabei von einem neutralen Dritten, dem Mediator, unterstützt. Daneben
bietet sich gerade für Kaufleute die Möglichkeit eines nicht öffentlichen
Gerichtsverfahrens – das sogenannte Schiedsverfahren – an. Hierbei können die
Parteien die Richter selbst benennen, die über die spezifischen juristischen
Kenntnisse, Branchenerfahrung und eventuell erforderlichen Sprachkenntnisse
verfügen. Wird die Anrufung eines Schiedsgerichts vereinbart, schließt das allerdings
den Weg zu den ordentlichen Gerichten aus.
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d) Muster eines Geschäftsraummietvertrages
Zwischen
........................................................................................................................................
......................................................................................................................(Vermieter)
und
........................................................................................................................................
...........................................................................................................................(Mieter)
I. Mieträume
Das Mietobjekt und seine Nutzung bzw. Mietzweck sollten genau festgelegt werden, um spätere
Streitigkeiten zu vermeiden.
................................................................................................................................
(Straße, Hausnummer, PLZ) folgende Räume:
Erdgeschoss:
1. Etage:
usw.
Keller:
Dachboden:
Die Mietfläche beträgt ............. qm.
2. Für die oben genannten Räume erhält der Mieter folgende Schlüssel:
.............................................................................................................................
3. Mieter und Vermieter haben das Mietobjekt gemeinsam eingehend besichtigt.
Dabei sind keine Mängel aufgefallen. Der Mieter übernimmt die Mietsache wie
besichtigt. Die Parteien verpflichten sich, bei Übergabe ein Übergabeprotokoll
zu fertigen, welches von den Parteien bzw. den bevollmächtigten Vertretern
unterzeichnet wird. Das Übergabeprotokoll konkretisiert den Zustand der
Mietsache und wird Bestandteil des Vertrages.
II. Mietzweck
Die Vermietung erfolgt zur ausschließlichen Nutzung
als.............................................................................................................................................
(genaue Beschreibung des Nutzungszwecks):
Eine Änderung der vertraglich vereinbarten Nutzung ist von der Zustimmung des
Vermieters abhängig, die nur aus wichtigem Grund verweigert werden darf. Ein
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besonderer Grund besteht insbesondere in einer Konkurrenzsituation zu anderen
Mietern.
………………………………………………………………………………………
………………………………………………………………………………………
Oder:
Das Mietverhältnis beginnt am ……………und läuft auf unbestimmte Zeit.
Es kann mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten zum Ende eines
Kalendervierteljahres gekündigt werden. Die Kündigung ist rechtzeitig erfolgt,
wenn sie spätestens am 3. Werktag des ersten Monats der Kündigungsfrist
schriftlich beim anderen Vertragspartner eingegangen ist. (Diese Variante stellt ein
unbefristetes Mietverhältnis dar, welches ordentlich mit der gesetzlichen Kündigungsfrist
und ausnahmsweise aus wichtigem Grund gekündigt werden kann).
V. Fristlose Kündigung
1. Der Vermieter ist berechtigt, das Mietverhältnis fristlos zu kündigen, wenn unter
anderem
b) der Mieter trotz Mahnung das Objekt weiterhin vertragswidrig nutzt oder
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wenn Pfändungen oder sonstige Zwangsvollstreckungsmaßnahmen
ausgebracht werden, die die Ansprüche des Vermieters gefährden.
3. Im Übrigen ist jede Partei zur fristlosen Kündigung aus wichtigem Grunde
berechtigt, wenn der Vertragspartner eine wesentliche Vertragspflicht trotz
vorheriger Abmahnung wiederholt verletzt.
VI. Mietzins
1. Die monatliche Netto-Grundmiete beträgt Euro ………………………………..
2. Folgende Nebenabgaben hat der Mieter innerhalb eines Monats nach erfolgter
Rechnungsstellung zusätzlich zu entrichten:
(Den Nebenabgaben, Nebenkosten bzw. Betriebskosten ist besonderes Augenmerk zu widmen.
Im Gegensatz zum Wohnraummietrecht können im Geschäftsraummietrecht sämtliche
Nebenkosten auf den Mieter umgelegt werden. Es ist daher ratsam, die
Nebenkostenbestimmungen sehr sorgfältig zu prüfen und zu formulieren.)
3. Optiert der Vermieter zur Umsatzsteuer, hat der Mieter auf die vereinbarte
Gesamtmiete die Umsatzsteuer in der jeweils gesetzlichen Höhe zu bezahlen.
2. Sollte der genannte Index eingestellt werden, tritt an seine Stelle der
entsprechende Nachfolgeindex.
3. Weitere Anpassungen der Miete erfolgen nach Maßgabe der Ziffer 1, wobei
jeweils auf den Indexstand zum Zeitpunkt der letzten Anpassung als
Ausgangsindex abzustellen ist.
VIII. Mietkaution
Der Mieter zahlt eine Kaution in Höhe von drei Monatsmieten. Die Kaution ist vom
Vermieter auf einem gesondert geführten Konto aufzubewahren. Eine
Verzinsungspflicht des Vermieters für die Kaution wird ausgeschlossen.
Oder:
Die Kaution kann auch durch Vorlage einer auf den Kautionsbetrag beschränkten
unwiderruflichen, unbefristeten, unbedingten und selbstschuldnerischen
Bürgschaft eines Kreditinstituts erbracht werden. Die Bürgschaftsurkunde ist dem
Vermieter auszuhändigen. Sie hat die Verpflichtung des Kreditinstituts zu
enthalten, auf erste Anforderung des Vermieters und ohne Prüfung der Forderung
zu leisten.
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X. Betreten der Mietsache
Der Vermieter darf die Geschäftsräume nach vorheriger Ankündigung während
der Geschäftszeiten, bei Gefahr im Verzug auch in Abwesenheit des Mieters,
betreten, um sich vom Zustand der Räume zu überzeugen. Dieses Recht kann
auch durch einen Bevollmächtigten ausgeübt werden.
2. Schönheitsreparaturen, wie das Streichen der Wände und Decken, werden vom
Mieter vorgenommen.
XII. Versicherungen
Der Mieter ist verpflichtet, auf seine Kosten folgende Versicherungen
abzuschließen (z.B. Betriebshaftpflichtversicherung, Glasversicherung usw.,
Doppelversicherungen durch Vermieter und Mieter sollten vermieden werden). Der Mieter
wird dem Vermieter den Bestand dieser Versicherungen auf Anforderung
nachweisen.
2. Der Mieter ist berechtigt, einen Nachmieter zu stellen, der in den Mietvertrag zu
den gleichen Bedingungen innerhalb der Restlaufzeit des Vertrages eintritt,
sofern gegen die Bonität des Nachmieters, gegen dessen Person und die
Branche (auch im Hinblick auf einen Konkurrenzschutz) keine Einwendungen
bestehen. Der Vermieter ist verpflichtet, mit diesem Mieter zu unveränderten
Bedingungen einen Vertrag für die Restlaufzeit abzuschließen.
XIV. Außenreklame
1. Der Mieter ist berechtigt, an bestimmten Teilen der Außenfront des Gebäudes
Firmenschilder, Leuchtreklame sowie Schaukästen und Warenautomaten
anzubringen, soweit der Gesamteindruck der Gebäudefront dadurch nicht
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beeinträchtigt wird.
Das Anbringen dieser Außenreklame erfolgt auf Kosten des Mieters und nach
vorheriger Abstimmung mit dem Vermieter.
Die gesetzlichen und ortspolizeilichen Vorschriften über Außenreklame sind zu
beachten.
2. Die Pflicht aus Ziffer III. Nr. 2 dieses Mietvertrages bei Mietende gilt sinngemäß.
3. Verlegt der Mieter nach Beendigung des Mietverhältnisses seinen Betrieb, so ist
er berechtigt, ein halbes Jahr an der Eingangstür ein Hinweisschild anzubringen.
XVI. Wettbewerbsschutz
(Die Verpflichtung zum Wettbewerbs- bzw. Konkurrenzschutz gilt grundsätzlich auch ohne
vertragliche Vereinbarung. Nur wenn der Vermieter sich davon befreien will, ist eine Einigung
zwischen den Parteien notwendig. Diese sollte dann auch schriftlich fixiert werden.)
Der Vermieter verpflichtet sich, während der Mietzeit weder auf dem
Mietgrundstück noch auf ihm gehörenden Nachbargrundstücken (Straße,
Hausnummer) gewerbliche Räume an einen Mitbewerber des Mieters zu
vermieten.
Diese Verpflichtung erstreckt sich nicht auf den Fall einer Änderung des
Nutzungszwecks der Mieträume.
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XIX. Sonstiges
1. Mündliche Nebenabreden zu diesem Vertrag bestehen nicht.
2. Änderungen oder Ergänzungen des Vertrages sind nur wirksam, wenn sie
schriftlich vereinbart werden.
3. Ist oder wird eine Bestimmung dieses Vertrages unwirksam, so berührt dies
die Wirksamkeit des Vertrages nicht.
........................................................
Ort, Datum
………………………… ……………………….
Unterschrift Vermieter Unterschrift Mieter
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Anhang:
Hessische Industrie- und Handelskammern