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- Entwurf vom 26.

Februar 2020 -

UR-NR. /2020
AN 60862

Verhandelt

zu Oschersleben (Bode), Lindenstraße 18, am 18. März 2020.

Vor mir, dem Notar

HOLGER STERNBERG

mit Amtssitz in Oschersleben (Bode), Lindenstraße 18,

erschien:

als Erwerber

Herr Awat Karim Hama, geboren


am 01. Juli 1976,
selbständig, ..................................... (Familienstand),
wohnhaft in 39218 Schönebeck (Elbe), Friedrichstr. 113,

handelnd im Folgenden im eigenen Namen als Erwerber und zugleich als


vollmachtloser Vertreter für den Veräußerer,

Herrn Oleksandr Tarashevskyi, geboren am 18. März 1962,


Erwerbsunfähigkeitsrentner, ledig, wohnhaft in 39218
Schönebeck (Elbe), Dr.-Martin-Luther-Str. 1, vorbehaltlich
nachzureichender notarieller Genehmigungserklärung, die mit
-2-

dem Eingang beim Notar allen Beteiligten gegenüber wirksam


werden soll,

- ausgewiesen durch gültigen Bundespersonalausweis.

Der Notar hat darauf hingewiesen, dass der Vertrag schwebend unwirksam ist,
solange die Genehmigungserklärung des vollmachtlos Vertretenen nicht in
grundbuchmäßiger Form vorliegt.

Die Vertragsbeteiligten versichern, einen Entwurf des heutigen Vertrages und zwar
am ..................................... erhalten und ausreichend Zeit gehabt zu haben, sich
mit seinem Inhalt auseinanderzusetzen. In diesem Zusammenhang aufgetretene
Fragen sind im Vorfeld der Beurkundung erörtert und besprochen worden. Wir, die
Vertragsbeteiligten, bestätigen unser Einverständnis zur Einspeicherung unserer
Daten und zum Versenden des Entwurfs durch unverschlüsselte E-Mail.

Sodann erklärt der Erschienene – nach Angaben sämtlich handelnd rein privat und
in keiner Weise gewerblich oder in Ausübung einer selbständigen beruflichen
Tätigkeit, mithin als Verbraucher - folgenden

G R U N D S T Ü C K S K A U F V E R T R A G nebst
Auflassung

§1
Gegenstand

1. Der Veräußerer ist eingetragener Alleineigentümer aufgrund Auflassung vom


27.11.2018 der in Schönebeck, Am Randel 1 gelegenen, im Grundbuch von
Schönebeck Blatt 13905 eingetragenen, mit einem Mehrfamilienhaus
bebauten Grundstücke
-3-

lfd. Nr. 1 Flur 1 Flurst. 3069/100 Gebäude- und Freifläche in Größe von 8 qm
lfd. Nr. 1 Flur 1 Flurst. 3071/100 Gebäude- und Freifläche in Größe von 282
qm

- nachfolgend "der Grundbesitz" genannt -.

2. Belastungen oder Beschränkungen sind in dem vorbezeichneten Grundbuch


nicht eingetragen.

3. Der Notar hat das elektronische Grundbuch am ... einsehen lassen.

4. Der Veräußerer v e r k a u f t nunmehr den vorstehend näher bezeichneten


Grundbesitz dem dies annehmenden Erwerber lastenfrei in Alleineigentum,
nebst aufstehenden Gebäuden, wesentlichen Bestandteilen und gesetzlichem
Zubehör, im gegenwärtigen, vom Erwerber anerkannten Zustand.

§2
Kaufpreis

Der Kaufpreis beträgt nach Vereinbarung insgesamt

120.000,-- €

(i. W. einhundertzwanzigtausend Euro).

Der Kaufpreis ist fällig innerhalb von vierzehn Tagen nach einer Mitteilung des
Notars, dass folgende Voraussetzungen erfüllt sind, und zwar, dass:
-4-

a) die zur Rechtswirksamkeit dieser Urkunde erforderlichen Genehmigungen


und Erklärungen, bis auf die steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung
des Finanzamtes, dem Notar in grundbuchmäßiger Form vorliegen,

b) die zuständige Stadt oder Gemeinde bescheinigt hat, dass gesetzliche


Vorkaufs- und Erwerbsrechte nicht bestehen oder nicht ausgeübt werden,

c) die zuständige Behörde bescheinigt hat, dass ein gesetzliches Vorkaufs-


und Erwerbsrecht gem. § 99a WHG und § 31 NatSchG LSA nicht besteht
oder nicht ausgeübt wird,

d) eine Auflassungsvormerkung für den Erwerber mit dem Rang nach den
vorgenannten Belastungen und solchen, die mit Zustimmung des
Erwerbers bewilligt sind, im Grundbuch eingetragen ist.

Der Notar soll den Vertragsbeteiligten das Vorliegen dieser Voraussetzungen und
den Inhalt von Zahlungsauflagen durch eingeschriebenen Brief mit Rückschein
mitteilen. Die Zahlungsfrist beginnt, wenn die Mitteilung des Notars dem Erwerber
zugeht oder der Erwerber auf andere Weise hiervon Kenntnis erlangt.

Der Kaufpreis ist mit erfüllender Wirkung insgesamt auf das folgende Konto zu
zahlen:

..............................................,
IBAN: ...................................,
Kontoinhaber: der Veräußerer.

Der Veräußerer wird dem Notar unverzüglich Mitteilung vom Eingang des
Kaufpreises machen.
-5-

Sämtliche Zahlungen nach diesem Vertrag sind erst mit Gutschrift auf dem
Empfängerkonto bewirkt.

§3
Zahlungsverzug

Kommt der Erwerber mit der Zahlung des Kaufpreises ganz oder teilweise in
Verzug, so hat er vom Tage des Verzuges an Zinsen in Höhe von 5
Prozentpunkten über dem Basiszinssatz jährlich zu entrichten, die mit dem
Kaufpreis an den Veräußerer zu zahlen sind. Der Basiszinssatz wird gesetzlich
zum 1.1. und 1.7. eines jeden Jahres angepasst und von der Deutschen
Bundesbank bekannt gegeben.

Der Notar hat darauf hingewiesen, dass der Verzug auch ohne Mahnung mit
Ablauf der angegebenen Frist eintritt.

Die Vertragsbeteiligten vereinbaren, dass die Fälligkeitsmitteilung des Notars der


Zahlungsaufforderung des Veräußerers gleichsteht.

§4
Zwangsvollstreckungsunterwerfung

Der Erwerber unterwirft sich wegen der Zahlung des Kaufpreises dem Veräußerer
gegenüber der sofortigen Zwangsvollstreckung aus dieser Urkunde in sein
gesamtes Vermögen.

Dem Veräußerer kann jederzeit auf einseitigen Antrag ohne Nachweis der die
Fälligkeit der Forderung begründenden Tatsachen eine vollstreckbare
Ausfertigung dieser Urkunde erteilt werden. Eine Umkehr der Beweislast soll mit
diesem Verzicht jedoch nicht verbunden sein.
-6-

Wird aus dieser Unterwerfungserklärung vollstreckt, ohne dass die


Voraussetzungen, von deren Nachweis der Gläubiger entbunden wurde,
eingetreten sind, so ist der Gläubiger verpflichtet, dem Schuldner den Schaden zu
ersetzen, der ihm aus der Vollstreckung oder dadurch entsteht, dass er
Sicherheiten leistet, um die Vollstreckung abzuwenden oder die Aufhebung der
Vollstreckungsmaßnahmen zu erwirken.

§5
Rechts- und Sachmängelhaftung

1. Der Veräußerer hat in keiner Weise für die Richtigkeit der im Grundbuch
angegebenen Grundstücksgröße einzustehen.

Jegliche Ansprüche und Rechte wegen Sachmängeln am


Vertragsgegenstand, insbesondere wegen des Bauzustandes bestehender
Gebäude, werden hiermit ausgeschlossen. Der Veräußerer erklärt, dass ihm
nicht erkennbare Mängel nicht bekannt sind. Garantien werden nicht
abgegeben. Von der vorstehenden Rechtsbeschränkung ausgenommen ist
eine Haftung für Vorsatz und Arglist. Der Erwerber hat den
Vertragsgegenstand genau besichtigt und kauft ihn, wie er zum Zeitpunkt der
heutigen Beurkundung liegt und steht. Wegen einer fehlenden weiteren
Bebaubarkeit stehen dem Erwerber keine Rechte zu.

2. Baulasten, im Grundbuch nicht eingetragene Dienstbarkeiten und


nachbarrechtliche Beschränkungen, werden vom Erwerber übernommen;
solche sind dem Veräußerer nicht bekannt.
Der Veräußerer versichert, dass er Eintragungen in das Baulastenverzeichnis
nicht veranlaßt hat.
Die Vertragsbeteiligten wurden auf die Möglichkeit hingewiesen, das
Baulastenverzeichnis selbst einzusehen.
-7-

3. Der Veräußerer schuldet den lastenfreien Besitz- und Eigentumsübergang des


Vertragsgegenstandes, soweit nicht Rechte ausdrücklich in diesem Vertrag
übernommen werden; ausgeschlossen werden alle Rechte und Ansprüche
des Erwerbers wegen altrechtlicher Dienstbarkeiten. Der Veräußerer erklärt,
dass ihm von solchen nichts bekannt ist. Solange und soweit dies nicht der
Fall ist, kann der Erwerber Zahlungen auf den Kaufpreis verweigern, sofern in
dieser Urkunde nichts vereinbart ist.

4. Die Pflicht des Veräußerers zur Wahrung der Rechte des Erwerbers bei
Mängeln erstreckt sich nicht auf die Freiheit des Grundbesitzes von
gesetzlichen Vorkaufs- und Erwerbsrechten sowie
Veränderungsbeschränkungen.

5. Eventuell auf dem Grundbesitz ruhende ökologische Altlasten, sonstige


Umweltschäden und hygienische Belastungen sowie Abfälle, asbesthaltige
Baumaterialien, Kriegsgerät und Kriegsmittel, werden vom Erwerber mit
übernommen. Der Veräußerer versichert, dass ihm keine Umstände bekannt
sind, die auf das Vorhandensein von schädlichen Bodenveränderungen oder
Altlasten hindeuten.

Für den Fall, dass behördliche Maßnahmen im Zusammenhang mit


Kontaminationen des Grundstückes ergehen, die den Erwerber mit Kosten
belasten, oder Maßnahmen im Zusammenhang mit Kontaminationen
erforderlich sind, die der Erwerber auf eigene Kosten durchführt, schließen die
Parteien Ausgleichsansprüche untereinander, insbesondere nach § 24 II
BBodSchG, aus. Der Erwerber verpflichtet sich, den Veräußerer von
behördlichen Anordnungen nach dem Bundes-Bodenschutzgesetz soweit
rechtlich möglich freizustellen.

6. Der Notar hat den Erwerber darüber belehrt, dass ihm aufgrund der
vorstehenden Vereinbarungen bei etwaigen Mängeln des erworbenen
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Grundbesitzes keinerlei Ansprüche gegen den Veräußerer zustehen, er also


auftretende Mängel auf eigene Kosten beseitigen muß.

7. Von vorstehenden Haftungsbeschränkungen ausgenommen ist eine Haftung


des Veräußerers für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers
oder der Gesundheit, die auf einer vorsätzlichen oder fahrlässigen
Pflichtverletzung des Veräußerers oder einer vorsätzlichen oder fahrlässigen
Pflichtverletzung seines gesetzlichen Vertreters oder Erfüllungsgehilfen
beruhen.

Ausgenommen ist ebenfalls eine Haftung des Veräußerers für sonstige


Schäden, die auf einer grob fahrlässigen Pflichtverletzung des Veräußerers
oder auf einer vorsätzlichen oder grob fahrlässigen Pflichtverletzung seines
gesetzlichen Vertreters oder Erfüllungsgehilfen beruhen.

§6
Besitzübergang

1. Der Besitz und die Nutzung, die Gefahr und die Lasten, einschließlich aller
Verpflichtungen aus den den Grundbesitz betreffenden Sachversicherungen,
sowie die allgemeine Verkehrssicherungspflicht gehen auf den Erwerber am
Tage der vollständigen Kaufpreiszahlung über.
Die laufenden Lasten für das Jahr 2020 werden Veräußerer und Erwerber
untereinander zeitanteilig abrechnen.

Der Notar hat insbesondere den Erwerber darüber belehrt, dass von ihm ab
Besitzübergang am Grundbesitz vorgenommene Investitionen risikobehaftet
sind, solange der Erwerber nicht als Eigentümer des Grundbesitzes im
Grundbuch eingetragen ist.
Etwa bestehende Versicherungen gehen kraft Gesetzes auf den neuen
Eigentümer über und können von diesem ab dem Tag der Eintragung als
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Eigentümer in das Grundbuch binnen Monatsfrist gekündigt werden.


Verstreicht diese Frist, erlischt das Kündigungsrecht. Der Veräußerer wird
dem Erwerber eine Kopie der Police zu Informationszwecken aushändigen
und erklärt, dass keine Beitragsrückstände bestehen.

2. Miet- und Pachtverhältnisse bestehen nicht.

§7
Anliegerbeiträge, Kosten, Steuern

1. Der Notar hat darauf hingewiesen, dass derjenige gegenüber der


Gemeinde/Stadt bezüglich Erschließungs- und sonstiger Anliegerbeiträge
beitragspflichtig ist, der im Zeitpunkt der Zustellung des Beitragsbescheides
Eigentümer des Grundstücks ist, und dass die Beitragsschuld als öffentliche
Last auf dem Grundbesitz ruht.

Der Veräußerer trägt alle Erschließungsbeiträge, Anliegerbeiträge,


wiederkehrende Beiträge und Kostenerstattungen nach dem Baugesetzbuch
und anderen Rechtsvorschriften einschließlich etwaiger Vorauszahlungen
über die ihm oder seinen Rechtsvorgängern bis einschließlich des heutigen
Tages ein Bescheid zugegangen ist. Nach dem heutigen Tage zugehende
Bescheide zahlt der Erwerber. Etwaige frühere Überzahlungen sollen dem
Erwerber zugute kommen. Die Lastenverteilung richtet sich also nicht danach,
wann eine Maßnahme durchgeführt wurde, sondern danach wann der
Bescheid zugeht.

2. Sämtliche mit dieser Urkunde und ihrer Durchführung verbundenen Notar- und
Gerichtskosten, einschließlich der Kosten und Gebühren, der erforderlichen
privaten und behördlichen Genehmigungen und Erklärungen sowie die
Grunderwerbsteuer trägt der Erwerber. Somit zahlt der Erwerber die
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Notargebühren des Beurkundungsverfahrens, der Betreuung (Fälligkeit- und


Umschreibungsüberwachung), des Vollzugs, der Auslagen, Entgelte für Post-
und Telekommunikation und der Dokumentenpauschale.

Sämtliche Gebühren, die für die Löschung von Belastungen zum


vertragsgemäß vereinbarten lastenfreien Übergang anfallen, trägt der
Veräußerer. Soweit Gläubiger des Veräußerers dem Notar zur Ablösung von
Belastungen Treuhandauflagen erteilen, trägt der Veräußerer die
vorgeschriebenen Treuhandgebühren des Notars. Die Kosten für eine
eventuelle Lastenfreistellung, hinsichtlich der durch den Erwerber bestellten
Rechte, übernimmt der Erwerber.

Die Kosten für die Genehmigungserklärung trägt der Vertretene selbst. Der
Notar wird beauftragt, die Genehmigungserklärung einzuholen.

§8
Genehmigungen, Vorkaufs- und Erwerbsrechte

1. Der Notar hat den Vertragsbeteiligten sowohl die erforderlichen gerichtlichen


und behördlichen Genehmigungen als auch etwa bestehende gesetzliche
Vorkaufs- und Erwerbsrechte erläutert.

2. Alle erforderlichen Genehmigungen bleiben vorbehalten.


Der Notar soll diese Genehmigungen oder Negativbescheinigungen
herbeiführen, der Gemeinde/Stadtverwaltung den Vertrag zur Erklärung über
die Ausübung etwa bestehender Vorkaufs- und Erwerbsrechte mitteilen und
Verzichtserklärungen entgegennehmen.
Wird eine behördliche Genehmigung versagt oder unter einer Bedingung oder
Auflage erteilt, so ist der Bescheid den Vertragsbeteiligten selbst zuzustellen.
Eine Abschrift wird an den Notar erbeten.
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3. Alle Genehmigungen und Erklärungen sollen mit ihrem Eingang beim Notar
wirksam werden.

Veräußerer und Erwerber sind in gleicher Weise zum Rücktritt berechtigt,


wenn ein gesetzliches Vorkaufs- oder Grunderwerbsrecht ausgeübt wird.
Insbesondere hat der Notar auf mögliche Folgen aus dem Baugesetzbuch,
dem Denkmalschutzgesetz, dem Naturschutzgesetz und dem
Wasserhaushaltsgesetz hingewiesen.

Gemäß § 31 Abs. 1 NatSchG LSA und gem. § 99a WHG


(Wasserhaushaltsgesetz) steht dem Land jeweils ein Vorkaufsrecht im Fall der
Veräußerung eines Grundstücks zu.

Der Veräußerer hat der Naturschutzbehörde dem Landesbetrieb für


Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt den Inhalt des
Kaufvertrages unverzüglich mitzuteilen. Der Notar wird beauftragt, dies für den
Veräußerer vorzunehmen.

Die gesetzlichen Verpflichtungen des Veräußerers gegenüber dem


Erwerbsberechtigten werden dadurch nicht berührt.

§9
Hinweise und Belehrungen

Die Vertragsbeteiligten wurden auf folgendes hingewiesen:


1. Für die Gerichts- und Notarkosten haften Veräußerer und Erwerber als
Gesamtschuldner.

In gleicher Weise haften sie gegenüber der Steuerbehörde für die den
Grundbesitz betreffenden Steuern und die Grunderwerbssteuer als
Gesamtschuldner insoweit, als die Steuergesetze es vorschreiben.
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2. Der Notar wies darauf hin, dass Eintragungen bei Gericht von der Zahlung der
Gerichtskosten abhängen.
Die Vertragsbeteiligten verpflichten sich, unverzüglich die Gerichtskosten, die
sie zu zahlen haben, zu entrichten.

3. Alle Vertragsvereinbarungen sind beurkundungspflichtig.


Etwaige mündliche oder privatschriftliche Nebenabreden gefährden diesen
Vertrag und können ihn unwirksam machen (§ 311 b BGB). Unrichtige Wert-
und Preisangaben erfüllen unter Umständen die Straftatbestände des
Betruges und der Steuerverkürzung.
Auch Vertragsänderungen müssen in der Regel beurkundet werden.
Einseitigen Weisungen darf der Notar nicht Folge leisten.

4. Das Eigentum geht erst mit der Umschreibung im Grundbuch über. Vor der
Umschreibung müssen alle erforderlichen Genehmigungen, so die
Vorkaufsrechtsverzichtserklärung der Gemeinde/Stadt sowie des Landkreises
hinsichtlich NatSchG und die Unbedenklichkeitsbescheinigung des
Finanzamtes vorliegen.
Bis zur Eigentumsumschreibung können die Rechte des Erwerbers
beeinträchtigt werden. Jedoch kann der Anspruch auf Eigentumsübertragung
durch Eintragung einer Vormerkung gesichert werden.

5. Über mögliche Ansprüche aus der Anmeldeverordnung wurde der


Erschienene belehrt.
Der Notar hat den Erschienenen darauf hingewiesen, dass zur
Rechtswirksamkeit dieses Vertrages die Genehmigung gem. GVO nicht
nochmals eingeholt werden muss, da dies bereits bei der Übertragung auf den
heutigen Veräußerer erfolgt ist. Zur Absicherung des Erwerbers und zur
nochmaligen Prüfung wäre es jedoch möglich, den Notar zu beauftragen,
diesbezüglich ein Negativattest von der zuständigen Behörde anzufordern,
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was jedoch mit Kosten für die Erteilung verbunden wäre. Die
Vertragsbeteiligten erklären hiermit ausdrücklich, dass die Einholung eines
Negativattestes nicht gewünscht wird.

6. Auf die Gefahren einer Vorleistung für jeden Vertragsteil, d. h. für den
Erwerber bei vorzeitiger Kaufpreiszahlung vor Eigentumsübergang oder
sonstiger grundbuchmäßiger Sicherung, für den Veräußerer bei
Kaufpreisstundung nach Eigentumsübergang oder nach der Bewilligung einer
Auflassungsvormerkung; soweit Leistung und Gegenleistung in dieser
Beziehung nicht ausgeglichen sind, wurde der Erschienene hingewiesen.

7. Es wurde weiterhin darauf verwiesen, dass die Beschaffung des Kaufpreises


und etwaiger Darlehen, die zur Kaufpreiszahlung benötigt werden,
einschließlich der Schaffung der rechtlichen Voraussetzungen für die
Darlehenssicherung Sache des Erwerbers ist.
Der Erwerber erklärt, bei der Bezahlung des Kaufpreises nicht über sein
wesentliches Vermögen zu verfügen.

8. Der Notar hat die Vertragsbeteiligten darauf hingewiesen, dass gem. § 20 Abs.
1 Nr. 1 GrEStG dem zuständigen Finanzamt die steuerlichen
Identifikationsnummern aller Beteiligten anzuzeigen sind. Die
Vertragsbeteiligten werden diese umgehend nachreichen.

9. Wir wurden vom Notar auf die Pflicht des Veräußerers, anlässlich der
Besichtigung des Vertragsgegenstandes und spätestens unverzüglich nach
Abschluss dieses Vertrages eine Kopie des Energieausweises dem Erwerber
auszuhändigen, hingewiesen.

Hierzu erklären die Vertragsbeteiligten, dass ein Energieausweis vorhanden


ist, welcher dem Erwerber bereits ausgehändigt wurde.
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Der Notar wies die Vertragsbeteiligten darauf hin, dass nur die Vorlage des
Energieausweises keine Beschaffenheitsvereinbarung darstellt, worüber sich
die Vertragsbeteiligten hiermit einig sind.

Des weiteren wies der Notar darauf hin, dass die Informationen und Angaben
auf dem Energieausweis ungenau sein können und in der Realität erhebliche
Abweichungen zu den Angaben des Ausstellers vorkommen könnten.

Der Notar verwies auf § 10 EnEV, insbesondere darauf, dass Pflichten


bestehen könnten, bestimmte Heizkessel, die mit flüssigem oder gasförmigem
Brennstoff betrieben werden, außer Betrieb zu nehmen, wenn sie seit über 30
Jahren in Betrieb sind oder vor dem 01.01.1985 eingebaut wurden.

10. Als Erwerber bin ich vom Notar darauf hingewiesen worden, dass ich
unverzüglich – nach meiner Eintragung als neuer Eigentümer in das
Grundbuch - dem zuständigen Bezirksschornsteinfeger den
Eigentumsübergang schriftlich oder elektronisch unter Angabe meines
Namens und Adresse mitzuteilen habe (§ 1 Abs. 2 Satz 2 Schornsteinfeger-
Handwerksgesetz, SchfHwG).

Der Erwerber erklärt, dass er vom Veräußerer den Feuerstättenbescheid


erhalten hat und dass aus dem Bescheid ersichtlich ist, wer der zuständige
Bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger ist.

11. Der Notar hat den Erschienenen darauf hingewiesen, dass der
Veräußerungsgewinn beim Veräußerer der Einkommenssteuer unterliegen
kann, wenn die steuerrechtliche Anschaffung innerhalb der letzten zehn Jahre
erfolgte (Spekulationsgeschäfte).
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§ 10
Auflassung und Grundbuchanträge

1. Zur Sicherung des Anspruchs des Erwerbers auf Verschaffung des Eigentums
am Vertragsgegenstand bewilligt der Veräußerer und beantragt der Erwerber
die Eintragung einer Vormerkung gem. § 883 BGB in das Grundbuch
zugunsten des Erwerbers zu dem im § 1 dieser Urkunde angegebenen
Beteiligungsverhältnis, im Range nach den im § 1 des Vertrages genannten
Belastungen, hilfsweise an nächstoffener Rangstelle. Diese Vormerkung ist
Zug um Zug mit Eintragung des Erwerbers im Grundbuch zu löschen,
vorausgesetzt, dass keine Zwischeneintragungen vorliegen, die der Erwerber
nicht bewilligt hat.
Der Löschungsantrag wird heute schon gestellt. Sämtliche
Vollzugsmitteilungen des Grundbuchamtes sind an den amtierenden Notar zu
senden.

2. Die Vertragsbeteiligten sind einig, dass das Eigentum an dem


vorbezeichneten Grundbesitz auf den Erwerber, Herrn Awat Karim Hama, in
Alleineigentum übergeht.

Sie bewilligen und beantragen die Eintragung des Eigentumswechsels in das


Grundbuch.

3. Der Notar ist berechtigt, Anträge zu stellen. Er ist auch berechtigt, weitere
Anträge aus dieser Urkunde getrennt und eingeschränkt zu stellen und sie in
gleicher Weise zurückzuziehen.
§ 11
Mitwirkung des Veräußerers bei der Bestellung von Grundpfandrechten

Um dem Erwerber die Finanzierung des Kaufpreises zu erleichtern, verpflichtet


sich der Veräußerer, bei der Bestellung vollstreckbarer (§ 800 ZPO)
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Grundpfandrechte am vorbezeichneten Grundbesitz in Höhe von bis zu


€ ............................... (i. W. Euro ......................................) nebst beliebigen Zinsen
und Nebenleistungen zugunsten europäischer Geldinstitute, die der Aufsicht der
europäischen Zentralbank unterliegen oder eines Versicherungsunternehmens, als
derzeitiger Grundstückseigentümer mitzuwirken.
Diese Mitwirkungspflicht besteht nur, wenn in der
Grundpfandrechtsbestellungsurkunde folgende von den Beteiligten bereits jetzt
getroffenen Bestimmungen wiedergegeben werden:

1. Sicherungsabrede
Die Grundpfandrechtsgläubigerin darf das Grundpfandrecht nur insoweit als
Sicherheit verwerten oder behalten, als sie tatsächlich Zahlungen mit
Tilgungswirkung auf die Kaufpreisschuld des Erwerbers geleistet hat. Alle
weiteren Zweckbestimmungserklärungen, Sicherungs- und
Verwertungsvereinbarungen innerhalb oder außerhalb dieser Urkunde gelten
erst, nachdem der Kaufpreis vollständig bezahlt ist, in jedem Fall ab
Eigentumsumschreibung. Ab diesem Zeitpunkt gelten sie für und gegen den
Erwerber als neuen Sicherungsgeber.

2. Zahlungsanweisung
Soweit der Kaufpreis nicht zur Freistellung des verkauften Grundbesitzes von
eingetragenen Belastungen zu verwenden ist, sind Zahlungen gem. Ziff. 1. zu
leisten auf das Konto des Veräußerers bei der ..............................., IBAN:
..................................................

3. Persönliche Zahlungsverpflichtungen, Kosten


Der Veräußerer übernimmt im Zusammenhang mit der
Grundpfandrechtsbestellung keinerlei persönliche Zahlungsverpflichtungen.
Der Erwerber verpflichtet sich, den Veräußerer von allen Kosten und
sonstigen Folgen der Grundpfandrechtsbestellung freizustellen.
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4. Fortbestand des Grundpfandrechts


Das bestellte Grundpfandrecht darf auch nach der Eigentumsumschreibung
auf den Erwerber bestehen bleiben. Alle Eigentümerrechte und
Rückgewähransprüche, die mit ihm zu tun haben, werden hiermit mit Wirkung
ab Zahlung des Kaufpreises, in jedem Fall ab Eigentumsumschreibung, auf
den Erwerber übertragen.
Die entsprechende Grundbucheintragung wird bewilligt.

5. Schuldrechtliche Verpflichtung des Erwerbers


Soweit der Erwerber den Kaufpreis aus eigenen Mitteln finanziert, verpflichtet
er sich, der den Kaufpreis finanzierenden Bank die Eigenmittel vor
Kaufpreisfälligkeit zur Verfügung zu stellen, damit eine einheitliche
Auszahlung ausschließlich durch diese Bank sichergestellt ist. Die
Grundpfandrechtsgläubigerin wird angewiesen, nur dann eine Auszahlung auf
den Kaufpreis vorzunehmen, wenn diese Voraussetzung erfüllt ist.

6. Mitwirkung des Notars


Der Notar soll den Antrag auf Eintragung der Grundschuld in das Grundbuch
nur stellen, wenn ihm die Grundpfandrechtsgläubigerin schriftlich bestätigt hat,
dass die Zahlung des vollständigen Kaufpreises zum Fälligkeitstermin auch
hinsichtlich des nicht von ihr finanzierten Teils sichergestellt ist.

Der Veräußerer erteilt dem Erwerber Vollmacht, ihn bei allen vorstehenden
Rechtshandlungen zu vertreten.

Diese

Vollmacht

gilt nur dann, wenn in der Grundpfandrechtsbestellungsurkunde die vorstehend


unter Ziff. 1. bis 6. getroffenen Bestimmungen wiedergegeben werden.
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Die Vollmacht kann nur beim Notar Holger Sternberg in Oschersleben (Bode) oder
dessen amtlich bestelltem Vertreter ausgeübt werden. Sie gilt unabhängig vom mit
dieser Urkunde abgeschlossenen Kaufvertrag und ist unabhängig der Vorlage der
zu dieser Urkunde erforderlichen behördlichen Genehmigungen wirksam und
ausübbar. Der Vollmachtnehmer ist berechtigt, Untervollmacht zu erteilen.

§ 12
Aufträge an den Notar

1. Die Vertragsbeteiligten beauftragen den Notar, den Vollzug dieser Urkunde in


jeder Hinsicht zu betreiben und zu überwachen und alle erforderlichen
Genehmigungen und Zeugnisse einzuholen und in Empfang zu nehmen.

2. Der Notar wird angewiesen, den Umschreibungsantrag erst zu stellen, wenn


ihm die Zahlung des Kaufpreises nachgewiesen ist.

Bis zu diesem Zeitpunkt ist er berechtigt, eine die Auflassung enthaltende


Ausfertigung oder beglaubigte Abschrift dieser Urkunde zu verweigern.

§ 13
Sonstiges

1. Die Vertragsbeteiligten bevollmächtigen hiermit unwiderruflich


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– Frau Silke Klosa-Sobierta, Leitende Notarmitarbeiterin und


– Frau Jana Rudnick, Notargehilfin sowie
– Frau Lena Haar, Angestellte,

sämtlich dienstansässig beim Notar Sternberg in Oschersleben (Bode),


Lindenstraße 18,

jede einzeln, unter Befreiung von jeglicher persönlicher Haftung und von den
Beschränkungen des § 181 BGB Eintragungsbewilligungen zum Grundbuch
abzugeben, Eintragungsanträge zu stellen, und alle Erklärungen abzugeben
und entgegenzunehmen, die mit diesem Vertrag und seinem Vollzug im
Zusammenhang stehen, insbesondere auch Vertragsänderungen und
Vertragsergänzungen vorzunehmen.

Diese Vollmacht gilt nur vor dem Notar Holger Sternberg in Oschersleben
(Bode) oder dessen bestelltem Vertreter im Amt oder seinem Nachfolger.

Die Vertragsbeteiligten ermächtigen den Notar zu ihrer uneingeschränkten


Vertretung bei allen zur Rechtswirksamkeit und zum Grundbuchvollzug dieser
Urkunde erforderlichen Erklärungen mittels Eigenurkunde.

2. Von dieser Urkunde erhalten:

– die Vertragsbeteiligten je eine auszugsweise begl. Abschrift,


– das zuständige Finanzamt eine einfache Abschrift,

– der zuständige Landkreis – Naturschutzbehörde - – sowie die zuständige


Stadt bzw. Gemeinde je eine auszugsweise Kopie,
– der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-
Anhalt (LHW) eine auszugsweise Kopie,
– der Gutachterausschuß eine auszugsweise begl. Abschrift,
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– die finanzierende Bank des Erwerbers eine auszugsweise begl. Abschrift,


– - im Auftrag der Vertragsbeteiligten – die Fa. IMMOBILIEN SCHOLZE
GmbH in 39218 Schönebeck, Chausseestr. 1 - eine auszugsweise begl.
Abschrift,
– das Grundbuchamt Schönebeck eine auszugsweise begl. Abschrift
zwecks Eintragung einer Auflassungsvormerkung.

Dem Grundbuchamt Schönebeck ist eine Ausfertigung zwecks Umschreibung


im Grundbuch zu erteilen.

3. Sollten einzelne Bestimmungen dieses Vertrages ganz oder teilweise


unwirksam sein oder werden, so bleiben die übrigen Vereinbarungen wirksam.
Es soll dann im Wege der (auch ergänzenden) Vertragsauslegung eine
Regelung gelten, die dem wirtschaftlichen Zweck der unwirksamen
Bestimmung möglichst nahekommt.

4. Der Erschienene erklärt sodann, dass diese Niederschrift alle den Gegenstand
des Vertrages betreffenden Vereinbarungen enthalte, Nebenabreden nicht
getroffen seien und weitere Fragen und Aufklärungswünsche nicht bestünden.

Diese Niederschrift, welche in der Urschrift einseitig beschrieben ist, wurde dem
Erschienenen vom Notar vorgelesen, von ihm genehmigt und wie folgt
eigenhändig unterschrieben:

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