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Urkundenrolle Nummer ___ für das Jahr 2020

Kaufvertrag und Auflassung

Verhandelt
zu Frankfurt am 29. September 2020

Vor mir,
dem unterzeichnenden Notar
im Oberlandesgerichtsbezirk Frankfurt am Main
Carsten Wilke
mit dem Amtssitz in Frankfurt, Opernplatz 4

erschienen heute:

1. Herr Orkhan Safarov, geboren am 11.03.1987,


wohnhaft Frauensteiner Straße 110i, 65199 Wiesbaden

- nachstehend "Verkäufer" genannt –

2. Herr Hajrullah Azemi, geboren am 25.07.1990,


wohnhaft Holzheimer Straße 51, 65549 Limburg an der Lahn

- nachstehend "Käufer" genannt –

Soweit nachstehend von dem Notar die Rede ist, ist damit auch dessen amtlich bestellte
Vertreterin gemeint.
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Die Erschienenen wiesen sich aus durch Vorlage ihrer gültigen, mit Lichtbild versehenen
Ausweispapiere von denen der Notar Kopien zur Nebenakte nahm.
Der Erschienene zu 1. ist aserbaidschanischer Staatsangehöriger. Der Erschienene zu 2.
ist kosovarischer Staatsangehöriger. Beide Erschienenen sprechen nach eigenen
Angaben und zur Überzeugung des Notars die deutsche Sprache. [Ist das korrekt oder
werden Dolmetscher benötigt?] Beide Erschienenen geben zudem an, jeweils nicht
verheiratet zu sein. [Ist das korrekt?]

Auf Befragen durch den Notar bestätigten die Erschienenen, dass weder der Notar selbst
noch eine mit ihm beruflich verbundene Person in der vorliegenden
Vertragsangelegenheit außerhalb der notariellen Tätigkeit tätig war oder ist.

Die Parteien sind damit einverstanden, dass Nachrichten und Dokumente im Rahmen der
Vertragsdurchführung per unverschlüsselter E-Mail übermittelt werden, soweit nicht in
diesem Vertrag eine andere Übermittlungsart vorgesehen oder die Übersendung von
Originalunterlagen geboten ist.

Die Beteiligten willigen widerruflich und rückwirkend ein, dass der Notar die in dieser
Urkunde enthaltenen personenbezogenen Daten elektronisch speichert, verarbeitet und
im Rahmen seiner Aufgaben verwendet.

Über die Angabepflicht nach dem Geldwäschegesetz belehrt erklärten die Beteiligten,
dass sie ausschließlich für eigene Rechnung und nicht in Ausübung ihrer gewerblichen
oder selbständigen beruflichen Tätigkeit handeln.

Die Erschienenen baten um die Beurkundung des folgenden

Kaufvertrages
über eine Eigentumswohnung
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§1
Kaufsache, Kauferklärung

(1) Der Verkäufer ist Eigentümer des im Wohnungsgrundbuch des Amtsgerichts


Limburg a. d. Lahn von

Limburg
Blatt 8085

eingetragenen Wohnungseigentums, bestehend aus

34,43/1.000 Miteigentumsanteil an dem Grundstück

Flur 49 Flurstück 239/52


Lagerplatz
Holzheimer Straße
Größe 666 m²

Flur 49 Flurstück 240/52


Lagerplatz
Holzheimer Straße 55
Größe 666 m²

Flur 49 Flurstück 52/2


Lagerplatz
Holzheimer Straße 57
Größe 664 m²

Flur 49 Flurstück 52/3


Lagerplatz
Holzheimer Straße
Größe 018 m²

Flur 49 Flurstück 52/10


Gebäude- und Freifläche
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Holzheimer Straße
Größe 274 m²

verbunden mit dem Sondereigentum an der im Aufteilungsplan mit Nr. W 5


bezeichneten Wohnung im 2. Obergeschoß im Haus B nebst Abstellraum im
Untergeschoß;

und des im Teileigentumsgrundbuch von

Limburg
Blatt 8125

eingetragenen Teileigentums, bestehend aus


3,95/1.000 Miteigentumsanteil an dem oben näher bezeichneten Grundstück,

verbunden mit dem Sondereigentum an dem im Aufteilungsplan mit Nr. 18


bezeichneten PKW-Stellplatz im Untergeschoß/Tiefgarage.

Der Notar hat dem Käufer empfohlen, bereits vor dieser Beurkundung anhand eines
amtlichen Lageplans die Richtigkeit der vorstehenden Grundstücksangaben zu
überprüfen.

Das Miteigentum ist durch Einräumung der zu den anderen Miteigentumsanteilen


gehörenden Sondereigentumsrechte beschränkt. Wegen des Gegenstandes und
des Inhalts des Sondereigentums ist auf die Teilungserklärung Bezug genommen.

(2) Im Grundbuch sind zu Blatt 8085 und Blatt 8125 folgende Belastungen
eingetragen:

Abteilung II:
Beschränkte persönliche Dienstbarkeit (Wegerecht) für die Kreisstadt Limburg/Lahn;

Abteilung III:
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140.000,00 EUR Grundschuld ohne Brief für die Vereinigte Volksbank eG Limburg,
Limburg/Lahn; 15% Zinsen; 5% Nebenleistung einmalig; vollstreckbar nach § 800
ZPO;
- Gesamthaft besteht in den Blättern 8085 und 8125 -

(3) Der Verkäufer verkauft dieses Wohnungseigentum und das Teileigentum

- nachstehend als "Kaufsache" bezeichnet -

an den Käufer zu Alleineigentum.

§2
Kaufpreis/Fälligkeit

(1) Der Kaufpreis beträgt

EUR 220.000,00

(in Worten: Euro zweihundertzwanzigtausend).

(2) Der Kaufpreis ist fällig zwei Wochen nach Zugang einer Bestätigung (Einschreiben-
Rückschein) des amtierenden Notars beim Käufer, dass

a) die Eigentumsvormerkung zugunsten des Käufers im Grundbuch eingetragen


ist, der im Range nur die in § 1 aufgeführten Belastungen sowie solche Belas-
tungen vorgehen dürfen, die mit Zustimmung des Käufers eingetragen
wurden;

b) ihm die zur Löschung der der Vormerkung im Range vorgehenden Rechte,
soweit diese nicht vom Käufer übernommen werden oder mit dessen Zustim-
mung eingetragen wurden, erforderlichen Unterlagen vorliegen, wobei der zu
deren Verwendung erforderliche Betrag den Kaufpreis nicht übersteigen darf,
und die Löschung sichergestellt ist.
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Bezüglich der in Abteilung III eingetragenen Belastung gilt die Löschung als sicher-
gestellt, wenn dem Notar die Löschungsunterlagen zu treuen Händen vorliegen und
deren Verwendung von keinen weiteren Auflagen als der Zahlung des dem Notar
von dem Gläubiger mitgeteilten Ablösebetrages, der den Kaufpreis nicht überstei-
gen darf, abhängig ist. Der Treuhandauftrag muss mindestens bis zum Ablauf von
zwei Wochen nach Eintritt der Kaufpreisfälligkeit befristet und innerhalb dieser Frist
unwiderruflich sein. Der Notar wird den Beteiligten den Inhalt des Treuhandauf-
trages mitteilen; der Käufer wird selbst für die entsprechende Abwicklung der
Zahlung sorgen. Der Käufer ist nicht verpflichtet, die Berechtigung der Zahlungsauf-
lagen zu prüfen.

Der Notar wies darauf hin, dass eine Überweisung nach Ablauf der von den Gläubi-
gern gesetzten Frist zu Risiken führt.

Die Fälligkeit tritt jedoch nicht vor dem 30.11.2020 ein.

Der Käufer kommt in Verzug, wenn er nach Zugang der Fälligkeitsbestätigung des
Notars nicht innerhalb der oben vereinbarten Frist gezahlt hat.

Der Notar hat darauf hingewiesen, dass der gesetzliche Verzugszinssatz 5 Prozent-
punkte p.a. über dem jeweiligen Basiszinssatz beträgt.

Im Falle des Zahlungsverzugs kann der Verkäufer vom Vertrag nur dann
zurücktreten oder Schadensersatz wegen Nichterfüllung statt der Leistung nur
verlangen, wenn er zuvor eine Nachfrist von mindestens zwei Wochen gesetzt hat.
Fristsetzung und Rücktritt bedürfen der Schriftform.

(3) Forderungen, die durch die nicht übernommenen Grundpfandrechte gesichert sind,
sollen aus dem Kaufpreis abgelöst werden. Insoweit richtet sich der Anspruch des
Verkäufers nur auf Erfüllung der die Pfandfreigabe bedingenden Zahlungsauflagen
der dinglich gesicherten Gläubiger, nicht aber auf Zahlung an sich oder sonstige
Dritte. Der Käufer ist demgemäß verpflichtet, die Ablösungsbeträge für Rechnung
des Verkäufers aus dem Kaufpreis an die jeweiligen Gläubiger und den Restbetrag
an den Verkäufer auf dessen Konto bei der
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Bank
IBAN
BIC
zu zahlen.

Für die Rechtzeitigkeit der Zahlung ist das Datum der Gutschrift auf dem Konto
maßgebend.

§3
Mitwirkung des Verkäufers
bei der Bestellung von Grundpfandrechten

(1) Um dem Käufer die grundbuchliche Sicherung der Finanzierung des Kaufpreises zu
ermöglichen, erklärt sich der Verkäufer als derzeitiger Eigentümer der Kaufsache
bereit, bei den dinglichen Erklärungen zur Bestellung von Grundpfandrechten
zugunsten deutscher Kreditinstitute oder Versicherungen - auch in vollstreckbarer
Form gemäß § 800 ZPO - in beliebiger Höhe nebst bis zu 20 % Zinsen p.a. und bis
zu 10 % einmaliger Nebenleistung mitzuwirken ohne Übernahme irgendwelcher
persönlicher Verpflichtungen. Diese Mitwirkungspflicht besteht jedoch nur dann,
wenn diese Grundpfandrechte bei dem amtierenden Notar bestellt werden und die
Sicherungsabrede gegenüber dem Gläubiger dahingehend eingeschränkt wird, dass
dieser bis zur vollständigen Zahlung des Kaufpreises das Grundpfandrecht nur
insoweit als Sicherheit verwenden oder behalten darf, als er tatsächlich Zahlungen
an den Verkäufer oder in der Weise geleistet hat, dass sie dem Verkäufer bei
Erfüllung der vertraglichen Voraussetzungen zur Verfügung stehen.

(2) Der Käufer stellt bereits jetzt den Verkäufer von allen Kosten und sonstigen Folgen
einer solchen Grundpfandrechtsbestellung frei.

(3) Die aufgrund dieser Vereinbarung bestellten Grundpfandrechte werden vom Käufer
übernommen. Alle an ihnen entstehenden Eigentümerrechte und Rück-
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gewähransprüche werden mit Wirkung der vollständigen Kaufpreiszahlung,


spätestens ab Eigentumsumschreibung auf den Käufer übertragen.

§4
Übergabe / Eigentümergemeinschaft / Vermietung

(1) Die Übergabe der Kaufsache an den Käufer erfolgt am Tag nach vollständiger
Kaufpreiszahlung.

(2) Mit der Übergabe gehen Nutzungen, Lasten und Gefahr auf den Käufer über. Dies
gilt auch für die allgemeine Verkehrssicherungspflicht und insbesondere die Räum-
und Streupflicht, auch soweit sie nach öffentlich-rechtlichen Vorschriften den
Eigentümer trifft.

(3) Ab Übergabe hat der Käufer auch die anteiligen gemeinschaftlichen Lasten und
Kosten der gesamten Wohnanlage und ihrer Räume, Anlagen und Einrichtungen
(Wohngeld) zu tragen.

Der Verkäufer trägt alle derzeit noch nicht fälligen Nachforderungen, die sich aus
Abrechnungen für Zeiträume ergeben, die vor der Besitzübergabe liegen; etwaige
Rückzahlungen für diese Zeiträume stehen dem Verkäufer zu.

Der Verkäufer versichert, dass keine Beschlüsse gefasst sind, aus denen sich eine
künftig fällige Sonderumlage ergibt.

Der Notar wies darauf hin, dass diese Vereinbarung nur im Innenverhältnis wirksam
ist. Gegenüber der Wohnungseigentümergemeinschaft haftet der zum Zeitpunkt der
Fälligkeit der Forderung eingetragene Eigentümer. In der Miteigentümerordnung
kann abweichend hierzu zu Lasten des Käufers eine Haftung für jegliche
Rückstände des Verkäufers vorgesehen sein. Der Käufer hat sich hierüber
rechtzeitig vor dieser Beurkundung informiert.
Im Verhältnis zwischen Verkäufer und Käufer wird vereinbart, dass die Haftung des
Wohnungseigentümers für Verpflichtungen der Gemeinschaft der
Wohnungseigentümer bis zum Zeitpunkt des Besitzübergangs den Verkäufer trifft;
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dieser hat danach den Käufer von dementsprechenden Verpflichtungen gegenüber


Dritten freizustellen.

Der Verkäufer ermächtigt und bevollmächtigt den Käufer mit Wirkung der Übergabe,
für ihn das Stimmrecht in der Eigentümerversammlung auszuüben. Sollte aufgrund
der Miteigentümerordnung diese Bevollmächtigung unzulässig sein, verpflichtet sich
der Verkäufer, das Stimmrecht nur im Einvernehmen mit dem Käufer auszuüben.

(4) Der Käufer erwirbt die Kaufsache mit den sich aus der Teilungserklärung und
Gemeinschaftsordnung ergebenden Beschränkungen und Verpflichtungen, die
gemäß § 10 Abs. 2 WEG Inhalt des Sondereigentums sind. Er tritt ferner in die in
der Teilungserklärung enthaltenen schuldrechtlichen Bestimmungen mit Wirkung
des Übergabetages ein und verpflichtet sich, bei einer Weiterveräußerung mit jedem
Rechtsnachfolger eine ebensolche Übernahme mit entsprechender Weitergabe-
verpflichtung zu vereinbaren. Die Teilungserklärung ist dem Käufer bereits vor
dieser Beurkundung in Kopie ausgehändigt worden. Der Käufer wurde darauf hin-
gewiesen, dass die bisherigen Beschlüsse der Eigentümerversammlung gemäß den
gesetzlichen Bestimmungen für ihn verbindlich sind.

Der Käufer tritt ab Übergabetag in den ihm bekannten Verwaltervertrag ein.

(5) Die Kaufsache ist nicht vermietet oder verpachtet. Die Übergabe hat in geräumtem
Zustand zu erfolgen. Die Kaufsache steht bereits leer. [Ist das korrekt?]

(6) Am Übergabetag wird der Verkäufer dem Käufer, sofern nicht bereits geschehen,
alle in Bezug auf den Kaufgegenstand vorhandenen Unterlagen überlassen. Diese
Unterlagen sind, vorbehaltlich einer gesetzlichen Aufbewahrungspflicht des
Verkäufers betreffend das Original, dem Käufer im Original ansonsten in Kopie zu
übergeben.

§5
Rechts- und Sachmängelhaftung/Erschließungskosten
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(1) Die Kaufsache geht so über, wie sie steht und liegt. Der Käufer hat die Kaufsache
besichtigt.

Ansprüche des Käufers wegen eines Sachmangels des Grundstücks und des
Gebäudes sind ausgeschlossen. Dies gilt auch für alle Ansprüche auf
Schadensersatz, es sei denn, der Verkäufer handelt vorsätzlich. Der Verkäufer
haftet insbesondere nicht für das Flächenmaß, den Bauzustand bestehender
Gebäude, die Verwendbarkeit des Grundstücks für Zwecke des Käufers oder für
steuerliche Ziele des Käufers. Garantien werden nicht abgegeben. Der Verkäufer
haftet dafür, dass sich die Kaufsache bis zur Übergabe gegenüber dem jetzigen
Zustand nicht verschlechtert, abgesehen von der normalen Abnutzung. Der
Verkäufer versichert, dass ihm vom Vorhandensein von wesentlichen Sachmängeln
nichts bekannt ist.

(2) Der Verkäufer ist verpflichtet, dem Käufer das Eigentum an der Kaufsache frei von
im Grundbuch eingetragenen Belastungen und sonstigen Rechten Dritter zu
verschaffen. Bezüglich Baulasten und nicht im Grundbuch eingetragener altrecht-
licher Dienstbarkeiten haftet der Verkäufer jedoch nicht; der Verkäufer erklärt, dass
ihm von solchen nichts bekannt ist.

Ausgenommen hiervon sind folgende im Grundbuch eingetragene Belastungen, die


vom Käufer übernommen werden: die in § 1 Abs. 2 genannte in Abteilung II des
Grundbuchs eingetragene Belastung.

Der Verkäufer verpflichtet sich, die Löschungsunterlagen für die nicht übernomme-
nen Belastungen beizubringen; er beauftragt den amtierenden Notar, die
Löschungsunterlagen bei den Gläubigern bzw. Berechtigten anzufordern. Der Notar
wird von den Beteiligten bevollmächtigt, die Löschungs- und sonstigen Pfandfrei-
gabebewilligungen für sie entgegenzunehmen.

Die Beteiligten stimmen der Löschung der in § 1 Abs. 2 aufgeführten und aller
nicht ausdrücklich übernommenen Belastungen zu. Der Eigentümer beantragt
die Löschung.
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Wenn und soweit an den zu löschenden Grundpfandrechten für den Verkäufer


Rechte und Ansprüche entstanden sind oder entstehen, werden diese - Eigentums-
übergang vorausgesetzt - auf den Käufer übertragen.

(3) Alle Erschließungsarbeiten sind, soweit sie bis heute erbracht worden sind,
entweder bezahlt oder von dem Verkäufer noch zu bezahlen. Die Kosten danach
durchgeführter Erschließungsarbeiten trägt der Käufer. Der Verkäufer erklärt, dass
ihm von geplanten Erschließungsarbeiten nichts bekannt ist.

§6
Einigung über den Eigentumsübergang

Verkäufer und Käufer sind sich darüber einig, dass das Eigentum an der Kaufsache
auf den Käufer übergeht. Sie bewilligen und beantragen jedoch derzeit nicht, diese

Auflassung

im Grundbuch einzutragen; vielmehr bevollmächtigen sie hierzu den amtierenden


Notar, Vertreter oder Nachfolger im Amt, und zwar unwiderruflich, über den Tod
hinaus und befreit von § 181 BGB. Diese Vollmacht ist gegenüber dem
Grundbuchamt unbeschränkt.

Der Verkäufer muss dem Käufer das Eigentum Zug-um-Zug gegen Zahlung des
geschuldeten Kaufpreises verschaffen. Alle Beteiligten weisen daher den Notar
gem. § 53 BeurkG an, die Umschreibung gemäß dieser Vollmacht durch
Eigenurkunde erst zu veranlassen, nachdem der Verkäufer den Eingang des
geschuldeten Betrages schriftlich bestätigt oder hilfsweise der Käufer die Zahlung
des vereinbarten Kaufpreises (jeweils ohne Zinsen) durch Bankbestätigung
nachgewiesen hat.

Der Verkäufer ist verpflichtet, dem Notar unverzüglich den Erhalt des Kaufpreises
ohne eventuell entstandene Verzugszinsen in Schriftform zu bestätigen.
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§7
Eigentumsvormerkung

(1) Zur Sicherung des Anspruchs des Käufers auf Übertragung des Eigentums an der
Kaufsache

bewilligt der Verkäufer und beantragt der Käufer die Eintragung einer
(auflösend bedingten) Eigentumsvormerkung zugunsten des Käufers im
Grundbuch. Es wird ferner bewilligt und beantragt, bei der
Eigentumsvormerkung die Abtretungsbeschränkung gemäß § 11 Abs. (2)
dieses Vertrages zu vermerken.

(2) Der Verkäufer wünscht, dass die Eigentumsvormerkung im Falle einer


Rückabwicklung des Kaufvertrages unverzüglich zur Löschung gebracht wird. Die
Vormerkung ist daher gemäß (1) auflösend bedingt. Die Bedingung tritt ein, wenn
der Notar durch notarielle Eigenurkunde beim Grundbuchamt die Löschung der
Vormerkung beantragt.

Unwiderruflich weisen der Verkäufer und der Käufer den Notar an, den
Löschungsantrag zu stellen, wenn folgende Voraussetzungen kumulativ erfüllt sind:

a) Der Notar hat die Bestätigung über die Fälligkeit des Kaufpreises an den Käu-
fer unter der im Urkundeneingang aufgeführten Anschrift versandt.

b) Der Verkäufer hat dem Notar schriftlich mitgeteilt, dass er wegen nicht recht-
zeitiger Zahlung des Kaufpreises vom Kaufvertrag zurückgetreten ist bzw. die
Erfüllung des Vertrags abgelehnt hat.

c) Der Käufer hat dem Notar auf schriftliche Aufforderung hin nicht innerhalb von
14 Tagen nachgewiesen, dass der Kaufpreis gezahlt ist, oder Gründe
dargelegt, die der Kaufpreisfälligkeit entgegenstehen oder die ein
Zurückbehaltungsrecht begründen. In letzterem Fall (Darlegung) ist der Notar
zu keiner Sachprüfung verpflichtet. Er wird vielmehr den Beteiligten mitteilen,
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wie er zu verfahren beabsichtigt und den Beteiligten Gelegenheit geben, sich


hiergegen zu wehren (Klage oder Beschwerde gemäß § 15 Abs. 2 BNotO).

Weist der Käufer nach, dass ein Teil des Kaufpreises gezahlt ist, darf die Löschung
der Vormerkung nur nach Hinterlegung des bereits gezahlten Betrages auf einem
Notaranderkonto beantragt werden. In diesem Fall werden sich die Beteiligten über
die Höhe des an den Käufer zurückzuzahlenden Betrages einigen oder dies
gerichtlich klären.

(3) Der Käufer bewilligt und beantragt schon jetzt, diese Eigentumsvormerkung zugleich
mit der Umschreibung des Eigentums im Grundbuch zu löschen, vorausgesetzt,
dass keine Zwischeneintragungen, denen er nicht zugestimmt hat, erfolgt sind und
keine diesbezüglichen Anträge vorliegen.

§8
Kosten, Steuern, Maklerklausel

(1) Die Kosten dieses Vertrages und aller Durchführungshandlungen (Vollzug,


Betreuung, Treuhandtätigkeit) einschließlich der Verwahrgebühren – alle auch
gegenüber dem Notar - sowie die Grunderwerbsteuer trägt der Käufer. Die
Beteiligten vereinbaren, dass die Zahlung der Grunderwerbsteuer eine Hauptpflicht
des Käufers nach diesem Vertrag ist.

(2) Der Verkäufer trägt - auch gegenüber dem Notar - die Beglaubigungs-, Treuhand-
und Gerichtskosten der Löschung der nicht vom Käufer übernommenen
Belastungen.

(3) Der Käufer erklärt, dass dieser Vertrag in seinem Auftrag durch Vermittlung des
Immobilienmaklers BB Estates GmbH, Carl-Benz-Straße 21, 60386 Frankfurt am
Main zustande gekommen ist und dass dem Makler aus der mit ihm getroffenen
Vereinbarung eine Maklerprovision i.H.v. EUR 11.284,48 zzgl. der gesetzlichen
MwSt., also EUR 1.805,52, insgesamt also EUR 13.090,00 zusteht. Der Notar hat
über die Bedeutung dieser Erklärungen belehrt, die eine Klarstellung der Person des
Auftraggebers des Maklers und einen Hinweis auf die Höhe der Provision enthalten.
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Diese Erklärung führt nicht zu einer Erweiterung seiner Verpflichtungen aus dem
Maklervertrag oder zum Verzicht auf Einwendungen. Die Parteien weisen den Notar
an, dem Makler eine Abschrift dieses Vertrages zu übersenden.

§9
Vertragsdurchführung

(1) Der Notar wird beauftragt und ermächtigt, diesen Vertrag durchzuführen und alles
zum Wirksamwerden dieses Vertrages Erforderliche für die Beteiligten zu veranlas-
sen.

(2) Der Notar wird ermächtigt,

- die Beteiligten im Grundbuchverfahren uneingeschränkt zu vertreten, ins-


besondere Bewilligungen jeder Art abzugeben,

- Anträge beschränkt oder getrennt zu stellen und zurückzunehmen,


Rangbestimmungen zu treffen,

- Unrichtigkeiten und Unstimmigkeiten in der Grundbuch- und Flurstücks-


bezeichnung von sich aus zu berichtigen.

Diese Vollmacht gilt auch für alle Grundschulden, die aufgrund der in dieser
Urkunde erteilten Vollmacht bestellt werden.

(3) Alle zu diesem Vertrag erforderlichen Genehmigungen und Zustimmungen bleiben


vorbehalten und werden mit ihrem Eingang bei dem amtierenden Notar wirksam.
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§ 10
Vollmachten

(1) Der Verkäufer und der Käufer bevollmächtigen hiermit, und zwar unter Befreiung
von den Beschränkungen des § 181 BGB und jeden für sich allein mit dem Recht,
im Einzelfall Untervollmacht zu erteilen,

Frau Raissa Jasvoin, Frau Elisabeth Keilmann, Frau Senada Gredic,


Frau Doreen Zober und Frau Nadin Ketremizgil
sämtlich dienstansässig im Büro des amtierenden Notars

alle mit diesem Vertrag und seiner Durchführung im Zusammenhang stehenden Er-
klärungen abzugeben und Anträge zu stellen.

Hierzu gehört insbesondere die Abgabe von grundbuchlichen Bewilligungen und die
Stellung von Grundbuchanträgen jeder Art, die Bezug auf die Kaufsache haben, ins-
besondere die Abgabe von Identitätserklärungen sowie die Wiederholung der
Auflassung.

Die Bevollmächtigten werden von ihrer Haftung entbunden, wenn und soweit sie
nach den Weisungen des Notars handeln. Dies gilt nicht für eine Haftung aus der
Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit oder einer sonstigen
vorsätzlichen oder grob fahrlässigen Pflichtverletzung.

(2) Der Verkäufer bevollmächtigt den Käufer unter Befreiung von den Beschränkungen
des § 181 BGB - mehrere Käufer jeweils einzeln - mit dem Recht zur Erteilung von
Untervollmacht an die oben Genannten zur Bestellung von Grundpfandrechten
nebst Zinsen und Nebenleistungen (auch in vollstreckbarer Form gemäß § 800
ZPO), Bewilligung und Beantragung der Grundbucheintragung, Ausnutzung des
Rangvorbehaltes, Abgabe von allen bei Grundpfandrechtsbestellungen üblichen,
zweckmäßigen und erforderlichen Erklärungen, Abgabe von
Zweckbestimmungserklärungen gegenüber dem Gläubiger in der Weise, dass diese
gegenüber dem Gläubiger dahingehend eingeschränkt wird, dass dieser bis zur voll-
ständigen Zahlung des Kaufpreises das Grundpfandrecht nur insoweit als Sicherheit
verwenden darf, als er tatsächlich Zahlungen an den Verkäufer oder in der Weise
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geleistet hat, dass sie dem Verkäufer bei Erfüllung der vertraglichen Voraus-
setzungen zur Verfügung stehen.

(3) Eine Verpflichtung zum Handeln aufgrund der Vollmacht besteht nicht. Die Voll-
macht darf nur bei Beurkundung oder Beglaubigung durch den amtierenden Notar
oder dessen amtlich bestellten Vertreter ausgeübt werden. Im Verhältnis gegenüber
dem Notar wird bestimmt, dass Beurkundungen oder Beglaubigungen von Grund-
pfandrechtsbestellungsurkunden nur vorgenommen werden dürfen, wenn in der
Urkunde eine Zweckbestimmungserklärung mit dem vorstehend bestimmten Inhalt
aufgenommen wird.

§ 11
Sonstiges

(1) Die Wirksamkeit und der Bestand dieses Kaufvertrages ist nicht von der Wirksam-
keit und dem Bestand anderer Rechtsgeschäfte abhängig. Mündliche Neben-
abreden sind nicht getroffen.

(2) Die Abtretung der Ansprüche des Käufers aus diesem Vertrag und aus der Eigen-
tumsvormerkung bedarf der Zustimmung des Verkäufers.

(3) Der Anspruch auf Übereignung der Kaufsache verjährt wie der Kaufpreisanspruch,
spätestens jedoch 30 Jahre nach dem gesetzlichen Verjährungsbeginn.

(4) Sollten Bestimmungen des Vertrages unwirksam sein oder werden, so lässt dies die
Wirksamkeit im Übrigen unberührt. Im Wege der Auslegung, Umdeutung oder Er-
gänzung ist eine Regelung zu finden, die den mit der unwirksamen Bestimmung ver-
folgten wirtschaftlichen Zweck im Rahmen des gesetzlich Zulässigen erreicht oder
ihm wenigstens so nahe wie möglich kommt. Die Vertragsparteien sind einander
verpflichtet, die unwirksame Bestimmung mit Wirkung für die Zukunft durch eine ent-
sprechende wirksame Regelung zu ersetzen. Dies gilt sinngemäß für die
Schließung etwaiger Lücken.
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(5) Änderungen und Ergänzungen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit mindestens der


Schriftform.

(6) Dem Verkäufer ist bekannt, dass eventuell die Verpflichtung zur Übergabe eines
Energieausweises bestehen kann. In einem übergebenen Energieausweis
enthaltene Angaben stellen weder eine Beschaffenheitsvereinbarung noch eine
Garantie dar. Ansprüche des Käufers können aus den im Energieausweis
enthaltenen Angaben nicht hergeleitet werden.

§ 12
Zwangsvollstreckungsunterwerfung

(1) Der Käufer unterwirft sich wegen der Verpflichtung zur Zahlung des Kaufpreises und
der Verzugszinsen der sofortigen Zwangsvollstreckung aus dieser Urkunde in sein
gesamtes Vermögen. Für die Zwangsvollstreckung gelten die Verzugszinsen ab
Erteilung der Zwangsvollstreckungsklausel als geschuldet.

Eine Umkehr der Beweislast ist hiermit nicht verbunden.

(2) Der amtierende Notar ist berechtigt, dem Verkäufer eine vollstreckbare Ausfertigung
dieser Urkunde zu erteilen, ohne dass es des Nachweises der die Fälligkeit be-
gründenden Tatsachen bedarf.

Rechtliche Hinweise

Die Erschienenen wurden auf folgendes hingewiesen:

1. Das Eigentum geht erst mit Umschreibung im Grundbuch über; dies setzt die Vor-
lage der Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes voraus.

2. Die Beteiligten haften unabhängig von der in § 8 in deren Innenverhältnis


getroffenen Vereinbarung kraft Gesetzes für die Grunderwerbsteuer, die
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Notarkosten und teilweise auch für die Gerichtskosten im Außenverhältnis


gesamtschuldnerisch.

3. Die Kaufsache haftet unabhängig von der persönlichen Schuldnerschaft dinglich für
die an die Stadt zu entrichtenden Erschließungskosten und sonstigen Anlieger-
kosten und öffentliche Abgaben.

4. Alle Vereinbarungen müssen richtig und vollständig beurkundet sein; nicht beurkun-
dete Abreden können die Wirksamkeit des ganzen Vertrages in Frage stellen.

5. Eine Zahlung des Kaufpreises vor Eintragung einer Vormerkung, Sicherung der
Lastenfreistellung und Erteilung der erforderlichen Genehmigungen erfolgt auf
Risiko des Käufers.

6. Es kann eine Baulast bestehen, die kraft Gesetzes auch gegen den Käufer wirkt.
Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, vor dem Abschluss eines Kaufvertrages eine
schriftliche Auskunft der Bauaufsichtsbehörde über das Bestehen einer Baulast ein-
zuholen. Der Notar ist nicht zur Einsichtnahme in das Baulastenverzeichnis
verpflichtet und hat dieses nicht einsehen lassen.

7. Der Notar hat im Zusammenhang mit diesem Vertrag keine steuerliche Beratung
erteilt, insbesondere keine Überprüfung im Hinblick auf eine etwaige
Spekulationssteuer vorgenommen. Der Verkäufer erklärt hierzu, dass er die
steuerlichen Folgen selbst überprüft hat.

Der Notar hat den Grundbuchinhalt anhand eines elektronischen Auszuges mit Stand vom
25.09.2020 festgestellt, der bei der Beurkundung vorlag. Der am heutigen Tag eingeholte
Aktualitätsnachweis hat ergeben, dass der Grundbuchstand seither unverändert ist.
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Die vorstehende Niederschrift wurde den Erschienenen vorgelesen, von ihnen genehmigt
und von ihnen wie folgt unterschrieben:

_______________________
Orkhan Safarov

_______________________
Hajrullah Azemi

_______________________
Carsten Wilke
Notar

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