Edgar Cayce (18. März 1877 - 3. Januar 1945) war ein US-Amerikaner, der, sobald er sich in
einen selbst-induzierten Trancezustand begeben hatte, so eine Art Hellseher/Medium war.
Während er sich in diesem Trancezustand befand, konnte man Fragen an ihn richten, welche
durch sein Unterbewusstsein mittels seiner Stimme beantwortet wurden. [Siehe dazu auch
Reading 294-1] Er selbst konnte sich, nachdem er wieder in einem normalen
Bewusstseinszustand war, nie an das Gesagte erinnern. Des Weiteren besaß er noch die Gabe,
dass er die Aura eines Menschen sehen und deuten konnte (im normalen
Bewusstseinszustand). Siehe dazu auch sein Buch “Auras” (es war lt. A.R.E. das einzige, das
eigentlich von ihm geschrieben wurde), welches 1945 von seinem Freund Thomas Sugrue,
nach seinem Tod veröffentlicht wurde.
Cayce betrachtete sich als gläubiger Christ, und er machte es sich aufgrund seiner Fähigkeit
zur Aufgabe, anderen Menschen bei der Bewältigung ihrer Probleme zu helfen. Egal ob es
sich dabei um gesundheitliche Probleme handelte, die mit herkömmlicher Medizin nicht mehr
zu behandeln waren, oder ob es sich um allgemeine Lebensfragen zu verschiedensten Themen
handelte (u. a. auch in Bezug auf vergangene oder zukünftige Ereignisse), die auch religiöse,
esoterische, okkulte Fragen umfassten.
Man sagt ihn nach, er hätte durch seine Readings und mit seiner Arbeit entscheidend zur
Entstehung der sogenannten New-Age-Bewegung beigetragen und ihre Lehren maßgeblich
beeinflusst.
Heutzutage gibt es Tausende, die sich für die vielen Informationen aus seinen Readings
interessieren und es wurden mehr als 300 Bücher über ihn geschrieben.
Die von ihm gegründete Organisation A.R.E. (Association for Research and Enlightenment)
hat weltweit in mehr als 35 Ländern Edgar Cayce Center aufgebaut. Viele dieser A.R.E.
Mitglieder sowie auch Nichtmitglieder, die Fans von ihm sind, befassen sich oft intensiv mit
seinen 14.306 noch vorhandenen Readings, auf die man als A.R.E. Mitglied online zugreifen
kann--man kann sie auch käuflich auf DVD Rom für 119 $ (Stand 2015) erwerben.
Die nachfolgenden Angaben über Cayce stammen von der sehr umfangreichen
englischsprachigen Webseite https://www.crystalinks.com, wo man vieles über
esoterische/religiöse/okkulte Themen nachlesen kann. Sie wurden von mir, bis auf manche
Absätze, die doppelt waren, fast 1 zu 1 übernommen. Ich habe mir aber erlaubt, bei gewissen
Stellen ergänzende Anmerkungen [in kursiv] hinzuzufügen. Die Angaben wurden nahezu
vollständig aus dem englischsprachigen Material von der A.R.E. (Bücher, Webseite)
zusammengestellt (man kann es vergleichen) und stammen von unterschiedlichen Autoren.
Zum Zeitpunkt der Übersetzung war das meiste davon ganz oder teilweise (auf mehreren
Seiten) im Netz englischsprachig frei verfügbar.
Alle, die sich einen schnellen (jedoch umfassenden) Überblick über Cayce’s Aussagen
verschaffen wollen (und wie diese von A.R.E. Mitgliedern gedeutet wurden/werden), können
das anhand der folgenden Zeilen gerne tun. (Wenn du willst, kannst du es auch auf meiner
Webseite lesen.)
[Bedenke, dass dieses Wissen nur ein kleiner Schritt “in Richtung Erleuchtung” ist. Einen
weiteren und womöglich größeren Schritt zu deren Erlangung (hängt ganz von dir ab), kannst
du auch mithilfe des “Verlorenen Lehren” Buches machen. Und bedenke auch - Wissen ohne
Demut und Selbstaufopferung ist bedeutungslos; und kann schädlich sein.]
Cayce's Tod
Edgar Cayce's letztes Reading am 17. September 1944, war für ihn selbst. Er bekam nunmehr
Tausende von Anfragen nach Unterstützung. Seine eigenen Readings hatten ihn wiederholt
davor gewarnt, dass er nicht versuchen sollte, mehr als zwei Sitzungen pro Tag
durchzuführen. Aber viele von den Briefen, die er erhielt, waren von Müttern, die sich über
ihre Söhne auf den Schlachtfeldern sorgten, und Cayce empfand, er könne es nicht ablehnen,
ihnen zu helfen. Sein letztes Reading erzählte ihm, dass für ihn die Zeit gekommen war, seine
Arbeit zu unterbrechen und zu rasten.
Am Neujahrstag 1945 verkündete er, dass er am fünften Januar begraben würde. Er hatte
recht. Edgar Cayce erlitt einen Schlaganfall und starb am 3. Januar 1945. Er ist auf dem
Riverside Friedhof in Hopkinsville, Kentucky, beigesetzt.
Zehn Jahre zuvor hatte Cayce einen kurzen Bericht über seine Arbeit geschrieben:
Das Leben einer Person, die mit solchen Kräften ausgestattet ist, ist nicht einfach. Seit
mehr als 40 Jahren habe ich jetzt Readings für diejenigen gegeben, die kamen und um
Hilfe nachsuchten. Fünfunddreißig Jahre vorher waren der Spott, der Hohn und das
Gelächter noch lauter als heute. Ich habe dem Lachen der unwissenden Massen
gegenübergestanden, dem beißenden Spott von Boulevardpresse-Schlagzeilen und dem
kalten Geschmunzel von selbstgefälligen Intellektuellen. Aber ich habe auch das wortlose
Glück von kleinen Kindern gekannt, denen geholfen wurde, die Dankbarkeit von Vätern
und Müttern und Freunden ... Ich glaube, dass sich die Einstellung der wissenschaftlichen
Welt allmählich in Richtung dieser Themen ändert.
Psychische Fähigkeiten
Edgar Cayce wurde verschiedentlich als "Prophet" (vgl. Jess Stearn’s Buch, Der schlafende
Prophet), als "Mystiker", als "Seher" und als "Hellseher" bezeichnet.
Cayce’s Methoden beinhalteten das Hinlegen und Eintreten in einen scheinbaren Trance- oder
Schlafzustand, üblicherweise auf Anfrage einer Zielperson, die bei gesundheitlichen oder
anderen persönlichen Problemen um Hilfe ersuchte (Zielpersonen waren üblicherweise nicht
anwesend). Die Fragen der Zielpersonen wurden dann Cayce vorgelegt, und Cayce führte ein
Reading durch. Anfangs ging es bei den ersten Readings hauptsächlich um die physische
[körperliche] Gesundheit der Einzelperson (Körperreadings); später wurden auch Readings
über vergangene Leben gegeben, über Geschäftsberatung, Traumdeutung und psychische oder
geistige Gesundheit.
Bis September 1923, wurden sie nicht systematisch aufbewahrt. Allerdings, am 10. Oktober
1922, wurde Cayce in einem Zeitungsartikel im Birmingham Age-Herald (Alabama) mit den
Worten zitiert, er habe bis zu diesem Zeitpunkt 8.056 Readings gegeben, und es ist bekannt,
dass er nach diesem Datum ca. 13.000 - 14.000 Readings gab. Heutzutage sind nur etwa
14.000 in der Cayce Zentrale [A.R.E] verfügbar und online. Folglich scheint es, dass etwa
7.000 - 8.000 Cayce Readings fehlen.
Wenn er aus der Trance heraustrat, sagte Cayce in der Regel, dass er sich nicht daran erinnern
kann, was er während des Readings sagte. Der unbewusste Verstand hat laut Cayce Zugang
zu Information, die der bewusste Verstand nicht hat - eine gängige Vorstellung über Hypnose
in Cayce's Zeit. Nachdem Gladys Davis am 10. September 1923 Cayce's Sekretärin wurde,
wurden alle Readings aufbewahrt und seine Frau Gertrude Evans Cayce führte (leitete) im
Allgemeinen die Readings.
Cayce sagte, dass seine Trance-Aussagen nur so weit berücksichtigt werden sollten, dass sie
für den Rezipienten dieser Maßnahmen zu einem besseren Leben führen. Darüber hinaus
forderte er seine Zuhörer auf, seine Suggestionen zu prüfen, anstatt sie blind zu glauben.
Andere Fähigkeiten, die Cayce zugeschrieben wurden, waren unter anderem Astralreisen, das
Prophezeien, Medialität, das Einsehen der Akasha-Aufzeichnungen oder "Buch des Lebens"
und das Sehen von Auren. Cayce sagte, dass er sich mehr für diese Themen interessierte,
nachdem er über den Inhalt seiner Readings informiert wurde, die, wie er verlautbarte, er in
Wirklichkeit nie selbst hörte.
Astrologie
Edgar Cayce's Blick auf die Astrologie basierte auf dem Konzept der Reinkarnation. Er
empfand, dass es nicht die Positionen der Planeten waren, die die Seele bei der Geburt
beeinflussen, sondern dass die Seele die Zeit wählt, in der sie es wünscht, geboren zu
werden. Die meisten von uns, haben laut Cayce, Leben vor diesem Leben gehabt, und wir
bringen Talente, Fähigkeiten und Einflüssen aus jenen vergangenen Leben mit uns. Diese
Einflüsse, der Bestandteil des universellen Gesetzes von Ursache und Wirkung, werden
im Sanskrit "Karma" genannt. Cayce erzählt uns auch, dass wir nicht nur frühere Leben
hatten, sondern dass die Seele zwischen den Lebenszeiten ein Leben außerhalb der
physischen Welt hat. Während dieser Zwischenperioden erlebt die Seele
Bewusstseinsebenen, die den Schwingungsebenen der verschiedenen Planeten
gleichkommen.
Cayce bezeichnete diese zwischenzeitlichen Lebenserfahrungen als "vorübergehende
planetarische Aufenthalte." Da wir Erfahrungen mit den Schwingungen der verschiedenen
Planeten zwischen den Lebenszeiten hatten, haben die Planeten einen innerlichen Einfluss
auf uns, wenn wir in die Erdebene inkarnieren. Diese Einflüsse der Planeten werden von
uns in Form von "Neigungen, Tendenzen und Trieben" empfunden (781-5). Allerdings
sagte Cayce, dass kein Einfluss größer ist als der menschliche Wille und die
Entscheidungen, die wir jeden Tag in unseren Leben treffen. "Nicht, dass es keine
definitiven Hilfen gibt, die aus der Astrologie erlangt werden können, aber diejenigen, die
nach selbiger leben, werden umso öfter gesteuert, statt dass sie ihre eigenen Leben und
ihre Schicksale steuern. Astrologie ist in den meisten Fällen eine Tatsache. Doch
astrologische Aspekte sind nur Zeichen, Symbole. KEIN EINFLUSS ist von größerem
Wert oder von größerer Hilfe als der WILLE eines Individuums." – Reading 815-6
Atlantis
Landmasse - Die Größe von Atlantis war gleich der von Europa, einschließlich Asien in
Europa. Er sah Visionen von einem Kontinent, der durch drei große Aufteilungsperioden
gegangen war; die ersten zwei etwa 15.600 v. Chr., als das Festland zu Inseln geteilt
wurde. Als die drei Hauptinseln nannte Cayce, Poseida, Og und Aryan. [Bzgl. der
Aufteilungsperioden - siehe dazu die Anm. d. Übers. weiter unten bei Kristalle.]
Atlantische Seelen - Viele Menschen, die heutzutage leben, sind die Reinkarnationen von
atlantischen Seelen, die jetzt ähnlichen Versuchungen entgegentreten müssen wie zuvor.
Der Blaue Stein - Cayce mag oder mag auch nicht das Kommen eines gewissen "blauen
Steins" atlantischen Ursprungs vorhergesagt haben, der auf "einer Insel in der Karibik"
gefunden werden sollte und die Kraft zu heilen haben sollte. Im Jahr 1974 wurde in der
Dominikanischen Republik im Vulkanit blauer Pektolith gefunden, der heute als Larimar
bekannt ist.
Kristalle - Die Atlanter hatten gigantische laserartige Kristalle für Kraftwerke gebaut, und
diese waren für die zweite Zerstörung des Landes verantwortlich. In metaphysischen Kreisen
werden diesem farbigen Edelstein heilende Kräfte nachgesagt; wie bei den meisten Kristallen
und Edelsteinen gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis, dass er irgendwelche besonderen
Eigenschaften hat. Die endgültige Zerstörung war zum Teil aufgrund der Überladung des
Kristalls, was eine gewaltige Explosion verursachte. Cayce schrieb die Schuld für die
endgültige Zerstörung dem Verfall der atlantischen Kultur durch Habgier und Begierde zu.
Doch bevor das legendäre Land unter den Wellen verschwand, glaubte Cayce, dass es eine
Auswanderung vieler Atlanter nach Ägypten und ins weitere Umfeld gab. Cayce führte die
Geschichte von der Großen Flut zum Teil auf das Versinken der letzten großen Überreste von
Atlantis zurück. [Anm. d. Übers.: Laut den Readings gab es mehrere Zerstörungen über
größere Zeiträume. Selbst in der Bibel (Luk. 17, 26-29) und auch in der Mythologie der Hopi-
Indianer oder im Popol Vuh sind Hinweise auf mehrere Zerstörungen zu finden. Die drei
wichtigsten Zeiträume, in denen es "laut den Readings" große Katastrophen gab, waren
zwischen 50.000 und 10.000 v. u. Z. Die erste fand etwa um 50.000 v. u. Z. statt, und in der
Folge wurde ein Teil des Kontinentes zerstört. Die zweite fand um 28.000 v. u. Z. statt, und
nun wurde das restliche Land in zwei Inseln gespalten. Die endgültige Zerstörung fand um
10.000 v. u. Z. statt, als die letzten Inseln versanken. Weitere Details darüber findest du in
"Das Atlantis-Geheimnis", Seite 56 – ISBN 3-453-04518-1]
Sichtbar werden von Atlantis - Cayce’s speziellste zeitliche Prognose war, dass Atlantis
im Jahr 1968 oder 1969 wieder sichtbar werden würde. Es ist unnötig zu sagen, dass
Cayce dabei falschlag. [Anmerkung: Allerdings war es in diesem Zeitraum, wo man die
"Bimini Road" im Atlantik fand. Ob es sich dabei um eine "Straße" oder um eine
"natürliche geologische Erosion" handelt, ist noch nicht erwiesen. Atlantis erlitt 3 große
Zerstörungen, von denen eine die Sintflut war.]
Heilmethoden
Cayce's medizinische Readings verschreiben typischerweise
Umschläge/Packungen/Wickel (oft in Rizinusöl getränkt), osteopathische Korrekturen,
Darmspülung, Massage (oft mit Erdnussöl), Gebet, Volksmittel (bspw. Kohletabletten),
verschiedene Formen der Elektromedizin und leichte Arzneimittel (wie z. B. Atomidine),
und spezifische Empfehlungen in Bezug auf Ernährung und Bewegung. Cayce wird oft als
Praktiker der Ganzheitsmedizin gesehen und hat besonders starke philosophische
Bindungen mit der Naturheilkunde. [Anm. d. Übers.: Nur damit das nicht missverstanden
wird; beachte, dass die Heilverfahren, die bei diesen "Gesundheitsreadings" gegeben
wurden, gezielt auf die einzelnen Personen abgestimmt waren, für die diese Readings
gegeben wurden. Sie wurden später nur verallgemeinert – im Buch "Die Heilgeheimnisse
des Schlafenden Propheten - ISBN 3-442-12105-1" kannst du darüber nachlesen, was bei
verschiedenen Beschwerden empfohlen wurde. Manches davon hat bei mir geholfen.]
Ernährung
Zu den wesentlichen Ernährungsempfehlungen zählen die Vermeidung von rotem Fleisch,
Alkohol (außer Rotwein), Weißbrot und frittierten Lebensmitteln; eine Präferenz für
Früchte und oberirdisches Blattgemüse gegenüber Stärken; und ein hohes Verhältnis
(80:20) von alkalischen Lebensmitteln gegenüber säurehaltigen. Eine Mahlzeit pro Tag
sollte ausschließlich aus rohem Gemüse bestehen. Unter strengen Voraussetzungen
befürwortete Cayce sowohl Kaffee wie auch reine Tabakzigaretten als nicht
gesundheitsschädlich. 'Trennkost' war ebenfalls ein zentraler Gedanke bei der Cayce Diät.
Einige Lebensmittelkombinationen, die laut Cayce kontraindiziert [nicht zweckmäßig]
sind, sind Kaffee mit Milch oder Zucker, Zitrusfrüchte mit stärkehaltigen Lebensmitteln,
und proteinreiche Nahrungsmittel mit Stärken. Cayce selbst folgte nur sehr wenig den
Ernährungsempfehlungen, die von den Readings vorgeschlagen wurden. Laut Cayce,
halten zwei oder drei Mandeln (siehe Amygdalin) am Tag Krebs fern. [Anm. d. Übers.:
Siehe auch die Ernährungslehren im "Verlorenen Lehren" Buch.]
Träume
Cayce war einer der frühen Traumdeuter, der den Freud'schen Ansichten mit den Worten
widersprach, dass Träume von unterschiedlichster Art sein können (einschließlich
sexueller), mit vielen Bedeutungsebenen; dass mangelndes Interesse der Grund für die
schlechte Traumerinnerung ist; dass nur der Träumer die Bedeutung seines Traums kennt;
und dass ein Traum richtig interpretiert ist, wenn er für den Träumenden einen Sinn
ergibt, wenn er ihn mit seinen anderen Träumen überprüft, und wenn es ihn in seinem
Leben weiterentwickelt.
Die Edgar Cayce Readings erzählen uns, dass uns Träume zu unserem Nutzen gegeben
wurden. Da wir geistige Wesen sind, haben wir, während wir im Traumzustand sind, das
Potenzial, viele verschiedene Ebenen des Bewusstseins zu erleben, aus denen wir
Erkenntnisse über alle Aspekte unseres Lebens gewinnen können: körperlich, mental und
spirituell.
Träume können uns helfen, gesundheitliche Probleme zu diagnostizieren, bestärken uns in
den Entscheidungen, die wir treffen, oder tadeln uns für negatives Verhalten in unseren
Beziehungen. Sie können aufschlussreich und praktisch, fröhlich unterhaltsam oder
spirituell erhebend sein, je nachdem, was wir zu einem bestimmten Zeitpunkt am meisten
brauchen. In Träumen werden auch große Lebensfragen angesprochen; genau genommen
passiert laut Cayce für uns nichts von Bedeutung, ohne dass es zuerst in unseren Träumen
seinen Schatten vorauswirft.
Obgleich Träume häufig Symbole universaler oder archetypischer Art enthalten, deren
Bedeutungen in verschiedenen Kulturen ähnlich sind, betonen die Cayce Readings die
höchst individuelle Beschaffenheit von Träumen. Es wird häufig erwähnt, dass wir selbst
unsere besten Traumdeuter sind, wenngleich das Feedback von außen durchaus wertvoll
sein kann.
Wenn wir damit beginnen wollen, unsere Traumeinblicke voll zu nutzen, müssen wir
unsere Träume jeden Tag konsequent aufzeichnen. Ein Traumtagebuch zu führen, ist sehr
hilfreich. Ganz gleich, wie wenig wir uns an einen Traum erinnern, es ist wichtig, dass wir
jeden Eindruck, der uns nach dem Aufwachen in den Sinn kommt, notieren. Als Nächstes
können wir den Traum von verschiedenen Ebenen aus betrachten: Job, Gesundheit,
zwischenmenschliche Beziehungen und etwaige Sachverhalte, mit denen sich im wachen
Leben befasst wird.
Sobald eine Zuordnung zu einer tatsächlichen Situation gemacht wurde, kann der
Träumende über ein weiteres Vorgehen entscheiden, um Nutzen aus dem Traumeinblick
zu ziehen. Vielleicht ist ein Umdenken erforderlich, oder vielleicht können Sachverhalte
aus einer neuen Perspektive gesehen werden und das Individuum beschließt, anders an das
Problem heranzugehen. Sobald der Träumer zu einem grundlegenden Verständnis des
Traums kommt und aufgrund dieser Information etwas unternimmt, dann beginnt ein
Wachstumsprozess, der es dem Träumer ermöglicht, ein tieferes und klareres Maß an
Einsicht für das weitere Vorgehen zu erreichen. [Anm. d. Übers.: Siehe auch, was Jon
Peniel uns über Träume mitteilt.]
Dualität
Laut Cayce, war die atlantische Gesellschaft in zwei langlebige politische Fraktionen
aufgeteilt – in eine "gute" Fraktion, die die "Söhne von dem Gesetz des Einen" [Sons of
the Law of One] genannt wurde und in eine "böse" Fraktion, die die "Söhne von Belial"
[Sons of Belial] genannt wurde. Gemäß den Readings, war eine Hauptursache der
Verwerfungen das Begehren der Söhne von Belial, sich die "Dinger", Untermenschen mit
tierischen Anhängseln und niedriger Intelligenz, und die Verfahren zu ihrem Schutz und
zu ihrer Entwicklung durch die Söhne von dem Gesetz des Einen, zunutze zu machen.
[Anm. d. Übers.: Siehe dazu auch "Das Atlantis-Geheimnis" – Seite 67 - 69]
Ägypten
Neben biblischen Zeiten, war die für die "Lebensreadings" bedeutendste Ära eine
vordynastische ägyptische Zivilisation, die aus atlantischen Flüchtlingen bestand. Cayce
wird nachgesagt, dass er ein ansonsten unbekannter Pharao/Hoherpriester namens "Ra Ta"
gewesen sei, der ein spirituell-basiertes Heilungszentrum (den "Tempel der Opferung
[Temple of Sacrifice]") und eine Bildungsstätte (den "Tempel Wunderschön [Temple
Beautiful]") baute. Seine diagnostischen Readings und Erzählungen über die
Vergangenheit und Zukunft sollten eine Fortsetzung seiner antiken Arbeit sein. Diese
Zivilisation baute auch Monumente auf dem Gizeh-Plateau, einschließlich der Großen
Pyramide, und hinterließ Aufzeichnungen von Atlantis in einer "Halle der
Aufzeichnungen [Hall of Records]" irgendwo unter der Sphinx. [Anm. d. Übers.: Siehe
dazu auch die Readings 5748-6, 5748-5, 378-16, 275-33 etc. oder was Peniel im
"Verlorenen Lehren" Buch darüber schreibt.] Diese Readings haben eine große
Ähnlichkeit mit Büchern vom AMORC [Antiquus Mysticusque Ordo Rosæ Crucis]
Gründer H. Spencer Lewis.
Heilung
In den 1920er und 1930er Jahren, lange bevor die traditionelle Medizin damit begann, die
Einwirkung des Verstandes auf die körperliche Gesundheit zu untersuchen, legte
Amerikas "schlafender Prophet", Edgar Cayce, den Grundstein für eine der
faszinierendsten Wahrheiten im zwanzigsten Jahrhundert: Was man emotional denkt und
fühlt, wird im physischen Körper zum Ausdruck kommen. Mentale Muster können sich
direkt auf eine gute körperliche Gesundheit oder auf eine Krankheit auswirken.
Der Verstand, behauptete Cayce, ist ein kraftvolles Werkzeug bei der Schaffung von
Gesundheit und Wohlbefinden. Nahezu 70 Prozent der mehr als 14.000 psychischen
Readings, die Cayce gab, haben mit der Diagnose von Krankheiten und mit dem Erläutern
von Heilverfahren zu tun. Diese Readings werden nach wie vor in Virginia Beach,
Virginia, studiert. Für viele Menschen, die in der ersten Hälfte des zwanzigsten
Jahrhunderts zu Cayce kamen, war er der letzte Ausweg: Die meisten waren nicht nur von
privaten Ärzten, sondern auch von renommierten medizinischen Institutionen in den
ganzen USA als "unheilbar" diagnostiziert worden.
Obwohl Cayce selbst keine medizinische Ausbildung oder Bildung hatte, schien sein
unbewusster Verstand, sobald er sich in einen selbst-induzierten veränderten Zustand
begab, ein endloses Reservoir an hilfreicher physischer Information anzuzapfen. Er
konnte Krankheiten akkurat diagnostizieren und Heilbehandlung für Menschen verordnen,
die er nie getroffen oder gesehen hatte.
Die Information aus den Readings über Gesundheit umfasst einfache Anregungen, die
jeder von uns ausführen kann, um gesund zu bleiben. Die Art von vielen dieser
Empfehlungen zeigt an, dass Cayce's Verständnis von physischer Pflege wirklich seiner
Zeit voraus war. Diese Grundsätze umfassen solche Einzelheiten wie:
• Die Aufrechterhaltung einer ausgewogenen Ernährung - Die Cayce Diät - Zu den
wesentlichen Ernährungsempfehlungen zählen das Vermeiden von rotem Fleisch
(insbes. Schweinefleisch), von Alkohol (außer Rotwein), Weißbrot und frittierten
Lebensmitteln; eine Präferenz für Früchte und Gemüse (oberirdisch, Blattgemüse)
gegenüber Stärken; und ein hohes Verhältnis (80:20) von alkalischen Lebensmitteln
gegenüber säurehaltigen. Eine Mahlzeit pro Tag sollte ausschließlich aus rohem
Gemüse bestehen. Cayce befürwortete sowohl Kaffee wie auch Zigaretten in Maßen
als förderlich für die Gesundheit. Einige Lebensmittelkombinationen sind
kontraindiziert [nicht zweckmäßig], wie z. B. Kaffee mit Milch oder Zucker, oder
Fruchtsaft mit Milch oder Getreide. Cayce selbst hielt sich nicht an diese
Ernährungsweise.
• Regelmäßige körperliche Bewegung
• Die Rolle von Gesinnungen [innere Einstellung] und Emotionen
• Die Wichtigkeit von Entspannung und Erholung, und dass wir unsere physischen
Körper gereinigt halten--sowohl außen wie auch innen.
Cayce-Heilverfahren - Cayce's medizinische Readings verschreiben typischerweise
Umschläge/Packungen/Wickel (oft in Rizinusöl getränkt), osteopathische Korrekturen,
Darmspülung, Massage (oft mit Erdnussöl), Gebet, Volksmittel (bspw. Kohletabletten),
verschiedene Formen der Elektromedizin und leichte Arzneimittel (wie z. B. Atomidine),
und spezifische Empfehlungen in Bezug auf Ernährung und Bewegung. Cayce wird oft als
Praktiker der Ganzheitsmedizin gesehen und hat besonders starke philosophische
Bindungen mit der Naturheilkunde.
Cayce's Denkansatz, um gesund zu bleiben, hatte seine Wurzeln in der Gesunderhaltung
und der Präventivmedizin statt in der Behandlung von Krankheiten, wenn sie entstanden
waren. Jedoch war sein Beitrag zur Heilung und für körperliches Wohlbefinden nicht nur
auf die richtige Ernährung und auf regelmäßige körperliche Bewegung begrenzt.
Die Readings geben Empfehlungen für eine Vielzahl von Gesundheitsbelangen--von
Akne, Ernährung und Krebs bis hin zu Arthritis, psychischer Erkrankung und
Schuppenflechte. Nahezu jedes Leiden, das zwischen 1901 und 1945 existierte--ganz
gleich ob es sich um Entbindung, Frakturen oder um Vitaminmangel handelte--ist in den
Akten des Cayce-Materials vertreten. Interessanterweise haben heutige Forscher
herausgefunden, dass, so scheint es, viele der empfohlenen Heilbehandlungen, die
bestimmten Personen gegeben wurden, heutzutage auf einer viel breiteren Skala
anwendbar sind. Zwei bemerkenswerte Beispiele dafür sind Schuppenflechte und
Sklerodermie [harte Haut]. Für diese beiden Krankheiten beinhalteten die Cayce-Kuren
spezifische Diäten, Chiropraktik und andere natürliche Heilmittel und Verfahren.
Hunderten von Menschen mit diesen zwei Erkrankungen wurde in den letzten Jahren
geholfen, indem sie einem ähnlichen Programm folgten.
Cayce vertrat auch die Ansicht, dass zur Gesamtgesundheit die Koordination der
körperlichen, mentalen und spirituellen Komponenten des Lebens gehört. Jeder
ganzheitliche Ansatz für die Gesundheit musste das gesamte Wesen eines Individuums
berücksichtigen und nicht nur die Krankheit. Aufgrund dieses Konzepts heißt es, dass die
Anfänge der heutigen Ganzheitsmedizin mit den Readings von Edgar Cayce begannen.
[A.d.Ü.: Als Randbemerkung: Die moderne Bibel weist darauf hin, dass für viele der
Charaktere im Alten Testament die Lebensspanne mehrere Hundert Jahre betrug. Edgar
Cayce gab hierzu folgende Angaben.
In einem seiner Readings erklärte er, dass die Jahre in jenen Zeiten anders gezählt
wurden, "Die Tage auf der Erde wurden damals in Zehner-, Fünfziger- und
Hunderterschritten gezählt, verglichen mit den Tagen oder Wochen oder Jahren in der
Gegenwart. Oder das LEBEN, die Existenz der Entität verglichen mit der Gegenwart,
wäre Jahre statt Wochen; oder fünf-, sechs- oder siebenhundert Jahre in dieser Erfahrung
zu leben, war nichts anderes als in der Gegenwart fünfzig, sechzig oder siebzig Jahre zu
leben." (1968-2)
In einem anderen gab er Folgendes an: "Die Erfahrung der Entität im Leben war die von
vielen, vielen, VIELEN Jahren, wenn es mit den Jahren von heute gezählt würde, - es sind
mehr als sechshundert (600) Jahre gewesen, - ja, Saisonjahre - das heißt, die Jahreszeiten
von Winter zu Winter oder Frühjahr zu Frühjahr, oder Sommer zu Sommer." (1100-26)]
Meditation
Während Cayce manchmal ungewöhnliche Meditationssitztechniken beschrieb oder das
Chanten von "Ahrrrr-eeee-oooo--mmmm", [um zu hören, was mit Chanten gemeint ist, ist
hier ein Hörbeispiel eines Buddhistischen Mantras], glaube er, dass die ausschlaggebende
Komponente darin besteht, sich göttlichen Einflüssen zu öffnen. [Siehe dazu das Reading
1158-10.] Die beiden Bände "The Search For God [Die Suche nach Gott]" besagen, dass
wir "Durch Gebet zu Gott sprechen. In Meditation spricht Gott zu uns." [A.d.Ü.: Diese 2
Bände entstanden auf der Basis von 130 Readings (T0262-xxx), die von Cayce über einen
Zeitraum von 10 Jahren für eine Studiengruppe gegeben wurden.] Cayce's
Meditationskonzept hat mit Hinduismus oder Buddhismus einige Aspekte (die Chakren,
Kundalini) gemein, ähnelt aber weitestgehend christlichen Versionen der
Neugeistbewegung. Der Symbolismus der Johannes-Offenbarung, sagt er, basiert auf
meditativen Erfahrungen. [A.d.Ü.: Bzgl. der Johannes-Offenbarung, siehe auch die
Readingserie (281-16 bis 38) über das Buch der Offenbarung weiter unten.]
Meditation fördert Koordination auf drei Ebenen: physisch, wir beginnen zu entspannen;
mental, unsere beschäftigten Gedanken werden ruhig und fokussiert; und spirituell, wir
werden reenergetisiert und sind in der Lage, liebevoller und effektiver mit den Menschen
und Ereignissen um uns herum umzugehen. Mit ein paar einfachen Schritten kann jeder
das Meditieren lernen; auch Anfänger können die beruhigenden Wirkungen von einigen
Momenten gezielter Ruhe erfahren. Wenn du das Meditieren ausprobieren möchtest, fang
damit an, indem du eine bequeme Position einnimmst.
Es ist vermutlich am besten auf einem Stuhl zu sitzen, und halte deinen Rücken gerade,
die Füße flach auf dem Boden und die Augen geschlossen. Finde eine bequeme Position
für deine Hände; leg sie entweder auf deinen Schoß oder an deine Seiten. Nimm langsam
ein paar tiefe Atemzüge und beginne zu entspannen. Atme die Luft tief in deine Lungen
ein, halte sie für einen Moment an, dann atme langsam aus. Mit deinem Verstand suchst
du deinen Körper nach erkennbarer Verspannung oder verspannten Muskeln ab. Du
kannst versuchen, die Verspannung durch tiefes Atmen abzubauen, indem du dir
vorstellst, dass der Bereich entspannt ist, oder durch sanftes Massieren etwaiger
Verspannung mit deinen Fingerspitzen. Wenn es für dich dann bequem ist und du
entspannt bist, dann bist du bereit weiterzugehen.
Als Nächstes fokussiere deinen Verstand auf einen einzigen, friedlichen, beruhigenden
Gedanken. Statt darüber nachzudenken, was sich bei der Arbeit ereignet hat oder was du
den Rest des Tages noch tun musst, versuchst du dich auf einen Gedanken zu
konzentrieren wie z. B. "Gott ist Liebe" oder "Ich habe Frieden gefunden." Du kannst
jedes spirituelle Gebet oder jeden Gedanken verwenden, der für dich von Bedeutung ist.
Diese Gedanken werden auch "Affirmationen" genannt. Die erste Möglichkeit, um mit
einer Affirmation zu arbeiten, besteht darin, zu versuchen, deinen Kopf von allem anderen
freizubekommen.
Aus Cayce's Perspektive gibt es bei der Meditation zwei Stufen.
Die erste Stufe zieht das Nachdenken über die Worte deiner Affirmation nach sich. Bei
einem der oben zitierten Beispiele würdest du über die Worte "Gott ist Liebe"
nachdenken. Nachdem du kurze Zeit über die Worte nachgedacht hast, solltest du in der
Lage sein, zur zweiten Stufe überzugehen, was das Empfinden der Bedeutung hinter
diesen Worten wäre. Zum Beispiel könntest du die Worte "Gott ist Liebe" sagen;
allerdings kann das Empfinden jener Worte sehr viel stärker sein als die eigentlichen
Wörter selbst. Es ist wie der Unterschied zwischen dem Denken der Worte "Ich liebe
meine Kinder" und dem Erleben der eigentlichen Empfindung hinter diesen Worten.
Sobald du anfängst, die Bedeutung der Affirmation zu empfinden, solltest du versuchen,
diese Empfindung in stiller Aufmerksamkeit zu halten. Bring jedes Mal, wenn dein
Verstand anfängt zu wandern, deinen Fokus behutsam zu den Worten der Affirmation
zurück--das heißt, beginne zuerst an die Worte der Affirmation zu denken, versuch dann,
dich auf die dahinterliegende Empfindung zu konzentrieren. Lass dich nicht entmutigen,
wenn du feststellst, dass du eher über die Ablenkungen nachdenkst, als dich auf die
Affirmation zu konzentrieren. Es wird Zeit erfordern, um dir selbst beizubringen, wie man
sich auf einen Gedanken konzentriert. Verbring irgendwo zwischen 3 bis 15 Minuten
damit und versuch dabei die Affirmation lautlos zu halten. Längere Meditationsperioden
können stattfinden, wenn du einige Erfahrung aufgebaut hast.
Sende am Ende deiner Meditation, Gebete, gute Gedanken oder friedliche Energie für
andere aus. Wenn du dich auf Liebe konzentriert hast, dann versuch ein Gefühl von dieser
Liebe zu jemandem zu senden, über den du besorgt bist. Mit lediglich einem Gedanken
kannst du die Energie des Friedens auch zu deiner Nachbarschaft, den Führern der Welt
oder zu anderen Ländern aussenden.
Vereinfacht ausgedrückt ist Meditation die Praxis des Beruhigens unseres physischen
Körpers und unserer Geister, und das Fokussieren unserer Aufmerksamkeit nach innen,
statt auf die Welt um uns herum. Wenn du anfängst, Meditation täglich zu praktizieren,
wird es einfacher werden. Du bemerkst dann wahrscheinlich auch, dass das Gefühl des
Friedens, das du während der Meditation empfindest, sich auf die verschiedenen Bereiche
deines Tages überträgt. Obgleich einige Denkschulen nahelegen, dass der Geist, wenn
man meditiert, leer sein sollte, ist Cayce's Denkansatz anders. Cayce's Material legt nahe,
dass der Geist eine konstruktive Kraft ist und die engstmögliche Einstimmung ermöglicht,
sofern er richtig eingesetzt wird.
Reinkarnation
Edgar Cayce fand, dass das Konzept der Reinkarnation nicht unvereinbar mit irgendeiner
Religion war und eigentlich perfekt mit seinen eigenen Vorstellungen von dem, was es
bedeutet, ein Christ zu sein, verschmolz. Schließlich wurde das Thema der Reinkarnation
sehr ausführlich in über 1.900 Lebensreadings [Life Readings] untersucht. [Anm. d.
Übers.: Siehe, was er z. B. in den Readings 364-1 Abs. 7, 5753-1, 826-8, 452-6; oder in
vielen anderen zu Reinkarnation sagte. Als Indizienbeweis, dass Reinkarnation eine
Tatsache ist, siehe z. B. die Reinkarnationsgeschichte von James Huston, Jr. | James
Leininger.]
Bloß, was ist Reinkarnation? Es ist der Glaube, dass jeder von uns durch eine Serie von
Lebenszeiten geht zum Zweck des spirituellen Wachstums und der Seelenentwicklung.
Cayce's Denkansatz beinhaltet nicht das Konzept der Transmigration, welches aussagt,
dass es für menschliche Wesen möglich ist, als Tiere wiedergeboren zu werden. Vom
Standpunkt des Cayce-Materials nehmen Seelen menschliche Körper nur wegen ihres
geistigen Wachstums- und Entwicklungsprozesses in Besitz.
Der Cayce Denkansatz zur Reinkarnation bietet im Wesentlichen einen philosophischen
Rahmen zur Vergangenheit, der den Fokus auf praktische Möglichkeiten im Umgang mit
diesem Leben legt: Lebensweise, Wachstum, und um in der Gegenwart einander von
Nutzen sein.
Für ihn war es nicht annähernd so wichtig, was Individuen einmal waren, oder auch was
sie getan hatten, als wie es von Priorität war, dass sie den Fokus auf die Gegenwart und
auf die Möglichkeiten und Herausforderungen legen, denen sie in dieser Zeit, an diesem
Ort, jetzt gerade gegenüberstehen.
In Bezug auf die Erinnerung an deine eigenen vergangenen Leben bietet die Edgar Cayce
Information eine Vielzahl an Denkansätzen. Tatsächlich fragten Personen, die oftmals
Readings erhielten, nach solchen Dingen, wie z. B. nach einprägsamen Träumen, die sie
beschäftigten, nach Charaktereigenschaften und Talenten, auf die sie immer hingewiesen
wurden, und sogar nach intensiven positiven oder negativen Beziehungen zu anderen
Menschen in ihrem Leben -- Cayce beschrieb, wie diese Dinge mit Erinnerungen an
vergangene Leben verbunden sein könnten. In Anbetracht dieser Dinge, um dich an deine
eigenen vergangenen Leben zu erinnern, empfehlen die Cayce Readings solche Dinge wie
z. B. persönliche Bestandsaufnahmen von deinen Talenten, Fähigkeiten, Vorlieben und
Abneigungen; die Arbeit mit Meditation und Träumen; das Teilnehmen an imaginären
Entrückungen oder an Selbst-Hypnose über vergangene Leben und so weiter.
Aus Cayce's Perspektive ist der Grund, um an Reinkarnation zu glauben, nicht der, damit
wir bei der Vergangenheit verweilen können oder damit wir uns mit der Möglichkeit
brüsten können, dass wir einmal jemand Berühmtes gewesen waren, sondern es ist, um
einer Seele zu ermöglichen, die Folgen früherer Entscheidungen zu verstehen und zu
erkennen, dass jedes Individuum letztendlich für die Gestaltung und Schaffung seines
oder ihres Lebens in der Gegenwart verantwortlich ist. Aus Perspektive der Cayce
Readings stellte die Vergangenheit lediglich einen Rahmen an Potenzialen und
Wahrscheinlichkeiten bereit. Die Entscheidungen, die Handlungen und der freie Wille
eines Individuums in der Gegenwart würden die tatsächliche Erfahrung bestimmen, die es
in dieser Zeit macht. Anstatt einer fatalistischen [schicksalsergebenen] Einstellung zum
Leben ist sie vielmehr eine von fast unbegrenzten Möglichkeiten.
Cayce lehrt die Realität von Reinkarnation und Karma, aber als Instrumente eines
liebenden Gottes anstatt blinder Naturgesetze. Ihr Zweck ist es, uns bestimmte spirituelle
Lektionen zu lehren. Tiere haben unterschiedslose "Gruppen"-Seelen anstatt Individualität
und Bewusstsein. Sobald die Seele sich durch eine Abfolge von tierischen Inkarnationen
entwickelt und menschlichen Status erreicht, wird sie anschließend nicht in Tiergestalt
wiedergeboren. Cayce's Sichtweise beinhaltet offenbar auch die theosophischen Lehren
über die spirituelle Evolution. Jede Person existierte seiner Ansicht nach vor der Geburt in
einer selbstbewussten Form und würde nach dem Tod wieder existieren.
Genauso wie seine Gesundheitsreadings, gab Cayce viele Hunderte sogenannter
"Lebens"-readings, in denen er seinen Zielpersonen vergangene Leben beschrieb. Etliche
dieser Readings bezogen sich auf vergangene Inkarnationen im legendären versunkenen
Land Atlantis. Insgesamt bezog sich Cayce in seinen Readings über einen Zeitraum von
zwanzig Jahren mindestens 700-mal auf Atlantis.
Aus Cayce's Perspektive sind wir nicht nur physische Körper oder gar physische Körper
mit Seelen, sondern vielmehr spirituelle Wesen, die gegenwärtig eine materielle
Erfahrung haben. Als Seelen manifestierten wir uns auf der Erde, um Lektionen zu lernen,
die es uns ermöglichen, zu unserem früheren Zustand der spirituellen Bewusstheit
zurückzukehren. Gleichzeitig haben wir alle gemeinsam eine Bestimmung, um die
Spiritualität des Schöpfers auf die Erde zu bringen. Eine Seele kann wählen, um in einem
bestimmten Leben entweder in einem männlichen oder weiblichen Körper geboren zu
werden oder, wie Cayce es nannte, in eine Inkarnation. Eine Seele sucht sich das Umfeld
aus (Eltern und Familie, Standort, persönliche Hürden etc.), welches am günstigsten für
das Lernen der Lektionen ist, die sie zur Vollständigkeit benötigt. Das Ziel dabei ist, Liebe
in all den Herausforderungen, die das physische Leben bietet, voll zum Ausdruck zu
bringen. Die eigenen Erfahrungen unterliegen den Entscheidungen, die mit freiem Willen
gemacht wurden. Wie man wird, wie er oder sie lernt--oder sich vielmehr erinnert--an
seine oder ihre wahre Beziehung zu Gott und an das eigene Erbe als spirituelles Wesen.
Mit freiem Willen können wir die Herausforderungen, die uns das Leben stellt, in
Trittsteine in Richtung Wachstum umwandeln, oder wir können sie als Hürden und
Stolpersteine sehen. So oder so, wir ernten, was wir gesät haben.
Wir treffen ständig auf die Folgen früherer Taten und Einstellungen [Haltungen,
Gesinnungen]. Ein häufig missverstandenes Konzept in Bezug auf Reinkarnation hat mit
Karma zu tun. Vom Standpunkt des Cayce-Materials ist Karma nicht Schicksal; es ist nur
Erinnerung. Diese Erinnerungen sind in der Regel unbewusst und beeinflussen unsere
Fähigkeiten, unsere Fehler, ja sogar unsere Beziehungen zu anderen; aber mit freiem
Willen können wir auf diese Erinnerung als eine positive oder eine negative Erfahrung
stoßen. Karma bietet uns die Möglichkeit, eine Lektion zu lernen, die wir benötigen, um
auf einer Seelenebene zu wachsen, und freier Wille bestimmt, ob wir auswählen, sie
gegenwärtig zu lernen oder nicht. Die Auswahlen, die wir treffen, bestimmen die nächste
Reihe an möglichen Erfahrungen, denen wir begegnen.
Viel mehr als nur ein Konzept, das auf einen begrenzten Teil der Welt zutrifft, ist die
Reinkarnation eine Philosophie, die--irgendwann einmal--von all den großen Religionen
der Welt aufgegriffen wurde. Es ist ein Konzept, das uns ermöglichen kann, Mitgefühl
füreinander zu haben, weil wir letztlich alle gleich sind--es gibt nur einen Gott, und wir
sind alle Seine Kinder.
Aus Cayce's Blickpunkt spielt es wirklich keine Rolle, ob ein Individuum an
Reinkarnation glaubt oder nicht. Für manche kann es ein hilfreiches Konzept sein, für
andere verwirrend. Es dient hauptsächlich dem Zweck, Individuen zu ermöglichen, sich
von ihrer wahren spirituellen Natur bewusst zu werden und von ihrer ultimativen
Beziehung untereinander. In der Tat, wenn wir für einen Moment an die eine Person in
unserem Leben denken, die wir am meisten lieben--dann bekommen wir eine Ahnung
vom Ziel der Reinkarnation: fähig zu sein, jede einzelne Seele, auch uns selbst, mit der
gleichen Liebe zu lieben.
[A.d.Ü.: Siehe zu diesem Thema auch das Kapitel "Philosophie" im Buch von Thomas
Sugrue, "There Is a River - Die Geschichte eines schicksalhaften Lebens" oder den Artikel
"Das Panorama der Wiedergeburt" von Gladys Davis Turner vom September 1957.]
Seelenverwandte
Zwei Ideen treffen beim Material aus den Edgar Cayce Readings hinsichtlich der Wahl
eines Begleiters--insbesondere eines Lebenspartners--aufeinander. Die erste ist das
Prinzip, dass wir hier auf der Erde sind, zu Zwecken des Wachstums und der Entwicklung
im Bewusstsein. Darüber hinaus ist der Umgang mit manchen Individuen für das
Wachstum förderlicher als wie der Umgang mit anderen; daher ist es ratsam, unsere
Begleiter sorgfältig auszuwählen. Diesem Prinzip können wir vermutlich leicht
zustimmen, wenn wir lediglich über die Arten des Einflusses nachdenken, die
verschiedene Freunde und Bekannte in der Vergangenheit auf uns hatten. Die Wirkung ist
bei einer ehelichen Beziehung am stärksten, und ein guter Bund sollte auf einem
gemeinsamen Lebenszweck gegründet sein, und auf der Fähigkeit, sich gegenseitig zu
helfen, um zu wachsen.
Das zweite Prinzip bezieht sich auf Reinkarnation: Wir als spirituelle Wesen (oder Seelen)
erleben unser Wachstum im Bewusstsein durch eine Serie von Lebenszeiten in physischer
menschlicher Form. Mit anderen Worten, wir waren viele Male zuvor auf der Erde
gewesen, und genauer gesagt hatten wir enge persönliche Beziehungen zu bestimmten
Seelen. Die Anziehung zu einer anderen Person und Heiratsgedanken könnten sich sehr
wahrscheinlich auf die Erinnerungsmuster beziehen (sogar auf unterbewusste
Erinnerungen!), dass man mit dieser Seele in ferner Vergangenheit zusammen war. In den
Readings deutete Cayce an, dass wir oft von einer bestimmten Person angezogen werden,
um in dieser Lebenszeit zu heiraten, da es schon vorher mindestens einmal eine solche
Beziehung gab.
Doch wenn Reinkarnation eine Tatsache ist, könnten wir erwarten, dass wir im Laufe
weiterer Inkarnationen mit vielen Seelen verheiratete waren. Welche dieser
Partnerschaften ist die beste, um sie in diesem Leben jetzt aufzubauen? Hat jede Person
exakt eine andere spezielle Seele, die ihr, wann immer es möglich ist, zugedacht ist?
Viele Quellen für übersinnliche Information und andere metaphysische Lehren haben
Begriffe vorgeschlagen wie etwa "Seelenverwandter" und "Zwillingsseele". Die Cayce-
Readings warfen, obwohl gleichzeitig einige provokative Fragen aufkamen, etwas Licht
auf dieses Thema.
"Am Anfang, wie es beschrieben [umrissen] war, da war das präsentiert, das wie die
Söhne von Gott wurde, darin waren männlich und weiblich wie eins ..." (Reading 364-7)
Ein grundlegendes Problem liegt in der ganzen Natur der Seele. Ist sie männlich oder
weiblich? Beides oder weder noch? Die Readings verraten, dass die Seele selbst kein
Geschlecht hat.
Um jedoch zu lernen und zu wachsen, tritt eine Seele in den physischen Bereich ein (der
durch solche Polaritäten gekennzeichnet ist wie z. B. hell/dunkel, positiv/negativ,
Denken/Fühlen etc.) und wählt in einer männlichen oder weiblichen Ausdrucksform zu
inkarnieren [A.d.Ü.: Siehe z. B. Reading 3376-2 Abs. 25]. Wahrscheinlich werden beim
langfristigen Wachstum der Seele über viele Inkarnationen hinweg männliche und
weibliche Erfahrungen benötigt. Um ein Geschlecht gegenüber dem anderen in einer
bestimmten Lebenszeit zu bevorzugen, wird normalerweise ein Zustand erzeugt, in dem
ein Ausgleich oder Gegenstück benötigt wird, wie es etwa in einem Ehegefährten
gefunden werden kann. Das soll nicht heißen, dass wichtiges spirituelles Wachstum
während eines Lebens ohne Ehe unmöglich ist; vielmehr ist die eheliche Beziehung eine
große Allee [Straße] für Entwicklung.
Vielleicht ist dieses Wachstumsmuster nicht immer der übliche Weg gewesen. Einige
Readings lassen vermuten, dass in der antiken Prähistorie, wie etwa in den Zeiten von
Atlantis vor mehr als 12.000 Jahren, eine Seele auf eine solche Weise inkarnieren konnte,
dass männliche und weibliche Eigenschaften gleichzeitig manifestiert wurden. Es ist nicht
klar, welche Form der physische Körper in diesen Fällen annahm. Einer Person wurde in
einem Reading zu einer atlantischen Inkarnation gesagt: "denn dann könnten sowohl
männlich als auch weiblich - falls so gewünscht - in einem sein." (288-27)
Was also ist ein Seelenverwandter? Ist es die Seele, die man in den meisten Inkarnationen
geehelicht hat? Die Häufigkeit der Eheschließung kann ein Faktor sein, denn laut Cayce,
wird der Status als Seelengefährten über einen langen Zeitraum durch gemeinsame
physische Erfahrungen aufgebaut. Ein genaueres Verständnis ist jedoch dies: Ein
Seelenverwandter ist eine Ergänzung zu sich selbst. Ein Reading beschreibt es poetisch als
"die Nut zur Feder, der Zapfen zum Schlitz ..." (1556-2) Es ist mehr als nur eine physische
Anziehung; es ist eine Fähigkeit, um sich einander auf den physischen, geistigen und
spirituellen Ebenen zu helfen.
Eine andere Auslegung des Begriffs "Seelenverwandtschaft" wurde von Hugh Lynn
Cayce dargebracht, der bei einer Reihe der Readings seines Vaters anwesend war, die sein
Vater zu diesem Thema gab. Er schrieb:
"Die Vorstellung von Seelenverwandtschaften und Geistesverwandtschaften hängt, wie
durch die Edgar Cayce Readings erläutert, eng mit der Theorie der Reinkarnation
zusammen. Zwei Seelen können in einer Reihe von Inkarnationen sehr eng in ihrem
Muster der spirituellen Evolution aneinanderwachsen. Diese Seelen brauchen die Hilfe
und den Beistand des anderen, wenn sie sich weiterentwickeln, und deshalb werden sie
in jeder Inkarnation aufgrund ihrer vielen früheren Assoziationen [Verbindungen] und
der komplizierten Verflechtung ihrer jeweiligen Persönlichkeiten eng zueinander
hingezogen sein." – H. L. Cayce
Der Status als Seelengefährten ist auch eine Frage der Ideale. Eine wichtige Stelle sagt
aus: "Und so wie es in einer Erfahrung gefunden wurde, kann ein Ideal als
Seelenverwandtschaft gelten, und im Himmel werden keine Ehen geschlossen, auch nicht
durch den Vater, außer, wenn jeder, Seine Gebote tut. Denn Seine Söhne, Seine Töchter,
Seine Mütter, Seine Väter, sind die, die Seinen Willen in der Erde tun." (275-38)
Diese Kriterien lassen vermuten, dass man mehr als einen einzigen Seelenverwandten
haben könnte, obgleich eine solche Tatsache nicht explizit in irgendeinem Cayce Reading
verdeutlicht ist. Allerdings sollten wir zweifelsohne dabei vorsichtig sein, einen
derzeitigen Ehepartner zu verlassen, nur weil es einem zu jemand anders hinzieht. Aller
Wahrscheinlichkeit nach wären aber die Probleme und "Chancen", denen wir derzeitig
gegenüberstehen, genau die gleichen, unabhängig davon, welchen Partner wir in unserem
Leben haben--in Beziehungen kommen wir am häufigsten mit jenen Dingen zurecht, mit
denen wir an uns selbst arbeiten müssen, auch wenn wir manchmal vielleicht unserem
Partner als die Quelle unserer Frustration ansehen. Jene, die auf die Idee der
Seelenverwandtschaft stoßen, nachdem sie bereits verheiratet sind, können sich trotzdem
sicher sein, dass ihr Partner tatsächlich ein "Seelenverwandter" ist.
Was haben die Cayce-Readings für jene zu bieten, die alleinstehend sind und die gerne
ihren Seelenverwandten finden würden?
Zuerst mal empfehlen sie, jemanden zu wählen, der dir zu einem "hilfreicheren,
aufrechteren, ausgewogeneren Leben …" verhelfen wird. (364-7) In der heutigen Sprache
könnte man sagen, dass wir nach jemandem Ausschau halten, der die "richtigen
Schwingungen" für uns hat. Eigentlich ist dies eine Formulierung, die in den Readings
verwendet wurde, um die Art von Erfahrung zu beschreiben, die zwischen
Seelenverwandten empfunden werden könnte: "mit der Vereinigung von zweien, die in
sich selbst auf diesen Schwingungen schwingen oder darauf ansprechen ..." (364-7)
Zusammen würden sich die zwei bei der Suche nach einem ausgeglicheneren Leben
gegenseitig unterstützen.
Doch selbst wenn wir jemanden finden, der diesen Kriterien entspricht--jemand, der
möglicherweise ein Seelenverwandter ist--gewährleistet das noch keine gute Ehe. Die
zwei müssen trotzdem zusammenarbeiten, damit das große Potenzial der Beziehung
blühen kann. Das schienen die Readings im folgenden Frage-Antwort-Wechsel
anzudeuten. Man könnte annehmen, dass die gestellte Frage faktisch lautete, ob diese
beiden Menschen Seelenverwandte waren.
Frage: Entspricht dieses Mädel dem Typ und der Qualität von Weiblichkeit, die am
besten zu diesem Mann für ein erfolgreiches Leben passt?
EC: Das kann in jedem so erfolgen. Keiner ist von Anfang an genau passend, es sei
denn, es ist durch die Zeitalter hindurch für die Paarung eines jeden vorherbestimmt
worden. (Reading 257-15)
Die letzte Äußerung ist nicht klar erklärt. Wir könnten "vorherbestimmt" so auffassen, um
eine Auswahl einzubeziehen, die von den zwei Seelen getroffen wird, bevor sie dieses
Mal geboren werden, oder es kann sich auf sehr starke Bindungen beziehen, die über viele
Lebenszeiten des Verheiratetseins errichtet wurden (d. h., "die Paarung von jedem").
Ein Konzept, das dem von Seelenverwandten ähnelt, entspricht dem der
"Zwillingsseelen". Als Cayce in den Readings diesen Begriff verwendete, hat er damit
nicht gemeint, dass zwei Seelen identisch waren. Stattdessen entspricht es zwei Seelen,
die eine gemeinsame Absicht oder ein gemeinsames Ideal teilen. Sie müssen nicht
zwangsläufig in früheren Inkarnationen verheiratet gewesen sein. Mit anderen Worten, der
Seelengefährten-Zustand ist größtenteils in die materielle Erfahrungsebene eingebaut
(obgleich er, wie bereits erwähnt, über die sexuelle Anziehung hinaus auch mentale und
spirituelle Komponenten hat). Allerdings entwickelt sich der Zwillingsseelen-Zustand
mehr aus einer Gemeinsamkeit im nicht materiellen Bereich--auf der Idee oder dem
ideellen Wert.
Ein Beispiel für Zwillingsseelen ist laut den Cayce Readings, Jesus und seine Mutter
Maria. Ein Reading sagt aus: "Am Anfang war Maria die Zwillingsseele des Meisters
beim Einstieg in die Erde!" (5749-8)
Letztendlich könnten wir uns fragen, "Wohin führt uns dieses Thema über
Seelenverwandte und Zwillingsseelen? Ist es unser Schicksal, eine besondere Seele zu
finden und mit ihr vereint zu sein?" Eine solche Betrachtungsweise findet sich in den
Cayce-Materialien nicht. Sie beziehen sich auf die Lehre von Jesus, dass wir im
Himmelreich nicht verheiratet sind und auch nicht verheiratet werden. So hilfreich wie
eheliche Beziehungen auf der Erde sein mögen, jenseits dieses materiellen Bereichs, ist es
unsere Bestimmung, die Ganzheit in unseren eigenen Seelen zu finden. Wenn man davon
ausgeht, dass man zur ultimativen Vereinigung mit einer anderen Seele bestimmt ist, dann
sollte man sich diese andere Seele als die Christus-Seele vorstellen. Ein Reading wies auf
diese Weise darauf hin: "Doch wisse, die Seele ist eher der Seelengefährte des universalen
Bewusstseins als der einer individuellen Entität." (2988-2)
Das Prinzip der Seelenverwandten und Zwillingsseelen ist daher möglicherweise sowohl
hilfreich als auch irreführend. Diese Konzepte können uns dabei helfen, einige der
Schlüsselfaktoren zu verstehen, um bei der Auswahl eines Ehepartners eine kluge
Entscheidung zu treffen und sie können uns daran erinnern, dass manche Beziehungen
enorme Liebe und Hilfsbereitschaft enthalten, die wiedererweckt werden können. Allerdings
können diese Konzepte irreführend sein, wenn wir vergessen, dass unser ultimativer Begleiter
der Christus ist, oder wenn wir verleitet werden, die Verantwortung von Beziehungen zu
verlassen, zu denen wir uns bereits in dieser Lebenszeit verpflichtet haben. [Anm. d. Übers.:
Siehe dazu auch, was im "Verlorenen Lehren" Buch im Kapitel 20 über Seelenverwandte
steht.]
Universale Gesetze
Seelen, die auf der Erde inkarnierten, unterliegen gewissen spirituellen Gesetzen wie z. B.,
"Wie ihr sät, so werdet ihr ernten" (Karma) oder "Wie ihr (andere) richtet, so werdet auch
ihr gerichtet werden." Richtig betrachtet, stellen solche Gesetze einen Aspekt der
Barmherzigkeit Gottes dar, wobei er uns unabhängig von unseren Lebensumständen
versprochen hat, uns auf unserem spirituellen Pfad zu führen.
Wenn du gefallen an dieser Übersetzung und an diesen Informationen hattest, wird dir vermutlich
auch das "Verlorenen Lehren" Buch zusagen, das ich zwischendurch immer wieder erwähnt hatte.
Leider ist das obige Material für die meisten Leute (auch in vielen anderen Ländern) immer noch
relativ unbekannt. Mein Anliegen liegt einzig und allein darin, den Leuten durch diese
Übersetzungen die Möglichkeit zu geben, sich von diesen Wahrheiten bewusst zu werden. Wenn
diese Informationen hilfreich für dich waren, möchtest du ja vielleicht ein bisschen dabei helfen,
sie ein bisschen bekannter zu machen.
"Ein bisschen Wissen, das handelt, ist unendlich mehr wert als viel Wissen, das untätig ist" –
Kahlil Gibran